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Trotz aller der stolzen und mächtigen Unterschriften est es auf finmol auch damit ganz mäuschenstill geworden. Schon die Motze Vermuthung eines von oben her wehenden anderen Windes hat bei den tzammerstein'schen Anträgen ausgereicht, Me gesammte konservative Partei von den Herren Stöcker, hammerstein und Kropatscheck abwendig zu machen. Wie auf« kfblasene Kautschuck-Elephanten, denen durch einen Ziadelstich Me Luft entzogen ist, fielen die Hammerstein'schen Anträge laut« >os zur Erde. De« Kundesrath ist der Entwurf einer kaiserlichen Ver- ordnung, der ersten unter Kaiser Friedrich, betr. die Jnkraft- lctzung der Unfall- und Krankenverfichemng für land- und forst« roirthschaftliche Betriede in Preußen, Waldeck und Pyrmont , sowie für die freie Hansastadt Lübeck zugegangen. In einer Weitenden Zuschrift heißt es: Der Zeitpunkt, mit welchem das Gesetz, betr. die Unfall« und Krankenverficherung der in land- und forstwirthschaftlichen �trieben beschäftigten Personen, vom 5. Mai 1886, soweit dieselbe Jucht mit dem Tage der Verkündung Geltung erlangt hat, in nraft zu setzen ist, wird nach§ 143 Absatz 2 des bezeichneten Msetzes mit Zustimmung des Bundesraths durch kaiserliche Ver- Ordnung bestimmt. Dabei kann das Gesetz ganz oder theil- weise für den Umfang des Reichs oder für Theile desselben in uraft gesetzt werden.— Nach einer Denkschrift des Reichsver- Jjcherungsamts find die Vorbereitungen zur Durchführung dieses Msetzes in Preußen, Waldeck und Pyrmont , sowie in Lübeck soweit gefördert, daß für das Gebiet der bezeichneten Staaten Mr völligen Inkraftsetzung des Gesetzes zum 1. April 1888 keine �denken entgegenstehen. Für die übrigen Bundesstaaten muß dagegen diese Maßregel noch ausgesetzt bleiben. Uon Zeitungen aller Farben ist über die unerhörten Vorgänge, deren Schauplatz in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag der Lustgarten und der Schloßplatz gewesen, sowie aber den Empfang berichtet worden, der den Mitgliedern des «undesraths, des Reichstags, des Herrenhauses und des Ab- trordnetenhauses, welche offiziell zum Besuche des Domes ein- Waden worden waren, seitens des Berliner Janhagels und N Theil, wenn auch unbewußt, seitens einzelner Abthei« wagen vom Militär bereitet worden ist. Wie man hört, hat %r Reichskanzler eine Untersuchung dieser Vorgänge auf 'umd der darüber in der Presse enthaltenen Beschwerden an- «eardnet. Kelter das Kefinden des ehemaligen Reichstagsabgeord« 'eten K a y s e r erhalten wir neuerdings weniger günstige Be« t!wte. Das Halsübel hat fich derart verschlimmert, daß eine iweite Operation in Ausficht genommen werden mußte. . Mit der demokratischen Partei geht es immer mehr wawärts. Der Verleger des demokratischen„Bamberger Jour- erklärt in der jüngsten Nummer, daß vom 31. März ab as Blatt aufhören wird, zu erscheinen. &HG Feipzig wird mit Bezug auf das Zusammentreffen ors Kaisers mit dem Reichskanzler als auffällig gemeldet, daß SS Reichskanzler an dem gemeinsamen Imbisse nicht Theil nahm. legen derartigen Dingen zwar keinen Werth bei, wollten we Thatsache, welche uns von glaubwürdigster Seite mitgethellt wrrd, aber nicht unerwähnt lassen.