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Bablero erfammlung" abhielten, haben bei dieser Gelegenheit| als alleinigen" Kandidaten in diesem Wahlkreis Herrn Rundel proflamirt. Eine Diskussion wurde nicht beliebt. Bozu auch? Die Anwesenden waren alle Freunde des Herrn Rundel, Gegner wurden nicht zugelassen, mithin brauchten die berren auch leine Diskussion. Nach Schtuß der Komödie wurde der Kandidat, wie üblich, gründlich angehocht".

Im Wahlkreise Westhavelland   hielt am Sonntag Nach mittag in Barnewiß das Zentral- Wahllomitee der deutsch  - frei­Annigen Partei eine Sigung ab, um die Nominirung eines Kandidaten zu vollziehen. Die Berathung endete mit der Auf­tellung des Abg. Rickert. Es stehen sich mithin im Kreise gegenüber: Kleist von Bornstedt- Hohennauen( fons.), Dr. Ernst Jerufalem( nationalliberal), Ridert( deutsch   freifinnig) und basenclever( Sozialdemokrat).

In Mainz   wollen die Freifinnigen Herrn Dr. Phillips nicht wieder aufftellen, weil er die" Fusion" nicht mitgemacht bat. Die Alt- Fortschrittler wollen jedoch nicht von dem bern Philipps laffen und sind daher entschieden für seine Kandidatur.

Lokales.

Die sogenannten Deutsch- Freifinnigen hörten am Dienstag Abend einen Vortrage des R.-A. Kaufmann an und führte derselbe u. A. nach der Vosfischen Zeitung" über die o oft misdeutete Frage des Rechtes der persönlichen freiheit aus, daß dieser Schuß nicht vernachlässigt werden dürfe. Dann fagte er weiter: Man dürfe nur die neuerdings

folgten Ausweisungen in Betracht ziehen. Bisher seien die felben nur gegen Ausländer erfolgt, jezt fange man aber auch gegen die Inländer an, wern fie fich den Behörden mißliebig gemacht hätten.( hört! hört!) Eben habe man einen Beis tungsberichterstatter ausgewiesen, der sich seit einiger Beit hier niedergelassen und der in Preußen staatsangehörig, in Schön­ walde   in der Provinz Brandenburg   geboren sei( Redner vers eft hier den Wortlaut der gegen den Schriftsteller Alwin Böhme gerichteten Ausweisungs ordre, nach welcher derselbe auf Grund seiner Bestrafungen wegen Preßvergehens ausgewiesen wird). Der Makel des Mannes wird behördlicherseits darin gefehen, daß er in seiner früheren Eigenschaft als Redakteur eines freifinnigen Blattes sich einige Bestrafungen zugezogen babe. Er fei auch kein heimathloser Vagaband, denn er befize ier eine fontraltlich gemiethete Wohnung und sei verheirathet, babe auch ein Kind. Auf Grund des Freizügigkeitsgefeßes und Des Gefeges über den Unterstüßungswohnfig fönne er also nicht ausgewiesen werden. Man habe dem Böhme mündlich eröffnet, daß er durch seine literarische Thätigkeit sich lästig gemacht habe. Diese literarische Thätigkeit habe nur darin be fanden, daß er für liberale Zeitungen Berichte geliefert habe. 63 fönne also nur angenommen werden, daß in dieser jour­haliftischen Thätigkeit des Böhme eine Gefährdung der öffent den Sicherheit erblickt werde. Wenn aber dem Geseze solche

Auslegungen gegeben werden können, dann sei kein Mensch mehr sicher, dann könne jeder ausgewiesen werden, der sich an sewiffer Stelle migliebig gemacht habe." So schreibt die Boifische" und so spricht ein Berliner   Rechtsanwalt, der be­lanntlich seine Rechts- Agitationen mit dem Verlust seines Of aler- Batentes bezahlen mußte. Wir wollen nichts weiter hierzu sagen als: Tua res agitur, dum paries proximus ardet! Deutsch  : Der Brand des Nachbarhauses berührt Dein eige und das hätten die ,, Deutsch- Freifinnigen"

nes Wohl

fonderheit beachten sollen.

