<Hirsch-Dunker) erklärt, daß die Erlassung eines Gesetzes, die Sonntagsruhe betreffend, nicht zu befürchten sei, da die bis jetzt bestehenden Verordnungen vollständig genügen, wenn fie richtig gehandhabt werden." Also die bestehenden Bestim» mungen genügen vollständig! Und doch mußte jeder Theil- nehmer der Versammlung wissen, daß er auf den nur leise aus- gesprochenen Wunsch seines Arbeitgebers sich auch am Sonntag zur Arbeit begeben muß, wenn er nicht seine Entlassung haben w ll. Wie sich doch die Großindustriellen, die Handels- lammern:c. freuen werden über die vortreffliche Erziehung, welche Herr Hirsch seinen Gewerkvereinen zu Theil werden läßt. Der Reichstag   wird, wie sich zu bestätigen scheint, aller Voraussicht nach in der zweiten Hälfte des November, also vor dem preußischen Landtage einbemfen werden. Ein Zusammen- tagen des Reichs- und Landtages soll vermieden werden; wenigstens dürste der letztere schwerlich vor dem spätesten an- gängrgen Termin, dem 15. Januar, zusammentreten- Der letzte Ministerrath hat auch hierüber verhandelt. Bindende Beschlüsse find aber noch nicht gefaßt worden. Wer ist Kompetent? Am 2. v. M. war in Eupen   eine Versammlung von Mitgliedern der Zentrumspartei   durch einen Polizeikommrssar aufgelöst worden. Der Vorsitzende Reichs- tagsabg. von Grand- Ry, wandte sich darauf beschwerdeführend an den Leiter der städtischen Polizei und erhielt von diesem, Bürgermeister Mooren  , folgenden vom 4. September datirten Bescheid: Ew. Hochwohlgeboren haben sich in einer am 9. August d. I. an die königliche Regierung zu Aachen   wie auch an mich f richteten gleichlautenden Eingabe über die durch den städti- >en Polizctkommissar Zickel vorgenommene Auflösung einer olksversammlung beschwert. Nach verantwortlicher Venteh« mung des Polizeikommissars, nach Einficht der desfallstgen Alten und nach Untersuchung des Sachverhalts trete ich der Auffassung bei, daß in den Bestimmungen in§ 5 des Ver- einsgesetzes vom 11. März 1850 kein hinreichender Grund für jene Auflösung zu finden war, weshalb ich den genannten Kommissar in geeigneter Weise rektifizirt habe, damit das ver- faffungsmäßige Versammlungs- und Vereinsgesetz auch hier respektrrt werde. Uebrgens haben die anscheinend das Maß einer erlaubten Kritik überschreitenden scharfen Aeußerungen eines Redners über die Maigesetzgebung und speziell Las Eperrgesetz den Kommissar bestimmt, so wie geschehen zu han- deln. Ob in jenen Aeußerungen Anlaß zu einer strafrecht. lichen Verfolgung liegt, wird die königliche Staatsanwaltschaft in Aachen   beurtheilen. Der Bürgermeister Mooren  . Zur großen Ueberraschung des Herrn von Grand-Rp und wahrscheinlich noch mehr des Bürgermeisters traf aber schon am folgenden Tage nachstehendes Schreiben des Land- raths an den Erstgenannten ein' Ew. Hochwohlgeboren werden hierdurch davon in Kennt- niß gesetzt, daß ich die seitens des hiesigen Bürgermeisterei- amts erlassene Entscheidung vom 4. d. Mts. über die von Ihnen erhobene Beschwerde wegen Auflösung der Hierselbst am 2. v. Mts. stattgesundenen Katholikenversammlung wegen formeller Inkompetenz unter dem heutigen Datum aufgehoben habe. Der Königl. Landrath Gülchcr." Da im Vereinsgesetz vom 11. März 1850 immer von der Ortspolizei resp. deren Abgesandten die Rede ist, so ist nach unserer Meinung auch der Bürgermeister als Leiter der Orts- Polizei kompetent, eine von seinen Untergebenen zu Unrecht er« folgte Auflösung aufzuheben resp. den Beamten zu rektifiziren. Der Herr Landrath   jenes Kreises scheint eine andere Meinung zu haben. Man kann auf den weiteren Verlauf der Sache ge- spannt sein. Zu denken giebt der Vorgang genug. Am 