wurde pot gewählt. Eine weitere jebt erregte Debatte rief der Anschluß te nach ihre bes Fadvereins der Stellmacher Berlins an den zentralisirten Der Kutsche Verein deutscher Stellmacher" hervor. Um dieser einen per­leftich- Marhönlichen Char after annehmenden Debatte ein Ende zu be g des Kopfteiten, brachte Herr Mengel folgenden Antrag ein. Ich bean pe nach dem trage, diesen Punkt bei der nächsten Versammlung in Be e deffen inrathung zu ziehen, und die Auflösung des Vereins derselben deffentathung ug.u über laffen. Dieser Antrag wurde angenommen. Es wurde Sennede dann die Mittheilung gemacht, daß die Lohnkommission der ch dem Kelle Berliner Stellmacher in nächster Beit eine öffentliche Ver hebliche Bersammlung einberufen werde, in welcher dieser Bunft ebenfalls im Kranken auf der Tagesordnung stehen werde. Herr Hering theilte .M., Radoch mit, daß er das bewilligte Geld an die Kiften und Em Flur de Roffermacher noch nicht habe abliefern fönnen, da ihm die Bahl Todesurface tellen unbekannt seien. Gleichzeitig stellt derselbe den Antrag, das M., Abend Beld der Vereins taffe zu überlassen, da der Streit zu Ende resp. eplatz 5 frant luforisch gemacht sei. Nachdem sich mehrere Redner dieser An­men zu haben, cht angeschlossen hatten, beschloß die Versammlung demgemäß. Ian, welde Fragelaften befanden sich folgende Fragen: Wieotel bereits de fachvereine der Stellmacher giebt es in Deutschland ? Herr

Braad gab hierauf an, daß seines Wifens zwei Fachvereine Der Stellmacher, ein deutschei Wagner- Verein in München und Der zentralisirte Verein deutscher Stellmacher" in Hamburg bestehen. Die Frage: Ob es möglich wäre, Herrn Klein zu er Expreffum beranlaffen, einen Bortrag über Vegetarismus zu halten? wurde dahin beantwortet, daß der Vorstand versuchen würde, Landgericht diesem Verlangen nachzukommen. Auf die Frage: Wann elle obam findet die Abrechnung vom legten Vergnügen( Stiftungsfeft) 1870/74 in

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folgt sei. Dieselbe habe eine Ausgabe von 103 M. ergeben, während die Einnahme 103,30 Mt. betragen habe. Frage: Wieviel Unterschriften find zu der Petition betreffs Des Arbeiterschußgefeßes eingegangen?

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Rengel bah n beantwortet, daß die Bahl annähernd 300 be tragen habe und daß die Petition bereits abgeschickt sei.

Der Fachberein der Tischler hielt am Montag Abend Dieser Zeit in Rothacker's Lokal, Belle Allianceftr. 5, eine Versammlung

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referitte. Unter Klima verstehe man die Witterungsverhältnisse

nach den Verhältnissen einzurichten. Beklagt wurde ferner der große Indifferentismus der Kollegen, welche wohl, wenn ein momentaner Erfolg in Aussicht stehe, fich aufrütteln lassen, so­bald der Rausch jedoch verflogen, auch wieder schlafen gehn. Möge doch endlich jeder Tischler einsehen, daß nur durch zähes und festes Zusammenhalten eine den heutigen Verhältnissen entsprechende Werbefferung der Lage der Gewerksgenossen her­beigeführt werden tann.

