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zu dieser Heirat gezwungen, zieht Charlotte, jest Frau Geheimrat| Geister wurden die Brüden geschlagen zum neuen Rußland  , das| Urfinus, endlich in Berlin   ein, sie gewinnt es im Nu wie ihren nicht jenes Rußland   geworden ist, das Klim Samgin erträumt hat. natürlichen Besitz: ihr Haus wird Mittelpunkt. Zu den Vorzügen So wächst Klim Samgins Bestimmung über die Aufgabe des des Romans gehört die historische Darstellung der damals herr- Romanhelden hinaus. Er ist das Tor, durch das Rußland   eingeht schenden Moden. Anschauungen, Sitten. Charlotte fönnte glid- in die Welt, die uns Gorfi in seinem Buche zeigt: In das Helden­lich sein. Glücklich? An der Seite des Mannes, den vor der Ehe, lied des russischen Menschen. Ein Wanderer wird Klim Gamgin, so sehr er sie wünschte, eine berechtigte Angst warnte.( Wie werde er durchstreist das weite Land, die Einsamkeit der Steppen, die ich neben dieser jungen Frau bestehen?) wird ihr inneres Leben schwere, traurige Landschaft, die große, graue Kuppel des Himmels zum Brand; äußerlich versteht sie es mit Lächeln und Demut zu ziehen in fein Herz ein. Alle Völker des gewaltigen Reiches lernt tragen. Es gibt wahrscheinlich feinen Leser, der es ihr eigentlich er fennen und liebt sie, wie er die Erde liebt, mit all ihren geheim übel nimmt, wenn die junge Frau ihren Eheherrn der er in nisvollen, ungehobenen Schäßen, ihrer Nähe und Fremdheit. Das Der eigentlichen Bedeutung des Wortes nie war in der Nacht starte Ichbewußtsein der Kinderjahre fließt hinüber in ein 20. nach seiner 75. Geburtstagsfeier durch ein Pulver von seinen vielen bewußtsein des Volkes. Alexander von Sacher- Masoch. Beschwerden befreit. Wenn sie später das gleiche an ihrer Tante tut, so ist das nur ein Aft der Menschlichkeit, um ein nach dem Ende begehrendes Leben barmherzig abzufürzen. Wenn sie end­lich ihren Diener mit Arsenik fortzufchaffen versucht, einzig aus dem Grunde, weil sie ihn für eine Minute ihr dürftendes Innere sehen ließ, so hat diese Mordabsicht tragische Größe. Dieser Fall führt zu ihrem Falt, auf der Festung Glatz beschließt sie ihr Leben. Baufünstlerisch außerordentlich vorbedacht, in stilistischer Hinsicht nur den stofflich milden Situationen gerecht, den Rhythmus der Leiden­schaft hingegen schuldig bleibend ein menschlicher, guter Roman. Iwan Heilbut  .

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Maxim Gorfis neuer Roman." Ein Dichter, der feine Beit überlebt hat, schreibt hier einen Roman seiner Zeit. Schlicht und still erscheint vor uns Klim Samigins Leben. Ein schwächliches, aber geistig bevorzugtes Kind, das alle Familienmitglieder, besonders der Vater, verhätscheln. Und wie das so bei Erwachsenen die oft die Tragweite ihrer Handlungen Kindern gegenüber nicht ermessen können zu sein pflegt, wird in den kleinen Klim Samgins alles mögliche hinein­gedichtet, das er nicht ist. Man nimmt sich nicht die Mühe, ihn wirklich zu erforschen, man sieht ihn so, wie man ihn zu sehen wünscht, um die Eitelkeit der Familie zu befriedigen. Und Klim Samgin, der Knabe, wird so, wie man ihn sehen will weniaftens äußerlich. So tommt es, daß er als kleiner Junge den Gleich altrigen entfremdet wird und nach der Gunst der Erwachsenen strebt. Ohne überheblich zu sein, dünkt er sich mehr als seine Spiel­gefährten und begeht dabei nur einen einzigen Irrtum: Er lebt in feiner höheren, nur in einer anderen Welt als sie. Also ver einfamt er. Dennoch und das liegt wieder in der Natur dieser Belteinstellung wirbt und fämpft er unentwegt um die Freund­Ichaft seiner Gespielen. Das Haus der Samgins steht allen jenen offen, in deren Herzen Empörung gegen das zaristische Regime brennt. Hier führt uns Gorti in die Welt der russischen Intelligens  ein, jener russischen Intelligenz, die im Vorfriegsjahrzehnt in der Mitte stand zwischen den Machthabern eines asiatischen Herrschers und der stumpfen, tauben Masse eines unaufgeflärten, einfältigen Voltes. Hier, in diesem Hause der Samgins und in vielen anderen ähnlichen Häusern des russischen Landes, brannte das Feuer einer neuen Zeit. Und aus dieser Welt der mürrischen, unfrohen Menschen und debattierenden, im Granit geistiger Erneuerung schürfenden

