Politische Urberstcht.De« Verla«f der Verhandlunge« in der Sozialisten-gesetzkommisfion kann man jetzt ziemlich genau voraussagen.Die Windthorstschen AbänderungSanträge werden sämmtlichvon dem Zentrum, den Deutschfreifinnigen und der Volks-xaitei und»war bei voller Besetzung der Kommisfion mit 12gegen 9 Stimmen angenommen. Dann wird über daS ganzeGesetz abgestimmt und diese» nach den Wtndthorst'schen Anträgen umgeänderte Gesetz wird gegen die Stimmen desZentrums überhaupt verworfen werden. Die Linke stimmt da-gegen, weil sie überhaript kein Sozialistengesetz will, die Rechtestimmt dagegen, weil das umgeänderte Gesetz ihr zu wenigscharf ist, oder bester gesagt, weil die Regierung daffelbe nichtakzeptirt. Dann wird die Regierungsvorlage, da das Zentrumdieselben Vorschläge im Plenum wieder machen wird, wie inder Kommisston, als Gmndlage der zweiten Berathung imHause dienen. Hier werden wahrscheinlich wiederum die An«träge deS Zentrums angenommen werden. Die Regierung er«klärt dann daS so veränderte Gesetz wiederum für unannehm-bar und droht mit Auflösung, wenn die Vorlag« der Regie-rung bei der dritten, entscheidenden Berathung nicht wiederhergestellt werde. Die Konservativen und Nationalliberalen, d. h.die vereinigte Regierungspartei im Reichstagebringt nun zur dritten Berathung Anträge ein auf Wieder-Herstellung der Regierungsvorlage. Auf Kommando erscheinendann die Mitglieder dieser Partei vollzählig, während von denMitgliedern der deutschfreifinnigen Partei eine kleinere An-zahl, wahrscheinlich wohlentschnldtgt.von dem Zentrumaber eine größere Anzahl, wahrscheinlich kaum entschuldigt,fehlen wird. Außerdem erklärt ein Theil deS Zentrums, daßer allerdings gehofft habe, die Regierung werde auf dieWtndthorst'schen Amendements eingehen, daß es auch eineSünde»on der Uegierung sei, dies nicht gethan zu haben aber— da nun einmal die Regierung auf dem vollen Sozialisten«gesetz beharre, so könne man nicht Nein sagen, wenn auch daSJa mit schwerem Herzen gesprochen werde. Die Todfeinde derKirche dürfe man nicht ganz ohne Fisteln lasten. Und Dr.Windthorst schiebt seine Brille in die Höhe und blinzelt ver-ständnißvoll mit den Augen. DaS Sozialistengesetz aber wirdmit Ausnahme der beantragten Verlängerung von 5 Jahren,die auf 2 oder 3 Jahre ermäßigt werden, mit 10 bis 15Stimmen Majorität verlängert werden.Signatur der Zeit. Unter diesem Titel brachte derRerchStagSabgeordnete Bamberger, eines der klügsten und auchin gewistcm Sinne der ehrlichsten Mitglieder der deutschfret-finnigen Partei, kürzlich einen Artikel in der„Nation", demwir folgende Aeußerunpen entnehmen:„Nicht die Junker deSNordens, wahrlich ein Geschlecht, vor dem man Achtung habenmuß, denn es weiß ganz deutlich, wai es will, nämlich dieKlinkt der Gesetzgebung in die Hand bekommen, um Machtund darum auch ein sehr greifbares Stück der Macht, d. h.Geld, an fich zu bringen— nicht die Junker haben Deutsch«land betrogen sondern der deutsche Michel betrog fich selbst,und alle, die an ihn glaubten. Waren eS denn die preußischenS unker, welche jüngst, fich ihrer Schulzeit erinnernd, von ihrenänken emporschnellten, als der Reichskanzler im preußischenLandtag erschien, um zu bethätigen, daß in Zukunft daS Reichwieder In die Einzelstaaten zurückverlegt werden