den Landesherren mit schwerem Gelde abgekauft, und im Stadt­Archiv ruhen darüber viele Bergamenturfunden. Die älteste ist von 1320 der Markgräfin   Agnes Donation des Schußgeldes und der Jurisdiktion über die Juden". Den Gebrüdern Tempelhoff bezahlte noch 1544 der Magistrat für das Unter­Stadtgericht 2250 Gulden. Die Stadt hatte aber wegen dieser ihrer Gerechtsame beständig Prozesse mit den landesherrlichen Gerichten: Hof- und Kammergericht, Amt Mühlenhof, frans zöftsche Gerichte" zu führen; u. A. auch, als die jeßigen Stadt theile Friedrichswerder, Friedrichs- und Dorotheenstadt angelegt wurden. Ein Prozeß mit dem Kammergericht währte sechs Jahre lang, von 1741 bis 1747 und wurde schließlich vom König, immediate" entschieden. Danach sollte dem Magistrat u. A. auch die Rechtsprechung über die Jtaliener, die Schiff bauer und die Freihäuser verbleiben. Mit dem Amte Mühlen­hof riffen die Streitigkeiten gar nicht ab. 1643 tam ein Ver gleich zu Stande, 1727 fiel eine königliche Entscheidung, 1766 erging ein Entscheid des Kammergerichts. Nur mit den frans zöftschen Gerichten tam es zu feinen Streitigkeiten. Der Ma­giftrat wird es schließlich nicht allzusehr bedauert haben, als ihm Die Gerichtsbarkeit abgenommen wurde.

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518 Männer und 258 Frauen, insgesammt 775. Selbstver ständlich weiht die große Mehrzahl dieser Lehrkräfte ihre Dienste dem Klavierspiel, indeffen find auch andere Instrumente nicht vernachläffigt; beispielsweise werden zehn Lehrer des sanften Bitherspiels angeführt. An Musikdirektoren befißt Berlin   101, darunter 37 mit der stolzen Bezeichnung königlich", Militär­fapellen 14, Mufikalienhandlungen 61, Theateragenturen 31, Konzertbureaus 2. Unseren Haushalt mit dem unentbehrlichen Mufitinstrument zu versehen, bieten fich 214 Pianofortefabriken und Handlungen dar, hierunter 22 mit der prunkenden Vorfilbe of", ferner 52 Pianoforte- Verleihinſtitute. Die unaufhörlich flingenden Instrumente in Ordnung zu halten, stehen 94 Piano forteſtimmer bereit, und ganz und gar zusammengepautte Marterkästen mit neuen Tasten zu versehen find 15 Klaviatur fabriken erbötig. An Handlungen mit anderen Musikinstru menten als dem Klavier finden wir 117, darunter 7 ausschließ lich für Streichinſtrumente. Endlich find noch 23 Saiten­fabriken zu erwähnen, wovon 18 für Darm- und 5 für Drahtsaiten, und 20 Mufitwerkfabriken, d. h. wohl Fabriken, welche Drehorgeln, Spieluhren, Handharmonitas und ähnliche welche Drehorgeln, Spieluhren, Handharmonitas und ähnliche Erzeuger lieblicher Geräusche ins Leben rufen. Welch tiefen Einblick in das Reich der Frau Musika   eröffnet uns diese Ueber­ficht, welche ungeheure Menge der ihr huldigenden Personen, der Berufsmuftker, Dilettanten und technischen Arbeiter! Der Berliner   darf sich in der That auf Kaliban's Bauberinsel versett glauben und mit diesem sagen: Mir flimpern manchmal viel tausend helle Instrument' ums Ohr!

