wußte, wo der Schlüffel zum Kasten aufbewahrt wurde. Nach Ausführung des Diebstahls fletterte sie wieder aus dem Keller­fenster und zog es wieder zu. Dann ließ fie sich von dem Herrn die Hausthür öffnen.

Ein gefährlicher ,, Kinderfreund" wurde heute Vor­mittag von der Kriminalbehörde dingfest gemacht. Derselbe trieb sein Unwesen vor der Zentral- Markthalle und vor Schulen und lockte kleine Mädchen dadurch in dunkle Hausflure, daß er ihnen fleine Geschenke, in Puppen, Bällen, Konfekt 2c. be­stehend, in die Hand drückte. Der Wollüstling wurde auf frischer That ertappt und zur nächsten Polizeiwache fiſtirt, von wo aus seine Ueberführung nach dem Moltenmarkt erfolgte.

Haussuchung. Am 4. Januar, Nachmittags zwischen 3 und 4 Uhr, wurde in der Wohnung des Arbeiters Herrmann Kersben, Herrmannstr. 22, Nixdorf, eine polizeiliche Haussuchung nach verbotenen Schriften abgehalten. Gefunden wurde nichts. Polizei- Bericht. Am 11. d. Mts. früh wurde in der Schumannstraße ein Mann frank auf dem Bürgersteig liegend vorgefunden und nach der Charitee gebracht. Nachmittags wurde in der Großen Hamburgerstraße die unverehelichte Scholz durch eine im Trab um die Ecke biegende Droschke und an der Ecke der Charlotten- und Mohrenstraße ein Töpferlehrling durch einen von dem Kutscher Rehse geführten Schlächterwagen über­fahren und namentlich der Lehrling nicht unbedeutend am Fuße verlegt. Abends wurde ein Mann in seiner Wohnung in der Straßburgerstraße an der Thürklinke erhängt vorgefunden. - Um dieselbe Zeit machte ein Arbeiter im Kloset eines Hauses in der Pantstraße den Versuch, sich zu erhängen. Er wurde noch rechtzeitig bemerkt und zum Leben zurückgebracht, mußte aber, da er betrunken war und den Versuch wiederholen wollte, zu seiner Sicherheit bis zur Ausnüchterung nach der Polizeimache gebracht werden. An demselben Tage brannten Schönhauser Allee 78 Ruß im Schornstein und Pallisadenstr. 20 Fußboden und Balkenlage unter einem Trockenofen.

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Gerichts- Beitung.

Wegen eines recht gröblichen Exzesses, der beinahe an vorfäßliche Gefährdung eines Eisenbahntransports heran­Streift, hatten fich gestern die halbwüchsigen Burschen August Fluth und Wilhelm Bath vor der 94. Abtheilung des Berliner  Schöffengerichts zu verantworten. Die Angeklagten tamen am 14. Oftober pr. auf einem an den Nordringgleisen führenden Fußsteig daher, der nur bis zur Ueberbrückung an der Pappel­allee reicht. Dort wurden sie von einigen Bahnarbeitern zur Umkehr aufgefordert. Die Burschen fehrten sich aber nicht daran, kletterten die Böschung empor und warfen von der Brücke herunter auf einen fie verfolgenden Eisenbahnarbeiter mit fauftgroßen Steinen. Etwa zwei Stunden darauf kehrten die Burschen auf demselben Wege zurück und warfen wiederum mit Steinen auf die dort beschäftigten Arbeiter. Troßdem in diesem Moment gerade ein Bug daherbraufte und die Leute die Steine von den Schienen auflasen, verlief der Erzeß ohne Un­fall. Die beiden Angeklagten hatten zur Entschuldigung nur vorzubringen, daß sie von den Arbeitern geschimpft worden wären. Nur mit Rücksicht auf die große Jugend derselben und beren bisherige Unbestraftheit belegte fie der Gerichtshof mit nur je 3 Tagen Haft.

