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Kunst und Wissenschaft.

Arbeiter- Bildungsfdule. Freitag Abenbühr bis 10% Uhr: Süd ft: Gule, Waldemarfir. 14: Natur- Erkenntniß( Antite und moderne Naturbetrachtung. Problem der Weltbildung im Alterthum. Griechische Weisheit und biblische Ueberlieferung. Die Entthronung der Erde aus ihrer bevorzugten Stellung im Weltenall. Mecharistische Auffassung und experimentelle Forschung. Die Einreihung des Menschen in das Naturganze Grenzen der Natur- Erkenntniß.) Herr Dr. C. Joël. [ Lamart- Darwin]. Das Geelenproblem. Atomismus und Materialismus. Nord Schule, Brunnenftr. 25: Rede- lebung( Die wichtigsten technischen Grundsäge für die kunft des öffentlichen Rebens. Lehre vom Aufbau eines Bortrages). Herr

Heinrich Schulz.

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Die Schulräume sind zur Benugung der Bibliothek und des reichen Zeit­schriftenmaterials, schon von 8 Uhr abends an geöffnet.

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Eingelaufene Druckschriften.

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Mannes zu erfahren, der wiederholt in ihrer Wohnung Das Ther.ter des Westens brachte in der kurzen Zeit Diese Zusammenfünfte mit Frau Anna Burmeister gehabt hat. Zusammenkünfte giebt Frau Becker ชิน. Was feines Bestehens am Mittwoch seine dritte Schauspielnovität, das den Zeugen Berg   betrifft, so bestreitet der Angeklagte entschieden, Drama Treue" von Alexander v. Roberts. Diesmal war man mit ihm jemals eine Zusammenkunft gehabt zu haben. Er ein wenig glücklicher, doch mit dem künstlerischen Erfolg hieß es leugnet nicht, die Postanweisung erhalten zu haben, behauptet wiederum nicht viel. Der verstorbene Roberts hat manche kleine, aber, daß ihm dabei von Klapperstück eine Falle gestellt werden zartgesponnene Novelle geschrieben; wenn er aber Bühnenluft sollte. Der Stempel der Postanweisung deute darauf hin, daß athmen wollte, vergröberte sich sein Talent. So ist es auch mit fie ganz in der Nähe der Klapperstüc'schen Wohnung zur Post dem Schauspiel, Treue"; es fommt in ihm der Poet nicht zu Wort; gegeben worden sei ,.- Ueber den Lebenswandel der Frau und geschicktere Bühnenhandwerker können wirkungsreicheres Anna Burmeister famen in der Verhandlung Dinge schaffen. Sibylla, die Tochter eines preußischen Wallmeisters auf der zur Sprache, die sich der Wiedergabe entziehen. Ein Beste Ehrenbreitstein  , hat einem deutschen   Soldaten, der 1870 Beuge gab unumwunden zu, mit Frau 8. ein ins Feld zieht, Treue gelobt. Das Mädchen war jung, Wilhelm Liebesverhältniß unterhalten zu haben, Klapperstück bestritt von der neuen Zeit"( Stuttgart  , J. H. W. Dies' Verlag) iſt foeben Junker, der Soldat, aus gutem Hause, man drängte in die dies entschieden, obgleich ein Zeuge in der Markthalle wieder­schöne Sibylla, furz, das Mädchen bildete sich ein, ihren Wilhelm holte Thatsachen beobachtet hat, die auf einen sehr intimen Ver­wirklich zu lieben. Aber auf Ehrenbreitstein   fißt ein junger, fehr zwischen den beiden schließen lassen. Der Zeuge Berg be­französischer Kapitän gefangen; er war verwundet worden; sein tundete, daß er thatsächlich mit dem Angeklagten eine Bu edles Wesen rührt das Herz der jungen Sibylla und sie fühlt sammenkunft an der Ecke der Frucht und Großen Frankfurterstraße jetzt erst, was echte Leidenschaft sei. Das bringt sie in einen gehabt habe. Er habe auch auf Veranlassung des Klapperstück die An­Konflikt mit ihrer Treuepflicht und fie empfindet es zeige gegen Gustav Burmeister verfaßt und abgefandt und hierfür von Frau Becker 25 M. erhalten. Die Zeugin Becker giebt Wilhelm ist gefallen. Nun ist sie frei, nun spinnt sie an, daß sie das Geld im Auftrage der Frau Anna Burmeister Zukunftsträume mit ihrem Rapitän. Sedan   ist vorüber, da an Berg verabfolgt habe. Der Zeuge Berg   erzählte, daß der fommt eine neue Ueberraschung. Wilhelm soll fälschlich todt Angeklagte bei der erwähnten Zusammenkunft mit den Worten gemeldet worden sein und Sibylla ist aus ihren Träumen auf ihn zugekommen sei: Sie wissen doch, daß Klapperstück geriffen. Nun ist sie wieder vor die grausame Pflicht gestellt. mit der Frau Burmeister ein Verhältniß unterhält?" Dabei Sie will ihr Geschick erwarten und dem gefangenen Kapitän habe der Angeklagte ihm ein Zehnmarkstück in die Hand wenigstens zur Freiheit verhelfen. Der wird auf der Flucht von gedrüdt. Als der Zeuge dann erklärt habe darüber Soldaten, die ihn verfolgen, erschossen, und die unglückliche weiß ich nichts" sei der Angeklagte davongegangen. Sibylla bricht vor Schmerz nieder; und die ganze traurige Zeugen Berg wurde vom Staatsanwalt der Vorwurf Ratastrophe wäre im Grunde überflüssig gewesen; denn Wilhelm gemacht, daß er in der Angelegenheit eine höchst unschöne Rolle war wirklich todt, die neue Nachricht war ein Irrthum, und das gespielt habe. Er habe von der Frau Burmeister 25 Mart ge­ist der Humor in der durchaus verworrenen Tragödie. nommen, um ihren Ehemann zu denunziren und dann 10 Mart von dem Angeklagten erhalten, um diejenige Person zu ver rathen, welche die Denunziation gegen ihn veranlaßt habe. Jm Laufe der weiteren Verhandlung zeigte fich die Zeugin Becker als eine doppelzüngige lügnerische Person und in betreff des Beugen Klapperstück bedauerte der Gerichtshof, daß derselbe ver eidet werden müsse.

