Alle Dirichlet, Pflüger, Witt, Wilbrandt, v. Kalkstein( Klonowlen), te Be Schelbert, Trimborn, Graf Adelmann, Freiherr v. Aretin, haft der Freiherr v. Ketteler und Freiherr   v. Wöllwarth.  

tlichen r Heims

Lokales.

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Von der Berliner   Studentenschaft. Mit Unruhe und Deffent Befremden fleht man in Berlin   fich einen Umschwung in dem ihtliften Gebahren der Studentenschaft vollziehen. Berlin  , die jüngste itglieder Universität Deutschlands  - erft vor Kurzem hat fie das 75jäh erft vor Kurzem hat fte das 75jäh fich febr rige Jubiläum ihres Bestehens gefeiert ist naturgemäß die fonde größte. Die Bahl der Immatrikulirten beziffert fich in runder Menge Babl auf 4000; aber in der großen Stadt verschwinden selbst muggelt diese Tausende. Im Gegensatz zu jenen Universitäten, als beren Typus Jena   und Heidelberg   betrachtet werden können, Schriften wurde in Berlin   eifrig gelernt. Wenn man sich anderweitig wurden als Fuchs die Hörner abgelaufen, tam man hierher. 3war Bren einzelne Korps und Burschenschaften hatten ihre Verbindungs­3 best lolale, man schwor das Rechen nicht ab, und auch der Schläger wurde in Ehren gehalten; aber die Hauptsache blieb doch das Das Studium, und auch die ganzen Jahre hindurch ist kein einziger Legion Fall zu verzeichnen gewesen, in welchem Berliner   Studenten zu ege arfer Kritik herausgefordert hätten. Die in der Nähe der Die ein Universität belegenen Stadttheile mit ihren vielen, von Stu Denten innegehabten möblirten Bimmern haben zwar den Namen Des Quartier latin   erhalten; aber äußerlich merkte man nichts Davon, und der Nachtwächter hatte selten Ursache, fich zu be flagen. Der gelungenfte Scherz, welcher von der ganzen Harms lofigkeit des früheren studentischen Lebens zeugt, ist die Ein­eibung der Kellnerinnen in die Geheimnisse der lateinischen Sprache gewesen, gerade genug um die Bestellungen

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wohl, wenn er gar zu unbequem ist, abreißt. Am besten wärs, wenn man die betreffende Polizei- Verordnung für den Monat Dezember suspendirte; denn an Sonntagsruhe ist in dieser Beit in unseren Straßen doch nicht zu denken, auch nicht, wenn man die Schaufenster vernagelte, und die Ladeninhaber sparen eine Menge Scheerereien und erger.

r. Wenn zwei das Gleiche thun, ift's nicht das Gleiche!" Der Inhaber eines biefigen sogenannten Ein­