solle? WennFürst Bismarck morgen den Kaffelern ihren guten Kurfürstenwiederschenken wollte und de« Naffauern ihren lieben Herzog,weiß Gott, die hesfischen Innungen und die nauffauischen Hof-lieferanten würden dieselben flammensprühenden Dankadressenfür diese„nationalen Thaten entsenden, wie damals für dendritten Direstor im Auswärtigen Amt oder kürzlich— um einHaar— für die Austreibungen barmloser Kaufmanns- undHandwerkerfamilien aus Posen. Nichts aber so sehr, wie derWandel des Verhaltens in den kirchlichen Streitigkeiten, giebteinen Maßstab für die Halt- und WiderstandSlofigkeit derGestnnungstüchtigen. Am Ende der fechSziger und im Anfangder fiebenziger Jahre schöpfte die Begeisterung derselben Leutein Wahrheit ihre meiste Kraft aus dem Haß gegen daS, waSman„die katholischen Waffen" nannte. So wenigstens war esin vielen Theilen von Deutschland; gewiß in denen, die miram besten aus eigenen Erlebnissen bekannt find. Ich rechneihnen daS nicht zum Ruhme an. Im Gegentheil: trotz allem,was man für diesen Kampf sagen kann, lief auch recht viel be-schräntte Leidenschaft mit unter. Aber, ob gut, ob schlecht, so«viel ist außer Zweifel: die Schlachten für daS Reich, für dieEmheit, gegen die Demokratie, gegen den PartikularismuSwelchem Sie ihn zuletzt besuchten, am Abend des Tages, anwelchem er(uaS Allen unbekannt) seine Tochter beimlichaus dem Hause sandte, um Ihnen, ihrer braven Mutter,zu entgehen. In der Harb de« Tobte« faud sich ei» ge-leeries Gla«, welche? der Kammerdiener schon nach Ihremheimlichen Besuch bei Ihrem Gatten im Kabinet gesehenhaben will, und zwar mit Wasser gefüllt. Aber gleich-viel.... ob Sie dieses Wasser hineingeschöpft, ob Siee« vergiftet haben oder nicht; von dem jähen Tod IhresGatte» können Sie fich doch nicht rein waschen, auch dannnicht, wenn es nur ein Schlaganfall gewesen. Der Dieb«stahl, nur der Diebstahl hat ihn herbeigeführt. Und nunZhre Tochter.... wa« hat die Aermste nicht unschuldiggelitte« um Ihretwillen! Selbst die Baronin, der Sie denGattin gemordet, hat unter dem Verdachte, die verschleierteDame zu sei», die Sie selbst gewesen, eine schmachvolleKerkerhaft erdulden müssen, welche ihre« letzten Rest vonKraft gebrochen und sie dem Grabe nahe gebracht hat...WaS giebt es überhaupt, das Sie, die Ihr Gatte seine«Todfeind nannte, nicht verschuldet und nicht begangenhätten? DaS ganze Elend, welches über die Familien vonSelchow und Eschenbach gekomme«.... eS liegt an IhrerThür! Und nun sagen Sie mir noch einmal:„Nein, Siekönne» Ecna'S Hand nicht bekommen! Gehe 1" Ich werdesie dennoch erringen, und wen» nicht anders, dann mit Listund Gewalt! Zch habe mich, weiß Gott, lange genug inGeduld gefaßt und es Ihnen überlassen, mir den Weg zuErna'S Herzen zu ebnen. Jetzt bin ich so thöricht nichtmehr. Binnen acht Tage« werden Sie die Hand IhrerTochter als die meiner Verlobten in meine eigene lege«,oder ich werde von den in meinen Händen befindlichenPapieren den Gebrauch machen, welche» Pflicht und Gewisse»m1* gebieten."„Pflicht und Gewisse» in Ihrem Munde!" höhnte dieso schwer Bedrohte.