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Germania " scheint bis jest dafür unempfänglich. In threr Sonntagsnummer heißt es: Wir fönnen gar nicht fagen, wie in der Seele zuwider uns dieses ganze Treiben ist, welches die von Papst Leo so dringend geforderte sach liche Behandlung, aum Swede eines wahren und folden Friedens, zum Gegenstande diplomatischer Künste hat werden laffen, an denen jetzt eine ganze parlamentarische Versammlung betheiligt wird. Und dieser unser Widerwille wird, das möge man uns glauben, von der immensen Mehrheit des deut schen Volles, vor Allem von dem einfachen Manne getheilt, der gar nicht begreift, daß die höchften Interessen Gegenstand solcher Behandlung sein dürften. Beffer von neuem der Kampf, als ein fauler Friede, der auch vor fünfzehn oder dreizehn Jahren zu erreichen gewesen wäre, ohne die seitdem überstan denen barten Leiden und Kämpfe!" Das Ileritale Blatt weiß offenbar, daß die Regierung das Sentrum braucht und Daß legteres heute fordern fann, was es will.
Ueber die Thätigkeit der Sozialdemokraten bei den Borbereitungen zur Reichstagswahl im Kreise Flensburg . Apenrade wird dem ,, Hamb. Korr." geschrieben: Was wir von Anfang an bezüglich der bevorstehenden Reichstagswahl im zweiten schleswig- Holsteinischen Wahltreise vorausgesagt haben: eine außerordentlich rege Agitation der sozialdemokratischen Bartel, ift eingetroffen. Man will entschieden hier einen Theil des Verlustes wett machen, den die Partei in der Proving er fahren hat. Bei dem unglaublichen Eifer, der schon seit Wochen entfaltet wird, dürfte diese Berechnung allem Anscheine nach zutreffen. Dugende von Agitatoren, Flugblatt- und Stimm Vertheilern u. f. w. durchziehen das Land. Der Kandidat der Partet, der Schneidermeister Stephan Heinzel, reift von Dorf zu Dorf und hält Vorträge, so weit ihm dann eben die Wirthe ein Lotal laffen, was freilich feineswegs überall der Fall ift. Auch Herr Reichstags Abgeordneter Karl Frohme , der Vertreter Altona's , ist in den Streis gekommen. Nach uns von verschiedenen Seiten gewordenen Mittheilungen bedient man fich in der Landschaft Angeln vielfach und zwar oft genug nicht ohne Erfolg der dort zahlreich vorhandenen oftpreußischen Dienstboten als Mittelspersonen bei der Verthei lung sozialdemokratischer Stimmzettel. Unter diesen Umständen müßte ein Wunder geschehen, wenn die Sozialdemokratie nicht eine erheblich größere Stimmenzahl auf sich vereinigen sollte als 1884 und 1881. Verschiedene Umstände lommen noch binzu, um die Chanzen der Sozialdemokratie zu verbessern: die Wirth schaftslage in den Städten Flensburg wie Apenrade , unter welcher zahlreiche Arbeiter beschäftigungs- und perdienstlos find; an beiden Drten feiern Hunderte allein deshalb, weil die Schifffahrt noch nicht eröffnet ist. Auf dem Lande herrschen ebenfalls, in Folge der Nothlage der Land wirthschaft, zum Theil recht unbefriedigende Verhältnisse. An Arbeitskräften und Arbeitslohn wird jedenfalls der Landmann sparen, was gefpart werden lann und erst recht hat mancher
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Kleinbefizer alle Ursachen, beffere Beiten" herbetzuwünschen. Wenn die Agitation von Seiten der sozialdemokratischen Bartet mit einigem Geschid betrieben worden, so dürfte es nicht schwer gefallen sein, auch in diesen Kreisen Leute zu finden, die aus einem gewiffen Gefühle der Nathlosigkeit am Montag einen Stimmzettel für den Schneidermeister Heinzel in die Urne werfen werden."
