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Beilage zum Berliner Volksblatt.

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für Faster( fons.) 689 Mithin gewählt: Faster. Im 37. Kommunal- Wahlbezirk: für Gnadt( Soz.) 626.

für Berliner  ( deutschfr.) 525. Mithin gewählt: Gnadt.

Mittwoch, den 4. Juli 1888.

lungen um 60 pCt. zu verringern. Bei dem hier be­sprochenen Dampfer und seinem der von gleichen Kompagnie bestellten Schwesterschiffe, der City of Paris", haben die Rollkammern nun eine noch vollkommenere Form bekommen, von welcher man noch höhere Leistungen erwartet. An der Form derselben, welche bei den Kriegsschiffen einen rechteckigen Querschnitt hatte, soll es nämlich wesentlich liegen, ob das in den Kammern enthaltene Waffer sein Trägheits­moment erfolgreich der das Rollen verursachenden Bewegung der Wellen entgegensßen fann, oder nicht. Die verwendete Form wird bei den beiden neuen Schiffen noch geheim gehalten, doch scheint ihr Querschnitt ein runder, vielleicht der einer Elipse oder geschloffenen Kurve zu sein. Soweit entstammen diese Mittheilungen französischen   Quellen. Lord Braffey, der gewiß, da diese Schiffe in England gebaut werden, gut über dieselben informirt ist, hat in der neueu Ausgabe seines Naval Annual" noch nachstehende weitere Angaben gemacht. Nur drei der wasserdichten Schotten haben Deffnungen, welche 3,35 m

Der größte Privatdampter der Welt. über der afſerlinie Hegen; fein einziger tiefer liegender Bu