„Ich verschmähe e«, mich vor Ihne»zu rechtfertigen; und was nützte mir das auch! Siewürde» auch meine Rechtfertizang nur als ein neues Zu-gestandniß gegen mich benutzen. Es scheint, daß mein Ver-hänguiß sich erfüllen soll; aber noch möchte ich eS abwenden;— auf eine kurze Zeit. Renne» Sie mir den Preiswurden hauptsächlich mit der einen stärksten Waffe geschlagen,mit dem Haß gegen die römische Kirche. Wenn etwas ernstgemeint war, so war es das. Hätte man darnach nicht denkenmüssen, die in Rom paktirende Kanzlerpolitik weide dieser den»selben„nationalen" Anhang wieder abspenstig machen, welchereinst ihr unter der Fahne deS Kulturkampfes so vuthentbranntzugeströmt war? Denke man fich, es hätte Jemand in den— auch damals auf Bestellung entfeffelten— Pctitionssturmgegen die Jesuiten hineingerufen, derselbe Kanzler werde denPapst zum Schiedsrichter in einem Streit mit Spanien er>beben, wie wäre ein solcher Lästerprophet gesteinigt worden!Jetzt findet man fich frühlich damit ab; ebenso fröhlichwürde man einem neuen Krieg gegen Rom zustimmen.Das politische Philisterium hat eben garkeinen Inhalt mehr, keinerlei Ideen, keiner-lei Ueberzeugung... Wie in dem Haß gegen denUttramontanismus, so auch in dem Drang nach Schaffung deSReich? und dessen Erhebung über die Einzelstaaten war seinerZeit ernste Ueberzeugung. Um dieser Ziele willenjubelte man Bismarck zu als ihrem Vorkämpfer. Heute jedochist an die Stelle auch dieses Inhalts lediglich diePerson deS Kanzlers getreten, und die Begeisterungläßt jeden Inhalt fallen und nimmt jeden Inhal! aus, welchener ihr zu nehmen oder zu geben beliebt"— Bamberger gehtdann deS weiteren auf die Erfolge der Ackermann'schen Politikein und erörtert dabei auch zugleich die Methode dieser Politik.„ES ist schon fichtbar— fährt er fort— daß die Kolonial«wie die Sozialpolitik nicht über die kärglichen Anfänge hin-auskommen werden, die zu ihren pausdackiaen Ankündrzungenin kläglichem Widerspruch stehen. Und für diesen schnellenMißerfolg spricht auch jene Besonderheit des Bismarck'schenIngeniums, welche fich darin Suß-rt, daß alle?, waS nicht sofortfich erfolgreich zeigt, prompt fallen gelassen wird,Menschen wie Pläne. Diese Wandelbarkeit in denPlänen und Werkzeugen, welche die Kennzeichen einesimmer hastiger und ungeduldiger werdenden EmpiriSmuSund PlaustbiliSmuS find, stehen nicht im Gegensatz zu derZähigkeit und Ausdauer im Trachten nach gewissen Zielen.Man darf, um hier richtig zu unterscheiden, nur nicht ver«kennen, was Zweck und waS Mittel ist. Je mehr man fichmit der Geschichte der Biimarck'schen Politik beschäftigt, destomehr wächst der Einblick in die große Anzahl und Verschieden-bei! der Mittel und die Heine Zahl und Einfachheit der Zwecke.Beinahe AlleS, was eine Zeit lang der Well als Zweck erschien,entpuppt fich nach und nach immer wieder als Mittel, und daSGedeimniß vieler Jllufionen— sofern es fich nicht um die reinkünstlerische Bewunderung eine» in der That über Lebensgrößehinaus angelegten MenschenphänomenS Handell— liegt darin,daß die Verehrer da ihre Ziele verfolgt sehen, wo doch nurMittel verwendet werden. Je weiter vom Schauplatz, destomehr stehen fie unter dieser Täuschung, und auch daraus zumTheil erklärt fich das Vorwalten der blinden Begeisterung indem nichtpreußtschen Deutschland!"