follten wir da nicht freudig in die gebotene Hand einschlagen, und deshalb war mir Alles, was gestern hier an Spott und Fronie über die Entstehung dieses Antrages zum Ausdruc tam, absolut unverständlich. Ich fann mir Tein befriedigenderes Verhältniß denken, als wenn Regierung und Vollsvertretung unisono bei einem unzweifelhaften Noth stand sich versprechen, Maßregeln zu ergreifen, um diesem Noth ftand abzuhelfen. Die Ausweisungsmaßregel und die Maß regel der Kolonisation, wodurch wir den heutigen ländlichen deutschen Befizerſtand in jenen Gegenden zu vermehren hoffen, fteben als Korrelata nebeneinander. Beide Maßregeln sollen einen wesentlichen Fortschritt auf dem Entwickelungsgange der preußischen Monarchie dokumentiren.( Lebhafter Beifall rechts.)
Kriegsminister Bronsart v. Schellendorff: An den Grundsäßen, nach welchen die Militärverwaltung bezüglich der Vertheilung der Heerespflichtigen polnischer Bunge ver. fahren ist, hat sich in den legten Jahren nichts geändert. In einzelnen Fällen ist der Projentsaß von Soldaten polnischer Bunge, die wir bei einem und demselben Truppentheil haben. eher noch heruntergesezt worden. Die Maßregel, polnische Soldaten in rein deutsche Regimenter einzustellen, ist an fich durchaus nothwendig, denn der Soldat polnischer Bunge hat nicht nur in den drei Dienstjahren den ganzen Dienst seiner Waffengattung zu erlernen, sondern auch soweit Deutsch zu lernen, daß er sich bei Meldungen u. s. w. verständlich ausdrücken kann, daß er ferner das Deutsche während der Gesammtdienstzeit von 12 Jahren nicht vergist. Wir werden in Bukunft Dieses Prinzip noch schärfer zur Geltung bringen, denn die Agitation gegen das deutsche Element schreitet namentlich in einer ungezügelten Bresse immer mehr fort. Wir werden demnach die Mannschaften polnischer Bunge noch mehr als bisher den Einwir tungen einer schlechten Preffe und der sonstigen Agitationen entziehen.( Bravo ! rechts.) Es ist darauf hingewiesen worden, daß auch die Knochen der polnischen Soldaten vor Mez und Paris bleichten. Gewiß, auch in Desterreich und Dänemait bleichen file; es ist mir ein Herzensbedürfniß, auszusprechen, daß der polnische Soldat in preußischen Regimentern seine vollfte Schuldigkeit gethan hat. Daß der Pole an fich ein guter Soldat ift, ist bekannt; daß er aber auch unausgesetzt ein treuer Soldat in den Feldzügen gewesen ist, dafür finden Sie den Schlüssel in der Thatsache, daß er auf diesen Kriegs zügen nicht begleitet worden ist von Elementen, die unausgesezt darauf ausgehen, ihn zum Eidbruch, zur Fahnenflucht zu verleiten.( Stürmische Bustimmung rechts, große Unruhe im Bentrum und bei den Polen ) Anders unsere Erfahrungen aus dem Jahre 1863. Da lämpften wir nicht gegen Franzosen, Desterreicher oder Dänen; damals brannte die Revolution in Polen und wir belegten die Grenze. Auch ein Regiment mit einem erheblichen Prozentsaz polnischer Soloaten wurde dazu herangezogen. Nicht die militärische Erziehung, nicht das Gefühl der Treue, der Anhänglichkeit in Die Fahne konnte die polnischen Soldaten im Widerstande gegen fene niederträchtigen Versuche befestigen; die Fahnen flucht nahm so zu, daß das Regiment zu feiner tiefsten Krän tung fortgezogen und durch ein anderes ersetzt werden mußte. Systematisch hatten fich Einflüsse geltend gemacht, die zu dieser moralischen Verderbung geführt hatten. Gehen wir also zu schärferen Maßregeln über, so thun wir es im Interesse der polnischen Nationalität selbst; wir wollen die guten Eigen schaften des polnischen Soldaten erhalten, wir wollen forgen dafür, daß fie nicht durch Verführung in schlechte umschlagen
