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2. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 279.

Gerichts- Beitung.

Sonnabend, den 28. November 1896.

13. Jahrg.

pro Woche eine Mark abzuführen, gelangte nicht zur Abstimmung, einzelnen Rednern besonders hevorgehoben und die Einrichtung weil sich die Versammlung zu einem derartigen Beschluß nicht eines Arbeitsnachweises angeregt. Ein Antrag, wonach im für kompetent erachtete. Welche bedenklichen Elemente sich unter den Personen Frühjahr, wenn die Arbeitgeber die zehnstündige Arbeitszeit ein­befinden, die von Hauseigenthanern als Privat- Nacht: Sechs öffentliche Versammlungen der Zimmerer Berlins   ühren wollen, die Zimmerer für neunstündige Arbeitszeit und wächter bestellt sind, zeigte eine Anklage wegen Kuppelei, und der Vororte, die von der Lohntommiſſion einberufen worden 60 Pf. Stundenlohn eintreten sollen, wurde als verfrüht ab­welche gestern gegen den Privatwächter Bruhnke vor der waren, tagten am Mittwoch, um zu den Beschlüssen der Innung gelehnt. Mitgetheilt wurde noch, daß der Zimmer­II. Strafkammer des Landgerichts I   verhandelt wurde. Bruhnke Stellung zu nehmen. In allen Versammlungen wurde nach meister Eichola bei der Innung den Antrag stellen war das nächtliche Schließeramt für die Gegend der Kötheners, stehende Resolution einstimmig angenommen: will, den Arbeitern den 1. Mai freizugeben, um Bernburger  - und angrenzende Straßen übertragen worden, ihm Bimmermeister" gefaßten Beschlüssen erklären die heute, den Berdienstes von Zu den von der Innung Bund der Bau-, Maurer- und zu verhüten, daß durch die Abgabe eines Theiles des den Arbeitenden behagte aber der geringe Lohn nicht und so erfand er sich denn 25. November versammelten Zimmerer Berlins und der Um- füllt wird. Nachdem noch aufgefordert worden war, der Streitfonds ge­ein System, durch welches er reichliche Nebeneinnahmen erzielte: überall er machte sich zum willigen Diener der in seinem Bezirt faßten und bis jetzt gehaltenen Beschlüssen abzulassen, weil Fonds einzutreten, erfolgte Schluß der Versammlung. gegend, nicht von den im Frühjahr dieses Jahres ge- Plazdeputirte zu wählen und rege für die Sammlungen zum wohnenden Prostituirten und vermittelte gegen gutes Trinkgeld sich in diesem Jahre herausgestellt hat, daß sowohl der größte durch bereitwilliges Aufschließen der Häuser den freien, un- Theil der Berliner   Bauinteressenten, als auch bis auf einen Versammlung gleichfalls gut besucht. Jm Swinemünder Gesellschaftshaus war die gehinderten Verkehr zu und von ihnen. Nachgewiesenermaßen fleinen Bruchtheil sämmtliche Berliner   Zimmerer mit der neun- der in einem 1stündigen Vortrage unter dem Beifall der Ver­Hier referirte Obst, hat er sich dabei lediglich von seiner Gewinnsucht leiten lassen, stündigen Arbeitszeit zufrieden waren. denn so freundwillig er denjenigen Damen" gegenüber war, die sammelten die Maßnahmen der Innung kritisch beleuchtete und ihm Beweise ihrer Erkenntlichkeit in die Hand drückten, so häß faßten Beschlüsse als bas Machwert einzelner Personen, ſtundentages eintrat. Die Diskussionsredner äußerten sich im Die Anwesenden erklären daher die von der Innung ge- mit Entschiedenheit für die vollständige Durchführung des Neun­lich und unangenehm war er gegen diejenigen, die sich sträubten, welche mit den thatsächlichen Verhältnissen nicht mehr vertraut Sinne des Referenten. diese Abgabe an ihn zu entrichten. Der Gerichtshof verurtheilte sind und werden sich in ihrem Bestreben, durch Verkürzung der den Angeklagten, in dessen Person man einen Bock zum Gärtner Arbeitszeit bessere wirthschaftliche Verhältnisse zu schaffen, nicht Swinemünder- Geselschaftshaus tagte, wurde außer der bereits In der Maurer Versammlung vom Dienstag, die im gemacht hatte, zu drei Monaten Gefängniß. mitgetheilten noch folgende von Herfurth gestellte Resolution angenommen:

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beirren lassen.

verpflichten sich die Anwesenden, für die Wahl von Play- Depu­Um aber eventuellen Anschlägen gerüftet gegenüber gu ftehen, tirten einzutreten, sowie auch die Sammlungen zum Agitations­fonds energisch zu betreiben und für die Ausbreitung der Orga­nisationen zu sorgen.

