des Grundstüces Noftizftr. 13 einen Feuerwerkskörper ab. Das bei flog eine Leuchtkugel durch das Fenster in die im 4. Stoc des Hauses belegene Wohnung des Schriftsezers Kühnert und fegte dort ein Sopha in Brand. Das Feuer wurde in Ab­

noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr gelöscht. In der Nacht zum 3. d. Mts. wurde an der Ecke der Frucht- und Mühlenstraße ein Tischler von einem jungen Mann, mit dem er in Streit gerathen war, mit einem Meffer in den Hals ges ſtochen und nicht unbedeutend verlegt. Der Thäter iſt ent­flohen und bis jetzt noch nicht ermittelt. In derselben Nacht wurde auf dem Terrain des Bahnhofs Gesundbrunnen   der Wagenschieber Cugas todt zwischen den Schienen liegend vor­gefunden. Anscheinend ist er vom Schlage getroffen worden. Eine an der linken Schläfe befindliche Wunde scheint er durch den Fall erlitten zu haben.

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ürfen, sonde merlen, er solle fich lieber nach Russisch- Polen begeben. Dies gleich mit be babe er fich so zu Herzen genommen, daß er lieber den Tod ge­g zu bringen ut habe; nach Hause wolle er nicht zurückkehren, da ihn seine ann das Borau zu schlecht behandele. Auf der Wache des 2. Polizei metern dahin Reviers stellte der hinzugerufene Bezirks- Phyfikus den Geistes- wesenheit des Wohnungsinhabers von anderen Hausbewohnern in furzer ftand des Unglücklichen, welcher angab, Martin B. zu heißen, fest und ließ denselben in einer Heilanstalt unterbringen. arten, weld Ein roher Exzek, bei dem wieder einmal das Meffer ine große An eine traurige Rolle spielte, hat sich in verfloffener Nacht vor dem r, welche du baufe Mittenwalderstr. 1 zugetragen. In der in diesem Hauſe elen mit eingelegenen Bäckerei war der Geselle Karl K. bei seiner Arbeit ind von feltene beschäftigt, als ihm von der Straße her ein unbekannter, an­ihres Was heinend angetrunkener Mensch Sand und Unrath durch das rer Tagen be offene Fenster warf und die Badwaaren verunreinigte. K. vers der Entwide bat fich zunächst diese Rohheit, als der Unbekannte aber nicht caugelben, galiek, ibn zu belästigen, begab fich K. auf die Straße, um das dritte und einen Nachtwachtbeamten 3weds Sistirung des rohen Patrons eerbt zu haben berbeizurufen. Der Unbekannte stürzte fich aber sofort und ohne daß K. fich erst zur Wehre segen konnte, auf ihn und brachte ren Gang Der ftolzen im mit einem offenen Meffer Stiche in den Kopf, in die linke alten Wüste Brust und in den Rüden bei. Der Unmensch hörte erst auf, eneigte Sinne R. blutüberströmt und bewußtlos zusammenbrach; dann er­Berhältniß diff der Unbekannte die Flucht und entfam leider, bevor Hilfe beste. hien. K. wurde auf Veranlaffung des 37. Polizeireviers in frauen, ia e Rrantenhaus transportirt, woselbst sein Bustand ernste Be Denten erregt. enn fich gera bfofung zu wenn fte von der

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Senerbericht. Gestern wurde die Feuerwehr zweimal alamirt. In der Münzstraße 7 brannten Möbel, Beuge und Baaren in einem Pußgeschäft. Um 10 Uhr Abends war in der Noftizstraße 13 ein brennendes Sopha abzulöschen. Heute Bormittag explodirten in einem Droguengeschäft in der Ritters gefammt 30 traße 30 a Feuerwerkskörper, die auf einem Ladentisch lagen. nämlich 15 Der Kommis Schulz wurde durch Brandwunden verletzt. Das Feuer selbst wurde durch Ausgießen bald gelöscht.

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In tädtischen Obdach befanden sich am 1. August cr.

28 Familien mit 101 Personen, darunter 12 Säuglinge. Am 1. September war der Bestand 24 Familien mit 93 Personen,

ape Vergnügungs- Chronik.

