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rgrodem die Vorarbeiten dazu erledigt waren, fand am 29. Juni 18 die feierliche Eröffnung dieser Gesellschaft unter Betheiligung ultat der Behörden und des Klerus im großen Theater Toledos liber ftatt. Die Madrider Presse hatte ihre Vertreter dorthin ge­zmin schickt und der demokratische Abgeordnete Moret y Prendergast torben hatte sich eingefunden, um die Festrede zu halten. Man wird st, du aber auch dort bald die Erfahrung machen, daß die ganze Welt bewegende Frage der sozialen Reform durch diese Mittel en 95 nicht gelöst wird.

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Parlamentarisches.

Die Führer in absentia," wie Herr Dr. Windthorst die Herren Miquel und Bennigsen nennt, wollen die­en Namen auch behalten. Wie man jest erfährt, will weder en der eine noch der andere bei den nächsten Reichstagswahlen fandidatiren. Alles was in dieser Hinsicht über Bennigsen's r Ver Kandidatur gesagt wurde, war eitel Geflunker. Ihre Zeit ist noch nicht gekommen", so calculiren die beiden Herren. Wir lachl aber hoffen und glauben, daß ihre Zeit niemals mehr kommen

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Lokales.

cr. Vereinsmeierei. Wenn man zwei Deutsche nimmt und fest fte auf eine einsame Insel mitten im Weltmeer, so wird das Erste sein, daß sie Beide einen Gesangsverein grün­den, und das Zweite, daß fie sich beide zanken, wer von ihnen den Vorsitz in dem neuen Verein führen soll." So ungefähr charakterisirt Heinrich Heine den Deutschen , und wenn man heute die Vereinsnachrichten gewisser Blätter studirt, so wird man finden, daß die obigen Betrachtungen auch jetzt immer Wat noch zutreffend find. Gewiß und ohne allen Zweifel ist es Refor tichtig, daß nur die Vereinigung dem Menschen die Stärke at ihm Theil unserer Mitbürger vereinigt, so kann man sich entschieden de einer gewiffen Heiterfeit nicht erwehren. Da prangt beispiels word, weise der Verein" Lange Pfeife"," Qualmtute"," Barinas ", wurde dolländer", und gewiß werden in den Versammlungen diese Rauchklubs bei undurchdringlichem Tabakdampf tiefsinnige Be­haftet trachtungen darüber angestellt, welche Sorte von Rauch­zur Beglückung des ganzen Menschengeschechtes

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überall und ganz allein eingeführt werden soll. Es wird jeden unferer Leser einleuchten, daß derartige Untersuchungen von Die Lungemeiner Wichtigkeit für das Gesammtwohl find, und daß die darauf verwendete Zeit in feiner anderen Weise besser und mpfehl man gewöhnlich in diesen Vereinen etwas Politik, und es kann 3 D nugbringender angewendet werden könne. enzbe auf der Welt nichts Unfruchtbareres und Nußloseres geben, als politischen Diskussionen hinter dem Bierglase. Selbst­

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redend begnügen fich die Leute denn auch nicht mit den Sachen, die fte hauptsächlich angehen, sondern sie seßen sich mit Vor­liebe auf das Pferd der hohen Politik. Man kann schwerlich etwas Amüsanteres hören, als die geistreichen Kalkulationen, die darüber angestellt werden, was wohl geschehen würde, wenn fich Brafilien urplöglich mit Japan verbinden würde, um Maroffo mit Krieg zu überziehen. Das ist ein Thema für den politischen Bierphilister, für welches er sich nicht nur er­wärmen, nein geradezu begeistern kann. Wehe dem, der seiner Meinung widerspricht, er wird ihn sehr lange mit tödtlicher Berachtung strafen, und nichts kann ihn dazu bewegen, in Bu Ibe unft mit einem politischen Gegner" je wieder eine Barthie ten Sechsundsechzig oder gar sein Leib- und Magenspiel Schafs