— Was der Ada. Bam-berger hier zum Bisten giebt. trifft vollständig ,u. Die Ein-geständnisse über die Servilität deS liberalen deutschen Philister-thums, die Herr Bamderaer macht, hat derselbe übrigensschon einmal in folgendem Ausrufe viel trefflicher zusammengefaßt:„Hunde sind wir ja doch!"Bei Ablehnung de» Branntweinmonopols wird be-kanntlich die Emführung einer in großem Maße erhöhtenLizenzsteuer auf Echankwirthschaften geplant. Daß die servileMajorität deS preußischen Abgeordnetenhauses derselben ohneBedenken zustimmen wird, ist seldstverständlich. Dabei willman gleichzeitig deantragen, daß dann auch die Steuer-Vergütung für ausgeführten Branntweinerhöht werde, damit doch für die armen adligen SchnapSbrennrrwenigsten? ein fetter Bissen abfalle. Dieser Gedanke ist jarecht schön, die Herren aber haben nicht bedacht, daß zur Genehmigung solcher Anträge der böse Reichstag erforderlich ist,der eS doch wohl in feiner OdstruktionSpoliltk soweit treibenkönnte, diese„billigen und gerechten Wünsche" der preußischenSchnapsbrenner underückfichtigt zu lassen.Von seine» Rechten soll der deutsch« Reichstagetliche opfern, da er seinen Pflichten, nach Anficht desoffiziösen„Deutschen Tageblatt", nicht genügt. Dem edlenBlatt sei nur gesagt, daß der deutsche Reichstag bei solchemOpfer selbst gefragt werden muß. Bei seiner jetzigen Zusam-mensetzung aber istZer nicht geneigt, zu dulden, daß ihm da»Fell über die Ohren gezogen wird.Znm Zeugnißzwang. Der Versuch, den Zeugnißzwang,der der Presse so viel zu schaffen macht, auch auf daS P a r l a-ment und seine Müglieder auszudehnen, erregt großes undpeinliches Aussehen. Der Thatbestand, der dem Zwischenfallzu Grunde liegt, ist in Kürze folgender: In der Münzdebatte,die am 10. Februar d. I im Reichstage stattfand, habe derAbg. v. E ch a l s ch a behauptet, Berliner Firmen ließen inder Schweiz preußische Silberthaler prägen, die fie nachher beider Rvichsbank gegen Gold umtauschten, um die Werthdifferenzzu gewinnen. Auf Anfrage des Abg. Bamberger konstatitteHerr v. Schalscha in der Sitzung am 3. März, er habe diebetr. Firma, der vom Tische des BundeSraths auS an ihn er-— die Summe, wofür Sie mir die Papiere unverzüglichübergeben wollen... fordern Sie mein halbe», mein ganze»Vermögen! Ich gebe c» hin. Nur schweige» Sie, nurlassen Sie mir Erna, meine Tochter...!»Daß ich ein Narr wäre!" lachte Gontard.„Wennich Erna heirathe, komme ick so wie so in den Besitz Ihresganze» Vermögens, denn Sie haben keine Kinder weiter,und natürlich werden Sie Ihrer Tochter Ihr ganze» Ver-mögen vermachen. Das ist eine zweite, unweigerliche Be«dingung, welche ich stelle. Ei» paar hunderttausend Markwerde» Sie mir sogleich am Hochzeitstage aushändigenund da» von mir aufgesetzte Testament, das Sie unter-schreiben werden, gerichtlich deponiren. Wozu dieser nutz«lose Widerstand. Sie kennen meinen Entschluß— Siekennen meine Macht.......... Sie müsse» mir ge-horchen........"„Ich muß eS leider— ja," sprach die falsche Dahl«berg gebrochen.„Aber waS zwingt mich dazu? Ihre Au»-sagen nicht, denn die könnten ebenso gut erfunden sein.......... die Papiere find eS, die Sie in Händenhaben, die schriftliche» Beweise meiner Schuld. Sie sage»,Sie habe» fie, aber gezeigt haben Sie fie mir noch niemals....! Da», Herr Gontard, erweckt mir bei Ihrer allge-meine« Verlogenheit den Verdacht, daß Sie die Papiereüberhaupt nicht befitzen."Gontard lachte.„Und meine Kenntniß aller dieser Dinge?"