Was wollen die Schrecken der pontinischen Sümpfe und der Dschungeln Indiens   sagen zu dem unsäglichen Grauen, welches den Berliner   bei dem Namen Pante befällt. Wären wohl die sämmtlichen Wohlgerüche Arabiens und alle Vorräthe von Treu u. Nuglisch im Stande, den Geruch, in welchem die Pante steht und welchen fie aushaucht, zu tilgen? So wird man denn mit Freude von einem Ereigniß" hören, das nicht nur von Wichtigkeit für den Norden unserer Stadt, sondern wohl überhaupt für jeden Vollblut- Berliner von hohem Intereffe ist,

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bann nicht mehr im elterlichen Hause gewesen. Nach dem befund hat der Körper mindestens zwei Tage im gelegen, so daß das Verbrechen am Mittwoch oder 2896 Buge nerstag, den 25. resp. 26. Juli, verübt sein muß. Die Bevölkerun mühungen der Kriminalpolizei, über Leben und Aufentha borenen un Regli feit dem 25. Juli etwas zu ermitteln, find bis ja mäßig zuge folglose gewesen, nichtsdestoweniger hat der erste Staats wohnerzahl beim Landgericht I., Herr Groschuff, mittelst Verfügung 1439 345. 3. Auguft nochmals die Kriminalpolizei ersucht, über die zur Meld und Weise, wie dem Regli die geschilderten Verlegungen Boden 1, S gefügt, und über den Aufenthalt deffelben vom 25. Jufteber 5. irgend welche Anhaltepunkte zu ermitteln. Bei dem u Poliz mäßigen Leben, welches der Verstorbene geführt, ist anzune ausdiener daß er in raufluftige Gesellschaft gerathen, oder selbst legal erhär Streit provozirt, bei welchem ihm die Verlegungen zu brüde eine worden find. In diesem schwerverlegten Bustande hat welcher der dann wahrscheinlich den Regli ins Waffer geworfen, am Kopf v Tod durch Ertrinken herbeigeführt worden ist. Eine Bederstraße machung der königlichen Staatsanwaltschaft fordert no von dem D diejenigen auf, welche Aufschluß über diese dunkle Affai und am lin geben vermögen, dieses direkt der Staatsanwaltschaft Universitäts  Aften J. 11. de 655 de 1888 anzuzeigen.

wir meinen das Verschwinden der ersten Panke   in der Chauffeestraße. Der erste Spatenstich zu diesem Zwecke wurde auf dem Grundstückt Chauffeeftr. 82 von dem Befizer desselben, auf dem Grundstüc Chauffeeftr. 82 von dem Befizer deffelben, Bankier Schnödel, ausgeführt. Derselbe hat endlich die Ge­

halten, dem Lauf der Panke   durch Verlegung ein anderes Bett zu bauen und zwar unter Umwandlung deffelben in einen unter­irdischen Kanal, nachdem alle Mühen und Versuche, den be­treffenden Bankearm gänzlich zuzuschütten, vergeblich und erfolg los geblieben. Allerdings verschwindet dieser ominöse Pantefluß vorläufig nur an dieser einen betreffenden Stelle in einer Länge von etwa 40 Metern, sicherlich aber zur großen Freude der ganzen Nachbarschaft. Herr Sch. läßt den Bau nur soweit aus, führen, als derselbe direkt sein eigenes Grundstück berührt. Man wird aber wohl nicht in der Anficht fehl gehen, daß nun end­lich das weitere Verschwinden dieses ganzen Pantearmes zu ers warten ist.

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Röbelmager

Der

Charitee unbedeu

Der Selbstmord einer jungen Berlineris ein Arbeiter Müggelsee wird aus Friedrichshagen   berichtet: Als gegen Abend infolge des orfanartigen Sturmes Berliner   brücke ein gezwungen waren, mit ihrem Boot am Seeschlöschtsfanal, Müggelfee anzulegen, bemerkten fie unweit des Ufer menschlichen Körper, welchen die Wellen soeben an den gespült hatten. Die Leiche war die eines bildhübschen, gekleideten Mädchens, fte wurde nach dem Leichenha Friedrichshagen   gebracht. Die bei derselben gefundenen schaften ließen unschwer erkennen, daß die Unglückliche d in den Wellen gesucht habe. Die jugendliche Selbfim Berliner Ve