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*) Magim Gorki:„ Das Leben des Klim Samgin( Sieben

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Die Kinder sagen es. Bilder und Erzählungen von Rindern einer Dorfschule, geordnet von Karl Vaupel Deutsche Berlagsgesellschaft, Berlin  . 3,50 m. Ich habe selten Bil­der, Erzählungen und Gedichte von Kindern in solcher Bescheiden heit darbieten sehen, wie Baupel es tut. Er gibt nicht heraus", er ordnet nur; er verzichtet auf jegliches Vorwort und Begleitwort. Und diese vornehme zurückhaltung fommt einem auch beim Durch blättern des Buches immer wieder zum Bewußtsein. Hier hat kein Schulmeister aus Kindern Künstler machen wollen, nie ist versucht worden, den Kindern die Arbeitstechniken der Erwachsenen wider natürlich aufzupropfen; hier merden nicht, wie es sonst wohl vor* fommt, von eitlen Erwachsenen eine Maler, Dichter und Schrift: steller zum Bewundern herumgereicht. Was die Kinder des Dorfes bewegte, was Gegenstand ihrer Liebe oder ihrer Gorge war, haben sie dargestellt, und der Lehrer hat ihnen die Freiheit gelaffen, es ganz in ihrer kindlichen Art tun zu können; das ist sein großes Verdienst. Er hat sich nicht als Besserwisser dazu gestellt und hat den Kleinen nicht ihre Primitivität zum Vorwurf gemacht. Un bekümmert schreibt der Zehnjährige:" Des Samstags geht es bei uns hastig zu, da ist keine Stille. Sie puzen alles. Sie flopfen die Lappen aus, die nachher in die Stube kommen. durch die Stube hin und her, sie machen, daß sie fertig werden, daß sie am Abend ausgehen können. Manchmal muß ich auch mit­helfen. Die kleinsten Kinder sind am vorwißigsten, sie wollen immer die Bänkchen reinmachen, was sie überhaupt nicht können. Wenn man dann die Treppe rauf kommt, friegt man einen abgebüffelt. So geht es an den Abend heran. Dann kommen die Lappen wieder in die Stube. Am andern Morgen ist sie wieder dreckig." Go gradlinig und natürlich sind auch die Bilder, und doch beredt und von Wirkung.

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Kinder merden zu diesem Buch greifen und sich deffen freuen, was ihre Altersgenossen ihnen dargebracht haben. Es mit den üblichen Lejebüchern vergleichen zu mollen, tâme einer Kränkung dieses Buches gleich. Eltern werden es lefen und seine Bilder be. trachten. Sie werben dann denken, eigentlich hätte ich das früher auch gekonnt, wenn die Schule mich hätte gewähren laffen.

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Kasimir Edschmid  : Afrika   nadt und angezogen Frankfurter   Sozietätsbruderei. 1929. 1929. Wenn Edschmid ein paar ganz überflüssige Rotomontaden bei der Korrektur seiner Bücher tilgen tönnte, so wäre er einer unserer literarisch stärksten und zu­gleich unterrichtendsten Reiseschriftsteller. In seinem legten Buch fallen jene freilich nicht mehr so sehr ins Gewicht; möge beim nächsten die Angewohnheit, mit seinen prominenten Verbindungen

