Bym aus der Erinnerung auf, und allmählich merkt man, daß jede| leisten fann", auch zum geraden Geschäft", zur bewährten Methode| Und wenn es ihm nicht gelinge, zu entscheiden, auf welcher Seite Me Aehnlichkeit nur im Aeußerlichen stecken bleibt, daß hier eine ganz des ehrlichen" Kaufmannes wandelnd und bekennend. einzigartige Individualität zum Ausdruck kommt.

Diese Romane und Novellen sind mit Spannung geladen, es find wirkliche Abenteurerromane, aber wenn Stevensons Menschen vielleicht wie eine grobe Umrißzeichnung wirken, so steht bei Conrad die Psychologie der Figuren an erster Stelle, die Ereignisse spiegeln fich in den Menschen, nicht auf den Ereignissen liegt der Akzent, sondern auf den Gefühlen und psychischen Vorgängen, die durch sie ausgelöst werden. Und hier gelangt Conrad zu einer fast traum­haften Phantastik wie in der Schattenlinie", als der junge Kapitän, umgeben von der fieberfranken Befagung, in der Sturmnacht ver­zweifelt, oder in dem Herz der Finsternis", wenn in dem kultivierten Europäer durch enges Zusammenleben, mit den Eingeborenen längst pergessene Urtriebe erwachen. Aber es fehlt in der Schilderung jedes romantische, gefühlsmäßige Element, in flaren Umrissen zeichnet Conrad diese merfwürdigen Dinge auf, seine Hand zittert nie.

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Aber auch ein durchaus realistisches Geschehen erhält manchmal ein grotest- phantastisches Aussehen. Die Londoner   Straßen im Geheimagenten", der kleine Kramladen des Spitzels erwecken den Eindruck, als ob sie ein eigenes Leben führen. Der Geheimagent" ist mehr als eine unterhaltende und graufige Kriminalaffäre, der Roman zeigt vor allem, wie in einem verzweifelten Menschen der Plan zu dem Verbrechen allmählich wächst und feste Formen gewinnt, daneben ist der Roman auch ein hohes Lied auf die englische Zivilisation, die ihren Bürgern alle persönlichen Freiheiten läßt im Gegensatz zu Rußland  , das in dieser Beziehung an altorientalische Despotien erinnert. Man spricht heute so viel von Sachlichkeit und meint damit im Grunde nichts anderes als einen überwundenen Naturalismus. Conrad zeigt jedoch eine Sachlichkeit, die weit mehr ist, die sich sowohl auf die Außen wie auch auf die Innenwelt erstreckt. Conrad reflektiert nicht über die Dinge, er stellt sie dar, sein Blick ist nicht getrübt durch Vorurteile und Sentiments. Ueberlegen wie die Menschen dieser Romane sind, ist auch die Form des Wertes. Conrad zeigt sich als eine imponierend fraftvolle, ungebrochene Beriönlichkeit, und es ist dem Berlag zu danken, daß er das Werk diefes Mannes dem deutschen   Publikum zugänglich zu machen beginnt. Felig Scherret.

Hermann Kurz  : Die Gewinner, Roman. Orell Füßli Ber­lag, Zürich  .

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Ein Kriegsroman aus der Schweiz  , aus dem Lande der Ge­winner, dem sich Jammer, Not und Blut des Weltkrieges in goldenen Regen verwandelten. Aber befruchtet von diesem Regen, trug der Boden dieses Glück- im- Winkel- Paradieses nun geiles und üppiges Unfraut aus den ehrenfesten, weil nie versuchten Bürgern werden torrupte Geschäftsmacher, aus der armen vernachlässigten Frau des Dom Geldteufel besessenen Fabrikanten eine geschäftstüchtige Dirne, die es darum nicht weniger ist, weil sie ihr Gewerbe innerhalb der Grenzen treibt, die einer mondain untadeligen Dame nun einmal gezogen sind. Maske für Maske fällt, fast alle die Ehrenleute ent­puppen fich als im Innersten faul und wurmstichig, und aus dem behaglichen Idyll der Vorkriegszeit wird ein Fäulnis atmender Sumpf als wären mit dem Geld. das der Krieg ins Land brachte, auch alle. Seuchen des Geistes eingeschleppt worden. Und auf dem vergifteten Bosen erblüht mit den lockenden Farben einer Sumpf­blüte, die er ja ist, der neue. Reichtum, prahlerisch und selbstsicher das Ich bin, ich bleibe" proflamierend, fich nun, da man sich's

