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wie die ersten Nachrichten erwarten ließen. Kontreadmiral Les-! pès ist bereits seit mehr als zehn Tagen bemüht, die Chinesen aus ihren befestigten Positionen in der Umgegend von Tan- schui vertreiben. Am meisten Schwierigkeiten bereitet, wie bereits telegraphisch signalisirt worden, die Torpedolette, welche den afen von Tan- schui schügt. Ein französischer Schiffslieutenant, ber fich erboten hatte, in Gemeinschaft mit fünf Mann diese Lorpedofette zu relognosziren, wurde ebenso wie seine Begleiter bei der Ausführung dieses Unternehmens getödtet. Hierzu fommt noch, daß zahlreiche chinesische Infanterie, welche den Kopf­puntt der Torpedofette am Lande inne hat, sich im Dickicht ver­borgen hält, so daß die Vertreibung diefer Truppen einen großen Aufwand französischer Streitkräfte erfordern würde. Nun verfügt Admiral Lespès aber blos über drei Kompagnien Bandungstruppen, während der Hafen von Tan- schui nur die Annäherung von Schiffen mit geringem Tiefgange gestattet. hiernach wird es anscheinend noch längere Zeit dauern, ehe frankreich   fich thatsächlich im Besize des Pfandes" für die on China   geforderte Kriegskostenentschädigung befindet. Man nimmt denn auch an, daß der Oberstkommandirende, Admiral Courbet, eines weit stärkeren Landungstorps bedarf, als ihm augenblicklich zur Verfügung steht, zumal ein Theil der fran fischen Expeditionstruppen durch die Vertheidigung Relungs, Des anderen offupirten Bunktes auf der Insel Formosa  , in Anspruch genommen ist. Um aber zu verhüten, daß die

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Chinesen in den an der Westküste der Insel gelegenen Häfen Talia und Thai- wan Munition und Truppen landen, hat Admiral Courbet  , wie nunmehr bekannt wird, den Blokade justand über diese beiden Häfen verhängt. Thai- wan liegt war nicht unmittelbar am Meere, ist jedoch mit dem wenige Rilometer entfernten Au- ying durch einen Kanal verbunden. In Thai- wan haben die Chinesen im Jahre 1876 ein sehr starles Fort, unter der Leitung von Europäern erbaut; auch der Hafen ist mit modernen Befestigungen versehen.

Wahlbewegung.

Der Berichterstatter Alwin Böhme hatte gegen seine polizeiliche Ausweisung remonstrict. Das königliche Bezirks­Verwaltungsgericht der Stadt Berlin  , vor welchem in dieser Sache gestern Termin anstand, erklärte sich in derselben für infompetent und legte dem Böhme die Kosten des Verfah rens auf.

a. Ein nettes Pärchen. Ein mehrfach wegen Diebstahls vorbestrafter Arbeiter" und eine wegen Hehlerei vorbestrafte Wittme, bei welcher der Arbeiter bisher gewohnt hat, sind von der Kriminalpolizei unter dem Verdachte mehrfacher Diebstähle resp. der Hehlerei festgenommen und gestern der Staatsanwalt­schaft vorgeführt worden. Nach der Angabe eines Hausbe, wohners hat der Arbeiter häufig größere Quantitäten von Kleidungsstücken, Gebrauchsgegenständen und Eßwaaren nach Hause gebracht, welche höchst wahrscheinlich aus Diebstählen herrühren. So brachte er im September unter Anderem nach Hause ein Baquet mit Fensterledern, Anfang d. M. brachte er eine Mulde mit 15 Vfund Fleisch, einen Korb mit 45 Eiern und eine Rifte mit Büdlingen. Die Bücklinge sind beschlag­nahmt und befinden sich auf dem Kriminalkommissariat. Die Eigenthümer sämmtlicher angeführten Sachen sind noch nicht

ermittelt.

