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Dienstag, 13. Januar 1885.

II. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Boltsblatt"

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erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Feftiagen. Abonnementspreis für Beclis frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 f. Bostabonnement 4 Mart. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illuftr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

Insertionsgebühr

beträgt für die 8 gespaltene Petitzeile oder deren Naum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Bf. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inferate werden bis 4 thr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Bimmerstraße 44, sowie von allen Annoncens Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Redaktion und Expedition Berlin SW., Bimmerftraße 44.

Der Reichstag und die Parteien.

Nationalliberale und Konservative haben es sich zur Der Uebe Aufgabe gemacht, in der Preffe und in Versammlungen eitens möglichst den Reichstag zu schmähen und herabzusetzen. Es 382 te erinnert bas an jene zwei bayrischen Müllerburschen, die orgenste abe Tat sich gleichfalls in sehr unehrerbietiger Weise über den Reichs­ tag ausgesprochen hatten und zu deren Bestrafung die Ne­Verfahre gierung die verfassungsmäßige Zustimmung des Reichstages Durd verlangte. Allein der Reichstag lehnte nach einem Referat Artikel des Dr. Alexander Meyer unter allgemeiner Heiterkeit die verfehe Bestrafung der beiden Missethäter ab, da er mit Recht an­entur de nahm, daß er durch ein Wirthshausgespräch zweier ober­fisleitu bayrischen Müller nicht beleidigt werden fönne. In der den jüngsten Entzüftungs- Kampagne find jene beiden groben bernab Müllerburschen durch die offiziösen und nationalliberalen gute re Blätter in den Schatten gestellt worden; eine Fluth von Derbeiträg fel ist Schimpfworten hat sich über das Parlament ergossen, die im Jahr selbst die ältesten und zungenfertigsten Fischfrauen und von ihn Höferinnen zur Bewunderung hingerissen haben muß. Wird haben un die Regierung auch die Zustimmung des Reichstages zur mehr v Verfolgung der konservativen und nationalliberalen Presse fentlicht begehren, um die Ehre des Reichstages zu wahren? Nun, dem Ge der Reichstag würde sicherlich auch in diesem Falle seine Fräule Bustimmung verweigern, denn die deutsche Nationalvertre 3 gefolge tung als solche steht denn doch thurmhoch über Angriffen Behauptung Diefer Art. Das heißspornige Auftreten der Nationalliberalen gegen eine B r, fonden den Reichstag macht in allen Punkten den Eindruck der muroe Uebertriebenheit. Hat doch in einer Entrüstungs"-Ver­Buwenbur fammlung zu Stuttgart ein nationalliberaler Abgeordneter sabtheilu nach den Berichten von Stuttgarter Lokalblättern heth fich dahin ausgedrückt, er wage es eigentlich faum, in einer e. Die nationalliberalen Versammlung zu erscheinen. da er dem rgeordne ne umfa Reichstage angehöre, dessen Majorität den Beschluß vom it der 15. Dezember gefaßt habe! Was hinderte diesen musters Der Wah haften Nationalliberalen übrigens, sein Mandat nieder­

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Nationalliberalismus finden soll, ist sicherlich dadurch nicht gestiegen, daß hinter den Nationalliberalen gleich der nicht gerade rühmlich bekannte Herr Liebermann von Sonnenberg auf der Bildfläche erschien und den sogenannten Reichs­mit tag" den gewohnten groben Schmähungen überhäufte. Nun, es wird sich trotz alledem kein Wahlkreis finden, dessen Wähler etwa Lust haben könnten, dem Herrn Liebermann v. Sonnenberg ein Mandat zu übertragen.

Wir gehören sicherlich nicht zu den überschwenglichen Veeehrern des Reichstages, wir sind von den Leistungen feiner Majorität gar nicht sonderlich begeistert und die Schwächen des Repräsentativsystems überhaupt sind uns vielleicht klarer als manchen anderen Leuten. Allein man mnß den Reichstag doch als den populärsten Faktor unserer gefeßgebenden Gewalten auffassen und Jedermann wird sich fagen: Unter den heutigen Verhältnissen ist es besser, daß wir diesen Reichstag haben, als daß wir keinen haben." In den Resultaten des allgemeinen Wahlrechts kommt we­nigstens im Allgemeinen die Vollsstimmung zum Ausdruck und daraus könnten die Herren Nationalliberalen schon entnehmen, daß fie gar kein Recht haben, sich als die zigen Repräsentanten des deutschen Volkes zu geberden.

