Beilage zum Berliner VolNlatt.Mr. 240Donnerstag, de« 14 Oktober 1886.HL Jahrg.Ulttt Äztliche Spzialistmschnibt die„iiö'm. Ztg.":Bei der aujerorbrntlichm E�tricke�un?,«eiche nachgeradealle Z veige der Medizin ersahen baden, i'a tu den app odwev««zteit unserer Tage soft unmö�.ch,, aUe Krankheit?» nach denRegeln der heutigen Heilkunde zu Wandeln. Denn viele Sr-lraniungen bedürfen einer örtlichen Behandlung, deren Technikoft schwer und nur unter grofen Op ern an Zeit und Geld zuerwerben ist Bedenkt man aber die Ausdehnung de? Sv�zlaL-»weige. so würde der Mediziner statt der üblichen 8-10 vielleicht die doppelte Zahl von Semestern Kurven müssen, umaßen ä»etgm der innein Medizin, Chirurg!? und Oeburt»»einschließlich der Nerven». Haut., Augen-. Ohren-, Nasen-,«ehilopf... Lungen-, Herz,, Magen- und Darm», Harn- undG-schlechtSkrankheiten, vollkommen auf der Höhe zu stehen.»a ad« die jetzig« deutsche Prüfungsordnung nur achtSemester Studium verlangt, so ist et begreiflich, fcotj die M hr»zahl unserer pratlischm Aerzic nur für bat Geiröhaiichere,vandläusige vorbereitet ist, die schweren und verwickelten Fälleaber, deren Erkennung und Behandlung besondere Erfabrungbedarf, im Nutzen des Kranken selbst an Spezialisten verweisenmuß.In dem Bestreben, Hervorragendet zu leisten oder, kaufmännisch zu reden, den Wettbewerb« zu überflügeln, hat sich,wie in allen Zweigen det Handelt und der Industrie, derWiffenschast und Technik, so auch in der Medizin ein Epe«zia'.tstenthum entwickelt, da» kaum weit« fich abzweizen darf,ohne den Zusammenhang mit dem Stamme, der allgemeinenMedizin, zu verlieren. Nicht genug damit, daß wir für jede»einzelne Organ Fachärzte besttzen, welche fich die Bekämpfungd« darin vorkommenden Leiden zur Lebentaufgabe gemachthaben: cS giebt heutzutage genug Spezialisten, welche nur einedestimmte Methode der Behandlung, diese vielleicht mit derMeisterschaft eine» Paganini oder doch der Sicherheit«ine»»rdetter», der(ein Leben lang nur eine destimmte Art Nägel,Schrauben oder Bügel verfertigt, betreiben. Diese Art vonFachärzten find unstreitig die bedenklichsten.Sehen wir uns die ärztlichen Spezialisten etwa» näher an,so find et entweder aktive Untoelstiättprofessoren der Medizinund deren Assistenzärzte oder Dozenten, emeritirt« AsfistenlenAw. Amanuesev ein« Klinik, oder Hospitalärzte, intbeiondereOderarzte an größeren Bürger- oder andere« Krankenhäusern,od« praktische Aerzte, die au» wirklich« Neigung oder in derHoffnung, mit einer Spezialität schnell« in die Praxi» hinein— oder in der Praxi» vorwärt» zu kommen—«in Sonder«fach«griffe« haben. Am meisten V«trauen verdienen vonallen diesen unstreitig die aktiven Professoren, denn fie stehenauf der Höhe der Wissenschaft und, wenn ihr Lehrfach nichtallzu ausgedehnt ist, auch d« Erfahrung, da fie eben nachgründlicher Vorbereitung in den Nalurwiffenschasten und dengrundlegenden Zweigen der Arzneikunde ihr ganze» spatere»Leben fich mit einer bestimmten Disziplin beschäftigten. Durchbreite Studien in Anatomie, Phyfiologie, allgemeiner Pathologie und pathologischer Anatomie geschult, zu kritischer Beobachtung«zogen, haben diese Aerzte gewöhnlich da» manrigsastige Material ihrer Hospital« und Privatproxi» gründlichwissenschaftlich verarbeitet. Sie würden unzweiselhafr allenanderen Spezialisten vorzuziehen sein, käme nicht det denvteldeschäfttgten Professoren uns«« größten Hochschulenein Umstand in Betracht, daß mit der Größe der Beruf»*thättskeit die Neigung abnimmt und die Zeit gebricht,fich V« Untersuchung