Ueberfall. Der in der Bürenstein'schen Buchdruckerei beschäftigte Schriftseger H. wurde, wie der B. B. C." be Wohnung vor einem Hause der Prinzessinnenstraße von drei richtet, in der Nacht zum Sonntag auf dem Wege nach seiner Strolchen überfallen und zu Boden geschlagen, die sich dann in das Haus flüchteten und es hinter fich verfchloffen. Troß­dem von der Revierwache aus die Anordnung erging, das Haus zu öffnen und abzusuchen, gelang es nicht, die brutalen, dem Ueberfallenen fremden Menschen zu ermitteln. Der Um­stand aber, daß man sie nicht auf Flur und Treppen fand, ließ den Schluß zu, daß fie irgendwo im Hause einen Schlupf= winkel haben. Um so wahrscheinlicher dürfte daher doch ihre schließliche Ermittelung sein.

a. Eine unangenehme Reisegefährtin. Zu einem jungen Mädchen, welches am 11. d. M., Vormittags im Warte­faal IV. Klaffe des Anhalter Bahnhofes sich aufhielt, um mit dem nächsten Personenzug nach Naumburg   a. S. zu fahren, gefellte sich eine Frau im Alter von 30 Jahren, welche vorgab,

Abend in Berlin   und zwar im 6. Wahlkreise in Thormann's Bier große Wählerversammlungen tagten am Montag Rafino, Belforterstraße; im 4. Wahlkreise in Sanssouci  , Kott buferstraße; im 3. Wahlkreise in Nieft's Salon, Komman bantenstraße, und im 5. Wahlkreis im Restaurant Rübsam, dasselbe Reiseziel zu haben, mit dem Mädchen fich lebhaft unters Landsbergerstraße. Sämmtliche Versammlungen wurden auf Grund des Sozialistengefeßes aufgelöst.

Ueber die Ungleichheit der Reichstagswahlkreise stellt die Weser Beitung" folgende Betrachtungen an: Im Durch­Schnitt entfallen auf auf jeden deutschen   Reichstagswahlkreis

22 782 Wähler nach den Wahllisten von 1881. An der Wahl­freiseintheilung ist in Norddeutschland seit 1867 und in Süd­ deutschland   seit 1871 nichts geändert. Seitdem find aber die Städte mächtig angewachsen, und relativ hat die Bevölkerungs­iffer auf dem platten Lande etwas

abgenommen. Da

hielt und als die Zeit des Abganges des Suges heranrückte, fich erbot für das mit vielem Gepäck versehene Mädchen das Billet zu lösen. Das Mädchen übergab der Fran zu diesem Bwede 11 M., und die Frau entfernte sich mit dem Gelde ohne wiederzukehren. Die noch nicht ermittelte Frau hat dunkel­blonde Haare, eingefallene Backen und war mit dunklem und anschließendem Baletot, grauem Rod und schwarzem Kopftuch

bekleidet.

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Unter dem Verdacht, einem Kinde von etwa sieben Jahren Gewalt angethan zu haben, ist vorgestern Abend ein Kaufmann Das kleine Mädchen in der Dranienstraße verhaftet worden. Das kleine Mädchen war, wie das B. T." meldet, von seiner gegenüber wohnen: den Mutter in den Laden des betreffenden Kaufmanns geschickt, um dort eine Kleinigkeit einzulaufen. Da das Kind ungewöhn lich lange ausgeblieben war, wurde es bei seiner Heimkehr von den Eltern über das lange Verweilen streng zur Rede gestellt und machte nun Mittheilung von dem an ihm begangenen Verbrechen, welches durch die Untersuchung eines sofort hinzu­gezogenen Arztes bestätigt wurde. Die hiervon in Kenntniß ge­feste Polizei bewirkte die Verhaftung des angeschuldigten Mannes.