„Kann Ihne« auch anderswie geworden sein; Siekönnen selbst die Papiere einmal in Händen gehalten haben,denn sie lagen ja in einem Ihnen zugängliche» Schrank...... aber, ehe Sie mir nicht beweisen, daß Sie wnk«licher Besitzer der Papiere find, daß Sie fie haben, dürfenSie auf meine Mitwirkung zu Ihre» Plänen nicht mehrrechnen; und Sie wissen doch, ohne dieselbe sind Sie eben«fall» machtlos. Erna liebt Sie nicht, sie würde also nurauf meine flehentlichen Bitte» hin au» Dankbarkeit sich opfern,und mein Vermöge« können Sie niemals erlangen, ohne daßich es Ihnen übergebe oder vermache. Sie sehen also,Herr Gontard, daß ich mindestens ebensoviel Macht übergangenkn Aufforderung entsprechend, namhaft gemacht. Gestm>nun theilte Herr v. Schalscha mit, er sei vom Berliner Atntt'gericht in der Untersuchungssache gegen„Unbekannt"»umZeugniß aufgefordert, habe dasselbe aber in seiner Eigenschmals Abgeordneter verweigert; darauf sei ihm mit dendekannten Maßregeln zur Erzwingung des Zeugnisses gedrohtworden. Herr v. Schalscha, von dessen Auftreten in jenerMünzdebatte wir bier absehen wollen, hat dem Gerichtgegenüber unserer Meinung nach völlig konekt gehandelt. AachArtikel 30 der RcichSoerfaffung darf ,ckein Mitglied de»Reichstags wegen der in Ausübung seine»Berufe? gethanen Aeußerungen außerhaidder Versammlung zur Verantwortung ge'zogen werde n." Mit dieser Bestimmung ist ein ZeugnisZwangsverfahren gegen Abgeordnete als solche, wenn au«nicht ausdrücklich, so doch dem Sinne nach ausgeschlossm."fjeden Zweifel auszuschließen, haben die Abgeordneten Wint�Horst und Genossen sofort eine Erklärung beantragt, naSwelcher ei« derartiges ZeugnißzwangSverfahren unzulasfig""Die Erklärung dürfte mll großer Majorität angenommen wer«den, und wir geben unS, so meint daS„Berl. Tageblatt", t#Hoffnung hin, daß auch die Regierung einer solchm authenn-schcn VerfassungSinterpretation deS Reichstags keinen Wider-stand entgegensetzen wird. Oder sollte man wirklich kein xffdenken tragen, die ohnehin schon so große Anzahl der Etrctr-objekte zwischen Regierung und Reichstag ohne Roth noch Vfein sehr ernsteS zu vermehren? Sollte man diese Zeugwi'zwanaSaffaire benutzen wollen, um auf einem Umwege«WHandhabe zur Lahmlegung der parlamentarischen Redefreihi«zu gewinnen? Wir wollen daS trotz der trüben Erfahrungwder letzten Jahre bis auf Weiteres nicht annehmen, find adnjetzt immer auf schlimme Erfahrungen gefaßt.— Wir«der,nämlich die Redaktion des„Berl. VolkSdlatt", können unidieser optimistischen Anschauung deS„Berl. Tageblatt" nichtschließen.Da»„Nurempel«" können die deutschfreifinnigen Bläitttnun einmal den Sozialdemokraten gegenüber nichtSchweigt die„Freis. Ztg.", fängt die Breslauer„MorgenZeitung" an. Wir würden diese„Anrempelet" an fick 0%nicht Übel nehmen, da unS die Verth« idiaung manchmal rwviel Vergnügen macht. Aber e? muß doch ein Grund»umAnrempeln vorhanden sein! Die BreSlauer„Morgen Zeitu"»aber denunzirt die sozialdemokratische Fraktion deS stteidiätW;vor dem Volke, deshalb, weil— kein Redner derselbender Mühe werth gehalten hat, zu dem Antrage der Regrerung-Zwanzigpfennigstücke aus Nickel zu prägen, zu reden, dasolcher Antrag doch im Interesse der Arbeiter liege. Der Wtrag der Regierung erfuhr von keiner Seite Widerspruch, ußdernfalls hätte fich wohl ein Sozialdemokrat berufenfür daS Nickelzwanzigpfennigstück einzutreten. WaS also sola.