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24. März 1929

Blick in die Bücherwelt

Erziehung.

Felig Kanth  : Rämpfer ber 3utunft. Eine fyftemattsche Darstellung der sozialistischen   Erziehungsgrundsäge. Wien   1929. Jungbrunnen G. m. b. 5. 95 Seiten. Preis 1,20 m.

Sozialistische Erziehung"- ein problematisches, viel um­ftrittenes Wort. Es ist das Berdienst von F. Ranig, diesen schemen­haften Begriff mit deutlich faßbarem Inhalt erfüllt zu haben. Seine Propagandaschrift für die Kinderfreunde, deren Begeisterung, die aus jeder Zeile spricht, fich auch dem Lefer mitteilt, wirkt auf unser Handeln. Wir hören, wieviel vom Sozialismus rein gefühlsmäßig in das Herz der Kinder gepflanzt werden kann, wie die sich jetzt auf vielen Schulen bahnbrechende naturwissenschaftliche Betrachtungs­weise durch eine soziologische zu ergänzen sei, wie auf Grund dieses gefühlsmäßigen Erlebens und auf Grund soziologischer Erkenntnisse Die Energie der Tat mit Naturnotwendigkeit auf fozialistische Ziele gerichtet wird. Sehr viel und grundlegende sozialistische Erziehungs. arbeit ist von der Familie zu leisten, aber die heutige Vollstreckerin des sozialistischen   Erziehungsideals kann nur die von aller bürger fichen Tradition freie Erziehungsgemeinschaft sein, das findgemäße Leben in ihrer Mitte, in der Organisation der Schul- und Kinder­freunde.

Eine fyftematische Darstellung sozialistischer Erziehungs. grundsäge nennt Ranig sein Buch und steckt sich damit selbst Grenzen, über die der sozialistische Erzieher sehnsüchtig hinüber. blickt. Und wenn es dem Kritiker erlaubt ist, Wünsche an den Autor zu richten, so wäre es in diesem Fall der nach einem prattischen Erziehungsbüchlein. Die Stizzierung von Grandfägen ist ein not­wendiges, verdienstvolles Wert; der sozialistischen   Erziehungs­Erziehungs­bewegung fehlt die praktische Anleitung zur Verwirtlichung ihrer Grundsäge. Jeder, der Kanig als Lehrer fennt, weiß, daß er zu dieser Arbeit der Berufene mare. Wohl steckt er noch tief in der Individualpsychologie, der Modefrankheit des sozialistischen   Er­ziehers, aber für den Erzieher ist es wohl gleichgültig, auf welchen Meister er schwört Bersönlichfett ist alles! Jeder Jugend­fiche, jeder geeichte und ungeeichte Erzieher wird als Rämpfer der Zukunft aus dem Buch Kraft und Begeisterung schöpfen.

Gerda Kautsty.

Josef Belßbart: Die Gefigte einer Erziehung". Berlag der neuen Gesellschaft, Berlin  - Seffenwinkel. 114 Seiten. Preis 1,40.

Ein schlicht und leicht verständlich geschriebenes Erziehungs büchlein, das sich mit der Brügelstrafe, der geschlechtlichen Auf. tlärung, der Kameradschaft der Lebensführung, der Religion aus: einandersetzt. Der Berfasser berichtet aus seinem eigenen Erleben heraus. Er schildert die Kindheit eines proletarischen Jungen, der aus einer großstädtischen Arbeiterfamilie stammt und eine Erziehung erhält, bie zwar alle Mängel der Vergangenheit aufweist, aber doch Don Güte beseelt ist. Sehr interessant ist der Zeitpunkt gefchildert, in dem der auf diese Weise Erzogene unbewußt selbst Kritik an feinen Erziehern übt und versucht, sie zu beeinflussen und im beften Sinne zu erziehen. Das Büchlein fann allen proletarischen Eltern und Erziehern warm empfohlen werden Else Möbus.

Arno Fuchs: Das Sonderfchulwelen in Berlin  . Commeniusverlag Berlin  . 63 Seiten.

