Ein humaner" Arbeitgeber. Wie es mit der Duld famkeit der Arbeitgeber gegenüber den Arbeitnehmern in Bezug auf das Lesen von Arbeiterzeitungen steht, zeigt wieder einmal recht drastisch folgender Fall. In der Pianofabrit von Güls fchow, Wienerstraße 44, arbeitete schon seit längerer Zeit der Tischler W. Derselbe ist Leser mehreree Arbeiterblätter, unter diesen auch der Berliner   Volts- Tribüne'. Dieselbe war den Sonntag über in der Werkstatt liegen geblieben. Herr Gül­fchow hatte fte aufgestöbert und wohl auch gelesen. Nun schien ihm wohl der Inhalt etwas schwer faßbar, denn am Montag eröffnete er dem W. die Aussicht, entweder dies ,, Schandblatt abzubestellen oder die Arbeit niederzulegen. Herr W. zog das lettere vor und hat, wie uns mitgetheilt wird, bereits wieder Arbeit in einer anderen Werkstatt.

Den Befihern von Tanzlokalen in Reinickendorf   und der Umgegend ist durch landräthliche Verfügung bekannt gegeben worden, daß die Vergünstigung, an allen Sonntagen Tanzmufit halten zu dürfen, in Bufunft wegfällt. Nach einer bestehenden Verordnung des Ober- Präsidenten soll die polizeiliche Erlaubniß zur Abhaltung von Tanzmusik auf dem flachen Lande in der Regel nur alle acht Wochen einmal ertheilt werden. Die Gast wirthe in Reinidendorf, welche zum größten Theil auf den Verkehr der Berliner   angewiesen find, wollen nunmehr bei dem Ober- Präfidenten vorstellig werden, einmal weil fie der Meinung find, daß die für die Verhältnisse des platten Landes berechnete Präfidial Verordnung für Reinickendorf   als einen Vorort Berlins  nicht zutreffe; sodann aber wollen fie, wenn diese Annahme dennoch Plat greift, dahin petitioniren, daß diese Verfügung in entsprechender Weise geändert werde, weil sonst ein großer Theil der Gastwirthe in der näheren Umgebung Berlins   durch die Verfügung in ihrer Lebensbedingung bedroht sein würde.

Ein Hund als Lebensretter. Einem riesigen Leons berger verdankt der 5jährige Paul K. sein Leben, welches am Freitag Nachmittag arg gefährdet war. Von Augenzeugen wird Darüber berichtet: Als am Freitag, Nachmittags gegen 2 Uhr, obenerwähnter Knabe mit mehreren anderen Kindern dicht am Ufer des Landwehrkanals( am Tempelhofer Ufer) spielte und fich auf die Eisenstange des Geländers gesezt hatte, fiel er plöglich rücklings in das Waffer und verschwand in den Wellen deffelben. Niemand war so nahe, daß er dem mit dem Er­trinken fämpfenden Knaben hätte Hilfe bringen fönnen; nur ein Herr, welcher mit einem riesigen Leonberger Hunde vorüber gegangen, hatte die Szene mit angesehen. Schnell entschloffen warf der Herr sein Taschentuch in das Waffer und feuerte das Thier an, hineinzuspringen und das Taschentuch, welches ziem lich nahe an dem Knaben schwamm, zu holen. Mit einem mächtigen Saz sprang der Leonberger ins Waffer und näherte fich schnell dem eben wieder aufgetauchten Kleinen. Von seinem Herrn aufgemuntert, das Kind" zu suchen, gelang es dem braven Thier, daffelbe mit den Zähnen an den Kleidern zu faffen, welches fich an dem riesigen Körper so lange festhielt, bis ein Schiffer, der in der Nähe mit seinem Kahn vor Anker lag, beide in seinem Boot barg. Der Knahe, welcher außer dem naffen Bade mit dem Schreck davongekommen war, wurde in warme Decken gehüllt und nach der nahe belegenen elterlichen Wohnung geschafft, während der brave Leonberger sich die Lieblosungen der Menge für seine Heldenthat gefallen laffen mußte.