Die öffentliche Versammlung der Vergolder Berlins , welche am Sonntag Vormittag bei Scheffer, Inselstr. 10, tagte und von den Hrn. Hieth, Reuß und Gansly geleitet wurde, beschäf tigte fich mit den vom Unterstüßungsverein ins Leben gerufenen hatte das Referat übernommen und entrollte auf Grund des statistischen Erhebungen im Bergoldergewerbe. Herr Böhl eingelaufenen Materials ein treffendes Bild über die traurige Lage des Gewerks. Die Erhebungen vermittelst Fragebogen, ( soweit die Kollegen fich daran betheiligten) umfaßten 442 im Bewert beschäftigte Personen einschließlich der Frauen und Mädchen, Lehrlinge und Arbeitsburschen. Die Angaben über die Höhe der Löhne förderten die bedauerlichsten Resultate aus den einzelnen Werkstätten zu Tage und ergab die Ge sammtübersicht, daß in der Glattleistenbranche die denkbar schlechtesten Löhne gezahlt werden, während bei den Barockvergoldern jedoch noch eine kleine Befferstellung zu konstatiren sei. Die niedrigften Angaben lauteten von Leistenvergoldern: höchster Lohn 12 M., mittlerer 9 M., niedrigfter 7,50 M., während bei den Barockvergoldern die niedrigsten Angaben 15 und 16 M. betrugen. Die gesammte Erhebung ergab als böchsten Lohn 20,94 M., mittleren 16,85 M., niedrigsten Lohn 12,28 M. In Betreff der Arbeitslosigkeit ergab das Resultat, daß bei den leistenbranche, und daß bei letterer im Durchschnitt eine Nachfrage Barodvergoldern dieselbe bedeutend stärker sei, als in der Glatt. nach Arbeitskräften vorhanden set. Das Gesammtergebniß betrug auf den einzelnen Gehilfen eine arbeitslose Woche im Jahre. Die Gesammtangaben in Betreff der Ueberstunden( größten theils Sonntagsarbeit) ergaben 263 Wochen und 2 Tage. Bu diesen Resultaten führte der Referent aus, daß bei den Leisten vergoldern, wo eine Nachfrage nach Arbeitskräften vorhanden

eine fet, die schlechtesten Löhne gezahlt werden. Dieser Mißfland sei Lufteigen heiten eines Ortes, unter Aftlimatisation des Meniden die Gewöhnung an einen anderen, vom Geburts. Lande verschiedenen Temperaturgrad. Redner führte aus, daß Löhne fortwährend zurückgehen, während bei den Barodvergol Die Reger fich leichter afflimatifiren als die Europäer, noch leichter die Mongolen. Mischvöller find am widerstands. fabigften, auch attlimatisiren sich die Süddeutschen leichter, wie bie Rorddeutschen. Da die Auswanderungsfrage durch die Erwerbung von Kolonien eine lebhaft debattirte ist, so sei es bald bara bedingt nothwendig, nach den Ursachen der Aftlimatisations Krankheiten zu forschen; schon der Alterthums Gelehrte

darin zu suchen, daß in dieser Branche die Affordarbeit schon feit einer langen Reihe von Jahren üblich sei und dadurch die dern die Lohnarbeit noch verbreiteter wäre und trop der größeren Arbeitslosigkeit der Lohn fich noch auf 15 Mart hält. Aus der Arbeitslosigkeit und Ueberstundenarbeit, welche fich gegenüberstehen, wies Redner nach, daß von den 442 beschäf tigten Personen nur 263 gelernte Arbeiter verbleiben und auf jeden eine arbeitslose Woche lomme. Der Umstand, daß 263 Wochen Weberarbeit vorhanden sind, zeige, daß es unbedingt

den jung Sot ates fagte, daß Luft, Wasser und Boden den Menschen nothwendig sei, ein Verbot der Sonntags und der Ueber shyftich und geistig verändern". Es sei sehr gefährlich, nach fumpfigen tropischen Gegenden, wie Süd. Afrika 2c., auszuwandern, Auftralien dagegen

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stundenarbeit zu erlassen, um dergleichen Mißstände zu besei tigen. An der Distuffton betheiligten fich die Kollegen zahl reich; fie berührten die Lage des Gewerks und die traurigen sammt den Wunlch aus, daß zwischen den beiden neben einander bestehenden Vereinen eine Einigung in fürzester Zeit erfolgen möchte, um gemeinsam für die Ver befferung der Lage der Gewerksgenoffen zu wirken. Ein darauf fammlung möge beschließen, in 5 Wochen eine Delegirten­Versammlung beider Vereine abzuhalten; inzwischen sollen die beiden Vereine in ihren Sigungen Berathungen vornehmen und den Delegirten Bollmacht ertheilt werden. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Ebenso eine von Herrn Ramlow eingebrachte Resolution folgenden Inhalts: Die heute Infelstraße 10 tagende Bersammlung der Bergolder befindet