-- . A«» Kresla« wird gemeldet: Geheimnisvolle Verhaf- wngen. Vier Herren aus der„guten Gesellschaft" find vor r"rigen Tagen plötzlich verhaftet worden, und zwar wegen eines liaer Verbrechen, wie sie s. Z. von der„Pall Mall Gazette " wrfflederft wurden. Der Thatort ist die Kirchstrahe. Eine dort Lohnende Frau hat aus gemeiner Habgier die Unschuld eines �zehnjährigen Mädchens an gut bezahlende Wüstlinge ver« fächert. Wie wir vernehmen, befinden fich unter den Ver« Meten ein Gymnafiallehrer, ein Offizier und ein Kohlen« Klldler. Wären die Verbrecher Personen aus den unteren Richten der Gesellschaft gewesen, dann wäre die Presse gewiß ,o»>n in den Besitz aller Details gelangt. Da es hier aber Per- 2% aus der„guten Gesellschaft" sind, die fich ein sehr ge- Mes Verbrechen haben zu Schulden kommen lassen, so dringt �nähere Nachricht zu den profanen Ohren der Bericht- 16. März. Z>r�Zericht?über die Organisation der Aachen Polizei enthält folgende Einzelheiten über die Ehren- %er Haupt und Schröder: „Noch während die Untersuchung gegen Ehrenberg ,m Gange wurden in Zürich zwei andere Individuen infolge Denun« Mion ihrer eigenen Genoffen zur Haft gebracht, welche durch A Verhalten als Anarchisten überwiesen, nun als wirkliche zAione entlarvt wurden. Der eine dieser Beiden, Karl Schröder , „'obelpolier, gebürtig aus Deutschland , naturalistrter Schweizer M Bürger der Gemeinde Nestenbach, Kts. Zürich, wohnhaft in JMch, wurde am 18. Dezember 1887 verhaftet. Die Haus- Mung bei ihm förderte zu Tage: 1. Eine Anzahl Kouverts i0n Briefen aus Berlin , dem Aussehen nach von einer Behörde Umend. Mehrere dieser Kouverts find halb zemichtet, indem Moder, als die Polizei zu ihm kam, damit beschäftigt war, C rhn kompromittirenden Papiere zu verbrennen. Die Agenten »Mten gleichwohl noch einige Kouvetts und einen unversehrten
jje Stoh*" gierchwohl noch einig«,. die Glaskugel, wo er, wie um seine ruhige Mmng wieder zu erlangen, fast unmittelbar danach m eins n* gellenden geistlichen Lieder ausbrach und, mit dem %% neben sich, um manchmal nach dem Text zu sehen, � Vers nach dem andern abschrie. (Fortsetzung folgt.)
Ans Kunst und Leben. schwimmende« Theater. Aus Zieu-Orleans�komm» JJielh**— w r- w �(SCmaF«
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Mng, daß dort mehrere Spekulanten mit einem schiffe m
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ursprünglich 8 Kil. enthalten haben muß, aber nur noch 6 Kil. und 300 Gramm enthielt. In der Untersuchung gestand Schröder rundweg, daß er seit 1884 Agent der deutschen Polizei sei; anfänglich habe er einen monatlichen Gehalt von 200 M. gehabt, seit U Jahren beziehe er 250 M. per Monat. Das Dynamit sei ohne sein Wissen von den als Anarchisten bekannten Etter und Wübbeler bei ihm untergebracht worden. Einzelne Anhalts- puntte sprechen dafür, daß das Dynamit früher in St. Gallen war und daß der Inhalt des Kistchens Schröder nicht unbekannt sein konnte. Schon seit längerer Zeit gehört Schröder der anarchistischen Richtung an. Es hat leicht bekannt sein können, daß er mit Kaufmann, Stellmacher, Neve und Genossen von den„Hottinger Sozialisten" fich getrennt und der Richtung der „Freiheit" von Most fich angeschlossen hat. Im Jahre 1882 vereinbarte er Namens eines fiebengliedrigen Komitees, worunter Kaufmann und Stellmacher, mit dem Buchdrucker Bührer die Herausgabe der„Freiheit", welche damals während kurzer Zeit in Zürich erschien. In einer Versammlung der Sozialisten machte er dem Hauptredakteur des„Sozialdemokrat", Bernstein , den