Schwarze Pocken. Von den Auswanderern, welche am Freitag auf der Reise nach Hamburg   in Spandau   eintrafen, mußte ein Mann nebst seiner Frau und ihrem einhalbjährigen Rinde zurückbleiben, weil letteres an den schwarzen Poden er frankt war. Alle drei Personen wurden in der am Stabholz garten befindlichen Cholerabaracke untergebracht, wo das Kind ärztlich behandelt wird. Die Familie ist unter ständige Bes wachung gestellt, damit sie mit niemand in Verkehr trete und eine Weiterverbreitung der Seuche verhindert werde. Der Aus­wandererschuppen wurde gründlich desinfizirt. Die Polizeibe hörde in Hamburg   ist von diesem Vorfall benachrichtigt, damit fie die weitergereisten Auswanderer bei ihrer Ankunft in der Hafenstadt einer Untersuchung unterzieht.

Vom Amerikafieber ergriffen, hat fürzlich die Gattin eines Schuhmachers, der( an der Ecke der Linden und Ritter­straße) ein blühendes Ladengeschäft beftzt, unter Mitnahme von 1500 M. ihren Mann nach ftebenjähriger Ehe verlassen. Von Hamburg   aus richtete fie einen Brief an den Gatten, worin fie erklärt, daß fte der Sehnsucht nach Amerita(!) nicht mehr habe widerstehen können und ihn auffordert, ihr zu folgen! Der Mann soll jedoch hierzu wenig Lust verspüren und über den Verlust seiner, befferen" Hälfte nicht untröstlich" sein. Er wird fofort den Scheidungsprozeß einleiten.

Aus einem Gebüsch in den Anlagen des Nollendorf­plages tam am Montag in aller Frühe ein Mensch hervorge­frochen. Ein Bewohner des Nollendorfplates, der von seiner Wohnung aus Augenzeuge des Vorfalles gewesen, nahm Ver­anlaffung, das Gebüsch nachzusehen und fand in demselben eine filberne Bylinderuhr mit zerbrochenem Glase und unechter Banzerfette mit einer metallenen Kapsel, sowie ein altes

Notizbuch auf den Namen Busch. Obgleich das Gebüsch fireng obfervirt wurde, hat sich jedoch bisher kein Eigenthümer um die gefundenen Sachen, die gegenwärtig in dem Polizeiamt zu Schöneberg   refervirt werden, gefümmert. Dieser Umstand läßt den Schluß gerechtfertigt erscheinen, daß dieselben entweder aus einem Diebstahl oder aus einer Leichenfledderei herrühren. Bu refognosziren find die Gegenstände im Amtsbureau zu Schöneberg  .

In die Noad'sche Mordsache von Schöneberg  tommt nun doch anscheinend mehr Licht. Zunächst haben Wil mersdorfer Schulkinder, welche im Felde in der Nähe der Mord­stelle spielten, unweit derselben, unter Steinen vorsichtig ver packt, die Müße des ermordeten Noad, welche bisher nicht ers mittelt worden ist, aufgefunden. Ferner hat sich jetzt ein Zeuge gemeldet, der diejenige Person, auf welcher von Anfang an der meiste Verdacht der Thäterschaft ruhte, die am Morgen gleich nach der That mit blutigem, zerkragtem Geficht in ihrer Woh nung im Bette betroffen worden ist, und die angegeben hatte, bereits am Abend mit anderen Personen in eine Schlägerei ver widelt gewesen und schon am Abend das Beit aufgesucht zu haben, noch am Sonntag Morgen in der Mühlenstraße gesehen hat. Seitens der Gendarmerie ist noch am Donnerstag fofort Der Staatsanwaltschaft Mittheilung gemacht worden.