Der Verfasser, Magistratsschulrat in Berfin und auf dem Gebiet des Sonderschulwesens durch langjährige Erfahrungen befannt, gibt in dem Büchlein einen gelungenen Ueberblick über die Berliner   Ein richtungen. Nach einer turzen historischen Einleitung, in der auch die Entwicklung und der gegenwärtige Stand des Berliner   Sonder­Schulwesens an Hand einiger Zahlen veranschaulicht ist, werden die verschiebenen Arten von Sonderschulen fura charakterisiert, deren Einrichtung fich aus pädagogischen und ärztlichen Gründen als not. wendig erwiesen hat. Unter anderem sind besprochen der Abteilungs. unterricht in Krankenhäusern, die Freiluftschule für tuberkulose Kinder( Eberswalder Str. 37), die Schule für epileptische Kinder in Bublgarten, die Vor- und Abschlußklassen im Rahmen der nor­malen Boltsschule, die Taubstummen- und Schwerhörigenschule, die Blinden und Sehschwachenschule, die Taubblindenschule, die Hilfs­Schule für schwachfinnige und die Sammeltlaffe für noch schwächere Rinder, die Hilfsberufsschule, die Psychopathenschule für schwer erziehbare Kinder, deren Berlin   bisher erst eine in Templin   befigt, die landwirtschaftliche Schule für Fürforgezöglinge in Struveshof  , die Gefängnisfchule für Jugendliche. Schon diese Aufzählung mird dartun, daß hier ein für alle in der Jugendfürsorge Tätigen wichtiges Material zusammengestellt ist. Es gewährt eine erfte Orientierung und ist dadurch noch befonders wertvoll, daß allen Abschnitten neuere Literaturquellen beigefügt find. Dr. G. Wolff.

Jugendschriften.

Mar Jeff: Der Jugend geweiht. Bildschmud von le Claudius Verlag Arbeitsgemeinschaft Sugendweihe, Hamburg   1929. 64 Seiten. Preis geb. 2 M.

Anna Siemsen  : Kämpfende Menschheit. Ein Gefchent buch zur Jugendweihe. Illustriert von Mag Schwimmer. Berlag des Arbeiter BildungsInstituts, Leipzig   1929. 64 Seiten. Preis geb. 1,30 m.

Der

Zwei Jugendwethe- Bücher, von denen jebes in feiner Art fich mit feinem Verständnis einfühlt in die Wefensart der Jugend und ihr Mahnung sein will an die Aufgaben, die ihrer harren. Und doch zwei ganz verschiedene Bücher. Schon im Titel deutet sich die Berisiedenartigkeit an. Mar 3eft nennt sein in zweiter Auflage mit fast völlig neuem Tert erschienenes Buch feierlich Jugend geweiht" und hat mehr beschaulich- besinnliche Brofa terte, fozialfritische Skizzen und lyrische Verse ausgewählt. Da und dort klingt Aufruf durch zum Ringen nach vorwärts und aufwärts. Start betont ist Kriegsgegnerschaft. Hier tommen vor allem Victor Hugo  , Henri Barbuffe und Jean Jaurès   zu Worte. Von den übrigen Mitarbeitern seien noch erwähnt: Bruno Schönlant, Multatuli  , Gorti, Dostojewsti, Hermann Claudius  , Richard Krille, Karl Bröger  , Heinrich Lersch   und Ernst Preczang  . Die feinen Zeichnungen der jungen Künstlerin Ilfe Claudius unterstreichen das Besinnliche und laffen der träumerischen Phantasie der Jugend Spielraum.