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Ju Hannover spielt sich jetzt der mehrfach vertagte Prozeß wegen des Einsturzes der neuen Garnisontirche ab. Angeklagt find Professor Hehl aus Charlottenburg  , haus tagende Versammlung der Maurer Berlins   beschließt: Die heute am 24. November im Swinemünder- Gesellschafts Maurermeistec Müller von Hannover   und Bauführer Heinze, Die Lohntommission wird beauftragt: früher in Hannover  , jezt in Rudolstadt  . Dieselben sollen nach In einer in der der Antlage in den Jahren 1891 bis 1893 beim Bau der Kirche nächsten Woche einzuberufenden einheitlichen Versammlung wider die Regeln der Baukunft derart gehandelt haben, daß tommission, bis zum 1. Januar neues Material herauszugeben, schlußfaffung auf die Tagesordnung zu sehen: Des weiteren beauftragt die Versammlung die Lohn aller Berliner   Maurer ist folgender Antrag zur Be­Gefahr für andere entstand und der westliche Thurm am 20. Juli das alte einzuziehen und mit demselben abzurechnen. 1. Das 1893 einstürzte. Geladen sind 45 Zengen, darunter 11 zugleich Streitbureau wird am 5. Dezember abends geschlossen; Sachverständige, außerdem noch acht besondere Sachverständige. 1. Dezember bis inkl. Februar eine Arbeitslosenstatistik auf- auf weiteres auf. Der Kassirer wird beauftragt, sämmtliches Ferner wurde bekannt gegeben, daß in der Zeit vom von diesem Tage an hört das Sammeln zum Streitfonds bis Die Verhandlung vor der Strafkammer ist auf drei Tage be- genommen werden soll und zu dem Zweck an allen bekannten Material von den Beitragssammlern einzuziehen, von den Re­rechnet worden. Stellen Karten ausgegeben werden, in welchen die Dauer der visoren prüfen zu lassen und Ueber die Polizeizustände in Aachen   bringt die Arbeitslosigkeit in den drei Monaten genau zu vermerken ist. Anfang die gedruckte Abrechnung Januar Rölnische Zeitung" folgenden Bericht: nächsten einer Jahres Die Ausschreitung einheitlichen Jm Lokal Bismarckshöhe Charlottenburg re Generalversammlung vorzulegen. In dieser Versammlung ist des Kriminal Kommissars G. wird in der mit- ferirte der Vertrauensmann der Berliner   Zimmerer, Th. Fischer zugleich die Neuwahl der Kommission vorzunehmen. 3. Um im getheilten Art und Weise allseitig bestätigt. Der Vor- Der Redner verweist zunächst auf die bereits bekannten Beschlüsse Frühjahr den Unternehmern kampfbereit entgegentreten zu können, fall erregt in den friedliebenden Kreisen aller Parteien des Bundes der Bau-, Maurer- und Zimmermeister, nach welchen verpflichten sich sämmtliche Kollegen, den hier am Ort bestehenden der Bürgerschaft um so unliebsameres Aufsehen und um so im kommenden Frühjahr wieder allgemein die 10stündige Arbeits- Fachorganisationen sozialdemokratischer