2. August wird die Versammlung zu Unrecht aufgelöst, 4 Wochen später erfolgt endlich die Ankündigung, daß der Beamte sich geirrt" hat und hinterher wird auch viese Entscheidung wieder aufgehoben. Es geht doch nichts über eine gewisse Geschwin- digteit! In Sachen der Karolinen  -Jnseln publizirt der gestrige Reichsanzeiger mehrere Aktenstücke, aus denen hervorgeht, daß die Reichsregierung die Inseln als herrenlos betrachtete. Das erste Schriftstück datirt vom 31. v. M. und ist eine Antwort auf den Protest der spanischen   Regierung gegen das Vorgehen der deutschen   auf genannten Inseln. Die Note trägt die Unterschrift des Reichskanzlers und geht von der Anficht aus, daß das Vorgehen der deutschen   Regierung ein vollständig korrestes sei, da derselben nicht bekannt, daß Spanien   irgend welche Hoheitsrechte über die Inseln besitze. Es wird dann am Schluß darauf hingewiesen, daß die deutsche Regierung gerne bereit sei, in eine Prüfung der spanischen   Ansprüche ein- zutreten. Das zweite Schriftstück datirt vom 4. März 1875. Aus demselben acht hervor, daß die deutsche Regierung schon damals die spanische Herrschaft über genannte Inseln nicht an- erkannte, indem fle gegen die Schwierigkeiten, welche einem deutschen   Schiff beim Ausladen auf diesen Inseln vom spani  - schen Konsulat zu Hongkong   gemacht wurden, protestirte. Diesem zweiten Ästenstück folgt dann noch ein drittes in eng- lischer Sprache, welches ebenfalls aus jener Zeit stammt. In dieser Note tritt die englische   Regierung ebenfalls für die An- ficht der deutschen   ein, daß die Inseln nicht alS unter spani- daS liebe, theure Wesen an Eure Brust legen. Die Freude aber, welche ich empfinde, soll nicht dem Bewußtsein gelten, dem Herrn einen neuen Streiter zugeführt zu haben, sondern aus der Ueberzeugung entspringen, das irdische Glück zweier Menschen, welches bis über das Grab hinausreicht, begründet zu haben. Ich fage Streiter des Herrn; mißversteht mich nicht, es wird nicht von Euch erwartet und gehofft, daß Ihr die Waffen in dem bevorstehenden Kampfe gegen Eure angestammte Regierung ergreifen sollt. Ihr seid Soldat und Offizier, und als solcher müßt Zhr selbst am besten wiffen, was Ihr zu thun habt; von Seiten Eurer neuen Glaubens- genoffen wird Euch am wenigsten Zwang auferlegt werden. So, dai ist es, was ich Euch mstzutheilen hatte und weshalb ich Euch zu so später Stunde in Eurer Haft be- suchte", sagte Jansen jetzt mit ruhigerer Stimme, indem er sich zurücklehnte, als ob er durch die offene Darlegung seiner Gesinnungen erschöpft worden wäre.Jetzt gleich erwarte ich keine Antwort von Euch. Nehmt Euch Zeil   zum lieber- legen und erwägt Alles, ehe Ihr den entscheidenden Schritt thut, und möge Gott   Euch erleuchten und Euer Herz zum Besten lenken." Obgleich Weatherton noch immer bleich und mit hoch- wallender Brust fast regungslos dasaß, so hatte er während des Mormonen langer Rede doch Zett genug gefunden, seine durcheinander wirbelnden Gedanken zu sammeln und neue Fassung zu gewinnen. Als Jansen geendigt, reichte er ihm mit wehmüthigem, aber freundschaftlichem Ausdruck die Hand. Mr. Jansen", sagte er ruhig und fest,Ihr habt mit ehrendem Vertrauen zu mir gesprochen, gestattet mir daher, daß ich Euch mit derselben rücksichtslosen Offenheit antworte, so wie es sich unter Männern geziemt. Sagt mir vor allen Dinqen, weiß Eure Nichte um Euer« Besuch und kennt sie dm Zweck, welchm Ihr verfolgt?" Sie ahnt eS nicht und soll eS auch nie erfahre«, es sei denn, ich führe Euch als Mormonen bei ihr ein", gab habt"Recht", fuhr Weatherton leiser fort,ich darf dann um so freier in meinen Aeußerungen sein. Ihr gewährtet mir Zeit