durch ist aber eine Verschiebung des Wahlrechts ein­getreten, welche in schroffem Gegensage steht zu der von den Reaktionären meist beliebten Insinuation, daß das platte Land im Reichstage zu furz komme. Die Bevölkerung des platten Landes ist ohnehin fast doppelt so start wie die der Städte. Ueberdies haben oft 50 000 städtische Wähler einen Abgeord neten zu wählen, während an anderen Orten oft 15 000 länd­liche ebenfalls einen wählen, also mehr als dreimal so viel Wahlrecht haben wie die Städter. Ganz besonders foroff zeigt sich dies in Berlin  , das jest 285 808 Wähler hat, aber nur sechs Abgeordnete wählt. Im Durch schnitt entfallen also auf jeden Kandidaten 47 603 Wähler. Ganz Hinterpommern( der Regierungsbezirk Röslin) bat fünf Abgeordnete und nur 100710 Wähler, also auf jeden Abgeordneten nur 25 142 Wähler. Der Hinterpommer Hund, Namens ,, Moly", den er nicht versteuerte, angeblich, hat also fast das doppelte Wahlrecht wie der Berliner  . Aehn­lich wie Berlin   ergeht es Hamburg  , Elberfeld  - Barmen, Breslau  und einer Reihe größerer Städte.

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g. Der unversteuerte Molly". Sehr theuer fam einem in der Kleinen Stralauerstraße wohnenden Restaurateur seine ,, Hundefreundlichkeit" zu stehen. Der Restaurateur hatte einen

weil der Hund ihm zugelaufen war und stets wieder zurück fehrte, wenn der Restaurateur ibn aus dem Hause gejagt hatte. Nichtsdestoweniger wurde der Restaurateur wegen Steuerkon­travention belangt und da Zeugen aussagten, daß der ,, Molly" stets als der Hund des Restaurateurs galt, auch festgestellt wurde, daß er den Molly" bereits einmal vom Schinder" eingelöst hatte, zu der einfachen Steuer als Strafe verurtheilt. Die gegen das Urtheil des erstinstanzlichen Gerichts erhobene

Gleiches Recht für Alle! In Neuhaldensleben   hielt Herr Don Fordenbeck eine Wahlrede und wurde über seine Stellung zum Sozialistengefeße interpellirt. Herr v. F. erklärte, nach Dem Berichte der Magdeb. 3tg.", daß er zwar jetzt für die Fortdauer dieses Gesezes gestimmt habe, aber eine Rückkehr huf den Weg des gemeinen Hechts anzufstreben für geboten Berufung ist nunmehr erfolglos ausgefallen. Dem Restaura­

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Es ist

halte. Eine bestimmte Verpflichtung indeß müsse er in diefen wie in allen anderen Fragen ablehnen. bies übrigens bereits der dritte deutschfreifinnige" Kandidat, der Herren Bambergers an Richter gegebenes Versprechen, es nicht wieder thun zu wollen", Lügen straft!- Und doch haben die Herren Freifinnigen den Muth, die Forderung: Gleiches Recht für Alle" an die Spige ihres Programms zu stellen.

Mettmann   ist

Sowohl in Elberfeld  - Barmen wie auch in Lennep­wie die ultramontane Germania" schreibt

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-die Frage, ob in diesen Wahlkreisen die Zentrumspartei   be­reits im ersten Wahlgange für den Kandidaten der Deutsch­Freifinnigen eintreten soll, schon eingehend erwogen worden. Für den Wahlkreis Lennep- Mettmann ist, laut dem Wupper­thaler Bbl.", auf den 20. d. eine Versammlung der Vertrauens manner   anberaumt, in der man sich über diese Frage schlüssig machen wird. In Elberfeld  - Barmen macht noch ein Umstand Schwierigkeit, der auswärts weniger bekannt ist: man glaubt nämlich vielfach, daß die Fortschrittspartei in die­jem abltreise in den legten Jahren so bes Deutend an Terrain verloren habe, daß ihr auch die Unterstüßung der Zentrumspartei  leinen Erfolg verschaffen könne.

teur toftet der übrigens inzwischen verstorbene Molly einschließlich der Gerichtskosten bereits 87 Mt.