de» Einzelfalle» mit derjenigenHingedung zu widmen, welche denn doch im Nutzen de» Krankennicht dlo» wünschentwerth, sondern geradezu nothwendtgist. Dadurch gewinnt die Konsultation manchmal etwa» Schablonenhafte». Da» hat schließlich keine Bedeutung in Fällen,in denen e* fich um eine einmalige Operation handelt, Venndiese wird von viel«fahrenen Klinik«» meist am ficherstenausgeführt, wohl ad« bei inneren Krankheiten, deren Ursachenoft dunkel oder schwer zu ergründen find. Grade hier ist e«aber, wo die diätetischen und andere Mittel nur dann richtigSewSHU w«den können, wenn ein genaue» Ausfragen di»eisenden und eine noch sorgfSftzgne Untersuchung des ganzenKörper» vorausgegangen ist und eine Prüfung und Sichtungder gewonnenen Ergebnisse zu ein« bestimmten E-kenntnißder Ursache der Krankheit im Einzelfalle geführt hat. DenProfessoren stehen qualitativ am näwsten die älter», d. h. schon«ntge Fahre dienenden Asfiftentm und PrioatdoMten, sowie dieOdirärzte größer« Hospitäler— vorausgesetzt, daß diese außerdem guten klinischen Unterricht auch über eine größere SummeNie Nistlerii.MW»"«•fS?ihr« Miene» immer bedenklicher und schließlich fzlltea fiede« harte» Spruch:„Seien Sie auf da» Acußerste ge«faßt, meine Gnäbige.... Die Kugel haz � Lungedurchbohrt, die Kranke hat nur«och einige Stunden zulebe»/Ab« fie lebt noch imm«, die Kreuke. trotzdem bereit»Wölf Stunde« fest jenem Verdikt verflosie» find. Bon3-it zu Zeit erwacht fie an» ihrer Bewußilofigkeit, ihr«Ohnmacht, ihre« Fiebertröume«. Hört fie da» ieisefie Ge«räusch im Zimmer od« im Vorgemach, dann erhebt fie ge.spannt mit der letzten Kraft da» schöne Haupt und diebleiche» Lippee, flüfler»:„Er kommt"... Aber er kommtnicht, und mit einem Seufzer sinkt die BedaunnSwertheWied« in die K>ffe« zmück...Gr kommt nicht.Die«ranke lächelt, fie träumt von Zugend und Glück.Zeh« Zahre find e« h«, da führt« sie der Gaste heim.Ach, wie war« so schön, der Lenz dn L ebe... Siebetete» einand« an und hatte« nur Neider. Man be«beneidete de» Man« um die Frau, und die Frau um de«Man»...eigen« Erfab'ungen»«fügen. Ihrem Werth« nach am ge-lingsten»Schten wir diejenigen Spezialisten erachten, derenSiubiciigang fich nur dadurch von demjenigen and««»«zteunterscheidet, daß fie da» Glück hatten, ein bii zwei Fahre anirgend ein« Klink« od« einem Hospital al» Assistenten thättgzu lein, 05« die gar nach längerer, wenig erfolgreich« Privat-praxi» ein bis zwei Semester g«etst find, 0. h. an einergroßem Hochschule«ourse für ein Sonde, fach genommenhaben, um mit dem Titel Spezialarzt rasch« vorwärts zuWimen. Diese Herren wissen zwar meist recht gut, wa« ihrednühmte.i L-Hr« im Einzelfalle zu thua pflegen, fie suchen fichar-ch durch regelmäßige Studien d« Fachzeitschriften auf demLaufenden zu«hasten, kennen stet» die neuesten gezm diese»und jene» Symptom oder Hebel empfohlene Mittet— aberfie find shrer Mehrzahl nach Routiniers, Schadlonenarbeiter,denen eine tief«« naturwissenschasUtche und medizinische Ausbildung abgeht, die demnach auch gar nicht in der Lage fiod,ihre eigenen Erfahrungen kritisch zu fichten und zur Besserungihrer ferneren Thäftgkrit erfolgreich zu verwenden. Wir gebengern Ausnahmen zu, ab« für die Mehrzahl dürfte uns« obige*Urthril kaum zu hart genannt w«den. Bewei» dessen ist diehäufig gemachte Erfahrung, daß die Leidenden selbst in irgm»ernsten oder langwierigen Fällen, nachdem fie lange ZeitcrfolzloS von diesem Spezialisten behandeft worden find,schließlich doch einer d« höheren Klassen von Fachärzten an-Keimsallen. So viel