Mühe waren die Leute von ihrem Irrthum zu überzeugen und entging der diensteifrige Wächter einer gehörigen Tracht Brü gel. Die lette Thür war inzwischen geöffnet, das legte Gemach durchsucht, und auch hier war kein Dieb zu finden. Wie sich später herausstellte war die Frau des Fabrikanten zu einer Ge­burtstagsfestlichkeit gegangen, und hatte aus Vorsicht alle jene auffälligen Vorkehrungen getroffen und die Wohnung durch einen sonst nie benugten zweiten Ausgang verlassen. Ihr Ehemann fam auch bald nach und gab den Versammelten die schöne Geschichte von dem Einbruch" zum Besten; seine Gattin aber soll über diese Geburtstagsbescheerung weniger er­freut gewesen sein.

wendet. Derselbe hat an der zu seiner Wohnung führenden Thür einen Bettel mit der Aufschrift angebracht: Bettlern wird nichts gegeben, Handelsleuten wird nichts abgekauft, alte Sachen werden nicht verkauft deshalb nicht erst flingeln!"

1. Das Berliner   Fensterrecht ist eine wahre Fundgrube für scharfsinnige Juristen und zwar gestaltet fich dasselbe im Laufe der Zeit und durch die verschiedenen Entscheidungen der hohen und höchsten Gerichtshöfe immer komplizirter. Die Bestim mungen darüber, wie Fenster in einem Neubau angelegt wer den müssen, sowie darüber, wie weit der Nachbar von vorhan­denen Fenstern auf dem angrenzenden Grundstücke mit einem Neubau entfernt bleiben müsse, seßen sich zusammen aus vers schiedenen Rechtsmaterien nnd zwar zunächst aus Märkischem Statutar- Recht, das dann, soweit es Lücken enthält, durch das Allgemeine Landrecht ergänzt wird. Tüchtige Juristen haben versucht, aus diesen Rechtsmaterien ein einheitliches Rechts­fyftem zusammen zustellen, allein die Widersprüche unter den Rechtsgelehrten sind dadurch keineswegs beseitigt worden. Eine recht unangenehme Erfahrung hat in dieser Beziehung der Eisenbahnfistus mit der Berliner   Stadtbahn machen

-

N. Selbstmord in der Müggel. Die Wellen der Müggel spülten im Laufe des gestrigen Tages den Leichnam einer an ständig gekleideten ca. 30- jährigen Dame an's Ufer, die seitens der dortigen Anwohner nur mit größter Mühe an's Land zu schaffen war. Bei der Durchsuchung der Kleidungsstücke fand man Papiere, die auf den Namen eines Restaurateurs W. in der Krausenstraße lauteten. Sofort begab sich ein Beamter aus Friedrichshagen   hierher nach Berlin   und stellte bei dem genann ten Restaurateur fest, daß die Todte zweifelsohne seine Frau sei. Eine spätere Refognoszirung bestätigte denn auch diese An­nahme. Die Frau hatte fich aus absolut unbekannter Veran­laffung aus dem Restaurant entfernt, war mit der Bahn bis Friedrichshagen   gefahren und hatte fich dann in den Müggel­see gestürzt. Die Leiche soll heute nach Berlin   überführt

werden.

stadt hält Montag, den 8. September, Abends 8 Uhr, im Ge mania Theater, Weinbergsweg 10/11, eine große Versamm ab. Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Dr. Heyman Die Reform der Schule. 2. Verschiedenes. 3. Fragelaften Mitglieder werden aufgenommen. Gäste willkommen

N. Bei dem Postamt 58, Schönhauser Allee  , ist seit eini­gen Tagen auch eine Packet- Annahmestelle eingerichtet worden. Es können dort Bostsendungen jeder Art, mit Ausnahme von Geldfäffern, Geldlisten, Geldbeuteln, zur Einlieferung gelan­gen. Die Annahme von gewöhnlichen Badeten erfolgt von 7 Uhr Morgens im Sommerhalbjahr und von 8 Uhr Morgens im Winterhalbjahr bis 7 Uhr Abends.

müſſen. Mehrere Hausbeſter, deren Fenster nach der Stadt, Arbeiterbewegung, Vereine und

Versammlungen.