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Ein deutsch österreichischer Bauerntag fand am 22. b. M. in Wien ftatt. Bu demselben waren zahlreiche Bauern aus Niederösterreich , Oberösterreich , Mähren , Schleften, Böhmen und Steiermart erschienen. Es fprachen zunächst die Herren Glattau( Schleften), Gram( Bürgermeister von Eigen bei Admont , Steiermart) und Beileri( Schleften). Auf Antrag des legten Redners wurden folgende Buntie in einer Resolution beschlossen: 1. Bolleinigung mit Deutschland ; 2. Schaffung eines Truntenbeitsgefeges; 3. Einführung des Chelonsenses; 9. Alenderung des Heimstättengefeßes. Der An tragsteller macht den Nationalitätenstreit für den Verfall des Bauernstandes verantwortlich und erwartet von den Abgeord neten nicht viel.( Eine Stimme aus dem Auditorium ruft: haben wir nicht mehrere Abgeordnete? Warum find sie nicht erschienen? Nur bei der Wahl sucht man den Bauer; wenn etwas gethan werden soll, thut man nichts.") Nach einem Re ferate des Herrn Steininger wurde alsvann das General programm einstimmig beschlossen. In demselben wird ange trebt: auf politischem Gebiete die Erwirtung eines diretten Wahlrechts für jeden Staatsbürger, Schaffung eines Sprachengefeßes, welche die deutsche Sprache zur Staats sprache erhebt, die Abrüstung der stehenden Heere in Friedenszeiten auf internationalem Wege durch Gründung eines europäischen, eventuell mitteleuropäischen Staaten. bundes auf winbfchaftlichem Gebiete, Agrargesetzgebung und Wirthschaftsreform, Heimstättengefes, Abschaffung der Lebensmittelfälschung, Schutzoll vor Ungarn , deutscher Sollbund, Verstaatlichung des Eisenbahnwesens, Aufbebung Der Verzehrungssteuer, Verwendung der Sträflinge zu Bauten und Flugregulirungen, Errichtung von Fortbildungsschulen und Möglichkeit, in jedem Lande die Schulpflicht nach Bedürfniß bemfelben Geschäft, wo ich lernte! Das macht aber der Fleiß, die Klugheit und großes Glüd. Hat ber Senator biel Familie?"
Seine Frau ist eine noch wohl konservirte Dame von überaus feiner Lebensart. Etwas empfindsam und nervös, aber liebenswürdig, besonders wenn ihr auf geschickte Weise gefchmeichelt wird. Sie haben viel Rinder, brei Söhne und bier Töchter, wohldreffirt auf alle Anforderungen ihres Standes und Namens."
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Nun, Sieben lebendige Rinder? Heiliger Gott! mein Sohn, dann laß Dir sagen, daß das große Vermögen bes Senators nach seinem Tode, die Mittwe mitgerechnet, twa acht mal so flein werden wird. Jedes Rind wird also in achtmal geringeren Verhältnissen zu leben haben, was für Manchen gar keine kleine Arbeit ist!"
Nun, bei drei Millionen, denn so reich hält man Wulfens, tommt immer noch ein nettes Sümmchen auf ben Einzelnen, vorausgesetzt, daß die Masse in gleiche Theile
Bebt."
,, Wart' mal!
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Na ja,
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etwa 430 000 Thaler
lommen auf Jebes. A la bonheur! Es frägt fich nur, die Leute schwagen immer mehr, als wahr ist. Sind die Töchter hübsch? Wie?"
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Es läßt sich wirklich aushalten, Papa! Sie haben einen hönen Teint, tanzen vorzüglich, sprechen zwei Sprachen und biffen auch eine Etude zu spielen, ohne stecken zu bleiben, bas ist aber Alles. Dagegen haben sie aber noch eine artige Portion Ignoranz und Dummheit. Gott behüte jeben
ungen Mann!"
Hm, hm! Nun zu den Anberen! Was macht Freund
Bebel, er soll zwei allerliebste Töchter haben?" i und malt allerliebst. Leonore dichtet eminent und will Aftens ein Buch herausgeben. Die Damen, obwohl etwas tel, find von jenem feinen Duft der Poefie erfüllt, wel Ser bezaubernd in alle Herzen bringt, und so kann es denn icht fehlen, daß besonders Künstler und Gelehrte diese Damen umschwärmen, obwohl Beide mehr interessant als
Gewiß! Wahre Virtuofinnen. Hulda singt vortreff
bich find."
( Fortsetzung folgt.)
zu regeln, Schaffung einer Reichsbant, Auflaffung der Defter reichisch- Ungarischen Bant, Beschränkung der Gewerbefreiheit, unentgeltliche Rechtspflege u. f. w.- Das Programm ist, wie man fiebt, ein merkwürdiges Gemisch von Reaktion und Fort schritt. Internationale Abrüstung neben der Empfehlung eines Bolltrieges gegen Ungarn , politische Gleichberechtigung und unentgeltliche Rechtspflege, neben der Befürwortung der Be schränkung der Gewerbefreiheit und der Burüdseßung der bäuerlichen Miterben, Errichtung von Fortbildungsschulen neben Der Bulaffung der Beschränkung der Schulpflicht seitens jeder Proving; ein seltsames Ragout in der That, seltsam wie die ganze heutige offiziöse Wirthschafts- und Sozialpolitik, welche fich ja vorzugsweise auf die agrarischen Kreise stüßt.
