einem unverschloffenen Schrank 300 Mt. Gold gestohlen und damit nach Berlin   begeben hatte, um bier als elegante ung der Dame aufzutreten. Die bestohlene Dienstherrschaft erhielt aber tet: Buron ihrem Aufenthalt in Berlin   sofort Nachricht, und auf ihre cwerbung Beranlaffung verfügte die dortige Staatsanwaltschaft thre Fiskus Verhaftung. Vorgestern wurde die Sch. von der Kriminal­fen, Den polizei verhaftet und nach Wolfenbüttel   befördert. Von dem Den Preis gestohlenen Gelde besaß sie nur noch 40 Mr.

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a. Die Mittheilung, daß die Verhandlung gegen den maus cand. philos. Deblie vor dem Schwurgericht des Landgerichts II. ine Gefta Berlin am 17. März cr. stattfinden werde, bestätigt sich nicht. zu erwart Die Anklage gegen Dehlte ist allerdings bereits erhoben und spricht, a dem Beschuldigten zugestellt. Die Gegenerklärung deffelben Deputation efp. feines Anwalts ist dagegen bei der zuständigen ersten gestaltung Straffammer noch nicht eingegangen, auch ist die Frist für dieſe Begenerklärung, welche auf Ersuchen des Vertheidigers ver­eil des längert worden ist, noch nicht abgelaufen. Von ein

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b. Drei gesunde Jungen. Am Sonnabend voriger elde foll Boche feierten in einem bekannten hiesigen Lokale drei Brüder, sehen we Drillinge, gemeinsam ihren 50. Geburtstag, umgeben von in Die Weite Summa 37 Kindern, von denen 16 auf den einen, 12 auf den gezahlte weiten und 9 auf den dritten Bruder entfielen.

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Gerichts- Zeitung.

Nachtszene thren vorläufigen Abschluß; hier legitis mirte fich Der Don Den freiwilligen Handhabern Der Ungerechtigkeit zur Wache fiſtirte, als Christ und Bauunternehmer von unbescholtener Bergangenheit. Den Ge fangenen- Aufseher Edhardt, sowie den Arbeitern" Steinweg und Royer sollte dieser Att theuer zu stehen kommen, der und Royer sollte dieser Att theuer zu stehen kommen, der Spieß wurde umgekehrt und gestern standen die drei Genannten vor der ersten Straftammer des Landgerichts I.   unter der An­flage der Freiheitsberaubung. Der am schwersten bei dem Unfug Betheiligte, der Angefl. Edhardt gebrauchte die thörichte Ausrede, daß er die Arretirung des Fremden, der viel Geld bei sich gehabt, nur zu dem Swede in Szene gesetzt, um den­jelben aus einer etwas zweifelhaften Umgebung zu befreien, die Zeugenvernehmung ließ ihn in dieser Beziehung aber auch arg im Stiche. Der Gerichtshof rügte seine unqualifizirbare Handlungsweise mit einer Gefängnißstrafe von 2 Wochen und sprach die beiden Mitangeklagten fret.

Hier

ohne gefeßliche Mittel nicht erreicht werden." haben wir also ben direkten Hinweis auf die schreiendften Mängel unserer Fabrikgesesgebung. Auch im Inspektionsbezirt Bwidau hat eine Vermehrung der Arbeiterinnen auf die Bahl 21 887 stattgefunden. Der Bericht plaidirt im Interesse der Schonung der Wöchnerinnen dafür, daß die Arbeitgeber im Intereffe einer guten Kontrole verpflichtet werden, außer dem Namen und Wohnorte den Tag des Aus- und Wiedereintritts in die Arbeit, sowie den bescheinigten Tag der stattgefundenen Niederkunft in ein besonderes Journal einzutragen. Aus dem Bezirk Leipzig   wird berichtet, daß in der Textilindustrie die weiblichen Arbeiter vielfach den männlichen vorgezogen und namentlich gern zur Herstellung befferer gemusterten Waaren auf mechanischen Webstühlen verwendet werden. Die guten Arbeiterinnen erzielen hierbei durchschnittliche Wochenlöhne von 14 Mart, in den Tuchfabriken stellenweise noch mehr. Dem Gewerberath von Löbau   wurde ein Fall bekannt von unfitt lichem Verhalten eines Fabritmeisters gegen mehrere erwachsene Arbeiterinnen. Sehr groß ist die Zahl der Arbeiterinnen im württembergischen Schwarzwaldkreis, es find nämlich 4C, 5 pŒt. aller Arbeiter weiblichen Geschlechts. Bum Glück wohnen bei der Verbreitung der Fabriken der Tertil und Papier  - In­dustrie über das Land die Arbeiterinnen meist bei den Eltern. Selbstverständlich ist auch in den nicht besonders erwähnten Berichten von der Beschäftigung von Arbeiterinnen mehr oder