Einen plöhlichen Tod fand gestern Nachmittag die Frau des Majors v. W. im Invalidenhauſe. Die bejahrte cau betrat gegen 2 Uhr mit einem Grunewald  - Billet den Perron des Lehrter Stadtbahnhofes, wurde aber durch eine plögliche Mattigkeit gezwungen, fich auf einer Bank niederzu­Laffen. Kaum hatte sie fich gesetzt, da fiel sie wie leblos um. Die zu Hilfe eilenden Bahnbeamten, welche die Frau tannten, brachten dieselbe, da noch Leben in ihr zu sein schien, schleunigst in einer Droschte nach ihrer Wohnung, aber schon ehe die Droschke abgefahren war, gab die Frau ihren Geist auf.

Schon wieder war der Grunewald   Schauplaß eines Doppelselbstmordes. Am Mittwoch früh wurden in einer Scho­nung am Wege nach Schildhorn die Leichen eines jungen Mannes und eines Mädchens gefunden, die jeder einen Schuß in der Brust hatten. Die Leichen find bereits als die eines Buchhalters und der Direttrice eines hiesigen Konfektionsgeschäfts erkannt worden. Nach bei den Leichen vorgefundenen Papieren hat unglückliche Liebe ihnen Veranlaffung zum Selbstmord ge geben.

Eine unbekannte Frau wurde vorgestern Abend in der Elfafferstraße bewußtlos an der Erde liegend von Beamten des 12. Polizeireviers aufgefunden und zur Charitee transportirt. Bis gestern Mittag ist die Unbekannte weder refognoszirt wor den, noch hat dieselbe das Bewußtsein wieder erlangt.

In selbstmörderischer Absicht nahm vorgestern Nach mittag der Kaufmann Wilhelm M. aus der Pstraße eine Quantität Phosphor zu sich; dann eilte er ruhelos in den

Straßen umber und brach schließlich in der Karlstraße bewußtlos und fich in Krämpfen windend zusammen. Vom 5. Polizeis revier in ein Krantenhaus transportirt, gelang es bald, durch Gegenmittel jegliche Lebensgefahr zu beseitigen. Unglückliche Liebe soll den jungen Mann zu dem Selbstmordversuch getrieben haben.