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topf" zu entriren. Mit stupider Verbissenheit studirt er seine Beitung und meistentheils auch nur die pikantesten Klatsche und Reuigkeits- Geschichten, obwohl er heuchelt, daß ihn alle der= ben igen Sachen vollkommen falt ließen.-

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Don Vereinen, jung oder alt, dominirt in einer bestimmten Species gerade die Wichtigkeit, welche

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fich diese Leute selbst beilegen, trägt viel dazu bei, daß in der Metropole der Intelligenz" doch die Betheiligung an wirklich attuellen politischen Tagesfragen nicht eine derartige ist, wie man fie nach dem Stande der allgemeinen Berliner Bildung,

bewegen dürfen, die des Schweißes des Edlen werth find, eher wird von einem ausschlaggebenden und überwältigenden Ur­theil des Groß der Bevölkerung schwerlich die Rede sein tönnen.

g. Zu einer der nothwendigsten Maßregeln behufs Abwehr der Cholera in Deutschland bezw. Berlin gehört un­zweifelhaft die Untersuchung des Waffers in unseren Brunnen, nachdem, wie uns gemeldet wird, in diesen Tagen zwei Heil­gehülfen der I. Sanitätswache in der Brüderstraße infolge Ge­nusses schlechten Brunnenwassers erkrankt sind. Daß diese Nothwendigkeit bereits regierungsseits ins Auge gefaßt ist, be­weist der Erlaß des Kultusministers von Goßler vom 14. d. Mts. an sämmtliche Regierungspräsidenten, welcher die Maß­nahmen zur Verhütung der Einschleppung und Verbreitung der Cholera anordnet. In Bezug auf Brunnen heißt es daselbst: Wo Brunnen benutzt werden müssen, ist es zu prüfen, ob das Waffer in gesundheitsgefährlicher Weise verunreinigt ist, oder ob nach Beschaffenheit und Lage des Brunnens( Nachbarschaft von Jauchegruben, Abtritten c.) eine Verunreinigung anzu­nehmen ist. Unreine oder verdächtige Brunnen sind zu schließen. ( Wir kommen auf die ministeriellen Verordnungen an anderer Stelle noch ausführlicher zurück.") Da die Thatsache feststeht, daß in Berlin Brunnen schlechtes, faul schmeckendes Wasser liefern, so ist die unverzügliche Anordnung einer eingehenden Untersuchung des Brunnenwassers im Interesse der Gesundheit der Berliner Einwohner dringend geboten.

stellte, ohne jedoch dadurch ein anderes Resultat zu erreichen. Die Zeugin Blum sagt aus, daß der Brief richtig geöffnet und mit Mehl wieder zugefleistert gewesen sei. Sie babe den Brief in den Keller getragen, da sei zufällig die Absenderin anwesend gewesen und habe erklärt, daß der Brief nicht so abgesandt worden sei. Die Angeklagte bestreitet, den Brief geöffnet zu haben, sie habe den Brief angenommen, jedoch wieder aus der Hand gelegt. Sie müsse zugeben, daß der Brief geöffnet worden sei, jedoch habe ihr kleiner 3 Jahre alter Sohn, der eifrig mit Briefmarken spiele, den Brief viel leicht geöffnet. Präsident zur Zeugin Blum: Hatten Sie nicht gesagt, daß der kleine Sohn der Frau Berkowsky den Brief gehabt hat?" Beugin: Die Frau Berkowsky sagte zu mir, ich solle so sagen. Auch fagte Frau Berkowsky zu mir, wenn die Borde das Kouvert verbrennt, bes tommt sie ein gutes 3eugniß!" Der Staats­anwalt beantragt 15 M. ev. 3 Tage Haft. Der Vertheidiger hält eine lange Rede, worin er die Möglichkeit betont, daß die Beugin Blum den Brief geöffnet habe und sich jest rein zu waschen suche. Für ausgeschlossen erachte er auch eventuell nicht, daß die Angeklagte fich für berechtigt gehalten habe, Briefe event. den Brief an ihr Dienstmädchen zu öffnen.( Das wäre noch schöner!) Der Gerichtshof zieht sich zurück und vers fündet nach einhalbstündiger Berathung: Daß die Angeklagte des Vergehens gegen§ 299, der vorfäßlichen und unbefugten Briefverlegung, schuldig und deshalb zu 10 Mark event. 1 Tag