Der Verein zur Wahrung der Intereffen d Tapezierer Berlins   hält am Montag, d. 8. d. M. Abend bei Gratweil( Kommandantenstraße) eine Versammlung c mit der Tagesordnung: 1. Vortrag des Kollegen Wildberg über die Entstehung und ersten Anfängen des Tapezierege werbes und die Biele des Fachvereins. 2. Antrag auf Gr dung eines eigenen Fachorgans. 3. Wie stellt sich der Verein den Delegirten gegenüber. 4. Verschiedenes.

Central Kranken- und Begräbnißtasse der Sattler und Berufsgenossen Deutschlands  ( Hoffnung, E. H.). In Sachen dieser neugegründeten Kaffe findet Montag den 8. d. Mts. im Louisenstädtischen Konzerthause, Alte Jakobstr. 37, eine allgemeine große, öffentliche Bersammlung der Sattler

bahn zu gelegen find, machten gegen den Fiskus Entschädigungs­ansprüche geltend, weil durch den Stadtbahn- Verkehr Rauch und Dampf in solcher Menge in die Fenster ihrer Häuser einge führt werde, daß dadurch der Werth der Gebäude vermindert worden sei, da die betreffenden Räume an ihrem Nuzungs­werth bedeutend eingebüßt hätten. Der Eisenbahnfiskus berief fich diesem Anspruche gegenüber in einzelnen Fällen dar auf, daß ihm auf Grund des Berliner   Fensterrechts die Be­fugniß zugestanden haben würde, unmittelbar vor den Fens stern der betreffenden Grundstücke eine Mauer zu errichten, also die betreffenden Fenster zu vermauern; aus dem Umstande, daß der Fiskus von diesem ihm zustehenden Rechte zu Gunsten der lagenden Grundstücksbefizer feinen Gebrauch gemacht, fönnten diese nun aber feinen Grund zu weiteren Entschä bigungsansprüchen herleiten. Mit dieser Berufung auf das Berliner   Fensterrecht hat nun aber der Fiskus fein Glück ge habt; das Gericht meinte vielmehr, die Frage, ob Fiskus das Recht habe, die Fenster zu vermauern, stehe nicht in Frage; thatsächlich seien die Fenster nicht vermauert und für die Be­läftigungen durch Rauch und Dampf müsse Entschädigung ge­leistet werden. Es würde zu einer interessanten Präziftrung des Fensterrechts führen, wenn der Fiskus etwa in einem Einzelfalle sein, Bermauerungsrecht" praktisch geltend machen würde; daß er es thut, ist nach den vielen, zu seinen Un­gunsten entschiedenen Prozessen nicht so unwahrscheinlich. Diese Brozeffe haben, wie Minister Maybach bereits einmal an deutete, die Berliner Stadtbahn um eine beträchtliche Summe theurer gemacht.

Eine große Kommunal- Wähler- Versammlung d 3. Abth. für den 15. und 20. Kommunal- Wahl- Bei findet am Montag, den 8. d. Mts. im Lotale Uram Wrangelstraße 9-10 statt, in welcher der Stadtverordnete Fr. Tuyauer seinen Wählern Bericht über seine bisher Thätigkeit in der Stadtverordneten- Versammlung erstatt wird. Der Vertreter des 20. Bezirkes, Herr Hoffmann, dazu eingeladen.

Die Versammlung der Mitglieder der Gewertiha der Maschinenbau  -, Metallarbeiter und Berufsgeno fällt am Dienstag, den 9. d. Mts. aus. Die nächste Be sammlung findet am Sonntag, den 14, d. Mts., Vormittag bei Gratweil statt.

Mit

Die Lohnkommission der Schneider beruft zu woch den 10. September cr., Abends 81 Uhr, eine gro Schneider- Versammlung nach dem Dorotheenstädtischen Ka Dorotheenstr. 57 ein mit folgender Tagesordnung: 1) mangelhaften Einrichtungen unserer Werkstellen in Bezug

Luft und Licht. Referent: Herr Fenstow. 2) Die n Hieraus ist zu ersehen, daß

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Kommission, getreu ihrem Programm, Alles, was schädlich is Beruf wirkt, der Deffentlichkeit zur Diskussion stellt, und ist wünschen, daß die Versammlung recht zahlreich besucht wird Eine Generalversammlung des Arbeiterbezirksv eins der Oranienburger Vorstadt und Wedding   findet Park), Müllerstr. 178, statt. Tagesordnung: 1. Vortrag Stoße Krän 2. Verschiedenes und Fragela

und Berufsgenossen statt, in welcher Bericht vom Delegirtens Montag den 8. September Abends 8%, Uhr im Lokal( Webbing

Aufnahme neuer Mitglieder.

