Augen rannen. Als ihm aber Pater Bonaventura aus einem Fläschchen Salmiakgeist unter die Nase rieb, wurde das dem bieberen Türken doch zu stark und er zog es vor, wieder lebendig zu werden. Wie ein durch einen Schuß erschreckter Hase schnellte der Erschlagene in die Höhe. Alles lachte, selbst der vom Tode Erweckte. Der Mörder" wurde freigelassen, der Richter blieb verschont und ganz Nazareth lachte über den töstlichen Spaß. Dabei können wir aber nicht unterlassen, dem katholischen Blatt, welches den löftlichen Spaß" erzählt, zu bemerken, daß auf solche oder ähnliche Weise wohl alle ,, Wunder" auch in früheren Seiten gemacht worden find, nur mit dem Unterschiede, daß sie mit dem Todten" im voraus verabredet waren.

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Ferdinand Laffalle wird sich im Teatro Roffini in Rom  demnächst auf den weltbedeutenden Brettern produziren. Der bekannte italienische Dramatiker Pietro Calvi schreibt nämlich, der Raffegna" zufolge, ein Trauerspiel, das Ferdinando Laffalle" betitelt ist. Man darf auf diese schwierige poetische Leistung gespannt sein.

Salomonische Weisheit athmet folgende Handlung des Emits von Afghanistan  : Einer Meldung aus Kabul   zufolge hat der Emir von Afghanistan an hervorragenden Bläßen in den Hauptstädten seines Landes Kasten anbringen lassen, in welchen die Einwohner irgend welche schriftliche Beschwerden gegen öffentliche Beamte niederlegen fönnen.

Die Haupt- Weltsprachen. Auf der Erde sprechen_jett nach sorgfältiger Schäßung 90 Millionen Menschen das Eng. lische und zwar in Großbritannien  , Nordamerila, auf den Bermuden, in Jamaila, am Kap der guten Hoffnung  , in Australien  , Vandiemensland, Neuseeland   und Ostindien. Un­gefähr 75 Millionen sprechen das Deutsche  , und zwar in Deutschland   nebst Elsaß   und Lothringen  , in der Schweiz  , in Defterreich, Ungarn  , Rußland  , Nordamerika  , Südamerika  , den La Plata   Staaten, Rio Granda 2c., - Rio Granda 2c., Australien  und vereinzelt in Ostindien. 55 Millionen sprechen das Spa­nische, und zwar in Spanien  , Kuba  , Merito, den südameri­tanischen Republiken, Manilla 2c. Nur 45 Millionen Mens schen sprechen das Französische, und zwar in Frankreich  , Bel­ gien  , in der Schweiz  , in Drten Kanadas  , in Kayenne und zerstreut in Nordamerika  . Das Französische wird also von halb so viel Menschen gesprochen, als das Englische, und von nur drei Fünftel so vielen als das Deutsche  .

Kunst und Natur. Ein Herr zu einer jungen Dame: ,, Aber, mein Fräulein, Ihre Toilette scheint mir doch mit ihrer modernen Uebertreibung der Rückseite ein Ileiner Beweis Ihrer Eitelkeit zu sein." Dame: D, nicht doch, mein Herr, ich fann nichts dafür, ich bin einmal so modern gebaut."

Die Farbe der Trauer. Welches ist die eigentliche Farbe der Trauer? Das ist schwer zu sagen. Wie die Neger fich den Teufel weiß, und die Weißen denselben schwarz den fen, so trauern auch wir Weiße in Schwarz  , der Farbe der Finsterniß, des Todes, die Chinesen trauern in Weiß, der Farbe Der Reinheit des Himmels, die Egypter in Gelb, der Farbe

Theater.

Opernhaus.

Heute: Zar und Zimmermann  .

Schauspielhaus.

Heute. König Heinrich der Vierte.

Deutsches Theater.

Heute: Des Meeres und der Liebe Wellen.

Friedrich- Wilhelmstädtisches Theater.

Heute: Offenbach  - Cyclus. Orpheus in der Unterwelt  .

Heute: Theodora.

Refidenz- Theater.

Wallner- Theater.

Heute: Sie weiß etwas. Hierauf: Papageno.

Belle- Alliance- Theater.

Heute: Die Leibrente.

Walhalla  - Operetten- Theater.

Heute: Don Cesar.

Heute: Meffalina.

Vittoria- Theater.

Central- Theater.

Alte Jakobftraße 32. Direktion: Adolph Ernst.

Heute: Bum 75. Male: Die wilde Kaze. Gesangspoffe in

4 Atten von W. Mannstädt, Mufil von G. Steffens.

Louisenstädtisches Theater.

Direktion: Jos. Firmans.

Heute: Fra Diavolo.