das möchte billig bezweifelt werden. Es mußte so tommen, es war unausbleiblich. Im Jahre 1879 fing man an, die Stu benten aus ihrem Lernberufe hineinzuziehen in den Kampf des Tages. Bis in die Hörsäle der Universität trug Prof. Ad. Wagner seinen Appell an das junge Deutschland  . Er und Stöcker und bas Deutsche Tageblatt" proflamirten den Sat: Wir stüßen uns auf die Jugend. Der Satz vom ,, Urgermanenthum" wurde ihnen so oft vorgesprochen, bis sie ihn glaubten. In dieser Weise wurde ein Geiſt in die studirende Jugend hineingetreibungsbureaus pflegt sehr genau die neuesten Entscheidungen unberechtigtes Selbstbewußtsein in fie hineingetragen. Der möglichst Vortheil für seine Klienten zu schlagen. Vor einiger tragen, der seiner Beit oft beklagt worden ist. Es wurde ein des Reichsgerichts zu studiren und aus den Präjudizien Hörsaal wurde leerer, die Versammlung voller. Nach außen Beit lieft er nun, daß nach einer Entscheidung des Reichs­brauche nicht allein das Vorrecht zu haben, daß der Student Falfimile) unter einer Urkunde einer schriftlich vollzogenen brang der Ruf von den veränderten Verhältnissen. Heidelberg   gerichts eine mittelft Stempels hergestellte Unterschrift( sog. und sein obligater großer Hund terrorifiren durfte. Man fonnte Unterschrift in ihren rechtlichen Wirkungen gleich zu achten set. lungen à la Bidenbach eingeschlafen; in den öffentlichen Lokalen erhalten, deffen Betrag er einzuziehen versuchen sollte; jest fiel es auch in Berlin   versuchen. Mittlerweile find die Versamm- Nun hatte der erwähnte Herr einen ziemlich werthlosen Wechsel duldet man den Hausfriedensbruch nicht; die einmal entfachte ihm ein, daß auf der Rückseite deffelben zwischen dem Indoffas Radau Luft sucht nach einem andern Felde und glaubt es menten fich auch der Stempel einer hiesigen unbedenklich nun zu finden, indem sich der jugendliche Uebermuth, ber keine zahlungsfähigen Firma befand. Galt der Stempel als Unter natürlich ausdrücklich betont werden, daß der hier erhobene Bedeutung eines Blanto- Giros haben, und die Firma zur Es muß schrift, so würde ein solcher auf der Rückseite des Wechsels die Vorwurf sich selbstverständlich nur gegen einen Bruchtheil der Einlösung des Wechsels verpflichtet sein. Allein mit der an­Berliner Studentenschaft richtet; aber dieser Bruchtheil macht geftrengten Wechseltlage wurde der Kluge Herr abgewiesen. fich eben in läftigster Weise bemerkbar. Es kann den früheren Die verklagte Firma wendete ein, die Abdruckung des Stempels Rettoren der Universität der Vorwurf nicht erspart bleiben, daß habe nur den Zweck gehabt, den Platz für die Einfügung einer fie der deutlich wahrnehmbaren Verwahrlosung nicht energisch Nummer zu bezeichnen, unter der der Wechsel in das Wechsel entgegentreten. Natürlich wird dem Uebel abgeholfen werden, buch eingetragen wurde; die Abficht, ein Blanlo- Giro zu voll­einfach durch die Bewohner Berlins   selbst. Hier imponirt ziehen, hätte der betreffende junge Mann der Firma, der den der junge Rowdy nicht, auch wenn er die Universität besucht Stempelabdruck machte, nicht gehabt, sei dazu auch garnicht und sich einbildet, zu den Gebildeten zu gehören. In Jena   legitimirt gewesen. Das Amtsgericht I erkannte, wie er mag der Direktor des Theaters glücklich sein, wenn die wähnt, auf Abweisung Der Klage, da ea den Bolizei und läßt Rubeftörer hinauswerfen. Und sie werden Studenten überhaupt ins Haus tommen. Hier ruft man die Beweis, daß Beweis, daß der Stempelabbrud als Giro gelten follte, nicht für erbracht hielt und die Frage dahingestellt über furz oder lang wieder in die bescheidene Sphäre zurüd- sein ließ, ob bei den präzisen Bestimmungen des Wechselrechts verwiesen werden, die ihnen gebührt. Einstweilen aber machen und bei der durchaus formalen Bedeutung der Wechselunter merklich. Die Früchte der im Jahre 1879 infaenirten Agitation mile ersetzt werden könne. fie fich, wie die B. M. 3." sehr richtig bemerkt, läftig be- schrift dieser durch einen Stempel oder ein sogenanntes Fatft­Für Geschäftsleute ergiebt fich deutschen   Volte eingeerntet. Aber besonders jubiliren braucht auf Wechselformulare vorsichtig zu sein. find gereift. Sie werden eine nach der anderen jezt vom jedenfalls die Nothwendigkeit, beim Aufdrücken ihres Stempels

man darüber nicht.