Nachdem nach den verschiedensten Versuchen, den Great Eastern" noch irgendwie lohnend zu verwerthen, dieser Schiffs­foloß zum endgiltigen Abbruche fondemnirt ist, wird die am 15. März von den Werften in Clydebank   abgelaufene ,, City of Stem- York" die Qualität als größter Privatdampfer der ge fammiten Handelsmarinen aller Staaten beanspruchen können. Bei der Konstruktion des 10 500 Tonnen verdrängenden Schiffes hat man sich, wie bei den Neubauten der Hamburg­Amerikanischen Badetfahrt- Gesellschaft", von dem Grundsaße leiten laffen, von der äußersten Ausnutzung des Deplazements zur praktischen Verwerthung für Transportzwecke abzusehen und einen Theil deffelben für Einrichtungen zu opfern, welche die Sicherheit der Baffagiere und die Unfinkbarkeit des Schiffes selbst gewährleisten sollen. Zu diesem Behufe ist der Rumpf mit einem doppelten Boden versehen und der Raum zwischen Innen­und Außenhaut in zahlreiche dichte Bellen getheilt, die, wenn fte alle vollliefen, 1600 Tonnen Waffer aufnehmen würden, also zu Gunsten der Schwimmfähigkeit ebenso viel verdrängen, so lange fie intatt find. Wenn selbst eine Anzahl derselben durch Zusammenstoß mit einem anderen Schiffe oder durch Auflaufen auf den Grund undicht geworden sein sollten, so wird doch der überwiegend größere Theil intakt geblieben sein und dazu beitragen, den Dampfer über Waffer zu halten. Der Abstand der beiden Böden von einander beträgt übrigens mitt­schiffs 1,22 Meter, so daß wohl nur bei ganz außergewöhnlich Freigni heftigem Zusammenstoße auch der innere Rumpf noch streden. weise läbirt werden, also das Waffer in das eigentliche Schiffs­beitszei innere ftrömen würde. Dieses selbst aber ist wiederum in fech­btet übe zehn größere dichte Abtheilungen geschieden, von welchen die ingehen größte nur 10,66 Meter Länge aufweist, so daß diese lettere, Tages wenn sie bis zur Schwimmlinie vollläuft, nur 1250 Tonnen Waffer, wenn sie fich bis zum Hauptdeck füllt, deren 2250 auf egebene nimmt. Man nimmt an, daß selbst drei der größeren Abthei­elebrend lungen Waffer einnehmen könnten, ohne daß der Dampfer finden diegene würde. Bei einem einfachen Aufstoßen auf den Grund ist nicht anzunehmen, daß der Innenrumpf verlegt wird. Da bei Handels­Den Pre dampfern ein Zusammenstoß nie, wie bei Kriegsschiffen, ein bezieher beabsichtigter sein fann( Rammen), wird in den meisten Fällen immer alles geschehen, um seine Kraft möglichst abzuschwächen ( Kontredampf, Umlegen des Ruders zur Verringerung des Stoß­winkels). Es wird daher wohl nur bei solchen Kollisionen zu einem Durchstoßen des inneren Bodens kommen, bei welchem Der Zusammenstoß ganz überraschend und unvorhergesehen statt. gefunden hat. Der schlimmste Fall wäre der, daß der Stoß ge­rade in der Gegend der Maschinenräume erfolgte, wodurch ein Theil derselben außer Benußung treten könnte. Die fortdauernde Schmimmfähigkeit käme aber hierdurch, wie aus dem vorher Ge­sagten sich ergiebt, nicht in Frage, auch nicht einmal die Bes wegungsfähigkeit, da die ,, City of New York  " ein 3weischrauben­dampfer sein und die Steuerbordmaschine denselben immer noch vorwärts treiben wird, wenn z. B. die Backbordmaschine durch Ueberfluthung außer Betrieb gekommen sein sollte, und umges fehrt. Maschinen und Refsel sind in zwei, bezw. drei vollständig wasserdichten von einander getrennten Räumen aufgestellt. Daß alle gleichzeitig durch Wafferzutritt außer Funktion gesezt werden, ist kaum denkbar. Wenn beide Tripel­Expansionsmaschinen in Thätigkeit sind, können 19 Knoten Fahrt geleistet werde; fann nur eine allein noch arbeiten, so find immer noch deren 16 zu erzielen. Ueberdies gestatten ein Raaenmaft und zwei Schoonermasten die Benutzung von Segeln. Die fünf Dede, deren Mittelabstand 2,44 Meter beträgt, und der innere Schiffsboden weisen eine nußbare Oberfläche von 13 935 Quadratmetern auf. Die Decklänge des neuen Dampfers beträgt 170,70 Meter, die Länge in der Schwimmlinie 160 Meter, die größte Breite 19,28 Meter. Das Verhältniß der letzteren zur Länge beträgt daher fast 1: 9. Die City of New- York  " ist, wie die Kreuz- Beitung" bemerkt, also wesentlich länger als Das größte Kriegsschiff, welches eristirt, die im Gehalt freilich um 3398 Tonnen größere Stalia". Das 23 Quadratmeter Oberfläche aufweisende Ruder wird durch zwei sehr starke hydrau­lische Maschinen bewegt, wie auch die zahlreichen Krahne   zum Einnehmen von Lasten durch solche und nicht durch Dampf in Thätigkeit gesezt werden. Die Einrichtungen zu schildern, welche dem Lurus und der Bequemlichkeit dienen sollen, überschreitet den Zweck diefer Beilen, welche im Wesent lichen auf die nachahmenswerthe Thatsache hinweisen wollten, daß mit der City of New York  " und einem Schwesterschiff derselben nunmehr der vierte große Paffagierdampfer gebaut wird, bei deffen Konstruktion, im Gegensaße zu den bisherigen Bauten, besonderer Bedacht auf die Sicherheit der Paffagiere und die Abwendung von Katastrophen genommen ist, wie fte leider schon so oft infolge von Havarien oder Kollisionen ein­getreten sind und so viele und beklagenswerthe Opfer schon ge fordert haben. Noch sei nur erwähnt, daß auch die Sorgfalt für die Einrichtungen des Komforts so weit getrieben ist, daß für die Inbetriebseßung der etwa 1000 elektrischen Intandeszenz­Lampen zwei Dynamomaschinen vorhanden sind, von welchen e: ne als Reservemaschine einzutreten hat, sobald die gewöhnlich funttionirende außer Thätigkeit gerathen follte, wodurch eben fonst die elektrische Beleuchtung für den Rest der Reise außer Funktion gerathen müßte.