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Bewegung der Bevölkereng der Stadt Berlin  . In der Woche vom 10. bis 16. Juni fanden 157 Ches schließungen statt. Lebendgeboren wurden 822 Kinder, darunter 119 außerehelich, todtgeboren waren 32 mit 3 außerehelichen. Die Lebendgeborenen find 29,9, die Todtgeborenen 1,2 pro Mille der Bevölkerung, die außerehelich Geborenen find bei den Lebendgeborenen 14,6, bei den Todtgeborenen 9,4 pCt. Die Bahl der gemeldeten Sterbefälle betrug 497, die fich auf die Wochentage wie folgt vertheilen: Sonntag 68, Montag 72, Dienstag 69, Mittwoch 78, Donnerstag 63, Freitag 71, Sonn­abend 76. Von den Gestorbenen erlagen an Masern 3, Scharlach 3, Boden 1, Diphtheritis 13, Bräune 1, Keuchhusten 12, Kindbett fieber 3, Typhus 2, Altersschwäche 19, Gehirnschlag 18, Lungen­fieber 3, Typhus 2, Altersschwäche 19, Gehirnschlag 18, Lungens entzündung 38, Lungenschwindsucht 66, Diarrhoe 15, Brech durchfall 33, Magendarmtatarrh 5. Durch Vergiftung fam 1 Person um( durch Selbstmord). Eines gewaltsamen Todes starben 22 Personen, und zwar durch Verbrennung oder Ver­brübung 1, Ertrinfen 4, Erhängen 8, Ueberfahren 1, Sturz oder Schlag 4, Schußwunde 2, Stich, Schnitt- oder Biß wunde 1. Dperation 1. Hierunter find 14 Todesfälle durch Selbstmord, 1 durch Tödtung herbeigeführt. Dem Alter nach find die Gestorbenen: unter 1 Jahr alt 183( 36,8 pCt. der Ge fammtsterblichkeit), 1-5 Jahre 61, 5-15 Jahre 14, 15 bis 20 Jahre 11, 20-30 Jahre 30, 30-40 Jahre 47, 40 bis 60 Jahre 70, 60-80 Jahre 67, über 80 Jahre 14 Personen. In hiesigen Krankenhäusern starben 125, einschließlich 7 Aus wärtige, welche zur Behandlung hierher gebracht waren. Auf die Standesämter vertheilen sich die Todesfälle folgendermaßen: Berlin   Köln Dorotheenstadt  ( 1) 14, Friedrichstadt  ( U) 9, Friedrich- und Schöneberger Vorstadt( 1) 27, Friedrich und Tempelhofer Vorstadt( IV) 39, Louisenstadt jenseits, westlich ( Va) 39, Louisenstadt jenseits, östlich( Vb) 24, Louisenstadt dies feits und Neu- Köln( VI) 33, Stralauer Viertel, westlich( Vlla) 59, Stralauer Viertel, östlich( V: Ib) 30, Rönigstadt( V) 36, Spandauer Viertel  ( IX) 25, Rosenthaler Vorstadt, Rosenthaler Vorstadt, füd lich( Xa) 34, Rosenthaler Vorstadt, nördlich( Xb) 19, Dranienburger Vorstadt( X) 44, Friedrich Wilhelmstadt   und Moabit  ( XII) 34, Wedding  ( XI) 31. Die Sterbefälle find 18,1 pro Mille der fortgeschriebenen Bevölkerungszahl ( 1 436 412). Die Sterblichkeitsziffer in folgenden Städten des Deutschen Reiches mit mehr als 100 000 Einwohnern betrug in Aachen   16,5, Altona   21,4, Barmen 16,6, Bremen   15,0, Breslau   27,7, Chemnig 27,1, Danzig   21,6, Dresden   16,3, Düsseldorf   19,1, Elberfeld   16,5, Frankfurt   a. M. 17,8, Hamburg  mit Vororten 29,8, Hannover   17,2, Köln   18,7, Königsberg   24,3, Leipzig   15,5, Magdeburg   21,6, München   27,8, Nürnberg   21,2, Stettin   22,6, Straßburg   i. E. 26,5, Stuttgart   17,6 pro Mille. In anderen Großstädten Europas   mit mehr als 300 000 Einwohnern betrug die Sterblichkeitsziffer in Amsterdam   21,7, Budapest  ( Vorwoche) 33,4, Dublin   24,6, Liverpool 15,6, London  14,2, Paris   20.6, Petersburg  ( Vorwoche) 33,6, Warschau  ( Vor­woche) 24,9, Wien  ( Vorwoche) 27,6 pro Mille. Es wurden 2670 Bugezogene, 2070 Weggezogene gemeldet, so daß sich die Bevölkerung mit Einrechnung der nachträglich gemeldeten Ge borenen und des Buschlages, der den Weggezogenen erfahrungs mäßig zugerechnet werden muß, um 776 vermehrt hat; die Ein wohnerzahl beträgt fonach am Schluffe der Berichtswoche 1 437 188. In der Woche vom 17. bis 23. v. Mts. tamen zur Meldung Infektions- Erkrankungsfälle an Typhus   22, Boden 4, Masern 191, Scharlach 55, Diphtheritis 76, Rindbett fieber 1.

