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Mitteln. Seit anderthalb Jahren sind in Japan   300 bis entschieden für die Unterdrückung bezw. äußerste Ein­400 Aktien- Gesellschaften, meistens für die Baumwolle- schränkung der Kinderarbeit, unter ausdrücklicher Betonung Fabrikation, gegründet worden und die Leistungsfähigkeit des Rechtsstandpunktes, daß eben die Kinder nicht gleich­berechtigt und ohne Verantwortlichkeit seien und daher derselben ist um 150 Prozent gesteigert worden. Gerade deshalb erwartet man einen Krach; die der Fürsorge der Erwachsenen bedürfen und unterworfen ,, Ueberproduktion  " ist nämlich schon da. Wenn nun aber seien. auch dieser Krach kommen wird, so ist damit nicht gesagt, Diese Betonung und Gegenüberstellung der himmel­daß er die neue Industrie vernichten werde. Im Gegen- weit verschiedenen Rechtsstandpunkte, von denen die Frauen­theil alle derartigen industriellen Katastrophen in der arbeit einerseits und die Kinderarbeit andererseits zu be­zivilisirten" Welt haben immer nur die kleinen Unter- urtheilen sind, erscheint um so nothwendiger, als in den nehmungen vernichtet und der Großproduktion den Boden Arbeiterprogrammen vielfach die Frauen- und Kinder­arbeit" zusammen und ohne grundsägliche Unterscheidung geebnet.

