Arbeiterdichtung.

Karl Bröger   soll am Anfang stehen. Bon seinem, Blühen den Hammer" ist eine neue Auflage im Arbeiterjugendverlag er­schienen, ein Auszug aus seinen Gedichtbänden. Die Vorrede nennt ihn von allen Arbeiterdichtern Deutschlands   die ernſteſte und mwahrste Stimme der Arbeit". Karl Bröger   nimmt den Volksliedton, die mittelalterliche Legende wieder auf. Das ist durchaus nichts Beraltetes: Bröger hat den Geist unserer Zeit wie taum ein zweiter begriffen. Er hat das schöne Wort gefunden von der Maschine als ,, unserem stählernen Kameraden".

Der Arbeiterjugendverlag müht sich überhaupt um die Arbeiter­dichter. Was bisher bei anderen Verlegern herausgekommen ist, das foll allmählich hier als an einer Zentralstelle vereinigt werden. Lersch, Engelte und Mar Barthel legt er uns in den hübschen kleinen Bändchen, ungemein sauber gedruckt, vor. Stern und Amboß  " heißt die Sammlung von Heinrich Cerschs Gedichten. Dieser Refsel schmied, der aus dem Krieg mit einer zerquetschten Lunge heim gefehrt ist, ist ein geradezu fanatischer Arbeiter gewesen. Dank dir, Schicksal, Dank dir! daß du in meine Hände einen Hammer gabst!" Wild und ungebändigt find seine Gedichte. Er scheut sich nicht, dieser herrliche Barbar, die prosaischen Dinge des Alltags in seine regel lof Berse zu zwängen. Etwa in feiner Rede aus der Zeit", wo er seinem Kinde zuruft: Ich will dich nicht, wie ich bin! Du wirst bas nicht, was Staat, Produktion, Konsum erwartet!" Dieser Mensch in Eisen" war für furze Zeit, ehe sie der Krieg auseinanderriß, be­freundet mit Gerrit Engelfe. Von dem befizen wir nur wenig: ein einziges Gedichtbändchen, ein Tagebuch, Briefe. Unter dem Titel Gesang der Welt" ist das wichtigste daraus zusammengetragen worden. Gerrit Engelfe, der als einer der letzten Opfer des Strieges gefallen ist, war noch im Reifen. Ein Klassenfämpfer wie Bröger oder Barthel war er nicht, als ihn Richard Dehmel   ent­deckte, wohl aber einer, dem die Arbeit das große feelische Erlebnis murde. Er hat ein Lied der Kohlenhäuer" geschaffen, das als ein Sprachschöpferisches Wert anzusprechen ist. Dieses Lied der Masse mit feinem neuen Rhythmus und neuen Klang man möchte es musikalisch nennen ist wie der Grundstein der gesamten Sprech

chordichtung.

ADAD  

Ein Doppelbändchen ist Mar Barthel gewidmet, dem Jugend­lichen, der dem ewigen Wanderburschen, der sich selber den Sohn der trunknen Ferne" genannt hat. lleberfluß des Herzens" heißt seine Lyrik. Bei ihm ist wohl die Lyrif am reinsten aus­geprägt. Seine Gedichte sind ein einziger Sehnsuchtsschrei

Walter Schenk hat schon mit sechzehn Jahren gedichtet: seine ampfiugend erscheint in dritter Auflage. Es ist nicht alles Eigengewächs; noch schauen ihm zuweilen die großen Vorbilder über Die Schultern vor allem auch Barthel aber der gärende Most verspricht einen guten Wein. Da ist vor allem in Feierabend" jener tief religiöse Ton, der aus dem Herzen unserer Jugend tommt: Frei des Alltags, der heiligstes Sehnen des Glaubens in Hohn erstickt." Schenk ist noch etwas zu redselig; er muß knapper werden, gefammelter.