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gar nicht gemacht hat, gegenübertritt-, daß er dafür lagi, oder im Lande wirkt und das Wohl des Landes dadurch meh friedigen, gefährdet, als ich durch meine angebliche Staatsstreid Ich habe brohung. Ich habe eine solche Drohung nicht ausgesprochen ernsthaft und bin überzeugt, der Abg. Richter fann doch faum einen im Reich anderen Grund gehabt haben, dies zu sagen, als damit es mals den dem Reichstagsprotokoll in die Beilungen lomme, das wird Reichslan auch geschehen ich muß also auch meine Widerlegung würde mi b gegen in die Beitung bringen. Ich habe gestern weiter nich nimmt es gethan, als einen besorglichen Blick in die Bulunft zu werfen Se. Maje wie es mit uns werden würde, wenn im Reichstage die Majo jeugung rität, die jest da ist, die herrschende bleibt. Bom Branntweich. Sch monopol sehe ich dabei ganz ab; wenn die Herren das a Sr. Maje lehnen, nun dann werden wir es nicht haben, wir werden aud( Große die Gelder nicht haben, die wir davon erwarten, wir werde mir die G Die Bedürfnisse nicht befriedigen, wie wir erwartet haben, das Minis werden auch den Gemeinden nicht zu Hilfe lommen, die Noe alle F leiden, und wir werden die direkten Steuern nicht minden fits nun Das Alles ist ja für uns sehr bedauerlich, aber es trifft die Mehrzahl Bersonen, die gerade in der Regierung find, nicht viel härte allergnädi als die anderen; wir müssen uns das Uebel gefallen laffen hat mir g wir gehören zu den Achivi di plectuntur, wenn der Reichstag zu machen solche Beschlüsse faßt.( Heiterfeit.) Der Punkt, auf den ich geiter bauſe; we hindeutete der Abg. Richter nennt es Staatsstreich, während Reichstag , ich behaupte, daß in einem befferen als in dem Windthor Ministeriu schen Sinne dieser Staatsstreich sich in ganz legalen Bahne provozirt bewegen werde der Punkt ist nur der, daß, wenn da Triebfraft Reichstag die Erwartungen nicht erfüllt, die Deutschland wäre es ihm hegt, die verbündeten Regierungen ihrerseits sehen müssen natürlich, wie fte fich helfen können, ohne der Verfassung und dem augleich S Reichstage Gewalt anzuthun. Das nächstliegende Mittel Stimmen daß fie fich ihren eigenen Landtagen wieder mehr nähern, ist nu Beziehungen zu ihnen pflegen und stärken und fich von dimmer vor vergeblichen Bemühungen beim Reichstage, irgend etwas Interesse des Reichs zu erreichen, ausruhen. Wir haben Verpflichtung, uns im Reichstage vertreten zu lassen; von Ich Berechtigung, die wir dazu haben, würden wir dann viellei idet da einen spärlicheren Gebrauch machen als bisher, und ich with öfter die Freude haben, in diesen Räumen Sie wiederzuje ( Bravo ! rechts.) Wir werden uns dann vielleicht an Wohlwollen wenden müssen mit einer ähnlichen Vorlage wir sie vor drei Jahren schon einmal gemacht haben, um feben, ob wir den Schnaps, deffen Besteuerung uns Reidslag in der von uns vorgebrachten Form verweigert, etwa in der Form einer Lizenzsteuer, als Gew fteuer treffen können oder etwas dem Annähern ( Hört!) Es wird, glaube ich, für die dabei aun betheiligten Schantwirthe nüglich sein, zu erwägen, wenn es gelingt, den Monopolstrom aufzuhalten, man