weniger die Rede. Wegen Kindesaussehung, resp. wegen Verlaffens eines

3. D. Menschlichen Wesens in hilfloser Lage, hatten sich gestern die Bittme Emilie Dunder und die Arbeiterfrau Czyska vor der n, und e Bleich zu ften Straffammer des Landgerichts I   zu verantworten. Die nhauer e Ungetlagte war Mutter eines unehelichen Kindes, um fannt zu ha welches sich der Vater, ein polnischer Arbeiter, der bei der als Speiten Angeklagten in Schlaffielle laa, nicht im geringsten fümmerte. Um nun den Vater zur Erfüllung seiner Pflicht zu ung die belingen, nahm die Dunder zu einem ebenso einfachen als

theantrag

behielt.

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drastischen Mittel ihre Zuflucht, fte legte am 30. November v. J. bia Kind vor die Thür seines Vaters und entfernte fich. Die sta, welche darüber hinzu fam, versuchte vergebens, fte von

Reichgerichtsentscheidung. Das Beichnen oder Malen unzüchtiger Abbildungen an Drten, welche dem Publikum zu gänglich find,( beispielsweise an nach der Straße zu gelegenen Hauswänden), ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, III. Straffenats, vom 24. November 1884, gleichwie das An­fchlagen bereits fertig gestellter unzüchtiger Abbildungen aus § 184 des Strafgef. B. zu bestrafen. Die Ausbrüde Aus steden" und Anschlagen" müssen nicht nach dem engen Wort­verstande, sondern nach dem Sinne der bezügl. Gefeßesbeftim­mung interpretirt werden. Während der§ 184 in seinem ersten Theile mit den Worten: Verkaufen, Vertheilen, Verbreiten" diejenigen Thätigkeitsatte treffen will, durch welche eine un­züchtige Schriftdarstellung oder Abbildung in die Hände und dadurch zur Kenntniß einer unbestimmten Mehrzahl von Ber  Anschlagens und Ausstellens wider solche Alte, welche ein oder fonen gelangen fann, richtet sich die Strafdrohung bezügl. des jedes Exemplar der Schrift, Abbildung 2c. unmittelbar dem Anblicke einer Mehrheit von Personen zugänglich machen. Wie daher der Ausdrud Ausstellen" auch das Auslegen und Aus­hängen umfaffen wird, so begreift der Ausdruck ,, Anschlagen" auch das Anheften, Ankleben und überhaupt jede mechanische festen Gegenstande als Träger derselben, derart in Verbindung gebracht wird, daß die Abbildung oder Schrift auf jenem Ge genstande fichtbar wird. Nach diesen Gefichtpunkten kann der Ausdruck Anschlagen" auch den Fall umfaffen, wo eine Ab bildung an eine Mlauer gezeichnet oder gemalt und hierdurch sowohl mit der Mauer in mechanische oder chemische Verbin bung gebracht als auch der Wahrnehmung des Publikums zu gänglich gemacht wird."( c. H. 2753/84.)

in fünf Fillem Vorhaben zurückzuhalten, fürchtete auch wohl nicht Thätigkeit, durch welche eine Schrift oder Abbildung mit einem usgaben june Grund, daß nunmehr ihr die größte Sorge für

D. M. bat fi liche Briga Der Wohnung Der Ser are und

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hung ungshaft,

fleinen Weltbürger

Weltbürger aufgebürdet werden würde. Se beging baber eine noch herz- und gefühllosere Handlung;

nahm das Kind und trug es nach dem Hofe des von ihr obnten Hauses, Stromstr. 42, woselbst ste es, obgleich es mit den allernöthigsten Kleidungsstüden ausgestattet war,

façon in den Schnee legte. Das Geschret des armen

Biens. über seine hilflose und unbehagliche Lage war natür li nicht gering und lockte binnen Kurzem eine andere Haus bewohnerin, eine Frau Krüger herbei, die fich beeilte, das Kind tam aber auch die Mutter wieder herbeigestürzt und rig es mit Den Worten: Mein Kind! mein Kind! Ich will mein Kind

