Die Alten einforberte, um Berufung einzulegen, waren diese verschwunden; für die vor einigen Tagen stattgehabte Ber bandlung hat man fte aus dem Gedächtnis nothwendig ber ftellen müffen. Die Untersuchung über das Verschwinden der Atten ist ohne Ergebnis verlaufen.

Reichsgerichts Entscheidung.  ( Nachdruck verboten.) Leipzig  , 18. Ditober.( Nothwrbr.) Am Dfermentag d. 3. war der Uhrmacher Heinrich Chriftian Hensen Lorenzen in Interballig in Folge von Streitigkeiten aus einem Wirthschafts lofale bir ausgeworfen worden, bann wieder vor die Hausthür gelommen und vom Sohne des Wirthes gewaltsam entfernt worden. Der Wirthssohn verwarnte den Lorenzen, wieber beranzukommen, ba aber dieser auf dem freten Blaze stehen blieb, so fürste jener auf ihn zu und warf ihn zu Boden. Lorenzen, durch diesen plöglichen Angriff überrascht, vertheidigte fich mit einem Schraubenzieher, den er gerabe bei fich führte, und brachte bem andern damit erhebliche Verlegungen bei. Das Landgericht in Flensburg   sprach Lorenzrn am 22. Juli frei, indem es berechtigte Nothwehr als vorliegend annahm. Selbft tie Anwendung des gefährlichen Werkzeuge falle, so wurde ausgeführt, ihm nicht zur Laft, well der übernächtige Angriff ihm berechtigte Befürchtungen für sein Leben einflößen fonnte, fodaß er jede Art der Vertheidigung anwenden durfte. Die Revision des Staatsanwalts bekämpfte bie Annahme der ftraflofen Nothwehr, da ein Hausfrieder sbruch des Angeklagten in Frage komme und so seine Bertheidigung au einer unbe rechtigten machen würde. Das Reichsgericht( III. Straffenat) verwarf jedoch am 18. Oftober bie Revifton, da es annahm, bas es fich nicht um einen Hausfriedensbruch, sondern nur um die dem Angeklagten augefügte Mißhandlung gehandelt habe.

beaufsichtigen. Jedes Stüd Bich wird bei seinem Eintritt und Austritt genau gewogen. Auch wird über das Gewicht des verbrauchten Heues und des Mais genau Buch geführt, so daß man mit großer Genauigkeit berechnen fann, wie viel Pfund Futter nothwendig waren, um ein Pfund Fleisch zu erzeugen. Ueberall im ganzen Stalle hängen Thermometer, auf eine gleichmäßige Temperatur wird sehr gebalten, und Durch Deffnen und Schließen der Dachfenster die Wärme_ge orbnet. Anfangs Rovember 1885 war der Stall zur Auf nahme des Biches fertig und im Februar dieses Jahres follen die Zbiere als Brimamaare verlauft werden, wozu ihr Dellauf berechtigt. Schöneres, Schöneres, Ausschen Mitte Januar vellauf berechtigt. glatteres Maftvieh lann man wohl nicht oft ſeben, fedes einzelne Stüd hat sein Winterhaar verloren. Der aanze Biebftand gehört insgesammt Kreuzungen mit edlen Staffen an; Halbblut Shorthorns unb Herfortshires find vor nehmlich vertreten. Die Union   Latile Co. hat etwa 80 000 6iud Vieh auf ihren Weiden, von denen man die 3-4 Jahre alten Thiere in beschriebener Weise selbst mäften will, anftatt fte wie bisher an die Mäfter zu verlaufen. In dem Stalle find zwei große Dampfteisel aufgestellt, welche sämmtliche Arbeiten verrichten, den Mais entfernen, fchälen, erreiben und fochen. An Rais werben täglich 35 Heftoliter verbraucht. An Heu wurden 3000 Zonnen ein gefahren. In einem benachbarten Gehege waren weitere 4000 Rinder eingetrieben, um den jezigen als Nachfolger zu dienen. -Diese Form der Viehzucht verhält sich zu der bei uns üb. lichen wie etwa eine große Webfabrit mit mechanischen Stühlen zu dem alten Sandbetrieb unserer Hausweber. Die Hand. weberei ist zu Grunde gegangen oder liegt doch in den legten Bügen. Wird dem landwirthschaftlichen Kleinbetrieb unter der wachsenden Konkurrens des fapitalistischen Großbetriebes noch ein langes Leben beschieden sein? Und was weiß unser ftande anzufangen? Wird es ihn mit berselben Seelenrube zu Grunde geben laffen, mit der es dem Untergange der Kleinen felbstständigen Erißenzen in der Industrie zujah?