uf Seidel und Schnitt in der Sprache des alten Rom entgegennehmen zu lönnen. Nun ist das mit einem Male nbers geworden, und jeder Tag bringt neue Beweise dafür, e eine gewisse Verwilderung eingeriffen ist. Die auf der enfur frisch erhaltenen Verlegungen werden mit Stolz spa­en geführt. Gefichter, die wie Landkarten von Schlägern eichnet waren, fab man wohl hin und wieder in Berlin  ; aber es gehörte doch so etwas zu den Seltenheiten; heute denen man fich entsegt abwendet. Wenn sie wenigstens zu lommt es unausgesezt vor, daß man Studenten begegnet, von pause blieben, bis die Wunden ein wenig vernarbt find. Aber Studenthum, welches sich das ritterliche zu nennen beliebte, ebt, entgegen selbst der ärztlichen Vorschrift, unmittelbar vom Verbandsplay wieder hinaus unter das Bolt und zeigt sich mit bänden und Heftpflasterstreifen. Wer ein wenig sensitiv ist, jugenähten Lippen und Rasen, mit blutgetränkten Wattever ergreift bei solchem schauderhaften Anblide die Flucht, Damen werden davon oft so berührt, daß fie auf Tage eine Erinnerung Danon tragen. Es ist neuerdings Mode geworden, fich mit daß höhere Schulbildung fich als Schußwall erweise gegen tinem Schmiffe nicht zu begnügen. Nicht mehr durch Geschick geben, ist das begehrenswerthe Biel  . Es gilt denjenigen, welche gern renommiren, als besonders ehrenvoll, den Klingen Der Gegner möglichst viele Siebe abzuloden. Man sieht manch mal Studenten, die schnurstrads aus einem Seziriaal gekommen

g. Sehr interessante Auslaffungen über die Armen Berlins   befinden sich in den armenärztlichen Jahresberichten, welche foeben von der städtischen Bentralstelle zusammengestellt find. Wir lassen hier einige folgen: Aus der von Anderen beftätigten Beobachtung eines Armenarztes, der in 14jähriger Funktion viele Tausende von Patienten im Norden und Süden der Stadt behandelt hat, daß er noch feinen Armentranten übernommen, der auf Gymnasium oder Realschule das Abitu gezogen,

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evidente Verarmung, wenigftens gegen das Verfallen des also Unterrichteten in die öffentliche Armenpflege".... Kur pfuscherei erschwerte oft ärztliches Wirlen auch bei Armen und

verlängerte die Krankheitsdauer... Die Wohnungen sind oft Mieths. Rasernen, in denen die Ar men Trodenwohner spielen. Der öffentlichen Ar menpflege würden viele Rosten erspart, wenn neugebaute Häuser bis zum Trockensein unbewohnt bleiben müßten. An fich gute Wohnungen werden nur zu oft unsauber gehalten, Auf armenärztliche Anregung wurde eine Untersuchung der Wandflächen der Lichthöfe in der Friedrichstraße  , Reparatur eines Brunnes in der Greifs walberstraße, Neupflasterung und Regulirung des Hofes, zeit

fein scheinen. Das sind die paffiven Behelligungen des Bublifums. Aber eine gewiffe Klaffe von Studenten gebt auch Bu attiven Ausschreitungen über. Daß fürzlich im Ostends theater etwa 80 Studenten das Einschreiten der Polizii noth. ungenügend ventilirt.... wendig machten, ist bekannt. Es wurde Modelle" gegeben. Diesmal waren es die Kunstakademiker, welche in der Erwar tung, daß das Stück fich gegen die Künstler richte, hingezogen maren, um Rache zu nehmen. Sie fanden sich getäuscht. Die weilige Kontrole der Reinlichkeit, Schluß des Brunnens in der tobelle" find ein harmloses Machwerk, das mit der Kunst und ftraße, sowie vielfache Desinfizirungen polizeilich angeordnet...

ftörten fie denn die Vorstellung und das den Bulammenhang Lungenkrankheiten, vor allem Lungenschwindsucht, in allen nicht ahnende Publitum in so Inabenhafter Weise, daß schließ lich Schugleute im Theater poſtirt bleiben mußten und der Bolizei Lieutenant ein halbes Dugend Verhaftungen vornahm.