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Soziales und Arbeiterbewegung.

wieder haben!" an fich. Seit dieser Beit hat fie fich nicht toren. Il.( I fiehe in voriger Nummer). Auch der Bericht des

n fich fir paarenhändle ar ihm belan thres Gatten ros.Firma Waaren gegen Icher bei feinen fich feines guten bloß nun feine irthin mit fener feinen eigenen en Namen der Engroßfi Der Frau Dwurden

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Geschichte gelangte

zur Kenntniß ber Polizei und gab Ver laffung zu obiger Anklage. Der Gerichtshof gelangte aber nur zur Verurtheilung der Angeklagten Czyska, der er eine Gefängnißftrafe von drei Monaten zudiftitte und sprach die

Die Frauenarbeit in den Berichten der Fabritinfpet­Gewerberaths für die Regierungsbezirke Aachen   und Trier  läkt in verschiedener Beziehung bei der Beschäftigung von Ar beiterinnen hervorgetretene Mißstände erkennen. In diesem Inspektionsbezirke gehören 15000 oder 23 pt. aller Arbeiter

dem weiblichen Geschlechte an, im Regierungsbezirk Aachen   er­

Rutter des Kindes frei. Es wurde ihren Versicherungen, daß höht sich dieser Prozentsat fogar auf 30. Von den Arbeite fe teineswegs die Absicht gehabt habe, ihr Kind auszuseßen, rinnen, welche vorzugsweise in den Steingutfabriken, Spinne­fondern daß fie lediglich den gewiffenlosen Vater zur Erfüllung reien, Bigarren-, Tuch-, Nadel- und Papicrfabriken beschäftigt identt, als fte nachweislich sich in der Nähe des Thatories ihnen find verheirathete Frauen. Die Trennung der Ges Derstedt gehalten, um über das Schicksal des Kindes zu

wachen.

werden, stehen 88 pCt. im Alter über 16 Jahre, viele von schlechter ist in den dortigen Fabriken bis jest nur in der Bi garrenindustrie vollständig durchgeführt, auch fehlt vielfach die

Gine Statparthie und ihre Folgen. Im Falkenhagen weibliche Beaufsichtigung, welche fich nach der Meinung eines Sen Restaurant in der Rathenowerstraße lag am Abende des 27. Dttober vor. J. eine Gesellschaft von vier Personen dem blen Statspiel ob, als zu ziemlich später Stunde noch ein un tannter Gast das Lokal betrat und die Zahl der Wanzen e der Kunstausdrud für solche Personen heißt, welche, hinter Spielern Plaz nehmend, deren Spiel zu kritisiren pflegen um seine Person vermehrte. Der Fremde ließ seiner Luft Bum Tabeln oder Loben in so rücksichtsloser und anhaltender elje troß mehrmaliger Verwarnung die Bügel schießen, daß es einem der Mitspieler schließlich zu arg wurde, er sprang auf und überließ dem Fremden seinen Plaz. Als um 1 Uhr das Lokal bis zu 14 und 15 Stunden teine Seltenheit. Der Bericht der

anderen Gewerberathes übrigens nicht bewährt haben soll, eben­sowenig find überall eigene Ankleideräume vorhanden. In den Städten Aachen  - Burtscheid  , in welchen über 6000 Arbeiterinnen beschäftigt werden, übernachten die Arbeiterinnen vielfach in den Fabriken. Die Arbeitszeit der erwachsenen Arbeiterinnen ist im Aachener   Bezir überall der für männliche Arbeiter in den betreffenden Industriezweigen üblichen Arbeitszeit gleich und beträgt durchschnittlich täglich, einschließlich der Pausen, 13 Stunden. Doch sind in den Wollspinnereien, wenn die Geschäfte nur einigermaßen gehen, auch längere Arbeitszeiten Inspektion Chemniz spricht fich sehr abfällig über die im dor­der Straße zu einer etwas turbutigen Bezirk vielfach übliche Nachtarbeit der Arbeiterinnen aus. einer der Statspieler, der Gefangenen Die Nachtarbeit wurde sogar in einer Anzahl Webwaaren