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Die alte Grüne Neune" wird nun am fünftigen Donnerstag, wenn auch in etwas veränderter Form, jedoch treu ihrer alten historischen Tendenz, zur Pflege des echten Berliner  Humors, als neues American- Theater", nur mit dem Eingange von der Wallnertheaterstraße Nr. 15, wiedererstehen. Wie dieses aus den fleinsten und bescheidensten Anfängen herausgewachsene und unter der Gunst des Publikums emporgeblühte Theaterchen schon in seinem früheren Heim stets dieses Biel angestrebt, fo­wohl durch seine Hauspoeten, als auch durch seine Darsteller; wie es stets den gefunden, harmlosen Berliner   Volkswig in drastischer aber dezenter Weise gefördert hat, das ist jedem Ber­ liner   bekannt. Das American- Theater" bildet thatsächlich ein nicht unintereffantes Stüdchen Berliner   Theatergeschichte, schon deshalb, weil es seiner Eigenart wegen als ein Mittelding zwischen den größeren Theatern Berlins   und den im letzten Dezennium entstandenen Spezialitätenbühnen anzusehen ist denn in seinem Repertoire wechseln Boffen, Singspiele, Operetten und fleine Ausstattungsstücke mit Vokal und Instrumental

Darunter 10 Säuglinge. Das Asyl für nächtliche Obdachlose vorträgen und komischen Soloszenen ab, für welch' lettere der benugten im Laufe des Monat August 8253 Personen, und zwar 7732 Männer und 521 Frauen. Von diesen Personen wurden dem Strantenhaus Friedrichshain 3, dem Krankenhause Moabit   58, der Charitee 9 überwiesen, 431 der Polizei vorgeführt.

Bewegung der Bevölkerung der Stadt Berlin  . In Woche vom 12. bis 18. Auguft fanden 199 Che

nd 835 Alließungen statt. Lebendgeboren wurden 884 Kinder, darunter

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Die Lebendgeborenen find 31,1, die Todtgeborenen 1,5 pro Mille der Bevölkerung, die außerehelich Geborenen find bei den ebendgeborenen 10,6, bei den Todtgeborenen 19,5 pCt. Die Bahl der gemeldeten Sterbefälle betrug 629, die fich auf die Bochentage wie folgt vertheilen: Sonntag 83, Montag 105, Dienstag 91, Mittwoch 62, Donnerstag 96, Freitag 87, Sonnabend 105. Von den Gestorbenen erlagen an Ma 7, Scharlach 4, Rose Diphtheritis 12, Bräune, euchhuften 2, Kindbettfieber 3, Typhus 3, Ruhr 1, Syphilis 1, Stetsschwäche 18, Gehirnschlag 12, Lungenentzündung 23, 6 solcher Hilungenschwindsucht 75, Diarrhöe 58, Brechdurchfall 114, Viagen Ichen einerimtatarrh 24. Durch Vergirtung tamen 2 Personen um, vollständig be durch Selbstmord. Eines gewaltsamen Todes starben Personen, und zwar durch Ertrinken 2, Erhängen 4, Er thmung b en 1, Ueberfahren 4, Sturz oder Schlag 2. Hierunter find Lodesfälle durch Selbstmord herbeigeführt. Dem Alter nach find etroffenen Ge Gestorbenen: unter 1 Jahr alt 324( 51,5 pCt. der Ge­

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furchtbare ble Standesämter vertheilen sich die Todesfälle folgendermaßen: Berlin   Köln Dorotheenstadt( 1) 22, Friedrichstadt  ( II) 20, Friedrich und Schöneberger Vorstadt( 1) 34, Friedrich- und ( a) 44. Louisenstadt jenseits, öftlich( Vb) 33, Louisenstadt dies Lempelhofer Vorstadt( IV) 46, Louisenstadt jenseits, westlich 45, Stralauer Viertel, östlich( V.Ib) 43, Rönigstadt( VI) 31, Spandauer Viertel  ( IX) 34, Rosenthaler Vorstadt, süd ich( Xa) 45, Rosenthaler Vorstadt, nördlich Oranienburger Vorstadt( X1) 65, Friedrich Wilhelmstadt und toabit( XII) 41, Wedding  ( XIII) 57. Die Sterbefälle find der fortgeschriebenen Bevölkerungszahl Die Sterblichkeitsziffer in folgenden Städten

Neu- Köln( VI) 37, Stralauer Viertel, westlich( Vlla)