Der neue Padhof ist im Bau bereits ziemlich vorge chritten, Seine Benußung dürfte Anfang des nächsten Som baue der beiden für die Provinzial- Steuerdirektion und für ners erfolgen. Gegenwärtig ist man mit dem inneren Aus­as Hauptzollamt für ausländische Gegenstände bestimmten Bebäude, welche am Eingang des Packhof- Terrains in unmit

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Bemerken, daß er die Loose in einigen Stunden vorgelegt zu haben wünsche. Nun ging die Jagd nach den Driginalloosen haben wünsche. Nun ging die Jagd nach den Driginalloosen los, denn der Befannte" war ein Rücklaufshändler, welcher dem Antheilscheinhändler bereits schriftlich mitgetheilt hatte, dem Antheilscheinhändler bereits schriftlich mitgetheilt hatte, daß er die verpfändeten Lotterieloose bis zu einem schon ver­floffenen Termin noch reserviren, dann aber verkaufen würde. In der That hatte er die beiden Originallooſe bereits ver äußert, das eine besaß ein Herr in einem Nachbarorte, das andere ein biefiger Händler. Was blieb nun weiter übrig, als a tout prix die Loose heranzuschaffen. Zunächst fuhr der verzweifelte Händler nach dem Nachbarorte, woselbst er den neuen Besitzer glücklich eintraf und der fich dann auch nach Darstellung des Sachverhalts ohne Weiteres gegen Erlegung des Kaufpreises zur Hergabe des Looses bereit fand. Mehr Schwierigkeiten verursachte der Wiedererwerb des Looses bei dem Händler: hier konnte fich der Bedrängte nur durch eine bedeutende Mehrsumme in den Beftz des Looses jezen. We­nigftens fonnte er doch aber jetzt dem Kriminalbeamten die Originalloose vorlegen. Was wäre wohl geschehen, wenn diese Loose nicht mehr zu erhalten gewesen wären und ein größerer Gewinn hätte dieselben getroffen? Die Mitspieler und In­haber von Antheilscheinen hätten ganz einfach das Nachsehen gehabt!

Briefmarder unter dem Publikum. Die jedem Fach mann längst bekannte Thatsache, daß die Verlustfälle von ge wöhnlichen Briefen zum großen Theil nicht auf die Unacht­famkeit oder Unredlichkeit von Postbediensteten, sondern auf Die gleichartigen Eigenschaften des mit Abgabe oder Abnahme der Sendungen beauftragten Hauspersonals der Absender resp. Empfänger zurüdgeführt werden müffen, hat wiederum in einem eflatanten Falle Bestätigung gefunden. Bei einem Poftamte Mitteldeutschlands   hatten sich die Klagen eines Geschäftshauses über das Abhandenfommen von Briefen ohne Werthangabe unverhältnißmäßig oft wiederholt. Besonders aufallend er­schien es, daß unter den zu verschiedenen Beiten, aber stets von ein und demselben Diener angeblich zur Einlieferung gebrach ten Sendungen, die nicht in die Hände der berechtigten Em­pfänger gelangt waren, fich auch mehre Boftfarten befunden hatten. Da nun nicht wohl angenommen werden konnte, daß hatten. Da nun nicht wohl angenommen werden konnte, daß legtere bei ihrer Werthlosigkeit die unreblichen Gelüfte eines Bostangehörigen angereist hatten, so lenkte fich der Verdacht auf den mit der Einlieferung betrauten Diener, der vielleicht im Auftrage eines Ronkurrenten feines Prinzipals die Unter­schlagungen ausführte. Nach einer bezüglichen Mittheilung an den Inhaber des Geschäftshauses verabredete der Postamtsvor steher mit diesem ein Verfahren zur Vergleichung der Anzahl der dem Diener übergebenen Sendungen mit den thatsächlich zur Post gelieferten Gegenständen, und sehr bald gelang es, den Schuldigen zu überführen, der dem angesammelten Beweis material gegenüber seine Untreue nicht mehr in Abrede stellen fonnte und jest seiner Bestrafung entgegen fieht. Es kann nicht dringend genug angerathen werden, daß Korrespondenten, welche häufiger den Verlust gewöhnlicher Briefpoftgegenstände zu beklagen haben, schreibt das B. T.", die Nachforschungen nach dem Briefmarder zunächst unter dem eigenen Dienstper­ſonal anstellen.