tadelnden Vorwurf:„Er sei nicht radikal genug", und als seine Freunde Kaufmann, Neve und Hauser ausgewiesen wurden, fand er es angemessen, tn den Dienst der deutschen Polizei ein- zutreten. Er glaubt, daß er der deutschen Polizei durch den de- kannten Anarchisten Kaufmann, der, wie es scheint, auch ein Spion war, empfohlen worden sei. Seither ist Schröder bei allen Streiks und politischen Versammlungen aufgetreten und hat zu revolutionärer Thätigkeit angespornt. Es sind in dieser Zeit bekanntlich in St. Gallen , Lausanne und Bern Arbeitseinstellungen vorgekommen. Nach Aussagen der in der Unter- suchung vernommenen Arbeiter hätte Schröder bei allen diesen Vorgängen die Rolle des Anstifters gespielt. Wenn wir auch nicht außer Acht lassen wollen, daß der Haß gegen den Spion leicht Uebertreibunaen hervorruft, so bleibt immerhin so viel festgestellt, daß Schröder eine hervorragende Rolle als Auf- wiegler gespielt hat, während er gleichzeitig der Berichterstatter der deutschen Polizei war.— Ein anderes Individuum vom Bleichen Schlage ist Christian Haupt von Bemburg, deuticher Deserteur, als Miniraiwasserfabrikant wohnhaft in Genf . Dieser kam am 20. Dezember 1887 nach Zürich und wurde, da er be- reits unter dem nämlichen Verdachte wie Schröder stand, ver- hastet. In der Untersuchung erzählt Haupt, er habe in Paris , durch das Sozialistengesetz in Aufregung gebracht, den Gedanken gefaßt, nach Deutschland Zurückzukehren, um den Fürsten von Bismarck oder Herrn v. Puttkamer oder eine andere hervor« ragende Persönlichkeit zu ermorden. In der Hoffnung, die Be- willigung zur Rückkehr nach Deutschland zu erhalten trotz seines militänschen Vergehens(Desertion), habe er der deutschen Po- lizei seine Dienste angeboten. Heber seine Beziehungen zu dieser Polizei erzählte er weitere Details, denen, wie einzelnen An- gaben Schröder's, kein weiterer Beweis zur Seite steht, als seine eigenen Erklärungen. Ueberhaupt können wir konstatiren, daß Haupt in Genf wenig Erfolg hatte. Allerdings versuchte er anfänallch, die donigen deutschen Arbeiter auf die anaichi- stische Bahn zu bringen. Es gelang ihm dies jedoch nicht. Er mußte die Taktik zur Aufreizung aufgeben, scheint aber die Rolle des Angebers gegen seine einstigen Freunde fortgesetzt zu &abcn' Fr««kr-ich. Paris , 16. März. Um die Strenge der gegen den General Boulanger ergriffenen Maßregel für begründet halten zu können, muß man sich die Zeitumstände vergegenwärtigen, von denen seine wiederholten schweren Disziplinarvergehen begleitet waren. In der ersten Hälfte des Februar, zu derselben Zeit, als der ehemalige Monarchist Thiebaud seine Wahlagitation begann, kam der General Boulanger zum ersten Mal ohne Erlaubniß nach Paris . Am 19. Februar forderte ihn der Kriegsminister auf, unverzüglich auf seinen Posten zurückzukehren, und am 20. Februar machte er ihn darauf aufmerksam, daß die Kom- mandeure der Armeekorps das Territorium ihres Kommandos nicht verlassen dürfen ohne Erlaubniß des Ministers. Am 22. befragte der Minister den General, ob die Wahlagitation, die in verschiedenen Departements auf seinen Namen getrieben wurde, seine Billigung gefunden habe. Der General antwortete am 23., daß er den Waylmanövem vollkommen fremd sei, und gleich darauf, am 24., verließ er nicht nur ohne Erlaubniß, sondem gegen den ausdrücklichen Befehl des Kriegsministers seinen Posten. Am 