Speziell in Nord- Amerika gedeihe die indo germanische Ergebnisse der veranstalteten Erhebung und fprachen insge Hafe pbyftich und geistig außerordentlich gut. Wenn nördlich Bohnende nach tropischen Gegenden auswandern, fallen die felben dem gelben Fieber, Fled Typhus und ähnlichen Krant beiten zum Opfer, während die südlich Wohnenden in fälteren

Rimas an Stropheln und Lungenschwindsucht zu Grunde Bezug nehmender Antrag des Herrn Böhl lautete: Die Ber Beben. Von allen wandernden Böllern haben sich die Juden beften bewährt, allmälige Abhärtung und mäßiges Leben ogen wohl viel mit dazu beigetragen haben. Die Englander durch Erfahrung belebit worden, bei Expeditionen nach pifchen Gegenden nur allmälig vorzubringen, um fich an das inderte Klima zu gewöhnen. Als Hauptbedingung ist den und fchen Auswanderern zu empfehlen, fich in tropischen Gegen en finnlich und diätisch zu mäßigen, auch trägt zur Erhaltung durchfes fich attlimatifirenden Völler viel ein viel ein geordnetes Kolonien

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fich mit dem Referenten im Einverständniß und spricht ihre Buftimmung dahin aus, daß die beiden Vergoldervereinigungen dahin streben mögen, daß eine Einigung erzielt wird, und zwar eine Verschmelzung zu einem Berein. Der Schluß der Ber­fammlung erfolgte um 1% Uhr.

bei. In Betreff le Rebner, daß es fich bei Erwerbung Derselben Ackerbau als bandeln tönne. Wollte man die südafrikanischen Neger zum um den Handel Blantagenbau erziehen, so müßte man denselben mit gutem Drechsler, Knopfarbeiter und Berufsgenossen, welche am vorangehen, da es jedoch dem Europäer der Afflima­rurtheilte ationsfrankheiten wegen schwer fallen würde, fich dort nieder­Umftande en, so ist daraus zu schließen, daß die Gründung der Rolonien überhaupt ein verlorenes Projekt ist und höchstens für den Handel von Interesse sein tönnte.

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ferner an die Aerzte, daß es sich dieselben angelegen sein laffen follten, über die Ursachen der Attlimatisationsfrankheiten zu forschen und das Volt aufzuklären; legteres würde dadurch vor Doreiliger Auswanderung gewarnt. Bum zweiten Punkt der 1. Bo praden mehrere Mitglieder, welche fich dahin äußerten, daß bei jepiger zügelloser Arbeitszeit auf dem Wege der Arbeits­It: Ber einftellungen Würde der dem Reichstage bereits vorgelegte Arbeiterschutz­gefeg- Antrag zum Gesez erhoben, so wäre, wenn auch leine tündige, o doch eine bestimmte Arbeitszeit vorgeschrieben. Die Stonturrenz wäre dann eine geringere und würde es dann die Set schwer fallen, bei guter Organisation die Arbeitszeit je

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Berlins , welche den guten Geschmad in Erbpacht genommen au haben fich anmaßen, so viel Ungehöriges, daß man schon um des liebenswürdigen Humors willen, der unbestreitbar dem Luftspiel herrscht, über diese Kleinigkeiten gern hinweg, ht. Es besteht eben ein gewaltiger Unterschied zwischen ge Flüchtlinge uthvollem Humor, der ohne zu verlegen beluftigt, und ops, ber hen wigelnden Anzüglichkeiten, mit denen unsere Dichter. afte und ge, die augenblicklich den Markt beherrschen, ihr entnervtes