Schließlich ist uns noch von Franz Offerroth eine Sammlung Bergbau und Bergarbeiterdichtung unserer Zeit geschenkt worden: ,, Inter Tag". Das beginnt bei dem Berginvaliden Heinrich Kämpchen  , der schon in dem Streit von 1889 mitgefämpft hat, und geht über Otto Wohlgemuth, Gerrit Engelte und Baul Zech zu Kurt Kläber  . Otto Hue  , dem ,, wahren Florian Gener der Bergleute", ist dieses Bändchen gewidmet, das von der Welt unter Tage einen ganz anderen Begriff gibt als die alten frommen Bergiegen oder die romantischen Gedichte eines Körner und Novalis  .

Hermann Hieber.

Kunstbücher.

Zwei Klaffen von Kunstbüchern liegen vor uns: Theoretische Betrachtungen und Bilder, die als solche unmittelbar zu uns sprechen, Bilderbücher für Erwachsene. Die Genoffin Dr. Anna Siemfen be­handelt das vielumftrittene Thema Politische Kunst und Kunstpolitit"( E. Laubsche Berlagsbuchhandlung, Berlin  ), Nicht im fompromisseinden Sinne, nicht mit der Empfehlung von lleber gangsformen", die man sich vom Bürgertum ausborgt, vielmehr mit der Forderung bewußter Pflege einer proletarischen Kunst. Kunst­politif, das heißt nicht Bewilligung von Kunst- und Kulturetats, fondern Durchdringung unseres ganzen Lebens mit dem neuen sozia listischen und revolutionären Lebensgefühl, bis unser Leben und unsere Umgebung Ausdruck dafür geworden sind, daß wir ein neues Menschentum in einer neuen Gesellschaft erstreben."

mittel für das Typische im Menschenleben, das uns im Zeitalter der Maffe einzig noch interessiert. Masereel ist der Schöpfer einer ganz neuen Darstellungskunst, die weit mehr ist als nur Illustration.

die

Ein sehr sympathischer Humorist wird uns durch den Verlag Adamson nennt. Auch er arbeitet fast ohne ein Wort Text Dr. Selle- Ensler nahgebracht, der Däne D. Jacobsson, der sich Berse, die Hans Reimann   vorangeschickt hat, sind entbehrlich. Er ist der Bechvogel, dem alles daneben gerät, der hilflose Junggeselle, den die Tücke des Objekts" verfolgt Wir haben seit Wilhelm Busch  feinen Zeichner mehr besessen, der mit so sparsamen Mitteln so lustig zu berichten verstand. Er schreibt Bilder- Grotesten von bezwingender Komit. Hermann Hieber.

Jugendschriften.

Im Verlag J. F. Schreiber, Eßlingen  , ist eine Reihe neuer, sehr hübscher Bilderbücher erschienen, jo Jumbo", eine luftige Elefan­tengeschichte, Breis 2 Mt., Hans und Lieschen treiben Sport"( 2 Mt.), er fährt mit?", ein lustiges Verkehrs­bilderbuch als Lokomotive ausgestanzt( 2 Mt.), Berse von Karl Rohr. Ferner ein allerliebstes Bilderbuch Etwas von den Wurzel findern" von Sibylle v. Olfers( gr. Ausgabe 3,20 m., kl. Aus gabe 1,60 mt.); das Märchen von den Sandmännlein". Text und Bilder von Kainradí( 3,20 Mt.). Auch neue Märchenbücher sind von obigem Verlag herausgegeben worden, so Firle fan3. der Puppen doktor von Egon H. Straßburger( 2,50 Mt.); Das lebende Krönlein und andere Märchen" von J. Prinage( 2,50 mt.).

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Zum Schluß erwähnen wir noch einige sehr wertvolle Beschäf tigungsmittel zur Bildung des Geistes, des Auges und der Hand, eine reichhaltige Sammlung von Lehrern und Künstlern heraus­gegeben, in der man zur Selbftanfertigung von allerlei Geschenken An­leitung findet( 30 Pf. bis 2,50 mt. je Heft); Bolts- und heimatkundliche Bauhefte"( Modellierbogen). Preis 1,80 mt.; Anleitung zum Zeich nen" für Elternhaus und Schule( 75 Bf.); Beschäftigungs- und Arbeitsbücher" zur Herstellung von Nistkästen, Futterstätten, Bogel  , fäfig( 1,80 m. je Heft); Anleitung zum Bau freifliegender Flug­zeugmodelle"( 1,40 mt.).