Wegen Unterschlagung in amtlicher Eigenschaft hatte fich heute der Posthülfsbote Reinhold Robert Strauß vor der dritten Ferienftraflammer hiesigen Landgerichts I zu ver­antworten. Der Angeklagte, der auf dem Hauptpostamt hier selbst mit dem Sortiren der Briefe und Drucksachen beschäftigt war, ließ sich verleiten, eine unter Kreuzband versandte Man tille an sich zu nehmen und die Adresse mit der abgestempelten Marke zu vernichten. Der Gerichtshof belegte hierfür den noch jugendlichen Angeklagten mit einer Gefängnißstrafe von vier Monaten.

a. Ein Unfittlichkeits- Attentat gegen ein zwölfiä haft verurtheilt sei. riges Mädchen ist gestern Vormittag im Thiergarten verübt worden, das jedoch durch die Entschloffenheit des Kindes ohne üble Folgen geblieben ist. Ueber den Sachverhalt erhalten wir folgende nähere Mittheilung: Die zwölfjährige Schülerin W., welche bei ihren Eltern in dem am zoologischen Garten liegenden Stadttheil wohnt, begab sich mit einem 2½jährigen Knaben, deffen Eltern gleichfalls in der genannten Gegend wohnen, gestern Vormittag gegen 9 Uhr in die Thiergarten Anlagen hinter dem zoologischen Garten in der Nähe des Theil des Thiergartens spazieren. Während dieses Spazier Hypodroms und ging in diesem Vormittags wenig besuchten ganges bemerkte das körperlich sehr entwickelte und sehr schöne Mädchen einen jungen Mann in ihrer Nähe gehen, welcher ste unausgesett betrachtete, bald vor ihr und bald hinter ihr ging und sich überall hin scheu umfah. Als das Mädchen sich an einem Rasenplat befand, faßte der junge Mann fie rücklings am Halse und warf sie zu Boden, um an ihr ein schändliches Attentat zu verüben. Das Mädchen wehrte fich aber mit aller Kraft und es gelang ihr, ihren als aus den Händen des Thäters zu befreien und mehrere weithinschallende Hilferufe auszustoßen. Hierauf feste fie fich noch etwa eine Minute lang auszustoßen. Hierauf setzte sie sich noch etwa eine Minute lang gegen die Angriffe des Thäters erfolgreich zur Wehr, bis Stimmen von Ferne erschollen und den Angreifer bewogen, von dem Mädchen zu lassen und die Flucht zu ergreifen. Das Mädchen erhob sich aber sofort vom Boden und lief unaus­

gefest nach Hilfe rufend dem Verbrecher nach, bis endlich zwei Männer hinzutamen und den Fliehenden festnahmen. Dieselben, zwei an der zoologischen Gartenstation der Stadtbahn beschäf tigte Arbeiter, hatten die ersten Hilferufe des Mädchens gehört und waren sofort nach der Richtung hin, woher der Rufe ge Tommen waren, geeilt, wo es ihnen mit Hilfe des jungen Mädchen gelang, den Thäter, einen arbeitslosen Schlossergesellen F., festzunehmen und der Polizei zu übergeben.., welcher die That nach anfänglichem Leugnen in vollem Umfange geräumt hat, ist heut zur Haft gebracht worden.

Arbeiterbewegung, Vereine und

Versammlungen.