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Die Inman St. S. Kompagnie", welche die City of New- Yort" bauen läßt, hofft dieselbe schon im kommenden Juli von Liverpool   nach New York   in Fahrt segen zu tönnen. Von besonderem Intereffe dürfte es dann sein, nach den ersten Reisen zu erfahren, wie fich die in diesem Schiffe angelegten Waffer fammern zur Mägigung der Rollbewegungen bewährt haben. Auf einigen Kriegsschiffen, auf welchen solche Rolllammern früber schon zur Anwendung tamen, entsprach das Resultat nicht den Erwartungen. Es waren dies eben die ersten Ver­fuche, welche man in der Abficht unternommen hatte, selbst bei bewegter See die Decks stabiler zu erhalten und hierdurch einen wi: fiameren Gebrauch der Artillerie zu ermöglichen. Indessen gelangte man bei einem der amerikanischen Baffagier Sampfer später durch Verbesserungen schon dahin, die Bende­

gang in die verschiedenen Abtheilungen ist vorhanden; alle übrigen liegen noch höher. Die Sicherheit des Schiffes, die volle Ausnugung der wasserdichten Abtheilungen ist also nicht davon abhängig, ob in der Verwirrung einer plöglich eingetretenen Ges fahr wasserdicht abschließende Thüren, welche für gewöhnlich offen stehen, rechtzeitig gesperrt werden, oder nicht. Die Salons für die 650 Paffagiere erster und zweiter Klaffe find aus unoxydirbaren Stahlblechen als elegante Decsaufbauten in leichter, aber doch sehr starker Konstruktion hergestellt. Um die Dampfer als Kreuzer event. verwenden zu können, ist das Promenadendeck" so stark Lord fonstruirt, daß es mittelschwere Geschüße tragen kann. Brassey hält es für wahrscheinlich, daß die Vereinigten Staaten fich die Benutzung derselben für den Kriegsfall durch Subven tionirung und theilweise Stellung der Bemannung sichern wer den, da deren Befizer hauptsächlich Amerikaner find.

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Lokales.

Der Juli soll, wie der vorangegangene Juni dem De zember, so in der Witterung dem Januar entsprechen. Wie der Juli war Wird der Januar", sagt das darauf Bezug nehmende Merkverslein unserer Altvordern. Im allgemeinen pflegt er jedoch mit Regen zu beginnen, besonders steht der zweite Tag dieses Monats, auf welchen nach dem katholischen Kalender das Fest der Heimsuchung Mariä fällt, in diesem Rufe. Am Rhein   nennt man es im Voltsmunde darum auch, Marien­trief", in Köln  , Mariensief". Für recht nachtheilig hält man Regen am 13. Juli, dem Tage der heiligen Margarethe, denn An Margarethen Regen bringt den Nüssen feinen Segen." Noch mehr fürchtet man der Näffe wegen den 22. Juli, den Magdalenentag, an dem übrigens, wie die Volksbeobachtung berausgefunden haben will, beinahe niemals die Sonne scheint. herausgefunden haben will, beinahe niemals die Sonne scheint. " Maria Magdalena   weint um ihren Herrn- D'rum regnet's D'rum regnet's an diesem Tage so gern," erklärt die Voltsanschauung diese Erscheinung recht poetisch auf dem bekannten biblischen Hintergrunde. Wichtig ist ist auch der 29. Juli, der Jakobstag, von dem der Rheinländer behauptet, daß er ,, das Salz in die Birnen trage" und die Böhmen   in Bezug auf den Wein, daß das, was bis Jafobi Mittag abblüht, bis Galli( 16. Oftober) reifen muß." Sonst soll dieser Tag prophetisch das Wetter des Weihnachtsfestes beeinflussen: So warm Jakobi, so talt Weihnachten," oder: ft Jakobi flar und rein wird das Chriftfest frostig sein." Wenn am Jakobitag weiße Wölfchen bei Sonuenschein am Himmel stehen, die soge­nannten Schäfchen", sagt der Deutsche   poetisch- finnig: Der Schnee blüht." Regnet es an Jakobi oder drei Tage vorher, so gerathen die Eicheln nicht. Regen und Sonnenschein am Jafobstage abwechselnd soll, wie man in der Pfalz   glaubt, auf reiche Kornernte im fünftigen Jahre deuten und st's schön auf St. Jakobitag- Viel Frucht man fich versprechen mag", aber ift's zu St. Jakob dürr Geht der Winter in's Geschirr". Am 26. Juli, dem Annatage, erwünscht man sich im allgemeinen Regen; in fatholischen Gegenden nennt man ihn darum auch mit Rüdficht auf die Fruchtbarkeit, welche er herbeizuführen pflegt, Die Mitgift der heiligen Anna." Allerdings pflegt er dann nicht mehr so schnell aufzuhören, denn Regnet's   am St. Annatag- Regnet's einen Monat und eine Woche dar nach." Am 29. Juli, dem Tage der heiligen Martha, beginnen die fleißigen deutschen Frauen bereits wieder mit der Abend­arbeit, daher das Sprichwort: An St. Martha sollst Du das Licht unter den Rauchfang hängen!"