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Polizeibericht. Am 5. d. M. Abends wurde die Wittwe Klews in ihrer Wohnung in der Brandenburgstraße von ihrem Bruder, als derselbe von einem Ausgange zurückkehrte, auf dem Fußboden liegend aufgefunden, angeblich jedoch nicht weiter be achtet. Als er am anderen Morgen anfstand und seine Schwester noch in derselben Lage erblickte, entdeckte er erst, daß dieselbe todt war. Nach Ausspruch des hinzugezogenen Arztes ist der Tod vermuthlich infolge eines Herzschlages eingetreten. Da die Todesursuche aber nicht mit Bestimmtheit festgestellt werden konnte, wurde die Leiche nach dem Leichenschauhause ge bracht. In der Nacht zum 6. d. M. wurde vor dem Hause Friedrichsstr. 143 eine unbekannte, etwa 30 Jahre alte Frauens person fichtlich frant und bewußtlos aufgefunden, zunächst nach der Sanitätswache in der Eichendorffstraße und, da sie sich dort nicht erholte, mittelst Droschke nach der Charitee gebracht.- Am 6. d. M. Vormittags wurde am Tempelhofer Ufer 17 im Kanal die Leiche eines neugeborenen Kindes, in eine roth- und weiß gestreifte Schürze und ein Stück schwarze Gaze eingewickelt, auf­gefunden und nach dem Leichenschauhause gebracht. Nach mittags fiel der Omnibusfutscher Schulz an der Ede der Kurs fürsten   und Potsdamerstraße beim Befteigen des Omnibus infolge Ausgleitens von demselben wieder herab und erlitt hier bei eine bedeutende Verlegung am Hinterkopf, so daß er nach dem Elisabeth- Krankenhause gebracht werden mußte. Zu ders selben Zeit wurde der Bimmermann Lüdide auf der Schillings­brücke von einem Fuhrwert überfahren und erlitt dabei einen Bruch des linken, sowie eine Quetschung des rechten Ober­schenkels. Der Verlegte wurde mittelst Droschke nach dem Krankenhaufe Bethanien gebracht. Nähe der Charitee ein junger Mann sich durch Genuß von Abends versuchte in der Phosphor zu vergiften. Als er bald darauf Schmerzen verspürte, wandte er fich an einen in der Nhe poſtirten Schußmann und wurde von demselben nach der Charitee gebracht.

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Vergnügungs- Chronik.

hat die Direktion des Schweizer Garten in Betreff des Ein Schweizer  - Garten. Vielfachen Wünschen entsprechend, trittspreises eine Ermäßigung von 20 Bf. eintreten laffen, so daß von heute, Sonntag, ab das Entree fich nur auf 30 f. pro Person stellt. Diese Ermäßigung geht nun nicht etwa Hand weist das heutige Inserat in unserer Beitung außer des bisher in Hand mit einer Reduktion der Spezialitäten, im Gegentheil naftiter Familie Hugofton sowie die beiden Klowns Brothers engagirten Spezialitäten- Ensembles noch die renommirte Gym­Alming auf. Am Dienstag wird das wegen ungünstiger Witte rung in voriger Woche ausgefallene Feuerwert abgebrannt

werden.

anstaltet von den Mitgliedern der 8entral Kranfebrei Frauen und Sterbekasse der Tischler u. s. w. zum Befund beantr ihrer Invaliden. Die Kaffeeküche ist von 3 Uhr geöffnet. Saber auf Eintritt der Dunkelheit: Große Kinder Fadelpolonaise, wo Kriminalfon jedes Kind eine Stoclaterne gratis erhält. Billets find vorlauch lachen à 30 Pf. bei allen Verwaltungsmitgliedern, auf den Zahlstell Bukunft zu und in den mit Plakaten belegten Handlungen zu haben.

Das Kaiser- Panorama

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di

Woche u. 4. eine Wanderung age bringt für Sozia

und Chriftiania zum ersten Male zur Ausstellung.

Gerichts- Zeitung.