Der Direktion des Belle- Alliancetheaters sind zahl­reiche Gesuche um Wiederaufnahme des Lebensbildes, Die Goldprobe" von Augier und Sandeau zugegangen, und kommt dieselbe um so bereitwilliger dem Wunsche entgegen, als Die Goldprobe" gerade zu einer Zeit gegeben wurde, welche für den Theaterbesuch nichts weniger als günstig war und doch einen ganz außerordentlichen Erfolg errang. Eine Wieder holung der heutigen Vorstellung ist auf den nächsten Dienstag angefeßt.

a. Billige Stiefelabfäße. Seit einiger Zeit waren von der Verwaltung der Berliner   Stadteisenbahn auf der Strecke Charlottenburg- Schlesischer Bahnhof zahlreiche Diebstähle von Lederriemen an den Fenstern der Eisenbahn- Coupes, welche zum Dieb wurde jedoch trop der aufmerkſamften Ueberwachung Eine der Koupees seitens des Bahnpersonals nicht ermittelt. darüber vor einigen Tagen in hiesigen Zeitungen enthaltene

telbarer Nähe der Straße ,, Alt- Moabit" liegen, beschäftigt. Die Aufziehen der Fensterscheiben dienen, fonstatirt worden. Der dliche Hälfte des eigentlichen Lagergebäudes, deffen gewaltige Raffen den ganzen hinteren Theil des Feldes ausfüllen, ist bereits bis zum Hauptgesimse gediehen und wird in Kurzem tingedacht werden. Auch die Revisions- und Abnahmehallen, Notiz hat zu der Ermittelung und Festnahme des Diebes in die fich längs dem Spreeufer hinziehen, sind bereits fertig ge­fellt. Drei hydraulische Krahne   sollen vor denselben ihren Play finden, um die Lasten aus den Schiffen zu heben. In den Bagerräumen find übrigens in den einzeilnen Stockwerken durch laufende Schienengeleise gelegt, auf welchen die Waaren mittels leiner Wagen zu den einzelnen Niederlagestätten oder zu den Aufzügen gebracht werden. Die große Berliner   Pferde- Ausstellung auf dem alten Viehhoffelde wird am 24. d. 10 Uhr früh eröffnet werden. Am 25. findet die Prüfung der Leistungen unter Satteldreffur und im Springen statt; am 26. erfolgt das Vorführen resp. Reiten und Fahren mit den prämiirten Pferden; am vierten Tage, am Trabprüfung unter dem Sattel und die Wagenprämiirung;

der Person des Schuhmachermeisters M. in der Frucht­straße geführt. Ein bei M. beschäftigter Gefelle hatte diese Beitungsnotiz gelesen und war demzufolge auf den auffälligen Umstand aufmerksam gemacht worden, daß sein Meister aus Lederstücken, die ersichtlich aus Fensterlederriemen der Eisen­bahnen herrührten, Stiefelabfäße und Rappen anfertigte. Dies brachte der Geselle zur Anzeige bei der Polizeibehörde, und M. wurde festgenommen. M. räumte nach anfänglichem Leugnen ein, die Lederriemen- Diebstähle begangen zu haben. Er fuhr in der Regel in den Mittagsstunden, in welchen wenig Verkehr auf der Stadtbahn stattfand, in den Koupees und schnitt un­bemerkt mit einem scharfen Messer die Riemen von den Fenster­läden ab. Da jeder Riemen einen Werth von 3 Mark hat,

für den 28.( Sonntag) ist Preisziehen, Fiakerrennen, Prämis so machten sich die von ihm verwendeten Fahrkosten reichlich

rung der Kutscher   für Anspannen 2c. vorgesehen, und am let ten Ausstellungstag, am 29. September findet eine große Ver fteigerung statt, welche um 11 Uhr Vormittags beginnt.