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Die Handlung hat troß ihrer Einfachheit dem Verfaffer Anlaß uden tomischsten Szenen gegeben, und das Publikum bewies urch den stürmischen Applaus, daß es mit dem Autor vollkom Men Figuren bereits im Leben begegnet zu sein glaubt. Wir ben den ältlichen, bodbeinigen Gutsbefizer, deffen Liebhaberei ift, an Menschen und Thieren gleichmäßig seine Parforce ten vorzunehmen; seine Frau, die mit wahrem Feuereifer Mes um fich herum verheirathet; es erscheint der Predigts­er ebensoviel Steifheit und Ungeschicklichkeit befigt; der te- Randidat, der ein zwar von Liebe überströmendes Herz, ter zeigt uns den lebensfrischen, heirathaluftigen, pensions brüffigen Backfisch, den jungen, liebenswürdigen Hausarzt, Diener kurz Alles,

Freilich kommt hinzu, daß man

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au einem richtigen Luftspiel nach deutschem Muster ort. Wir verrathen von der Handlung nichts, nur so viel Belagt, daß fich unter dem Personal des Wallner- Theaters

lann an ben. Die Balme des Abends trug Fräulein Kramm davon,

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tabe die richtigen Repräsentanten der dankbaren Rollen junge Dame berechtigt zu den schönsten Hoffnungen. Auch übrigen Mitwirkenden hielten fich recht brav, Herr Blende tegte fogar den Verdacht, selbst der Theologie nicht ganz fern fteben, er hätte sonst unmöglich so salbungsvoll und zimper Bugleich fein tönnen. Hoffentlich leben Herr und Frau ippofrates" recht lange am Wallner Theater.

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Dienstag, den 27. Dttober, in Böttcher's Lokal, Köpnider­ftraße 150-151 stattfand, erstattete zunächst der Kafftrer den vierteljährlichen Kaffenbericht. Derselbe ergab eine Einnahme von 91 M.( bei Uebernahme am 1. August befanden sich 26 M. in der Vereine kaffe ) und eine Ausgabe von 111,82 M., remnach bleibt ein Kassenbestand von 5,18 M. Die Zahl der Mitglieder beträgt bereits über 200. Hierauf wurde dem Kafftrer Decharge ertheilt. Herr Schrader erstattete alsdann Bericht über den jeßigen Stand des Streits und präzisirte hierbei die Stellung des Vereins dahin, daß es Pflicht der Mitglieder sei, die fireifenden und ausgesperrten Kollegen nach Kräften zu unter­ftüßen. Der Vorsitzende, verr Hildebrandt, nahm nun Ge legenheit in furzen Ausführungen an der Hand des Vereins statuts über die Aufgaben der Fachvereine zu sprechen. Redner bezeichnete als erste und Hauptaufgabe der Vereine, dahin zu wirken, daß auf gesetzlichem Wege eine Regelung der Arbeits­zeit sowohl wie Beseitigung der Sonntagsarbeit herbeigeführt werde. Auf die im Statut vorgeschlagenen Unterstügungsfaffen

Gespielt

für Arbeitslosigkeit und wandernde Kollegen eingehend, führte er aus, es wäre Aufgabe der Regierung, nach Kräften derartige Kaffen durch Staatsmittel zu gründen, da es dem Arbeiter unter den heutigen Verhältnissen unmöglich sei, die bedeuten­den Beiträge allein zu tragen. Mit einem warmen Appell an die anwesenden Gäste, fich dem Verein anzuschließen und nach Kräften für denselben zu wirken, schloß der Redner. Nach furzer Diskussion, in welcher Herr Brause fich mit dem Vor tragenden einverstanden erklärt, wurde über den Antrag Hoff mann, die Streitkaffe wieder einzuführen, und den Antrag des Vorstandes, den Vertrauensmännern der einzelnen Fabriten und Werkstätten die Beiträge zu erlassen, diskutirt. Beide Anträge wurden abgelehnt, jedoch der Vorschlag Brause, in nächster Beit mit Gründung eines Streitfonds vorzugehen, zu welchem die Gelder durch freiwillige Beiträge zusammengebracht werden sollen, dem Vorstand überwiesen mit dem Wunsche, in einer der nächsten Versammlung einen derartigen Entwurf vorzu legen. Nachdem die Versammlung geschloffen, trat ein Theil der als Gäste anwesenden Drechsler dem Verein als Mitglie der bei. Die nächste Vereinsversammlung findet am 13. No vember in Keller's fleinem Saal, Andreasstr. 21, statt.