Nach ganz anderen Gefidtspuntten hat Anna Siemfen die Beiträge zu ihrem Jugendweihebuch Kämpfende Mensch heit" ausgewählt. Das Feuer fozialer Kämpfe glüht durch dies Büchlein. In einer furzen Einführung, Mie sie jedem der vier Ab­schnitte des Buches vorausschickt, macht Anna Siemsen   ihre jungen Leser vertraut mit Bauernschicksal und Bauernlamps. Dann folgen lebendige Schilderungen vom Freiheitskampf der Stedinger, aus dem großen deutschen Bauernfrieg und von anderen Bauern­erhebungen. In Not und Kampf der Arbeiterschaft führt der nächste Abschnitt. Ein Stüd aus Hauptmanns Weber" macht mit dem

Sturm über Asien  .

Neue Bücher über China  .

Der Sturm über Afien scheint sich ein wenig gelegt zu haben. noch vor kurzem, in den Jahren 1925 bis 1927, braufte es dort wie ein aufgewühltes Meer. Das gesamte Weltproletariat begrüßte mit Begeisterung die gigantische Boltserhebung gegen die westlichen unterbrüder, insbesondere das Erwachen des chinesischen Brole­tariats. Jetzt aber scheint die chinesische Sturmflut abzuebben. Immerhin stehen wir vor einer abgeschlossenen Periode der chinesischen Revolution. Die neuesten Schriften über China   be schäftigen fich naturgemäß mit der soeben verflossenen Sturm und Drangperiode der zweiten chinesischen Revolution. Sie find aber unentbehrlich, um den Gang und den Austlang der Revolution verstehen zu können, die als nationale gelegt hat, als proletarische mißlungen ift.

Einen guten Einblick in die Seele Chinas  , in seine alten Inftitutionen und Traditionen, in seine überlieferte, höchst eigen­artige Gesellschaftsordnung gibt uns das Buch von Emil und Emy Lederer: Japan  - Europa  . Wandlungen im Fernen Ost e n."( Frankfurter   Societätsbruckerei, 1929, 355 S. Preis 10 m.) 3mar wird in diesem sehr intereffanten Buch nur zum Teil über China   berichtet. Aber die Verfasser verstanden es, in dem Kapitel über China   viel Belehrendes über die fulturelle Tradition Chinas  , über den eigenartigen Charakter des alten chinesischen Staates, als einer Stulturgemeinschaft, sowie über die Bedeutung der jüngsten Industrialisierung Chinas   für feine Joziale Umschichtung und ful turelle Umstellung zu bringen. Der Vergleich mit den Kapiteln, die Japan   gewidmet find, ermöglicht es, sowohl die Aehnlichkeiten wie die Berschiedenheiten diefer raffenverwandten und dennoch so start voneinander abweichenden Völker des Fernen Oftens zu erfassen.

Die Borgeschichte der zweiten chinesischen Revolution( bis zum Weltkrieg) ist in der kleinen Schrift des großen Führers der chinefi­schen Befreiungsbewegung, Sun Baffen, Dreißig Jahre ,, Dreißig Jahre hinesische Revolution"( Schlieffen- Berlag, Berlin  ), au­fammengefaßt. Als Ergänzung und gleichzeitig als Einführung in den Ideenkreis Sun Datsens ist sein Wert Die drei natio. nalen Grundlehren" zu nennen, das im gleichen Berlag erschienen ift.

Als sehr inhaltsreiche und objettine Einführung in die Geschichte der zweiten chinesischen Revolution ift das Buch von Gustav Amann: Sun Yatsens Bermächtnis" zu empfehlen( Kurt- Bomintel­Berlag, Berlin  , 1928, 270 S.). Der Berfaffer, ein deutscher Ingenieur und Kaufmann, hat als Helfer der revolutionären Rantonregierung die Ereignisse aus der Nähe studieren können. Auch Amann tnüpft bei der Schilderung der chinesischen Revolution und ihrer Wand­lungen an die Sozial- und Kulturgeschichte Chinas   an. Mit be­sonderem Nachdruck hebt er den großen moralischen Wert und den bestimmenden Einfluß der konfuzianischen   Religion hervor, die teine eigentliche Religion, sondern eine in der chinesischen Volksseele tief wurzeinde Moral- und Staatslehre ist. Amanns Buch enthält die wichtigsten Angaben aus der vieltausendjährigen Geschichte Chinas  , die zum Berständnis der heutigen Vorgänge notwendig sind. Die Ge­schichte der chinesischen Revolution wird bis Ende August 1927 fort­geführt. Bei der Beurteilung des russischen Einflusses in der chinesi­schen Revolution find dem Berfasser leider verschiedene Irrtümer unterlaufen. Als Kuriofum sei das im Buch abgedruckte ,, fritische Wort" von Engelbert Krebs   verzeichnet, in dem fromm­fatholisch behauptet wird, China   würde aus dem Blut und Elend gerettet werden, menn ,, nicht Mostau, sondern der organisch bauende Geift Roms als Bundesgenosse gesucht wird."