faft wie mit eine Erlösung, als die Nachricht eintrifft,

Die Vorstellung hatte das Gute, daß man in Herrn Roh I and( der den Wallmeister gab) einen Schauspieler von gefunder Einfachheit fennen lernte. Die hohle Rolle eines Spaßmachers im Trauerspiel war Herrn Hofpauer( dem früheren Direktor der Münchener") zugefallen. Die Dürftigkeit seines Parts ver­führte den Komiker zu unfeinen Mäßchen. Im übrigen wiederum provinzielles Mittelmaß.

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Dem

Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Dr. Schwindt, schloß sich dem Antrage des Staatsanwalts an, und der Gerichtshof er­tannte darauf auf Freisprechung.

Der Staatsanwalt erklärte schon vor der Vernehmung Ueber die Erfindung eines Kopfarbeitsmeffers erfährt sämmtlicher Beugen, daß er die Anklage fallen laffen und die die Berl. Wissensch. Corr." folgendes: Dem bekannten Freisprechung des Angeklagten beantragen müsse. Der Zeuge italienischen Gehirnphysiologen Professor Angelo Moffo, ein Berg sei ein Mann, auf den das Sprichwort zutreffe:" Der Schüler des berühmten Mediziners Jakob Moleschott  , ist es ge- größte Schuft im ganzen Land, das ist und bleibt der lungen, eine Gedankenwaage" zu erfinden, deren Gradirung Denunziant." nach der Intensität des Blutkreislaufes im Kopf erfolgt. Dieser Psychometer soll mit einer derartigen Präzision funktioniren, daß es z. B. möglich sein dürfte, die erforderliche Arbeitsleistung des Gehirns bei der Erlernung der griechischen Sprache festzustellen und zu berechnen, um wieviel weniger Gehirnarbeit nöthig ist, sich Bleichröder angestellt gewesene Buchhalter Göz verübte, fand die Kenntniß anderer, z. B. der lateinischen Sprache anzueignen. Professor Mosso hat früher bereits einen vielbenutzten nach ihm benannten Psychometer erfunden, der durch den jeweiligen Grad der Muskelermüdung dieselbe wird an der Ziehkraft des fleinen Fingers erprobt- einen Rückschluß auf die geistige Ermüdung ermöglicht. Dieser Apparat hat in den letzten Jahren namentlich bei den Untersuchungen über die geistige fostenpflichtig verurtheilt. Leistungsfähigkeit der Schulkinder vielfach Anwendung gefunden.

