CSn tUne* Juroel ist das Gsschichtchen TJStS)tmt Bttit' abtr fast tut man unrecht, aus diesen Geschichten voll froher Laune, voll heimlich-ditterer Erkenntnis oder liebenswürdiger Ironie eine be- sonders herauszuheben. Eine Lektüre voll geruhsamen Vergnügens, kein Aerrsoiegel, aber doch eine Spiegelfläche, aus deren Facetten uns manchmal, vielfarbig zerlegt, ein ironisch gebrochener Licht- R. Ewald. strahl in unser eigenes Ich leuchtet. Reue Kunstbücher. Zuerst und vor allen anderen muß der unerreicht« Meister der Karikatur genannt werden, houort vaumier. Der Verlag von Paul List   in Leipzig  , der fortführt, uns mit dem Leben severk dieses Klassikers bekannt zu machen, leistet damit wahre Kulturarbeit. Seinen ersten beiden BändenDamnier und das Theater" und ,T><mmi«r und die Politik" läßt er einen dritten folgenBaumierund der Krieg". Diesmal erscheint uns dieser Franzose poch gewaltiger, denn was sich w diesem unbeirrbaren Republikaner   und Frieden»- freund an Ingrimm angesammelt hatte über die verbrecherischen, von Napoleon III.   vom Zaun gebrochenen Kriege: den Krim  -Krieg, das mexikanisch« Abenteuer, das italienische und schließlich den Krieg von 1870, da» mußt« er ausgießen über die schuldbeladenen Häupter, nicht in Frankreich   allein, sondern in ganz Europa  . Diese wundervollen Blätter fassen das Hebel so kräftig bei der Wurzel, daß man nur ihre Reste ein klein wenig abzurunden braucht, um sie ganz aktuell, ganz gegenwärtig zu machen. Der Alte wußte schon so gut wie wir. daß an den Massenschlächtereien, die mit wohlklingenden patriotischen Phrasen den Völkern mundgerecht gemacht wurden, nur eine klein« Cligu« von Monarchisten, Eisenfressern und Schwerverdienern schuld ist. Die straft er mit blutigen Geißelhieben. Erst in einem beträchtlichen Abstand von Damnier sind die anderen politischen Karikaturisten zu nennen. Da» soll nicht heißen, daß sie unbedeutend sind. Unter den Zeichnern von heut« kam man sie getrost in die erst« Reihe stellen. Di« Satire tonnt« von jeher nur im Lager de» Forkschritts gedeihen: die Reaktionäre haben keinen Humor. Heinrich Zille   beschert uns«in neues Buch, das neben großen geschlossenen Bildern aus dem Elendsieben von Berlin   N. und O, aus Kaschemmen und Schlafstellen und verwanzten und verschimmelten Wohnhöhlen und Hinterhöfen Skizzen bringt. Gestalten, die er im Vorübergehen erhascht, und mtt wenigen kecken Strichen festhält. Man sieht ihm dabei sozusagen über die Schulter und bewundert den schön gerundeten Schwung feiner Linie, den er zu dem Modell von sich aus hinzugibt. Sein« Kummer- und Glendsgestalten, denen als versöhnkches Moment immer noch der Berliner   Prolewrierhumor geblieben ist, reden zugleich aus den Versen zu uns, dieOstwalds Liedern aus dem Rinnstein" entnommen sind: Lyrik des fünften Standes: die Vagabunden, Dirnen, ZuhAter, Verbrecher: kurz: der Erniedrigen und Beleidigten. Erschienen ist das Buch.Rings um den Alexanderplotz" bei Karl Reißner in Dresden  . Gleichzettig legt uns die Benosfenschastsdruckerei und Buch. Handlung Darms taut einen anderen Meister der zeitgenössischen Karikatur auf den Weihnachtstisch: Paul Thesing.  