Soziales und Arbeiterbewegung. berrschendes Eritem mit dem expropritzten bäuerlichen Mittel­

Untergang des Kleinbetriebes. Wir haben vor einiger Beit mit ftatistischen Belegen die soziale Verschiebung gelenn zeichnet, welche fich hinsichtlich der gewerblichen Gelb ft. tänbigteit langsam aber ficher in der Weise vollzieht, daß Der Großbetrieb wächst auf Stoften des Kleinbetriebes, und das fomit die Zahl der unselbständigen Behilfen zunimmt im Verhältniß zu derjenigen der für eigene Rednung und Gewinn arbeitenden beziehungsweise arbeiten laffenden Geschäfts. Inhaber. Wir wollen nun nach der Frantf. Stg." die früheren allgemeinen Bablen ergänzen durch eine Darstellung der Ent widlung dieser Verhältnisse in einzelnen Gewerbsawetgen durch folgende Tabelle:

Sewerbe

Es tamen auf 100 Selbft ständige überhaupt

Relative Bu nahme der Be bilfen ( 1882 mehr) in pCt.

Gehilfen

1875 1882

Bärtnerei

47 86

83

Thierzucht und Fischeret

16

56

250

Bergbau, Hütten und Salinen

133

411

209

Induftrie der Erden u. Steine

102

241

136

Metallverarbeitung.

68

96

41

Werfertigung von Maschinen 2c.

44

70

60

Chemische Industrie

85

134

58

Industrie der Leuchtst., Feite 2c.

72

172

139

Zextilindustrie

32

41

28

Papier und Leberindustrie

75 96

28

Holz und Schniginduftrie

48

67

40

78

128

64

25 32

28

31

88

152

104

151

45

Nahrungs- und Genußmittel Bekleidung und Reinigung Baugewerbe Buchdrud  .

Selbstverständlich mißt sich die soziale Bedeutung der in obiger Tabelle zum Ausdrud fommenben relativen Bebilfen aunahme nicht ausschließlich nach der Größe der betreffenden Bahlen. Bei Gewerbegruppen, welche ohnedies schon fast aus schließlich der Großinduftrie zugehören, wie z. B. der Bergbau und Hüttenbetrieb, die chemische Induftrie sc., bedeutet eine Bunahme der relativen Gehilfenzahl nur eine Abnahme der Fabriken sc. mittleren und leineren Umfangs zu Gunsten größerer Betriebe. Eine Veränderung ihrer fostalen Stellung dürfte aber den in folchen Betrieben beschäf tigten Gehilfen selten dadurch erwachsen, daß fie von einem Tieineren in einen größeren Fabritbetrieb übergeben. Anders bei Gewerbsgruppen wie diejenigen der Belleidungs, Nahrungs Industrien 2c., wo die relative Bunahme der Gehilfenzahl theils erft neue Eroberungen des Fabritbetriebs auf Rofien bes Handwerks bedeutet, theils eine ungesunde Lehrlingswirth fchalt innerhalb des Handwerks felbft. Es empfiehlt fic daher, gerade diese Gewerbsgruppen noch im speziellen in's Auge au faffen. Es tamen wie oben auf 100 felbstständige Gewerbe treibende je unfelbstständige Gehilfen in den Gewerben der

Schloffer. Klempner

1875 1882

116 124 Stellmacher. 90 100 Uhrmacher. 108 106 Weber.

Seiler.

1875 1882

36

66

...

54

Kupferschmiede

36

58 44

Grob und Huf,

48 66

56 96 Betreide Müller

87 125

74 100 Bäder.

78 126

77 91 Fleischer

·

59

schmiede Buchbinder Sattler Tischler

Böttcher. Drechsler

Raurer.

Bimmerer.