Die materielle Lage der russischen Aerzte. Die in der lekten Zeit so zahlreichen Selbstmorde in den russischen Aerzte­freisen müssen zum großen Theil den elenden materiellen Ver­hältnissen zugeschrieben werden, unter welchen die Mediziner in Rußland   zu leiden haben. Laut einer jüngst veröffentlichten Sta­tiftit find es zumeist junge Männer im Alter von 25-35 Jahren, welche aus finanzieller Noth zum Selbstmord als zum letzten Mittel greifen. Es sind Fälle angeführt worden, wo Aerzte von 8 Uhr früh bis 11 Uhr nachts konfultirt wurden, um ein jähr­liches Einkommen von 600 Rubeln( ungefähr 1800 m.) zu erzielen. Als Hauptursache dieser prefären finanziellen Lage ist der Umstand zu betrachten, daß die Behörden fast aller russischen Städte, animirt und unterstützt durch die Presse, Ambulanz ftationen unterhalten, in denen jedermann unentgeltliche ärztliche Hilfe zu theil wird. Hierzu kommt noch, daß Rußland   außer ordentlich reich an Aerzten ist, welche, um bei der von Jahr zu Jahr stets zunehmenden Konkurrenz nur halbwegs leben zu tönnen, die Konsultation oft zu 20 Kopeten( 65 Pf.) berechnen. In Rußland   wird man wahrscheinlich noch später als in Deutschland   zu der Einsicht kommen, daß die Krankenpflege im Juteresse der Aerzte sowohl wie des Publikums gerade wie die Rechtspflege staatlich zu organisiren ist.

Gerichts- Beitung.

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In der bekannten Unterschlagungssache, die der bei vor der ersten Kammer für Handelssachen ein Nachspiel statt. Göz hatte 100 000 M. unterschlagen, und die Firma Bleichröder hatte die Versicherungs- Gesellschaft Vittoria" im Regreßwege auf Zahlung dieser Summe verklagt, da die seinerzeit von Göz unterschlagene Werthfendung, wie auch alle anderen, bei dieser Gesellschaft versichert waren. Die Viktoria" wurde zur Zahlung Görlitz  , 22. Oktober. Der Krämer Ernst Pufe aus Horta   ist im Wiederaufnahme- Verfahren von dem Schwurgericht nach zweitägiger Verhandlung wegen Mordes, begangen vor sechzehn Jahren an seiner damaligen Geliebten, zum Tode verurtheilt worden.

Expreffungsprozek. Der Franks. 3tg" wird aus Mann­ heim   telegraphirt: In der bekannten Expreffungs- Affäre, deren Opfer der hiesige Lehramtspraktikant Bodenheimer war, ver­urtheilte die Strafkammer den Agenten Ludwig Klar wegen Be­trugs und Erpressung zu 10 Jahren Zuchthaus   und 3000 m. Geldstrafe ev. weiteren 200 Tagen Zuchthaus und die Prostituirte Johanna Kohlstädter zu 5 Jahren Gefängniß, sowie beide An­geklagte zu 5 Jahren Ehrverlust.

Versammlungen.