80 Zeichnungen" heißt das umfangreiche Heft. Da» ist nun freilich ein ganz anderer Stil als der Zilles. Thesing ist wuchtiger Ankläger. Er kennt nicht Zille» verschmitzt-gütiges Lächeln, mir gellenden Hohn. Es sind Blätter von den Ereignissen des Tages gezeugt, aber hinaus- gehoben über die Veranlassung durch die typische Gestaltung, die der Künstler stets anstrebt. Thesing hat vor dem Kriege im Ausland gewirkt: dieAssiette an beurre", das sozialistische Witzblatt Frank- reichs, zählt« ihn zu ihren beste« und eisrigsren Mitarbeitern. Neben diesen Wirklichkeitsmenschen steht ein Träumer, der seine Gefühle in einem neuen Stil und in einer ungewöhnlichen Technik wiedergibt, der Flame Staus MasereÄ. Er hat sich,«in Kind des Filmzeitalters, vorgenommen, Romane ohne Text zu schreiben, Bitder. bücher für Erwachsene. Der Kurt-Wolff-Verlag in München   gibt zwei dieser holzschnittsolgen herausJKein Stund enbuch" und Die Sonne". Es ist kew Zufall, daß er gerade den holz- schnitt gewählt hat, denn dies« Technik, die mit den allerknappsten Mitteln, mir mit Schwarz und Weiß ohne Zwischentöne, arbeitet, zieht alles Zufällige, Aeußerliche, von den Gegenständen ab und läßt norden typischen Kern übrig. Aus den allein kommt es Masereel an. Er fliegt hoch über den Alltag hinaus, gibt«in Stück kosmische» Erleben. Er ist ein Mensch von erstaunlich weiten Horizonten: ein Seher, ein Dichter in Bildern. Ein Expressionist aber einer von vollendeter Disziplin der Form. Und was Thomas Mann   in feiner Einleitung zumStundersbuch" mcht wahr haben will:«in durch und durch revolutionärer Mensch. Die Kunst der Gegenwart wird' ergänzt durch die Kunst- g« schichte, hier sind wir, wie in allen historischen Fächern, übel dran. Die bürgerliche Wissenschast geht nach wie vor hochnäsig an den Ideen von Karl Marx  , an seinem umwälzenden historischen Materialismus vorbei. Di« Folge davon ist, daß wir noch immer keine Weltgeschichte, keine Literaturgeschichte, keine Musikgeschichte und kein« Kunstgeschichte besitzen, wie wir sie als moderne und Vorurteils- lose Menschen brauchen und wünschen. Wie man es n i ch t machen soll, das zeigen uns zum soundsovielten Male zwei Herren Luckenbach, Vater und Sohn, in ihrer bei M. Oldenburg, Berlin  , erschienenen Geschichte der deutschen Kunst". Das Buch will die Behauptung beweisen, daß die deutsche   bildende Kunst genau so gut oder noch besser ist als die italienische und französische, sst asso national voreingenommen. Und macht, anstatt uns große Zusammenhänge aufzuzeigen, in ödester Berstandsdressur: der Verfasser zeigt mtt dem Stock auf jedes seiner vielen Bilder, von denen viel« zu klein geraten sind, und zählt alle Gegenstände auf, die man daraus sieht. Zuweilen reckt er seinen Zeigefinger hoch, runzelt die Stirn und sagt:Man beachte". Gott   straf« den teutschen Schulmeister I Wie viel fruchlbarer ist doch die Art, wie Margot Rieß auf wenigen Seiten in Band 7 derJugendbücher der Neuen Gesellschaft", Berli»hessenwinkel, das ThemaDer Arbeiter in der bildenden Kunst" darstellt! Da» Thema hätte sich viel au»- führlicher behandeln lassen: die Berfasierin erwähnt nur nebenher die Arbeiterdarstellunq m der Vergangenheit, etwa im alten Aegypten oder in den Bildern der mittelalterlichen Kathedralen und Hand- schriften und oerschweigt ganz jene überraschende Schilderung unserer Teppichmanufaktm bis Belasquez oder Hessen  Schmiede des Vulkan". Aber was sie uns von dem Leben und Wrken der Künstler au» der zweiten Hälfte des IS. Jahrhunderts erzählt und wie sie uns den Gehalt der Gemälde des Jean Franyois Millet. Gustave Courbet  , des Vincent van Gogh  , Max Liebermann  , Hans Thoma   und der Kitt« Kollwitz   nahebringt, indem sie ihr« formalen Wert« würdigt und vor allem auf den Bildhauer Constanttn Meunier eingeht, da» oerdient wärmste Anerkennung. So, an Phantasie und Gemüt sich richtend, müßt« Kunst in den Schulen. gelehrt werden. Da» wäre tausendmal nützlicher als die Kriege und Regierungszeiten der Potentaten. _ Hermann