hr. In der öffentlichen Versammlung der Schloffer, welche am Mittwoch in den Bürgersälen Dresdenerstraße 96 unter Vorsitz des Herrn Miethe stattfand, wies Herr Löschte als Referent zum ersten Gegenstande der Tagesordnung: Wie stellen sich die Schloffergesellen zu der von ihnen ge wählten Lohntommiffion?" auf die bedauerliche Gleichgiltigteit hin, die bei den Schloffergesellen Berlins nach einer kurzen lebhaften Lohnbewegung wieder herrschend geworden. Herr Miethe machte darauf aufmerksam, daß das durch die Lohn bewegung Errungene schon wieder in Frage gestellt werde. Da in Folge der nach dem Maurerstreit sehr lebhaft geworde nen Bauthätigkeit auch in den meisten Schlosserwerkstätten vollauf zu thun sei, so werde in vielen derselben die ers rungene zebnstündige Arbeitszeit nicht mehr inne gehalten, sondern wieder bis zu fünf Stunden länger und auch noch am Sonntage gearbeitet. Gelänge es nicht, das Intereffe an der Lohnbewegung neu zu beleben, so werde die Lohnkom überwiesen werden müssen. Es wurde auf Herrn Miethes Vorschlag beschloffen, daß die Lohntommission ein Flugblatt, durch welches alle Kollegen zur Betheiligung an der nächsten öffentlichen Versammlung dringend aufgefordert werden, drucken und in allen Werkstätten vertheilen laffen soll. Die zwei anderen Gegenstände der Tagesordnung: Bortrag über die Altordarbeit und Ersazwahlen für die Lohnfommiffiono wurden, weil die Versammlung zu schwach besucht war, auf die Tagesordnung der nächsten öffentlichen Versammlung gefeßt.