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ist die Tochter hiesiger hochachtbarer Eltern, welchelung, die g Dresdenerstraße wohnen. Aus einem Brief an die Elte ichts I hervor, daß es Liebesgram gewesen, welcher die Aermite für die öff Tod getrieben. Ein Verhältniß mit einem jungen better" S welches die Thrigen nicht einwilligen wollten, verankmann Strub Unglückliche, am vorigen Mittwoch aus dem elterlichen entweichen und fich im Müggelsee zu ertränken. Behörde wurde nach dem Auffinden der Leiche sofort an d telegraphirt, welche gestern in Friedrichshagen   eintrafen, um zu refognosziren, das auf dem dortigen Kirchhofe beerdigt Ein unglüdliches Liebesverhältniß ist anscheinend auch anlaffung dazu gewesen, daß ein zweites junges un Mädchen den Versuch machte, ihr Leben durch eine ins Waffer gewaltsam zu enden. Die in der Gart wohnende unverehelichte Marie P. begab sich gester Dämmerungszeit nach der Sandfrugbrüde und spran mittelbarer Nähe derselben in den Spandauer   Schifffa Von einigen mit ihren Fahrzeugen in der Nähe Schiffern war die P., welche vorher am Kanal anschein erregt auf und ab lief und sich dadurch verdächtig ma obachtet worden und so vermochten dieselben denn aud mit mehreren Handlähnen zu der Stelle zu gelangen, a die Lebensmüde in den Wellen versunken war. Beim auftauchen wurde sie erfaßt, in einen Kahn gezogen lebend ans Ufer geschafft. Ein Schußmann veranlaßte die spüren ba führung der halb besinnungslosen B. in ein Krankenhaus den verworrenen Reden der im Fieberdelirium Liegende man, daß das Motiv der unseligen That in einem unglellagte Liebesverhältniß zu suchen sei.

Eine düstere Chronik aus dem Leben der Großstadt bilden die alljährlich erscheinenden, von Generalarzt Dr. Vehl hausen redigirten Charitee- Annalen"( Verlag von A. Hirsch wald, Berlin  ). Die Charitee ist das größte Krankenhaus in Deutschland  , viel Leid und Web häuft sich in seinen Mauern. Von den auf den Straßen Berlins   Verunglückten und von den Selbstmördern fommen weitaus die meisten nach der Charitee; wenn in irgend einem Stadttheile eine Epidemie auftritt, von Scharlach  , Masern, Diphtherie 2c. in den Krankenjournalen der Charitee finden sie sofort einen prägnanten Ausdrud. 19 834 Arante sind in dem Berichtsjahre( 1886) daselbst ärztlich behandelt worden und erforderten 596 708 Verpflegungstage, moraus fich der durchschnittliche Aufenthalt für die einzelnen Patienten in der Charitee auf 30,1 Tage berechnet. Geheilt entlassen wurden 14 957, ungeheilt 1472, gestorben find 1893 Patienten. Von der großartigen Krantenbewegung in der Charitee geben folgende Bahlen eine annähernde Vorstellung. Im Durchschnitt wurden täglich 1635 Kranke verpflegt. Die höchste Krankenzahl betrug 1797 am 19. März, die niedrigste 1369 am 14. August. Die Zahl der an einem Tage neu aufnehmigung seitens des Magistrats und der Polizeibehörde er­genommenen Kranten belief fich im Durchschnitt auf 50, stieg aber auch am 5. und 12. April auf je 87. Dagegen schwankte die Zahl der täglich Entlassenen zwischen 23 und 101. Neben einer eingehenden Krankenstatistit findet das in der Charitee zu Gebote stehende ungeheure Krankenmaterial auch eine forgfältige wiffenschaftliche Verwerthung seitens der diri­girenden Anstaltsärzte und deren Affiftenten, wie aus den in den Annalen enthaltenen Berichten und klinischen Be obachtungen derselben hervorgeht. Jede in der Charitee vorhandene Klinit ist mit verschiedenen Beiträgen vertreten. So figurirt Geheimrath Gerhardt in den Annalen mit zwei Beiträgen, von denen der eine die interesante Beschreibung eines am Planufer vom Blig getroffenen Schlossergesellen und der bei ihm fichtbaren Blisfiguren" enthält. Gerhard's Affi stent  , Stabsarzt Dr. Landgraf, beschreibt einen Fall von Stimm bandlähmung c. Prof. Senator giebt eine unerwartete Auf flärung über einen Fall von Linkshändigkeit"; aus der Nervens Ilinit berichtet Dr. Oppenheim über das Verhalten der musikali sehen Ausdrucksbewegungen und des musikalischen Verständnisses bei Personen, die infolge von Schlaganfall 2c. die Sprache theilweise verloren haben. Weitaus am meisten von allen Ab­theilungen in Anspruch genommen ist die unter Leitung des Geb. Ober Medizinalraths Prof. Bardeleben stehende chirurgische Klinit, welche in dem Berichtsjahre 3068 Patienten aufgenommen hat. Der von Stabsarzt Dr. Köhler erstattete Bericht über Diese Abtheilung bietet, abgesehen von dem wissenschaftlichen Werthe, ein unheimliches Bild von den zahllosen Opfern, welche die Großstadt verschlingt. Die Unfälle bei Bauten und in Fabriken, die zufälligen Verunglückungen auf der Straße durch Ueberfahren 2c., die gescheiterten Existenzen, welche durch Selbst­mord zu endigen suchen, kommen zumeist in die Behandlung des Chirurgen. Hier ist in trodener Schilderung auch der tragische Selbstmord der Operettensängerin Erdösy rubrizirt, die fich durch den unseligen Schuß furchtbare Verlegungen zugefügt hatte. Hier erfährt man auch, daß in derselben Woche, in der felben entseglichen Weise( Schuß in die rechte Schläfe) und mit Demfelben Erfolge noch eine zweite Schanspielerin ihrem Leben ein Ende gemacht hat. Den Schluß des vorliegenden Jahr ganges bildet eine Beschreibung des neuen Kinderhospitals für ansteckende Krankheiten.