hiebet. Arbeikerdichkuug. Antlitz der Zeit" nennt Wilhelm Haas eine Sammlung moderner Arbeiterlyrik, die er imVoltsverband der Bücherfreunde herausgegeben hat. CinDutzendArbetterdichter vereinigen chre Stimmen zu dieserSinfonie moderner Arbeiterdichtung". Und jeder einzeln« schickt seinen Versen einS« l b st b i l d n i s" in Prosa voran. Es stick» nicht allein biographische Notizen, die über Geburtsort, Alter, Beruf Auskunft geben, sondern auch Bekenntnisse zur Weltanschauung und Kunftauffa'ssung der Dichter. An der großen Zwecklosigkeft ihres Löbens leidet die Masse. Die Industrie ist ihr bis jetzt nur das dunkel drohende Schicksal. Diesen Bann von Ihr zu nehmen und sie in der Arbeit auch in der Industriearbeit einen Lebenszweck sehen zu lehren, das ist der Sinn jeder geistigen Bewegung der Zukunft." So schreibt Paul Klose und Max Barthel  Lobgesang trotz alledem". Das ist der Grundton. der durch ihre Lieder schwingt. Man staunt, wie ihre Schar sich mehrt. Nicht allein die Bekannten sind da: Karl röger, Paul Zech  , Max Barthel   und Heimich Lersch Gerrit Engelke   und Alfons Petzold   hat die En,' igkeit ihres Verlegers Eugen Diederichs   ferngehalten neue Gesichter tauchen auf: Wil- Helm Haas und Paul Klose. Richard Kraushaar und Karl Vaupel, Josef Boß, Christoph Wieprecht, Josef Winckler   und Ott«, Wohl- gemuth Und keiner ist unter ihnen, der nicht berufen wäre, Wort und Ton zu derSinfonie moderner Jndustriedichtung" beizu- steuern. Alle sind sie trächtig von der ungeheuren neuen Idee, die sich die Kunst erobern will und die gebieterisch nach Ausdruck ver- langt: der Idee des Sozialismus. Der Berliner  Arbeiterjugend"-Verlag macht sich ebenfalls um die Arbeiterdichtuno verdient. Das ist heute, bei dem Darniederliegen des Verla gsgdschäfts, besonders wertvoll. Lyrik wollen die Verlsger schon gar nicht übernehmen. Die Arbeiter- jugend oerrät schon m den Einbänden ihrer kleinen Gedichtbücher, daß sie mit der Zeit geht. Der InHall ist nicht ganz so draufgönge- tisch. Ernst Preczang  , der Dichter der SammlungRöte dich, junger Tag" gehört sogar schon der älteren Generation an. Und ist doch der frischste um» stärkste von den dreien, die uns vor- liegen. Hermann Elaudius erreicht in seinenLiedernderUn- ruhe" nicht die formale Sicherheit und Geschlossenheit er ist noch zu viel brodelndes und gärendes Chaos, eiu Dulkan, der mit Feuer zugleich Schlacken auswirft. Und Alfred Thieme  , dessen Ge> dichte sich.hammerund herz" betiteln, hat vom Hammer zu wem'g und vom herzen zu viel. Und leider sst dieses herz Heinrich heinisch, und wa, noch bedenklicher sst, Hermann Lönstsch onge- kränkelt. Aber der Dichter ist ja noch juna,.er wird sich die Bor  - bildet noch abgewöhnen. Hermann hieber. Literaturgeschichte. Hermann Wendel  : Heinrich hieine. Ein Lebens- und Zeit- bssd. Neu« Ausgabe 1S2fi. Verlag I. h. W. Dietz Nachf., Berlin  . 308 Seiten. Preis 6.S0 TO f. Es ist außerordentlich zu bedauern, daß es immer noch keine Literaturgeschichte, sei es einen Grundriß der Weltliteratur oder auch nur der deutschen   Literatur neuerer Zeit, gibt, die unter dem Gesichtspunkt des historischen Materialismus Dichtung und Gesell­schaft in ihrem unlöslichen Zusammenhang darstellt. Sie würde zu einem der wertvollsten Kampfmittel gegen ideologische Spekulationen aller Art, wie sie auch in der Gegenwart wieder die Geister �ver- wirren. Der verstorben«~ Legende" und ai macht. Sachlich uns... Hermann Wendel  , als er ISIS sein« literarhistorische Studie über Heinrich Heine   herausgab. Eine das Terrain säubernd« und das Fundament legend« Arbell