miffion aufgelöst und der Unterſtügungsfonds dem Fachperein

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Halle a. S., 26. Oftober. Die weisen Väter unserer Stadi haben, um das Defizit zu decken, welches durch den Aneh lauf des sogenannten Ochsenftalles" und der hierzu gehörigen Grundstücke in der Stadtkaffe entsteht, eine tommunale Bier fteuer einzuführen beschlossen. Dieselbe lam den Einwohnern so unerwartet, wie ein Blig aus heiterem Himmel. Der Be schluß wurde in der am 19. d. Mts. abgehaltenen Sigung der Stadtverordneten Versammlung mit 22 gegen 12 Stimm gefaßt; derfelbe bedarf aber bekanntlich noch der Genehrat Wird gung der Regierung. dieselbe den Herren Stabtvätern einen Strich durch die Rechnung me.chen? Der Referent in der Stadtverordneten Versammlung, Herr v. Hagen , hatte erklärt, daß, wenn man die Personen der uns tersten Steuerstufen, welche durch die Biersteuer entlastet wer den sollen von den direkten kommunalen Abgaben, fragen würde, ob fie unter diesen Umständen die Biersteuer haben wollten, diese mit Ja antworten würden. Um auf diese Aus­führungen eine Antwort zu geben, war bier am Sonnabend, Den 24. Dktober, eine öffentliche Volks- Versammlung einbe tufen mit der Tagesordnung: Die projektirte Biersteuer vom vollswirthschaftlichen Standpunkt". Das Referat hatte der Reichstags Abgeordnete Herr Hasenclever übernommen. Der felbe wies zunächst darauf hin, daß die Versammlung eigent lich etwas verspätet einberufen worden sei, da fich die Stadt verordneten Versammlung schon zu Gunsten der Biersteuer entschieden habe. Da die Angelegenheit von allgemeiner prine zipieller Bedeutung sei, wäre fie auch jetzt noch der Besprechung werth. An die Worte des Herrn v. Hagen anknüpfend, meinte Redner, die heutige Versammlung würde zeigen, ob der Referent in der Volls- Versammlung oder der in der Stadtverordneten Bersanimlung in dieser Frage die Intereffen der Bürgerschaft richtig erkannt habe. Redner bespricht dann die sich schroft gegentiber stehenden Resolutionen der Brauereibefizer und der Bierverleger. Erstere erklärten, daß fie die Steuer allein tragen müffen, lettere fürchten aber, daß die Brauereibefizer auf die Dauer ihr Wort nicht halten, sondern sich die Steuer abzus mälzen wiffen werden. Hedner erklärte sich weiter mit den 1 Ausführungen des Magistrats einverstanden, daß das Steuer fyftem der Stadt Halle geändert werden müsse. Wenn aber Das Neue nichts besseres sei, dann könne man es ruhig beim Alten laffen. Am gerechtesten sei die Einführung einer pro­greffiven Einkommensteuer und Abschaffung aller indirekten Steuern. Referent charakterifirt hierauf die Qualität des Halle 'schen Bieres, das so schon arm genug an Mals und Hopfen wäre. Durch die Biersteuer würde den Bierplanschern erst recht Thür und Thor geöffnet. Jene Herren, welche so gern mit dem Munde die Schnapspest beseitigen wollen, wür ben dieselbe gerade durch die Biersteuer noch mehr verbreiten. Redner kommt dann auf die Reichsmalzsteuer zu sprechen, die fährlich 20 Million n Mark betrage. So wenig die Herren Brauereibefizer diese Steuer allein tragen, so wenig würden fie auch die Kommunalsteuer tragen. In trefflichen Worten weißt hierauf der Redner statistisch nach, wie sehr die indirekten Steuern und Bölle die nothwendigsten Lebensmittel vertheuern. Gerade diejenigen Zölle und Steuern, welche auf solche Bedürfniß Gegenstände gelegt worden seien, die vorzugsweise vom arbeitenden Volle verbraucht würden, seien seit Jahren immer in weit höherem Maße gestiegen, als die Bölle und Steuern, welche auf Ver brauchsgegenstände gelegt seien, welche durch die besser fituirte Minderheit gefordert würden. Der Kaffeezoll sei von 41 Bf. auf den Kopf der Bevölkerung vom Jahre 1836 auf 97$ 3f. im Jahre 1884 gestiegen; der Tabakzoll von 15 Bf. auf 69 Pfennig; der Weinzoll aber nur von 19 auf 32 Bf. und der Boll auf Südfrüchte gar nur von 5 auf 6 Bf. Während