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Seite oder auf der anderen, die wird geduldet. Man sagt: wir werden mit legalen Mitteln unsere Bwecke durchsetzen; die Losreißung von Provinzen im Dften und im Bentium des Reichs; aber gewis werden wir leine Gewalt brauchen; wir werden uns legal bemühen. Meine Herren, die Möglichkeit, da zu scheiden, sich der Verurtheilung eines Strebens nach legaler Bersegung des Reichs und des eigenen Vaterlandes vollständig zu enthalten und dennoch zu behaupten, daß man bie Tendenzen nicht begünstige, die Möglichkeit leuchtet mir nicht ein. Jedenfalls bin ich in der Nothwendigkeit, dieſe legale Bersesung ebenso wie die Gewaltthätigkeit nachdrücklich zu bekämpfen. Der Herr Abgeordnete sagt ferner: Die Polen find vollberechtigte preußische Unterthanen. Das bestreite ich ja gar nicht; bas find die Sozialdemokraten auch; die Polen find aber unsichere preußische Unterthanen( Sehr richtig und Heiterteit rechts), und inwieweit Einer, der sich selbst dazu bekennt, ein unficherer Unterthan, wie ich es gestern nannte, auf tägliche Kündigung preußischer Unterthan zu sein, vollberechtigt ist und den Anspruch darauf hat, das ist ja eine Erwägung der Regierung. Sie sehen, wir leben nicht in einem Staat von richter licher Regierung, sondern in einem Staat, der monarchisch und vernünftig regiert wird, so regiert wird, wie es nöthig ist, ihm die Ruhe und den Frieden seiner Bürger zu erhalten, ihn gegen innere und äußere Gefahren zu schüßen. Und da kön nen wir nicht immer die volle Gleichberechtigung eines jeden Anderen zum Ausdruck bringen. Der Herr Abgeodnete sagt weiter: Wenn fte in ihren Rechten beeinträchtigt werden, so vertheidigen wir dieselben so energisch, wie unsere eigenen." Was nennt der Redner seine eigenen Rechte? Doch wohl die der Deutschen . Nun, ich behaupte, er vertheidigt die Rechte der Bolen energischer wie die der Deutschen.( Sehr richtig! rechts und bei den Nationalliberalen.) Ich habe nicht gefunden, daß er die deutsche Nationalität mit derselben Energie und derselben Begeisterung hier vertreten, wie die polnische und und derselben Begeisterung hier vertreten, wie die polnische und thre dem Lande schädlichen Ansprüche mit derselben...( Ruf: Bur Sache!) Ich glaube, da tief mich einer der Herren zur Sache. Ich weiß nicht, wer es war. will dem Herrn bemerken, das er gar kein Recht hat, mich zur Sache zu rufen, ich spreche hier, was ich will, ich spreche traft meines verfaffungsmäßigen Rechts, hier zu reden, und ob ich bei der Sache bin oder nicht, das fana der Herr, der das ausrief, von seinem Standpunkte aus gar nicht beurtheilen.( Bravo ! rechts.) Es wäre mir lieb, wenn der Herr fich nennte; hier über 10 Röpfe weg mich auf dieser Stelle in dieser Weise anzurufen, das fann ich mit den gewöhnlichen Gebräuchen der Höflichkeit nicht in Uebereinfimmung bringen.( Lebhafter Beifall rechts und bei den Nationalliberalen.) Ich vermisse an dem Herrn das Maß von landesüblicher Schüchternheit, das wir bei den Leuten, mit denen wir zu verkehren haben, doch nur ungern vermiffen. Der Abgeordnete, der mich genöthigt hat, hier heute zu ers scheinen und das Wort zu ergreifen, bat gesagt:„ Heute haben wir freilich gehört, daß die Proflamat on eines preußischen Königs teinen Pfifferling werth sei." Meine Herren, das habe ich nicht gesagt, ich habe gesagt, daß die Berufung jener Herren auf die Proflamation eines preußischen Königs teinen Pfifferling werth sei.