Ebenso schreibt der Direktor des Amerilain Theaters, Herr

Reif, eines Hauses, in dem troß des dort gepflegten höheren Blobfinns, es stets sehr anständig zugeht, daß am Donnerstag

Gen

Monaten am meisten notirt. Mit Ausnahme weniger Som mermonate verursachten sie die größte Krankhaftigkeit und Sterblichkeit. Mehrfache Beobachtungen zeigten, daß Ge schwister nacheinander an Keuchhuften, Masern, Diphtherie ertranften. An Scharlach   lagen öfter zusammen Mutter und 2-3 Kinder, an Diphtherie mehrfach 4-5 in einer Familie. in einem Hause( Hamburgerstraße) vier Personen am Typhus. r. Das Verhängen der Schaufenster an den Sonn tagen und namentlich während der Abendstunden ist für die betreffenden Ladeninhaber bei der gegenwärtig beginnenden

etwa 50 Studenten sein Haus besepten und so frivol lärmten, Nach Genuß des Trinkwassers aus dem Hofbrunnen erkrankten bag mit Hilfe der Polizei und bes Hauspersonals fie gewalt fam hinausgeworfen werden mußten, und daß zwei Verhaftun

uf einer

-

vorgenommen wurden. Gleichzeitig wird gemeldet, daß Studentenfeſtlichkeit, der Einweihung eines neuen

nabilirrten,

Ben

Lotals, es so luftig zuging, daß schließlich Gläser und Flaschen Weihnachtsgeschäftszeit eine ebenso unbequeme, wie gern ents mitten in der Nacht nicht nur auf das Straßenpflaster behrte polizeiliche Anordnung. Das die Straßen durchwan

die Köpfe valider

sondern daß sie direkt und abfichtlich unten Der haltenden Droschten wurden. Auch

berben, und das Lokal gewaltsam räumen.

die Bolizei einschreiten, mußte sogar der Lieutenant geholt hänge zu entfernen, um fich, bevor es den Laden betritt und

kitens der Studenten gehören schon seit längerer Zeit nicht ben Seltenheiten. Kurzum, die Studentenschaft, von der man früher nur selten etwas hörte, scheint in Berlin   eine Stolle" spielen zu wollen. Ob mit Erfolg und auf die Dauer

mich

" Sie sind vielleicht zu schüchtern."

"

" Ich möchte Keinem rathen, ein solches Ansinnen an zu stellen," sagte Werner in barschem Tone.

Ah bah, allzu gewissenhaft darf man auch nicht sein, erwiberte Rabe achselzuckend, und gerade Ihre Stellung

bernde schaus und kauflustige Publilum, von dem ein großer Theil nur des Sonntags Zeit, und infolge der an dem Sonn­abend Abend erfolgten Löhnung auch Geld hat, fucht die Vor­Die Berläufer unnüz belästigt, zunächst wenigstens einiger maßen über die zum Verlauf ausgebotenen Gegenstände zu orientiren. Vor den Spielwaarenläden macht das fleine Bu blikum jedes Verhängen des Schaufensters einfach dadurch illu forisch, daß es hinter den Vorhang kriecht und diesen auch

Werner schwieg, der Gutsbesitzer erhob sich und nahm seinen Hut. Ich würde Ihnen auch davon abrathen," sagte er, es ist ein Amt, welches feinen Dank einbringt. Sobald ich mit dem Herrn Präsidenten zusammen komme, werde ich mich

bietet zu solchen Nebeneinnahmen die reichste Gelegenheit. Threr erinnern, ich wünsche guten Abend." Sie fönnten zum Beispiel einen reichen Mann, dem eine

Jahlen

würde Ihnen dafür vielleicht eine namhafte Summe

entehrende Untersuchung broht, rechtzeitig warnen, er ihren Gaft. Draußen auf dem Rorridor blieb Rabe stehen.

Und ich würde mit Schimpf und Schande entlassen",

Befchäft."

Frau Siebel hatte eine Rerze angezündet, fie begleitete

fragte er.

Aus wie vielen Räumen besteht ihre Wohnung?" Außer jenem 3immer befize ich nur noch eine Rüche

Spottete Werner, das wäre in der That ein einträgliches und ein Schlafgemach."