75 Schneider 36 53 Butmacher

45 67 Suhmacher

28 109 Dachdecker. 28 133

52 96 28 42

59 65 41 56

28

61

Diese Lifte ließe fich noch beliebig verlär gern. In wel chem Maße fich in die Zunahme der unselbstständigen Ge bilfen die Ausdehnung des Fabrikbetriebs oder eine Lehrlings migwirthschaft theilen, gebt aus diesen Bahlen gar nicht ber ver; doch bürfte die Ausdehnung des fabrikmäßigen Betriebs wohl den Löwen antheil daran haben.

Kapitalistischer Großbetrieb der Landwirthschaft in Amerita. Ungefähr acht Meilen von Dmaba bat bie Union Gattle Co. nach Angabe eines Direktors einen Wiebftall errichtet, der als der größte seiner Art zu betrachten ift. Derselbe bedeckt eine Fläche von 2 hektaren. Er ift 400 Fu breit. 00 Fuß lang und ein Stodwert boch und faßt aur Bit 3750 Stud bornvieb, die darin gemäftet werden. Jebes Stück Vieh befindet sich in einer besonderen, 3 Fuß breiten Abtheilung, ohne angebunden au sein. Es hat footel Raum, um fich bequem lagein ju fönnen. Die Ruf ftellung der Abtheilungen geschiebt in langen Doppelreihen mit einem Bange vorn für die Fütterung und einem andern hinten für Auftrieb und Dungentfernung. Das Füttern und Reinigen wird mittelft Dampfmaschinen aus geführt. Das Futter besteht aus Heubädsel, welches troden, und aus gekochtem Maismehl, welches warm in Schlempeform verabreicht wird. Ein Gebläse treibt den Hädsel und eine Bumpe die Schlempe in die Krippen. Der Dung wird mittelft Waffer, welches eine Drudpumpe liefert, aweimal bes Tages rein ausgewaschen. Das Bieb felbft und die Stall wände werden mit den Schluächen rein abgefprigt und feucht gehalten, was man als die Mäftung fördernd anftebt. Ein Rann tann auf diese Weise 200 Std Bieb reinigen und

Die armen Leute. Duisburg  , 18. Dttober. Die Brod boff'sche Buderfabrik hat allein für den Monat September 280 000 Dart an Exportprämien von der Staatskaffe ausbezahlt erhalten. Die genannte Firma versendet jegt all wöchentlich ein Schiff mit Buder nach dem Auslande

Die Herabsetzung der Löhne der Kohlenbergbau­Arbeiter leitet die Rheintich- Westfälische Stg." mit einer Be trachtung ein, wonach die Herabseßung der Löhne ünabweisbar geworden sei. Es handle fich um die Entscheidung darüber, ob Tausenden von Arbeitern durch Einstellung von Bechen  . betrieben die Arbeitsgelegenheit abgeschnitten werden soll oder der einzelne Bergmann   eine geringe Lohnverkürzung auf fich nimmt. Daß auch noch die dritte Möglichkeit, ob nicht Die Gewinne der Unternehmer zu beschneiden waren, in Frage tommen tönnte Das fällt dem theinischen Kapitalistenblatte natürlich nicht ein.

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Buchdruckerstreits find in Rheinland- Westfalen   außer in Bielefeld   noch ausgebrochen in Barmen. Elberfeld  , Hüdeswagen, Solingen  , Köln  , Crefeld  , Bonn  , Aachen  , Duisburg  , Valver, Unna  , Schwerte  , Iserlohn  , Dortmund  , Redlinghausen, Dülmen  . - His Folge des Buchdruderfireils wird von verschiedenen Seiten nach dem Vorbilde des Lette- Vereins in Berlin   die Gründung einer Geserinnen schule für Barmen Elber feld geplant. Das Kapital ift ja nie verlegen um Mittel au bem beiligen 8wede der Profitßteigerung.

Drohender Streit. Crefeld  , 16. Ottober. Gestern Abend find die Arbeiter der Firma Gebr. Klinge mit Lobnabzug bebacht worden. Die Arbeiter zeigten wenig Lust auf diese Neuerung einzugeben; fie verlangien ibre Kündigung reip. fofo: tige Ausgab lung ber Guthaben und 14 Tage Lohn. Herr Klinge benahm fich wie ein Rafender, als er dies vernahm und brängte die Arbeiter mit zu Hilfe aufgeforderter Helger sur Thüre hinaus. Die Arbeiter wiederbolten thre Forderung und 30gen rubig ab. Daß dieselben ihr Recht suchen werden, wird wohl Niemand bezweifeln.

schaften und Laker, die Steigerung der frankhaften Buf bes Gehirns bis zu den höchften Graten, die im Zobe o Frrenhause Abschluß finden. Der Entwidlung des Them sowie der entsprechenden Verhütungsmaßregeln war die fammlung mit großer Spannung gefolgt und belohnte Redner mit lebhaftem Beifall.