( Sehr richtig!) Nun, ist dies Wort nicht sehr wesentlich? Hat der Herr Abgeordnete mit seinem scharfen Judizium diesen wesentlichen Unterschied nicht aufgefaßt oder liegt hier etwas vor, was an die bekannte Redens art aus dem Wallenstein 'schen Gastmahl Schiller's er innert: Vor Tische las man es anders."( Heiterkeit.) Durch diese kleine Wendung steht es ganz so aus und tann namentlich im Lande bezüglich Sr. Majestät des Königs habe ich teine Besorgniß, der fennt mich zu lange aber es tönnte ja im Lande den Eindruck machen, als hätte ich mich unehrerbietig über die Monarchie und die Vorfahren des Monarchen ausgedrückt. Hat der Abgeordnete die Absicht gehabt, dies zu erreichen, ia, so wird er bei den Leuten, an denen mir etwas liegt, wahrhaftig wenig Glauben finden. Ich bin aber nichtsdestoweniger der Pflicht nicht überhoben, dies richtig zu stellen. Ich habe gefagt: die Berufung darauf ist teinen Pfifferling werth. Und um Ihnen dies noch näher zu dokumentiren, habe ich die Broklamation von damals mitgebracht. Die meisten Leute sprechen davon, ohne fie au lennen. Ich habe gestern gesagt, dieses Altenfüd enthält weiter nichts, als ein Programm, nach welchem Se. Majestät, der damalige König. zu regieren beabsichtigte; er that feinen wiedererworbenen Unterthanen fund, daß er diese Absichten habe. Ich habe aber hinzugefügt, daß damit feineswegs eine Verpflichtung ausgesprochen war, an diesen Abfichten unentwegt und unter allen Umständen, wie auch die Polen sich be nehmen möchten, festzuhalten. Es ergiebt sich dies schon daraus, daß diese Proklamation fein zweiseitiges Altenstüd irgend welcher Art ift. Sie enthält feinen Vertrag, fie ist durchaus teine magna charta für Verschwörungen jeder Art, und wenn der Abg. Windthorst das Wort Vorträge gebrauchte, indem er von Der Broflamation ſprach, so kann ich zu seiner Entschuldigung - denn ich muß ja der Boli nur annehmen, daß er selbst das Altenstück nicht gelesen hat. die ich bisher verfolgt habe, einigermaßen Halt gebieten Von einem Vertrage zwischen dem König Friedrich Wilhelm III. es werden dadurch die Beziehungen der Bundesstaaten und den Polenes waren damals, wie wir aus dem Brol Reichstage fich mindern, ihr Bett wird etwas tod mann'schen Votum ersehen, ca. 450 000 in der Provinz Bosen gelegt werden, als es bisher der Fall ist. Die Hoffnum vorhanden ist gar nicht die Rede; es wäre auch gar nicht die wir an die Belebung gerade dieses Organes vorhanden möglich gewesen. Der König hat damals für jede neu oder Reiches gelnüpft batten, haben sich eben nicht verwi wiedererworbene Stadt oder Provinz ein ähnliches Bestzergrei Wenn auf diese Weise die Lebendigkeit der Beziehungen fungepatent erlassen, er würde dann durch 15 bis 20 ver- Bundesstaaten zum Reichstage fich mindert, und wenn schiedene Verträge nach verschiedenen Richtungen hin gebunden lange dauert, dann fann es in der That bedenkliche F gewesen sein und hätte dem einen und dem anderen gerecht haben. Solche Sachen rosten dabei ein und veralten, und
und die allerschlechteste ist der Mangel an Treue zu seiner Fahne!( Lebhafter Beifall rechts.)