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Die Menschen dieses Buches aber sind mit so unerhörter Lebendigkeit, mit fo fabelhafter Sicherheit für das Wesentliche ihrer Art geschildert, daß aus diesem Band, von dessen 427 Seiten feine fünf mit Reflexionen gefüllt sind, eines der beften, als kulturhisto­risches Dokument wertvollsten Bücher wird: Das Buch vom Kriegs­gewinn und Kriegsgewinner teine Karikatur, aber eine unbarm­herzig scharfe Photographie. Ueber allem aber liegen die scharfen Lichter eines Humors, der ohne die berühmte Träne im Wappen feine herzinnige Freude an allen Menschen und Viechern behalten hat trotz alledem! Rose Ewald. Berlag, Berlin  . Alfred Polgar  : Orchester von oben." Ernst- Rowohlt­Alfred Polgar sieht äußerst scharf, hört sehr fein und hat, was vielleicht in unserer Zeit des rücksichtslosen Vorwärtsstrebens am wesentlichsten und wichtigsten für einen Schriftsteller ist, ein zartes Gewissen, Besonders nachdrücklich macht er auf die kleinen, franken Stellen am Gesellschaftskörper aufmerksam, die den Oberflächlichen faum beeinträchtigen, und die doch die Kraft jener winzigen Bat­terien haben, die den Körper töten fönnen, wenn sie nicht zur Zeit entdeckt werden. Manche der kleinen Geschichten sind erschreckend in ihrer Wahrheit. Und der aufmerksame Leser wird nicht umhin fönnen, sie in Verbindung mit kurzen Zeitungsnotizen zu bringen, an denen infolge ihrer Häufigkeit nur allzu oft gedanfenlos vorbei. gesehen wird. Bolgar aber stellt nun gerade diese Tatsachen des täglichen Lebens auf die schmalen Seiten seines Buches, oft mit schmucklosen, einfachen Säßen; doch in ihnen zittert das Mitleiden der Not, klingt die Sehnsucht nach einer menschenwürdigen Weltord­mung und flagt das Wissen um die Lieblosigkeit der Menschen unter­einander. So ist das Orchester von oben" ein starkes, wirksames Buch, das die Schwächen der Menschen hell beleuchtet.

Esther Wangenheim.

Simler u. Co.: Jean Richard Bloch  . Rotapfel- Berlag. 3ürich und Leipzig  . 399 Seiten.

Bloch schildert das Schicksal einer jüdisch- französischen Familie Don Industriellen, die nach dem Kriege 1870/71 für Frankreich   optier. ten und das heimatliche Elsaß mit einer fleinen Industriestadt West­Frankreichs vertauschten. In pacender Weise wird dargestellt, wie dieses Geschlecht in der neuen Heimat sich eine neue Eristenz auf­bauen muß, wie es aber faum eines Jahrzehntes bedurfte, um die eingesessenen, in ihren Fabrikationsmethoden und Anschauungen alt­modischen Industriellen erheblich zu überflügeln. Aber einigen Mit­gliedern dieser Familie genügt der materielle Aufstieg nicht, es bleibt ein unbefriedigter Rest. Um ihre Ideale zu verwirklichen, über­schreiten sie die Schranken der Familientradition, werden zu Außen­feitern und Flüchtlingen. Ein solcher Idealist aus dieser Familie, der nach Amerika   ausgewandert ist und besuchsweise zurückkehrt, als Ver­treter jenes seltenen Typs von sozialgesinnten Unternehmern, gibt am Schluß des Romans einem 14jährigen Jungen, bei dem er Geistesverwandtschaft fühlt, den Rat, sich nicht einspannen zu lassen in das Getriebe eines wirtschaftlichen Unternehmens, fich nicht auf saugen zu lassen von der Materie. Er zeigt ihm, daß die echte Tra­dition des Juden mit dem Wesen der Bourgeoisie von heute under­einbar sei. Und auf die Frage des Jünglings, was er tun solle, ob er auf seiten der Fabritherren oder auf feiten der Arbeiter stehen solle, erwidert ihm der Amerifaner: Auf feiten der Gerechtigteit!"