An d befindlichen Quittung d von Samm

Ein Opfer des Heimwehs stand gestern vor mission abz Straftammer des Landgerichts 11. Die 19jährige Fda G. den bis Reichenbach in Schleften diente bei dem Schlächtermeister Solingen 1 nice in Bernau  . Die Eintönigkeit des alltäglichen Lebens Unterzeichne der schwach bevölferten Huffitenstadt, in deren Nähe Bitte, am Quellengebiet des wohlriechendsten der Flüsse, der Pante, ſammeln, legen ist, machte das Mädchen melancholisch und has mächt verhelfen. Gefühl des Heimwehs erwachte unversehens in ihr. Bum Re Waldemars aber gehört Geld, und Geld befand sich in der Kaffe i feit acht T Dienstherrn   in Hülle und Fülle. Dienstherrn in Hülle und Fülle. Dies wissend, that die d

Lübed

G. auf's Gerathewohl einen Griff in die Kaffe des Herunterhandl 3. Daß ihr hierbei die runde Summe von vier lung ab, un bert Mart in die Hände geriethen, erschien ihr ein günstig die erfreulic nehmen. Bufall, einige Tage später befand sich da G., nach schlag von fie fich in Berlin   verschiedene Kleidungsstücke gekauft, im Kr Herrn Schr ihrer Lieben in Schlesiens Bergen. Die Freude währte inde Löhne geza nicht lange, denn eines Tages flärte das Erscheinen des Reich bacher Polizei- Sergeanten den Ursprung des angeblich in Betives Resal höhung erf so schnell erworbenen Reichthums auf. Jda G. wurde weder Betreffe schweren Diebstahls verhaftet, ihr der Rest des entwende Die Komm Geldes wieder abgenommen und sie demnächst in das Moab Untersuchungsgefängniß geschafft. Vor der Straffammer le Verbindung 10 pCt. fie eine aufrichtige Neue der begangenen That an den T Der Gerichtshof ließ in Anbetracht der Beweggründe M Lübeds den mertsch." walten und demgemäß lautete das Urtheil auf nur 3 Mon Mitglieder Gefängniß.

Die C

Ein echtes Gaunerstückchen hat der Vergolder Glaß wird Finke ausgeführt, der dieserhalb vor der zweiten Straffam schachtelfabr Des Landgerichts 1 stand. Ein merkwürdiger Bufall wollte höchften& daß im September v. J. zwei Frauen, und zwar Mutter Schweden  Tochter, ihre Ehemänner gleichzeitig unter Mitnahme der Wi 60 Pf. bezo schaftssachen verließen. Das Mobiliar brachten fie gemeinfam 70 Bf. S in einer Remise unter, die fte zu diesem Zwecke von dem Kleister mi Be figer mietheten. Als Finke, der mit den Frauen oberfläch2000 Schac bekannt war, dies erfuhr, begab er sich zu denselben und stell Schachteln ihnen in beredter Weise vor, daß fie die Sachen auf Verlang der Arbeite ihrer Ehemänner unweigerlich herausgeben müßten. Es gangefeuchtet nur ein Mittel, um sich den Befiz der Sachen zu sichern, fte müß gefärbt mi einen Scheinverkauf mit einer zuverlässigen Person vor Zeug und die eingehen. Diese zuverlässige Person sei er selber. Den rathlo Ausfall Frauen, die nicht wußten, daß Finte mehrfach im Buchthaus Verlust. V feffen, leuchtete dies ein, und es wurde der Scheinverkauf Woche gefer Beugen abgeschloffen. Mit großem Ernst wurde um das Mobillich schon so gehandelt, bis ein Preis von 240 m. vereinbart war. Mit viel unter Auffi Würde zahlte Finke, wie ferner verabredet worden, einen Beteine große von 15 M. an, den ihm eine der Frauen vorher zu diesein der Woc Swede eingehändigt hatte. Nachdem der Kaufvertrag unteWochenverd zeichnet worden war, entfernten sich die Beugen, und Fischachteln 1 mußte den Schlüssel zur Remise den beiden Frauen wie bezettelte 2 herausgeben. Man legte ihn auf die Kommode, und Finnoch der B fand Gelegenheit, denselben vor seinem Fortgange unbemerkt also 57 re fich zu nehmen. Sein erster Gang war zum Trödler Fried Aber dann Handrock, den er früher im Buchthause fennen gelernt. Er zeig aus dem thm den Scheinvertrag und trat mit ihm wegen Ankaufs beidzuarbeiten; Wirthschaften in Unterhandlung. Handrod faufte sämmtliam Abend Sachen für 160 M. und machte ein gutes Geschäft, denn an Mann Schränke waren nicht nur mit Wäsche angefüllt, sondern dient ein Arbeiter noch drei Sparkaffenbüchern als Gewahrsam. Die Betrogen werther Beb schäßen ihren Verlust auf ca. 3000 M. Die Anklagebeh willkürlich 8 nahm aus dem billigen Preise, den Handrod bezahlt, sowie der feuchte dem Umstande, daß derselbe die Bekanntschaft des Fink Dive, die Buchthause gemacht, an, daß Handrock den wahren Sacha Dazu fomn kannte und war dieser deshalb wegen Hehlerei unter Anund dabei geftellt worden. Der Gerichtshof belegte Finte mit 4 JahAbliefern, Gefängniß, wogegen Handrod mit 6 Monaten Gefängniß Fabrit bei i Tage. Die