g. Angehende Kneipgenies. Der Kaufmann B. in der Chorinerstraße hatte schon seit einiger Zeit einen, wenn auch nicht bedeutenden Abgang an dem im Keller unterm Laden befindlichen Flaschenbiervorrath bemerkt, ohne die Urheber dieses Mankos ermitteln zu können. Am legten Freitag Abend wurde er nun von einem Kunden darauf aufmerksam gemacht, daß sich soeben ein kleiner Knabe aus dem Kellerfenster ge= zwängt habe und mit zwei erwachsenen Burschen davonlaufe. Der Kaufmann nahm sofort mit seinem Kommis die Ver­folgung der muthmaßlichen Bierdiebe auf und Legterem gelang es denn auch, die beiden Burschen auf dem Boden eines nahe belegenen Hauses zu erwischen, wohin fie fich geflüchtet hatten. Die beiden Taugenichse wurden von dem Kommis zu dem Kaufmann B. gebracht, und hier, in ein strenges Verhör ge­nommen, machten sie denn das Geständniß, daß sie den ge­dachten kleinen Knaben zu den Diebstählen verleitet hätten, weil dieser leichter durch das Kellerfenster gelangen fonnte. Das Bier haben die Bengels dann auf dem Boden, wo ste ergriffen wurden, ausgetrunken und die leeren Flaschen in eine Tonne geftellt, wo fte auch aufgefunden wurden. Das reue­volle Geständniß veranlaßte den, wie gesagt, nicht nennens­werth geschädigten Kaufmann, die ca. 12jährigen Burschen nach einer tüchtigen Tracht Prügel laufen zu lassen.

Groß Feuer wurde gestern Abend 81% Uhr von Schöne berg gemeldet und standen bei Ankunft der Berliner Feuer­wehr das Depot und die Stallungen der Großen Berliner  Pferdebahn in hellen Flammen. Ueber die Entstehungsursache sowie über den angerichteten Schaden können wir heute nichts berichten, da bei Schluß unseres Blattes das Feuer noch nicht

Aus München   wird der Frankf. Stg." unterm 10. Dkt. gefchrieben: Unsere Gendarmerie hatte heute Abend schweren Dienst. Bekanntlich war die auf heute Abend von sozialdemo fratischer Seite in die Bentralsäle einberufene allgemeine Wäh letversammlung polizeilich verboten worden. In den ,, Neuesten Nachr." erschien nun aber heute Nachmittag die Notiz, daß eine neue Versammlung, ebenfalls auf heute Abend und mit v. Bollmar als Referenten, einberufen sei. In Folge dessen glich denn heute Abend der Häuserblod, in welchem die Zentral­fale liegen, ungefähr dem Schloß zu Stiernievice während der Dreifaiserzusammenkunft; wohin man fab, blinkte die Helmspige gelöscht war. eines oder mehrerer Gendarmen im Mondenſcheine, sogar zwei Berittene" waren mobil gemacht. Der ganze Aufwand war indeffen pro nihilo, kleinere Gruppen von Arbeitern, die sich por bem festverschlossenen Lokale bildeten, zerstreuten fich als bald wieder. Nächste Woche soll Herr Grillenberger hier fprechen und am fünftigen Sonnabend endlich die große ,, libe­bibaten ihr Programm entwideln wollen. rale" Bersammlung stattfinden, in welcher die Kompromißfan­

Lokales.

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Das Alhambratheater war am Sonntag schon lange vor Beginn der Vorstellung total ausverkauft. Die Darsteller der lustigen Poffe ,, Das Milchmädchen von Schöneberg" wurden mit Beifall überschüttet. Am Montag war das Haus ebenfalls bis auf den legten Plaz gefüllt.

Gerichts- Zeitung.