Oftend- Theater.

Heute: Berliner   in Kamerun  .

Konigstädtisches Theater.

Heute: Gastspiel der Liliputaner. Die fleine Baronin.

Theater der Reichshallen.

Täglich: Aufreten sämmtlicher Spezialitäten.

American- Theater.

Täglich: Auftreten sämmtlicher Spezialitäten.

Kaufmann's Varieté.

Täglich: Große Spezialitäten- Vorstellung.

Kontordia.

Täglich: Auftreten sämmtlicher Spezialitäten und theatralische Borstellung.

Alhambra- Theater.

Wallnertheaterstraße 15.

Heute zum 4. Male:

In Leid und Freud.

Lebensbild mit Gesang in 4 Aften von A. Slottko. Vor der Vorstellung: Großes Konzert der Haustapelle. Anfang des Konzerts 7 Uhr, der Vorstellung 7 Uhr. Bons haben Wochentags Giltigkeit.

Morgen: Dieselbe Vorstellung.

Passage I Treppe.

Geöffnet von 9 Uhr Morg. bis 10 Uhr Ab­Kaiser- Panorama.

Diese Woche: Eine Reise durch Desterreich. Eine be queme Wanderung durch Rom  . Hertha- Reise. Karolinen  . Inseln. a Reise 20 Pf., Kinder 10 Bf. 12450

Gerechte Sache siegt!

Unserem lieben dicken Restaurateur Sur Pommerschen Küche", Herrn W. Klein, die herzlichsten Glückwünsche zum Lokalwechsel. Wir werden Alle Dranienstraße 181" antreten. Ein donnerndes hoch von seinen Stammgäften.

Todes- Anzeige.

12446

Allen Freunden und Bekannten zur Nachricht, daß mein noch einzig lebender Sohn

Arthur

[ 2448

heute Nachmittag 4% Uhr nach langem Leiden sanft ent schlafen ist.

Die Beerdigung findet Freitag, Nachmittags 1 Uhr, vom Trauerhause aus statt.

H. Arnold, Beitungs- Spediteur, Rochstr. 39.

der Vergänglichkeit in der Natur, die Aethiopier in Braun, der Farbe des Erdbodens, die Türken in Blau, der Farbe des Himmels, wohin die Seelen gelangen, oder auch in Purpur und Violet.

Ahnungsvermögen. Profeffor( fich an einen Schüler wendend): Können Sie mir diese etwas schwierigere Stelle übersetzen!" Schüler( der nicht vorbereitet ist, vor sich hin­brummend): Muß gerade mich nehmen, der Esel!" Pro­feffor: Nur lauter, ich glaube, fie meinen das Richtige."

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Renommist. A.: Schauen Sie doch, wie entseglich mager hier die Schweine find." B.:,,Det is noch jarnischt. Bei B.: Det is noch jarnischt. Bei uns, da find die Schweine so mager, daß die Bauern ihnen Knoten in die Schwänzchen schlagen, sonst loofen sie durch die Thürrizen."

Von traurigen Zuständen in Kalifornien   berichtet ein in San Franzisko erscheinendes deutsches Blatt. Die Anzahl der Selbstmorde in San Franzisko ist," so schreibt dasselbe, erschreckend groß und tief betrübend ist die Thatsache, daß unter den Unglücklichen, die sich in den Tod stürzen, eine über­wiegende Majorität deutscher   Abstammung ist. Alle diese Be dauernswerthen find Opfer getäuschter Hoffnungen". Da troß­dem in Deutschland   fortwährend Agenten thätig sind, um Auswanderungsluftige durch glänzende Schilderungen und Versprechungen nach Kalifornien   zu locken, so sieht sich daz­selbe Blatt zu folgender Warnung veranlagt: Bleibt Alle im deutschen Vaterlande, die Ihr fein kleines Kapital habt, um selbstständig etwas zu beginnen! Arbeit findet Ihr hier nicht; allein in San Franzisko wird die Zahl der Arbeitslosen auf 10 000 geschäzt!"

Kleine Mittheilungen.

Aachen  . In einem Gewölbe des aus der Römerzeit stammenden Granusthurmes am hiesigen Rathhause hat der städtische Archivar, Dr. Pick, vier Karren voll Urkunden auf­gefunden, von denen 500 aus dem 13., 14. und 15. Jahr hundert herrühren. Leider ist manches andere werthvolle Ma­terial theilweise oder ganz bis auf die prachtvollen schweren Einbanddecken zerstört.