vontam.

Ein Omnibuskutscher war beim Anschirren der Pfer Ernährung, durch einen Hufschlag gegen die linke Bruftseite verlegt wordeSolche Kind und hatte außer einem Rippenbruch auch einen geringen Blind schläfri erguß in die inneren Organe davongetragen. Nachdem derfelbeprimirt; die Arbeit wieder aufgenommen hatte, ertranfte er etwa d, Rönnte Monate später an einer rechtsseitigen Lungen und Bruftfebieser Kalan entzündung. Unter der Behauptung, daß diese Krankheit aben Verban jenen Unfa! zurückzuführen sei, beanspruchte er von der Fubber fertigen werks Berufsgenossenschaft eine Rente, wurde jedoch abgewiefcumenten fi Er rief hierauf die Entscheidung des Schiedsgerichts an, indem elbst wenn behauptete, infolge des Hufschlags auf der rechten Seite aẞündhölzer eine scharfe Kante gefallen zu sein und seitdem bis zu seiner auch wirklich frankung ununterbrochen in ärztlicher Behandlung gestanden Laufend 80 haben. Auf eine frühere, vor 5 Jahren durchgemachte Lunge Frage des entzündung fönne seine jezige Krankheit nicht zurückgeführt werden. In ben, da er feitdem stets schwere Arbeit verrichtet habe, obität keine irgend welche Beschwerden zu verspüren. Vom Schiedsgeridurrenz und abgewiesen, legte er den Rekurs an das Reichsversicherungsamie Preise in ein. Die von diesem veranlaßte Beweisaufnahme fiel dem Klägn die eigen nicht günstig aus. Seine Beugen vermochten über den behautonomischen teten Fall nichts zu befunden und der behandelnde Arat spraesetz und fich dahin aus, daß der Unfall wohl die Widerstandsfähig der betroffenen Organe vermindert haben möge, die gegenwänderei Krankheit aber nicht direkt hervorgerufen haben fönne. Unter die Umständen erkannte auch das Reichsversicherungsamt am 2 Juli auf Verwerfung des Rekurses.