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liche Umwälzung, wie sie zur Zeit des Christenthums und der Aufhebung der Sklaverei auch stattgefunden habe.(?) Der Arbeiter soll weiterhin auch in den Dienst des Kapitals treten, um leben zu können, aber er soll besser behandelt, nicht mehr als bloßes Arbeitsthier aufgefaßt werden. Die Alten" schreibt der Verfasser weiterhin ,, kauften und verkauften Menschen. Wir kaufen und ver­kaufen ,, nur" ihr Herzblut. Die neue Theorie, daß nicht mehr der Arbeiter, sondern nur noch die Arbeitskraft eine Waare ist, hat uns wahrlich nicht vorwärts gebracht. Sie bedeutet nur, daß die Arbeitskraft gekauft und verkauft werden kann, ohne Rücksicht auf den Mann, der So wird es auch hier kommen. Japan   wird nicht genannt worden sind. Die Folgerung, als ob Frauen hinter ihr steht; daß der Unternehmer alle Vortheile des nur seinen eigenen Bedarf selber decken und damit auf- und Kinder rechtlich auf die gleiche untergeordnete, minder­Käufers ausnußen kann, wofern er sich der Marktregel hören, ein Kunde Europas   zu sein, sondern es wird berechtigte Stufe gestellt werden sollten, lag hier nahe von Angebot und Nachfrage unterwirft; daß seine einzigen auch erportiren. Es wird zunächst den immensen eng- genug, obgleich eine derartige, die Frau entwürdigende Beziehungen zum Arbeiter darin bestehen, dessen Leben so lischen Handel in Ost- Asien aus dem Feld schlagen und Anschauung wohl dem Standpunkte der rückläufigsten billig als möglich zu kaufen und dessen Leistungen so dann vielleicht sogar in Manchester   mit ihm konkurriren. deutschen   Vereinsrechte entspricht, den Grundsätzen des V. the uer als möglich zu verkaufen; daß er Löhne herab- Nun nehme man einmal an, daß es bei der Baum- Sozialismus aber stracks zuwiderläuft. drücken darf ohne irgend welche moralische Verantwort- wolle nicht stehen bleiben wird, und auch nicht bei Japan  , lichkeit für gekrümmte Rücken oder gebrochene Herzen. sondern, daß über kurz oder lang die 600 Millionen Ost­daß der Käufer der Arbeitskraft mit dem Verkäufer um- asiaten( Japanesen, Chinesen und Hindus) mit der In Gewerkschaftliche Organisation der Frauen. springen kann, als sei der Letztere ein Arbeits thier und dustrie der Weisen gesegnet sein werden und man wird Wir erwähnten in unserer letzten Nummer die An­nicht ein Arbeits mensch. Die Arbeit und der Arbeiter zugeben müssen, daß hier ein verteufelt böses Omen für sind Eines, weil der Mann 24 Stunden hindurch leben die kapitalistische Gesellschaft vorliegt, die nicht eristiren schauungen einer englischen Schriftstellerin über diese Frage, muß, um deren acht oder zehn zu arbeiten. Sein Herz fann, wenn sie nicht in der Lage ist, ihre Produktion be- und wollen heute kurz eine Rede berühren, welche Frau Johanna Greie( New- York  ) kürzlich in Philadelphia   in und sein Kopf, seine Gedanken, seine Wünsche und seine ständig zu vergrößern. Das gegenwärtige Gewimmel in Afrika   hat nichts zu Arbeiterpartei hielt. der gleichen Angelegenheit vor der Sektion der sozialistischen  Bestrebungen, all' das wirkt zusammen, um jene ,, Waare" herzustellen, welche an jedem Morgen beim Schlage der bedeuten. Bis man den Neger zum Lohnarbeiter macht, Es giebt keine Epoche in der ganzen Geschichte der Fabrikglocke bereit ist, ihr Tagewerk zu beginnen. Wenn dürfte noch viel Wasser den Congo herabfließen. Aber in der Mann die Fabrik verläßt, dann nimmt er eben nur Ostasien  , in diesem Gewimmel arbeitsgewöhnter Leute, mit Menschheit- begann die Rednerin in welcher die Frauen­diese Waare" mit hinweg, um sie für den nächsten Tag den Naturschäßen und natürlichen Vorbedingungen für die frage, die von so großer Wichtigkeit für die ganze Ent­nothdürftig wieder aufzufrischen. Was er innerhalb der industrielle Entwicklung, in dieser Ecke der Welt lauert wickelung des Menschengeschlechts ist, so sehr in den Vordergrund des gesellschaftlichen Lebens getreten wäre, Wände des Fabrikraums zurückgelassen, ist nicht ein Ding", eine tödtliche Gefahr für die kapitalistische Gesellschaft. es ist ein Theil seiner selbst.- Die Doktrin, daß ,, Arbeit Die ostasiatischen Horden sind heute nicht mehr ge- wie heutzutage, wo sie sich nicht mehr mit Ironie und eine Waare" sein soll, giebt einen Theil der Menschen als fährlich, wenn sie mit Spieß und Bogen kommen. Vor Gespött beseitigen läßt. Sie hat sich nach und nach aus­Eigenthum in die Hände des andern und ist deshalb un den kriegerischen Hunnen und Tartaren braucht man keine gebildet, muß das Stadium des Unverstandes durchmachen gerecht und verwerflich. Die Sünder werden zu Furcht mehr zu haben. Aber ihre Vettern kommen mit und wird sich fortentwickeln trop aller Gleichgültigkeit und Lauheit der Frauen, die noch so wenig an den Fragen Grunde gehen mit dem System, wenn sie es nicht einer viel gefährlicheren Waffe: der Billigkeit. ändern!" Mit dieser Waffe schlagen die Gelben die Weißen Antheil nehmen, welche sich auf das Wohl und Wehe etwas an unfehlbar aus dem Felde, und zwingen fie, Schanzen in ihres Gie Vorgänge im öffentlichen Leben lassen die Frauen Geschlechtes beziehen. Das System muß geändert werden! , Die deres sagen auch die Sozialisten nicht. Der Unterschied Form von Schutzöllen aufzuwerfen. Die Bourgeoisie ist nur der, daß die Sozialisten das herrschende System produzirt ihre eigenen Todtengräber nicht nur in dem noch vollständig kühl und gleichgültig, indem sie in dem als einen Ausfluß unserer wirthschaftsgefeßlichen Ent- Sinne, daß sie Proletarier- Massen schafft, sondern auch, Wahn befangen sind, daß diese nur die Männerwelt an­wickelung ansehen und auf dem entsprechenden Wege indem sie diese zurückgebliebenen Länder aus ihrem Schlafe gehen. Indeffen tragen nicht allein die Frauen Schuld Abhülfe schaffen wollen, während für den Verfasser unseres auferweckt hat. Um Kunden zu bekommen, haben die daran, daß es noch so traurig aussieht mit ihrer geistigen Artikels alle die von ihm beleuchteten Erscheinungen mehr Kanonen Englands und Frankreichs   die Thore China's Aufklärung über Dinge, welche außerhalb ihres Haushaltes, moralischer Natur sind, so daß er schließlich als wesent aufgesprengt, Japan   zu Handelsverträgen gezwungen und ihres Puyes und Tandes stehen, sondern auch die Männer lich betont, die Beziehungen zwischen Arbeitgeber und hat England die alten Handwerke Indiens   vernichtet. find schuld an dieser beklagenswerthen Erscheinung, denn Arbeiter seien vielmehr nach den Rücksichten der Moral, Aber aus den Kunden werden allgemach Konkurrenten. fie gerathen in Zorn, wenn man ihnen sagt, daß die als nach denen des Marktes zu regeln, weshalb er auch Die Nemesis kommt in Gestalt chinesischer, japanesischer Frauen nicht allein dazu da seien, um ihnen das Leben so behaglich wie möglich zu machen; sie meinen, ihre bevor­immer von einem neuen Gewissen" redet. und ostindischer billiger Produkte. Unsere Leser werden vielleicht meinen, daß es die auf- Freilich geht das den europäischen   Arbeitern noch rechtete, herrschende Stellung werde beeinträchtigt, wenn Ihnen wird man zu gewendete Mühe nicht verlohne, um zu einem solchen Ab- viel näher als den Kapitalisten. Ihnen wird man zu- die Frauen sich mit Dingen beschäftigen, die über den schluß zu gelangen. Indeß läßt sich aus der Erfahrung muthen, auf die Lebensweise der Gelben herabzukommen, Schlendrian des Alltäglichen hinausgehen; und wenn eine geltend machen, daß wer die Grundursache des herrschen damit sie diese aus dem Felde schlagen sollen. Der Kampf Frau den Muth hat, vererbten Vorurtheilen Trotz zu bieten und öffentlich das als wahr Erkannte zur That zu Con Glenvs auch nur annährend fo kar durchschaut, wie des Ostens mit dem Westen wird in den Werkstätten ge= der Verfasser unseres Artikels, früher oder später auch sich führt werden, bitterer, zerstörender, vernichtender als der machen, so wird dieselbe von den Männern der Unweiblich­zur einzig logischen Wahrheit durchringen wird, daß es auf den blutigsten Schlachtfeldern. Mann, Weib und Kind feit geziehen und zu den Unnaturen gerechnet. Solche Männer begreifen aber nicht, daß die, welche gilt, das Lohnsystem abzuschaffen und durch das verzweifelt, ohne Unterlaß, ohne Hoffnung schaffen, schaffen, gemeinwirthschaftliche Produktionssystem zu ersetzen. schaffen müssen, um einen Bissen Brot gegen den Kon- gegen die Aufklärung der Frau eifern, sich ein geistiges Einstweilen aber ist der Aufsatz ein ganz guter Beleg furrenten am Yantsekiang zu vertheidigen; wenn nun und ſittliches Armuthszeugniß ausstellen. Ein aufgeklärter dafür, wie selbst Anhänger der Privatwirthschaft heute wenn eben nicht der Sozialismus wäre, der Erlöser aus Mann aber wird es ehrend anerkennen, wenn eine Frau die Schranken des Vorurtheils durchbricht. Trotzdem schon die unwürdigen Zustände fühlen, welche den Arbeiter diesem qualvollen Treiben. bedrücken. Für die kapitalistische Gesellschaft ist die Entwicklung gegenwärtig nur ein kleiner Bruchtheil der Frauen sich der Großindustrie bei den Gelben ein böses Omen, für über das gewöhnliche Niveau erhebt, bleibt es doch wahr, die Arbeiter eine frohe Botschaft. Sie bedeutet eine daß jede Frau und jedes Mädchen vor allen Dingen er­rapide Beschleunigung des Zusammenbruchs der kapi- kennen lernen sollte, daß ihr Wohl und Wehe mit dem öffentlichen Leben in innigem Zusammenhang steht. talistischen Welt.