25. ersuchte er wiederum von Clermont- Ferrand aus den Kriegsminister um einen viertägigen Urlaub. Am 27. gab ihm derselbe eine abschlägige Antwort; am 28. erneuerte der General sein Gesuch und der Minister schlug ihm seine Bitte wiederum ab. Drei Tage später, am 2. März, erscheint der General Boulanger rn Paris mit blauen Augengläsern und fingirt. daß er hinke, um sich unkenntlich zu machen; am 10. März erscheint er zum vierten Male ohne Erlaubniß in der« selben Verkleidung in Paris , und um dem Minister seine An- Wesenheit in der Hauptstadt zu verbergen, schreibt er ihm vor seiner Abreise am 9. einen Brief, in dem er ihn zum dritten Male um Urlaub bittet und den er am 11. in Clermont auf die„Post" geben läßt. Am 12. erscheint in Paris die erste Nummer der„Cocarve", die offen als ihren Zweck bekannt, für die Diktatur Boulanger's Propaganda zu machen. Mit Recht
aus
Erfahrungen mit seiner Verfichening gemacht. Denn als sein Schiff,„Der Danziaer Schwan", unter Norwegen im Sturme zu Grunde gegangen war, weigerten die Assekuradeurs die Zahlung, boten ihm später halbe Zahlung, suchten seine Ehre auf alle Weise anzutasten, behaupteten, daß das Zertifikat über sein Schiff, welches er auf Grund sachver- ständiger Besichtigung vom Lübecker Rath fich hatte bestegeln lassen, gefälscht sei und drohten, ihn 10 Jahre lang im Recht aufzuhalten. Diese Behandlung veranlasste Remlingrade zur Abfassung der vorliegenden Schmähschrift, in welcher er in den derbsten Ausdrücken den Kredit der treulosen Assekuradeurs zu vernichten trachtet, sie förmlich in Acht und Bann thut und ihnen endlich Fehde ankündigt. Er hat diese letztere Drohung, wie aus einem im vorigjährigen Hefte der«Hanstschen Geschichts blätter" enthaltenen Aufsatze erhellt, wirklich wahr gemacht. Der aufs Aeußerste getriebene Mann griff zum Seeraub, rüstete in einem mecklenburgischen Hafen Schiffe aus und brachte mit diesen im Jahre 1538 wirtlich einige englische Kauffahrer in der Westsee auf. Die Hansestädte ergingen fich darüber in viel- fachen Klagen, aber sie thaten so wenig etwas zur Verhinderung solchen Seeraubs, wie fie etwas gethan hatten, um dem ge- kräntten Mann zu seinem Recht zu verHelsen. Aas Alter der Kterne. In einem Vortrage über das Alter ver Sterne, welchen der Astronom I. Janssen in der Jahresfitzung der fünf Akademien zu Paris gehalten hat, weist er darauf hin, wie das Spektrum der Gestirne uns Aufschluß über ihr Alter und den Entwicklungszustand, in dem sie sich befinden, zu verschaffen im Stande ist. Bekanntlich ändert fich nicht allein das farbige Licht, welches ein glühender Körper aussttahlt, sondern auch das Spettmm desselben mit der Aen- denrng seiner Temperatur. Wenn daher eine Anzahl von Fix- sternen(um die es fich hier handelt) in weißem oder bläulichem Lichte erscheint und ein an violetten Strahlen sehr reiches Spektrum besitzt— wie Sirius und Bega im Sternbilde der Leier— so können wir annehmen, daß dieselben, wenigstens in ihren äußeren Schichten, eine sehr hohe Temperatur inne haben und fich noch in dem frühen Ent- wicklungszustande stärkster Sonnenthätigkeit definden; ihre äußere Umhüllung wird von einer weiten Wasserstoffatmosphäre ge- bildet. Bei anderen Sternen wird die letztere ganz oder theil- weise durch eine niedrige, dichte, aus Metalldämpfen bestehende Gasschicht ersetzt; ihre Sonnenthätigkeit ist eine geringere, dem- entsprechend ist das Licht, welches fie aussenden, mehr oder minder gelb oder orangefarben. Zu ihnen gehört unsere Sonne, Älvebaran u. a. Eine dritte Klaffe von Fixsternen ist in ihrer