Reichstanzler, Ministerpräsident Fürst v. Bismard: Ich bin gestern in der Unmöglichkeit gewesen, dem Herrn Abg. Windthorst, der nach mir sprach, zu antworten, weil der geehrte Herr in der Richtung von mir abgewandt sprach; in Folge deffen geht, wie ich schon früher öfter bemerkt habe, auf den Ministerfis hier mehr als die Hälfte deffen, was dorthin ge sprochen wird, verloren. Es war mir unmöglich, ihm zu folgen, und ich bitte ihn, datin den einzigen Grund zu sehen, warum ich ihn nicht bis zu Ende angehört habe. Ich habe mich auf das unvollkommene Stenogramm beschränken müssen, das ich seitdem über seine Rede habe erhalten können. Das. felbe giebt mir in einigen Punkten Anlaß zu einer Erwiderung, auf die ich indessen verzichtet haben würde, wenn nicht auch solche Punkte darin wären, die mich in meiner Stellung als Minister zu einer Berichtigung nothwendig zwingen. Bu den ersteren rechne ich die Thatsache, daß der Herr Abgeordnete, als er zu sprechen begann, ein gewiffes Gefühl der Ueberraschung und der Neuheit lunogab, indem er sagte, daß er fich heute hier in der Defensive befinde. Ich bitte daraus au entnehmen, wie sehr er an die Aggressive gewöhnt ist ( heiterkeit), daß das sein eigentlich natürliches, gewöhnliches Fahrwasser ist.( Oh! Oh! im Zentrum.) Mit der Erwägung wird er auch zugleich eine Antwort auf die Frage finden, die im Laufe seiner Erörterungen vorkommt, womit er eigentlich meinen Born auf sich gezogen habe. Er hat den garnicht auf fich gezogen; aber man wird doch von Jedermann verlangen, daß er, wenn er angegriffen wird, fich einigermaßen webre; und wenn ich die Angriffe, mit denen er mich seit einigen Jahren beehrt, mit Stillschweigen strafen wollte, so würde das eine Unterschägung seiner Person und ihrer Bedeutung sein. ( Heiterkeit rechts.) Also der Herr Abgeordnete ist gewohnheitsmäßig in der Aggreffise begriffen, natürlich gegen mich. Was ihn augenblicklich davon abhält, auch hier den Vorstoß seiner seits mit dem Angriff au pariren, hat er einigermaßen an gedeutet durch die Erwähnung des Herrn v. Schlözer , unseres Gesandten bei der päpstlichen Kurie, dessen Verhandlungen er nicht stören wolle. Vielleicht ist also die Enthaltsamkeit von dem ganz unprovozirten Angriff noch obenein eine nicht ganz freiwillige.( Ach! im Zentrum.) Der Herr Abgeordnete hat dann und das habe ich das Bedürfniß richtig zu stellen von stillen Versuchern, die ihm häufig nahe getreten wären, gesprochen. Wenn ihm die nahe getreten find, so bitte ich ihn, überzeugt zu sein, daß ich in feinem Kausalnerus mit Dieser Operation irgendwie gestanden habe.( Heiterkeit rechts.) Ich habe viel zu viel zu thun, um mich auf solche unfruchtbare Bemühungen, wie die Belehrung des Herrn Abgeordneten zu meinen Anfichten, jemals einzulaffen. Ich halte ihn für ab. folut intranfigent, gepanzert durch das dreifache Erz des Welfen auf die Weise wären es ( Ruf: Bolen! Große Heiterkeit)- viere, so lange waren es drei ich wollte sagen, des Welfen, des Führers im Kulturkampf und seiner fortschrittlichen Sympathien. Der Herr Abgeordnete würde meines Erachtens, wenn er nicht im Bentrum säge, feineswegs der konservativen Bartet, sondern der fortschrittlichen angehören. Ich erinnere mich, daß er schon, als er hannoverscher Minister war, von feinen Kollegen als das liberale Mitglied des Minifteriums bezeichnet wurde.( Ah! im Zentrum.) Ich beabsichtige nicht, ihm daraus einen Vorwurf zu machen. Ich sage nur, dies Alles hält mich ab, einen so aussichtslosen Versuch, wie er ihn hier mit den ftillen Versuchern" andeutet, ihm gegenüber zu machen. Daran bin ich vollständig anschuldig, ich habe ihn aufgegeben.( beiterkeit rechts.) Der Herr Abgeordnete hat ferner im Verlaufe seiner Rede gesagt; Wollten die Polen die Erfüllung ihrer Herzenswünsche durch Geseglosigkeiten erreichen, so würde ich das zu allererst verurtheilen und bekämpfen." Also ganz so, wie die Welfen, die ja auch von sich sagen, fie wollten die Selbstständigkeit des Königreichs Hannover nur auf gefeßlichem Wege erfireben. Nun, der Herr Abgeordnete bekennt sich dadurch theils dirett, theils indirekt doch immer als einen unbetheiligten, wenn nicht wohl. wollender Buschauer bei dem Bestreben einer starken Fraktion, Die legale Beifegung unserer Verfaffungszustände herbeizu führen( Ah!); die legale Bersesung entweder auf der einen