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am heutigen Tage mit dem nunmehr fünfzehn Jahre alten American Theaten auch jubiläumsreif" gewordene ur= tomische Bendir das Monopol besaß und nach wie vor für fich beanspruchen wird. Heute vor fünfzehn Jahren grün beten die beiden Komiker Heinsdorf und Reiff in der Dresdener­straße das American" und nach mühevollem, aber erfolg getröntem Streben wird es Direktor August Reiff am nächsten Donnerstag an der geweihten Stätte des Berliner   Humors, wo einst Helmerding, Reusche, Neumann, die Schramm, Wollrabe und viele andere Künstler ihre ersten Berliner   Lorbeeren geerntet haben, mit allem Pomp der Jestzeit als ein nun aus dem früheren fleinen Rahmen herausgetretenes Theater eröffnen. Das vielversprechende Eröffnungsprogramm enthält eine vom Kapellmeister R. Thiele geschickt komponirte Operette 1001 Nacht", Tert von Wilhelm Köhler, den zweiten Theil füllen die Vorträge der anmuthigen Instrumentalisten, Ge schwister Delepierre, eines hochoriginellen Schlittenschellen Virtuosen, Herrn Hans Krüger, des Mimiters Hrn. François Rivoli, der Liedersängerin Frl. Conrad und des beliebten Universalfomiters Herr Martin Bendir. Letterer wird sich im seinen Verehrern, des Kontrastes halber, zum ersten Male Fradt, als gentleman like, und zwar als" Stubenbohner Frang", hinterher im dritten Theile auch zum ersten Male als Bantomimist in der zur erstmaligen Aufführung gelangenden Anger'schen Poffenpantomime Die Weisheit Salomonett's", als Titelheld vorstellen. Außer Bendir find übrigens in dieser geschwiegenen Boffe" noch sechs bekannte Komiker nnd Banto­mimisten, sowie ein Balletensemble beschäftigt und man darf also der Eröffnung des neuen Americantheaters mit Spannung entgegensehen.

Gerichts- Zeitung.

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Bedeutende Schwierigkeiten machte gestern ein An­geklagter der vierten Straffammer des Landgerichts 1, einestheils weil er ein der deutschen Sprache nicht mächtiger Franzose war, so daß Profeffor Rose als Dolmetscher fungiren mußte, und anderntheils weil er eigenthümliche Anfichten über den Begriff eines Wechsels entwickelte. Es handelte fich um das Vergehen Der schweren Urkundenfälschung, deffen der Handschuhmacher Jean Winterbed beschuldigt war. Der Angeklagte war von Baris nach Berlin   gekommen, um hier Arbeit zu suchen. Seine Bemühungen waren vergebens, feine Mittel zu Ende und seine 58 Mark erreicht. Da wurde thm Beschäftigung in

des Deutschen Reiches mit mehr als 100 000 Einwohnern betrug Schuld bei dem Wirth hatte schließlich die Summe von in Aachen   25,7, Altona   16,3, Barmen 19,0, Bremen   13,3, hen, hatte Diffeldorf 25,7, Elberfeld   20,7, Frankfurt   a. M. 15,6, Hamburg   feine Schuld nicht begleichen konnte, so zog er es vor, heimlich

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it Bororten 17,7, Hannover   18,9, Köln   26,6, Rönigsberg 29,9, Leipzig   16,3, Magdeburg   28,3, München   34,9, Nürnberg   16,1, Stettin   28,1, Straßburg   i. E. 21,1, Stuttgart   18,1 pro Mille. n anderen Großstädten Europas   mit mehr als 300 000 Cinwohnern betrug die Sterblichkeitsziffer in Amsterdam   15,9, handlungstermine wollte er das Unrechtmäßige seiner Hand Budapest  ( Borwoche) 29,0, Dublin   18,2, Liverpool 18,1, London  16,2, Baris 20,0, Petersburg  ( Vorwoche) 29,0, Warschau  ( Vor­bell." berichtoche) 25,7, Wien  ( Vorwoche) 21,9 pro Mille. 2726 Bugezogene, 2201 Weggezogene gemeldet, so daß sich die Bevölkerung mit Einrechnung der nachträglich gemeldeten Ge

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Da er fortzuziehen; um aber seinen bisherigen Wirth zu beruhigen, sandte er ihm einen Wechsel zu, den er ohne Weiteres mit dem Atzept seines zufünftigen Arbeitgebers verfah. Der Schwindel wurde bald entdeckt und Winterbed festgenommen. Im Ver lungsweise nicht einsehen; er meinte, daß Niemand geschädigt worden. wäre, wenn man die Sache hätte durch Arbeit dann antreten hätte die gehen laffen, und den Wechsel am Fälligkeitstermin einlösen tönnen. Der Staatsanwalt beantragte gegen ihn einen Monat Gefäng Strafe wurde aber durch die erlittene Untersuchungshaft für ver­

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borenen und des Buschlages, der den Weggezogenen erfahrungs niß und der Gerichtshof erkannte nach dem Antrage. wohnerzahl beträgt ſonach am Schluffe der Berichtswoche büßt erachtet.