Eine erst auf Beschluß des Kammergerichts einge leitete Antiage wegen fahrlässiger Tödtung gelangte heute gegen den Bierkutscher Pense vor der vierten Strafe tammer hiesigen Landgerichts I. zur Verhandlung. Der An geklagte tam am frühen Morgen des 7. Oktober v. J. die Swinemünderstraße heruntergefahren, während von der ents gegengesezten Seite, und zwar auf dem linken Fahrdamm, die Handelsfrau Jung mit einem mit zwei Hunden bespannten Fuhrwert nach dem Arlonaplag zu fuhr. Dicht an dem Blage bog Frau Jung links aus; der rechte Hund wurde aber durch einen Schlag des linken Pferdes des Angeklagten sofort ge tödtet und im selben Augenblick Frau Jung zu Boden ges riffen. Der Angeklagte vermochte seinen im starken Hinab­rollen begriffenen Wagen nicht sofort zum Stehen zu bringen, und beide Räder gingen über die Schenkel der am Boden liegenden Frau hinweg. Dieselbe wurde, schwer verlegt, nach dem nächsten Polizeibureau und demnächst nach dem kath. Krankenhause gebracht, wo sie am 25. Februar cr. in Folge ein getretener Blutvergiftung verstarb. Da nach den Aussagen einiger Augenzeugen der Unglücksfall durch ein Wildwerden der Hunde, welche direkt in den Wagen des Angeklagten hin einliefen, verursacht worden ist lehnte Staatsanwaltschaft und Oberstaatsanwaltschaft ein Einschreiten gegen den Angeklagten ab. Auf die Beschwerde des Ehemanns der Verunglückten, der noch andere Zeugen genannte, welche ein für den Angeklagten ungünstigeres Bild von seiner Schuld gewonnen hatten, ordnete Nach das Kammergericht die Einleitung des Verfuhrens an. Vernehmung der Zeugen und Sachverständigen beantragte der Staatsanwalt 1 Monat Gefängniß, der Gerichtshof aber folgte der Auffaffung des Vertheidigers Rechtsanwalts Munkel, daß hier ein unglückliches Zusammentreffen vorliege und erkannte auf Freisprechung des Angeklagten.

Eine Anklage wegen Wuchers gelangte heute gegen den Handelsmann Hermann Döring vor der zweiten Straf tammer hiesigen Landgerichts I zur Verhandlung. Der vor einiger Zeit verstorbene Handelsmann Wehr wandte sich an­fangs des Jahres 1881 an den Angeklagten um ein Darlehn von 100 Mart und erhielt solches gegen Afzeptirung eines Wechsels und einer Binsvergütung von 10 Mark. Nach der Bekundung der Wittwe Wehr habe ihr verstorbener Mann all­vierteljährlich 10 Mart Binsen, im Ganzen etwa 120 Mt. ge zahlt. Es sei dem Angeklagten auch mitgetheilt worden, daß bie Zinsen nicht mehr aufgebracht werden können, da die höchste Noth bei Wehr eingeriffen sei. Nach dem Tode des Wehr machte der Angeklagte gegen die Nachlaßmasse seine Wechsel­forderung geltend, und brachte darauf der Vormund der Wehr'schen Kinder, der Tischlermeister Schwindke, die An­zeige wegen Wuchers an. Der Angeklagte stellte entschieden in Abrede, daß er sich 40 pCt. 3insen bedungen und erhalten habe. Jm Ganzen seien 20 M. gezahlt, wovon 10 M. von dem Kapital abgerechnet worden find. Schwindke befundet,

daß der verstorbene Wehr ihm mitgetheilt, er habe beim An­geflagten schon 120 M. Zinsen bezahlt und könne nun weder Rapital noch Binsen erschwingen. Der Gerichtshof schenkte mit dem Staatsanwalt der Zeugin Wehr, deren Aussage auch durch Schwindke unterstügt wurde, vollen Glauben und ver urtheilte daher den Angeklagten wegen qualifizirten Wuchers zu drei Monaten Gefängniß, 1 Jahr Ehrverlust und 50 M. event. noch 5 Tagen Gefängniß.

Arbeiterbewegung, Vereine und

Versammlungen.