ruft die„Republique frane." angesichts dieser Thatsachen aus' „Das ist kein in eine Hausmeisterstochter verliebter Schüler, der seinem Lehrer einen Streich spielt! Nein, es ist ein General, der ein Armeekorps kommandirt und der fich über den Höchst- kommandirenden der französtschen Armee lustig macht!" Der General behauptet, daß er nur nach Paris gekommen sei, weil seine Frau sehr krank sei, und beklagt fich, daß der Minister ihm grausam einen Urlaub verweigerte, um den andere Generäle nicht erst zu bitten brauchen. Das ist eine thörichte Ausrede, welche das schlechte Licht, das durch den Mummenschanz und die durch ihn bekundete sehr wenig soldatische Furcht auf den Charatter des Generals geworfen wird, nur noch verstärken kann. Frau Boulanger hat noch in den letzten Tagen neugierige Jour- nalisten empfangen. Eine Frau, die todtkrank am Gelenkrheumatis« mus darniederliegt, empfängt nicht. Zudem ist die Regierung im Besitz von Beweisen dafür, daß der General bei seiner An« Wesenheit in Paris seine Frau nicht besucht hat. Die wenigen Freunde, die Boulanger im Parlamente hat, die Herren Laguerre, Laur, Laisant, L'Henffe, besinnen fich recht lange, ob fie die Regierung über die gegen ihren Freund ergriffene Maßregel, über welche sie so sehr empört find, interpelliren sollen. Sie wollen erst mit dem General Rücksprache nehmen. Sie wissen wohl, warum. Wenn fie die Regierung zwingen, Alles zu sagen, was fie weiß, dann würden fie den gegen den General erhobenen Anklagen waffenlos gegenüberstehen, dann würden fie die Popularität Boulanaers selbst mit einem Schlage Vernich- ten. Deshalb sollte die Regierung fich von einem ihrer Freunde interpelliren lassen, nicht zu ihrer Rechtfertigung, sondem zur Aufklärung des Volkes. Weit entfernt davon, in den melancho« tischen Pessimismus des Herrn Comely einzustimmen, der heute im„Gaulois" die republikanische Verfassung anklagt, die Einheit der Armee zu untergraben, hält jeder patriotische Franzose die Maßregel der Regierung für gerecht und energisch. Auch in diesem Falle, in dem die Schuld der Person so klar am Tage liegt, den Institutionen die Verantwortung aufzubürden, ist geradezu lächerlich. Das Ministerium Tirard hat durch die Absetzung Boulanger's bekundet, daß es Muth hat und die Initiative be- fitzt. Daran hat man bisher gezweifelt, und deshalb wird diese That auch auf die parlamentarische Stellung des Ministeriums einen günstigen Einfluß haben. Ist es nur ein Zufall, daß es gerade gestern seinen ersten großen parlamentarischen Triumph gefeiert hat? Mit 321 gegen 85 Stimmen hat das Parlament gestern die Finanzreform verworfen, gegen welche die Regierung sich erklärt hat, nachdem es vorgestern das Gegentheil beschlossen hatte. Wird auch die Stellung der Regierung durch dieses Votum befestigt, die Achtung vor dem Parlamente muß durch dasselbe einen furchtbaren Stoß erleiden. Vorgestern 170 Milli-- onen Steuern zu kasstren und fie gestern nach zweitägiger un- fruchtbarer Diskussion wieder einzuführen, das ist eme Zeitvergeudung und Unbeständigkeit, welche die Bevölkerung nicht verstehen wird. Und der Fehler ist um so größer in einem Augenblick, in welchem eine gewaltige antiparlamentarische Strö« mung unter der Firma eines Generals weite Bevöllerungs« schichten ergreist.