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Bezirksverein des werkthätigen Volkes der Snsprüche hauser Vorstadt, Dienstag den 9. September Abends 8 große Versammlung bei Meister, Schönhauserallee 161. labito ordnung: Vortrag des Tischlermeisters Paul Schul

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Volkswirthschaft in ihrer fittlichen Bedeutung. 2. Verschieben

3. Fragetaften. Neue Mitglieder werden aufgenommen. tönnen eingeführt werden.

tag erstattet wird, Verlesung der Statuten und Aufnahme von Mitgliedern stattfindet. Die Kaffe ist in in 4 Klaffen einge theilt und zwar wöchentlicher Beitrag 40, 35, 30 und 25 P.; die wöchentliche Unterstüßung beträgt 16, 14, 12 und 10 Mr. Bei einem Krankheitsfalle ohne Arbeitsunfähigkeit gewährt die Raffe freie ärztliche Behandlung und Medizin für den Zeit­raum von einem Vierteljahr, sowie Bäder, Brillen, Bandagen und Bruchbänder. Das Begräbnißgeld beträgt den 4 Klaffen entsprechend 90, 80, 70 und 60 Mt. Die Kaffe tritt am 1. Ditober in Kraft und werden Beitrittserklärungen in obiger Versammlung sowie an folgenden Stellen entgegengenommen: W. Krause, Paulstr. 30( Moabit  ); G. Bertrand, Bulower­straße 14; H. Lorenz, Schwedterstr. 267, H. I. r.; W. Meyer, Bernauerstr  . 31,. IV.; Abraham, Kolonieftr. 151, v. part.; H. Ertelt, Friedrichstr. 105 b, III.; Fuchs, Dennewigstr. 29, H. II., Quer- Geb.; Kotter, Gormannstr. 12,. II. I.; Gebauer, Diefenbachstr. 67; Soit, Louiſen- Ufer 2a, pt.; Krausenstr. 11 beim Arbeits- Nachweis des Vereins der Sattler und Fachge noffen, Täglich( ausschließlich Sonnabend) Abends von 8-9 Uhr, Sonntags von 12-1%, Uhr Mittags. Am 22. d. M. findet alsdann die erste ordentliche Mitglieder Versammlung der örtlichen Verwaltungsstelle Berlins   statt, wo alsdann die Ditsverwaltung gewählt und Eintheilung der Bahlstellen vor­genommen werden soll. Versäume daher kein Sattler und Berufsgenosse, diese Versammlungen zu besuchen, zumal die

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Vermischtes.

Zu viel auf einmal. Das Münchener Bateria melbet in einem telegraphischen Bericht über den deuti Katholikentag in Amberg   folgende Begebenheit: Später unter der Linde ein Frühschoppen stattgefunden, wobei horst in seiner bekannten launigen Weise eine ergreifende sprache an die Versammelten hielt." Der Korrespondent bei diesem Frühschoppen offenbar zu viel von des Lebens verstand mit Wehmuth genossen.

Kein Wunder, wenn

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Amerikanische Wahlgeschichten. Der Präfident nordamerikanischen Union   verfügt bekanntlich über eine Su Ivon Macht, die mancher konstitutionelle Herrscher nicht be Kaffe für die jest Eintretenden sehr günstige Bedingungen mit solcher Erbitterung geführt wird. Die Selbstfucht der

N. Ueber die Entstehung des großen Feuers in Nig­dorf, über das bereits in gestrigen Beitungen berichtet wurde, hören wir das Folgende: Es war gegen 9 Uhr Abends, als Die 16 Jahre alte Tochter des Aderpächters Wernicke durch die Scheune hindurch nach dem hinter derselben belegenen Biegenstall fich begab und von hier aus bald wieder zurück­febrte. Dieselbe hat, was durch Beugen bekundet wird, weder Licht noch sonst etwas bei fich geführt. Etwa 20 Minuten hiernach sah eine Frau Wolff, welche an dem Hofbrunnen fich zu schaffen machte, die Flammen aus dem Dache herauss schlagen. Der Arbeiter Wagner eilte sofort nach der Scheune und machte die Wahrnehmung, daß die Kornmaffen an der rechten Seite, und zwar nur der obere Theil brannte, während

ſtellt.