Der Berliner   Korbmacherverband nahm in seiner Mit­gliederversammlung am 19. d. Mts. den Kassenbericht entgegen, umfaffend die Monate Mai bis Oktober. Die Richtigkeit des selben wurde von den Revisoren bestätigt und der Kassirer ent­lastet. Hierauf folgte eine sehr interessante Verlesung aus der Holzarbeiter Zeitung" über die Korbmacherei in Oberfranken  , Bayern   und Thüringen  , die allgemeines Interesse erregte. In der Diskussion hierüber wurde allseitig hervorgehoben, daß ähn­liche Zustände auch in Berlin   bestehen und der Krebsschaden die Es wurde ausdrücklich betont, daß hier nur durch die

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und wurde über

vier andere

das 4. Heft des 15. Jahrgangs erschienen. Aus dem Inhalt heben wir hervor: Platen. Die Zur Apotheken- Frage. Bon Apotheker Philanthropus. deutsche   Sozialdemokratie und die türkischen Wirren. Von Eduard Bern­ stein  . Frauenarbeit im Gärtnereibetrieb. Von Berthold Heymann  . Eine neue Theorie der Vorgänge auf der Sonne. Notizen: Die Halben. Bon F. Mehring. Die Strafanstalten des Königreichs Bayern  . Von Ostar Ged. Das große Elend der Brüsseler Gemeindeſchüler. Feuilleton: Die Anfänge der Romantif. Kritische Studie über das Zeitalter der großen Revolution. Von Paul Lafargue.  ( Fortsetzung). soziale Pravie, Sentralblatt für Sozialpolitit".( Berlin  , Carl Hey­mann's Berlag) enthält in threr neuesten Nr. 4 folgenden leitenden Auf­faz: Die Bedrohung der Konsumvereine in Deutschland  . Von Dr. Hans Grüger. Aus dem Notizentheil heben wir hervor: Die österreichische Wahlreform. Von Privatdozent Dr. 2 M. Hartmann. Das Steuer­privilegium der Beamten in Preußen. Bon Amtsgerichts- Rath H. Jastrow Borschläge zu einem Reichsgefeß über tommunale Arbeitslosen- Ver­sicherung. Einbeziehung städtischer Musiter in die Beamten- Ordnung Heidelbergs  . Mastensteuer in Trier  . Italienische Streifstatistit. Beendigung des Schneiderstreits in London  . Kellnerinnenschuß in Baden  . Be fürzung der Arbeitszeit einer ftaatlichen Wertstätte in Deiterreich. Fabritinspektion in Ungarn  . Mathematische Grundlagen der deutschen  Invaliden- Versicherungs- Reform. Herabjegung der Klassenfrequenz in Berliner   Gemeindeschulen.

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Von den Besammelten Borträgen und Auffäßen" des profeffor Dr. A. Dodel in Zürich  , welche unter dem Gesammttitel Aus Leben und Wissenschaft im Verlage von J. H. W. Die in Stuttgart   erscheinen, ist soeben Heft 14 bis 16 zur Ausgabe gelangt Aus dem Inhalt heben wir herpor: Die Kriminalisirung des Freidenters. Deubler's Lebensführung nach der Kriminalifirung. Des Bauern- Philosophen Too Vom Weib. Seine foziale Stellung und seine Befähigung. Eine Menfchwerbungs- Frage. Das Hochschulstudium der Frauen. Ueber die ältere Natur- Berachtung und die neuere Natur Betrachtung.

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Das ganze Wert wird in 22 Lieferungen á 20 Pf. Tomplet vorliegen. Alle acht Tage erscheint ein Heft und nimmt jeder Buchhändler und Kolporteur Bestellungen entgegen. Among The, Agricultural Labourers, With The Red Vans" London  : Offices of the English Land Restoration League, 8, Duke Street, Adelphi, W. C.  

1895.

Freiheit des Rückens, allgemeine Wehrpflicht und Oeffentlichkeit des Strafgerichts. Etappen auf dem Wege militärischer Entwicklung. Von Dr. A. Pfister, Generalmajor. Deutsche Verlagsanstalt   Stuttgart  , Leipzig  , Berlin  , Wien  . Geschlechtskrankheiten der Männer. Von Spohr. Nürnberg  , Berlag Die Kaufleute, Drama, und Morgengrauen, Novellen. Von Zeonor Goldschmied. Berlin  , A, Deubner. Bahnverderbnik und ihre Verhütung. Bon Fenchel. Hamburg  , 2. Voß.

des Naturheilvereins.