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der

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Ueber die Verkehrsverhältnisse Berlins   bringt die Nation" einen recht lesenswerthen Artikel von W. Saegert. Wir entnehmen demselben zunächst einige Vorschläge zu Neu­anlagen von Straßen im Intereffe des Verkehrs. Der Ver faffer betont zunächst die Wichtigkeit der demnächst bevorstehen den Verlängerung der Simmerstraße nach der Königgrägerstraße. Wenn dadurch aber, so fährt er fort, der 3med einer wirksamen Entlastung der Leipzigerstraße erreicht werden soll, so gehört dazu auch eine weitere Verlängerung der Zimmerstraße über die Lindenstraße( welche zugleich in gerader Linie bis zum Spittel­markt zu führen wäre) hinaus, wenigstens bis zur Komman Danten und Alten Jakobstraßen Ecke, beffer noch bis zur Ecke der Annen, und Prinzenstraße. Als ferner wichtige und wünschenswerthe Verbindungen, von denen manche aller dings wohl nur bleiben frommer Wunsch werden, wären etwa zu nennen: eine weitere Durchbrechung der Potsdamer und Anhalter Bahn durch Verlängerung eine Ver­der Kurfürstenstraße bis zur Teltowerstraße, bindung Mauerstraße über die Friedrich und Charlottenstraße bis zur Junker- und Ritterstraße; ferner im Norden zur Entlastung der Rosenthalerstraße eine Durchlegung der Großen Hamburgerstraße bis zur Burgstraße, sowie ein direkter Anschluß der Kleinen Hamburgerstraße an die Große direkter Anschluß der Kleinen Hamburgerstraße an die Große Hamburgerstraße. Wie sehr die Beseitigung des Mühlendammes nothwendig war, hat sich erst jest wieder gezeigt, als bei der Tage lang andauernden Absperrung des Schloßplates und Luftgartens der größte Theil des Verkehres zwischen dem Nord­osten und Südwesten der Stadt seinen Weg über den Molken= markt nehmen mußte. Die städtischen Behörden geben fich gegenwärtig Mühe, Straßen und Pläge mit Bäumen und gärt nerischen Anlagen zu versehen. Aber nach dieser Richtung hin tönnte es in Berlin   beffer stehen, wenn, wie Saegert hervor hebt, von den in nicht übermäßiger Bahl und Größe vorhan­hebt, von den in nicht übermäßiger Bahl und Größe vorhan­Senen Parks und Gärten nicht größere Theile zur Bebauung verwendet worden wären, wie z. B. Theile des Invaliden partes, des Friedrichshaines für Krankenhäuser, des Thierarznei fehulgartens für Universitätszwecke. Und dabei läßt man die Gelegenheit vorübergehen, durch Erhaltung eingegangener Gelegenheit vorübergeben, durch Erhaltung eingegangener Kirchhöfe Raum für gärtnerische Anlagen u. s. w. zu gewinnen, wie z. B. jetzt an der Chauffeestraße; Pläge, welche jahrelang unbebaut gelegen hatten und zur rechten Beit mit geringen Opfern als solche hätten erhalten werden können, hat man bes bauen laffen, wie den Play an der Ede der Karlstraße und Friedrichstraße, sowie den Platz am Werderschen Markt. Bu­

5. Jahrg.

treffend ist der Hinweis des Verfassers auf die Wichtigkeit der Benennung der Verkehrswege. In älterer Zeit gab es neben der Straße auch noch die Gaffe, lettere Bezeichnung ist mehr und mehr verschwunden, damit aber auch ein Unterscheidungs mittel für die Wichtigkeit der Verbindungslinien. Während in anderen großen Städten Bezeichnungen wie Avenue, Allee, Straße, Gaffe 2c. in der Regel den Passanten schon darüber belehren, ob er es mit einer mehr oder minder wichtigen Vers tehrslinie zu thun hat, heißt bei uns alles ohne Unterschied Straße, kaum daß die an den Wasserläufen belegenen durch die Bezeichnung Ufer charakterisirt werden.