gerade über diesen Dichter war an sich ein« Kampftat in einer Zeit, in der die bürgerliche Geschichtsklitterung hinter kläglicher, moralisch aufgeputzter Echeinobjektioität nur ihren politsschen haß und ihren Antisemitismus zu verstecken sucht«. Diesen Schseier zerriß Wendel. Cr durchleuchtete die Indioiduali- tat Heines ebenso wie seine starke gesellschaftliche Wirkung aus der Gesamtstruktur eben dieser Gesellschaft: er wies die Zusammenhänge auf mit der fvanzösischen Iedeologi« und im besonderen dem so- genannten utopistischen Sozialismus eines St. Simon, und er durch- drang die klassenmäßige Doppelstellung Heines. So gelangte er zu einem Bild Heine», dos denn doch gründlich verschieden war von den bisherigen: gemischt aus Ablehnung im allgemeinen und stereo- Verbeugung vor des Dichters.Lyrik" im besonderen. verband Wendel mit journalistisch blendender Dar- typer höflicher Diese Leistung stellung. So war sein« Arbell ein geschichtspolitssch bsdeussamer erster Axthieb an die Stell«, wo weiter angesetzt werden muß. Les- bar freilich nur für den intellektuell Geschulten. Nicht so sehr auf jede Einzelheit, al» aus die Richtung des Hiebes kam es an. Bei der Neuherausgabe seiner Arbell hat sich Wendel aus for- male, stilisttsch« Aenderungen begrenzt. Sein Buch sst also im ganzen nur ein Neudruck. Eine zeitgemäße Bearbeitung muhte mancherlei neues Material oerwerten und erfordert« ganz allgemein die schärfer« historssche Einreihung Heine» in den Laus einer litero- tischen Entwicklung, die seit den dreißiger Iahren in ihrem Klassen- gehalt erfaßt werden muß und abzugrenzen ist gegen, eine ihr erst im 20. Jahrhundert folgende, seit dem Krieg ständig wachsende Dich- ttmg, die, im Gegensatz zu Heine» noch ganz individualistischer hal- ttrng, der Gestaltung neuen Klassengesühl» dient. _ Karl Wolf. Heimatkunde. Willy Möbus: Die östlich« Insel. Verlag I. h. W. Vieh Nachf., Berlin  . 118 Seiten. Preis 1,20 Mk. Von Max Barthel   ist kürzlich ein BuchDeusschland" erschienen. in dem erin Lichtbildern und Schattenrissen" Eindrücke urtd Be­trachtungen von Resse und Wanderung durch einen Teil Deusscb- lands wiedergibt. Nach Ostpreußen  ,der östlichen Insel", die durch den sogenannten polnischen Korridor vom Reiche getrennt ist, ist er nicht gekommen. Ein zeitig mit Barthels größerer fügt es, daß nunmehr gleich rbeit W. M ö b u s ein Büchelchen vorlegt, da» von der auf Wanderungen erlebten Eigenart und Schön- hell gerade dieses Stückes deutschen Lande» Zeugnis ablegt. Mötms ist kein Dichter wie Barthel, aber er sieht, erlebt und schreibt aus dem Geist eines sich den Eindrücken willig hingebenden Natur- freundes und Menschenfreundes. Von Landschaft und Mensch dieser schweren" Gegend erzählt er: durchsprengt das Ganze nsst einer historischen Skizze vom 13. Jahrhundert bis in die Zeit des Welt- krieges. Im Mittelpunkt stehtdie Stadt am Pregel  ", Königsberg  , ein Beispiel vielhundertjähriger Geschichte einander feindlicher Volksstämme, städtischer Klassenkämpfe und Fürstenpolitik. Möbus "">rt uns von derBernsteinküste  " bis an die masunschcn Seen. !tr erleben mit ihm die Einsamkeit der Nehrung, die Tücke der Wanderdünen, Hochmoor«, Hochwald und einsame Heid«. So ist das Büchlein einCicerone",«in anregender Führer für Wanderfreunde. Es schließt mit den Worten:So zeigt das Land in jedem seiner Teile ein anderes Gesicht... Niemand, der Ost» preußen   offenen Auges durchwanderte, wird sein« Schönheit leugnen. Di« Seele dieser Landschaft wird sich allen offenbaren, die schauen a sie mit sich nehmen,' I Möbus wird mit seinem vom Verlag