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Beamten, Bankdirektoren, Advokaten und Journalisten; eine Volksbewegung aber steht nicht hinter dem Nationallibera­lismus. Der gänzliche Verfall dieser Partei ist nur noch eine Frage der Zeit. Sie thäte am Besten, ganz in den Konservativen aufzugehen, dann brauchte sie das von ihr so sehr in Mißkredit gebrachte Wort liberal" auch nicht mehr anzuwenden.

Politische Uebersicht.

Schutzzoll oder Freihandel? Diese Frage giebt noch immer zu lebhaften Distufionen Anlaß und gegenwärtig ganz besonders deshalb, weil in nächster Beit die Erhöhung der Kornzölle den deutschen Reichstag beschäftigen wird. Den Lands wirthen muß geholfen werden! Das ist die Barole, mit der man diesen Feldzug für Verdoppelung oder gar Verdreifachung des Getreidezolles beginnt. Ein Schutzzoll" soll es sein, um ben angeblich bevorstehenden Verfall der Landwirthschaft zu verhindern. Sonderbar und höchst auffallend erscheint aber

diese Agitation für die Landwirthe immerhin, und auch dann noch, wenn- wie wir annehmen wollen ein Theil derfelben sich in einer schlechten Lage befindet. Denn auf ins eindustriellem Gebiete ist die Situation ebenfalls teine glänzende und die Landwirthe haben gewiß noch keine Ursache, den in­dustriellen Arbeiter zu beneiden. Die Lage der Industrie- Arbeiter bedarf viel dringender der Auf befferung, als die der Herren von der Landwirthschaft, ausgenommen die ländlichen Arbeiter. Wenn

An diesem deutschen Reichstag ist gewiß viel zu tadeln und noch mehr an seinen Vorgängern. Allein mer trägt denn die Schuld daran, wenn die Sympathien der Volts­massen für die Nationalvertretung bis zu einem gewissen Grade geschwunden sind? Doch Niemand mehr, als gerade die Herren Nationalliberalen, die zur Zeit ihrer Macht alles nur Mögliche gethan haben, das Ansehen ves Parlaments zu schwächen und seinen Einfluß herabzumindern. Hat vielleicht die bekannte Kompromißpolitit des Herrn v. Ben­nigfen dazu beigetragen, das Ansehen des Reichstags zu. erhöhen? Das behaupten nur die Nationalliberalen selbst.

Wiffenfchaft legen und damit seinem Rummer ein Ende zu machen? Charakterlosigkeit zu einer Parteitaltik zu erheben. Das

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Ist es schon jemals dagewesen, daß eine parlamentarische fursmanen Rörperschaft als solche von einer einzelnen Partei, die Jacoby boch zahlreich darin vertreten ist, nur deshalb so sehr ange Tr. Sadfeindet wurde, weil eben diese Partei nicht die Majorität Aussagen dem Parlament besaß? Raum; wenn übrigens die it folgend Nationalliberalen hoffen, durch den Terrorismus, wie sie November hn gehandhabt haben und der sich an einzelnen Orten bis zur thätlichen Mißhandlung politischer Gegner verstieg, auf Wund elben un pie öffentliche Meinung und den verlorenen politischen Ein­Baffiva luß wieder für sich zu gewinnen, so sind sie im Irrthum. Sabres auf iner Gavon werden sie sich jetzt vielleicht schon selbst überzeugt nstern zwaben. Und der Geschmack, den das deutsche Volk am

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tr Morge ist eben nachdruck verboten.] titen babe en ftets bo chte Wa Geschä

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Feuilleton.

Gesucht und gefunden.

Roman von Dr. Dug. ( Forsetzung.)

,, Dachte ich mir's doch gleich, daß Sie nichts davon Anfänglich habe ich geglaubt, daß diese 1. gewa Maßregel auf den Schulbesuch der ärmeren Kinder nicht terflügun pon so großem Einfluß sein würde, da ja die meisten Ar­terſtügunbeiter in Feldau so fituirt sind, daß sie das Schulgeld für Betrag ahre Kinder bezahlen können; allein als die beträchtliche hof eracht Schmälerung der Löhne hinzutrat, da stellten sich die Fällen niftrafe vlimmen Folgen dieser Maßregel in abschreckender Weise er Vertreraus."

t

Das kann ich mir denken," sagte Rodenburg. Ich anke Ihnen, daß Sie mir Mittheilung darüber gemacht. sch werde Anstalten treffen, daß die Maßregel sofort res bies. Blaresfirt wird.... Wie nur Herr Harder dazu gekommen t? Er muß das auch gegen das Wissen meines Freundes Amberg angeordnet haben, denn dieser, als Prediger, th unrichtürde eine solche Ersparniß am allerwenigsten gebilligt Ehrlich schüttelte den Kopf.