Die Regulirungsarbeiten am Kottbuser Damm find nunmehr beendet und es ist damit die vielbeklagte Nirdorfer Seite dieser Straße einigermaßen in Einklang gesetzt mit der gegenüberliegenden Berliner   Seite; freilich nur am Tage, denn Abends brennen auf der Nixdorfer Seite im Sommer die auf gestellten Gaslaternen noch nicht. Dagegen hat man fich Mühe gegeben, den Bürgersteig auf der Rirdorfer Seite noch reichlicher auszustatten, als dies früher auf der Berliner   Seite geschehen ist; während hier der Straßendamm mit einer Reihe junger Bäume hinter den Bordschwellen bestanden ist, haben die Nir dorfer eine Doppelreihe solcher Bäume eingepflanzt, so daß, wenn dieselben gepflegt und erhalten bleiben, hier in wenigen Jahren eine schattige Allee entlang führen wird, deren Werth von allen denen richtig gewürdigt werden wird, die gegenwärtig einmal Gelegenheit haben, den Kottbuser Damm in der Mittagszeit zu paffiren, wo er auf weite Strecken nichts von fühlendem Schatten bietet. Auf der Berliner   Seite aber ist am Hermannsplat jene merkwürdige Hausruine verschwunden, die seit Jahren mit vernagelten Thüren und Fenstern unbe wohnt stand, weil der Eigenthümer den Befit aufgegeben hatte. Das Haus war alt und baufällig und bedurfte des Umbaues; der Befizer aber hätte nach dem neuen Baufluchtengeset ein so bedeutendes Stückt seines Terrains abtreten müssen, daß dadurch sein Besitzthum wesentlich verkleinert worden wäre. Er gab deshalb den Befit auf und überließ es den Hypothekengläubigern, sich mit der Behörde zu arrangiren. Es scheint auch, als ob diese einigen Erfolg mit ihren Bemühungen gehabt hätten, denn heute springt die Front des Neubaues, das an jener Stelle errichtet wird, bedeutend gegen die Baufluchtlinie des Rottbuser Dammes bis zur Dieffenbachstraße vor, so daß der alte Eng= paß bestehen bleibt, welcher hier nur die Legung eines Pferdes bahngeleises zuließ. Man rechnet augenscheinlich auf eine spätere Verbreiterung des Straßendammes durch Erwerbung des noch unbebauten Terrains auf der Nixdorfer Seite.