fi als ein unoerg können. Sie werden Besitztum." Möbus wird mit jetnem vom Verlag schön aus­gestatteten Buch das Beste erreichen, was er erreichen kann: Es wird viele anregen, die(o wenigen bekannt«östliche Insel" zum Ziel von Reise und Wanderung zu machen. K. Wall. Zugendschriften. Heinrich Lersch  : M a n n i I Geschichten von meinem Jungen. Deutsche   Verlaasanstalt Stuttgart  , Berlin   und Leipzig   1927. Maimi ist tein verwöhntes Schoßkind, das, von zärtlichen Ellern angebetet, lauter herzigenKindermund" plappert. Sondern das ist ein tüchtiger kleiner Junge, voll Wißbegierde, Tatendurst uick» Selbständigkeitsdrang. Wir entnehmen auch unschwer den anmutig erzählten helleren Episoden aus Mannis Leben, warum er sich so gut und frei entwickeln kann: kein Autoritätsdruck lastet auf dieser kind- liehen Seele, sondern sein Bater verkehrt mit chm wie ein älterer, erfahrener Freund, der sich auch manchmal, wenn er einige der tausend Kindersragen bloß mangelhaft beantworten kann, lagen läßt, daß er eindummer Vater" sei. Mannt, wird von diesem väter- lichen Freund überall hin mitgenommen, er lernt, unbelastet von Moralpaukereien, die Arbell kennen, die Geheimnisse des Schreib- ttsches und der Werkstelle. Es ist ganz besonders hübsch zu sehen, wie sich der kindliche Verstand mit Hilfe der Phantasie die realen Vorstellungen von den Dingen und ihren Zusammenhängen erobert. Es ist ein lustiges, erfreuliches Buchl G i n a Kau». Bela Zllös: Rote Märchen. Sechs Märchen aus dem Ungarischen   nacherzählt von St. I. Klein. Freidenkerverlag, Leipzig  . 79 Seiten. Preis Ichv M. Unter denmodernen" Märchen, die allzu oft entweder über- trieben tendenziösen oder nur künstlich zurecht gemachtenMärchen"- charakter tragen, wird dieses im übrigen wohlausgestattete Buch einen besonderen und guten Platz einnehmen. In S Märchen, demMärchen vom schwarzen Tal und vom Berg der roten Blüten". demMärchen vom jüngsten Sohn des Mannes im Mond" usw. fabuliert der Verfasser über sehr reale Erscheinungen der Gesellschaft. wie Arbeit, Geld, Hunger, Sklaverei, Empörung. Er versteht es ausgezeichnet, den bloßen Tonfall, die Form des Märchenhaften künstlerisch festzuholten und sie unaufdringlich mit Symbolik der Gegenwart zu füllen. So sind dies wirklichmoderne" Märchen. Märchen, die jüngeren Kindern Freude machen werden, ältere schon zum Nachdenken führen und auch Erwachsenen Interesse abzu- gewinnen vermögen.__ K. W. Reisen und Abenteuer. Den Zweck der SammlungReisen und Abenteuer" aus dem Brockhaus-Verlag, Leipzig  , in volkstümlichen und billigen Ausgaben mll zahlreichen Abbildungen und Karten die bahnbrechenden und wellbekannten Reisewerke der Neuzeit einem großen Leserkreis zugänglich zu machen, ist zweifellos erreicht. Di« Danlde, deren Preis 2,60 Mark beträgt, stich mit ausgezoichnetem Bildermaterial aus- gestattet und bieten eine überaus spannend« Lektüre, die sich ganz besonders für die Jugend eignet, aber auch unbedingt den Er- wachsenen interessiert. Alles beschwerende wiiienschaftllche Beiwerk sst fortgelassen, ohne daß deswegen etwa die Bücher nur auf Sen- satton zugeschnitten wären: ungeachtet der Betonung des Spannungs- Momentes ist das Bildungsziel nie aus dem Auge gelassen. Es ssnd Zusammenstellungen aus den großen und teureren Reisewerken der betreffenden Forscher. Die Ressen Kapitän Scotts und semer Gefährten decken die Geheimnisse der Antarktis   auf.