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lommen und gute Verpflegung beist hier das einzig richtige Stegept.
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Unfallversicherungsgefeße so nennen darf, ein völlig unvollen beter Bau, ba das Dach auf dem Gebäude fehlt. Die bis herige Sozialreform" aber hat den Unternehmern viel mehr als ben Arbeitern genügt. Nur der Kaffenzwang bei der Krankenversicherung ist von Bedeutung auch für die Arbeiter; Das haben wir allgelt anerkannt. Aber das übrige Kranten verficherungswesen, die Bwangslaffen, die auf die Krankentafen übertragenen Unfälle u. s. w. fchädigen die Arbeiter; die legtere Bestimmung richtet sich gegen die Intereffen der Arbeiter sogar au Gunsten der Unternehmer. Die Unternehmer werden durch zu bie breischwöchige Karrenszeit erheblich entlastet. Außerdem tommt ihnen die Drganisation der Unfallversicherung im Kampfe gegen die Forderungen der Arbeiter fehr au ftatten. Die Berufsverbände geben Gelegenheit zu Lohnnormirungen, zu Preisfeststellungen, zu Verrufserklärungen und diese Ge legenheit wird auch benugt zur Niederhaltung der Arbeiterfor derungen im Allgemeinen. Mit der Sozialreform" geben auch Hand in hand bie realtionären Jnnungsbestrebungen. Wenngleich Die Regierungen diese Bestrebungen nicht birekt unterfügt haben, so haben doch die Jnnungsverbände ben Vortheil, daß fie von Staatsanwaltschaft und Polizei in ihrem Streite gegen bie Gesellen vollständig unbehelligt bleiben, während die Ge fellenvereine fortwährend polizeilichen und staatsanwaltschaft lichen Beaufsichtigungen und Verfolgungen unterstehen. 60 50 geigen fich Die bis jest bemerkbaren Früchte der deutschen Sozialreform" in einem immer größeren Abhängigkeitsverg. Big." ber Boten, auf welchem die unerfünbaren For hältniß der Arbeiter von den Unternehmern. Daß die soge nannte Sozialreform" auf unsere allgemeinen wirthschaft lichen Verhältnisse feinerlei günftigen Einfluß gehabt hat, ift unsern Lesern bekannt. Dazu ift eine wirtliche Sozial reform, die fich auf dem Arbeiterschuß aufbaut und die wirre Produktion regelt, allein im Stande. Einer solchen Sosial Einer solchen Sosial reform aber ftehen bis jest die herrschenden Parteien im Lande und die Regierungen schroff gegenüber, ob aus mangelndem Berständniß, ob aus mangelnden geistigen und materiellen Mitteln, ob aus einem gewiffen Klaffengefübl gegen die r beiter diese Fragen wollen wir hier ununtersucht laffen.- Genug, die Thatsache besteht, baß selbst die sogenannte, Sosial reform" auf die lange Bant gefchoben worden, während in den maßgebenden Areisen von einer wirklichen Sozialreform laum bie Rede gewesen ist.
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Zur Vagabundenfrage gab Profeffor Mendel( Panlow) auf der Naturforscherversammlung einige sehr bemerkenswerthe Ausführungen. 8weifellos, jo meinte er, ift bei einer großen Bahl sogenannter Bagabunden ein unwiderstehlicher Trieb zum Wandern und zum Betteln vorhanden, andererseits find
" Sur Charakteriftit der Lohnbewegung" theilt der Hamburgische Correspondent" folgenden, wie die Norbb. Allg. 8tg." erklärt, redt interessanten Bwischenfall aus Altona mit: In der Versammlung der Maurer wurde gestern ein Zarif ver Alfordarbeit berathen. Für Schichten in Bement waten 70 Bf. per Quadratmeter vorgeschlagen. Es fanden sich verschiebene Redner, die den Satz zu niedrig fanden und eine Erhöhung bis 1,20 R. forberten. Diesen wurde von dem Vorftgenden bedeutet, daß denn eine solche Forderung doch etwas zu weit gebe, da er viele Kollegen lenne, die bei einem Lohnfas von 60 Pf. neben dem Tagelohn 9 M. Ueberverdienst haben. Unter so bewandten Umständen wurde es bei 70 f. belaffen." Hierzu bemerkt bas legtgenannte Blatt folgendes: Wer noch im Bweifel sein sollte, daß die Fachvereine Der Boden find, auf welchem die unerfüllbaren For berungen für die Lohnbewegung erwachsen oder vielmehr tünlich großgezogen werden, lann fich hier eines anderen überzeugen."- Ein Mitglied des Fachvereins ftellt eine unerfüllbare Lohnforderung"; diese Forderung wird vom Vorsitzenden betämpft und von der Versammlung nicht aleptirt, der betreffende Fachverein hat also die unerfüllbare Lohnforderung" abgelehnt, deshalb find die Fach. Dereine, nach der unverwüftlichen Logik der„ Norbd. berungen für die Lohnbewegung großgezogen werden." Die Fachvereine fönnen offenbar thun, was fte wollen: Thut nichts, der Jube wird verbrannt."- Uebrigens ist die Angabe bes, bamb. Corresp." so unflar, daß ein vernünftiger Mensch fie nicht verfteben lann. Neben dem Tagelohn bei einem Lohn fat von 50 Bf.( für eine Quadratschicht in Bement?) sollen ver fchiedene Maurer neben dem Tagelobne noch 9 M. Ueber. verdient haben. Täglich, wöchentlich, monatlich oder jährlich? Wenn man den Eat wörtlich nimmt, so hat man es hier mit einem täglichen Ueberverbienft zu thun. Angenommen, der tägliche Lohn betrüge 6 Mart, daju der Ueberverdienst von 9 Matt, madt einen täglichen Gesammt verdienst von 15 Mart einem Wochenverdienft von 90 Mart = einem Monatsverdienst von 390= einem Jahresverdienft ( das Jahr nur au 8 Arbeitsmonaten gerechnet) von 3120 Mart! Heiliger Bimbam, ba tönnen ja die Altonaer Mauser Cham pagner trinken! Man fteht aber, weld' alberne Notizen unsere arbeiterfreundlichen Blätter in die Welt schleudern.