Befchloffen wurde

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Die Gäste fich entfernten,

Loren hatte, gerieth mit demselben vor der Thür in einen mehr Eingang verschaffende elektrische Beleuchtung läßt eine Wortwechsel, bet welchem er auf's kräftigste von einigen an deren der Gäfte unterstützt wurde. Der Fremde, der allerdings einen etwas jüdischen Typus befißt, wurde ohne Weiteres be­

weitere Ausdehnung der Nachtarbeit erwarten. Leider wird weibliches Personal vorwiegend bei denjenigen Fabrikbetrieben beschäftigt, in welchen regelmäßig Nachtarbeit stattfindet. Sehr

gulbigt, ein polnischer Jude zu sein und verlangte die ihn richtig bemerkt der Gewerberath, daß die mit der Nachtarbeit der bedrängende Menge, daß er fie durch untrügliche Kennzeichen Frauen und dem Zusammenarbeiten derselben mit Männern Dom Gegentheile überzeuge. Da er sich dessen natürlich weigerte, jo tamen die erregten Gegner auf die unglückliche Idee, ihn

verbundenen Uebelstände wohl deshalb nicht bekannt geworden find, weil sie selten offenkundig sind und von den Arbeit gebern einfach bestritten werden. Eine Beschränkung der Be­

bers Edbarbt bei diesem Unterfangen auf seine Eigenschaft schäftigung von Fabritarbeiterinnen zur Nacht sowie des allesammt nach der Wache zu eskortiren und berief fich beson als Beamter. Auf der Wache fand die tragikomische Busammenarbeitens derselben mit Männern fann aber

Wenn sie ihn nun doch abwiese?

D, bann

..

..

bann würde er der unglücklichste aller

Menschen sein, und sein Fall würde um so tiefer fein, als

träumt hatte.

merkten, und auch nicht hörten, als er ihnen einen guten Morgen von oben herab zurief.

er fich zuvor auf der schwindelnsten Höhe des Glüdes ge- brechen sich ohne Zweifel den Kopf darüber, wie mein

.

und

" Ich weiß, wovon fie fprechen," dachte er; sie zer Freund Felix dazu kommt, den Spuren der Bettlerin zu folgen. Die Jäger haben feinere Nasen, als ihre Spür­es doch nicht herausbekommen, Der Doktor aber ist ein Schlaufopf, vor dem man nicht so ganz sicher ist; ich muß diese doch ein wenig in ihrer Unterhaltung stören, und sie

Seine Toilette war endlich beendigt. Did wie ein Ravalier und nicht wie ein schmachtender wenigstens die Jäger nicht.... Nun geh', mein Freund," sagte Strahlenau; benimm or dem Tergus zurüdkehrst und Du den Segen des Alten erhalten

Du bift bo

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ftürmen,

wenn Du als Schwiegersohn des Grafen

baft, fo fomm und nimm den meinigen dazu in Empfang. auf ein anderes Thema bringen; es ist gar nicht vonnöthen,

. Dber soll ich Dir zu Deiner Ermuthigung auch von

Dornherein die Versicherung meiner Einwilligung geben?" Blid" faate Felix fast vorwurfsvoll. Das Glück meines Max, wie magft Du scherzen in einem solchen Augen Banzen Lebens hängt ab von dieser Minute.... Ich hätte es nicht ertragen, ein Leben zu führen von Gewissensqualen Befoltert, verfolgt, heimathlos zu sein; Agathe ist mir wie in Engel des Lichtes erschienen, der allein mich retten Beit; in n aus den Banden, von welchen ich mein Leben um geben weiß.... Wenn nun dieser Engel des Lichtes sich eigert, mir bie erlösende Hand entgegenzuftreden, dann

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als ich je gewesen

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daß sie über diesen Gegenstand eine so eingehende Diskussion anftellen."

Er wiederholte mit lauterer Stimme seinen: Guten Morgen," und nun blickten Frizz und Habicht   hinauf. Sie erwiderten seinen Gruß.

Wohin führt die Herren der Weg?" fragte er. Wohl eine kleine Promenade vor das Thor?.. Schönes, helles Wetter, nur etwas kalt!"