Vermischtes.

Mittelalterliches. Aus der Gemeinde Thalfröschen   bei Pirmasens   wird der Münchener   Allg. 3tg." von einer Teufels­austreibung berichtet, die lebhaft an die durch Pater Aurelian  in Wemding   vorgenommene erinnert. In Thalfröschen   lebt die geistesgestörte Frau Rothhaar, von der ein Grübler namens Stumpf behauptet, daß sie vom Teufel beseffen sei. Er hat sich nun daran gemacht, den Satan bei der Frau auszutreiben, und dazu einige gleichgesinnte Freunde und Bekannte aus Thalfröschen  und Pirmasens   gewonnen. Die Gesellschaft umstellte abends unter Singen und Beten das Bett der Frau und Stumpf rief, während er die Bettdecke mit seinen Fäusten bearbeitete:" Mache Dich hinaus, Satan, fahre zur Hölle!" Obschon die Austreibung an ein paar Abenden vorgenommen wurde, soll der Teufel noch teine Anstalten getroffen haben, zu verschwinden. Dem Ber nehmen nach ist Anzeige erstattet, um dem Unfug ein Ende zu machen.

burg   gemeldet: Hier wurde gestern ein Belgier verhaftet, der Ein falscher Arzt. Der Frankf. 3tg." wird aus Straß unter dem Namen Louis de Castres seit einigen Monaten eine Poli tlinit eröffnet hatte und sich für einen Professor der Medizin ausgab. Sein wirklicher Name ist Arthur de Caftres. Er war früher Handelsagent in Brüffel und ist wiederholt wegen Be­truges bestraft worden. Auch hier soll er bereits eine Anzahl Betrügereien verübt haben.

Ueber ein furchtbares Bauunglück meldet die Franks furter Zeitung" aus Zürich  : Mittwoch Abend 512 Uhr ist in einem Neubau in der Freigutstraße ein Baugerüft und ein Theil der Mauer eingestürzt. 4 Arbeiter wurden getödtet, 13 schwer verlegt.

Weichenstellung entstanden.

der Lederfabrik des Armeelieferanten Carl Ziel zerstört. Der In Moskau   wurden durch eine Feuersbrunft 3 Gebäude Schaden wird auf 200 000 Rubel geschäßt. Die Fabrik ist bei einer hiesigen Versicherungsgesellschaft mit 1300 000 Rubel ver­sichert. In Lodz   ist die Spinnerei von Zimmermann nieder­gebrannt; dieselbe war mit 100 000 Rubeln versichert.

Briefkasten der Redaktion. Die iuristische Sprechstunde findet am Montag, Sonnabend abends von Dienstag, Freitag und 6-7 1hr statt.

St. Br. Nr. 8.

Die Adresse der Arbeiter Sanitäts. fommission ist Dr. J. Babet, S. Dresdenerstr. 109. R. T. 314. Deutscher Kaiser.

A. N. Anonym eingesandt und ohne Belege ist Ihre Notiz für uns werthlos. K. H. Fragen Sie an bei Genoffen H. Schulz, Kaiser Franz- Grenadierplay 7. Friedr. Hofmann, Fischerstr. 23. Ist schon mitgetheilt worden; eine den Streit betr. Notiz befindet sich auch in heutiger