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Der Rudolf Mosse Buchverlag  , Berlin  , gibt ein völlig neuartiges Bilderbuch Bunte Luftballons( Breis 6,75 Mt.) heraus, mit schönen Bildern in fünstlerischer Ausführung von Lottie Gorn und mizigen Bersen von Ellinor. Der Preis ist allerdings für Arbeiterpublikum unerschwinglich. E. G.

R. v. Ungern- Sternberg. Grundzüge der französischen   Bollswifchaft 1918 bis 1927. E. Philipps Buchhandlung, Frankenstein i. Schl R. Wagner. Der Klassenkampf um den Menschen. E. Laub, Berlin  . . G. Wells. Die Welt des William Cliffold. 2 Bände. B. Zsolnay, Wien  . B. Wiegler. Wilhelm der Erfte. Avalun- Verlag, Hellerau   bei Dresden  . Das Memorandum des Reparationsagenten und die Antwort der Reichs regierung. R. Hobbing, Berlin  .

Sämtliche hier angezeigten und besprochenen Bücher find in der Buchhandlung 3. H. W. Die Nachf. Berlin   SW. 68, Linden straße 2( Laden), erhältlich.

Allen Lesern des Borwärts" bietet die altbekannte Firma Michael Beifer anläßlich des Weihnachtsfestes einen Ertrarabatt von 10 Bros. auf die fest ausgezeichneten, an sich schon niedrigen Preise. Ein Rauf bei dieser Firma ift sehr zu empfehlen, da es ihr größtes Prinzip ist, trog niedriger Breisa gute Qualitäten zu liefern. Außerdem wird jedem persönlichen Wunsch weit gehendst Rechnung getragen. Dian beachte daher das heutige Inferat."

Beihnachtsgescheute, die nicht enttäuschen. Die Dame, die sichergehen mill, ihrem Gatten oder Eohn, ihrem Bräutigam oder Bruder zum Feste bestimmt keine Enttäuschung zu bereiten, sondern eitel Freude zu machen, möge daran denken, daß das große Herrenbekleidungshaus Bernward Leine weber mitten in der Altstadt am Köllnischen Fischmarkt 4-6 mit den hell­erleuchteten Fensterreihen seiner vier Etagen dasteht wie ein kerzenschimmern der Weihnachsbaum, an dessen weit ausgestreckten Zweigen zahllose Geschenke hängen, die keinen Herrn enttäuschen tönnen. Bom modernen, in fich ge streiften oder farierten Popeline- Oberhemd und der Krawatte bis zum wolle nen oder seidenen Schlafanzug, von wollenen Pullovers, Lumberjads und Sportstrümpfen an bis zur flauschigen Hausjoppe, zum Kamelhaar- Schlafrod und zum feibenen Morgenanzug find dort alle Geschenke in unendlicher Mannig faltigkeit vorhanden, die auch, wenn fechs Stüd von jedem auf dem Weih nachtstische des Herrn zusammenkommen sollten, nur um so größeren Dank und um so hellere Weihnachtsfreude hervorrufen können!