Der Gauverein Berliner Bildhauer( Zweigverein der Bildhauer Deutschlands  ) hält am Dienstag den 9. bs. Mts. im

didaten und ihrer Anhänger greift zu allen erlaubten erlauben Mitteln fein Mittel ist zu verwerflich, wenn der Gegner getroffen wird. Einer der vielen Kandidaten

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Restaurant, Sahm", Annenstr. 16, Abends 9 Uhr eine Dele beispielsweise eine Urgroßmutter gehabt, die als verheirat

girtenversammlung ab mit der Tagesordnung: Referat und

Frau mit einem fremden Offizier Blicke gewechselt haben Die Gegner der Kandidaten haben das irgendwo gefunden unten nicht die kleinste Flamme zu bemerken war. Mit Mühe turrenz im Bildhauergewerbe" und über Die mißlichen Bu- erfunden und der arme Kandidat fann in ihren Blättern

stände in den Werkstätten". Zu dieser Versammlung werden

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die Prinzipale und Gehilfen resp. Delegirten gebeten, recht zahl großmutter lesen. Ein unübertroffenes Meisterstück der Ma rechten und zwar oberen Seite der Scheune entstanden, läßt nicht gewählt find, wäre es erwünscht, dieses möglichst zu dieser niß zu bemerken ist, daß der angegriffene Bräfidentichaft reich zu erscheinen. In den Werkstätten, wo Delegirte noch verleumdung ist folgendes Plakat, wobei zu befferem Berf

fonnten Pferde, Kühe und Schweine noch in Sicherheit ge­bracht werden, während 17 Hühner durch den dichten Qualm bereits erstickt waren. Der Umstand, daß das Feuer an der

darauf schließen, daß dasselbe von dem unmittelbar an die Scheune anstoßenden Neubau der Wittwe Hoffmann durch

Versammlung zu thun.

Die Mitglieder der Central Kranken- und Sterbes

didat in seiner Studienzeit ein flottes Leben führte und dende Rolle spielen: Pilanterien aus dem zügellofen Sa ,, Temperenzler  " bei den jezigen Wahlen vielfach eine ent versammeln sich heute, Vormittags 10 Uhr, im Wedding  - Part leben des Ausbundes der abscheulichsten Lafter, der scham Isten Gelüste des N. N., Präsidentschafts- Kandidaten der Pflicht eines jeden Mitgliedes am Plage zu sein.( Siehe einigten Staaten, findet man in der Brochüre: n

einen gewiffenlosen Menschen, dem der mit Brettern ausgestasse der Tischler und verwandten

schlagene, aber nicht dicht verfchloffene Giebel eine willkommene Handhabe bot, böswillig angelegt ist. Die Untersuchung ist im Gange.

g. Ein draftisches Mittel zur Abwehr unliebsamer Stö­rungen hat der Bewohner eines Hauses Pionierstraße 1 anges

Es will Herbst werden.

( Schluß.)

Liebe, liebe Bertha, sagte die Kleine Bierjährige ,,, warum bist Du so traurig? Komm, Du darft nicht weinen!"

Ich habe nicht geweint, Ella, ich habe gedacht. Weißt Du, was das ist?" fragte Fräulein Bertha Frank, die kleine Trösterin an fich ziehend. Die Kleine nickte verständnißvoll. Was dachtest Du?" forschte fte eindringlich.

Ich dachte, daß es Herbst werden wird!" erklärte Fräulein Bertha Frank ihrer jugendlichen Freundin. Dies wollte Ella jedoch nicht gelten laffen.

" Noch sind die Aepfel nicht reif", meinte fie, und Papa hat gesagt, sie würden es im Herbst. Sollten fie feit gestern wohl füß, und mürbe geworden sein?" fegte die Kleine, von einer plöglichen Idee erfaßt, hinzu, wollen wir nicht einmal nachsehen, liebe Bertha?"

In dieser Näffe, Kind!"

Müllerstraße 178. Der wichtigen Tagesordnung wegen ist es

gestriges Inserat.)