üb« die Werthstellung der ärztlichenSpezialisten!Wie steht ei nun ab« mit der eigenen Wnihschätzungoder prosaischer ausgedrückt mit den Honoraren, die bei Einzel«oder gevietnschattlichn Berathuna gefordert werden? Hierzeigt fich die Achillesferse de» Spezialistenthumi! Für un»aber, die wir den berechtigten Ratzen d« großen Massen zuoertreten haben, ist in den Honorarverhältniffen der FachärzteVeranlassung gegeben, der auf diesem Gebiete vorherrschendenRichtung ein entschiedenes„Halt!" zuzurufen und die Aerzteselbst an einen allgemein anerkannten volkSwirthschastlichenGrundsatz, nämlich daran zu erinnern, daß da» Entgelt zu?Leistung in einem angemeffenm Verhältntß sieben müsse. Etist allgemein Sitte geworden, daß der Facharzt für seine Dienstesine größere Belohnung in Anspruch nimmt, alS der HauSarztoder praktische Arzt in wkst«em Sinne für genau dieselbe Dienst.leistunq fordert. ES fragt fich nun, od diese Sitte innerlich berechttgtist. Die Antwort wird nicht anders al» bejahend lautenkörnen, wie auS nachstehenden Beobachtungen«hellt:Unter allen Fachärzten haben unstreitig die Professoren,mSbrsondere die Ktiniter unter denselben, die meisten Opfer anGeHetaebeit, Zeit und Gel» bringen müssen, ehe ste auf ihrePosten berufen wurden,«ei dem ausgedehnten Mitbewerdund V« beschränkten Stellenzahl ist e» nur wenigen, die fichdurch wssenschastliche Leistungen, Au! findung neu« Unt«.svchung»««der Behandlungtmefhoden oder hervorragendepraltische Tbatigkeit ausgezeichnet haben, gelungen, in dieseoielbeneideten und angesehenen Stellungen einzurücken. Ab«auch die übrigen Fachärzte haben nicht ohne große Opfer fichihre besonderen Kenntnisse angeeignet, mögen sie nun mehrereFahre es!» Assistenten, oft unter beschwerlichen Verhältnissen,thätig gewesen sein od« nach bestanden« ärztlicher Prüfungunter Leitung bnübmt« Lehr« an großem Maintal fich au»>gebildet haben. Wir»ollen die für Sonderstudien gebrachtenGeidopfer nicht voranstellen, sondern legen da» Hauptgewichtauf die geistige Arbeit, die zur Erlangung besonder« Fachkenntnisse aufgewandt worden ist. Da» Eraedniß dieser Grifte»-ardeii, d« Besitz gediegen« Fachkenntnisse ist da» Anlage«Kapital, daS fich verzinsen muß. Und da die» höh« ist al»bei einem gewöhnlichen praktischen Arzt, und da fem« diefachärztliche Hilfe, weil auf reich«« Erfahrung und größer«Hebung beruhend, besser und stch«« zu sein pflegt,so ist e» nur natürlich, daß der Facharzt sich höh«»«> chlen läßt al» der Arzt für Alle«. Ab« nun kommt dieKlipp«! Bekanntlich kann eine gute Einnahme— und danachstrebt schließlich Fed«-«zielt werden durch ein Geschäftmil vielen kleinen und mit wenigen guten Kunden. Wie indm meisten Zweigen fängt auch der Arzt mit erstem an undbört mit letzteren auf;« steigert seine Forderungen in demMaße, alL sein Ansehen in einem drsttmmlm«reise wächst.Nachg«ade ist eS nun dahin gekommen, daß manche d«gesuchtesten Fachärzte— namentlich für Operationen— Preiseverlangen, welche zu det wirklich geleisteten Arbeit unbedingtnicht mehr im richtigen B-rhältniß stehen. Diese Hnren tröstenstch selbst mit dem Gedanken, daß für Wied«eilanaung derG-sundheit kein Opfer zu groß sein könne, fie vttgessen aber,Ei» schöne« Paar I sagte man, wen» fie stolz vorbei«gingen Ab« dos Glück währte nicht lange. Der Knabe»<» fünf, da» Mädchen acht Zahre alt, da lernte et eineSchauspieleri» kenne« u*b mit dem Friede» war es vorbei.Ein« viclnmworbene Künstlerin, die ihn in ihre Netze zubringen wußte. Sie war wed« schön»och häßlich, fie warnicht jung und