einer Poffe über dieses Thema geleistet werden kann, das haben die Autoren in einer fleißigen, literarischen Arbeit besorgt, die eine erschöpfende Kollektion aller möglichen Scherze, vom ur­alten Meidinger bis zum neuesten, blutigsten Kalauer und von der schmerzerregenden Gedanken Verrentung bis zum erheitern­den Schlagwort enthält. Wenn troßdem das Stüd an einigen entbehrlichen Abschweifungen leidet, so liegt die Ursache in dem Getändel von drei Liebespaaren und in der Verliebtheit des alten Blumau . Von den drei Pärchen kommt das eine schon verheirathet auf die Bühne; die beiden anderen zu ver einigen ist Aufgabe der dramatischen Handlung. Daß fie ge lingt ist natürlich, aber daß fie unter den denkbar drolligsten Situationen allmählich zu Stande kommt, ist ein zweifelloses Ver­dienst der Autoren. Bei der gänzlichen Abgebrauchtheit der Boffe sollte man einen solchen Reichthum neuer Einfälle für tomische Situationen taum noch zu finden hoffen. Voraus­fichtlich wird der Rothstift an dem Zert der neuen Poffe noch eine dankenswerthe Aufgabe vollziehen und einige Längen bes seitigen, die es hauptsächlich verhinderten, daß die besseren Partien des Stüdes voll zur Geltung kommen. wurde, wie immer im Belle- Alliance- Theater, recht brav Bwar hätten wir uns die Jugendfreundin der Blumau 'schen Tochter namentlich in den gesanglichen Leistungen etwas effektvoller gewünscht, dagegen waren die fleinen Intriguen- Bartien der Dame( Frl. Dodmann) recht hübsch und verdienten und fanden Anerkennung Frau Walter Troft gab die zungen fertige Schwägerin Blumau's mit vielem Geschick und Herrn Niedt's Gutsbefizer Martin Burg würde an seinem komischen Eindrucke nichts eingebüßt ha en, wenn er seine Bornandrohun­gen weniger laut aber mit lebhafteren Geberden zur Darstellung gebracht hätte. Die Herren Neuber und Ariete brachten Den zünftlerischen Tischler Murr und Schloffer Knurr sehr geschickt zur Darstellung, und ebenso Herr Tyołowsti als der ewig lächelnde Diener Blumau's in Masle und Vortrag recht gut, wenn auch die ganze Figur, ein Mensch, der durch seine Gefichtsbildung den Verdacht erweckt, als ob er beständig lächele, eben so wenig neu war, wie manches andere in dem Stüd. Die Mufit wird auf dem Theaterzettel dem Herrn G. Michaelis zugeschrieben, doch lehnt fie fich fast ausschließlich an neuere Melodien an und einige Lieder, die Fil. Dodmann vortrug, gestatteten wegen der Vor­Werth ihrer Melodien. Bei zwedmäßiger Kürzung lönnte das Stück fich immerhin einige Zeit auf dem Repertoire des Belle Alliance Theaters halten.

littwoch die neu einstudirte Poffe..Billa Friedelsruh " Im Belle, Alliance Theater gelangte am Aufführung. Die Autoren( Otto Schreier und Her ann iride schildern in vier Aufzügen die Erlebnisse Rentiers Gottfried Blumau( Herr Guthery), der in iner Villa Friedele rub, ftatt die erhoffte Ruhe zu finden, aufs tragsweise dieser Dame teinen Schluß auf den musikalischen iro, und ohne sein Verschulden mit den biederen Lands limmste von seiner gesammten Verwandtschaft heimgesucht Bu febrnern in allerlei Konflikte geräth. Was in dem Rahmen

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der Boll auf Gewürze fich nur verdoppelt habe von 3 auf 6 Bf.sei der Boll auf Heringe versechsfacht worden von 1 Bf. auf 6 Bf. Noch 1864 habe der Boll auf Getreide, Hülsenfrüchte und Malz nur 1 Pf. auf den Kopf der Bevölke rung betragen, während er 1884 auf 52 Bf. beraufgegangen sei und nach dem neuen Bolltarif wohl das Doppelte betragen werde. Die Steuer aber auf Tabat sei seit 1869 von 22 Bf­pro Ropf auf 81 Pf. im Jahre 1884 und die auf Bier feit dem Jahre 1870 von 37 Pf. auf 60 Pf. erhöht worden. Dars aus ersehe man, daß alle die Nahrungs- und Genußmittel des minder bemittelten Volks vorzugsweise mit einer Steuersteigenfis rung bedacht worden seien. Referent weist dann darauf hin, daß sich unter den Stadtverordneten, welche für die Einführung der Biersteuer gestimmt haben, fich auch Mit glieder der deutsch freifinnigen Partei befänden, welche n bei der Wahl mit allen möglichen Mitteln für Dr. Alexander Meyer agitiren. Letterer sei natürlich ebenfalls wie seine Hilfs. männer nur bei der Agitation freifinnig. Wenn diese Herren erst die Macht in Händen haben, so fagen fte zu guter legt auch zu alles ja. Redner trat am Schluffe seines Referates mit warmen Worten für Einführung des allgemeinen gleichen und direkten Wahlrechtes für die Kommunalwahlen ein. Die zahleich besuchte Versammlung zollte ihm den lebhaftesten Bei­fall. Der Vorfigende forderte nunmehr diejenigen, welche mit