Tendenz beizutreten. gerechtfertigtere Entrüftung, als hier seit Monaten sehr seit im Baugewerbe eingeführt werden soll und kritisirt Sodann ist in dem Bericht über die Versammlung, die im unerquickliche Verhältnisse zwischen einem Theile der sodann die Agitation, welche von dieser Seite zu diesem Lokal Königsbank" tagte, ein sinnentstellender Fehler entstanden. Einwohnerschaft und einer gewissen Presse einerseits 3ivect entfaltet wird. Die Innung, die bei anderen Gelegen- Es muß natürlich heißen, Rater kritisirte treffend das Vorgehen und den Polizeibeamten vom Inspektor bis zit den heiten stets den Befähigungsnachweis in den Vordergrund stellt, der Unternehmer, und nicht, wie irrthümlich wiedergegeben, der Schuhleuten andererseits Plah gegriffen haben. Diese Verhält- wendet sich nicht nur an die Meister, sondern an alle Bau- Lokalkommission. nisse erschienen heute in objektiver Beleuchtung in einem vor der Interessenten, auch wenn sie nur als Strohmänner irgend­hiesigen Strafkammer verhandelten Beleidigungsprozeß, welcher Banken fungiren und vom Baufach nicht die geringste die selbständigen Holzbildhanermeister eingeladen und zum theil Eine öffentliche Bildhauer Versammlung, zu der auch den der kgl. Polizei- Jnspektor Bünther gegen den Verleger Jmmelen Ahnung haben, um sie für ihre Bestrebungen zu gewinnen. und den verantwortlichen Redakteur Körver der hier erscheinenden Der Redner verweist, nachdem er das Vorgehen der Unternehmer erschienen waren, tagte am 24. November in den Arminhallen". ultramontanen Zeitung Der Volksfreund" angestrengt hat. Am in treffender Weise gekennzeichnet hatte, darauf, daß die Arbeits- ur Besprechung stand der Beschluß des Vereins selbständiger 1. September d. J. wurde von dem hiesigen tgl. Polizeipräsidenten   gelegenheit für die Zimmerer überhaupt immer geringer wird, Holzbilbhauer Berlins  , eine Innung zu gründen. Der Referent eine Verordnung erlassen, die im§ 1 für sämmtliche hiesigen indem die modernen Bauten nur noch aus Stein, Eisen und Dupont   wies darauf hin, daß vor zehn Jahren die Wirthschaften und Restaurationen die Polizeistunde auf 11 Uhr Bement bestehen, wobei die Zimmerer nur noch Nebenarbeiten Wiener Bildhauer fich mit einem ähnlichen Thema nachts feftsetzt und im§ 3 die Bewilligung von Aus- zu verrichten haben, andererseits eine Anzahl größerer Unter- u beschäftigen hatten, wie heut die Berliner  , nämlich nahmen von dieser Vorschrift für einzelne Fälle oder nehmer in den Orten, wo sich Schneidemühlen befinden, mit dem Genossenschaftsgesetz der österreichischen Innungs­auch für bestimmte Wirthe der kgl. Polizeidirektion vorbehält. das Material von den dortigen Arbeitern auch be vorlage, Es sei nothwendig, daß auch die Berliner  