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Einen Schritt weiter zum Abgrund.

Zur Frage der Frauenarbeit.

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Die Männer, fuhr Rednerin fort, haben Gewerk­schaften gegründet zur Wahrung und Förderung ihrer Interessen. Die unaufgeklärte Frau wird nun allerdings zugeben, daß das Ziel dieser Gewerkschaften gut und edel ist; sie sagt aber: Eure Geldopfer nüßen Euch nichts." Die unaufgeklärte Frau klagt, daß ihr Mann aus dem Hause geht, um Versammlungen beizuwohnen; wenn ihr Mann sie aber über den Zweck der Organisirung der

Aus Japan   wird berichtet, daß man dort in Bälde einen großen industriellen Krach erwarte. Das Reich des Mikado hat sich nämlich modernisirt und zivilifirt und zur Zivilisation gehört unbedingt auch der Krach. Die Japanesen haben den Europäern nicht nur in Die sozialistische Arbeiterpartei Italiens   hat in den überraschend schneller Zeit ihre Regierungsform abgeguckt Tagen des 8. bis 10. September zu Bologna   ihren vierten und selbst eingeführt,- Ausnahme- Gefeße gegen politisch Parteitag abgehalten, auf welchem 133 Mitgliedschaften mißliebige Parteien eingerechnet sondern auch ihre Pro- durch 73 Abgeordnete vertreten waren. duktionsweise. Der Japanese   ist geduldig, gelehrig und Wir entnehmen dem im Mailänder Parteiblatte Arbeiter aufklärt, wird sie gegen den Besuch seiner Ver­genügsam, vortreffliche Eigenschaften für einen Lohnarbeiter. Fascio Operaio" veröffentlichten Verhandlungsberichte sammlungen nichts mehr einzuwenden haben. Die An­Sein einziger Fehler war seine Langsamkeit; war, sagen folgende, die Frage der Frauen- und Kinderarbeit betreffende schauung, daß es besser und bequemer sei, wenn man die wir, denn bei der Bedienung der Maschinerien vergeht Stelle. Frau im Dunkeln umhertappen lasse, ist daher selbst vom ihnen der Spaß schon und er wächst mit seinen höheren Alle Abgeordneten waren einig in der Erkenntniß, einseitigsten Standpunkt der Männer grundfalsch und Zwecken." daß die Arbeit der Frau und des Kindes durch den Wett trägt viel dazu bei, daß die Arbeiter- Organisationen viel­