Ich beabsichtige keinen Spaziergang zu machen," ant­wortete Frig, sondern wollte mit meinem Freunde dem Gelehrten des Schlosses einen Besuch in seinem Asyl

Bar, bann bin ich in den tiefften Abgrund der Hölle hinab ftatten, da wir ihn in der Bibliothek nicht fanden." Befchleudert, dann bin ich unglücklicher, viel unglücklicher, Berth, und stände mir die glänzendste Zukunft bevor." Auversichtlich, daß Du mit einem andern Gesicht zurückkehrst, Das flingt sehr elegisch, mein Freund; ich boffe aber als mit welchem Du gehst..... Glück auf den Weg."

D'Brian ging.

8wölftes Rapitel.

-

Ultramontane Blätter schreiben: Unser greiser Obers hirte  ( der Bischof von Kulm) wendet sich dieses Jahr in seinem Fastenhirtenbrief mit ganz besonderer Wärme an seine Diözesanen, um ihnen die Werthschägung der Arbeit dringend ans Herz zu legen. Der hochwürdigste Herr verbreitet sich über Die Arbeit im Paradiese und zeichnet das Bild der Arbeit nach dem Sündenfalle bis zur Erscheinung des Heilandes in einer tiefernsten, charakteristischen Weise. Die Arbeit war der Ver achtung preis gegeben und darin lag die Duelle des Unglücks, in welche das Heidenthum verfiel: Größtes Verderbniß und völliger fittlicher Verfall. Da tam Chriftus in die Welt und adelte durch seine Lehre und sein Beispiel wieder die Arbeit. Und in furzer Zeit fand diese Lehre bei den christlichen Völkern Aufnahme, und wie im Frühling unter dem Einfluffe der Sonnenwärme das Eis bricht, welches Flüsse und Seen in seiner ftarren Umarmung festhielt, so erweichten unter dem Einfluffe der christlichen Lehre die so viele Jahrhunderte hindurch gegen Das Elend der Mitbrüder gefühllosen Herzen, es wich die sklavische Arbeit und an ihre Stelle trat die christliche Arbeit. Die erhabene Auffassung der Arbeit, wie sie das Christenthum lehrt, schwindet aber in der gegenwärtigen Beit immer mehr. Die Folgen schildert der Oberhirte als selbstverständliche, denn wo man heidnische Grundsäße säet, tann nur heidnische Gesinnung geerntet werden, die sich in unseren Tagen so breit macht und die sozialen Gegenfäße so sehr geschärft hat. In seinem Schlußwort ermahnt der Ober hirte seine Diözesanen, diesen Grundsäßen tein Gehör zu geben." Wir wollen nicht weiter streiten, ob das Chriften­thum wirklich die große und befreiende Rolle in der Welt­geschichte gespielt hat, welche der bischöfliche Erlaß ihm zuer­fennt. Aber jedenfalls hilft heutzutage alles Ermahnen und Predigen nichts gegen das Umfichgreifen eines schonungslosen ( wenn man will heidnischen) Egoismus, denn dieser Egoiss mus wird durch unsere ganze Wirthschaftsordnung systematisch großgezogen. Wer am rücksichtslosesten Kinder und Frauen ausbeutet, macht einen besonderen Gewinn, wer die unfaubersten Geschäftspraktiken gegen seine Arbeiter, Kunden und Kon furrenten ausübt, macht ein besonders gutes Geschäft, wer ein gutes Herz hat und zu rücksichtsvoll ist, geht in dem wilden Rampf aller gegen alle zu Grunde so geht es in unserer heutigen Wirthschaftsordnung zu und so muß es unter der Herrschaft der freien Konkurrenz zugehen.. Was helfen da alle schönen Aufforderungen zur Nächstenliebe, wo die Wirthschafts­ordnung jede Schonung des Nächsten mit einem empfindlichen Verlust bestraft, jede Ausbeutung aber und jede Rücksichts­Lofigkeit und jede Handlung der nacktesten Selbstsucht mit einer Prämie belohnt? Die fittlichen Auswüchse unseres Beits alters wurzeln in unserer ganzen wirthschaftlichen Verfassung, und nur wer diese zu reformen strebt, arbeitet auch an der fittlichen Erneuerung unserer Gesellschaft. Hirtenbriefe und Fastenpredigen helfen da nichts.