Aufruf an die Schlossergesellen Berlins . Werthe Kollegen! In Berlin sowohl, wie in allen größeren Städten Deutschlands , ja des ganzen Kontingents, geht die Arbeiterbewe­gung in hohen Wogen. Ueberall regt sich der kollegialische Geist, weil jeder denkende Arbeiter sich bewußt ist, daß nur durch geschlossenes Zusammenhalten unsere bedauernswerthe Lage zu verbessern ist. Nur die Schloffer haben es troß ihrer imposanten Zahl bisher nicht verstanden, eine respektable Orgas nisation zu schaffen. Kollegen! Das soll, das muß anders werden. Oder wollen wir denn stets diejenigen sein, auf welche andere Gewerke mit Fingern zeigen? Wollen wir denn zusehen, wie andere Gewerke durch ihre Organisation ihr materielles sowohl, wie geistiges Wohl fördern, während wir müßig da stehen? Kollegen! Das ist eines Mannes unwürdig. Nein! und abermals nein! wir wollen nicht länger müßig stehen, wir wollen mitwirken an die Verbesserung der Lage des arbeiten­den Volkes. Kollegen! Muß nicht jedem Schloffer die Scham­röthe in's Geficht treten, wenn er auf jene musterhaften Drga­ein- nisationen steht, welche Gewerke geschaffen, die nicht so zahl reich sind wie das unsere? Wissen wir nicht Alle, daß jene ver­einzelten Anläufe zu Lohnverbesserungen darum in's Waffer fielen, weil es an einer Organisation fehlte? Kollegen! Dies Alles einsehend, haben wir den Fachverein für Schloffer ge­gründet und die stetig zunehmende Mitgliederzahl berechtigt zu den schönsten Hoffnungen. Kollegen! An Euer Solidaritäts­gefühl appellirend, fordern wir Euch auf, dem Fachverein bei­zutreten, damit die schönen Worte, welche schon so manchem Gewerke zum Siege verholfen: Einer für Alle, Alle für Einen" auch bei uns zur Geltung gelangen. Mit follegialischem Gruß

N. Unglücksfall durch Ueberfahren. Beim Ueberschreiten des Fahrdammes am Gießhause wurde gestern Nachmittag der Blumenhändler August Hübenett von einer Droschke zu Boden gestoßen und derartig überfahren, daß er sich nicht selbst mehr zu erheben vermochte. Augenzeugen hoben den Verunglückten, der anscheinend schwere Verlegungen an beiden Füßen erlitten,

auf, und schafften ihn nach der Charité.

a. In einer Badeanstalt ertrunken. In einer hiesigen b Badeanstalt war am 4. d. Mts. der 19 fährige Musiklehrer K., ein hoffnungsvoller junger Mann, im Herrenbassin ertrunken und als Leiche aus dem Wasser herausgeholt worden. Als Todesursache wurde von vornherein Schlagfluß angenommen, und man vermuthete, daß K. in erhigtem Bustande in das Waffer gesprungen wäre. Die Nachforschungen des Vaters des nach der Todesursache seines Sohnes hat jedoch zu dem Er­gebnisse geführt, daß der Tod des jungen Mannes auf in der gedachten Badeanstalt bestehende Ungehörigkeiten zurück­zuführen ist, und zur Warnung des Publikums wollen wir hiervon nähere Mittheilung machen: Der junge A. begab sich mit dem Handlungskommis St. an jenem Tage Nachmittags zum ersten Male nach der Badeanstalt, um in dem geräumigen Bad

mit deren Lobpreisungen man uns täglich um den Bart geht, Berunglückten, eines Lehrers in einer fleinen märkischen Stadt, wohl erwarten fönnte. Die Vereinsmeierei, des stumpf­finnige Beieinanderhocken, das strikte Diskutiren, die kleinlichen Bantereien in den Vereinen, das ist ein Krebsschaden im allge meinen politischen Leben in Berlin , und bevor nicht ein Jeder einsteht, daß wirklich nur reelle, anstrebenswerthe Biele uns

in M. Wenig Hoffnung." So lautete das Telegramm, mit

b. Rohr schwer verwundet, liegt auf dem Rücktransport

Hoffnung",

- wie sich das Herz an dieses Wort flam­

Dem Bapa an einem Sonntagmorgen zu mir in's Zimmer trat. Bassin ist in der Mitte tief und nur für Freischwimmer be merte, wenn es denn auch nur wenig Hoffnung" war!