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aber auch in einer großen Anzahl von Fällen zu einer Vereine und Versammlungen.
dauernden Thätigkeit unfähig und nur in den feltenften Fällen wird in Folge der summarischen burtheilung berselben dieser frankhafte Buftand erlannt. Herr Mendel bat fich vor einiger Belt zum Bebufe von Beobachtungen im biefigen Arbeitshause nach und nach 85 Vagabunden vorführen laffen und ihren Geistessu ft and untersucht. Das Ergeb niß war folgendes: Von diesen 85 Leuten waren 6 volfiändig geiftestrant, 5 waren in hohem Grade schwachfinnig. 8 waren Epilektiler, 14 litten an schweren chronischen Krantbelten und bei den übrigen 52 waren ohne Ausnahme Störungen der Gelftesthätigkeit, bei einigen sogar in sehr bebentlichem Grade. zu erkennen. Schon hieraus geht hervor, wie wenig man biese Unglücklichen für the herabgekommensein verant wortlich machen lann, und wenn Herr MMendel auch be merit, Daß übermäßiger Alkoholgenuß vielfach biz Ursache der Geiftesstörungen sei, so bleibt als tiefere Ursache doch immer wieder die rmuth, die das Schnapsen erst wieder zur Folge bat. Und wenn Herr Mendel weiter ge funden hat, bas Leute, die nach überstandenem Gelenktbeu matismus, Typbus u. f. w. als gebeilt aus ben Krantenhäusern entlassen worden und sogleich in Arbeit getreten waren, zumeist ihrer Stellung wegen Arbeits unfähigkeit verluftig gingen und alsdann dem Bettlerthum an heim gefallen find" fo ist auch hier in legter Linie wieder Die Armuth als Ursache gekennzeichnet, die Armuth, welche es verhindert, daß fich der Betroffene noch eine Beit der Erholung gönnt, ehe er wieber in Arbeit tritt. Bugleich bilden die Ausführungen des Herrn Mendel aber das benkbar schlechteste Beugnis für unsere Armen und Krankenpflege, und bas ver nichtendste Urtheil für die Leute, welche mit Brügel und Ge fängniß die Bagabundenfrage furiren wollen. Gutes Ein
Reelle Arbeit.
hfs. Sur Tarifbewegung in der Berliner Riftenfabrikation fand am Donnerstag, den 23. b. R., im Deig müller'schen Lotal, Alte Jalobftr. 48a, abermals eine öffent liche Ristenmacherversammlung unter dem Vorfige der Tarif Tommiffions- Mitglieder Leichnis und Raufbold ftatt. Doch war die Bersammlung in Folge verspäteter Bekanntmachung verhältnismäßig nur schwach, CЯ. 150 Theil
Don
nehmern besucht. Die Behörde hatte zuerst die Ge nehmigung versagt und solche erst am Versammlungstage Bormittags, nach gepflogener Rüdsprache mit der Kommiffion, ertheilt. Der zweite Vorsitzende, Herr Kaufhold theilte in seinem Referate über die augenblickliche Situation der Zarifbewegung im Wesentlichen folgendes mit. Nach der von ihm zur Ber lefung gebrachten Lifte haben bis jest( Donnerstag Abends) im Ganzen 37 Hand und Dampfbetriebs. Firmen der Branche den Tarif durch Namensunterschrift bewilligt. Darunter be finden fich von den in Betracht tommenden ca. 10 Dampfbe triebs Firmen bie 4 Firmen Sachs, Jodel, Seifert und Geschte. Drei andere( Dampfbetriebs.) Firmen( bermann Müller, Doro beenstraße, Alterthum und J. Ballentin) follen zum Theil die Anerkennung des Tarifs schon für den darauffolgenden Lag( Freitag) bestimmt in Husficht geftellt, zum Theil bereits mit ihren Kr tag) beftimmt in Husficht gestellt, zum Theil bereits mit ihren Kr beitern ein durchaus befriedigendes Abkommen getroffen haben, während bei brei( Dampfbetriebs-) Firmen, die den Tarif bis her abgelehnt, bei Erdmann, Koch und Jug geftreift werde. Bezüglich der Firma Erdmann bemerkte der Referent der Ver sammlung, daß dafelbft bis auf eine verschwindend lleine Anzahl sämmtliche Riftenmacher die Arbeit eingestellt baben und bei der Einstellung beharren, wogegen es der genannten Firma allerdings gelungen fel, aur theilweisen und nothbürftigßen Fortjeßung des Betriebes vereinzelte, auf das Riftenmachen nicht eingeübte