Regierungsvorlage auch für sich die Errichtung einer Zwangs­innung zu beschließen. Allerdings sei der Beschluß im Verein inung zu befchließen. Allerdings sei der Beschluß im Verein dieser Beschluß um so wunderbarer, als dieselben Meister erst nur mit einer ganz winzigen Majorität gefaßt worden. Es sei vor wenigen Jahren noch erklärt haben, daß sie von einer Innung nichts wissen wollen, sondern vorzögen, sich auf freiem Boden zu organisiren. Redner beleuchtet sodann die Regierungs­vorlage zur Zwangsorganisation des Handwerks, sowohl bezüglich ihrer Wirkung auf die bestehende Organisation der Arbeiter und empfiehlt eine Resolution zur Annahme, in welcher die Ab­lehnung der gesammten Regierungsvorlage gewünscht wird. An der Diskussion betheiligten sich Glaps, Schulz, Pötsch. Winkler und Meyer. Von den Meistern die Herren Franz, Lampe   und Bonnel. Herr Franz ers

Jufolge dieser neuen Verordnung brachte der Volksfreund" in arbeiten laffen. In längeren Ausführungen behandelt der Bildhauer ebenso entschieden gegen die Bestrebungen der Innungss der Zeit vom 2. bis zum 10. September d. J. eine Anzahl Redner sodann die Auswüchse des Submissionswesens, und meister auftreten, wie damals die Wiener. Von den Berliner  Artikel, die, der Anklage gemäß, einen den Polizei Inspektor fordert die Vergebung der Arbeiten der Kommune in Regie, Bildhauern hätten sich aber nur sehr wenige um die Innungs­Bünther beleidigenden Inhalt haben sollen und ihm nament- damit den Unternehmern teine Gelegenheit gegeben wird, wie vorlage überhaupt gekümmert, wenn nicht die Meister lich partetische Handhabung der Verordnung Dorwarfen. Dies gegenwärtig der Fall ist, die Minderforderung, durch die durch ihren Beschluß die Arbeiter aufgerüttelt hätten. Immelen erklärte bet seiner Bernehmung, daß Körver die er den Zuschlag erhalten hat, uneingeschränkt aus den Knochen Nach der Regierungsvorlage sollte nämlich das Bildhauer­Berantwortung für den Inhalt des Blattes habe, damit der Arbeiter wieder heraus zu pressen, sondern den Arbeitern gewerbe garnicht in die Zwangsorganisation des Handwerks sei dem Preßgesetz in vollem Maße genüge geschehen. ein einigermaßen auskömmlicher Lohn gesichert wird. Der Redner hineingezogen werden; dagegen haben es die Herren Holzbildhauer. Er sei Herausgeber und Verleger, und wenn die Anklage verweist auf die an die Stadtverordneten- Bersammlung gerichteten meiſter für nothwendig gehalten, sofort nach Veröffentlichung der ihn als persönlichen Verfasser aufasse, so müffe man das be- Betitionen vom Jahre 1889 und 1895, in welchen die Forderungen Regierungsvorlage auch für sich die Errichtung einer Zwangs­weisen. Körver habe wiederholt auswärts bewiesen, daß er begründet waren, aber in beiden Fällen nach einer längeren eine Zeitung selbständig leiten fönne. Er, Immelen, sei Geschäfts- Rede des Stadtbauraths Wohlgemuth, der in diesen Forderungen leiter und Verleger und arbeite als Redakteur mit, vornehmlich schon den Zukunftsstaat fürchtete, gegen die Stimmen der Sozial­am politischen Theil. Für die Lokalsachen habe er feine Zeit. demokraten abgelehnt wurden. Wie die Thatsachen beweisen, In dieser Sache verweigere er die Aussage. Nach umfassender find gerade auf den kommunalen und staatlichen Bauten die Zeugenvernehmung erging folgendes Urtheil: Körver wird schlechteften Arbeitsbedingungen vorhanden. Unter anderen er wegen vier Fälle der Beleidigung zu 400 M., Immelen als halten die Zimmerer auf den Bauten: Ludwigskirche in Wilmers: die