Der Pariser , National" ift empört über die versöhnenden Anfichten des Kriegsministers gegenüber den streitenden Arbei tern in Decazeville . Er sprigt seine Galle in folgenden Worten aus: ,, Subskription von Soldaten für den Streil. Es ist dies, wenn man will, eine geringe aber sehr charakteristische Thatsache: Soldaten, die zur Unterstügung des Streits von Decazeville substribiren. Der revolutionäre Sozialismus bricht darob in Freudengeschrei aus, nachstehend, wie der ,, Jntranfigeant" diese Nachricht meldet:
Decazeville, 24. März 7% Uhr Abends. Die Soldaten des 77. Jafanterie- Regiments haben fich zusammengethan und 53 Frts. Den Streifenden ge spendet. Diese hochherzige Sendung der Plebejer der Armee an die Proletarier der Gruben hat hier eine be deutende Wirkung hervorgerufen.""
Man begreift, daß die Wirkung eine bedeutende ift; die geringe Summe thut dabei nichts. Wenig oder viel, darauf fommt es nicht an; die Neuheit dieser militärischen Einmischung lenkt die Aufmerksamkeit auf fich und die Bezeichnung der Spende giebt ihr den Werth. Indeß sich also die Regierung neutral berhält, mengt fich die Armee in den Kampf. Das ist die Frucht der unzeitmäßigen, vom Kriegsminister gesproche nen Worte hat General Boulanger nicht den Sozialisten als Bürgschaft ihnen gegenüber die mitleidige Bewegung mehrerer Soldaten in Decazeville vorgehalten, welche ihre Suppe mit den Grubenleuten theilten? hat dieses Gefühl des Mitleids, das an sich ganz natürlich, einfach und lobenswerth ist, nicht offiziell die Tragweite eines sozialen Bwischenfalls erhalten, offiziell die Tragweite eines fozialen Bwischenfalls erhalten, eines bemerkenswerthen Altes der Solidarität? Man frater niftrt! Von da weiter zu fraterniftren, war nur ein Schrift, und zu diesem Schritt, man fann es sagen, ist die Aufmunte. rung von oben gekommen; allein auf diesem Wege tann man weit gehen. Von nun an erübrigt nur noch, den Gewehrlauf im Falle eines Aufstandes gegen den Boden zu tragen. Das wird in der Logil der gegebenen Ermuthigungen liegen." Dieser Hinweis auf Eventualitäten ist so bemerkt hierzu die Hamb. Bürgerztg." sehr charakteristisch. Die Herren vom Hamb . Bürgerztg." " National" sehen es offenbar viel lieber, wenn das Boll in der Uniform dem in der Blouse feindlich gegenüber stände. Das Klaffenbewußtsein der Arbeiter ist ihnen ein Dorn im Auge; viel lieber wäre ibnen, wenn die Soldaten gegen ihre Brüder gedrillt wären. Schöne Seelen!