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Arbeitskräfte aus den Reiben der Holzarbeiter anderer Ge werle( wie z. B. arbeitslose Bimmerleute, Stellmacher und Tischler), außer etlichen, so gut wie gar nicht zu rechnenden, jugendlichen Arbeitsträften, fogenannten Lehrlingen" au be fommen, mit denen jedoch der Betrieb unmöglich länger als nur wenige Tage, und aus dies nur höchft unzureichend, auf Wenn recht gebalten werden fönne. also, wie bisher, die ftreifenden Eibmann'schen Riftenmacher Randhaft aus barrten, werde auch dort der Erfolg gewig fein. Das Ne fultat der Bersammlung war die einstimmige Annahme einer Refolution, wodurch fie fich mit den Ausführungen der Rom miffion einverstanden erklärte, den ftreilenden Arbeitern muthiges Ausharren empfahl und fich verpflichtete, die Streitenden nach Kräften zu unterstützen. Wie wir im An schluffe hieran mittheilen, wurde der Tariflommiffion im Laufe bes Freitag angezeigt, daß von den 37 Firmen, welche den Tarif durch Abgabe der Namensunterschrift bewilligt haben, eine, die Firma Simon u. Müller, Alte Leipzigerstraße 21, nachträglich ihre Unterschrift zurüdgezogen habe, worauf die bei ihr beschäftigten Arbeiter die Abeit eingestellt hätten.
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Die Berliner Töpfer- Innnng hatte vor einigen Tagen, bebufs Wahl eines aus 12 Berfonen bestehenden Gesellenaus schuffes eine Versammlung der Gesellen einberufen. Von den 1500 Töpfergesellen Berlins waren in der Versammlung sitta 30 bis 40 erschienen. Herr Obermeister Grothausen eröffnete die Versammlung und theilte mit, daß nach dem Innungs ftatut nur solche Gesellen gewählt werden bezw. fich an ber Wahl betheiligen dürfen, welche zur Beit bei einem Jnnungs meister in Arbeit ftchen. Um fich nun von der Enzahl solcher Gesellen zu überzeugen, ersuchte der Vorfigende diejenigen, welche zur Beit bei einem Nichtinnungsmeister in Arbeit fehen, aufzufteben. Es erhoben fich nur 2 Personen, worunter fich zur allgemeinen Heiterkeit der Versammlung der in der Töpfers innung grau gewordene, langjährige Altgeselle Bolle befand. Die Wirkung des verlesenen Jnnungsstatuts auf diesen alten Innungsfämpen" fowie auf die Versammlung im Allgemeinen blieb denn auch nicht aus. An der hierauf folgenden Dis tuffton betheiligten fich mehrere Redner, welche sämmtlich gegen Die Wahl eines Gesellenausschusses sprachen. Die Redner boben hervor, daß es nicht mehr an der Belt set, die Gesellen schaft durch die Innungsschwärmereien zu födern und fritifirten Das von der Meißerschaft ausgearbeiteten Jnnungsstatut in eingehender Weise. Die Anträge dermanns und dessen Ge noffen, welche feiner Beit im Reichstage geftellt wurden, gäben den nöthigen Aufschluß, was man von Den Innungen au balten babe. Herr Thieme interpellirte den Vorsitzenden, warum der alte Gefellens Ausschuß sein Amt niedergelegt habe, worauf der Boifigende ertlärte, daß der Grund hierfür fet, daß die Behörde ein ven dem Gesellenausschuß ausgearbeitetes Jnnungsstatut nicht ge nehmigt habe. Trogdem noch der Vorfigende darauf hinwies, daß der neue Gesellenausschuß das gute Einvernehmen zwischen Arbeitnehmer und Krbeitgeber wieder herstellen solle und bierbet fpeziell den Arbeitsnachweis und die Regelung des Herberg wefens hervorhob, lonnte fich dennoch die Versammlung für ble Wahl des Gesellenausscusses nicht erwärmen. Der Vorfigende frug nämlich die Versammlung, ob fie gewillt fet, einen Ge fellenausschuß au wählen, worauf wie aus einem Munde ein fräftiges Nein erfolgte. Herr Obermeister Grothausen schien feinen Dhren nicht zu trauen und ließ deshalb nochmals per Attiamation barüber abftimmen; doch auch diese Abstimmung ergab daffelbe Resultat. Trogdem wollte der Vorfigende die einstimmige Ablehnung der Ausschußwahl nicht anertennen, er glaubte Einen entdeckt zu haben, welcher für die Wahl ge ftimmt bat. Aber draußen vor der Thür crönte unter allge meiner Heiterkeit das Lied:
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