fchüttelnd.

stimmt und nur am linken Theil flacher und auch für Nicht­schwimmer benugbar. Dieser Theil ist von dem übrigen für Schwimmer bestimmten Theil durch ein starkes Tau getrennt.

Der Vorstand des Fachvereins für Schloffer

und verwandte Berufsgenossen.

NB. Die Bedingungen, Mitglied unseres Vereins zu wer den find äußerst günstig. Der Eintrittspreis beträgt 50 Pf., der monatliche Beitrag 20 Pf. Vereinsfizungen finden regel­mäßig jeden Sonnabend vor dem 15. und 1. jeden Monats bei Gratweil, Kommandantenstr. 77/79 statt. Außerdem machen wir darauf aufmerksam, daß Montag, den 21. Juli eine große Generalversammlung der Schloffergesellen Berlins stattfindet. Näheres die Anschlagsäulen.

fchlofen. Du wolltest mich begleiten, Kind?" fragte er fopf- Anjenem Tage aber fehlte das Tau, und nachdem Vorfißende der Versammlung und der Lohnkommission, Herr Wir müssen zu ihm, Papa, gleich zu ihm," ſagte ich ent­

Dem Beliebten

als mein Leben!" Es war feine Zeit dazu, Erklärungen zu ch habe keine Ruhe daheim, Papa, ich lieb' ihn ja, mehr geben, Bapa fragte auch nicht; er sah, wie mein ganzes Herz anderen Lage das rheinische Städtchen M., in dessen Lazareth zudte bedauernd mit den Achseln. Ich fürchte, Sie kommen

entgegenflog. Wir reisten ab und erreichten am

wir Aurt finden sollten.

3u ipät!"

Der Arzt, an den wir uns wandten,

Bu spät!" Ich flammerte mich an den Arm des Doktors. Das ist unmöglich, das kann nicht sein! Er darf nicht ster­

Doran, dem Krantensaale zu.

Nein, es war nicht zu spät, er lebte! Als wir an sein Bett trafen, lag er in wilden Fieberphantasten da. Der Arante durfte nicht weitertransportirt werden, sein Bustand machte jede Bewegung unmöglich. Die Kugel ist in die Brust gedrungen und hat eble Theile verlegt," sagte die barmherzige erschien mir seltsam bekannt. Natalie," sagte ich, überraschend

Hand, dann wandte sie sich wieder zu dem Kranken, der un­Grüß Gott, Ottilie," sagte fie sanft und reichte mir die ruhig im Halbschlummer stöhnte.

Als er zum ersten Mal nach langen, schweren Wochen, in Denen ich ohne Natalies Troft oft hätte verzagen mögen, zu flarem Bewußtsein erwachte, kniete ich an seiner Seite. Er sah mich lange friedlich- glücklich an, aber er war zu matt, um zu Sprechen. Ich beugte mich über ihn und füßte ihn und meine Hand in der seinen haltend, schlummerte er wieder ein. Von ab schritt seine Genesung rüstig vorwärts.

beste Arznei", sagte er oft zu mir, und das alte Feuer leuchtete Du haft mich gesund gemacht, Ottilie, die Liebe ist die in feinen Blicken auf. Nach manchen leidvollen Jahren des bitteren Kampfes war uns doch noch seliges Glück erblüht.