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Die Delegirten der Minenarbeiter von Decazeville haben fich in einem Schreiben an den Minister der öffentlichen Arbeiten gesandt und ihn ersucht, einen Ingenieur abzusenden, der die günstigen Aussagen des Staatsingeniers Laur über die Brände in den Bergwerken richtig ftellen soll. Der Ar beitsminister hat den Wünschen der Minenarbeiter entsprochen und den Generalinspektor der Bergwerte Bocher nach Decazes ville geschickt; derselbe ist, wie Baihaut am 25. b. M. im Ministerrathe mittheilte, bereits dort angekommen. Bei den Minenarbet ern hat die Nachricht von der Absendung jenes Inspektors große Freude hervorgerufen und wie dem Lemps" gemeldet wird, haben sich die Delegirten sofort versammelt und befchloffen, fich mit dem von der Regierung abgesandten In spettor gleich nach dessen Ankunft in Berbindung zu setzen, um thn genau von dem Sachverhalt zu unterrichten. Sie hoffen, daß er einigen von ihnen gestatten wird, den Inspektor ins Bergwert zu begleiten und ihn nach der Stelle binzuführen, Bergwert zu begleiten und ihn nach der Stelle binzuführen, wo das Feuer große Berstörung angerichtet hat. Die Minen gesellschaft hat freilich die Abficht, teinem der Streitenden den Eintritt ins Bergwert zu geftatten, aber die Delegirten, die über diesen Beschluß der Gesellschaft äußerst entrüftet find und erklären, daß ohne die Begleitung von Arbeitern die Unterfuchung Bocher's zu feinem Resultat führen würde, wollen den Arbeitsminister ersuchen, ihnen den Zutritt zu den Bergwerten zu verschaffen. Ob der Minifter diesem Wunsche der Arbeiter wird nachtommen tönnen, scheint mehr als fraglich, denn die Gesellschaft hat ohne Bweifel das Recht, mit Ausnahme der von der Regierung abgesandten Ingenieure, jedem Andern den Eintritt ins Bergwert zu verbieten. Auffallend bleibt es aber, daß die Gesellschaft in diesem spesiellen Falle fich sogar bart. nädig zeigt und nicht will, daß der Inspektor Bocher von den Arbeitern im Bergwert herumgeführt werde. Sollte das Bergwert doch vielleicht nicht in so gutem Stande sein, wie dies von Seiten der Gesellschaft und des Ingenieurs Laur behaupt wird, und die Gesellschaft etwa fürchten, daß dem Negierungsinspektor unter der Führung der Arbeiter die Augen ge öffnet werden? Die Vermuthung liegt jedenfalls ziemlich nahe.
Der Londoner Daily Telegraph" erfährt, Chamberlain und Trevelyan hätten am 26. D. M. endgiltig ihre Ent. Iaffung gegeben, andere Mitglieder der Regierung, welche teinen Sie im Kabinet haben, dürften in der nächsten Woche ebenfalls ihre Entlaffung nehmen. Die Rönigin hat die Ent laffungsgesuche Chamberlains und Trevelyans angenommen und die Ernennung Stansfelds zum Präsidenten des Local Government Board und Lord Dalboufics zum Staatssekretär für Schottland genehmigt.
United Freland", das Drgan der Parnelliten beantwortet die seit Kurzem häufig aufgeworfene Frage, was in Siland geschehen würde, wenn es Gladstone nicht gelingen sollte, feine frischen Reformvorschläge durchzusetzen. Das Blatt schreibt: Einen Theil seines Programmes tönnte das trische Bolt sofort verwirklichen. The der nächste Winter verftrichen, würden die Gutsbesitzer Bettler sein. Das Uebrige würde fich ereignen in den Wechſelfällen, denen ein großes schlotteriges ereignen in den Wechselfällen, denen ein großes schlotteriges Reich mit einer übermäßigen Bevölkerung, abnehmendem Handel und Millionen von Todfeinden in seiner Mitte ftets ausgefegt ist. Dem erftaunlichfien parlamentarischen Standal, der jemals erlebt worden, würde ein Bürgerkrieg in einem Lande folgen, wo jeber Bauer gelernt hat, über die Schrednie Lande folgen, wo jeder Bauer gelernt hat, über die Schrecknife des Gefängnisfeß zu lachen und seinem Herrscher alle die Unbequemlichkeiten eines bewaffneten Aufstandes ohne ein Gewehr zu bantiren, zu bereiten. Und während alledem wird der liberale Fortschritt in England stocken und die liberale Partei in Fraktionen gespalten sein."
Ueber die Ursachen des Untergangs des Oregon " find bie Meinungen noch immer getheilt. Wie man der Times" meldet, wird der mit Kohlen belabene Schuner, Charles Morfe" vermißt. Derselbe ist in der Nacht vor dem Untergange der " Oregon " in der Nähe der Unglüdsstätte gesehen worden und man vermuthet, daß es der Schuner ist, welcher mit dem " Oregon " zusammenfließ. Mit dem Fenierattentat wäre es barnach nichts.
Balkanländer.