Die Konsequenzen der bestehenden Gewerbe- Ord­nung. Auf der Chauffee zu Friedrichsberg traf eines Tages im September v. J. der daselbst stationirte Gendarm einen Handelsmann Namens Frühling, welcher dort in ,, Manufaktur waaren machte". Der Gendarm forderte den F. auf, seinen Ge­werbe- Legitimationsschein zu zeigen. F. verweigerte vorerst die Vorzeigung mit den Worten: Auf der Straße zeige ich ihn nicht!"

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hätte, das Lokal zu verlassen. Naporra war damals mit den Angeklagten Merkowski und Porankiewicz in das betreffende Lofal gekommen; dieselben hielten ihn für einen Parteigenoffen. Die Beugin Frau Klichowiez aus Berlin   bekundet, daß im De  zember 1886 ein gewiffer Szukalski zu ihr gekommen sei und zwei Padete mitgebracht habe, welche ihr Sohn wegtragen sollte. Eins dieser Packete war an Gościnti in der Mark­grafenstraße und das andere an Marowski in der Eisenbahn straße adressirt. Da ihr Sohn keine Zeit hatte, habe sie selbst die Packete abgetragen; ob dieselben sozialdemokratische Schriften enthalten haben, weiß Beugin nicht anzugeben. Szufalsti, welcher die Packete gebracht, ist inzwischen gestorben. Der Tischler Braziszewski aus Berlin   war mit Szufalsti be freundet und arbeitete mit ihm in einer Bautischlerei. Sz. hat ihn eines Tages gebeten, zwei Koffer in seiner Wohnung auf­zubewahren. Beuge glaubt, daß die Koffer sozialdemokratische Schriften enthielten. Szufalsti tam mehrmals zu ihm und entnahm den Koffern verschiedene Packete, die er dann mit sich fortnahm. Einmal fam mit Szufalsti noch ein Fremder, welcher aus Paris   gekommen war und nach Posen weiter reiste. Der selbe nahm einen der Koffer mit nach Posen. Es sei damals davon die Rede gewesen, daß der Betreffende auch nach Warschau  reisen würde. Der Fremde war mit Slawinski identisch. Der zweite Koffer sei später von der Kriminalpolizei in der Wohnung des Zeugen mit Beschlag belegt worden. Zeuge sagt ferner aus, daß einmal sozialdemokratische Schriften nach der in der Kommandantenstraße belegenen Arminhalle geschafft worden seien, woselbst sich das Versammlungslokal des polnischen Hand­werkervereins befand. Den Transport der Schriften hätten werkervereins befand. Den Transport der Schriften hätten Szufalsti, Naporra und er selbst besorgt. Hierzu bemerkt der Angeklagte, Felix Witkowski, daß dieser Beuge gekauft" sei, wofür ihm der Herr Vorsitzende eine Rüge ertheilt. Der erste wofür ihm der Herr Vorsitzende eine Rüge ertheilt. Der erste Staatsanwalt ersucht den Gerichtshof, den Beugen Braciszewski zu vereidigen. Hiergegen erhebt der Rechtsanwalt Dr. Flatau energisch Einspruch, da Zeuge der Mitthäterschaft dächtig sei. Der Gerichtshof beschließt, von der Vereidigung des Beugen abzusehen. Der Tischler Mias­ kowski   aus Berlin   fennt den Kriminalschußmann Naporra nur als angeblichen Tischler. Derselbe habe ihn einmal aufge­fordert, mit nach der Kommandantenstraße zu fommen; er sei jedoch nicht mitgegangen, da er den Naporra für einen Sozial­demokraten habe halten müssen. Als nächster Zeuge wird der Arbeiter Szymanski aus Berlin   vernommen. Derselbe hat den Naporra im Restaurationslokal des Bakrzewski getroffen. Beuge war mit seinem Koufin zu 3. gekommen; es fiel ihm auf, daß der Schußmann Naporra ein sozialistisches Gespräch anfing; sein( des Beugen) Koufin habe jedoch erklärt, daß er davon nichts wiffen wolle. Naporra habe ihm hierauf ein Flugblatt gegeben. Der Gerichtshof beschließt auf Antrag des Rechtsanwalt Dr. Flatau, den Koufin des Beugen aus Berlin   zu laden.