Seele des Ganzen zu 800 M. Geldstrafe verurtheilt. Der dorf, Kaserne am Tempelhofer Feld, Strafanstalt bei Tegel   und Vorsitzende bemerkte in der Begründung, die Beleidigungen feien noch weiteren sogenannten nothwendigen Bauten 40 und so schwer, daß es einer langen Berathung des Gerichts bedurfte, einzelne 50 Pfennige Stundenlohn. Die Arbeiten sind an den ehe es sich entschließen konnte, von der Verhängung einer Freiheits- Bimmermeister Müller in Tegel   vergeben, der fast aus strafe Abstand zu nehmen. Bei der Strafzumessung sei zu be- schließlich Arbeiter aus der Provinz und aus den Herbergen rücksichtigen gewesen, daß die Beweisaufnahme auch nicht im ent- zusammengesuchte Leute beschäftigt. Im fönigl. Schloß werden ferntesten etwas ergeben habe, wofür dem Polizei- Inspektor die zehn Zimmerer von der Firma Engelhardt u. Bornschein beflärt zunächst, daß der Verein nicht die Gründung einer geringste Pflichtwidrigkeit zuzumessen sei. schäftigt; wie behauptet wird, aber wohl nicht als richtig an Innung beschlossen, sondern nur in einer Resolution seine Zu­In Straßburg   verurtheilte die Straffammer nach drei- genommen werden kann, sind dieselben auf direkten Befehl ſtimmung zu der Regierungsvorlage erklärt habe. Gine freie tägiger Verhandlung und Vernehmung von 73 Zeugen und drei des Hofmarschallamts gezwungen, 10 und 11 Stunden zu arbeiten, Innung würde sehr wenig Antlang finden, da sogar ein Sachverständigen gestern die Inhaber der Armeelieferanten- Firma obwohl Tausende von Arbeitslosen vorhanden sind und es auch Theil des organisirten Meister sich gegen eine solche erklärt habe. Moses Frank zu Gefängnißstraje, und zwar den Moses Frank der Redner noch durch verschiedene andere Fälle nachgewiesen gewendeten Mühe keine Fortschritte gemacht habe. Für den an dem nöthigen Arbeitsraum im Schloß nicht fehlt. Nachdem Redner erblickt das Heil nur in der Zwangsorganisation, zu zwei Monaten, David Frank zu drei Monaten und Theodor hatte, daß die Zimmerer alle Ursache haben, auf dem Boſten zu Befähigungsnachweis schwärme er nicht. Herr Dampe( Meister) die bisherige freie Organisation trot der auf Kaufmann ebenfalls zu drei Monaten. Der Aufseher im Proviantamt Karl Müller wurde zu fünf Monaten Gefängniß er die Versammelten auf, auch in Zukunft allen Berpflichtungen standen, wenn dieselbe ihre Thätigkeit gegen die Fabrikanten sein, indem noch massenhaft Misstände zu beseitigen sind, forderte erklärte sich nur dann mit der Errichtung einer Innung einver und 1000 M. Strafe verurtheilt und auf drei Jahre für un- nachzukommen, um den Bestrebungen der Unternehmer energisch fähig erklärt, öffentliche Aemter zu bekleiden. Die Inhaber der Firma Frant waren angeklagt, daß fie dem an das Proviantamt entgegentreten zu können. An der Diskussion betheiligten fichichtet, während Herr Bonnel von der Errichtung einer Innung gelieferten Hafer Abfallgerste, Erbsen, Bohnen und allerlei Un- Referats. Betannt gegeben wurde, daß am Sonntag, abends empfohlene Resolution gegen eine Stimme zur Annahme gelangt Schlender, Barthels und Freitag im Sinne des überhaupt nichts wiffen will. Nachdem sodann die von Dupont rath beigemischt haben. Der Proviantamts- Aufseher Müller war 6 Uhr, bei Leder eine Versammlung mit Frauen stattfindet, in war, erfolgte der Schluß der gutbesuchten Versammlung. angeflagt, als Beamter für pflichtwidrige Handlungen Geschenke der Dr. Friedeberg einen Bortrag hält. angenommen zu haben. Schuhmacher. Am 23. d. M. tagte in Obst's   Lokal in