h. Zu den Arbeitseinstellungen der Bauanschläger fand am Donnerstag Abend bei Drschel in der Sebastianstr. die erste, verhältnißmäßig schwach besuchte Kontrollversammlung behufs Feststellung der Sachlage statt. Eine spezielle Einla dung war an die Bauanschläger der Werkstätten von Bennede, Stahl und Sohn, Braun, Geffen und Gebrüder Blum er­gangen, die auch theilweise ihre Vertreter gesandt hatten. Der Baumgarten, referirte über den Stand der Dinge, sowie über die Mittel und Ziele der jeßigen Bewegung. Daß die augen­blicklichen Beitverhältnisse derselben günstig seien, gehe schon daraus hervor, daß von den ersten 25 Kollegen, welche die Ar­beit eingestellt, 20 wieder anderweitig, wo nach dem neuen Tarif bezahlt wird, Arbeit gefunden haben. Als neu haben wir aus den Ausführungen hervor, daß 50 Kollegen der Kom­mission angezeigt hätten, daß fie, sobald ihre alte Afford­arbeit beendet sein wird, unfehlbar striken werden, falls sie nicht fünftig nach dem neuen Tarif bezahlt werden sollten. Als besonders erfreuliche Erscheinung bob er hervor, daß gerade die sogenannten, Helfer" die für sogenannte selbstständige Baus anschläger"( eine Art Unternehmer zweiter Klasse) arbeitenden Bauanschläger sich eifrig an der Bewegung betheiligen und dem gefaßten Beschlusse gemäß handeln. Hierauf schlug der Redner die Annahme einer die Abschaffung des Helferthums empfehlende Resolution vor, in welcher auch auf die den Bau­anschlägern schädlichen ökonomischen Wirkungen auf den Stand der Löhne hingewiesen wird. Die Resolution gelangte bei der später vorgenommenen Abstimmung zu einstimmiger Annahme. mitgetheilt wurde noch, daß bei Gebrüder Blum, woselbst der Strife ausgebrochen, der Tarif nachträglich bewilligt wurde. Am Montag, den 21. d. M., Abends, wird eine Generalver ſammlung aller Bauanschläger in demselben Lokale statt­finden.

K. und St., beide Nichtschwimmer, etwa 15 Minuten sich in dem linken Theil des Bassins aufgehalten hatten, ging St. aus dem Bade, während K. ihm zurief, daß er sich im Wasser recht wohl fühlte und noch einige Zeit darin bleiben wollte. Als St. angekleidet war, suchte er den K. vergeblich im Wasser, und sand ihn endlich leblos neben dem Bademeister liegen, Ein welcher vergebliche Wiederbelebungsversuche anstellte. Schwimmer hatte in der Mitte des Baffins den Körper des K. auf dem Grund liegend bemerkt und die sofortige Heraus­schaffung des Verunglückten aus dem Wasser veranlaßt. K. hatte also höchst wahrscheinlich sich etwas tiefer in das Baffin hineingewagt und war in Folge seiner Unkenntniß des Schwim mens ertrunken. Als der sofort auf die Todesnachricht nach Berlin gekommene Vater des Verunglückten am folgenden Tage den Bademeister fragte, warum am vorhergegangenen Tage nicht das Tau über das Wasser gelegt war, erwiderte der Bademeister: Das habe eigentlich keinen Zweck, da die jungen Leute doch darüber und darunter hinwegspringen. Auf die weitere Frage des Vaters, wo er( der Bademeister) zur Zeit des Unfalis gewesen, erwiderte der Bademeister, daß er zu dieser Beit gerade Schwimmunterricht ertheilt habe und deshalb auf die Badenden nicht habe aufpassen fönnen.( Selbstverständlich überlassen wir dem Berichterstatter die Verantwortung für die Richtigkeit seiner Mittheilungen. D. Red.)