zum Ueberlegen; dafür, sowie für Euer scker Höhest stehend gelten könnten. Es liegen heute folgende Nachrichten vor: Madrid  , den 9. September, Abends. DieEpoca" spricht sich dafür aus, daß die Regierung das Wappen der deutschen   Gesandtschaft an deren Hotel freiwillig nnter dem bei solchen Anlässen üblichen Zeremoniell wieder anbringen lasse. Madrid  , 10. September. DerKorrespondencia" zu folge sollte in der heute unter Vorfitz des Königs stattfinden- den Sitzung deS Ministerrathes über die Form der für die Beleidigung der deutschen   Fahnen zu gebenden Genugthuung Beschluß gefaßt werden. DerJndev. beige" wird aus Madrid   gemeldet, daß der Mi- nisterrath den Text der Note in Antwort auf die Vorschläge Deutschlands   festgestellt habe. Die Note betont nochmals die historischen Rechte Spaniens   und die Priorität der Besetzung von Aap und hofft, daß Deutschland   Beides anerkennen werde. DaS Schriftstück ist lang und sein Ton fest. Die Genugthuung für die Beleidigung der deutschen   Gesandtschast und der deutschen   Konsulate wird durch eine Note in derGazeta  " bei dem deutschen   Vertreter erfolgen. Dem Bundesrathe ist nunmehr der Antrag der Aus- schüffe betreffend die Ausfühiung des durch das Gesetz vom 29. Mai d. I. abgeänderten Reichsstempelgesetzes zugegangen. Der Antrag lautet:Der Bundesrath wolle beschließen: dem Entwürfe A. der Ausführungsvorschriften zu dem Gesetze, be- treffend die Erhebung von Reichsstempelabgabm, B. der Be­stimmungen über die Erhebung und Verrechnung der nach dem Gesetze, betreffend die Erhebung von Reichsstempelabgabcn, zu entrichtenden Abgaben, in der aus der Anlage ersichtlichen Fassung zuzustimmen." Die Telearaphen-Konferenz führte gestern in einer sechsstündigen Plenarsitzung die erste Lesung der vorliegenden Entwürfe des Reglements und der Anlagen zu Ende. Indien  , Japan   und Brasilien   gaben ihre definitiven Erklärungen bezüg- lich der Herabsetzung der Gebühren für die überseeische Korre- spondenz ab- Die Anträge Deutschlands   in Betreff des Fern- sprcchwesens wurden mit geringen Abänderungen angenommen. Die zweite und letzte Lesung wird voraussichtlich am Montag stattfinden. Für beute ist eine Separat sttzung behufs Ent- rgennahme und Diskusston der endgiltigen Erklärungen der abelgesellschasten über die Tarifermäßigungen im transozeani- schen Verkehr anberaumt. Der Spiest wird umgedreht! Nach Frankfurter  Blättem soll gegen elf bekannte dortige Sozialdemokraten An- klage wegen passiven Widerstandes, verübt bei der bekannten Frredhofs-Affaire, erhoben worden sein. Ein neuer Unfall, welcher die deutsche   Marine weniger betroffen hat, als durch ein Schiff derselben veranlaßt worden ist, wird durch ein Telegramm aus Kopenhagen   gemeldet. Der deutsche AvisodampferBlitz" kollidirte in der Nacht zum Donnerstag dreiviertel Meilen vom LeuchtschiffeKobbergrunden" im Kattegat   mit dem englischen DampferÄukland", welcher sofort sank. Nach in Frederikshaven eingegangener weiterer Meldung erfolgte der Zusammenstoß des AvisoBlitz" mit dem Dampfer, Äukland", nördlich von der Insel Laesö  , in Folge falschen Manövers desÄukland". Von der 17 Mann starken Besatzung des Dampfers konnten nur 2 Mann gerettet werden. Der Dampfer, dessen Kapitain Tose, kam, wie noch telegraphisch aus Kopenhagen   gemeldet wird, von Hartlepool  und befand sich auf der Fabrt mit einer Kohlcnladung nach Stockholm  . Die von demÄukland" Geretteten, Steuermann Napier und Bootsmann Charles Batty, find in Frederikshaven gelandet worden. Der AvisoBlitz" ist völlig unbeschädigt und Niemand verletzt. Nach einem neuerlichen Zirkularerlaß des Finanz- Ministers kommen bei der Heranziehung