Eisenbahnzusammenstoß. In der vorletzten Nacht sind in Eine ungewöhnliche Fülle von Intrignen und Schlechtig- Hausindustrie sei, die leider fortwährend in Zunahme begriffen der Nähe von Kolomea   zwei Güterzüge zusammengestoßen. Ein teiten fam in einer Anklagefache zur Sprache, die schon wieder Gesetzgebung eine Aenderung herbeigeschafft werden kann. Kondukteur wide getödtet; die beiden Maschinen und mehrere holt das Gericht beschäftigt hat und namentlich in Schlächter: Brückner berichtet sodann, daß es sich jetzt unter den Korb- Waggons wurden zertrümmert. Die Kollision war infolge falscher freisen großes Aufsehen erregt. Unter der Anklage der Verleitung machern der Grünbräuche regt, um zum Frühjahr in eine Lohn­zum Meineide wurde der Schlächtermeister Emil Burmeister bewegung einzutreten. Allerdings seien es erst die Kollegen der aus der Untersuchungshaft der 2. Strafkammer hiesigen Landgerichts! Umgegend von Berlin  . Redner ist aber der Meinung, daß die vorgeführt. Der Bruder des Angeklagten, der Schlächtermeister Berliner   Kollegen sich bestimmt anschließen werden, und wird Gustav Burmeister ist am 8. Juli wegen Fälschung deshalb Fuchs als Mitglied zur Tariskommission gewählt. So voll Stempeln des Fleischschau Amtes zu Amtes zu 3 Jahren dann wurde berichtet, daß in der Werkstatt von F. Schmidt, Zuchthaus verurtheilt worden. Belastend gegen ihn Grüner Weg, theilweise zu recht niedrigen Affordlöhnen ge­varen besonders die Aussagen feiner eigenen Gefellen. arbeitet wird, und ohne Junehaltung der Pausen die Arbeitszeit Die Anzeige soll von der Ehefrau des Burmeister ver= anlaßt worden sein. Um die Glaubwürdigkeit der letzteren herab deshalb den Kollegen, welche dort arbeiten, heftige Borwürfe ge­bis abends 9 Uhr ja sogar 1 Uhr nachts währt. Es wurden zumindern, hatte Gustav Burmeister die Behauptung aufgestellt, macht, zumal die Mehrzahl organisirt ist. daß sein Gefelle Klapperstück mit seiner Ehefrau einen un­In einer öffentlichen Versammlung der Leder- und erlaubten Verkehr unterhalte. Der jebige Angeklagte Emil Bur­meister ist gleichfalls wegen Urkundenfälschung in Untersuchung Galanterie Arbeiter( Portefeuiller), die am 20. Oftober genommen, diese aber niedergeschlagen worden. Es ist dann tagte, erstattete Brückner im Namen der Lohnkommission Be­die Anzeige wegen Verleitung richt über die Thätigkeit während der Lohnbewegung. Danach zum Meineide gegen ihn ergangen. Es wird behauptet, daß er im Inter  - wurden sechs öffentliche Versammlungen und 35 Wertstuben­esse seines Bruders versucht habe, Zeugen zu werben, Sigungen abgehalten, in denen die Organisationsfrage eingehend die bekunden sollten, daß die betr. Gesellen und namentlich der erläutert wurde. Leider zeigte es sich auch hier, wie schwer es Klapperstück, mit der Ehefrau Anna Burmeister in einem ge- ist, die Kollegen zur Organisation heranzuziehen, um ihre Forde­heimen unerlaubten Verkehr gestanden hätten. Frau Burmeister rungen den Fabrikanten gegenüber mit Energie zu ver­hatte eine Frau Becker als Aufwärterin und es wird nun be- treten. Die an 39 Firmen gestellten Forderungen haben hauptet, daß der jezige Angeklagte die Frau Becker dreimal in 35 Firmen bewilligt, ihrer Wohnung aufgesucht und sie bestürmt habe, auszusagen, und zwar Heymann 1. Co., Dresdenerstr. 82/83; Loth u. Wein daß Frau Burmeister mit Den Gesellen einen land, Dresdenerstr. 88/89; Krasemann, Adalbertstr. 55; und lauteren Verkehr unterhalte und sich eines Verbrechens gegen Bornemann, Schmiedstr. 