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Humoristisches. Die Lustigen Blätter veröffentlichen folgende lustige Wünsche und Beschwerden des Publikums":

Geehrte Redaktion! Jm Verkehr auf der Pferdebahn hat sich seit einiger Zeit eine unerhörte Unfitte herausgebildet, ich meine das mehr als unverschämte Aufdrängen der Sigpläge an neu hinzukommende weibliche Personen. Betritt so ein Dämchen den Wagen, so schnellen die männlichen Passagiere, wie vom Satan behert, auf und stürzen fluchtähnlich, oft mit wildem Geschrei, auf Vorder- und Hinterperron. Besonders die jüngeren Herren kennen in dieser Beziehung feine Mäßigung. Vergeblich feufzen die Besonneneren nach einer Abhilfe gegen diese wider­lichen tumultuarischen Auftritte; es wäre doch wahrhaftig an der Zeit, daß mit diesen Resten mittelalterlichen Galanterie auf geräumt wird.

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Fris Knote.

Verehrter Herr Redakteur! Bum Beweis, wie wenig Er­leichterungen in Deutschland   dem reisenden Publikum fettens der Bahnen eingeräumt werden, diene folgendes: Ich war durch nahezu ein Vierteljahr Kaffirer in der X- Bank. Infolge gewiffer Differenzen gab ich diese Stellung plöglich auf, um zur Erholung meiner angegriffenen Kaffe einen weitläufigen Vers wandten in New- York   zu besuchen. Aber wie groß war mein Erstaunen, als fich mir in Hamburg   auf dem Bahnhofe ein Herr vorstellte, der darauf bestand, mit mir die Tour Hamburg­Berlin zurück zu unternehmen! Alles Remonstriren war um­sonst; der auf dem Perron anwesende Stationsvorstand zuckte die Achseln. Da wundert man sich, wenn die Fremden sich scheuen, Deutschland   zu bereisen! Ein flüchtiger Lefer Thres Blattes.