Versammlungen.

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In der Versammlung bei 2ange Moabit referirte Schöneberg eine öffentliche Schuhmacher Versammlung. Nach H. Knüpfer, der an der Hand eines reichhaltigen Materials einem Vortrage des Kollegen Nowack über den Kampf der das Vorgehen der Innung einer herben Kritik unterzog und die Arbeitet und Arbeiterinnen um bessere Lohnverhältnisse wurde Berechtigung der allgemeinen Forderung der Arbeiter auf Ver- eine Zahlstelle des Vereins Deutscher Schuhmacher gegründet. Der Streik in der Eisengießerei und Maschinenfabrik fürzung der Arbeitszeit in treffender Weise nach wies. Die Dis- Als Bevollmächtigte wurden gewählt Maurer, Versig und vorm. Hartung, das Vorgehen der Metallindustriellen und tusfion war kurz und beschäftigte sich mit den Schäden des Sub- Haotte. Am 30. November findet die erste Mitglieder Ver= welche Aufgaben erwachsen hieraus den Metallarbeitern, bildete missionswesens. wiederum das Thema einer Metallarbeiter- Versammlung, die am sammlung bei Obst, Grunewaldstr. 110, statt. Mit einem Hoch Hasenhaide auf die internationale Arbeiterbewegung wurde die Versammlung Donnerstag im Saale der Kronenbrauerei tagte. Von dem Refe­( die Versammlung war renten Nather, der die Ursachen des Streits mit den damit leider schwach besucht) schilderte Rickert in emgehender geschlossen. verbundenen Umständen schilderte, wurden die Vorgänge der Weise das Verhalten der Unternehmer gegenüber den berechtigten Stralan. Am 15. d. M. tagte hier eine Parteiversammlung, legten Zeit, sowie die Beschlüsse der Metallindustriellen eingehend Wünschen der Arbeiter, dabei betonend, daß nur durch einen in der Frau Ihrer in einem recht interessanten Vertrag über beleuchtet und darauf hingewiesen, daß sich die gesammten Metall- festen Busammenschluß und solidarisches Borgehen die Mißstände die Steuung der Frau im Klaffenitaat sprach. Nach einer Dis. arbeiter gegenwärtig in einer äußerst kritischen Situation befinden beseitigt werden können. kussion, die sich im Sinne des Referats bewegte, gab der Ver und durch die rigorosen Maßnahmen einer ernsten Zeit entgegen. Im Königsbof Bülowstraße hatte H. Lehmann trauensmann einen Bericht übec seine Thätigkeit. Danach wurden gehen. Ler Redner, der im weiteren die sanitären Mißstände das Referat übernommen und kennzeichnete in fernigen Worten in dem vergangenen Jahre vier Versammlungen abgehalten und und die minimalen Zohnverhältnisse einiger großer Be- die Bestrebungen der arbeiterfreundlichen" Innung, die belaufen sich die Einnahmen mit einem vorhandenen Bestand in triebe bemängelte und auf die kolossale Profitrate der Unter- es nicht verschmäht, mit allen möglichen Mitteln die Er- Höhe von 72,89 M. auf 601,23 M., die Ausgaben auf 464,27 W.; nehmer hinwies, forderte die Anwesenden auf, die Situation ruhigen rungenschaften der Arbeiter illusorisch zu machen. Der Redner, mithin war ein Kassenbestand von 131,66 M. zu verzeichnen. Blutes zu beobachten, aber gleichzeitig mit allen Mitteln für die der wie die Referenten in allen Versammlungen gleichfalls das Seiz wurde hierauf als Vertrauensmann einstimmig wieder­Kräftigung des öffentlichen Fonds und für die Ausbreitung der Submissionswesen behandelte, kritisirte besonders Zustände auf gewählt und die Genossen Kaufhold, Krumm und Schütt Organisation zu wirken, um in der Lage zu sein, den Gelüften den kommunalen Bauten. mit der Revision betraut. Nachdem Breves den Bericht der des organisirten Unternehmerthums ein Paroli zu bieten. Den In der Germania- Brauerei erläuterte Rube die Lokalkommission gegeben hatte, wurden die Genossen Breves, mit lebhaftem. Beifall aufgenommenen Ausführungen folgte eine Ursachen der verflossenen Lohnbewegung, die Vortheile der Ver: Hartung und Schoof aufs neue mit diesem Amt betraut. furze Diskussion, in der sich alle Redner im zustimmenden Sinne fürzung der Arbeitszeit, um sodann das Verhalten des Bundes äußerten. Den ausständigen Hartung'ichen Arbeitern sowie auch der Bau-, Maurer- und Zimmermeister in das richtige Licht zu die Mitgliederversammlung des deutschen Holzarbeiter- Verbandes, Rigdorf. Hier tagte am 17. November in den Viktoria- Sälen den übrigen Gemaßregelten wurde die volle Sympathie zu setzen. Der Redner verwies im weiteren auf die Schreibweise in der Herr Riezmann über das Naturheilverfahren sprach. gesichert und eine Resolution einstimmig angenommen, nach der Baugewerks- Zeitung", das Verhalten der Behörden während unter Verbandsangelegenheiten wurde der Streit bei Mehe weicher der Beschluß vom 7. Mai d. I., wöchentlich 50 Pf. an der Lohnbewegung, und forderte schließlich die Versammelten auf, für besprochen. Für die Arbeitsvermittlung sollen die Bureaus den öffentlichen Fonds abzuführen, erneuert wird und allgemein den Anschluß an eine Organisation zu wirken, um den Absichten stunden am Sonntag ausgegeben werden. zur Durchführung gelangen soll. Ein von einem Former ge- der Innung energisch entgegentreten zu können. In der

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fiellter Antrag, die Former und Gießereiarbeiter zu verpflichten, Diskussion wurde die so häufig eintretende Arbeitslosigkeit von