Gerechtigkeit ist, dann: Auf seiten des Leidens!" So flingt dieser Roman aus in einem Aufruf zum Kampf für den Sozialismus. Erna Tichauer,

Neue Bücher.

( Besprechung der eingegangenen Bücher bleibt vorbehalten.) E. Buchner. Anno dazumal. Deutsche Buchgemeinschaft, Berlin  . N. M. Butler. Der Aufbau des amerikanischen   Staates. R. Hobbing, Berlin  .

H. Dehmel. Seminar für Liebesprobleme. Hensel u. Co., Berlin  . W. Durian. Kai aus der Kiste. F. Schneider, Berlin  . S. Eulenberg. Um den Rhein  . Roman. J. M. Spaeth, Berlin  . G. Freytags Welt- Atlas. G. Freytag u. Berndt, Wien  . Dr. C. Geyer und Dr. J. Moses. Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechts­frankheiten nebst Erläuterungen und Kommentar. J. H. W. Diet, Berlin  .

Prof. Hidmanns Geographiſch Statiſtiſcher Univerſal- Atlas. G. Freytag

u. Berndt, Wien  .

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F. Huch  . Der junge Beethoven. Roman. W. Langewiesche- Brandt, Ebenhausen b. München  . B. fenfels. Getanzte Harmonien. Died u. Co., Stuttgart  . R. Krauß. Die Stadt. Der Förster von Konradsreut. Lene. Sämt lich: Verlag des Vereins ,, Urania  ", Karlsbad  - Fischern. 2. Kröger. Ein schlechter Mensch. G. Westermann, Braunschweig  . Jad London  . Jerry der Insulaner. Universitas, Deutsche Verlags A. G., E. Ludwig  . Am Mittelmeer. E. Rowohlt, Berlin  . Dr. Friz Machlup   Die neuen Währungen in Europa. F. Ente, Stuttgart  . A. Menger. Das bürgerliche Recht und die besiglosen Volksklassen. H. Lauppsche Buchhandlung, Tübingen  .

Berlin  .

J. B. Müller. Geschlechtsmoral und Lebensglüd. Grethlein u. Co., Zürich  .

Ing. E. Pfeiffer. Probleme der Großstadttechnik. Died u. Co., Stuttgart  . A. Reischet. Sterbende Welt. F. A. Brodhaus, Leipzig  . G. Reuter. Töchter. Ulstein, Berlin  .

5. Roßmann. Klas der Fisch. Rembrandt- Verlag, Berlin  - Behlendorf  . B. Schönlant. Seid geweiht!( Sprechchorspiel zur Jugendweihe.) Arbeiter­jugend- Verlag, Berlin  .

C. Severing  . Im Wetter- und Watterwinkel 1919/20. Buchhandlung Volkswacht, Bielefeld  . Dr. R. Siegert. Handels- und zollpolitische Fragen der Gegenwart. R. Hobbing, Berlin  .

Anna Siemsen  . Religiöses Kulturgut und weltliche Schule. Verlag der Freien weltlichen Schule, Magdeburg  .

W. Sombart  . Das Wirtschaftsleben im Zeitalter des Hochkapitalismus. 2. Halbband. Dunder u. Humblot  , München  .

Dr. W. Spielhagen und Dr. A. Jeffen. Der Reichshaushaltetat 1927. Zentralverlag, Berlin  .

F. Stieve  . Deutschland   und Europa 1890/1914. Verlag für Kultur­politik, Berlin  .

H. Walpole. Bildnis eines Rothaarigen. Th. Knaur, Berlin  . Dr. R. Weber. Sozialismus und Alkoholismus  . Neuland- Verlag. Berlin  . E. Weiß. Männer in der Nacht. Ullstein, Berlin  . Internationales Arbeitsamt. Internationale Sammlung der Arbeits­rechtsprechung. Dr. Hans Preiß, Berlin  . Jahrbuch der Technik. 13. Jahrgang. 1926/27. Died u. Co., Stuttgart  .

Sämtliche hier angezeigten und besprochenen Bücher sind in der Buchhandlung J. H. W. Die Nachf., Berlin   SW. 68, Linden­ftraße 2( Caden), erhältlich.

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