Aus dem Prozesse gegen Karklinnis und Genossen ist noch ein Zwischenfall mittheilenswerth. Der Beuge Polizei­wachtmeister Bernhardt gab auf die Frage, woher er seine Kenntniß der sozialdemokratischen Interna habe, die Antwort: Das ist zu meiner amtlichen Kenntniß gefommen." Vorsitzender: Haben Sie diese amtliche Kenntniß aus eigenen Erfahrungen oder aus Aftenstücken oder aus mündlichen Informationen von Seiten Ihrer vorgefeßten Behörde?" Beuge: Es ist zu meiner amtlichen Kenntniß gekommen." Auch auf die weitere Frage des Vorfizenden: Wollen Sie damit etwa sagen, daß Sie auch auf meine legte Frage amtlich zum Schweigen verpflichtet find?" antwortete der Beuge sonderbarer Weise anfangs wiederum mit seinem stereotypen: Es ist zu meiner amtlichen Kenntniß gefommen," nach nochmaligem Eindringen des Vorfizenden jedoch mit Jawohl". Darauf erklärte der Vorfigende, daß der Gerichtshof zu einer furzen Berathung abtrete. Nach einigen Minuten trat der Gerichtshof wieder ein und der Vorfizende wendete fich an den Zeugen mit den deutlich betonten Worten: Daß Sie Ihre Quellen nicht nennen dürfen, wiffen wir, ich habe Jonen aber nochmals die Frage vorzulegen: Sind Sie amtlich auch darüber zu schweigen verpflichtet, ob Sie durch Ein­ficht von Aftenstücken oder durch mündliche Mittheilungen Ihrer Vorgesepten, oder durch eigene Wahrnehmungen Ihre Kenntniß erlangt haben?" Beuge: Jawohl." Vorfißender: Wer hat Ihnen diese Pflicht auferlegt?" Beuge( nach einigem Befinnen): Regierungsrath...." Name wurde am Berichterstattertische nicht verstanden.) Der Vorfizende ließ den Beugen hierauf abtreten und diftirte dem Gerichtsschreiber das Protokoll über Die Aussage des Beugen.

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12. Juli d. J. ist unweit der zu Ober- Schönweide geb Försterei Neu Scheune eine unbekleidete männliche Land gespült worden, welche anscheinend schon meh im Waffer gelegen hatte. Der Verstorbene war etwa alt, 1,65 Meter groß, von schlanker Gestalt und hatte felbe zu einer Gruppe von fünf jungen Leuten

Geehrte Redaktion! Wie weit die Brutalität und Rücksichts­lofigkeit unserer heutigen Herrenwelt geht, möge Ihnen folgen­des Beispiel flar machen. Ich besuchte fürzlich mit meinem Schwager das Wallnertheater. Wir saßen im Parquet, irre ich nicht, fünfte Bank. Natürlich hatte ich meinen neuen Hut auf, der vorne aufgestellt ist und von zwei prächtigen rothen Federn gefrönt ist, die aus einer von einigen großen Pons- Bons um­gebenen foloffalen Atlasschleife so zu sagen herauswachsen! Alle Leute, die ich frage: Wie steht mir der Hut!" fagen: Süß!" Es war ungefähr nach dem dritten Alt, als ich dicht hinter mir folgendes, offenbar zwischen Ehegatten geführte Gespräch ver­nahm: Wie amüfirst Du Dich, Willem?" Dante," er widerte der Mann im Flüsterton. ich sehe nur leider von der Bühne zu wenig, der Hut der Dame da vorne Ich fühlte, daß mir die Bornröthe ins Antlig stieg, ich wandte mich um und sah den Unverschämten an, der sich duckte und über seine Aeußerung erröthete.

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blondes Knpfhaar und bartloses Geficht. Muthmaßlich bat fich am Sonntag, den 8. Juli, in der Spree gebaatt

Da ich jeden Standal vermeiden wollte, harrte ich bis zum Schluß der Vorstellung aus. Reichen solche Erfahrungen nicht hin, um jeder anständigen Dame den Theaterbesuch ein für allemal zu verleiden?