Die Eisenbahn Neubauten ziehen sich in die Länge. Nach Aus Steglitz   wird der Berl. Börsen- 3tg." gemeldet: neuefter Version werden sämmtliche Neu- Einrichtungen noch Jahr und Tag zu ihrer Fertigstellung brauchen. Indessen wird auf die Fahrgäste Rücksicht genommen und demnächst eine große Halle gegenüber dem Bahnhofsgebäude aufgeführt wer ben, damit das nach Berlin   fahrende Publikum nicht den Un bilden des Wetters ausgesezt ist, wenn es die Ankunft des Buges erwartet. Diese Halle soll auch nach Fertigstellung der

bezahlt. Diese Diebstähle führte er auch aus, wenn sich noch andere Personen in feinem Roupee befanden, indem er scheinbar zum Fenster hinaussah und dabei, durch seinen Körper gedeckt, die Riemen losschnitt und an fich nahm. M. ist zur Haft ge­bracht worden, und eine große Anzahl Lederstücke und bereits verarbeitete Absäge sind bei M. und bei einem Schuhwaaren­händler, der von M. die Abfäße und Kappen bezogen hat, be­schlagnahmt worden, weil sie von den gestohlenen Lederriemen herrührten. Auf der Stadtbahnstrecke Charlottenburg  - Schleft­scher Bahnhof find während der legten Monate ca. 300 Leder­riemen gestohlen worden.

a. ie Diebstähle in Vorzimmern der Aerzte haben zur befinden, während sonstige Gegenstände, wenigstens für die Be­

Sicherheitsbauten stehen bleiben. In Betreff der Unterführung Folge gehabt, daß bei vielen Aerzten fich im Borzimmer nur Stühle Enteignungsverfahren mit den Hausbefizern beginnt, so daß fuchs und Konsultationszeit, von diesen Bimmern fern gehalten

Die Behörde nicht zu feilschen braucht.

Biabutt

bern

Es wird ein breiter

gebaut und der Fahrsteig der Albrechtstraße abschüssig gemacht, so daß Wagen und Publikum durch den unter dem Beleife liegenden Viadukt von einem Dorfende nach dem an­werden gelangen können. Der Bau wird in Folge des

Enteignungsverfahrens rascher von Statten gehen, als wenn man mit den einzelnen Adjacenten hätte einig werden müssen, er dürfte aber bei der Koulanz der Behörde sich dadurch nicht gerade billiger stellen. Bei dieser Gelegenheit wollen wir

werden. Seit einer Woche nun find bei der Kriminalpolizei in sechs Fällen von Aerzten Anzeigen eingegangen, wonach aus ihren Wartezimmern die für die wartenden Patienten bestimmten Stühle gestohlen worden find. Die gestohlenen Stühle find größtentheils Mahagoni- Rohrstühle. Die Diebe- man ver muthet, daß zwei Männer vereint die Diebstähle ausführen- find noch nicht ermittelt.

a. Ein hißiger Kannibale. Von den in Caftans Panop tifum gegenwärtig befindlichen Australnegern hat sich vor

erwähnen, daß man schon seit Jahren Bahngeleise nicht mehr einigen Tagen der 7jährige auftralische Knabe Toby eine

Durch Drtschaften legen darf, sondern daß die Geleise entweder aber oder unter den Fahrstraßen angebracht werden müffen. Die Bauten in Steglig haben einen großen Umfang und wer Den nach ihrer Bollendung die Sicherheit der Fahrgäste in er freulicher Weise erhöhen. Bis dahin werden wir freilich bei Den täglichen Gängen zur und von der Bahn noch viel Un­behagen mit Gleichmuth zu ertragen haben.

g. Zur Warnung vor dem Antauf von fog. Lotterie Antheilscheinen wird uns folgender Vorgang mitgetheilt:

Dorfägliche Körperverlegung zu Schulden tommen lassen. Toby befand sich am 13. de. Mits. Abends in der Küche des zum Panoptikum gehörigen Restaurants, woselbst das Dienstmäd­chen Henriette W. ihn nedte und im Scherz ihn mit Waffer begoß. Der Knabe ergriff ein auf dem Küchentisch liegendes Tranchirmesser und stach damit in den linken Unterarm derW. Da die Verlegung eine ziemlich bedenkliche ist, so hat das Mäd­chen in das Krantenhaus Bethanten gebracht werden müssen. g Ein Mann mit einem beinahe zur Hälfte fehlen­

Bei einem Händler mit Lotterie- Antheilscheinen im äußersten den Ohr fand in der vergangenen Nacht Behandlung in der

I. Sanitätswache( Brüderstraße). Der Schwerverlette gab an, in einem Lokal der Prenzlauerstraße oder in dieser selbst, auf eine ihm unbekannte Weise um das, übrigens nicht aufzufinden gewefene, Stüd Dhr gelommen zu sein. Anscheinend ist der Mann, ein Friseur, im trunkenen Zustande gegen einen scharfen Gegenstand gefallen und hat sich hierbei einen Theil des Chres abgeriffen. Die Verwundung hatte eine bedeutende Blutung

Den Betrag für seinen Antheil an einem Lotterieloose. Nach dem dies geschehen, verlangte der Kunde Vorzeigung des Dri ginallooſes, wozu der Mitspieler jederzeit berechtigt ist. Als Der Händler dem Fragesteller erwiderte, daß er nur einen An­theil an ihn verkauft habe und er nicht nöthig habe, ihm das wendungen das Geschäftslokal des Händlers. Dagegen erhielt zur Folge. nächsten Tag den Besuch eines Kriminalbeamten,

Repterer am

welcher Einsicht in die Bücher des Händlers, sowie Vorzeigung Der Driginallooſe forderte. In Bezug auf die Letteren ent ichuldigte fich der Händler damit, daß er die Loose( es waren Bei) aur größeren Sicherheit"( im Geschäftslokal des Bieder mannes steht ein eiserner Geldschrank) einem Bekannten in Bewahrsam gegeben habe. Hierauf ging der Beamte mit dem

g. Beim ,, Schunkeln" verunglückt. In einem Restaurant der Scharrnstraße war gestern Abend eine Vereinigung junger Männer zusammengekommen, um den Abend in geselliger Weise zu begehen. Unter die legten Berstreuungen gehörte auch das Spielen auf einem Piano, welches durch Gesang der jungen Leute begleitet wurde. Dieses Amüsement fand seinen Höhe punkt in der Intonirung des Schunkelwalzers auf dem In­

ftrument, und sofort bildete sich ein Kreis dergestalt, daß die jungen Leute sich unterarmten, um an der Stelle des Liedes: Denn so wie Du zc." von rechts nach links ,, hinüberzuschunkeln". Der Spaß scheint etwas ausgeartet zu sein, denn plöglich ris die gebildete Rette und einer der Theilnehmer schlug mit solcher Wucht gegen das Piano, daß er eine bedeutende Verlegung im Geficht und eine solche an der Brust erhielt. Der Berlegte wurde nach der Sanitätswache in der Brüderstraße geführt, woselbst man ihm die erste ärztliche Hülfe leistete. Mit dem ,, Schunkeln" war es natürlich vorbei.

g. Sollte das nicht ein Berliner   Taschenkünftler" gewesen sein? Auf dem Viehmarkte zu Sonnenburg am 27. v. Mts. ist nach einer den Polizeibehörden gewordenen Mittheilung einer Frau ein Beutelportemonnaie mit 226 M., bestehend zum größten Theil in Doppelkronen, sowie ein weißes Taschentuch mit dem Zeichen M. aus der Tasche entwendet worden. Der Langfinger konnte nicht ermittelt werden, und Daher werden jezt die Polizeibehörden um Mittheilung event Anhaltspunkte ersucht.