Es regnet ja gar nicht mehr, fteh, dort kommt die Sonne zum Vorschein, und Mama hat es erlaubt, fie sagte, es thue uns beiden wohl, ins Freie zu gehen."

Der Arbeiter- Bezirks- Verein der Rosenthaler Vor­

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jezt seit Wochen auf Schönlinden, ist es nicht herrlich hier auf dem Lande?"

Dann lomm"-erwiderte Fräulein Bertha Frank lächelnd, und schritt mit dem fröhlich plaudernden Knaben dem Dbftgarten zu.

"

Wunderbar schön!" erwiderte Dr. Julius Böttger mit

Wärme.

Jugend war er ein Trunkenbold." Es ist wohl zu dies eins der freundlichsten Plakate ist.

Gemach bedeutend wohnlicher geworden.

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Dr. Justus Böttger fist schreibend in seinem Arbeit mer. Die gewohnte Ordnung herrscht darin, sonft aber i Möbel find durch neue, zweckmäßigere erfest worden, B und sogar ein ansehnlicher Pfeilerspiegel zieren die Wände. Auch Dr. Justus Böttger selbst hat fich im Lauf äußerte er. Ich war der Ansicht, daß alle Thre Jahres verändert, doch scheint es fast, als sei er fünger älter geworden. Ein paar Falten, die fich früher zwifchen ruhigen Behagens spricht sich in seinen Bügen aus.

Hier mischte Herr Kästner sich in das Gespräch. Ich glaubte nicht, daß Sie Sinn für Naturschönheit hätten, Herr Doktor" Interessen fich auf Ihren Beruf tonzentrirten, aber so irrt man fich."

Dr. Julius Böttger griff das letzte Wort auf.

Ja, man irrt fich zuweilen; fo glaubte ich zum Beispiel, daß Fräulein Frant feinen Gefallen an der Stille des Land lebens finden tönne!"

Dieser war vom Haupthause etwas getrennt, man mußte durch den Blumengarten und über den Hof gehen, um dorthin zu gelangen. Als Bertha Frank und die kleine Ella den Hof paffirten, tam ihnen der Hausherr in Begleitung eines Frem den entgegen. Herr Kästner, der ein überaus liebevoller Bater war, fonnte nicht ohne ein fleines Zwiegespräch an seinem Töchterchen vorübergehen, vorher entledigte er sich jedoch seiner geselligen Pflicht, indem er vorstellte: Hr. Dr. Böttger. Frl. Frant."

,, Da find Sie allerdings ganz im Irrthum," unterbrach

Die Feder, die leicht und rasch über das Bapier wird jegt bei Seite gelegt, aber Dr. Justus Böttger feuft mehr dabei, er lauscht mit Intereffe einem geheimni Geräusch, einem leisen Knistern und Rascheln, das er

Herr Kästner ihn lachend. Fräulein Frank ist im Gegentheil während der Arbeit vernommen. Nun dringt auch ein m ihre Vorliebe für ländliche Stille und Abgeschiedenheit nicht erhebt sich, er muß nachsehen, was es draußen giebt bi

Der Notar grüßte höflich aber schweigend, dagegen äußerte Fräulein Frant, indem sie seinen Gruß erwiderte: ,, Es ist lange her, daß wir uns gesehen haben, Hr. Doktor."

für ein ruhiges Leben paffionirt, selbst der Regen vermochte

Ich wagte nicht zu hoffen, daß Sie sich dessen noch erin­nern würden," erwiderte Dr. Justus Böttger, es liegen Jahre dazwischen."

-

zu erschüttern."

Und sie meint, daß die Aepfel schon reif find," ließ die fleine Ella Kästner hier einfließen, wir wollen jest hingehen, um nachzusehen. Kommst Du mit, Papa?"

Notar.

Ja, da muß ich mich wohl empfehlen,"- äußerte der

Wenn Ihre Zeit es Ihnen nicht erlaubt, länger bei uns meinte Herr Kästner.

zu verweilen

Es thut mir sehr leid, aber ich habe zu arbeiten," ers

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Borzimmer, waltet im einfachen, jedoch geschmadoollen fleide eine Dame, die dem Leser unter dem Namen Bertha Frank" bereits bekannt ist, fte nennt fich jedod mehr so, da fie seit reichlich einem Monat Frau Dr. Die junge Frau ist damit beschäftigt, einen Korb auszupacken und schöne, gelb und rothwangige

heißt.

an's Tageslicht zu befördern.