In wie hohem Grade Berlin   eine musikalische Stadt ist, das erhellt deutlich aus dem Adressenverzeichniß des jüngst erschienenen Deutschen Musikerkalenders" für 1889. Derselbe nennt neben den föniglichen Mufitinstituten noch 57 private, von denen freilich nur 16 fich Institut" nennen, während 22 den stolzen Titel Konservatorium" führen und 4 Akademien" heißen, zu denen fich noch 11 Schulen", zwei Lehranstalten", ein Seminar" und ein Pädagogium" gefellen. Es bleibt zu bezweifeln, ob für die zahlreichen Böglinge aller dieser Vorbildungsanstalten dereinst die vorhandenen fünfzehn großen Konzertfäle genügen werden. Freilich bilden für die Ausübung der Mufit ja auch die Kirchen eine Ableitung, an benen wir 45 Drganisten thätig sehen, darunter eine Dame, Fräulein Peters im Nikolausbürgerhofpitale. Von Gesang- und Mufttoereinen nennt der Kalender 68, darunter vier Biether vereine, zwei Sängerbunde, eine Sängerrunde und eine Sänger schaft, drei Liedertafeln, einen Liederschatz und einen Lieder verein. Neben der Deutschen Harfe" begegnen wir einer Deutschen Schleife" und einer Deutschen Linde", und nach lieblichen Kindern Flora's nennen fich drei Vereinigungen: Kornblume, Schneeglödchen und Edelweiß. Dieses Verzeichniß Dürfte indeffen noch nicht vollständig sein und außer den an geführten, mit ihren Vorträgen in die Deffentlichkeit_ge­langenden Musikvereinen noch manches Veilchen still im Ver­borgenen blühen. Für die Ausbildung im Gesange find 85 Lehrer und 69 Lehrerinnen thätig, eine statt­liche Anzahl, die indeffen doch verschwindet vor dem Heere der Lehrer und Lehrerinnen für Instrumentalmufit:

Hannchen Kreideweis.

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und von denen vier plößlich davongelaufen find. Amtsvorstande zu Ober- Schönweide deponirten Aletb des Ertrunkenen bestehen in: Jacket, Weſte und Bein grauer Farbe, einem gelblichen Strohhut mit breitem deren Abfäße mit Eisen beschlagen find. In den Tasch den gefunden: ein Notizbuch mit schwarzem Papierde deffen einer Seite stehen die Namen A. Kirchberg Markt" geschrieben, sowie ein Plan von Berlin  , ein ein Taschenfamm, eine Verkehrstarte vom Königreich eine Visitenkarte mit dem Namen Emma Fiege 2c. Mittheilungen über die Persönlichkeit des Verstorbenen die hieftge Kriminalpolizei entgegen.

mit drei rothen Streifen versehenen Bande, Gummi Renge Perf

Eine Belohnung von 1000 Mark hat das Bank geschäft von Hermann Paasch, Köllnischer Fischmarkt 4, auf die Ergreifung der Thäter, welche in der Nacht vom 5. zum 6. Auguft den gemeldeten Einbruchsdiebstahl verübt haben, ausgesetzt.

Berliner   Asylverein für Obdachlose. Im ve Monat Juli er. nächtigten im Männerasyl 8993 davon badeten 1456 Personen, im Frauenasyl 1523 davon badeten 103 Personen.

Kind überfahren. Gestern Mittag wurde in der Kom­mandantenstraße, Ede der Alten Jakobstraße, ein achtjähriger Anabe von einem Radfahrer überfahren und am Kopf und an den Händen verlegt. Es gelang, den Namen des Radfahrers festzustellen, trosdem er sich der Feststellung zu entziehen suchte, und wird er der verdienten Strafe nicht entgehen. Die Rad fahrerei nimmt übrigens jegt in Berlin   einen beängstigenden Umfang an durch die vielen des Fahrens Unkundigen, die die Straßen unsicher machen und besonders in den Abend und Nachtstunden ihre Strampelorgien feiern. Angesichts der Strenge, welche die Polizei dem übrigen öffentlichen Fuhrwesen gegen über walten läßt, wäre auch hier eine Einschränkung sehr zu wünschen.

Blumenthal. Gefen. Kurz well Frau Darauf felbft Brinzipalin

Bewegung der Bevölkerung der Stadt Ber  

fanden 240

der Woche vom 15. bis 21. Juli schließungen statt. Lebendgeboren wurden 940 Kinder 113 außerehelich, todtgeboren waren 32 mit 8 außere Die Lebendgeborenen find 34,2, die Todtgeborenen Mille der Bevölkerung, die außerebelich Geborenen find

Bahl der gemeldeten Sterbefälle betrug 584, die fi

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Lebendgeborenen 12, bei den Todtgeborenen 25 pot Wochentage wie folgt vertheilen: Sonntag 76, Montag Dienstag 91, Mittwoch 80, Donnerstag 90, Freita fern 5, Scharlach 9, Rose 2, Diphtheritis 13, Brmann erl

Sonnabend 83. Von den Gestorbenen erlagen

Keuchhusten 3, Kindbettfieber 1, Typhus 3,

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Altersschwäche 12, Gehirnschlag 13, Lungenentzündun

Lungenschwindsucht 59, Diarrhöe 49, Brech durchfall 87, darmfatarrh 15. Durch Vergiftung fam 1 Person zwar durch Alkoholvergiftung( Delirium tremens).