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und Reifebekanntschaften in nachläffigem Tone zu renommieren, ganz verschwinden. Es ist so viel glänzende Schilderung vo Menschen, Industrien, Zuständen. auch Landschaft in diesem Afrika  . buch, daß man es nicht nur mit Genuß liest, sondern immerfort etwas zu lernen findet. Zukunft von Südwestafrita, Diamanten und Mischlingsprobleme, die verschwindenden Geheimnisse des gar nicht mehr dunklen Erdteils, und immer und überall die brennendste Frage der Zukunft: Auseinandersetzung zwischen Weißen und Ein­geborenen, Politik der zahlenmäßig ganz geringen Europäerschicht den Schwarzen gegenüber, treibt in großen phantasievoll durch Ge­spräche, Beobachtungen, Blitzlichter belebten Darstellungen der fort. schreitenden Reise vorüber. Ausgezeichnete Photographien und, leider nur wenige, reizvolle Zeichnungen, beides von Erna Pina ner, unterstützten den Eindrud des vortrefflichen Buches. Dr. Paul F. Schmidt.

Mac Callum erzählt luftige Geschichten". Im Piper u. Ca. Berlag, München  . Sonst in der Ranag, der Wiener   Radip­Aber wohl gesellschaft. Das Buch wird reißenden Absatz finden nur in Wien  . Dort ist Mac Callum außerordentlich beliebt. Er begann feine Karriere, sehr originell, mit etwa 15 verschiedenen Be­rufen täglich, dem einen musch er den Wagen, andere vertrat er ein halbes Stündchen da oder dort im Geschäft usw. bis der Tag zu Ende war. Jezt lebt Mac Callum vom Lautsprecher. Er spricht fo deutlich und flar und angenehm, daß alle Wiener   Radioabonnenten, namentlich aber alle Abonnentinnen, spielend englisch lernen. Ja. man erzählt sich in der Wienerstadt, daß täglich an die hundert Blumenfränze für den sympathischen, schweißhaarigen englischen Wiener   Laut und Deutlichsprecher einlaufen. Ich bin überzeugt. daß man auch wriflich lacht über die lustigen Geschichten, wen Mac Callum sie selber vorträgt. Sein Humor ist fast findlich und von einer extremen Harmlosigkeit. Ist diese Scheibe der Mond oder die Sonne?" fragt ein feuchtfröhlicher Heimfehrer einen Peffanten, der sich damit entschuldigt, daß er selbst fremd sei. Da habe ich ( beim Sängerfeft) einen beinahe besseren Wiz selbst erlebt: ein ange­heiterter Biener, den ein deutscher Sänger ausgerechnet ain Stephansplat fragt, wo der Dom set, antwortet: Ich weiß net, i ben selber b'soffen." Natürlich kann man gerade Englisch  nicht ohne Lehrer lernen. Auch wenn, wie hier Vokabel und Aus­sprache vermerkt sind. Man braucht irgendeinen Mac Callum pera fönlich oder im Radio.

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he. he. Prof. Friedrich Maurer  : Der Mensch und seine Ahnen. Berlag Ulstein, Berlin  . 359 S., Preis Ganzleinen 18 m. Der Mitarbeiter und Nachfolger Ernst Haeckels, der Direktor des anatomischen Instituts in Jena  , hat eine neue natürliche Schöpfungs geschichte, ein zusammenfassendes Wert vom Berden des Menschen geschrieben. Maurer reiht die Ergebnisse der Bererbungslehre in die Borstellungen der Entwicklungs und Abstammungslehre ein. Die Arbeiten von Darwin   und Haedel werden in ihrer ganzen Bes deutung erneut herausgestellt und damit eine selbstverständliche Pflicht gegenüber neueren Biologen erfüllt, die glauben, besonders Saedel abfällig beurteilen zu dürfen. Der temperamentvolle Denter und Schreiber Haedel hat viele vor den Kopf gestoßen, als er den lieben Gott entthronte und mit Hilfe der empirischen Naturforschung eine monistische Philosophie begründete. Maurers Bert gibt mit vielen ausgezeichneten Bildern die vollständige Geschichte und die Beweise der Abstammungslehre. Das für Laien geschriebene Buch ift allgemeinverständlich, ohne die aufdringliche Naivität der soge nannten populärwissenschaftlichen" Schriften zu befizen. Allen naturwissenschaftlich Interessierten wird es willkommene Aufklärung und Zusammenfassung geben.

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