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Die Nationalliberalen sind diejenige Partei, die für Alles zu haben ist; es giebt in der That auch nichts, was sie jemals ernstlich abgeschlagen hätte. Es hat eine Zeit gegeben, da diese Partei bemüht war, die politische hat denn auch Wirkungen gehabt, aber ganz andere, als bie nationalliberale Partei erwartete; das Volt wendete sich ab und die Partei zerfiel. Sogar Herr v. Bennigsen hielt die nationalliberale Sache gegenwärtig für so unmöglich, baß er die Flinte ins Korn warf. Und nun machen die Herren trotz alledem einen solchen Spektakel, indem sie sich geberden, der Reichstag sei ganz überflüssig, so lange er nicht eine nationalliberale Majorität habe.

Aus Volkswahlen wird eine nationalliberale Majorität nimmermehr hervorgehen. Die Herren mögen sich also etwas mehr ruhig Blut zulegen. Das nationalliberale Ge­biet erstreckt sich heute wohl noch über eine Klique von

Sie sind jetzt nicht so wohl berathen, wie damals, so meine ich nur, daß Diejenigen, welchen Sie jetzt das Res giment übergeben haben, nicht ganz so in Ihrem Sinne handeln, wie es Brand und Lucie thaten."

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"

Mein Himmel, ist es nicht genug," rief Rodenburg aus, daß das Schicksal mich beirog in allen meinen Le benshoffnungen! Soll ich auch noch von Denen betrogen werden, welche sich meine Freunde nennen?"

Zwölftes Kapitel.

Die Unterredung zwischen Herrn Rodenburg und dem alten Ehrlich, in Folge deren das Barometer Amberg's be­deutend in's Sinten gerieth, wurde durch einen Zwischen­fall ganz unerwarteter Art unterbrochen. Eine Extrapost chaise fuhr auf der Rampe des Schlosses vor, und als Charlotte zum Empfange der Angekommenen erschien, sab fie am Wagenschlage einen Mann stehen, mit einem langen Rock, der ihm bis auf die Knöchel herabreichte, in gelben Stulpenstiefeln und einem Hute mit einer seltsamen Kokarde.

Er trug über dem Arm eine Reisetasche und einen Plaid, mit der anderen Hand öffnete er den Schlag, indem er gleichzeitig respektvoll seinen Hut zog.

Aus dem Fond des Wagens stieg ein sehr fein ge= leibeter Herr im Reiseanzuge, welcher sich in gebrochenem

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doch die Herren Agrarier auch einmal ihre Stimme zu Gunsten ihrer Arbeiter im Parlamente erheben wollten! Aber in dieser Beziehung herrscht über allen Wipfeln Ruh. Und doch wäre das gewiß sehr nöthig, denn die ländlichen Arbeiter, welche doch zum größten Theil ihr Brod laufen müssen, werden von dem Segen des Schußzolls auf Korn taum etwas verspüren, wohl aber höhere Brodpreise zahlen, resp. sich mit tieinerem Brode zufrieden geben müssen. zufrieden geben müssen. Die Nordd. Allg. 3tg.", welche bekanntlich einen streng schutzölnerischen Standpunkt einnimmt, brachte vor einigen Tagen einen Artikel, aus welchem hervor gehen soll, daß in dem von den Freihändlern stets als corpus delicti für die herrlichkeit ihres Prinzips zitirten England, eine weit größere Summe durch Bölle auf relativ nothwendige Be­dürfnisse aufgebracht wird, als in den übrigen Staaten Europa's .

Für das Jahr 1881, das legte, über welches die Zahlen vollständig vorliegen, steht die Sache so: Einfuhrzölle Litr.