Man muß sich von Vorteilen Jelbst überzeugen! Papier   ist geduldig! Wohl jeder fennt diefes alte Sprichwort. Bir lesen nicht täglich, sondern ftindlich Angebote jeder Art, oft fieht es aus, als follen wir jogar noch etwas gefchentt befommen. Namentlich die Angebote von Warentreditfirmen sinb außerordentlich gestiegen. Während solche Angebote vor zwei Jahrzehnten noch wesentlich feltener waren, trifft man fie heute infolge der Geldkalam.tät überall an. Aber auch unter den vielen Neugründungen im Warenkredit gewerbe kann man sagen: Biele sind berufen, aber Wenige find auserwählt!" Gerade mit dieser Branche muß die Leitung des Geschäftes, muß das Vera faufspersonal usw. eng verwachsen sein, wenn dem Runden diejenigen Bor­teile augeführt werden sollen, die er zu erhalten wünscht. Manche wissen 3. B. immer noch nicht, daß die Firma B. Feder eines der ältesten Berliner  Rredithäuser ist und sich aus eigener Rraft zu feiner heutigen Leistungs fähigkeit und Größe emporgearbeitet hat. Es ist nur erklärlich, daß die großen Vorteile, die die Firma in ihrem zentralisierten Einkauf, in der Be fchäftigung nur bestgeschulten Personals, in allererster Linie ihrer Runda fchaft zugute tommen läßt. Erst hierdurch erhält der Sinnspruch: Und wenn einmal das Geld nicht reicht, tauft man bei Feder federleicht," volle Geltung.. Weihnachten steht vor der Tür und Weihnachtswünsche erfüllen, heißt Geld besigen! Hier hilft B. Feder Tausenden zur Beschaffung schöner Geschenke, Man befichtige ohne daß der Käufer drüidende Geldforgen verspiren muß.

die Möbelzentrale: Brunnenstr. 1; die Ronfektionszentrale: Brunnenstr. 197 und die Filialen Frankfurter Allee 350, Rottbuffer Damm 105, Charlottenburg  , Scharrenstr. 5. Besichtigung ohne jeden Raufzwang. Infolge des großen An dranges ist es zu empfehlen, die Einkäufe möglichst in den Bormittagsstunden zu tätigen. Am Sonntag von 14-18 Uhr geöffnet. Beachten Sie das heutige Inferat.

Eins der schönsten Jugendbücher, bas mie jebes echte Kunst­mert auch dem Erwachsenen volle Freude bereitet, ist der Wett lauf zwischen dem Igel und dem Hasen". Wilhelm Schröder hat die Geschichte echt volkstümlich auf plattdeutsch erzählt ( 1849). Der Verlag Wilhelm Langewiesche- Brandt in Ebenhausen gibt sie jetzt aufs neue heraus( Breis fart. 2,50 M.) mit der hoch­deutschen Uebersehung daneben und stattet fie mit den eben fo volkstümlichen farbigen Bildern von Gustav Süß aus. Beisefügt volle Wirkung für das ganze Jahr erwartet. Man mag zum Geburtstag ober find Swinegels Reifeabenteuer von demselben Nieder­deutschen Süß, die das Thema auf behaglich fleinbürgerliche Art fortspinnen. R. H. D.

Neue Bücher.

( Besprechung der eingegangenen Bücher bleibt vorbehalten.)

F. B. Baege. Charakterfehler unserer Kinder. Seffe u. Beder, Leipzig  J. Bara. Gesellschaftslehre von Platon   bis Friedrich Nietzsche  . Quelle u. Meher, Leipzig  . S. Bethge. Die Treulose. Universitas, Deutsche Verlags- A.- G., Berlin  . Dr. M. Bierbaum. Das Konkordat in Kultur, Politik und Recht. Herder u. Co., Freiburg  . Franz Blei  . Frauen und Männer der Renaissance, Abalun- Berlag, Hellerau   bei Dresden  .

3. R. Bloch. Kurdische Nacht. Rotapfel- Berlag, Zürich  , Beipzig. B. H. Bürgel. Du und das Weltall. Dürr u. Weber, Leipzig  . J. Conrad. Sieg( Roman) Noftromo( Roman  ). S. Fischer, Berlin  . Danneberg. Die politischen Parteien in Deutschösterreich. Wiener  Bolfsbuchhandlung, Wien  .

V. Degenfeld- Schonburg. Geist und Wirtschaft. J. C. B. Mohr, Tübingen  . . Driesch. Die sittliche Tat. E. Reftide, Leipzig  .