Vereine und Versammlungen.

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Der Verein für Rechtsschuh und Justizreform hielt vorgestern Abend bei Gratweil seine Monatsfizung. Der Vor­figende, Rechtsanwalt Kaufmann  , sprach über Revision und die Praris des Reichsgerichts". Der Vortragende erörterte eingehend Geschichte, Wesen und Formalitäten jenes Rechtsmittels. Er trat für die Verlängerung der Rechtfertigungsfrist ein; die gegenwärtig bestehende furze Frist einer Woche habe zur Folge, daß vielfach mangelhafte Revisionsschriften zu Stande fämen. Klage wurde auch über die Abfaffung der Strafkammer­urtheile geführt, die das vom Angeklagten Zugegebene und Bestrittene nicht sondern und bei der Art ihrer Begründung sehr schwer einen Rechtsirrthum nachweisen lassen. Der Redner berührte sodann aphoristisch einige bedenkliche Grundsäße von politischer Färbung, die der oberste Gerichtshof ausgesprochen hat. Hierher gehörte die Praxis, daß die Presse nicht das Recht habe, auf den§ 193 fich zu berufen, daß ein Redakteur ,, groben Unfug" verüben fann, wenn er in gutem Glauben, aber fahr­lässig handelt, daß sozialistische Stimmzettel unter Umständen als Druckschriften angesehen werden können( durch die Gesetz­gebung nicht anerkannt), daß der Begriff einer Verbindung" schon aus konkludenten Handlungen anzunehmen ist, und daß Verbreitung" einer verbotenen Druckschrift vorliegt, wenn Jemand und " Sozialdemokrat" bestellt bezieht. Darnach wären also auch diejenigen strafbar, welche Blatt rein zu informatorischen Zweden fich tommen lassen. Aufsehen erregten die Entscheidungen des Reichsgerichts bezüglich der absolut untauglichen Mittel und Objekte. Man bestraft jetzt den Versuch mit absolut untauglichen Mitteln, ja sogar den Versuch einer Tödtung, aus­geübt an einem Todten. Darnach müßte auch der sog. Feuerbach­sche Bauer", welcher seinen Prozeßgegner todtbeten wollte, den Versuch einer Tödtung begangen haben! Die Revision sei ge­wissermaßen ein hölzernes Bein im Vergleich mit dem gefunden Bein der Berufung. Der Korreferent, Redakteur J. Fränkel, verlangte strengere Prüfung formaler Rechtsverlegungen und hob ebenfalls die sehr geringe Garantie hervor, welche jenes Rechtsmittel biete. Im Fragekasten verlangte Jemand Auskunft, ob die bekannte Versammlung bei der Gräfin Waldersee hätte polizeilich angemeldet werden müffen.

Bitte treten Sie mit mir in jenes Haus dort!" Während diefer Rede griff Frühling zwar nach seiner Brust­tasche, in welcher der Legitimationsschein verborgen war, indessen beharrte er bei der Weigerung, angeblich weil ihm das Ver­langen des Gendarm vielleicht aus ethischen Rücksichten" un­angenehm war. Der Gendarm erklärte nunmehr: Ich habe weiter fein Haus zur Verfügung als das- Amtshaus! Kommen Sie mit!" Dieser Aufforderung leistete Frühling allerdings Folge und stehenden Fußes begab er sich in Begleitung des Gendarm nach dem Amtshaus. Nachdem dort die Vor­legung des Legitimationsscheins stattgefunden hatte und derselbe für giltig befunden, ward Frühling bann wieder entlassen. das Die voraufgegangene Weigerung, den Schein auf der Straße zu zeigen, führte jedoch zu einer An­llage wegen Vergehens gegen den§ 149, Abs. 4, der Gewerbe­ordnung. Das Schöffengericht des Amtsgerichts II   erkannte auf Freisprechung. Der Amtsanwalt legte hiergegen Berufung ein und Frühling hatte demnächst gestern vor der 2. Straf tammer des Landgerichts Il   fich zu verantworten. Die Straf­Tammer war der Ansicht, daß eine endgiltige Weigerung nicht stattgefunden habe, weil der Gendarm auf das Verlangen des Angeflagten alsbald eingegangen sei. Das erste freisprechende Urtheil ward demgemäß bestätigt und die Berufung des Amts­anwalts verworfen.