(Kapitän Scott. Letzt« Fahrt I Scotts Tagebuchs und Letzte Fahrt sAbenteuer der Gesöhrtens. Band 3 und 4 der Sammlung): wir erleben den monatelangen Kamps, den Kommandant E a m p b« l l in einer Eishöhle mll den Gewalten des Südpole» führt«, das emsig« wissenschaftlich« Arbeiten der von aller Zivilssation Abgeschnittenen und schlleßlich da» tragische Ende de« Führers, der an den Südpol gelangte und dort durch die Wahrnehmung niedergeschmettert wurde, daß wenig« Wochen vor ihm A m u n d s e n die norwegssche Flagg« am heißumkämpsten Ziel ' ltte. ...ikkelsens Robinsonad« in den Eiswüsten Grönlands  , der drei Jahr« lang mit dem ganze» Mut und Optimismus der Jugend die unerhörtesten Strapazen und Entbehrungen durchmacht« und in Begleitung nur eines Gefährten ungebeugt täglich dem tausendfachen Tod die Zähne zeigte, wirkt spannender als ein Roman.(Wlkkelsen. Ein arktischer Robinson. Band 17 der Sammlung.) Werke dieser Art sind durchaus geeignet, erzieherisch zu wirken: sie sind das hohe Lied eines Heldenmutes, der ohne die verlogen« Gloriole des Schlochsselde» im Dienste einer großen Aufgab« für dt« Wissenschaft das Leben aufs Spiel setzt. Shakleton. dem die Wüsten um den Südpol zur zweiten :iaen Crebus-Bulkans. Bis auf löll Kilometer stll. den Südpol vor, dann schlugen ihn Hunger und Verlust der Zugtiere zurück.(Shaklelou, IittsechstenErdteil, Band 13 der Tamm  - hing.) Was fein Werk besonder» wertvoll»«acht, ist das genaue Eingehen auf alle E i n z e l h e t t« n d e r«fcu srüstung. die für eine Polarreis« notwendig ist. reise�ress« reis  « reise reiseEk-s die seit________..._ nach der nordiveslUchcn Durchfahrt von allen Forschern gemiedenen Westgrönländischen Inselwelt erschlossen wurden, ist so recht aus dem herzen des alten Seebären gsichricben, der mll derFram" auch als Kapitän Nansen  » Gefährte rühmlich bekannt geworden ist. (Sverdrup, Neue» Land, Band 24 der Sammlung.) Don außer- ordentlicher Lebendigkeit sind die Schilderungen der Jagd auf Moschusochsen, diese seltsamen Riesenschase, die in der Berteldigung ihrer Herden ein« seltsame Intelligenz zeigen. Die klassisch« Expedition Stanley» zur Rettung de» von den Mcchdisten eingeschlossenen E m i n Pascha erweckt besonder» das Interesse der abenteuerfrohen Jugend. Afrika  , Band nteuerfrohen Jugend.(Stanley, Im d u n k e l st en 10 der Sammlung.) Stanleys Urwaldschilderungen besten, was aus diesem Gebiet« geleistet wurde. gehören zu dem besten, wa» aus diesem Gebiet« geleistet wurde. Zahlreiche Bilder von Stanleys eigener Hand schmücken das Buch. Al» abgeklärter Mann besucht der berühmt« Asienreisend« Sven hedin   das in Form und Farben wunderbare Juwel von Art- und Farbenskizzen die Eindrücke dieses unvergleichlichen Stückes Erde   fest. Sein Werk ist die erste eingehende Darstellung, die der Grau Easson in Europa   gefunden hat. Al» Filmoperateur zieht D u g m o r e durch den Sudan  , diesen feheimnisvollen L-mdkomolex, der seit den Tagen des MaHdi und einer fanatischen Denvssche von nur wenigen besucht worden war. Dugmore, Frieden im Sudan  . Mll der Filmkamera auf An- .) Dug (Dugmore. Frir stand, 285 Seiten. Preis Leinen 9,50 Mark.) Dugmore» Iagdwaffe ist weniger die Büchse als der Kinoapparat: kreuz und quer zieht der Reisend« durchs Land und belauscht im Urwald, von Elefanten. ?»erden umzingell, die Lebensweise der urweltlichen Dickhäuter: er childert das Tierleben am Nil, Reiterattacken, das weltberühmte Kamelrelterkorp», den größten Staudamm der Welt, dos ganz« Gebiet, seine Bewohner, seine Tierwelt, die Entwicklungsmöglichkellen dieses bedeutsamen Teils der englischen Jnteressenatmosphöre. C u r t Aiging. Das' nützliche, immer Freude Spendende WEIHNACHTSGESCHENK. ADLER-KINDERFAHRRÄDEK Jo'voeAAivccoorc ADLERWERKE FRANKFURT N