der Konsumvereine und Kreditgenossenschaften(Volksbanken, Vorschußvereine) zu der Gewerbesteuer folgende Grundsätze in Zukunft zur Anwen- dung: 1) Diejenigen Konsumvereine, welche ein offenes Ver- kaufslokal(Laden, Komtoir, Magazin, Bazar u. s. w.) unter- halten, find fortan regelmäßig zur Gewerbesteuer in der dem Geschäftsumfange entsprechenden Handelssteuerklasse heranzu- ziehen. Werden mehrere dergleichen Lokale von einem Vereine unterhalten, so erfolgt nach den allgemeinen Vorschriften die Besteuerung jedes einzelnen Ladens-c. nach Maßgabe des Umfanges des in demselben ausgeübten Betriebes. 2) Des- gleichen find die Vorschuß- ic. Vereine und sonstigen Kredit- genossenschasten fortan regelmäßig als gewerbesteuerpflichtig anzusehen und ist die Befreiung von der Gewerbesteuerpflicht nur solchen Kreditgenossenschaften zuzubilligen, welche ihrerseits den Nachweis führen, daß der Zweck des Erwerbs bei ihrem Geschäftsbetriebe unbedingt ausgeschlossen bleibt. Dies wird insbesondere dann anzunehmen sein, wenn der Verein sich da- rauf beschränkt, seinen Mitgliedern die ihrem Kreditbedürfniß entsprechenden Mittel zuzuführen und den erzielten Geschäfts- Überschuß ausschließlich denjenigen, welche die Kreditgewährung in Anspruch genommen haben, nach Maßgabe dieser Jnan- 'pruchnahme wieder zuwendet. Kreditgenossenschaften, welche hre Äeschäftsüberschüsse zur Vertheilung von Zinsen und Di- videnden an die Inhaber von Geschästsantheilen oder zu An- unverkennbares Wohlwollen, welches sich in jedem Eurer Worte ausprägte, sage ich Euch meinen innigsten, tief- gefühlten Dank. Ich bedarf indessen keiner Frist, um mich zu entscheiden, die Entscheidung war eben so schnell getroffen, wie Ihr Eure Vorschläge darlegtet. Es wäre thöricht, Euch gegenüber leugnen zu wollen, daß die Theilnahme, welche ich für Eure Nichte an den Tag legte, aus einer tieferen Leidenschaft entsprang, welche mir zuerst deren Anblick ein- lößte, später aber, im näheren Verkehr mit ihr, immer mehr mwuchS. Eben so thöricht wäre es aber auch gewesen, hätte auf eine Erwiderung solcher Gefühle in einer anderen Weise, als in der emer aufrichtigen Freundschaft rechnen, oder mich gar den Einwirkungen phantastischer Träume leichtsinnig hingeben wollen. Habe ich sie geliebt, so liebte ich sie innig, aufrichtig, und frei von allen eigennützigen Gedanken, frei von jeder selbstsüchtigen Hoffnung auf ihren Besitz. Wenn Ihr dagegen behauptet, daß Hertha'« Besitz mich zum Glücklichsten aller Sterblichen machen würde, so sprecht Ihr etwas aus memer Seele, was mir selbst zu ge- stehen ich nie gewagt hätte; ei« solches Ziel lag und liegt noch zu weit aus dem Bereich meiner kühnsten Hoffnungen. Wäre es mir beschieden gewesen, die Zuneigung des lieben, edelherzige« Wesens erwerben zu dürfen, wäre es mir be- schieden gewesen, das süße Gefiändniß von ihren eigenen Lippen zu vernehmen und zugleich die Gewißheit, die Ueberzeugung zu gewinnen, daß der Unterschied in der Art der beiderseittge» Gottesverehrung kein Hinderniß zu unserer Vereinigung sei, dann, ja dann hätte zu meiner irdischen Glückseligkeit nichts, aar nichts mehr gefehlt. Ob nun Mormonm, oder zurückgekehrt zu dem Glauben ihrer Vorfahren, sie wäre der holde Stern gewesen, der mir stets reundlich und beseligend vorangeleuchtet, und dessen milde Strahle» zu allen Zeiten Frieden und Segen spendend auf meine« Lebensweg gefallen wären." Weatherton, dessen Stimme allmälig leiser und inniger geworden, chwieg hier plötzlich und ließ das Haupt mit einem schmerzliche« Seufzer auf die Brust sinken. Schien es ihm doch, als ob die lieblichen Bilder, welche während des letzten Theils seiner Rede