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Japan ist fruchtbar; es ist namentlich geeignet zum bewerb, welchen fie der Arbeit des Mannes macht, schäd- fach nicht vorwärts fommen können. Baumwolle- Anbau, der in den letzten Jahren in lich wirke. Alle erkannten an, daß es auch vom rein Auf die soziale Bewegung der Neuzeit übergehend, großem Umfange eingeführt wurde. Nach dem Anbau menschlichen Standpunkte ein Unrecht sei, Frauen und sagte Frau Greie, dieselbe erstrecke sich immer mehr auf fam aber die Verarbeitung. Der fluge Japanese   sah Kinder zu Arbeiten zu verwenden, zu welchen selbst die alle Gebiete des menschlichen Lebens und habe auch die die Nothwendigkeit nicht ein, den Rohstoff nach England Arme starker Männer kaum genügen würden. In Er- Frauenwelt unmittelbar in ihr Bereich gezogen. Das zu schicken und die fertige Waare von dort zu beziehen. kenntniß der unglücklichen Lage, welche die Frauen in der Uebergewicht in robuster Kraft, welche das männliche Er begriff, daß er die doppelte Fracht sparen und den heutigen bürgerlichen Gesellschaft einnehmen, beschlossen die Geschlecht besitzt, gehe immer mehr auf Maschinen über. Profit der Fabrikanten selbst einstreichen könne. Er be- Abgeordneten mit Einstimmigkeit nachfolgende Tages- An letzteren könne die Frau so viel leisten wie der Mann stellte sich also Maschinerie und geübte Hände" in Eng- ordnung: und sie sei daher die Konkurrentin des Mannes geworden land und ließ durch letztere die einheimischen Habenichtse anlernen. Der letteren giebt es genug, denn, dem Moder­nisiren entsprechend wurde die Halbfeudalität des Grund­besizes abgeschafft und aus dem Hörigen ein ,, freier Mann", ein freier, besigloser Arbeiter gemacht. Die Sache ging geradeso wie in Europa  , nur in Jahren statt Jahr­hunderten.

Die Engländer sahen dem solange mit Vergnügen zu, als sie Maschinerie und Kapital liefern durften. Japan  wurde von ihren Blättern in allen Tonarten gepriesen. Allein die Sache nahm ein trauriges Ende. Die ver­wünschten Kapitalisten des ostasiatischen Reiches machten fich in kurzer Zeit unabhängig von den Engländern. Sie betreiben jetzt die Baumwolle Verarbeitung mit eigenen

,, Die Frage der Frauenarbeit kann nur gelöst und zwar oft eine sehr unliebsame. Nach den Berichten werden durch das Mittel der Organisation unserer der Fabrikinspektoren habe die Frauen- und Kinderarbeit arbeitenden Schwestern, welche wir unterstüßen und in den letzten Jahren eine ganz erhebliche Ausdehnung entwickeln müssen, von dem Gesichtspunkte des genommen. Puhmacherinnen verdienen auf Grund der gleichen Lohnes für gleiche Arbeit ausgehend. Angaben der Inspektoren durchschnittlich 4,80 Dollars per Denn wir erkennen in den arbeitenden Frauen Woche, Nähterinnen ebensoviel, Büglerinnen und Wäscherinnen vollkommen ebenbürtige Wesen( delle per- 9 Dollars, Stickerinnen 4,30 Dollars, Korsettmacherinnen sonalità complete), welche die gleichen Verant- 4,55 Dollars, Zigarrenarbeiterinnen 3,30 Dollars und wortlichkeiten, die gleichen Rechte und die gleichen Spizenmacherinnen 2,50 Dollars. Nun möchte ich fragen", Pflichten wie die Männer haben. fuhr Rednerin fort, wie Frauen oder Mädchen, die ganz Wir weisen deshalb jede Lösung zurück, welche allein auf sich angewiesen sind, von einem solchen Hunger­von einer Einschränkung der weiblichen Arbeit lohn leben können? Nein, sie können es nicht und müssen ausgehen wollte." entweder ein trauriges Leben voll Entsagung führen oder Dagegen erklärte sich der Parteitag selbstverständlich sich der Prostitution in die Arme werfen."