Desterreich Ungarn Rußland Deutschland Frankreich Großbritannien und Frland

Bevölkerung

2 950 000

37 786 346 83 659 321

8 887 000

45 334 001

9 349 000

37 221 186

13 096 000

35 003 789

19 210 000

Hierzu bemerkt die genannte Beitung:

Alle diese Länder mit Ausnahme von England sind schutz­zöllnerisch, werden von dem Cobden- klub als abschreckendes

es ihr oblag, die Honneurs des Hauses zu machen, so unterzog sie sich bei diesem vornehmen Besuch dieser Pflicht mit einer ganz besonderen Sorgfalt. Mit ausgesuchter Bu vorkommenheit bewillkommnete sie den Fremden.

Habe ich die Ehre, die Tochter des Herrn Rodenburg zu sehen?" fragte der Fremde.

" Nein, mein Herr," erwiderte Emmy ein wenig ver­legen, nicht die Tochter, nur eine Verwandte des Herrn Rodenburg. Er hat mich mit der Leitung seines Haus wesens betraut, da er stets kränklich und ganz allein ist, und mir liegt die angenehme Pflicht ob, die Gäfte des Herrn Rodenburg willkommen zu heißen und zu sorgen, daß ihnen der Aufenthalt in Feldau so angenehm wie möglich sei."

Sehr freundlich, meine Dame, sehr liebenswürdig," sagte der Fremde galant, ohne indessen in dem stereotypen Ernst seiner Züge die geringste Veränderung eintreten zu lassen.

Haben Sie die Güte," für Emmy fort ,,, unserer Wirth schafterin zu folgen. Sie wird Ihnen ein Zimmer anweisen, und ich werde sofort den Onkel Nobenburg von Ihrem Besuch in Kenntniß seßen."

Ich weiß nicht, ob Sie Herrn Harder allein beschul­bat, fofen dürfen... Zu der Zeit, als Brand noch die Ver- Deutsch an die sehr ehrerbietig knigende Wirthschafterin daß derselbe krant ist. af 14 tagialtung hatte, und Fräulein Lucie Rodenburg Ihr Ver­

cauen besaß, da wären dergleichen

Maßregeln unmöglich 1g Sie sind jetzt Berlaffenicht so gut berathen, wie damals." ren fönn efeges Au B, sofern hören.

Rodenburg schwieg eine Weile nachdenkend, dann seufzte tief auf und sagte:

wandte:

Schloſſe?"

Treffe ich Herrn Rodenburg anwesend in seinem " Ja wohl, mein Herr!" antwortete sie zuvorkommend. Herr Rodenburg ist immer zu Hause Kränklichkeit und Widerwillen gegen alles Reisen hindert ihn überhaupt, " Ich mag es nicht glauben.... Diejenigen, welchen das Schloß zu verlassen. Diejenigen, welchen das Schloß zu verlassen. Wollen Sie die Güte haben, vertraute, täuschten mich. Sollten auch Diejenigen, näher zu treten, damit ich Sie zuvörberst in ein Bimmer fübre!"

Einschreibe mir jetzt Freundscheft beweisen, nicht ehrlich sein?.. t, kann die ist unmöglich!" en wir nißte dem alten Freunde aufrichtiges Mitleiden ein.

in ber Sie vor be

Wieber schwieg er, und seine niedergeschlagene Miene

Herr Rodenburg," sagte er, ich habe Niemanden ver­ichtigen wollen, daß sei ferne von mir. Wenn ich sage,

Der Kinng des Posthorns hatte auch Emmy herbei­gerufen; diese war nicht weniger erstaunt als Charlotte. Daß sie es mit einem sehr vornehmen Herrn zu thun hatte, sah sie auf den ersten Blick, und ebenso erkannte sie das Fremdartige in seinem und des Bedienten Aeußern. Da

Ich danke Ihnen, Miß! Mein Aufenthalt hier wird und Herrn nicht lange sein, und ich will Sie Rodenburg nicht belästigen, um so weniger, da ich höre, Ich lernte vor einem Monat in Berlin einen Herrn kennen, welcher, wie ich hörte, fich hier aufhält."

Ah!" rief Emmy erfreut, welche sich in diesem Augenblick erinnerte, daß Herr sich Amberg vor einem Monat ia in Berlin aufgehalten habe und annahm, daß ber Fremde teinen Anderen als ihn meinen tönnte, Der Herr, von welchem welchem Sie sprechen, ist mein Ontel." " So so, sehr erfreut! Ich komme hierher, um diesen ehrenwerthen und vortrefflichen Herrn zu sprechen. Selbstverständlich mache ich auch Ihrem Verwandten, Mr. Rodenburg, meine Aufwartung... Haben Sie die Güte, ihm den Lord von Killmare zu melden."