„Nicht Boulanger," so sagt die„Justiz" ganz richtig,„ist gefährlich, sondern der Boulangismus." Jener ist heute Morgen nur von wenigen Freunden auf dem Lyoner Bahnhof begrüßt worden. Aber an demselben Tage, an dem die Regierung den General Boulanger absetzt, giebt das Parka« ment dem Boulangismus neue Nahrung, indem es dem Volke seine Zerfahrenheit und seine Unfruchtbarkeit bekundet. R«ßla«d. Nach einer Meldung der„Polit. Corr." aus Warschau er- hielten zwei Regimenter der in Dubno stationirten Infanterie- Division den Auftrag, in vollständiger Marschbereitschaft weitere Dislozimngsbefehle abzuwarten. Man nimmt vielfach an, daß dieselben nach der in der Nähe von Brody gelegenen ruffischen Grenzstadt Radziwilow abzurücken bestimmt find, da letztere eine Garnison erhalten soll. KalkattlSttder. Außer dem Erzpriester in Trn haben noch andere Popen die Bevölkerung von der Kanzel herab direkt aufgefordert, den vom Suzerän als illegitimen Herrscher erklärten Prinzen Fer- dinand der Macht zu entkleiden. Die fürstlichen Behörden von Trn sind zwar gegen den Erzpriester eingeschritten, vermochten aber nicht die Verhaftung desselben vorzunehmen, da die Be« völkerung die Vollziehung des Haftbefehls verhinderte. Dem Erzpriester ist es gelungen, über die serbische Grenze zu flüchten. Trotz alledem wird von„wohl unterrichteter" bulgarischer Seite in Sofia der„Pol. Corr." geschrieben, daß der Prinz nichts zu befürchten habe, da Stoilow, welcher augenblicklich in Konstan- tinopel weilt, ihn über die Haltung der Pforte hat beruhigen können, und das Land auf seiner Seite sei.„Ueberhaupt," so heißt es in der erwähnten Zuschrift,„scheint man im Auslande geneigt, die Stellung und Festigkeit des Fürsten Ferdinand ,u unter« Mtzen;.derselbe hat nicht nur mit unausgesetztem Fleiße die Verhältnisse Bulgariens auf das Gründlichste studirt, sondern auch durch seine vorsichtig abwägende und ruhige Haltung in zahlreichen Sitzungen des Ministerrathes die Mitglieder der Regierung zur höchsten Anerkennung gezwungen. Andererseits find alle AnHanger der Regierungspartei, zu welcher mehr als Entwickelung noch weiter fortgeschritten; das Violett des Spek« %%%&%% huin M ferner die Zeichen einer dicken Atmosphäre, in welcher fich die chemischen Grundstoffe nicht mehr in völlig freiem Zu« stände aufhalten. Auch die Farbe dieser Gestirne entspricht ihrem Entwickelungszujtande; fie ist dunkelorange bis dunkel- roth. , V. A'up�bi'n. die ihr- Gier selbst bebrüte«, dürften bisher noch nicht bekannt gewesen sein. Ein solches Thier ist die ceylonefische Blmdwuhle(Ichthyopbis giutinosus), deren MWMSM Regenwurmer. die Erde durchwühlend, indem es auf Würmer und kleine Grund chlangen. Jagd macht. Am liebsten Hütt es fich m feuchtem Boden, rn der Nähe von Wasserläufen auf. Im Wasser leben auch vre Larven der Blindwühle. So viel war schon fniher bekannt, aber man wußte nicht, ob das Thier Elfr lege oder lebendig gebärend sei. Das zu ermitteln, be- muhten fich die Herren Sarafin ein halbes Jahr lang ver« ss�lich. obwohl fie Weibchen in Menge sezirten und auch die Bache nach jungen Larven und Eiern fleißig durch- suchten. Endlich gelang es ihnen, die Eier aufzufinden, und zwar werden diese in die Erde abgelegt. Das Weibchen gräbt S K eK% S'tS ÄS