Hamburg  , 7. Januar. Gestern verhandelte das hiesige Schwurgericht gegen eine ungewöhnlich durchtriebene Verbrecherin, die fich eine ganz neue Art des Betrugs ausgeflügelt hatte. Sie verstand es nämlich auf bisher noch gänzlich unaufgeklärte Weise, fich bis in alle Einzelheiten hinein mit den häuslichen Verhältnissen zahlreicher in Untersuchungshaft befindlicher oder auch schon im Gefängniß figender Personen vertraut zu machen. Dann begab fie sich in die Familien derselben, stellte sich als die Frau des Gefängnißaufsehers vor und bat im Auftrag der Gefangenen um Geld und Lebensmittel, durch welche die Lage Der Gefangenen wesentlich verbessert werden sollte. In keinem einzigen Falle wurde die schlaue Person als Schwindlerin er­fannt, denn sie war in alle vertrauten Angelegenheiten der Ge­fangenen so vollständig eingeweiht, daß die Angehörigen keinen Anstand nahmen, fie als eine vertrauenswürdige Person mit allem auszustatten, was sie nur verlangen mochte. Das Gericht nahm an, daß die Betrügerin wahrscheinlich mit Gefängniß­beamten in Verbindung gestanden habe, die ihr mit den erfor derlichen Mittheilnngen an die Hand gingen. Sie eignete fich auf diese Weise zahlreiche Geldbeträge in der Höhe von 400, 300, 200 bis herunter zu 10 M. an und hatte selbst nicht ein­mal Mitleid mit Familien, die durch die Einsperrung ihrer Angehörigen an den Rand der Verzweiflung gebracht waren. Die Betrügerin erhielt eine achtjährige Zuchthausstrafe so­wie eine Geldbuße von 3300 Mark oder noch weitere 230 Tage Buchthaus.

Der Posener Sozialistenprozeß.( Achter Verhand­Tungstag.) Posen, 11. Januar. Auch heute stellte der Erste Staatsanwalt den Antrag auf Ausschluß der Deffentlichkeit. Der Gerichtshof lehnte jedoch diesen Antrag ab, da er aus dem bisherigen Gang der Verhandlung die Ueberzeugung nicht habe gewinnen fönnen, daß bei Beibehaltung der Oeffentlichkeit durch die Beugenaussagen eine Gefährdung der öffentlichen Ruhe zu

befürchten fei, unacht wird pet Ariminalfommiñarius Graf Stillfried vernommen. Derselbe sagt aus, daß es in Berlin  einige Restaurants gebe, die nur von Sozialdemokraten besucht würden. Jeder nicht zur Partei gehörige Gast werde durch spite Redensarten oder dadurch, daß ihm schlechte Getränke vor gesezt würden, aus diesen Lokalen vertrieben, so daß ihm das Wiederkommen verleidet würde. Gehe er nicht gutwillig, so würde in der Regel eine Ursache gefunden, ihn auf gewaltsame Weise Weise zu entfernen. Der Kriminal- Schußmann Naporra, welcher alsdann vernommen wird, bestätigt dies. Dabei erzählt er folgenden Vorfall: Jm November 1886 sei in das( sozialdemokratische) Restaurant von Bakrzewski in Berlin   ein Schneider Namens Ostrowski gekom­men, der das Aeußere eines Polizeibeamten gehabt habe. Der­felbe sei bei seinem Eintritt mit höhnenden Burufen wie: Spigel" u. f. w. empfangen worden, so daß er es vorgezogen