E. b. Düring. E. Stern. Jugendfürsorge. 2 Bände. F. Hirt, Breslau  . Fr. Ebert. Kämpfe und Ziele. C. Reigner Verlag, Dresden  . Dr. Susanne Engelmann. Die Krise der heutigen Mädchenerziehung. W. Spemann, Leipzig  .

G. Frenssen  . Möwen und Mäuse. G. Grote, Berlin  .

K. v. Frisch. Aus dem Leben der Bienen. J. Springer, Berlin  . Das Herrenhaus. P. Zsolnay  , Wien  .

Galsworthy  . Aneinander vorbei. V. Zsolnay. Wien  .

Göfta af Geyerstam. Das Sommerparadies. G. Westermann, Braun schweig. R. Goldschmidt  . Die Lehre von der Vererbung. J. Springer, Berlin  . St. Hamsun. Landstreicher. A. Langen, München  .

Die wichtigste Aufgabe am filbernen Sonntag ift bas tuhige und überlegte Einkaufen derjenigen Geschenke, von denen man eine nachhaltige und freud zu anderen Gelegenheiten viel wichtige und nigliche Gaben wählen. Weih Etwas, das nicht nur gut, nachten muß es etwas ganz Besonderes fein. sondern auch wunderschön und gemüterhebend ist. Siegt es da nicht nahe, bie himmlische Kunst: die Musit, die ja auch am weihevollen efte felbst zu uns am mächtigsten spricht, für alle Tage ins Heim zu bannen? Und bas tann in vollendeter und wirklich zu Herzen gehender Weise nur durch die von der Carl Lindström A.-G., Berlin   ED. 36, hergestellten Mufitapparate geschehen, die unter den weltbekannten Marken Odeon, Parlophon und Columbia den Markt beherrschen. Sier find fie in bezug auf Technik und Aufmachung die begehrenswertesten Stilde, und es ist für den, der noch keinen Musitapparat befigt, einfach unfaßlich, welchen Glanz und welche Freude er feinem Seint zu gehen vermag. Die offiziellen Verkaufsstellen des Lindström- Ronzerns und alle befferen Fachgeschäfte der Phonobranche zeigen Ihnen herzlich gerne diese Odeon, Parlophon und Columbia- Apparate und namentlich auch die dazu gehörigen Elektrikplatten gleichen Fabritates, die an Tonreinheit und Nature treue der Wiedergabe unübertrefflich find.

Möbelhaus Stein, feit über 20 Jahren durch gute Möbel belennt, er öffnete am 1. Dezember ein neues Geschäft Weinbergsweg 24, am Rosenthaler Tor. Hier sowohl wie in den Räumen Anflamer Str. 20, bie noch beibehalten werden, werden Qualitätsmöbel zu erstaunlich geringen Breifen gezeigt. Sm den neuen größeren Fäumen wird jedermann bestimmt das finden, was feinent Wunsche entspricht. Zahlungserleichterung ermöglicht den Ankauf eines jeden Stüdes.

Linbear- Fahrrabwerf Attiengesellschaft bas Unternehmen ber Gemert­Schaften Berlin- Lichtenrade, Berlängerte Bittoriastraße, hält den Berkauf von Fahrrädern werktags von 9-17% Uhr, Sonnabends von 9-13 Uhr offen. Ein intereffantes Mobealbum in elegantem Tiefbrud, mit mehrfarbigen Modebildern, erscheint jest regelmäßig bei der Firma Wertheim. Das Album gibt einen guten Ueberblid über die bestehende Damen und Kinderkleidung, zu der zum größten Teil Schnittmuster für die Selbftanfertigung nach einer Yeicht faßlichen Methode zu haben sind. Ferner enthält das Album belle. triftische Beiträge bekannter Autoren. Die foeben erschienene Weihnachts nummer bringt eine Novelle von Selma Lagerlöf   und ein hübsches Weih­nachtslied. Das Album ist zum Preise von 30 Bf. in allen vier Geschäften der Firma Wertheim erhältlich oder wird nach Einsendung von 45 Pf. Toften Los zugesandt.