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samen Todes starben 15 Personen, und zwar durch Verb oder Verbrühung 2, Ertrinten 1, Erhängen 3, Ueberfa Sturz oder Schlag 2, Schußwunde 3. Hierunter find fälle durch Selbstmord herbeigeführt. Dem Alter die Gestorbenen: unter 1 Jahr alt 281( 48,4 pct. fammtsterblichkeit), 1-5 Sabre 62, 5-15 Jahre 17 20 Jahre 17, 20-30 Jahre 24, 30-40 Jahre 41 60 Jahre 64, 60-80 Jahre 69, über 80 Jahre 9 In hiesigen Krankenhäusern starben 130, einschließlich I wärtige, welche zur Behandlung hierher gebracht war die Standesämter vertheilen sich die Todesfälle folgend Berlin   Köln Dorotheenstadt  ( 1) 20, Friedrichstadt  Friedrich- und Schöneberger Vorstadt( 11) 25, Frieb Tempelhofer Vorstadt( IV) 31, Louisenstadt jenseits ( Va) 30, Louisenstadt jenseits, öftlich( Vb) 29, Louifenf feits und Neu- Köln( VI) 36, Stralauer Viertel, weftli 35, Stralauer Viertel, öftlich( Vilb) 39, Königstadt Spandauer Viertel  ( X) 31, Rosenthaler Vorftab Oranienburger Vorstadt( X) 60, Friedrich Wilhelmfta Moabit( XII) 51, Wedding  ( XIII) 54. Die Sterbef der fortgeschriebenen Bevöller Die Sterblichkeitsziffer in folgenden des Deutschen Reiches mit mehr als 100 000 Einwohne in Aachen   19,6, Altona   21,4, Barmen 14.6. Brem

In der Regli'schen Todesermittelungsfache ist die frühere Annahme der Kriminalpolizei, daß der Todte durch Selbstmord aeendet habe, durch die stattgehabte Obduktion jetzt widerlegt. Das Gutachten der Gerichtsärzte spricht fich über die Todesursache am Schluffe des sehr eingehenden Berichts folgendermaßen aus: Die Verlegungen am Halse, welche durch ein spizes Instrument bezw. durch Druck mit den Händen, oder einer Schlinge bewirkt find, find dem 2c. Regli noch im Leben zugefügt worden." Nach diesem gerichtsärztlichen Gutachten ift alfo Selbstmord ausgeschloffen und liegt ein Verbrechen, mit bober Wahrscheinlichkeit Tootschlag, vor. Nach den bisherigen Ermittelungen der Kriminalpolizei hat Regli am Dienstag, den 24. Juli, mit feiner Braut eine Landpartie gemacht, von der er wieder nach Berlin   zurückgekehrt war. Seit dieser Beit ist er

lich( Xa) 55, Rosenthaler Vorstadt, nördlich

21,2 pro Mille ( 1 438 354).

Breslau   29,5, Chemniß 27,1, Danzig   24,7,

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Dresde

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Urtheil auf

unter Bolize

Düsseldorf   17,4, Elberfeld   18,4, Frankfurt   a. M. 15,6 mit Vororten 29,4, Hannover   16,1, Köln   20,2, Königsb Leipzig   16,3, Magdeburg   25,5, München   28,0 Nürnb ausstrafe Stettin   23,1, Straßburg   i. E. 20,6, Stuttgart   15,4 p In anderen Großstädten Europas   mit mehr als Einwohnern betrug die Sterblichkeitsziffer in Amite Budapest( Vorwoche) 31,5, Dublin   19,3, Liverpool   15,3,

Entsch

boten.) Lei