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An die Schneider Berlins. Kollegen! Endlich ist es wohl an der Zeit, aus der Ruhe, welche sich seit Monaten un­ferer bemächtigt hat, herauszutreten und sich wieder mehr mit unserem und unserer Kollegen Wohl zu beschäftigen. Es tragen fich deshalb die Unterzeichneten mit dem Gedanken, eine Filiale des Reiseunterstüßungs- Verbandes, welcher schon jetzt in 85 größeren und kleineren Städten Deutschlands   vertreten ist, zu gründen. Am 18. dieses Monats, Abends 8 Uhr, findet dieferhalb im Louisenstädtischen Konzerthaus", Alte Jakobstr. 37, eine öffentliche Versammlung statt, zu welcher die Unterzeichneten alle Schneider Berlins einladen. J. Weinand. N. Zilm. R. Tit. H. Jeschonned.

Kranken- und Begräbnißkaffe des Vereins sämmt­licher Berufsklaffen. Berlin   i. Sonnabend, den 14. d. M., Abends 8 Uhr, Blumenstr. 78 Versammlung. Neue Mitglieder werden in jeder Versammlung, sowie zu jeder Tages­zeit beim Vorsitzenden Saffe, Hasenhaide 48, und beim Kassirer Schilling, Koppenstr. 48, aufgenommen.

Bentral- Kranken- und Sterbekasse der deutschen  Wagenbauer. Bezirk Berlin I  ." Sonntag, den 15. Jan., Bormittags 10 Uhr, Mitgliederversammlung bei Saeger, Grüner Weg 29. Tagesordnung: 1. Abrechnung. 2. Kaffen­angelegenheiten. Der Bezirk Berlin IV" hält ebenfalls am Sonntag Vormittags 10 Uhr bei Kloth, Dresdenerstr. 10, eine Versammlung ab. Tagesordnung: 1. Abrechnung vom 4. Quartal 1887. 2. Innere Kaffenangelegenheiten.

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Fachverein der Metallschrauben-, Facondreher und Berufsgenoffen Berlins  . Sonntag, den 15. Januar, Vormittags 10% Uhr, im Königstadt- Kafino", Holzmarktstr. 72, General­versammlung. Tagesordnung: 1. Jahreskaffenbericht. 2. Be­

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Abends 9 Uhr im Restaurant Bäßold, Reichenbergerſir. Gesangverein, Norddeutsche Schleife" Abends 9 Uhr Köp straße 127a im Restaurant Goelling.- Berliner Turngenoffe ( V. Männerabtheilung) Abends 8 Uhr in der städt. Tu Wafferthorstr. 31.- Turnverein ,, Hafenhaide"( Männerabth Abends 8 Uhr Dieffenbachstr. 60 61. Turnverein Frei"( Männerabtheilung) Abends 8 Uhr Bergfi Wissenschaftlicher Verein für Roller'sche Stenographie. 8 Uhr im Restaurant Ziethen, Dorotheenstr. 31, Unterri Uebungsstunde. Allgemeiner Arends'scher Stenog verein", Abtheilung Vorwärts", Abends 8 Uhr im Re Koll, Mariannenplag 11. Arends'scher Stenographe ,, Apollobund" Abends 9 Uhr im Restaurant, Seydelst Verein ehemaliger Dr. Doebbelin'scher Schüler" Abends im Restaurant Krebs, Friedrichstr. 208. Voigt'scher tanten- Orchesterverein. Abends 84 Uhr Uebungsstunde staurant Lehmann, Alexandrinenstr. 32. Bitherverein, veilchen" Abends 8 Uhr im Restaurant Wahlstatt  ", alliancestraße 89. Rauchklub Westend" Abends 9 Hohenzollerngarten, Stegligerstr. 27.- Rauchklub Weich Abends 8 Uhr im Restaurant Wasserthorstr. 10 11.