nicht alt, in keine« Falle konnte fie de»Vergleich mit der Frau aufnehmen, welche im volle» Glänzeder Zugend. Schö-Hett und Ehrbartett»inhetschri«...Doch brachte ihn jene in ihre Netze, doch konnte fie dieselbe»immer fest« zusammen, ich». Und eine» Tage« erklärte derMann seiner Frau rundheraus, er wolle fich von ihr trenne»,er liebe fie nicht mehr, er gedenke di« andere zu hm#».Di« Frau ab« liebte ihn und klammerte fich mit aller Kraft� Sguf«bitttrter Kampf gegen die Rivalin begann, ei»Kampf voll»uftegungen, voll Pein und Qual, ei» KampfMMzSLt."'"*!& u« 5UT.N M" sWird er fie nicht in dies» ernsten Stunde» um Verzeihungbitte»? Wird er nicht«och einmal ihre Hand ergreif»,daß ein inner« Widerspruch, ein grob« Verstoß gegen dieGrundsätze einer geläuterten Humanität darin liegt, dm»Kranken da» höchste Gut, die Gesundheit, wiederzugeben undihn auf der andern Seite tief in seinem Vermögen, seinemwtrthschaftlichkn Bestand? zu schädigen, daß die gewährt«Wohllhat durch solch ein V erfahren in ihr Gegmtheil verkehrtwird. Wenn z. B. ein Facharzt für daß H«au»schneidm d«Mandeln, eine Operation, die von den Geübten mittel» eine»besonderem Werkzeuge in wenigen Minuten a«macht wird undmit keinerl i Gefahr verbunden ist, 90—120 M. und für jede»galvanokaustische Brennen 10—15 M. von wenig bemitteltenLeuten beansprucht, so wird wohl Jedermann die Habilligkeiteiner solchen Foidttung einleuchten. Ja, wir könnten leichtBeispiele in Menge anführen, daß für eine Amputation, di«Entfernung einer größer» Geschwulst, eine Slar Operation,einen Bauchschnitt, einen Steinschnitt und dergleichen Opera-tionm, die von dem G üblen vielleicht in einer halben dt»ganzen Stund« auSgelührt werden, einschließlich einer zwei» bi»dreiwöchentlichen Nachbehamlimg die Summe von 1000 di»3000 M. gefordert und von dem Kranken lhetl» au» Dankbar«keift theilt au» Anstandsgefühl, theil» au» Zwang auch wirklichgezahlt worden ist.Handelt e» stch um i hr vermögende Kranke, welch« b.»sondere Sorgfalt und Lufmerkiamkett vom Arzt« gefordert Hab»— nun, so mag stch die Dankbarkeit auch in hohen Zrhl'N au*»sprechen. Ab« wir erachten c» für eine schwere Bern ögen»»schädtgung, für eine gewiffenlose Hedeivorthetlung und für dieschnöde Autbeutung ein« Nvthlaqe, wenn der Arzt von klein«»od« doch wenig vermögenden Leuten solch' ungeheuere Beloh»nungen fordert, und wir halten e» für eine dringend« Pflichtder Presse, solchen übertriebenen Ansp üchen gegenüber»t«schieden Stellung zu nehmen.E» fragt fich nun. wie fich die Leidenden gegen ungemesseneHonorarfad runzen schützen können? Im EcwerbSleb» ist«»allgemein üblich, vor Abschluß eine» Geichift» nach dem Preis«zu fragen: Aerzten gegenüber gilt es, wenigsten» in Deutsch»land, nicht für besonder* taktvoll, dergleichen vor ein« ärztliedenRathertheilu- g zu thun. Der Krank« üdergiebt also nicht blo»seinen Leib, so dem auch seinen Geldbeutel dem Arzte, dessenBehandlung er nachsucht. Wehe ihm, wenn er einen gewissenlos» Mensch n getroffen! Am Wohnort« de* Arzte* ist*#bekannt, nicht blo», welch» Grad von Sorgfalt derselbe sein»Krank» zuwendet, welche Erfolg« seine Kuren haben u. s. m,iondern auch, od er im Punkte d« Bezahlung zu d»Wohlwollend», die Verhältnisse Bttückstchtigenden, od« zuden rückstchtsloS Hebersordernde a gehört. Der Kranke, welch«einen Facharzt auf'uchft wird also stet« gut thun. sich üb«diese Punkt« an Ort und Stelle— nicht bei Gastwirthen,welche oft au» ander» Gründen loben oder tadeln— sondembei zusellä!stg«n Angesessenen zu vergew ffern oder mit