Entlaffen?" wiederholte Rabe lächelnd. Dann

" Führen Sie mich in die Küche!"

Die ehemalige Wärterin öffnete eine Thüre, Rabe trat

hätten fte es allerdings dumm angefangen. Man warnt auch rasch in den engen niedrigen, Raum. nicht Jeben, sondern nur Solche, von denen man mit Sicher beit weiß, daß sie schweigen können. Ich würde barin wirk können, machen Sie die Verlobung rüdgängig." lich nichts finden, Herr Sekretär, thun Sie es nicht, so

baft."

" Der Mann gefällt mir nicht," fagte er, wenn Sie

thun es Andere, es sind eben nicht alle so peinlich gewissens bestürzt.

Was fürchten Sie von ihm?" fragte Frau Siebel Er wird der erste sein, der uns verräth, sobald ihm

finnen, von welcher Seite es auch kommen möchte, energisch zurüdweisen würde," erwiderte Werner, betroffen über den feltsamen, bebeutungsvollen Blid, den Frau Siebel in diesem Momente mit bem Gutsbesißer wechselte.

" Und ich wiederhole Ihnen, daß ich ein solches An- die Gelegenheit bazu geboten wird."

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,, Das kann ich nicht glauben."

Sie denken wirklich, er werde uns warnen?" Ift denn die Gefahr schon so nahe?"

Man kann nie wissen, wie der Tag endet," erwiderte

Sie find zu pedantisch, aber die Absicht, Sie zu einer Rabe ernst, die unerwartete Rückkehr Halm's und seine Pflichtverlegung überreben zu wollen, liegt mir fern. Glaus Verhaftung sind wohl geeignet, ernste Besorgnisse zu weden."

ben Sie, baß ich etwas für fie thun fann?"

" Ich wüßte wirklich nicht"

Ich kenne den Herrn Präsidenten persönlich."

höhung gefprochen, er hat mir auch andere Anerbieten ge macht, die ich aber nicht annehmen mochte"

Sie waren ja Threr Sache so ficher, Sie fagten mir, Halm werde nichts verrathen­

,, Liebe Frau, mit Sicherheit läßt sich da nichts be

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g. Namenloses Entsehen der Passanten veranlagte eine aufregende Szene, welche sich am Sonnabend Abend gegen 7 Uhr auf dem Hadeschen Markt abspielte. In demselben Augenblide, als der Pferdeeisenbahnwagen Nr. 447 der Linie Stadtbahnhof Börse- Lüßowplat den Schienenstrang von der Großen Präsidenten- nach der Rosenthalerstraße paffiren wollte, um sich nach dem Depot zu begeben, tam in rasendem Galopp von der Neuen Promenade das vor einem Möbelwagen von Neumeister, Auguststraße 74, gespannte Pferd, welches dem Führer durchgegangen war, dabergerannt. Der ganz unvers meidliche Anprall der beiden Fuhrwerke war ein so heftiger, daß der eine Theil des Scheerbaums in den Pferdebahnwagen brang und zerbrach, während das Pferd des Möbelwagens, bie Barriere des Vorderperrons durchbrechend, auf den Vorder­perron stürzte und so den Kutscher des Pferdebahnwagens, welcher auf dem Vorderperron stand, in die größte Gefahr brachte, von dem herumschlagenden Pferde getroffen zu werden. Das Publikum sprang sofort herbei; nachdem man erst den Kutscher befreit hatte, brachte man mit vieler Mühe das Pferd vom Vorderperron herunter und war nicht wenig erstaunt, dasselbe vollständig unbeschädigt zu sehen. Der Pferdeeisen­bahnwagen war derartig beschädigt, daß er außer Betrieb ges stellt werden muß. Als ein großes Glüd war es zu bezeichnen, daß der Pferdebahnwagen feine Baffagiere hatte, das Unglüc wäre ganz unberechenbar gewesen.

Wasserstand der Spree   in der Woche vom 15. bis 21. November.( Angabe in Metern.)

Tage 15/11. 16/ 11.17/ 11. 18/11. 19/ 11.20/ 11. 21./11.