zur

Der lieder de Den Wahrsagerinnen wunderbar" schenkt jest rechnung, w liederversam Kriminalpolizei ihre besondere Aufmerksamkeit. Die modern Nachdem di Nachfolgerinnen der Pythia   hausen meist in dürftigen Klau nan aur Karten, einige Eier und etwas Kaffeegrund. Das Wahrsamann, 1. S und pflegen nichts ihr Eigen zu nennen, als ein fettiges Bernau, 1. ihnen kommen auf einen grüuen Bweig. Das können höchst wurden die wird eben heutzutage schlecht bezahlt und die wenigsten 1. Schriftfül diejenigen, welche die Sache im großen Stile betreiben und tontroleure" Ehre haben, Damen in seidenen Gewändern, die in eige einige Unter Equipagen vorfahren, zu empfangen. Die alte Matrone, wegende betar fich am Freitag der V. Straffummer als Almofenempiäng ofal. Inſelf Der U Auserwählten nicht; troßdem fte das Blaue vom himielt am 3. herab weiffagte, hat sie es doch nur zu einer überaus dürft villigung ei Dratelstätte in der Grellstraße gebracht, und ein mehr als pericht verles liches Umschlagetuch verhüllte ihre fnöcherne Gestalt. Trogdemine Ausga auch fte ein so befonderer Gegenstand der polizeilichen Aufm Bundes betr samteit, daß ein Kriminalschußmann eines Tages drei Fra   heilt. Es r feines Bekanntenkreises damit betraute, die Alte, welche

In Weimann's Volksgarten entfaltet die dort gastirende, Wilhelmine Salzwedel vorstellte, gehört zweifellos zu die

aus Jokohama   gebürtige japanefische Jongleurtruppe, Söhne und Töchter des fernen Dstens, ein großes Raffinement im Aus denken der unglaublichsten Trics. Madame Godayou, die mit einer drolligen Grandezza thre Schmetterlinge fliegen läßt, Herr Godayou, der ganz unglaubliche Leistungen mit allen möglichen Apparaten vollbringt, alle andern Künstler der seltenen Truppe leisten das Unglaublichste. Einen eigenartigen Reiz übt auf das Publikum die bis auf die unbedeutendsten Gegenstände fich er streckende streng japanische Ausstellung aus. Für Mittwoch ist ein Kinderfest, verbunden mit japanischer Komikervorstellung, arrangirt.

In Seidel's Volksgarten, Badstraße( Gesundbrunnen  ), erfolgt heute wieder das Aufsteigen des fliegenden Menschen". Es ist dies eine interessante Neuheit auf aeronautischem Gebiete, die die größte Heiterkeit des zuschauenden Publikums hervor ruft. Großes Militärkonzert 2c. sorgt für angenehme Unter­haltung und auch die Kinder finden dort ihr Vergnügen. Näheres ist aus dem Inserat in heutiger Nummer ersichtlich.

Konzert- Park Ostend  , Frankfurter Allee 72-73, früh. Hofbräupart. Montag, den 9. Juli, Großes Sommerfest, vers bunden mit Konzert, Ball und anderen Belustigungen. Ver

einer ziemlich großen Kundschaft aus den ärmsten Voltsflaffen, welche

erfreuen soll, mitten in ihrem Geschäft" zu beobachten.

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es Gesamm

alte Salzwedel begab fich auf ergangene Einladung der Fraue  sehr gern in deren Wohnung und weissagte aus den Kartelt bis Se und aus dem Eidotter. Die Alte ist aber harmlos; fte gebodechtsschutto

nicht zu jenen Prophetinnen, welche in ihren Weisfagungen

zu Herzen gehen, sie weissagt vielmehr mit Vorliebe heitere

un

Mitglieder

lafaten be

angenehme Dinge berühren, die den großen Kindern" oft fendet heute, einen Geldbrief", eine große Reise", einen Herzensbiebige Aben angenehme Dinge, wie ein bevorstehendes freudiges Ereignis u. dgl. m. Dabei ist die Salzwedel   auch sehr bescheiden, denen statt.

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fie begnügte sich mit einem Honorar von 10 Pf. und 20 für Pferdeeisenbahn. Troß dieser guten Eigenschaften

Sibylle erblickte der Staatsanwalt in dieser Saftrolle bei de

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