Einem Brief ber Times" zufolge herrscht in Athen ein heilloser Wirrwarr der Meinungen. Drei Strömungen find zu unterscheiden: die der Regierung, der Vollsmehrheit und der denkenden Minderheit. Die Regierung hat nur einen Wunsch, durch den Druck der Mächte einem Kriege und damit dem Aus bruche der Boltewuth bei der unfehlbaren Niederlage zu ent
geben. Die Vollsmehrheit, die von der Regierung mit schönen Rebensarten gefüttert worden ist, träumt nur von einem Siege und von einer Wiederholung der glorreichen Vorgänge des Unabhängigkeitsfrieges, so daß die eigenen 100 000 Streiter einer jeden Streitmacht der Welt gewachsen sein müßten. Ihre Ariegsluft ward jüngst von Neuem entflammt durch das Vers sprechen einer weitern Aushebung von 22 000 Mann. Die britte Partei schaut mit trüben Augen auf Gegenwart und Bu Tunft. Sie ist überzeugt, daß Griechenland feinem Kriege ge wachsen ist; daß es durchaus unvorbereitet dafteht und der Niederlage faum entgehen fann. In Folge deffen stimmt ein Theil dieser Partei für Unterwerfung; ein anderer Theil aber, und zu ihnen gehört auch Trikupis, fteht in der Haltung der Mächte eine Schmach für Griechenland und zugleich eine bloße Drohung, die niemals in Wirklichkeit übergehen werde. Er räth also seinen Landsleuten, die Schiffe der Mächte als nicht vorhanden zu betrachten und thatkräftig vorzugeben, denn es würde doch nicht zum Schuffe auf ein griechisches Schiff tommen. Bei dem Einfluß, welchen Trifupis befigt, scheint die Unters werfung daher doch noch nicht in Sicht zu sein. An der Grenze von Theffalien wurden drei verschanzte Lager für die griechischen Truppen errichtet.
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Der Fürst von Bulgarien hat in Dftrumelten mill tärische Vorsichtsmaßregeln getroffen, um die durch russische Agenten bedrohte öffentliche Ordnung unter Umständen durch Anwendung von Gewalt aufrecht zu erhalten. Das russische Konsulat in Philippopel soll über mehr als 100 Lotal Komitees, welche in der ganzen Provinz vertheilt sind, verfügen und die Agitation dieser Romitees scheint bereits eine so bedrohliche geworden zu sein, daß das bulgarische Blatt„ Nesawisfimost" Unabhängigkeit) in einem Artitel offen die ruffische Politik ber Doppelzüngigkeit beschuldigt und die Aufmerksamkeit der Re gierung auf die Verräther innerhalb des Landes lenkt ,,, welche fich für fremdes Gold verkauft haben".
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- Auch in Bosnien wollen die Rufsen ihren Einfluß wieder verstärken. Das Fortschreiten des Katholizismus in Bosnien und der Herzegowina ist Rußland ein Dorn im Auge. Hierüber äußern fich die St. Petersb. Wiedomosti": Jft es denn nicht endlich Zeit, daß Rußland fich daran erinnere und dies auch durch die That der Welt gegenüber bekräftige, daß es zwei slavische Provinzen, welche vom türkischen unter das österreichische Joch gekommen find, noch nicht vollständig ver geffen hat? Höchfte Bett set es, im Schuße des Schisma's that fräftig der katholischen Propaganda entgegen zu treten und das Land dem Glauben seiner Väter zu erhalten.
Amerika.
In Antwort auf den angekündigten Entschluß der Gouldschen Südwest Eisenbahnengesellschaft, ein gerichtliches Verfabren gegen den Orden der Ritter der Arbeit" einzuleiten, hat letterer die Streifenden dringend aufgefordert, ihren Wider ftand entschloffen fortzusetzen. Der Führer des Drdens erklärt, daß wenn die Forderungen der Streifenden nicht bald bewilligt werden, sämmtliche Mitglieder des Ordens im Lande streiten werden. Andererseits find Gerüchte im Umlaufe, daß einige der Streifenden zaudern und es heißt, daß der Großmeister des Arbeiterordens in einem geheimen Rundschreiben an die Chefs der Zweigvereine denselben anräth, die Aufnahme neuer Mitglieder einzustellen; gleichzeitig empfehle er, an Stelle von Streils Schiedsgerichte und andere Maßregeln aur Beilegung von Differenzen zwischen Arbeitgebern und Arbeitern anzu wenden. Die Missouri Pazifit. Eisenbahngesellschaft ließ am 26. März unter dem Beistande zahlreicher Polizeimannschaften einen großen Frachtzug von St. Louis ab. Die Gouverneure von Texas , Arkansas und Kansas erließen Proklamationen, worin fie die Streitenden warnen, den Eisenbahnverkehr nicht zu stören.