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Kleine Mittheilungen.

Ilsenburg   a. H., 9. Januar.  ( Durchgebrannt.) Weihnachten brannte hier die Handelsmühle von F. nieder. Obwohl die Entstehungsursache nicht ermittelt zahlten die betheiligten Feuerversicherungsgesellschaften Versicherungssumme im Betrage von 45 000 M. ohne aus. Anstatt Vorbereitungen zum Wiederaufbau der treffen, suchte der Besitzer unter Mitnahme der 45 000 Weite. Ueber fein Vermögen wurde infolge deffen Kon öffnet, er selbst aber wird steckbrieflich verfolgt. Der war auch Rendant des hiesigen Konsumvereins.

Stettin  , 10. Januar.  ( Ausgewiesen.) In letter wurden zwei Frauen mit einem kleinen Kinde obdachlo troffen. Die Frauen gaben an, fie seien aus Rußland  wiesen und hätten den Weg von der österreichischen hierher zu Fuß gemacht, um sich nach ihrer Heimath begeben. Der Mann der einen Frau soll in Pomm Soldat dienen, während der Ehemann der zweiten fich d an der Grenze von seiner Frau getrennt hat.

Erfurt  , 8. Januar. Ein entseglicher Unglücksfall fich während der Nachtschicht vom Sonnabend zu heute hiesigen föniglichen Gewehrfabrik. Kurz vor 2 Uhr der Fallhammer- Schmiede" der einundzwanzigjährige Wolframm aus Niednordhausen von der Riemenscheibe gequetscht und mehrere Male rundum geschleudert. schlugen die Beine so heftig gegen die T- Träger, daß di maßen des Verunglückten weit umherflogen. Das des Unglücklichen war markdurchdringend. Der Tod danach ein.

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Braunschweig, 9. Januar. Dr. Franz Dedekin Sonnabend Vormittag 11 Uhr in Wolfenbüttel   im 72 Jahren gestorben. In ihm verliert die Welfenpar der unermüdlichsten und uneigennüßigsten Kämpfer. storbene stand fest auf dem legitimistischen Standpunt Königthum von Gottes Gnaden" stand und fiel na Ansicht mit dem Prinzip der Legitimität. Abgesehen von politischen Standpunkte verdient die Charakterfestig Mannhaftigkeit des Verstorbenen die Anerkennung fe denkenden Mannes. Er gehörte zu den leider wenige faten im Lande, der eine Sache um ihrer selbst willen viel ob sie in Gunst oder Ungunst stand, ohne Anj Person führte. Er hatte ein start ausgeprägtes Red und dieses machte ihn vielfach zum Anwalt auch seiner p Gegner. Wie bekannt, führte Herr Dedekind   seiner die Sache Bracke's und der mit ihm 1870 nach Lögen g Genoffen gegen den General Vogel von Falkenstein reichem Ende. Letzterer wurde zur Entschädigung w von ihm widerrechtlich vorgenommenen Verhaftung urtheilt. Gegen den Verstorbenen schwebte noch flage wegen Beleidigung des Prinz- Regenten, die von ihm verfaßten Flugblatte enthalten gewesen sein fo ihm ist nun auch der Majestätsbeleidigungsprozeß aus geschafft.

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Braunschweig  , 9. Januar.  ( Verbot.) Der hief Welf" gedachte mit seiner Fahne an dem heute in Wo stattfindenden Leichenbegängniß des Dr. Dedekind theilu Die Erlaubniß zur Führung seiner Fahne im Leiche jedoch dem Klub, wie das" Wolfenb. Kreisbl." mitthe der Polizei versagt worden.

Mainz  , 9. Januar.  ( Der Säbel.) In der ve Nacht fand auf der Gaugaffe ein arger Militär- Erzch Soldaten des Naff. Infanterie- Regiments Nr. 87 und Infanterie- Regiments Nr. 117 statt. Der Streit beg einem Tanzboden und pflanzte sich auf die Straße fort die Gauthorwache einschreiten und verschiedene Verba Ein Soldat vom 87. Inf.- Reg vornehmen mußte. einen Säbelhieb in den Hals und verschiedene Stiche Rücken; der Mann mußte noch am Abend in das Mil reth verbracht werden.