vor seinem Geiste aufgetaucht waren, nun auf ewig Abschied von ihm genommen und nur noch sammlung von Fonds für den Verein selbst verwenden, find als solche anzusehen, deren Thätigkeit regelmäßig zugleich am einen Erwerb gerichtet ist und deshalb keinen Anspruch auf Steuerbefreiung machen können. Ueber die Auflösung der zentralistrten Metallarbeiter- Fachveretne läßt sich dieElberfelder Zeitung" folgendermaßen vei nehmen:Dem Vorgehen Äaiems gegen die Fachvereine ist jetzt Baden   mit deni Verbote derVereinigung der Metall» arbeiter Deutschlands  ", der in Mannheim   seinen Sitz hatte, gefolgt. Die Wahl Mannheims   als Vorort ist wahrscheinlich darum erfolgt, weil man sich in Baden   vor polizeilichen Ber- folgungen verhältnißmäßig am sichersten glaubte. Der badische Landeslommiffar hat jedoch gezeigt, daß auch er das Sozialisten» gesetz zu handhaben versteht. Die Begründung des Verbotes »st freilich von keiner besonderen Beweiskraft. Es wird einfach aus der Anwesenheit einer großen Anzahl bekannter Agitatoren der sozialdemokratischen Partei" bei dem im Dezember 1834 zu Gera   abgehaltenen Kongresse der Metallarbeiter, sowieaus dem ganzen Verlauf der Kongreßverhandlungen" geschloffen, daß es fich bei Gründung der Vereinigung um ein Unter» nehmen gehandelt habe, bei welchem von vornherein der gewerl» schaftliche Zweck gegenüber dem politisch sozialdemokratische» in den Hintergrund trete. Aber für die Auslösung konnten doch nur die Handlungen des Vereins, nicht die politischen Gefin» nun gen seiner Mitglieder in Betracht kommen. Denn wen» das letztere der Fall wäre, würden gewiß nur sehr wenige der Fachvereine Gnade vor den Augen der Polizei finden können." Man sieht, daß das Sozialistengesetz jetzt wieder vielfach in einer Weise gehandhabt wird, daß diese Handhabung selbst in den Augen der nationalliberalen Presse leine Gnade findet. Das schließt natürlich nicht aus, daß die National» liberalen im nächsten Jahre wieder geschlossen für Verlängerung des Ausnahmegesetzes stimmen werden. Das oben genannte Blatt erklärt sich übrigens auch gegen das Verfahren der Polizei bezüglich der Schließung der Buchdruckerei des Abg- Kräcker zu Breslau  . Chemnitz  , 9. September. Die hiesige Polizei hat die Geldsammlungen zur Beförderung der Wahl von sozialdemolra» tischen Landtagsabgeordneten verboten. Schweiz  . Nachdem bereits vor einem Jahre in Bem eine interna- tionale Konferenz zur Berathung einer Konventin, betreffend Bildung einer Union zum Schutze der Urheberrechte(literari- sches und künstlerisches Eigenthum), stattgefunden hatte, traten zu Anfang dieser Woche an demselben Orte neuerdings die Vertreter der betheiligten Staaten zusammen und die VerHand- lungen, welche vom Bundesrath Drotz geleitet werden, find zur Zeit im besten Gange. Man nimmt an, daß die Arbeite» der Konferenz folgende Staaten vertreten: das Deutsche Ret* (3), Frankreich  (4), Spanien  (1), England(2', Vereinigte Staaten  (1), Belgien  (1), Italien  (2), Niederlande  (1), Schweden   und Norwegen  (2), Haiti  (1), Schweiz  (2)- Andere Staaten werden fich im Laufe der Konferenz noch ver» treten lassen. Die Verhandlungen der letzteren find nicht öffentlich. Oesterreich betheiligt sich an der Konferenz nicht. Das österreichische Justizminiftelium hatte als Deligirten an die vorjährige Konferenz den Ministerialrath Dr. Steinbach entsendet. Der Vertreter Oesterreich- Ungarns  stimmte zu dem Entwurf einer Literar-Konvention und machte die Zusage, daß Oesterreich-Ungarn   fich auch an der diesjähri» gen Konferenz betheiligen werde. Die Erfüllung dieser Zusagt wurde jedoch von der Voraussetzung abhängig gemacht, daß mittlerweile