Gerichts- Zeitung.

nnd mein lieber Papa schaukelt mit großväterlichem Stolze fein Entellindchen Ella anf den Knieen. Die liebsten Spiel­efährten unserer Kleinen find Mathilden's blondlockige Kinder; Te ist die anmuthige Frau ihres Betters Karl geworden und bladewohnt mit ihrem Manne ein reizendes Gut in unserer Nähe. Wir Frauen machen zuweilen schon allerlei Zukunftspläne für Der sonnigen Gegenwart genügen lassen. Hoffen wir denn, unfere Nachkommenschaft, aber Kurt meint, wir sollen uns an n auch unsere Kinder dereinst hindurchgelangen werden

Seit drei Jahren hat Kurt den Dienst quittirt. Schloß Tage von ihrer auch in Berlin dienenden Schwester einen

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um Glüd!

R. Verlegung des Briefgeheimnisses. Wegen dieses Vergehens stand vor dem Schöffengericht die Frau Kaufmann Bertowsky, Rosenthalerstr. 28. Die Angeklagte soll am 30. April d. J. einen verschloffenen Brief unbefugter Weise geöffnet haben.( Vergehen gegen§ 299 des Reichs- Strafgesetzbuchs.) Bei der Angeklagten dienten die unverehl. Jda Borde und die unverehl. Auguste Blum. Fräulein Borde erhielt am genannten Brief, welchen die Angeklagte in Empfang nahm. Kurze Zeit darauf kam die unverehl. Blum zu der Jda Borde- welche fich zur Beit im Waschfeller befand mit der Nachricht: Ida Du hast einen Brief, er liegt oben in der Küche auf der Ma schine, ist aber aufgemacht und wieder zugeklebt." Bufällig kam die Absenderin des Briefes, die Schwester der Borde, noch an demselben Abend zu ihrer Schwester und erkärte, daß sie den Brief nicht in solchem Bustande abgeschickt habe; fie rieth ihrer Schwester der Polizei Anzeige zu machen, was Fräulein Borde auch ausführte. Bu der gestrigen Verhandlung stand als Vertheidiger Rechtsanwalt Kaffel der Angeklagten zur Seite, welcher den Beuginnen viele Kreuz- und Querfragen

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An die Tischlergesellen Berlins . Diejenigen Kollegen, welche gewillt find, aus der Gewerkstasse auszutreten und der Gen­traltasse beizutretreten, können sich in die Listen einzeichnen lassen, welche des Sonnabends von 8 Uhr Abends auf folgenden Zahlstellen ausliegen; Gr. Frankfurterstr. 116, 3ionskirch- Plat 11, Linien­straße 230, Manteuffelstr. 21, Ritterstr. 123, Belle- Alliance Play 9, Wienerstr. 28, Admiralstr. 26, Lübbenerstr. 6, Müller­str. 184, Bandelstr. 10( Moabit ), oder des Sonntags Vor­mittags bei den Ortskafftrern Wolff, Naunynstr. 67, Gläser, Reichenbergerstr. 167, Lorenz, Langestr. 22, Blum, Strelizer­str. 7, Gleimert, Daldorferstr. 5. Auch nimmt Unterzeichneter jeden Abend Ginzeichnungen entgegen. H. Noeske, Adalbert­

str. Nr. 21 III.

h. Zum großen allgemeinen Sommerfest der Berli ner Tischler, deffen Stattfinden am Montag, den 21. d. M. im ,, Bollsgarten", Hasenhaide 1, wie schon vor einiger Zeit furz angekündigt, erfahren wir, daß, nach dem bisher erzielten maſſenhaften Absatz der Billets zu schließen, die Betheiligung an demselben eine außerordentlich zahlreiche sein wird. Auch im Hinblick auf das uns vorliegende, äußerst reichhaltige und interessante Fest- Programm dürfte die Annahme als gerecht­fertigt erscheinen, daß das Fest glänzend verlaufen und seine Theilnehmer, zu denen alle Gewerte schon jetzt ein ansehnliches