Das Buch China   in Aufruhr" stammt aus der Feder des europäisch gebildeten Chinesen Tung Leang- Li( Berlag G. Weller u. Co., Leipzig  , 1927, 349 G.). Der Untertitel des Buches Wie aus einer Kulturgemeinschaft ein Bolt wurde", tennzeichnet die Grundtendenz des Verfassers. Das Buch ist eine leidenschaftliche Antlageschrift gegen die imperialistischen Unterdrücker Chinas   und gleichzeitig eine ebenso leidenschaftliche Berteidigung der chinefifchen Revolution, die der Verfasser in sozialer und nationaler Hinsicht

Elend der Schlesischen Beber im Bormårz bekannt. Kurz wird die Revolution von 1848 geschildert und der beginnende Aufstieg der Arbeiterschaft. Stüde   aus der Roten Feldpost" stellen mitten hinein in die schwere Zeit des Sozialistengesetzes. Das alles wie auch das folgende forgfältig ausgewählt für das Fassungsvermögen der schul entlaffenen Jugend. Eine Erzählung Multatulis macht die Unter­drückung der Kolonialvölter und ihren Freiheitsfampf deutlich, und. zufunftsfroh führt das Schlußfapital in das Ringen der Jungen, die Soldaten der Menschheit fein wollen. Die ausrüttelnde Anti­friegsfundgebung der Roten Falten vom Seetamper Beltlager wird neu erlebt und das zuversichtliche, stolze Bekenntnis vom., Bauvolt der kommenden Welt" läßt junge Herzen erglühen. Gute Strich­zeichnungen machen die geschilderten Kämpfe lebendig, Kampflieder der Bauern erzählen vom Ringen der Landsklaven um Freiheit; Ferdinand Freiligrath   besingt in feinem Bon unten auf" den Bro letariermaschinisten, der alles in Gang hält, und Goethe in Jeinem Borwärts! Hinan!" ruft auf, die herrlichen Chor: hinan! Welt zu befreien. Ein Buch von tämpfender Menschheit, würdig der Jugend, die Bollender unserer Arbeit sein soll.

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Prof. Dr. Jufius Scharel: Menschen der Zukunft. Urania- Berlagsgesellschaft, Jena   1929. 62 Seiten.

Dies Büchlein will der Jugend Anleitung sein auf dem Weg aus der Naturgeschichte des Menschen über die Geschichte der mensch lichen Gesellschaft zur sozialistischen   Tatbereitschaft. In der ersten Hälfte des Büchleins wird eine dem Berständnis der Jugend an­gemeffene Einführung in die Naturgeschichte des Menschen und in die gefellschaftlichen Entwicklungsstufen gegeben. In den weiteren Abschnitten hat der Verfasser über zu menig bedacht, daß er für die Jugend schreibt, die gepackt und mitgerissen sein will. Das gelingt nicht durch gedrängte Aneinanderreihung soziologischer und ökonomischer Erkenntnisse. Auch die geistige Loslösung der Jugend von der Kirche, das Hinführen zur Gefinnung der Freidenfer können mir uns in pädagogisch wirksamerer Formt denten. Leider läßt die Ausstattung des Buches zu wünschen übrig. Felig Fechenbach.

Jugend und Welt. Band 2. Herausgeber Rudolf Arnheim  und E. L. Schiffer. Verlag Williams u. Co., Berlin  . 316 Seiten. Preis gebunden 6,50 m.