Gerichts- Zeitung.

Ein versuchter Betrug gegen die Große Berliner Pferde bahn- Gesellschaft gelangte heute vor der 90 sten Abtheilung des hiesigen Schöffengerichts zur Verhandlung. Herr Kauf­mann Lowenheim war Abonnent der Pferdebahn auf der Linie Spittelmarkt- Schöneberg. An einem Juni- Vormittage tam er nach einem in Gesellschaft eingenommenen Frühstück aus dem Borchardtschen Lokal in der Franzöfifchenstraße und bestieg einen Pferdebahnwagen der Linie Kölnischer Fischmarkt- Bülow straße. Wie er behauptet, war ihm der Ort, an dem er sich befand, aus der Erinnerung gekommen, und er nannte dem Kondukteur der Pferdebahn einfach die Nummer feiner Abon nementstarte. Dieser ließ fie fich aber vorzeigen und entdeckte somit, daß die Karte nicht für diese Linie galt. Sofort löfte Herr L. ein Billet, indem er sich mit Irrthum entschuldigte. Die Staatsanwaltschaft faßte diese Handlung als einen ver suchten Betrug auf, und ihr Vertreter im Termine beantragte sogar unter Ausschluß mildernder Umstände einen Tag Ge­fängniß. Auch der Gerichtshof in seiner Majorität glaubte nicht an den von dem Angeklagten behaupteten Irrthum und verurtheilte denselben zu 5 M. ev. 1 Tag Gefängniß.

Eine seit über vier Jahren schwebende Privatklage des bekannten Auswanderungs Generalagenten Johanning gegen seinen früheren Sozius Behmer resp. einige Widerklagen des Lesteren, für deren Verhandlung von der 94. Abtheilung des hiesigen Schöffengerichts zwei Tage in Aussicht genommen waren, haben infolge der Bemühungen des verhandelnden Richters und der beiden Mandatare der Parteien, der Rechts­anwälte Dr. Haendly und Thelen durch einen Vergleich ihre Endschaft erreicht. Jede der streitenden Parteien nahm die dem Gegner zugefügten Beleidigungen zurück. Von den ent standenen Kosten trägt Jeder seine außergerichtlichen, die ge­richtlichen übernimmt Herr Behmer bis auf einen von Herrn Johanning zu leistenden Beitrag von 20 Mt.

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In der Beilegung der Bezeichnung als ,, Spezialist" tann nach einer heute von der 87. Abth. des hiesigen Schöffengerichts ergangenen Entscheidung die Anmaßung eines Arzt ähnlichen Titels gefunden werden. Unter dieser Anklage erschien heute der Kaufmann Mar Emil Fallenberg vor den Schranken des ge­nannten Gerichts. Nachdem derfelbe vor ca. 5 Monaten von der Anklage des Betrugs durch Anpreisung eines Mittels gegen die Trunksucht freigesprochen worden war, erließ er Zirkulare, in denen er seine Heilfuren gegen Trunksucht als durchgreifend empfahl und in welchen er sich als Spezialist" bezeichnete. Un einem in Karlsruhe   gegen ihn eingeleiteten Straf verfahren die Spize abzubrechen, beauftragte er, in der festen Hoffnung, von einem Berliner   Gericht auch in diesem Bunkte freigesprochen zu werden, einen guten Freund, ihn wegen Beilegung des Titels Spezialist" zu denunziren. Sein Vertheidiger, Rechtsanwalt Dyhrenfurt legt im Termin ein Gutachten des Profeffors Dr. Sander aus Neustrelit vor, wonach der Ausdrud Spezialist" nicht dem des Spezialarzt entspräche, und führte eine Menge Beispiele an, in denen die Bezeichnung Spezialist" für alle nur denkbar möglichen Ar­tikel gebraucht wird. Er beantragt daher Freisprechung des Angeklagten. Der Gerichtshof ließ das Gutachten des Dr. Sander auf sich beruhen, da es nur darauf ankomme, ob durch den beigelegten Titel das Publikum in den Glauben versetzt wird, der Beuge sei eine geprüfte Medizinalperson. Dies nehme der Gerichtshof aber vorliegend an, wo von Heil­furen die Rede sei. Infolge deffen verurtheilte er den Ange­flagten zu 30 M. event. 3 Tagen Haft.