zwischen den beiden Reichshälften der österreichisch' ungarischen Monarchie selbst ein Uebereinkommen zum Schützt des geistigen Eigenthums der beiderseitigen Staatsangehörige» zu Stande gekommen sein werde. Diese Voraussetzung hol sich nicht erfüllt. In Folge des in Bern   im vorigen Jahre z» Stande gekommenen Beschlusses wurden zwar zwischen Oester» reich und Ungarn   Verhandlungen wegen Abschlusses eines Rechtsvertrages zum Schutze des geistigen Eigenthums einge» leitet, doch find dieselben noch nicht zu Ende geführt und Oesterreich   kann, so lange über diese Grundsätze zwischen bei» den Reichshälften kein Einverständniß erzielt ist, der Literal» konvention nicht deitteteu. Da nun die gegenwärtige Konfe» renz in Bem hauptsächlich den Zweck hat, Vre oben erwähnte intemationale Literarkonvenlion zwischen den betheiligten Staa< ten definitiv abzuschließen und die Union   zu konstituiren, so ist Oesterreich   nicht in der Lage, an dieser Konferenz theilzu» nehmen. Frankreich  . DasJoumal officiel" veröffentlicht nachstehendes Dekret: Art. 1. Die Wahlkollegien der Departements sind fite den 4. Oktober einberufen, um die im Anhange an das Gesetz vom 16. Juni 1885 festgesetzte Zahl von Abgeordneten f wählen. Ärt. 2. Die Wahl wird auf Gmnd der am 31. Matt 1885 festgestellten Listen stattfinden. Die Maires der Ge» meinden, in welchen, entsprechend dem Artikel 8 des Regte' mentar-Dekrets vom 2. Februar 1852, Aenderungen an der am 31. März 1885 festgesetzten Liste vorzunehmen sind, werde» ......................... i m i i in........«TT aus duftiger Feme   ihm ein letztes trauriges Lebewohl z»' gewinkt hätten. Jansen störte ihn nicht in seinen Betrachtungen. Er mochte ahnen, was in der Seele deS jungen Mannes vor» ing, und noch immer auf eine seinen Wünschen entsprechende Entscheidung hoffen, denn auf seinen Zügen ruhte eine be- sorgnißvolle Spannung, die in seltsamem Widerspruch Z" der ernsten Verschlossenheit stand, welche seine Physiognoniie gewöhnlich charakterisirte. Nach mehreren Minuten blickte Weatherton wieder aus Mr. Jansen," begann er tiefbewegt,Ihr habt«nr einen Blick in die irdische Seligkeit vergönnt; zugleich aber habt Ihr einen Preis gesetzt, welcher mir dieselbe in uner» reichbare Feme   rückt. Ich kann nicht, ich darf nicht meine» Glauben ändern! Nehmt mir das Leben, behandelt mich als einen verächtlichen Spion, ja, als Mörder, aber dring* nicht weiter in mich, einen Schritt zu thun, der mich meiner eigenen Verachtung preisgäbe. Und Hertha, dieses edel» denkende, zartfühlmde, holde Wesen? Müßte auch sie mich nicht verachtm, wenn ich um irdischer Vortheile willen, selbst um in ihren Besitz zu gelangen, leichtsinnig die Religion, in welcher ich erzogen wurde, mit einer ander» vertauschte, deren Gebräuche meinen Ansichten von GotteS» verehmng so sehr zuwiderlaufen? Nein, Eure Nichte steh* zu hoch, ist mir zu heilig, um sie zum Gegenstand eines feilen Handels zu mache«. Ich selbst aber besitze j» viel Selbstachtung, um mich zu irgend einer Handlung hi»' reißen zu lassen, die in so krassem Widerspruch zu meine« Begriffen von Ehre und männlichem Pflichtgefühl stände, und über welche ich ihr gegenüber vor Scham erröthe» müßte." Junger Thor!" versetzte Jansen, und sein Gesich* legte sich wieder in strenge Falten, während seine Auge»' winket noch feucht schimmerten,ich will Euer Wort n«?' gehört haben." Verzeiht mir," fiel Weatherton dem Mormonen>» die Rede, indem er wiederum, wie um ihn zu beschwöre», seine Hand ergriff;eS liegt nicht in meiner Absicht, Euch zu verletzen. Wir betrachten nur Alles, was Religion be­trifft, von ganz verschiedene» Standpunkte» aus. Ihr fo»»*