Mainz  . 9. Oktober. Als der um 11 Uhr hier abgehende Bug in die Station Nackenheim   einfuhr, wollte der dienst, thuende Bahnwärter die Barriere noch schnell schließen, wurde aber beim Ueberschreiten der Geleise von der Lokomotive erfaßt und noch etwa 200 Meter fortgeschleift. Furchtbar verlegt wurde der Unglückliche, der sich an dem Aschenkasten der Lokomotive festgehalten hatte, noch lebend aus seiner gefähr­lichen Lage befreit. Der Verunglückte, der verheirathet ist und brei Kinder befigt, lebte gestern Abend noch, doch ist wenig Hoffnung vorhanden, ihn am Leben zu erhalten.

Triest  , 9. Oktober.  ( Ein von Ratten getödtetes Kind.) Von der traurigen Lage unseres Proletariats hat nur Der jenige eine Idee, welcher die engen. licht- und luftlosen Sac gaffen unserer Altstadt und ihre Armenquartiere, wahre Brut

ftätten des Elends und der hohlwangigen Verzweiflung, sehen Gelegenheit hat. Eine arme Arbeiterfra, Anna Com die mit ihrem Gatten und fünf Kindern ein elendes Kämm chen in der Via Sporcavilla bewohnte, entfernte fich aus de selben, um das färgliche Abendbrod für die Familie zu hole und mußte ihr jüngstes, 24 Tage altes Töchterchen ohne ficht zurücklassen. Als fie nach zehn Minuten zurüd hörte fie das Kind jämmerlich schreien und sah eine große aus dem Bett desselben springen, während eine andere Gefichtchen des wehrlosen Säuglings benagte; das etel Thier wollte seine Beute nicht fahren laffen und mußte der unglücklichen Mutter mit Gewalt entfernt werden. brachte das blutüberströmte Kind in die nächste Apotheke, die Wunden in Anbetracht des zarten Alters des Kindes sehr schwere bezeichnet wurden. Die Wangen waren an vie Stellen benagt, ein Stück der Oberlippe fehlte, während Nase ganz losgelöst war. Das Kind wurde ins Spital bracht, wo es nach wenigen Stunden starb.

Met, 10. Oftober.( Wölfe in Lothringen  .) Alljährlich Herannahen des Winters erneuern sich die Klagen über Auftauchen und die Frechheit der Wölfe. Aus den franzöfi Ardennen herüberwechselnd findet das schädliche Raubzeug den lothringischen Waldungen ein ficheres Unterschlupf ,! wo es seine Streifzüge mitunter bis in die Dörfer hinein dicht vor die Thore von Mez ausdehnt. In diesem Jahre Jiegrimm nicht einmal den Winter abgewartet, schon jest m die Schäfer in der Umgebung von Colombey, der Wahlstatt  Kämpfe vom 14. August 1870, nicht mehr, ihre Schafe im F pferchen zu lassen und selbst aus der Pfalz   wird von dem tauchen eines ohne Zweifel aus Lothringen   herübergefo nen Wolfspaares berichtet. Am hellen Tage versuchte ne ein Wolf bei Colomben, sich in die Furchen ducend, Schafheerde zu beschleichen, während ein zweiter in entge gefester Richtung Wache stand. Erwägt man, welchen eno Schaden ein einzelner Wolf anrichten kann, dem gelingt, in einer Schafheerde ungestört wüthen fönnen, so wird man das Verlangen der Schäfer nach erfolgreicher Abhilfe berechtigt fi Bwar wird in Lothringen   ein Schußgeld für erlegte gezahlt, doch scheint die geringe Höhe deffelben auf die nicht anregend gewirkt zu haben. Will man dem Uebel radikal zu Leibe gehen, so müssen sowohl in den franzöf als in den deutschen   Grenzbezirken gleichzeitig umfa Treibjagden veranstaltet werden. Dies jedoch durchzu wird bei dem bekannten Schlendrian der französischen  gierung auf forstlichem Gebiete nicht geringe Mühe foften

legen.

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Donnerstag, den 15. Oktober, Abends 8 Uhr,

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Tagesordnung: 1. Vierteljahresbericht. 2. Abrechnung. 3. Verschiedenes.

Billets zu dem am Sonnabend, den 24. d. M., stattfinden. den Vergnügen find in der Versammlung zu haben. Mitglieds­farte legitimirt. Neue Mitglieder werden aufgenommen. Der Vorstand des 1. Arbeiterinnen- Vereins. NB. Der unentgeltliche Arbeitsnachweis befindet sich bei Frau Kreut, Staligerstraße 28, und Fräulein Seeger, Prenzlauerstraße 39. [ 2438 Allen Freunden und Bekannten zur Nachricht, daß das

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Sonnabend, den 17. Oktober, in der Urania  ", Wrangel ftraße 9 und 10, stattfindet, wozu freundlich eingeladen wird. Anfang Abends Uhr. Der Vorstand.

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