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Fachberein der Steindruder und Lithograph Donnerstag, den 21. Ottober, Abends 8 Uhr: Generalverfam lung in Bratwell's Bierballen, Rommandantenftt. 77-1 Z.- D.: 1. Raffenbericht. 2. Abrechnung von der Mats 3. Jahresbericht. 4. Wahl des Vorstandes und der Reviso 5. Verschiedenes und Fragelaften. Mitgliedstarte legitimi Gesang, Turn- und gesellige Vereine sc. am Donn tag. Männergesangverein Lititta" Abends 9 Uhr in Bel Reftaurant, Veteranenftr. 19. Männergesangverein, Juge Luft", Abends 91% Uhr, bei Bester, Große Hamburgerft Schäferscher Gesangverein der Elfer", Abends 9 Uhr, Wolf und Rüger, Staligerftr. 126, Gefang.- Turne basenbelde". 2. Lehrlingtabtheilung Abends 8 Uhr Die bachstraße 60/61.- Mufit Dilettantenverein Blode" be Roller'icher 81% Uhr Friedrichsbergerstr. 10.- Rolle' icher Stenograp Verein Alt Cölln" bends 9 Uhr Wallstraße 20 bel barbt. Berein Biehlle'icher Tanaichüler Tirolienne" be 9% Uhr im Reftaurant Boppe, Lindenstraße 106.­tlub Rernspige" Abends 8 Uhr im Restaurant Hol ftraße 44.- Raudtlub Arcona" Abends 9 Uhr bet B Forsterstraße, Ede der Reichenbergerstraße.

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Kleine Mittheilungen.

Kattowit, 15 Ottober.( Majestätsbeleidigung). Dienstmädchen eines auf der Johannes fitage wob Geldwechslers, welches sich nach den Angaben ihrer D herrschaft des Vergebens der Majeftätsbeleidigung gemacht haben soll, ift in gerichtliche Haft genommen w

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Nürnberg  , 18. Dktober.( Die Leiche im Koffer.) Der ausgedehnten Recherchen bezüglich der Ermordung Händlerin Kreth baben sich ungeachtet mancherlet Ber momente noch leine Anhaltspuntte sur Ermittelung ber gefunden. Es wird jegt der Roffer, in welchem die Leid gefunden wurde, öffentlich ausgestellt, da man bofft, bi eine Spur zu erhalten. 8met junge Leute, welche am tag vor acht Tagen von der Fürther   Kirchweih lam haupten, die Rreth Abends 9 Uhr in der Fürther  troffen und von dieser auf die Frage, wohin fte Antwort erhalten zu haben, fte habe noch einige G machen. Die jungen Leute faben auch, wie die Rreth Weg einschlug, der vom Fundort der Leiche nicht a entfernt ist. Der Geiz der Errordeten- aus deren bereits etwa 35 000 D. au Gerichtshänden gekommen tritt im Verlaufe der Untersuchung des Nachlaffes mehr hervor; alte, scheinbar von der Straße aufgclefent pierfeßen, Beitungsschnigel wurden von ihr au Aufzeichnu benügt.

find

E

Budapest  , 18. Oktober. Die Cholera zeigt in lepler einen bösartigeren Charakter. Heute wurde die böchfte lichleitsiffer feit ihrem Ausbrud( 22) erreicht. Das Bo nitum bleibt zwei Tage gefchloffen, da ein Student wa Der Vorlesung an Symptomen der Cholera ertra Die Bahl der Erkrankten bat von gestern auf beu'e nommen, jedoch ist der B: ozenisaß der Todesfälle ftat

ftiegen.