15 die Sperre verhängt, da diese die feimendes Leben schuldig gemacht habe. Thatsächlich schwebt Forderungen ihrer Arbeiter nicht anerkennen wollten. Sodann sowohl gegen Frau Anna Burmeister, als auch gegen Frau Becker erstattete Redner   Bericht über die Ein- und Ausgaben der Lohn­Die Einnahmen betrugen 4969,28 M., die und gegen eine dritte Frau eine Untersuchung wegen des letzteren fommission. Verbrechens. Außer bei Frau Becker soll der Angeflagte auch bei Ausgaben 4288,16 M., bleibt Ueberschuß 731,12 m. einem gewissen Siegmund Berg noch versucht haben, ihn zum Hahn erklärt hierauf im Namen der Revisoren, daß die Stationen. Meineide zu bewegen. Berg hatte ihm eine Postkarte Kommission troh ihrer großen Arbeitslast billig gearbeitet geschrieben, in welcher er erklärte, daß ihm die habe und ersuchte die Versammlung, der Lohnkommission Person nennen könne, die den empfiehlt er Bruder denunzirt habe. Entlastung zu ertheilen. Den Ueberschuß Verband zur weiteren Der Angeklagte soll dann Agitation zu überweisen. an Berg einen postlagernden dem Swinemünde  Brief mit der Aufschrift Vorsicht" gerichtet und ihn nach der Die Lohnkommission stellte den Antrag, einem Kollegen, der Hamburg  Ecke der Fruchtstraße und Frankfurterstraße bestellt haben. An- während des Streiks krank geworden ist, eine Unterstützung von Der Antrag wurde mit 51 gegen Wiesbaden  geblich soll diese Zusammenkunft auch wirklich stattgefunden 35 M. zu bewilligen. Hierauf hielt Genosse Adolf haben, zu deren Schluß der Angeklagte auch den Berg bestürmt 32 Stimmen angenommen. München  haben soll, über einen intimen Verkehr zwischen Frau Anna Hoffmann einen Vortrag über: Die zehn Gebote und die Wien  . Burmeister und ihrem Gesellen Klapperstück auszusagen. Er besitzende Klasse. Zum Schluß wurde noch bekannt gemacht, daß Haparanda  . soll ihm auch schließlich ein Behnmarkstück in die Hand 9 Listen aus Leipzig   und 4 Listen in Berlin   ausstehen. Petersburg. gedrückt haben. Thatsächlich ist dem Angeklagten eine Post- Friedrichsfelde. Im Arbeiter- Bildungsverein sprach am Gork anweisung zugestellt worden, in welcher ihm zehn Mark 18. d. M. Genosse Mücke in interessanter Weise über den Aberdeen  . Der Angeklagte Kampf ums Dasein. Bei der Neuwahl des Vorstandes wurde Paris  . von Klapperstück überschickt wurden. bestreitet entschieden, sich im Sinne der Anklage vergangen zu Guda als Vorsitzender, Graße als Schriftführer und Kauer als haben und behauptet, daß es sich lediglich um ein abgefartetes Kassirer gewählt. Die Versammlungen finden im Winterhalb- Wetter- Prognose für Freitag, den 23. Oktober 1896. Spiel der Feinde seines Bruders bezw. dessen Ehefrau handele. jahr jeden Sonntag nach dem 1. und 15. des Monats statt. Vorherrschend wollig oder nebelig mit leichten Regenfällen Gewiß habe er die Zeugin Becker mehrere Male besucht, doch sei Mit der Aufforderung, recht fleißig für den Verein zu agitiren, und schwachen füdwestlichen Winden; Temperatur wenig verändert. es ihm dabei nur darauf angekommen, den Namen eines erfolgte der Schluß der Versammlung. Berliner Wetterbureau.

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2111=

Rud.

Nummer.

Berlin  

Witterungsübersicht vom 22. Oktober 1896.

Barometer

itand in mm,

reduzirt auf

d. Meeressp.

Windrichtung

Windstärke

( Stala 1-12)

212131445

Wetter.

wolfig

Regen bedeckt

wolkig

Regen

bedeckt

753

752

754

754

758

756

735

755

SW G

bedeckt

bedeckt

760

756

752

NNW NNW NW

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heiter 5 halb bedeckt Nebel

Verantwortlicher Redakteur: Angust Jaeobey in Berlin  . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Druck und Verlag von Mar Bading in Berlin  .

Temperatur

nach Celsius

77876616445

( 5° C. 4° R.)