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Die Nachrichten aus dem Sudan wird man ftets mit größter Vorsicht aufzunehmen haben. Nachdem fürzlich erst die Bedrohung von Berber seitens der Rebellen gemeldet war, hörten wir heute wieder von Niederlagen der Sudanesen. Es verlautet, daß die Abessynier die Rebellen unweit Raffala gründlich befiegt und 500 derselben getödtet haben. Daman Digma hat in Erwartung ihrer Annäherung auf dem alten Schlachtfelde in Tamai ein Fort errichtet, das mit acht Ra nonen armirt ist. In Tamat , wird weiter gemeldet, graffiren Die Boden in erhöhtem Grade und raffen viele Menschen hin weg. Das 10. Bataillon der egyptischen Armee wird in Kurzem hier erwartet.
Parlamentarisches.
- In der Petitionskommission des Reichstags tam fol gende nicht uninteressante Betition zur Verhandlung: Die Verlagshandlung, J. H. Schorer in Berlin bittet, eine Wenderung des Portotarifs zu beschließen, welche gestattet, Drucksachen im Gewicht von 50 bis 100 Gramm inner balb Deutschlands und Desterreichs fünftig für 5 Pf. zu ver fenden. Es sei ein in allen Geschäftstreifen beklagter Uebel ftand, daß der jeßige Tarif für Streifbänder mit seiner plöglichen Steigerung von 3 auf 10 Pf. der Entwickelung des Berlehrs äußerst hinderlich sei. Ein Beweis bierfür sei die von der latserlichen Postverwaltung bei der vorjährigen Etatsberatbung angeführte Thatsache, daß einer jährlichen Versen dungszahl von über 100 Millionen Streifbändern zu 3 Bf. nur 4 Millionen Streifbänder zu 10 Pf. und darüber gegen überftänden. Mit Unrecht habe die laiserliche Postverwaltung aus diesen Bablen den Schluß gezogen, daß für eine Bwischen stufe tein Bedürfniß vorhanden sei, und daß die Einführung einer solchen die Einnahme verringern würde. Besonders in den Kreisen des Buchhandels wurde der Mangel des ge wünschten Tariffages für Drucksachen lebhaft empfunden. Die meiften der illustrirten Beitschriften mögen zwischen 50 und 100 Gramm refp. die einzelnen Nummern nur für 10 Pf. ver fandt werden können, wodurch eine direkte Postversendung so gut wie ausgeschloffen set. Die Einführung der gewünschten Bwischenstufe würde es 3. B. der Petentin ermöglichen, fährlich direkt per Post zu versenden, welche fest inwohl noch 100 000 Brobenummern ihrer Beitschriften wodurch der Post jährlich aus diesem einzigen Geschäftszweige direkt durch den Buchhandel vertheilt werden müßten, große Summen verloren gingen. Bum Schaden des Publilums und der Baplerfabrikation würden jest manche Beitschriften, um das Gewicht von 50 Gramm nicht zu überschreiten, aus weniger gutem und weniger schwerem Bapier hergestellt. Auch würde wohl der Ausweg betreten, aus einem Streifband zu 10 Bf. awet au 3 Bf. zu machen. Troß der doppelten Mühe gingen der Poft in solchen Fällen 4 Bf. verloren. Der Res gierungskommissar, Direttor im Reiche poftamt Sachse, führte aus, daß zur Herabseßung des Drucksachenportos ein allgemeines Verkehrsbebürfniß nicht anzuerkennen sei; daß eine solche Maß regel nambafte Mindereinnahmen und erhebliche Mehrausgaben für das Reich nach fich ziehen, zugleich aber die Postbetriebs verhältniffe außerordentlich erschweren würde; daß dieselbe nicht dem gesammten Publikum, sondern nur einem verhältnißmäßig Ileinen Kreise von Versendern Nußen bringen tönnte; und daß endlich alle diese Verhältnisse im Reichstage schon wiederholt aur Erörterung gekommen seien. Das Gewicht der seitens der Regierungsfommiffarien vorgetragenen Bedenken wurde von der Kommission nicht anerkannt, dagegen wurde andererseits hervorgehoben, daß die ganze Frage doch von so erheblicher Bedeutung sei, daß man sie nicht ohne Weiteres als aur Erörterung in pleno nicht geeignet" erachten dürfe. Dieser Antrag wurde daher mit 9 gegen 9 Stimmen abgelehnt und beschlossen, dem Plenum zu empfehlen, die Petition dem Herrn Reichstanzler zur Erwägung zu überweisen.