Budapest  , 19. Dllober.( Eine neue Barbara Ubry!) Belovar ist unlängft, wie bem Bester Lloyd" aus Agram schrieben wird, ein unmenschliches Verbrechen aufgebedt wor Im Haufe des Lieutenant Rechnungsführers Lichtenberg seit mehreren Jahren die 85jährige Wittwe des Hautman monatiid bezog. In demselben Hause lebte auch der pen Offisial Bredarach. So lange Lichtenberg   am Leben wa es ber Greifin gut. Allein nach dem Zobe beffelben fp Brebavac) und die Wittwe Lichtenberg die Alte in eine

Vereine und Versammlungen. Rammer, wo dieſelbe auf einem aus einigen Brettern bell

th. In der öffentlichen Schneiderversammlung, welche am 19. b. M. unter Borfts des Herrn Jeschonet in den Armin Hallen abgehalten wurde, fand die wichtige Frage: Bietet cine Drganisation Vortheile und welcher Natur find dieselben?" eine eingehende Besprechung. Herr Rodege tam in seinem einleitenden Referate su ben Schlußfolgerungen, bak angesichts Der gefieigerten Lebensbedürfniffe, der theuren Wohnungs mietben, der Bertheuerung der Lebensmittel, ber andauernden Arbeitslofiglett c. es den Schneidern unmöglich sei, unter den gegenwärtigen Arbeitsbedingungen weiter zu egifttten. Hier müffe energisch Abhilfe geschafft werden und dies tonne nur durch eine Organisation geschehen. Er bezeichnete den Fach verein der Schneider als die einzige Daganisation, welche mit thren Forderungen eine durchgreifende Reform und eine Beffe rung des Looses der Arbeiter herbeizuführen und der Arbeit au threm Rechte zu verbelfen vermöge. Er bedauerte, ebenso wie Herr Staege, die Theilnahmiofiglett der Schneider, sowie Deren Berfplitterung in vielfache Bereinchen. Eine Drganifa tion, meinte herr Staege, biete weifellos Bortbelle, doch sei zu bebauern, daß dem Arbiter das Koalitionsrecht verfürst und er in seiner Handlungs- und Redefreiheit beschränkt sei Much   Herr Jeschonet beklagte das geringe Verständnis für den Werth einer gewerkschaftlichen Drganisation, unter den Schneis bern sowohl wie unter den Arbeitern überhaupt. Dieselben entbehrten seiner Meinung nach der Willenskraft, fich ihre Lage zu verbessern. Sie lebten dabin wie im Traume, ohne weiter als von heute auf morgen su denten. Wenn fich alle Arbeiter vereinigen, Forderungen stellen und fich entschließen würden, Der Berwirklichung dieser Forderungen nachzuftreben, dann würde es auch beffer werben. In allen intelligenteren Vereinigungen würden Biele erreicht, die anden zu erreichen faft unmöglich erfcheinen. Such er zog die Schlußfolgerung, daß nur durch

ben Lager auf bloßem Strob, fpitlernadt und bun 13 Jahre lang fich aufhielt. Bufällig erhielt der Ant Batics Renntnis von der Lage des armen Wesens und beffen Anarige besuchte der Stadtpbyftius Dr. Roblet bie in threm Verschlage, wo er von der berelosen Behandlung felben fich überzeugte. Die Kommission fand die abgemagert und beschmust auf ihrem Lager, Die ganze Beit nicht verlassen hatte. perlaffen hatte. Ein enti Geruch erfüllte den Raum. Sobald die Ungl ihre Befreier erblidte, rief fie: Gott sei Dant! Herren find gelommen, um mich au" retten!" In De Augenblid vernahm fe die Stimme der Frau Lichten welde um Einlag bat. Die Greifin erbebte nun am Körper und verftcherte die Herren, daß es ihr sehr gut und daß fie gut behandelt werde; die Leute felen thre thäter, ba fe fte mit allem Nöthigen versorgten, nach megen ihres boben Alters feine Benfion mehr begiebe

Märchen hatten ihr ihre Beiniger aufgebunden, welche f

befi

21

förperlich misbandelten. Die Unglüdliche murde ftabtische Spital überführt, wo fie fich nun in Pflege vier geftand fte auch, daß fie nur aus Furcht vor ber berg ausgefagt, fie werde gut behandelt. Der Fall wurd Staatsanwaltschaft angezeigt und wird das Bericht bi

menschlichen Thäter zur Rechenschaft ziehen.