Briefkasten der Redaktion

Bei Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung beizufügen. Antwort wird nicht ertheilt. Lokalverband Berlin   N. M. 4.25.

A. R., Admiralstraße. Wir bitten um Ihren

Markthallen- Bericht von J. Sandmann, Verkaufsvermittler. Berlin  , den 11. Januar 1888.

Temperatur in der Halle 7 Grad Reaumur. Wetter: Regen.

Butter.( Reine Naturbutter.) 1. Feinste haltbar rahm- Tafelbutter( bekannte Marten) 105-112 schmeckende Tafelbutter 98-105 M., 3. Tischbutter

98 M., 4. fehlerhafte Tischbutter 80-90 M., 5. Ko

Backbutter 70-80 M. pr. 3tr. Auktion täglich um Vormittags.

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Käse. Importirter Emmenthaler-87, Inl Schweizer 35-50-65, Quadrat- Bacitein 12-16-26 Grunde 1 fagten, a burger 20-30-35, Rheinischer Holländer Käse 58-60­pr. 3tr., Edamer 58-68, Harzer-3,00 M. P Sie sich Dtsche. Camembert M. pr. D. Neufchatel Stüd.

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Fleisch. Rindfleisch 30-40-53, Ralbfleisch im Fell richterstattung über die Arbeitsverhältnisse bei der Firma Hülle to wate 50-58, Hammel 30-45-50, Schweinefleisch 37-42

und Weise. 3. Vereinsangelegenheiten.

Allgemeine Kranken- und Sterbekaffe der Metall­arbeiter zu Hamburg  ( E. H. Nr. 29), Filiale Berlin   1. Sonntag, den 15. Januar, Vormittags 10 Uhr, Versammlung bei Deigmüller, Alte Jakobstr. 48 a. Das Erscheinen sämmt licher Mitglieder ist nothwendig.

Gesang-, Turn- und gesellige Vereine am Freitag. Kaiser  'scher Männergesangverein Abends 9 Uhr im Restaurant Vettin, Veteranenstr. 19. Gesangverein Bauſebeutel" Abends 8 Uhr im Reſtaurant Hensel, Alexandrinenstr. 15. Lieder­tafel der Maler Berlins  " Abends 8, Uhr Kaiser- Franz- Grenadier­Platz 7, Restaurant Berg.- Gefangverein ,, Alpenglühen" Abends 9 Uhr im Restaurant Hildebrandt, Brinzenftr. 97. Gesang

1

55-60 Pf. pr. Pfund.

Geflügel, fett, geschlachtet. Fette Gänse 40-45 Fette Enten 40-60 Pf. pr. Pfd., Puten 50-75

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Obst und Gemüse. Weißfleischige Speisekartoffeln 5,00, Zwiebeln 9,00-14,00 m. pro 100 Kilo, Blumento gang nich 30 M. pro 100 Kopf, Birnen 6-10-13-18, Aepfel bis 15-20, Wallnüffe la. 10-20 M. pro Str. brutto. Jaffa 9-10, Messina   13-14, Balenzia 420er pro Riste. Citronen 9-13 M. per Kiste.

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Feldfrüchte in Wagenladungen, Kartoffeln, Erbsen 120-200 M., Futtererbsen 115-120 M

Speisekartoffeln 40-50 M. per 1000 Kilo, Safer 105-1

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verein Flöter'sches Doppel- Quartett Abends 9Uhr im Restaurant bis 180 M., Richtstroh 35-40,00 M., Heu 40-662

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Musehold, Landsbergerstr. 31. Gesangverein Bruderbund"

1000 Kilo.

Verantwortlicher Redakteur: R. Cronheim in Berlin  . Druck und Verlag von Mar Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2

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