Aufruf an alle Fabritarbeiter, sowie an die Mit­glieder der Allg. Fabritarbeiter Kranten  -, Sterbe- und Unterstützungskasse. Kollegen! Mit Ablauf dieses Monats ( Oktober) läuft auch die Frist ab, welche Euch gestattet, ohne Unterschied des Alters und ohne ärztliche Untersuchung in die neue zentralisirte Kranken- und Sterbe- Kaffe der Fabrikarbeiter und Arbeiterinnen( E. H.-K.) überzutreten. Kollegen, versäumt es nicht! Die Frist ist nur noch eine furze, Eure Beitritts­erklärung an die unterzeichnete Kommission einzusenden. Auch diejenigen Herren bitten wir, welche noch im Befit von Beis trittslisten find, dieselben schleunigst einzusenden, da hoffentlich schon nächste Woche die neue Kaffe ins Leben tritt. Versäume Keiner seine Pflicht, wer ein Interesse an der Sache, wer ein Interesse an seinem materiellen Wohle hat. Im Auftrage der Statuten- Kommission: R. Denzig, Boffenerstr. 36, Wernieke, Adalbertstr. 75, D. Völkel, Wrangelstr. 98,. Spiller, Beug­hofstr. 8. Alle arbeiterfreundlichen Blätter bittet um Abdruck vorstehende Kommission.

Die im Café Sanssouci   stattgehabte Versammlung von Wählern des vierten Berliner   Reichstags- Wahl­freises, in der der Arbeiter- Kandidat, Stadtverordneter Paul Singer eine sehr bemerkenswerthe Rede hielt, wurde nach Dreiviertelstündiger Dauer polizeilich aufgelöst. Der Andrang zu dieser Versammlung war ein solch' immenser, daß das große Lokal in allen seinen Theilen Kopf an Kopf gefüllt war und eine sehr zahlreiche Menschenmenge keinen Einlaß mehr fand. Stadtv. Singer, mit stürmischem Beifall begrüßt, äußerte sich etwa folgendermaßen: Den nächsten Reichstag   wird u. A. das Militär- Septennat beschäftigen, daffelbe wird selbstverständlich von den Abgeordneten unserer Partei umsomehr abzulehnen sein, da mit dem alljährlichen Geldbewilligungsrecht für das Heer eine Reihe von Mißständen im Reichstage zur Bespre chung gelangen können. Das Geld für Erhaltung des stehen­den Heeres scheint die Regierung hauptsächlich aus den Er trägniffen der Zölle und indirekten Steuen nehmen zu wollen. Ich bin selbstverständlich ein Gegner der indirekten Steuern, die hauptsächlich auf die ärmeren Klaffen fallen. Dagegen bin ich für eine hohe Börsensteuer. Wenn man unserer Partet den Vorwurf macht, daß sie im Reichstage nur negirt, so be merke ich, daß unsere Partei für die Aktien- Gefeß- Novelle, wiz fie von der Regierung vorgelegt worden, gestimmt hat. In der selben Weise werden wir auch der Vorlage der Regierung be züglich der Besteuerung spekulativer Geschäfte an der Börse zu ftimmen.( Lebhafter Beifall.) Die Dampfersubventionsvorlage, bie den legten Reichstag beschäftigt hat, hat mich durchaus sympathisch berührt. Ich bin im Prinzip der Ansicht, daß ebenso wie das Verkehrswesen auf dem Lande auch das Verkehrswesen auf der See verstaatlicht werden muß. Wenn dies geschehen sein wird, dann wird das Auswanderungsgeschäft aufhören, einzel­nen Privat Unternehmern oder Privatgesellschaften als mellende Ruh zu dienen und die vielen schrecklichen Klagen der Aus­wanderer über zu großes Zusammenpferchen der Menschen auf den Schiffen, schlechte Verpflegung ze. werden verstummen. Es ferner ist zu erwägen, daß durch Vermehrung von Postdampfern der Verkehr mit fremden Welttheilen in hohem Maße gefördert und somit der Civilisation sehr wesent lich Vorschub geleistet wird. Die Liberalen haben deshalb auch teine Ursache gehabt, über diese Vorlage der Regierung ein so großes Geschrei zu machen. Es wäre zu wünschen, wenn diese Herren in anderen Dingen dieselbe Energie entwickelten.( Leb= hafter Beifall.) Der von der Regierung und den Konservativen geplanten Kolonialpolitik stehe ich fühl bis ins Herz hinein gegenüber. Ich trete wohl dafür ein, daß das deutsche Reich feinen Angehörigen im Auslande den nöthigen Schuß gewährt, allein wenn das deutsche Reich selbst Kolonien gründet, so Lönnte dies doch zu unberechenbaren Konsequenzen führen. Gegen Straf- kolonien, die im Anschluß an die sonstigen Kolonisation a bestrebungen geschaffen werden sollen, müssen wir uns selbst­verständlich mit aller Entschiedenheit wenden. Wenn man vorgiebt, es sei nothwendig, den deutschen   Auswanderern zu helfen und dazu seien in erster Reihe deutsche Kolonien ers forderlich, so erwidere ich: Möge die Regierung einen Normal