Aus den Sigungsberichten des Zentralvorstandes der deutschen Arbeiterkolonien ist mancherlei Interessantes zu entnehmen. Zunächst die Thatsache, daß bei der Ein­richtung von Verpflegungsstationen" für unsere besigenden Klaffen außer der moralischen Genugthuung auch noch ein flingender Gewinn herausspringt. So meinte der Kreishaupts mann v. Maffow: Bom rein egoistischen Standpunkte hat die menschliche(?) Gesellschaft bereits ein ungeheuer günstiges Resultat durch die Verpflegungsstationen und Arbeiterkolonien erzielt. Wir haben die Bevölkerung in vielen Kreisen von der Plage der Bettelei befreit und dabei noch eine foloffale Ers sparniß gemacht. In meinem Kreise( Dlbenstadt) tosten die Verpflegungsstationen jährlich 5000 Mt. Wenn man aber pro Haus und Tag nur einen Pfennig Almosen rechnet, die früher

Er hatte diese Worte flüsternd gesprochen, so daß Max ihn nicht hörte. Laut fügte er hinzu: Wird wohl doch ein Irrthum sein, Herr Strahlenau. Jedenfalls werden wir zunächst in seinem Häuschen nach­sehen." Sie schritten dem Thore zu, wo das Häuschen des werges lag. Strahlenau lachte hell auf, als er sie nach einiger Zeit topfschüttelnd zurückkehren fah. Sie hatten die Thüre verschlossen gefunden.

Er fah wie sie am Portal des Schloffes eine Weile überlegend standen, wie Habicht mit einem sehr bedenklichen Gesicht umkehrte, Frizz aber in das Schloß hineinging.

-

Strahlenau hatte Recht. Die Unterhaltung Habicht's  und Frig's hatte in der That die geheimnißvolle Be ziehung D'Brians zu der Here zum Gegenstand gehabt. Friß, dem es darum zu thun war. Aufschluß zu erlangen, hatte zu Habicht   gesagt:

Da Segal behauptet, auch Toby's Spuren in der Nähe derjenigen der Bettlerin erblickt zu haben, so muß Toby etwas darüber wiffen... Vielleicht hat er D'Brian abgesehen; vielleicht weiß er mehr darüber, als er sich den Anschein giebt."

Sie werden ihn auch in seiner Barade nicht finden," antwortete Max. Der Herr Historiograph Toby ist im Schloffe."

" Das tann nicht möglich sein," versette Habicht; Toby ist immer nur entweder in der Bibliothek, oder in seinem Häuschen; es giebt ja für ihn keine andere Beschäftigung, als das Studium; in einem anderen Theile des Schloffes läßt er sich gar nicht bliden."

Nun, so muß ich ein Gefpenft gesehen haben, als ich ihn über den Korridor nach den hintern Edthürmen schlüpfen fah."

Nachdem sein Freund D'Brian hinweggegangen war, Offnete Strahlenau das Fenster, legte sich hinaus, pfiff die elobie eines indischen Marsches und verfolgte mit den 8werg wäre über den Korridor gegangen, der zu dem hins

Was!" rief Habicht, Frig verwundert anblickend, der tern Edthurm führt, also zu den Zimmern der Romtesse, welche nie ein Fremder, sondern nur ihre Gesellschaftsbame und ihre vertrautefte Dienerin betreten dürfen?-Das kann

Augen jeben einzelnen, der über den Schloßhof tam. Da fab er den Dokter Frizz Rodenburg mit seinem Freunde und Bathen Habicht über den Schloßhof tommen. Sie waren fo in ihr Gespräch vertieft, daß fie Strahlenau nicht be- unmöglich sein!"

Wir können es versuchen ihn zu fragen," hatte Habicht geantwortet.

Sie hatten sich dann daran gemacht, ihn aufzusuchen, ohne ihn, wie wir bereits wissen, finden zu können. Friz ging, den Hauptkorridor des Schlosses entlang, um sich zum Grafen zu begeben, und zunächst diesem den Entschluß feiner Abreise mitzutheilen.

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Da erblickte erwahrhaftig Strahlenau hatte sich nicht getäuscht Toby selber unter dem Seiten gang bager fommend, welcher zum hintern Edthurm führt. Er konnte nirgend anders, als aus den hinteren Gemächern des Fräuleins gekommen sein.

Da die Gelegenheit, den Zwerg zu befragen, hier wenig günstig, der Zwerg außerdem nicht geneigt schien, Jemandem Hebe zu stehen, sondern mit einer Eile, die sonst für eine so nnbeholfene Figur geradezu erstaunlich war, bavon rannte, ging Frig topfschüttelnd weiter.(.f.)