Arbeiterbewegung, Vereine und

Versammlungen.

An die Metallarbeiter Berlins  . Große öffentliche Ge­neralversammlung sämmtlicher Metallarbeiter Berlins  , als Klemp­ner, Gürtler, Drüder, Schnittarbeiter, Former, Preffer, Dreher u. f. m. Freitag, den 19. September, Abends 7 Uhr, im Lokale Sanssouci  , Kottbuserstraße 4 a. Tagesordnung: 1. Diskussion über den Verwaltungsbericht 2. Neuwahl der Lohnkommission. 3. Verschiedenes. Gewerkskollegen! Noch einmal sehen wir uns veranlaßt, einen Appell an Euch zu richten, nicht um Euch vielleicht ein gewichtiges Wert, ein Machtwort sprechen au laffen, wie es leider in der Zeit der schweren Noth, in der Zeit unferes gerechten Kampfes des öfteren der Fall gewesen, wenn es galt Beschlüsse zu fassen, um gestüßt auf dieselben, beffere Lohn- und Arbeitsbedingungen zu erzielen, nein heut gilt es einen Rückblick zu machen auf unser bisheriges Arbeitsfeld, beut gilt es noch einmal zu prüfen, ob unsere Operationen günstige waren oder nicht. Haben wir auch in den meisten Fällen die besten Erfolge für unser energisches Eingreifen gegen die immer mehr um sich greifende Unterdrückung ver­schiedener Berufe der Metallindustrie zu verzeichnen, so dürfen wir uns unbedingt nicht träumen laffen, daß nun der Mohr seine Schuldigkeit gethan hat, daß wir nun wieder in den alten Schlaf zurückfallen, vermöge deffen das Kapital unsere so schöne Gewerkschaften zu Grunde gerichtet hat. Kollegen! Wo bleibt da das schöne Sprichwort handwerk hat einen goldenen Boden"? Ist es nicht eine leere Phrase? Haben wir nicht daß man tausendfache Beweise in den Händen, versucht, uns auf auf jede erdenkliche Art und Weise, Nun die angeborene Existenzberechtigung abzusprechen? wohlan, Gewerksgenossen, angesichts dieser nicht wegzu­leugnenden Thatsachen fordern wir Euch noch einmal auf, frampfhaft festzuhalten an all dem Errungenen, was nur durch Eure Einigkeit und der hieraus erstandenen glänzenden Metall­arbeiterorganisation für uns zur Möglichkeit wurde, noch ein­mal richten wir die Mahnung an Euch, wir, die Männer, welche Ihr selbst an die Spiße Eurer Bewegung gestellt habt, um den uns aufgezwungenen Lohnkampf gemeinsam mit Euch durchzukämpfen. Haltet fest und seid einig überall, wo es heißt, die Magenfrage zu regeln und das Errungene zu ver theidigen. Kollegen! Metallarbeiter! Vor allen Dingen aber trachtet danach, den Kastengeist unter Euch selbst zu brechen, die persönlichen Gehäfftgkeiten, den Hader, Neid und sonstige Bwistigkeiten aus Euren eigenen Reihen zu vertreiben; glaubt nicht etwa, daß es ein Leichtes sei für Diejenigen, welche Ihr selbst dazu berufen habt, die Massen zu führen, wenn sich ihnen der Indifferentismus und die oben angeführten Uebel entgegen­stellen, darum auf zur Versammlung. seht Euch bei Zeiten nach Männern um, welche Energie und Opferfreudigkeit genug be­fißen, Euch auf der betretenen Bahn weiter zu führen, um endlich das von Euch selbst gesteckte Biel   zu erreichen, den ent­fchiedenen Sieg über die uns erdrückende Kapital- und Aus­

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