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naturgemäß in Preußen in erster Linie gegen die Schantwi wenden wird, und zwar nicht nur gegen diejenigen, die Bramacht wer wein ausschenken, sondern gegen das Gewerbe im Allgemeine so weit steigern fönnen, daß wir eine Erhöhung des Brant uns in th Wir werden bis zu einem gewissen Grade die Gewerbefleu weinpreises damit erzwingen und eine Verminderung des brauches. Wir werden auf dem Wege der preußischen Bei bleiben S gebung und der preußischen Instruktion die Bedürfnißfrage ftellen können, daß wir nicht mehr auf 190 oder gar wohner eine Schantwirthschaft behalten, ohne daß deshalb Ertrag der Gewerbesteuer, welche die Schantwirthe zu zahl haben, vermindert wird. Die übrig bleibende Zahl der Scha wirthe würde immer dieselbe Masse Steuern aufbringen mü die verlangt wird, und diese Steuer würde so hoch sein, fte den Branntwein, wenn nicht um den vollen Betrag Monopolpreise, doch so erheblich steigerte, daß wir anstatt Betrages von 14 Millionen, den wir bei der geringen
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ben zehnfachen Betrag erwarten tönnen.( Sehr richti Das würde uns schon etheblich weiter helfen. glaube, daß dann doch die Schankwirthe fich nach Monopolmöglichkeit, die ihnen geboten war, zurüdfeb werden, da das Monopol doch den Hauptgegenstand
Blättern, fich geirrt Heichstage Staatsftre Auflösung linnige Inzwi
Schantbetriebes, das Bier, vollständig fret läßt. Eine Gewer und bei de
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steuer von dieser Höhe auf die Schantwirthe gelegt bei der meinsamen Haftbarkeit für den Gesammtbetrag, der den B bes Liters Branntwein auf eine rentable Höhe steigern w -das würde, glaube ich, den Herren noch unbequemer web Ich weiß nicht, ob dem Herrn Abg. Richter diese Darleg
meiner Abfichten genügt. Der Abg. Windtho: st bat, glau ich, gesagt, man habe das Recht, zu fordern, daß den dual Drohungen, die ich ausgesprochen habe, ein etwas deutlic Ausbruck gegeben werde. Das ist vor der Hand deutlich gen ( Ruf des Abg. Windthorst: Vor der Hand!) In anderer ziehung werden wir, da der Reichstag die Hilfe, auf die
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glaube ich, verfaffungsmäßig und nach Ueberzeugung der Nati
einen Anspruch haben, in einer unseres Erachtens unbi Weise versagt hat, eben andere Wege finden. Es werden durch, was ich sehr bellage,
werden müssen. Gleich hinter dieser Proklamation an die Einwohner des Großherzogthums Posen folgt die Proklamation an die Einwohner der Stadt und des Gebiets von Danzig , des Kulmschen und des Michelanschen Kreises und an die Einwohner der Stadt und des Gebiets von Thorn, ebenfalls vom 15. Mai. Hat denn die Stadt Danzig darum ein Sonderrecht gegenüber anderen im preußischen Lande, worauf fie fich berufen tönnte, wenn die Gesetzgebung geändert werden follte. Auf diesen Unsinn wird wohl kein Mensch kommen. Die übrigen Aeußerungen des Herrn Abg. Windthorst will ich mit Stillschweigen übergeben; nur insoweit, als sie sich decken mit einer Aeußerung, die der Abg. Richter gestern im Reichstage machte, muß ich noch auf dieselben zurückkommen. Wenn der Bericht richtig ist, so hat der Abgeordnete Richter die Auszählung der Präsenzzahl im Reichstage damit motivirt, daß der Reichstanzler im Landtage mit dem Staatsstreich drohe, um das Branntweinmonopol durch zubringen.( Seiterkeit.) Meine Herren, Sie werden das Alle gleich mir gelesen haben. Ich habe es ja nicht gehört, aber in allen Beitungen steht's, auch in dem mir hier vorliegenden Berichte:
Abg. Richter( zur Geschäftsordnung): In diesem Augenblick bedroht der Herr Reichstanzler im Abgeordnetenhause für den Fall, daß der Reichstag Ob struktionspolitik treibt, also das Branntweinmonopol ablehnt, den Reichstag mehr oder minder deutlich mit Staatsstreichen.