,, Bertha, welch ein Reichthum!-" ruft Dr

Böttger überrascht aus.

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widerte Dr. Justus Böttger, und man hörte es dem Ton seiner uns geschickt. Es sind ein paar frühreife Sorten; S

Stimme an, daß sein Bedauern ein aufrichtiges sei.

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Dann erzeigen Sie uns ein andermal die Ehre," sagte der Befizer von Schönlinden. Da wird übrigens der Bug fignalifirt," fügte er hinzu ,,, wollen Sie denselben benußen, so müffen Sie sich allerdings beellen." 613

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Ja, fieh nur," erwiderte seine Frau, dies baben R lingsäpfel find auch dazwischen. Willst Du einmal probin seiner Jugend nicht gethan, packt die Frau Dottor weiter und währerd der Notar in den Apfel beißt, wie er a Vorrathskammer, zum nicht geringen Erstaunen der Dienstmagd, die nicht gewohnt ist, ihren Herrn bei berlel lichen Geschäften Hand anlegen zu sehen. Als dann die den Zug. Er athmete tief auf, als er im Roupee saß, ihm weggethan, bietet Dr. Justus Böttger seiner Gattin ben

-

Leider," erwiderte Dr. Justus Böttger, der es selbst nicht begriff, warum ihm der Abschied so schwer wurde.

Von Herrn Kästner begleitet, erreichte er noch rechtzeitig untergebracht und Frau Bertha die große, weiße

war so ganz eigen zu Muth. Gedankenvoll betrachtete er die Landschaft, an die der Zug ihn vorüberführte, und er wunderte fich, daß fie ihm jest so ganz anders erschien, als auf dem Heimwege, ansprechender, schöner, sommerlicher. Lag es daran, daß es am Morgen geregnet hatte, während jezt die Sonne schien, oder war es, weil er? Dr. Justus Böttger mochte den Satz nicht ausdenken, er schüttelte den Kopf und murmelte vor sich hin: Es will Herbst werden!" aber er lächelte ganz Ein

meinte Fräulein Bertha Mindestens sechs Jahre" Frant Sieben und ein halbes" erwiderte der Notar, mit der Sicherheit eines Mannes, der seiner Sache gewiß ist. Ich fah zuletzt dabei." Profeffors T."

zu seiner Frau:

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und führt sie durch sämmtliche Wohnräume, die alle fo und behaglich eingerichtet find, bis in sein Arbeitssim in seinen Augen die Krone des Ganzen bildet. Hier f Meine liebe Bertha, wie fühle ich mich so gladlid befriedigt an Deiner Seite, hier in unserm gemütlichen Wie gut, daß wir uns gefunden, noch ehe es vollends wurde! was würde wohl aus mir armen, einfa gefellen geworden sein, wenn es nicht so gelommen Seine Frau blidt bewegt zu ihm auf. Ach Justus, Du weißt nicht!" beginnt fie ter nicht zu fürchten haben. Aber was rede ich vom Cines weiß ich," äußerte er: daß wir vereint ben er steht ja noch nicht vor unserer Thür; es will ja a

Slett auf einem Balle im Hause Ihres Onfels, des Horn. beseligt bahr ist vergangen und wieder naht der Herbst. Wir

Frl. Bertha Frant nickte beistimmend. Ja, das war eine fröhliche Beit."

Wenn Dr. Justus Böttger auch anderer Meinung sein mochte, so sprach er dies doch nicht aus, sondern fragte: Es ift Ihnen seitdem immer wohl ergangen?" " Sehr wohl," lautete die Antwort, ich befinde mich

-

finden den Notar Dr. Justus Böttger noch in der alten Be hausung, denn nicht er, sondern Frau Ahrens, hat mittlerweile Das Feld räumen müffen. Der geduldige Miethsmann ist des ewigen Geredes endlich müde geworden, er hat sich an den Hausbefizer gewandt und ist nun Inhaber der gesammten fünf Bimmer umfassenden Wohnung.

werden!"

Verantwortlicher Redakteur N. Gronheim in Berlin  . Druck und Verlag von Max Bading in Berlin   SW. Beuthstraße 2.

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