Ich habe das Buch in einem Zuge von Anfang bis Ende durch gelesen. Danach ist mir dann eingefallen, daß ich leider nicht mehr 13 Jahre alt bin und sagen muß, warum das ein prächtiges Buch

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Bellage bes Borwärts

zu schildern versucht. Befremdenb wirft nur die tritiflose Orientie rung des Berfaffers nach Sowjetrußland hin. Immerhin ist das Buch inhaltsreich und lefenswert.

Großes Interesse medt das talentvolle Buch von Upton Close: Die Empörung Asiens  "( Amalthea- Berlag, 196 S.). Hier wird nicht nur die Bewegung in China  , sondern in ganz Asien  , von der Türkei   bis China  , geschildert. Der Verfaffer ist ein ameri­tanischer Journalist und diplomatischer Agent, der mit den asiatischen Berhältnissen gut vertraut zu sein scheint. Seine Schrift gibt ein lebendiges Bild der heftigen Gärung im Often und zeichnet sich durch aufrichtige Sympathie für die unterdrückten Völker Asiens   aus. Mit Recht betont der Verfasser, daß das Ende der Weltbeherrschung durch den weißen Mann gekommen ist" und daß eine neue, geeinte Welt des weißen und farbigen Mannes ihren Anfang nimmt", jedenfalls nehmen muß, da sonst beide der Bernichtung aus= geliefert" find.

Das Buch von Frau A. 3. Strong: Chinareise. Mit Borodin   durch China   und die Mongolei  "( Neuer deut­scher Verlag, Berlin  , 1928, 215 6.) enthält interessante Reisebilder jowie Charakteristiken führender Persönlichkeiten der chinesischen Revolution wie Borodin  , General Feng u. a.

Bon großem Wert für das Studium der sozialen Verhältnisse in China   ist das Buch des Abgeordneten der englischen Arbeiter­partei C. Malone: Das neue China   und seine sozialen Kämpfe( Berlagsgesellschaft des ADGB.  , Berlin  , 1928, 158 G.), das mit einer umfangreichen historisch- politischen Einleitung von Franz Josef Furtwängler   versehen ist. Das Buch enthält eine Fülle von Tatsachenmaterial über die foziale Schichtung des chinesischen Boltes, über die Lage der Bauernschaft, der Handwerker, des industriellen Proletariats und der Kulis. Der Verfasser schildert bas ungeheure Elend, in dem das junge chinesische Proletariat lebt. Er schlägt zum Schluß vor, ein gewertschaftliches Konsortium" der mestlichen Arbeiterorganisationen zu bilden, um den chinesischen Arbeitern zu helfen, fich zu organisieren.

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Bon großem Interesse ist das Buch von Afiaficus: 1926/27 Don Ranton bis Shanghai  "( Agis- Berlag, Wien  - Berlin  , 351 S.). Das Buch enthält nichts als Tagesjournalistit im Dienste der chinesischen Revolution". Es find lauter Artikel, die von einem führenden Kommunisten in dem offiziellen Organ der linken Nationalregierung in den Jahren 1926 und 1927 veröffentlicht wurden. Bon besonderem Bert ist die umfangreiche Eina leitung", in der versucht wird, den Gang der chinesischen Res volution vom tommunistischen Standpunkt zusammenfassend zu bes urteilen. Es find die bekannten 3deengänge der Komintern  , die in der Bragis zur Niederlage des unerfahrenen chinesischen Proletariats und zum Sieg des rechten bürgerlichen Flügels, der national revolutionären Einheitsfront mit Tschangleischef an der Spike ge­führt haben. Zwar sieht der Berfasser die Ursache der schrecklichen Niederlage des chinesischen Proletariats zum großen Teil in dem Bersagen der kommunistischen Parteiführung" in China  , aber es geht aus seiner eigenen Analyse der Bewegungsträfte der chinesischen Revolution hervor, daß die Hauptschuld in der abenteuerlichen Taktik der Komintern zu suchen ist, die fich einerseits das utopische Biel gesetzt hatte, aus der asiatischen Produktionsweise durch die Macht­ergreifung unmittelbar zum Sozialismus zu gelangen und anderer seits bemüht war, die chinesische Revolution im Intereffe Sowjet­rußlands gegen England auszunuzen. Wenn man das höchst inter­effante Buch von Asiaticus lieft, so dentt man unwillkürlich an die Worte Otto Bauers auf dem Brüffeler Internationalen Kon­greß, die Erfahrungen der chinesischen Revolution hätten gezeigt, ,, daß auch die Entwicklung im Fernen Often denselben Gefeßen unterliegt wie in Europa  " und daß die chinesische Arbeiterklasse ,, die Kampfmethoden, die sich das mesteuropäische Proletariat in schwerem Kampf erarbeitet hat, anzuwenden lernen muß, wenn es fich nicht in verhängnisvolle Ratastrophen stürzen will". Beter Garwy.