Vermischtes.

Das erwartete jüngste Gericht". Hillman

1. Dltober. Die Farmersfamilie Richard Wellington

-

Bet

Br

man, bat am 29. September den Tag des jüngsten wie fte Wiggins' Erdbeben Prophezeibung deutete allen Ehrenbezeigungen erwartet. Der Farmer errichtet ben Anschluß an eine Organisation, welche ben Schneidern die Blattform, auf der er und alle seine Angehörigen, fefill

richtigen Wege geige, etwas zu erreichen fet und eine solche Drganisation sei der Fachverein der Schneider. Herr Täteroco wies auf die Schwierigleiten einer Organisation der Schneider bei der vorherrschenden Haulinduftrie bin, empfahl, auch ferner.

leidet, des Moments der Himmelfahrt barrten.

Fri

24 Blunden gelang es den Nachbarn, die Leute au be

an ihr gewohntes Tagewerk au gehen.

Naphthafprudel. Aus Balu( Transtaulaften) wich Rüde des Naphthainduftriellen Zagieff zu Tage getre finden wir einige ausführlichere Angaben in den, Bal. Bwede und Biele des Fachvereins der Schneider flat. Nach Nach oberflächlicher Schägung beträgt das vom Sprubel

bin die Uebergriffe der Arbeitgeber öffentlich au fennzeichnen, gefchrieben: Ueber den Naphthafprudel, welcher auf dem G

da dies Berfahren gute Früchte geseitigt babe und legte hier. auf in eingebendster Weise an der Hand des Statuta die

dem noch Herr Radnis u. A. im Sinne der Borrebner ge sprochen und auf die Nothwendigkeit der Einführung eines ge

ausgeworfene Mineralöl etwa 300-400 000 Bub( 1 feglich geregelten Mogimalarbeitstages, der obligatorischen bruds wurde bas Del boch in die Luft geschleudert und

Sonntagsruhe, der Einführung gewerblicher Schiedsgerichte, pulverifirt, daß die Naph hafontaine aus der Ferne mib

fowie der regen Antheilnahme an allen gewerkschaftlichen und politischen Fragen und Angelegenheiten hingewiesen worden

war, gelangte folgende Resolution aur einstimmigen Annahme: Boben zu fenten. Bei den 1. 8. berrschenden Güdoft bat die Fontaine bas ganze Thal wissen Napbibalan Bailor befprüht und bedeckte die Anhöhen mit einer verpflichtet fich, mit allen Kräften babin zu wirken, daß jeder braunen Naphtafchicht und beschmuste die fübwärts geri Schneider dem Fachverein der Schneider beitrete, um vermöge Wände der Häuser in Bailom, besonders die füblichen der also geschaffenen feften Organisation etwas Ersprießliches und Dachselten der Kirche bortselbst, die in gerader Link Hieron   schloß fich eine längere Debatte über Werft vom Sprudel entfernt liegt. Die gange Fläche u

Die heute sc. Snelberoersammlung erklärt fich mit den us führungen des Referenten und aller Redner einverstanden und

au Arbeits- und Wertflattangelegenheiten.

Ueber die Verhütung der Geifteskrankheiten hielt am Dienstag Abend im Saale des lath. Vereinsbauſes, Nieber

den Ernährung und Erziehung des Bebirns, die Ursachen einer franthaften Bildung deffelben, die Entstehung der Leiben  

Sprudel berum ift mit Naphtha   überschwemmt,

bie

Ball

aller ile geschaffen, waren rasch gefüllt und am fünften wallfir. 11, der prakt. Dr. med. Sturm einen öffentlichen Vor fluthete das Erdöl schon ins Meer und es gelang er trag. Der Vortragende erörterte zuerst das Wesen der gesun einigen Tagen, den Ueberschuß in die alten Bohrlöcher zu wobei man tarauf rechnete, daß ein Theil des in ben fließenden Dels später wieder gewonnen werben lönnte Berantwortlich für den politischen Theil und Soziales War Schippel, für Bereine und Bersammlungen 8. Zutaner für den übrigen Theil der Beitung R. Gronheim, fämmtlich in

Drud und Berlag von Mar Bading in Berlin   SW, Beuthstraße 2.

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