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deten Regierungen, das Ansehn des Reichstags auf der zu erhalten, auf der wir es zu erhalten wünschen, wenn Reichstag uns nicht Gelegenheit giebt, Geschäfte m't th machen.( Heiterleit.) Die Beispiele des Auslandes fin
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in Gestalt einer nationalen Oppofitionspartei, der Irländer, Barnelliten, die es ihrerseits als ersten Wunsch betrachten, britischen Reiche getrennt zu werden, und die deshalb auf Schicksale, auf die Art, wie es dem britischen Reiche in fein am Begin iegligen Busammensetzung ergeht, nicht ein so sehr großes wicht legen. Gedeiht es dem Lande zum Schaden, England! In England gilt es für unpatriotisch, ja, fann fagen, für unanständig, Opposition zu machen, man nicht bereit ist, denjenigen, denen man
machen sie sich nicht viel daraus; ihr Hauptziel ift: los o
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die Regierung aus der Hand und sie selbst zu übernehme um es besser zu machen. Ich befinde mich nun seit bald eine Bierteljahrhundert ausschließlich einer unfruchtbaren negie teußens den Kritil gegenüber, und noch nie bin ich in der Lage wesen, meine Gegner mit irgend einer Aussicht auf Erfolg. fordern zu können: nun gut, verfuchen Sie es doch mal;
will mich mal auf die Bant der Oppofition seßen( Bewegung
Parquet gehen und zusehen und flatschen oder
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spielen Sie das Stück auf der Bühne weiter, ich will in S ist ja bei uns anders. Es ist so leicht, so unfruchtbar, Alles h Nun, meine Herren, inwieweit das wahr ist, was der Herr negiren, als schlecht zu finden jedes Ding hat zwei Selt
( Hört, hört!)
Abg. Richter gesagt hat, dafür habe ich ja hier 3-400 Beugen; dieselben werden mir befunden, daß der Abg. Richter eine ob jettive, ihm selbst ohne Zweifel als solche nicht bekannte Un wahrheit ausgesprochen hat.( Sehr richtig! rechts.) Ich habe von Staatsstreichen überhaupt nicht gesprochen. Nachdem der Herr Abgeordnete dieses Thema einmal hier mit der gegen
felb
und ficher zu sein, daß man nie auf die Probe werden kann, selbst zu versuchen, es besser zu machen. critique est aisée, et l'art est difficile. Ein Strititer Leffing hat sich noch nie damit geschmeichelt, daß er
wenn er Laofoon fritisirte, im Stande wäre, irgend ein Bi bauer zu sein. Ich fann versichern, die Politit is wärtigen Debatte verknüpft hat, könnte ich doch viel eher thn Wissenschaft, die man lernen lann, fie ist eine Kunst, und fie nicht kann, der bleibt beffer davon.( beiterkeit.) In Engla
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antlagen, daß er für seine Schnap politik er hat das Wort
auf mich einmal angewendet, aber ich fann ihm dasselbe jetzt ist das anders, und Gladstone wird jest zum zweiten oder mit vollem Recht zurückgeben, da er an der Spiße der alliirten bitten Male zeigen, ob er im Stande ist, den Staatswa Schankwirthe Vorlagen der Reichsregierung, die sie noch zu fahren; wenn sich ihm eine Majorität dafür
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Abg.
Entstehung
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Habemus