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für Jungens unb mabels ft. Alles was barin steht, ist interessant und nichts, was die Dreizehnjährigen interessiert, ist vergessen. Da steht etwas vom Boren und Fußball, von Autos, Flugzeugen und Dom Photographieren. Bon den amerikanischen   Straßenjungen­flubs fönnen wir lesen. Wie es in einer Jazzband aussieht und was für spannende Sachen mindestens so aufregend wie die Groschen­hefte! es in Vaters Bücherschrant gibt, wird erzählt. Mit Hülsen­bed, Holitscher   und Alfons Goldschmidt   werden Reisen gemacht. Und das Schöne ist, daß die Erzähler gar nicht erwachsen tun, sondern nur ein bißchen größere Jungens sind. Es gibt viele Bilder in dem Buch, das eines der besten Jugendjahrbücher ist, die es gibt. Alle Kinder werden es gern lesen, aber die Arbeiterfinder werden häufig merken, daß das Buch mehr für Kinder bemittelter Kreise zufammengestellt ist. Das ist ein Fehler, der sich hätte vermeiden Gerda Weyl. lassen.

Kinderbücher.

Für die Kleinsten:

Zwei hübsche, lustige Osterbilderbücher für Kinder von pier bis sechs Jahren sind im Verlag J. F. Schreiber, Ehlingen und München  , neu erschienen. Osterhasen   Schaber. nad", ein Osterbilderbuch von Gertrud Kopp- Römhild( Preis 2,80 Mart). Ein prächtiges, farbenfrohes Kinderbuch mit geschmackvollen Bildern und gutem Tegt. Höschen und Pantoffeln nimmt er vom Stuhl und zieht sie an. Dann hält er sich im Keller versteckt. Doch nicht lange und schon rennt er durch den Garten, wirft den Farb­topf um und beschmußt mit seinen farbigen Läufen Frau Wamperis Wäsche. Dem schreienden Säugling legt er zur Beruhigung drei Eier in die Wiege. Niemand ist vor Boz ficher. Jäger, Hennen, Mutter und Kinder hält er zum Beften. Endlich bringen die Kinder den lustigen Spaßmacher zu seiner Hafenmutter zurück. Im Hasen­wald findet zum Schluß. Groß und Klein vielerlei Osterüber­raschungen.

Familie Osterhase  . Lustige Biber in vielen Farben und Reime von Karl Rohr.( 22 Seiten, Preis 1,80 m.) In find­gemäßen Berfen mit vielen bunten und fdywarz- weißen Bildern rollt sich vor uns das Leben der Hafenfamilie ab. Die Eltern Hase mit ihren fünf Kindern haben es nicht leicht. Nach dem Aufstehen wird zuerst geturnt, gefrühstückt und dann geht's zur Schule. Der Schulweg ist nicht ungefährlich. Meister Fuchs fizt auf der Lauer.

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GUTSCHEINE liegen allen Packungen bei!

ENVER BEY ORIENZIGARETTE

DIE neue