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Das Briefgeheimniß und die Korrespondentkarten. Die jüngst von der Deutschen Verkehrs- 8tg." angeregte Frage, ob es sich nicht für die Postverwaltung empfehle, alle bei ihr eingelieferten Korrespondenztarten ohne Rücksicht auf ihren- vielleicht beleidigenden vielleicht beleidigenden Inhalt zu befördern, verdient in der That eine sorgsame und wohlwollende Prüfung seitens der obersten Postbehörde. Aber wohl nicht allein aus den von dem Fachblatte angeführten Zweckmäßigkeitsgründen, sondern mehr noch aus wichtigen prinzipiellen Erwägungen. So richtig es ist, daß es nicht Obliegenbeit eines Postbeamten von vielleicht sehr anfechtbarer Urtheilsfähigkeit sein könne, dem Urtheil der ordent lichen Richters darüber vorzugreifen, ob der Inhalt einer Post­farte beleidigend sei oder nicht; und so treffend auch der Hins weis darauf ist, daß es den Postbeamten ja doch nicht möglich sei, sämmtliche durch ihre Finger gehenden Postkarten zu lesen, so ist doch damit den Kern der Frage nicht getroffen. Im Gegentheil, derselbe wird durch solch ausschließ liche Betonung rein praktischer Bedenken nur noch mehr vers schleiert, indem es den Anschein gewinnt, als dürfe es überhaupt als Aufgabe des Postbeamten gelten, die Korrespondenzlarten auf ihren Inhalt hin zu studiren, soweit die ihm gebotene Eile bet Ausübung feines Hauptberufs, der Briefbeförderung, ihm das erlaubt. In Wirklichkeit kann nun aber nicht nur nicht die Rede davon sein, daß den Postbeamten, wie die Volts- 8tg." bemerkt, eine derartige Aufgabe gestellt ist, sondern die Pflicht des Beamten ist doch eher genau entgegengesetter Natur. Artikel 33 der Verfassung und§ 5 des Reichsgesetzes vom 20. Dezember 1875 erklären freilich nur das Brief" geheimniß für unverleßlich, obgleich bei Erlaß legtgenannten Gefeßes die Korrespondenzkarte schon seit fünf Jahren in Deutschland   in Gebrauch war. Das Geheimniß auch des Inhalts der Post­farten zu schüßen, bezw. den Beamten das Lesen derselben zu verbieten, hat das Gesetz unterlaffen. Aber im wesentlichen doch gewiß nur deshalb, weil man die Innehaltung eines solchen Verbotes für unkontrolirbar hielt, ferner weil die Beamten ohnehin zur Geheimhaltung deffen, was fie vermöge thres Amtes erfahren, verpflichtet sind, und weil man stillschweigend voraussetzte, ein gleichsam gewerbsmäßigen Lesen der Postkarten verbiete fich ohnehin schon durch den Zeit­mangel der Beamten. Keinesfalls wurde, als man sich auf die Unverleglichkeit des Brief" geheimnisses beschränkte, beabsichtigt, die Postkarten- Korrespondenz unter beamtliche Kontrole zu stellen. Wenngleich man ab und zu über eine unschädliche Neu­gier des einen oder des anderen Beamten Erfahrungen sammelt, so beruht doch in der Hauptsache der Postkartenverkehr auf der Voraussetzung, daß dte Beamten die Postkarten nicht lesen. Und wenn auch diese Voraussetzung vielleicht nur eine Filtion wäre, die fich das Publikum macht, so ist es doch richtiger, nicht an ihr zu rütteln, statt ste umzustoßen. Und letteres geschieht, wenn man der Postverwaltung ein Bensurrecht an dem Inhalt der Postkarten zugesteht und die Beförderung der Karten von dem Inhalt derselben abhängig macht. Dieser prinzipielle Gesichtspunkt scheint uns mehr als alle 8medmäßigkeitsgründe dafür zu sprechen, daß die Postverwaltung fortan alle Korres spondenzfarten ohne Ausname, ohne Untersuchung des Inhalts befördere.

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Hofrath Nothnagel, ein bekannter Wiener   Arzt, äußert fich über das Tabakrauchen, gelegentlich eines Krankheitsfalles, in welchem Herzschwäche mit all ihren schweren Folgen vor handen war und die Krankengeschichte nichts Bemerkenswerthes barbot, als den Umstand, daß der Patient ein sehr fräftiger Mann in den Vierziger Jahren ein leidenschaftlicher Raucher sei, der von 4 Uhr Früh bis 10 Uhr Abends die Pfeife nicht aus dem Munde ließ, in folgender Weise: Die Folgen des in mäßigem Grade genoffenen Tabakrauchens find teine nach theiligen und können bei sonst gesundem Organismus bis ans Lebensende ertragen werden. Es ist bemerkenswerth, wie fehr fich der Organ mus an das Nikotin, ein so gefährliches Gift, allmälig gewöhnt; nur hie und da treten die Wirkungen auf. wenn man eine stärkere Bigarre raucht, als man sonst gewöhnt ist. Hofrath Nothnagel bemerkte ferner, es wurde an ihn häufig die Frage gerichtet: Wann kann Jemand anfangen zu rauchen?" Seine Antwort darauf sei: Wenn man fich die Bigarren schon selbst verdienen kann." Es ist ein man und diesen foll aus fich selbst Lurusgenuß eigenem Vermögen verschaffen können. Je früber freilich, desto schlimmer, desto schädlicher für das Nervensystem und für die ganze Entwicklung ,, abgesehen davon, daß junge, unerfahrene Individuen sich kein Maß auflegen können. Der