Was soll ich zu Weihnachten schenken? Die Firma Belmonte a. Co., Leip ziger Str. 97, und Rönigftr. 30, bringt in ihrem heutigen illuftrierten Inferat eine Fille brauchbarer Geschenkartikel in Uhren, Jumelen, Gold- und Silber waren, so daß sich auch für den Minderbemittelten Gelegenheit bietet, fich einen Gegenstand von bleibendem Wert zu erstehen. Schöne Tafelbeftede aum Beispiel, der Stolz jeder Hausfrau, folten in feinem gediegenen Haushalt weil man nicht gleich einen ganzen Silberkaften zu laufen braucht, sondern die Gegenstände nach und nach beziehen kann. Bor dem Weihnachtseinlauf follte man sich unbedingt die entzückenden Auslagen der Firma ansehen.

G. Hennig. Erzählstücke. Bustiges und Ernstes. Thüringer   Berlagsanstalt, fehlen. Jeder sollte sich einen Gilberschat zulegen, was um so leichter iſt,

Jena  .

Mit Formproblemen beschäftigen sich die Broschüren von Adolf Behne  , die beide im Arbeiterjugend- Berlag erschienen sind: Die Ueberfahrt am Schreckenstein" und von Kunst zur Gestaltung". Beide ergänzen sich insofern, als die eine die all­gemeinen Kunstgeseße an einem allgemein bekannten Bilde von Ludwig Richter   aufzeigt, eine Art Elementarlehre der Malerei gibt, während die andere eine funstgeschichtliche Entwicklungslinie zeichnet. Seffe. Die Nürnberger Reise. S. Fischer, Berlin  . Dom Mittelalter bis zur Gegenwart, um zu beweisen, wie die Farbe, J. V. Jensen. Verwandlung der Tiere. S. Fischer, Berlin  . Die stets vom Gegenstand unterworfen und ausgebeutet wurde, fich heute auf ihren eigenen Wert besinnt, den Ausbeuter abschüttelt und felber die Herrschaft in der Malerei antritt. Der Expressionismus ist so recht eigentlich der Ausdruck des befreiten Proletariats. Das bei J. H. W. Dietz erschienene Büchlein von John Schifowski: unstschaffen und Kunsterleben" will die moderne Kunst im Gegensatz zu dem Naturalismus als zu einer bürgerlichen Weltanschauung betrachtet wiffen. Es iſt hohe Zeit, daß mir aufhören, Gemälde und Plastifen immer nur mit Photographen augen zu beurteilen.

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B. Kaestner. Kraft und Geist unserer deutschen   Volksschule. W. Spe­mann, Leipzig  . Dr. W. Kastel. Der Affordlohn. J. Springer, Berlin  . Kürschners   Jahrbuch 1928. Kalender, Welt- und Zeitspiegel. 26. Jahr. gang. H. Hillger  , Berlin  . Fürst Lichnowsky  . Auf dem Wege zum Abgrund. 2 Bände. C. Reißner, Dresden  . R. Liefmann  . Die Unternehmungsformen. E. H. Moris, Stuttgart  . F. Malsch. Geschichte der Mathematit. Quelle u. Meyer, Leipzig  . F. Masereel. Die Idee.( Ein Bilderroman.) K. Wolff  , München  . F. Meinede. Geschichte des deutsch  - englischen Bündnisproblems. 1890 bis 1901. R. Oldenbourg, München  .

A. Messer. Einführung in die Psychologie und die psychologischen Rich tungen der Gegenwart. F. Meiner, Leipzig  .

G. Baish. Der Weg zur wirtschaftlichen Gesundung der Welt. R. Hobbing,

Berlin  .