Am Oberbaum 2,35 2,36 2,37 2,37 2,36 2,37 2,37 Dammmühle,

Oberwaffer.2,31 2,32 2,32 2,33 2,33 2,33 2,35 Dammmühle,

Unterwaffer. 0,88 0,90 0,91 0,91 0,91 0,90 0,88

Am

Polizei- Bericht. Am 27. v. M. Vormittags stürzte auf dem Neubau Kastanien- Allee 87 der Maurer Löwe bei bur der Arbeit im 4. Stod   in Folge Ausgleitens auf den mit Glatteis bedeckten Ballen auf die Ballenlage des 3. Stodes hinab und erlitt dabei eine derartige Verstauchung des Kreuzes und Ge nides, daß er nach der Charitee gebracht werden mußte. 28. v. M. Vormittags fiel der Arbeiter Schiffer auf dem Neu bau Boppstr. 2 beim Befteigen einer Leiter von derselben herab und zog fich eine Verlegung am Unterleib zu.- An demselben Tage Nachmittags wurde eine Dame beim Ueberschreiten des Fahrdammes am Kreuzungspunkt der Rosenthaler- und Linien­straße von einem Schlächterwagen erfaßt und zu Boden ge worfen und brach dabei den linken Arm. An demselben Tage Abends fiel ein Mann an der Dranienbrüde in der

H

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Ihr liebenswürdiger Schwiegersohn mit seinem engen Ges wiffen Ich kann die Verlobung nicht lösen!" " Dann werden Sie auch auf eine Aussteuer von meiner Seite verzichten müssen."

Bliz.

"

Aus den Augen der alten Frau zuckte ein flammender

,, Und wenn ich nun reben wollte?" fragte sie.

Sie?" spottete Rabe. Sie werden sich hüten!" " Ich könnte es dreift wagen, wenn mir gewisse Bes bingungen zugeftanden würden."

" In erster Reihe Straflosigkeit, nicht wahr?" Jawohl."

Personen Ihnen dieselbe zufichern wollten, so hätten Sie dadurch " Hoffen Sie darauf nicht! Selbst wenn alle betheiligten noch nichts gewonnen. Verheimlicht könnte die Sache nicht werden, das Gericht würde eine strenge Untersuchung ans ordnen und die sämmtlichen Personen verhaften lassen. Und wenn Alle Ihnen verzeihen wollten, Einer würde es nicht thun, schon meinetwegen nicht. Sie wissen, wen ich meine, und es muß Ihnen einleuchten, daß ein Geständniß Threrseits eine Thorheit wäre, der nur die bitterste Neue folgen könnte."

Frau Siebel stand in Nachdenken versunken, die Worte des Gutsbesitzers hatten doch einen tiefen Eindrud auf fie gemacht. " Ich kann die Verlobung nicht rückgängig machen," Schwiegersohn ist, dann wird er auf die Familie Rüdsicht sagte fie noch einmal. Und wenn Raltenborn mein nehmen müssen."

"

Wort für mich einlegen wollen, so werde ich Ihnen dafür aber er rechnet auch mit Sicherheit darauf, daß er freis Berlassen Sie sich darauf nicht, es wäre ein zu schlechter

Welcher Art find fie?" fragte Rabe rasch. spreche nicht gern darüber."

Geheimpolizei eintreten, nicht wahr?"

Dann glaube ich es zu errathen. Sie sollen in die

und es ist sehr wahrscheinlich, daß die Richter ihn ver urtheilen. Was dann?"

Auch dann würde ein offenes Geständniß ihn nicht befreien."

, Er könnte biese Hoffnung doch hegen und durch fie zu einem Geständniß sich bewegen laffen. Dann wäre

Bah, darauf gebe ich gar nichts. Diese Beamten

" Ich muß mich darauf verlassen, und außerdem glaube ich auch nicht, daß Halm ein Geständniß ablegen wird. Muß er doch auch die Folgen bedenken, die dieses Geständ niß haben würde. Und Sie werden ja Alles thun, um ihn aus dem Gefängniß zu befreien."

Fortsetzung folgt.)