demHautarzt Rücksprache zu nehmen. Natürlich sind wir wettent»lernt davon, bei gegeben« Aukwahl den Mindestkordemd»für den ErvpfehlcnsweUhesten zu erackten, denn Güte undBilligkeit stehen oft in umgekehrtem Verhältnisse. Wir empfehlenvielmihr denjenigen, der, obwohl tüchtig, keine übertriebeneGegenleistung beansprucht.Ein zweite» Schutzmittel besteht darin, daß d« Krankebeim Eintritt in eine Krankenhrilanstalt diejenige Verpflegung».klaffe wählt, welche seinen VermSgenkverhältniffen entspricht,und dem Arzte letztere offen darlegt. Denn diejenigen, welch«fich mit ausgeprägten Ansprüchen anmelden und gleich beimEintritt fich so zu sag» auf den Geldsack setzen, müssen e» stchselber zuschreiben, wenn st« nachträglich auch für dt« ärztlichenDienstleistungen tüchtig zablen müssen. Fn den meistenSranlmhäiisem werden die Kranken dritt« und vl«t« Klasseärztlicherseits umsonst behandelt oder doch gering belasteftDa» dritte, wenn auch unangenehmste Schutzmittel bestehtin Verweigerung der Zrh ung solch« Entgelte, welche nachRücksprache mit dem Hauiarzle oder andern urtbrti* fähigenPersonen alS entschieden übertrieb» bezw. dm V-rmög»»«Verhältnissen nicht entsprechend zu bettack?» find. Dieser Wegwird au« Zartgefühl oder Furcht vor Nachrede selten betreten,ist in der That auch möglichst zu vermeiden, aber schließlich dieeinzige Nolhwehr gegen Aerzte, welch« fich nicht scheuen, ihreStellung und ihr Ansehen zu eigener unangemessen« B«eich«.rung zu mißbrauchen.Nach unserer deutschen Gewerbeordnung ist der Arzt aller«Vings Gewerbetreibender. Unabhängig vom Staate, wenngleichvon demselben in seiner wissenschaftlichen Stellung ausdrücklichanerkannt und gewtssttmaßen gegen unbefugten MUdewerbgeschützt, kennt er in Bezug aus BnufSthäligteit nur die«och«in», eine» einzige«, de» letzte» Kuß auf ihre Lippe»drücke»?... Unglaublich... Und bei rem geringsten Geräusch erbebt die ganze Gestalt und die blässen Lipp»flüstern erwartungsvoll;„Er kommt."Aber et kommt nicht.Dafür kommt ei« Andern und pocht mit knöchernemFinger an di« Thür.... Em kalter Lufthauchweht durch da» Zimmer.... Die Lawpe flackert trüb«auf.... Ei» Röcheln»tringt sich der Brust der Krank»und zum letzt» Male sinkt ihr Haupt zurück.... St«ist todt.Z» d» Theatttkreise» der Hauptstadt giebt e« eine großeAufregung. Di« Theater-Habltu�t reklamir» eilt« ihr«Bellet» für die nächste Premiere. Such die Baronin X, di«Generali» B. und wie fie alle he>ß», die Log»-abon»»ti»»e», werden stcherlich nicht fehle». El handeltfich auch um nicht« Geringe». Fräulein 3., die auiqezetch-»ete KünflUti», von der e« stadtbekannt ist, daß sie ebeneine arme unglückliche F au in d» Tob getrieben hat, solleine neu« Rolle kreirem Aber die Erbitterung der ganz»Stadt wird fie von der Bühne feg».... Die Ttud»t«nrüsten fich zu einer große» Demonstratio»... Sie wolle»Fräulein Z. auspfeife«, wen» sie die Bühne betritt. U»dwer wird ihn» nicht sekundire»? E» wird ein» Skandalgebe», bei dem Niemand fehl» darf... Der P-lizeichefbeordert schon am Morgen ein paar Dutzend Polizist» fürden Abend in das Thcat«... Di bangt den Autor umfei« Werk; er ficht e» durch di« Demonstratio» bedroht;dann brauch» die Titelrolle ein« ganze Schauspiel«», diedurch Privataufregung nicht ei»a»omm» ist. Kurz, erbittet die Direktion, die erste Aufführung seine« Siücke» zuverschieb».Di« Direktion greift mit beiden Häad» zu. So istder Skandal glücklich vermieden. Man sitzt für d»nächst»» Tag«in andere» Stück an und verständigt dieMitglieder von der Veränderung. W« kennt aber nicht