„Anrempelet", die von echt deutschfreifinniger Kleinigkeitkrämerei zeugt, bedeuten soll, das verstehm wir nicht.Schweiz..Auch die Schweiz wird fich demnächst mit der A l k o h o>frage zu beschäftigen haben. Von der Bundesregierung F'der Älkoholkommisfion zwei Em würfe zugegangen, dereneine Besteuerung des im Jnlande produzenen, sowie einenfchlagszoll für ausländischen Spiritus verlangt, während �zweite auf ein Staatsmonopol zusteuert, bei dem die Brennneiihren Rohspirius dem Bunde zu einem festzusetzenden»u verkaufen haben und letzterem allein daS Recht»umSpiritus aller Grade zc. zu impmtiren. Soweit fickläßt, hat keine dieser Vorlagen große Ausficht, zur Durchführezu gelangen...Franreeich..Aus P ariS bringt die„Voss. Zeitung" folgenden■effanten Bericht: Die Decazeviller Ardeitseist e l l u n g schließt die Keime sehr großer künstiger Entw�lungm in fich. DaS Gesetz von 1810, welches von den»embaubewilligungen handelt, stellt als Grundsatz fest, daß°(unter der Erdoberfläche verborgmen Werth« dem oioogehören: das MuthungSrecht wird Jedem gewährt, derbestimmten Formen darum nachsucht. Hat J-mand erne u/gefunden und vom Staate die Erlaudniß ihrer AuSdeuierhalten, so wird er ihr Nutznießer; doch kann der EtaarErlaubniß wieder zurückziehen oder für verwirkt("'owenn der Ausdeuter durch Entlass u n g-Arbeiter und Einstellung deS Betriebes seine Abficv«kennen giebt, von ihr keinen Gebrauch mehr zu machen-Decazeviller Bergleute find nun keineswegs Anarchisten iTräumer, sondern, wie eS scheint, sehr posttive, wenn%leider nicht eben kaltblütige und besonnene Menschen, ur- �wissen genau, wa» fie wollen. Mit dem Lohn, den m Ldie reiche Decazeviller Aktiengesellschaft bezahlt, könnennicht auskommen; fie fordern also eine Erhöhung„selben. Di« Gesellschaft rechnet ihnen vor, daß fieheutigen Kohlen- und Eisenpreisen und bei den hobender Eisenbahnfracht nach Bordeaux, dem Einschiffung*«.�ihrer Gruben- und Hochofenerzeugnisse, nicht mehr wkönne, ohne Schaden zu erleiden. Freilich verschweigt stc_Sie besitze, wie Sie über mich. Also zeigen SiePapiere, lasse« Sie mich fie sehe«, m Händen hal«bann——"„Dann?" fragt« er gespannt. gpa)„Wie können Sie«och fragen!" entgegnete st*-bleibt mir barn weiter, als Ihrem Willen zuund meine Tochter Ihnen mit meinem Vermögen zliefern."„Bedingungslos?" Die»$,Jch habe keine Bedingung weiter zu stellen.„dui denn," sagte Gontard mit einem diabo s �Lächeln,„Erna und Ihr Vermögen find mein!in die Brusttasche, hatte aber ein größeres Kouoeri«p- �1----------—" zu dem Zimmer fich � FrauSiepstdhervorgezogen, als die Thür..... v,.in welchem Erna sich befand. Eine Dienerin kam.Dahlberg zu fragen, ob sie den Thee fervire» f""''wurde abschlägig beschieden, Madame würde klingeluwüascht« keine Störung weiter.. �Erna, welche so lange wie betäubt gewese», �lieben« jw. Zimmer angekommen, schloß 1%* � uujdann preßte fie da« Taschentuchs gegen�dw �ck��pfeSI« ihremab, dann preß.»„u»den Aufschrei ihres Inner» zu ersticken. Nur ewälechzen rang sich zwischen ihren geschlossene«hervor.Sie wankle zu einem Sessel, doch eh« ße densel«reichte, sank fie auf die Kaie.(Fortsetzung folgt.)ZÜ"*no<h.iufufAus Kunst und Kekeu.mmmm