Das mit so großer Spannung erwartete Drama ,, Der Vampyr  " nach dem gleichnamigen Roman aus dem Berliner  Lotal- Anzeiger" von Alfred Seefeld und Karl Wegel bearbeitet, findet in den nächsten Tagen im Ostendtheater statt.

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Polizeibericht. Am 13. b. Mts., Vormittags, entstand in der Mulacjtraße zwischen mehreren Personen eine Schlägerei, bei welcher der Stellmacher Lindenberg mittelst eines Taschen­meffers einen Stich in den Kopf erhielt, so daß er sich in ärzt­liche Behandlung begeben mußte. Der Thäter wurde ver­

Schönhausen wurde vor einigen Tagen eine Haussuchung ab Haussuchung. Bei dem Arbeiter Krüger in Nieder­gehalten. Trotz sorgfältiger Durchsuchung wurde in der Woh­nung nichts gefunden, als in einem Jacquet ein Baar haftet. Tonservative Wahiflugblätter. N. Ein Att der Rache aus Meinungsverschiedenheiten betreffs der Wahl wurde gestern Abend zwischen 7 und 8 Uhr gegen den Fabritarbeiter Wilhelm Bogott, Staligerstraße 36, 4 Treppen wohnhaft, verübt. Derselbe wurde auf dem Nach­bausemege von unbefannten Arbeitern überfallen und derartig geschlagen und mit dem Kopf gegen die Bordschwelle geworfen, daß er eine Wunde am Hinterkopfe erhielt. wurde nach der Sanitätswache in der Dranienstraße 30 ge schafft und dort verbunden. Der Haupträdelsführer der An­greifer ist verhaftet worden. Der Ueberfall soll lediglich des halb stattgefunden haben, weil B. betreffs der Wahlen in einem Lotale eine andere Ansicht geäußert haben soll, als die von ihm nicht gefannten Angreifer.

Der Bewußtlose

An demselben Tage, Nachmittags, war ein dem Namen nach unbekannter, etwa 40 Jahre alter Mann im Hause Leipziger- Plaz Nr. 15 mit dem Reinigen eirer Palme beschäftigt. Er fiel dabei von der Leiter und brach den linken Unterarm. Der Verunglückte wurde nach Bethanien gebracht, weigerte fich jedoch auch hier, seinen Namen zu nennen. Um dieselbe Zeit wurde im Neuen See im Thiergarten die Leiche einer 60 Jahre alten Frau aufgefunden und nach dem Obduktionshause gebracht. An demselben Tage, Abends, verstarb der Gas- und Wafferrohrleger Winter, Wafferthor: ftraße 61, während der Fahrt in einer Droschle plöglich am Schlagfluß. Die Leiche wurde durch den Droschkentutscher zur Wache des 42. Polizei- Reviers gebracht und später den An­gehörigen übergeben.

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