J. Reide. Das junge Mädchen. R. Mosse, Berlin  .

An Bilderbüchern legt uns der Baul- List- Berlag in Leipzig   einen neuen Band feiner monumentalen Daumier Ausgabe vor, und zwar Daumier   und die Ehe". Das sind wiederum, wie bei den früheren Bänden Daumier   und die Politik"," Daumier   und der Krieg" und Daumier und das Theater" mustergültig reproduzierte. Neumann. Rebellen( Roman). Deutsche Verlagsanstalt  , Stuttgart  . große Steinzeichnungen für billiges Geld. Ueber Daumiers Bedeu A. Baquet. Städte, Landschaften und ewige Bewegung. Deutsche   Dichter­tung als unerreichter Karikaturist und geistvollster Gesellschafts­Gedächtnisstiftung, Samburg, Groß- Borstel. fritifer braucht wohl tein Wort mehr verloren zu werden. Im Furche- Verlag, Berlin  , ist eine sehr empfehlenswerte, von Cuise Diel verfaßte Einführung in das Lebenswert der Käthe Kollmiz" herausgekommen unter dem Titel ,, Ein Rufertönt". Bon innen Icuchtet das heilige Feuer: Menschenliebe. Seine Strahlen in allen Augen auflodern zu lassen, möchte dies Büchlein Mittler sein." Frans Masereel  , der flämische Graphiter, hat in diesem Jahre wieder einen seiner Bilderromane" bei Kurt Wolff   in Leipzig   heraus. gebracht: Die Idee". Wir leben in den Tagen des Films, der Illustration. Das Bild siegt über die Literatur, die die Kunst so lange bevormundet hatte. Der Holzschnitt ist vollendetes Ausdrucks­

KRZ

Roda Roda  . Die Streiche des Junkers Marius. J. Engelhorns Nachf., Stuttgart  .

J. Roth  . Die Flucht ohne Ende. K. Wolff  , München  .

C. Schmidt. Die Diktatur. Dunder u. Humblot, München  .

W. Schweisheimer. Die Liebe nur eine Krankheit? Knorr   n. Sirth, München  .

C. Slawht. Der Mikrokosmos nach neueren physikalischen Forschungen. Quelle u. Meyer, Leipzig  . Dr. Thümmel, Das neue Strafgesetzbuch und die Religionsbergehen. J. C. B. Mohr, Tübingen  . a. ulig. Der Bastard. Ulstein, Berlin  .

Das größte und mit bas älteste Ronfettionshaus Berlins   begann ant 6. Dezember in feinem Sause Oranienstraße einen Totalausverlauf, ber w'r Tich, wie die Firma in ihrer Anzeige schrieb, ein Ereignis für Berlin   geworden ift. Wenn Maaßen etwas anfündigt, ist man von jeher gewohnt, wirklich etwas Außergewöhnliches zu finden, doch wurden diesmal alle Erwartungen noch übertroffen. Solche Ware zu solchen Preisen mußte wirklich die gesamte Frauenwelt dazu verführen, sich jest einzubeden, felbft wenn augenblidlich noch kein Bedarf vorlag. Daraus ift es auch zu erklären, daß alles gefragt und gekauft wurde: Commermäntel und Wintermäntel, Sommerkleider und Winterkleider, leichte und warme Blusen, Stridjaden und was sonst bie riesenhafte Auswahl an Berlodendem bot. Der Andrang war ungeheuer, und die Berkäuferinnen tonnten taum allen Wünschen der Raufluftigen gerecht werden. Die großen Warenvorräte geben zu der berechtigten Hoffnung An Taß, daß nicht, wie sonst bei Ausverkäufen, am ersten Tage die Rorinthen aus dem Auchen find, sondern daß auch weiterhin für jeden Geschmack, jedes Portemonnaie und jeden Wunsch gesorgt ist.

Auf den Weihnachtstisch

Tanz und Abend

15Anzug Hoff

Koch: Seeland

Gertraudrenstr.20/ 21 gegenüb. Pelrkirche

DEM KENNER SCHENKT MAN

NUR Edel- Cigarette

Preußengold

PHANOMEN

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