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In der Woche vom 19. bis 25. August tamen

ten, Dr. Meldung Infeftions- Erkrankungsfälle an Typhus   37,

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Rajern 70, Scharlach 55, Diphtheritis 65. Rindbettfieber 4. Polizeibericht. Am 1. d. M. früh wurde in der Spree  , der Moabiter   Brücke, die Leiche des taubftummen obdach bis die Speifen Arbeiters Sabecte ans Land gezogen und nach dem ie Empfinduichenschaubause gebracht. Um dieselbe Zeit sprang ein

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Ein Piano unterschlagen zu haben, war der Kauf­mann Hermann Langbed, welcher gestern vor der 90. Abtheis lung des Schöffengerichts stand, beschuldigt. Der Anklage lag folgende Kaufgefchichte zu Grunde: Bei dem Instrumentenver täufer Diedrich erschien eines Tages ein Herr, welcher ein Piano laufen wollte. Dies war der Angeklagte Langbed. Das Geschäft wurde abgeschloffen und als Anzahlung empfing

Dienstmädchen in selbstmörderischer Abficht am Waterloo- Ufer Diedrich ein Afzept auf 31 Mart 50 Pf.; der Rest sollte Raten in den Landwehr- Kanal. Es wurde aber, ohne weiteren weise abgetragen werden.

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genommen zu haben, von einem Schiffer aus dem Beit wurde ein Kaufmann in dem Zimmer eines Hotels an der gezogen und nach der Charitee gebracht.- Bu derselben Leichenschauhaufe gebracht.-

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erhängt vorgefunden. Die Leiche wurde nach dem Vormittags fiel der Handelsmann

Langbed das In­Langbed zog es jedoch vor, das In­ftrument für den Preis von 230 M. zu verfilbern, obgleich bas selber ach der Angabe des Verkäufers einen reellen Werth von 500 bis 600 m. batte. Wer lein Geld empfing, war Diedrich, der nun die Angelegenheit der Staatsanwaltschaft unterbreitete. Lang bed räumt den Verkauf ein, behauptet aber, zwischen ihm und bas gehandelte Piano haben sollte. Das Ding sei übrigens ein

Mensch auf der Weidendammerbrüde plöglich rüdlings zur Erde Diedrich sei vereinbart worden, daß er freie Verfügung über wurde nach der tal. Klinit gebracht. Um dieselbe Beit schredlicher Alimperlaften" gewesen und ihm sei ein Stein vom machte ein Raufmann in seiner Wohnung in der Fennstraße Herzen gefallen, als fich endlich Gelegenheit zum Wiederverkauf

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wurde jedoch von

ben Versuch, fich feiner Ehefrau noch rechtzeitig losgeschnitten und durch einen herbeigeholten Heilgehilfen wieder ins Leben zurüc unbekannter, etwa 25 Jahre alter Mann vor dem Hause Louisen

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Nacht zum 2. d. M. wurde ein

gefunden habe. Der Entlastungszeuge Frenzel belundet zwar, daß er einmal zugeger: gewesen sei, als Langbed von Diedrich ein Piano unter gewiffen Bedingungen laufen wollte; damals wurde aber aus dem Handel nichts und beim Kauf des in Rede stehenden Instrumentes war er nicht zugegen. Auf

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1

Aneignung schuldig gemacht haben! Der Staatsanwalt beans tragte gegen Langbed 2 Monate Gefängniß. Zeuge Diedrich halblaut: Was, nur 2 Monate? Und ich, ja ich muß 3 Mos nate figen, weil ich mir meinen eigenen Flügel wiedergeholt babe! Kopfschüttelnd sett er sich auf die Zeugenbank nieder. Der Gerichtshof fand den Angeklagten schuldig und bestrafte ihn mit 4 Wochen Gefängniß.

Wegen Vergehens gegen das Sozialistengeleh war der Mufiler Baumann vor die 87. Abtheilung des Schöffen gerichts geladen worden. Ihm wird zur Last gelegt, am 2. Juni im Friedrichshain   mit einem Revolver geschoffen zu haben. Er wurde von einem in der Nähe patrouillirenden Bartwächter ers wischt und zur Wache gebracht, wo das gefährliche corpus delicti in Verwahrung genommen wurde. Der Staatsanwalt wollte die That mit 10 M. gefühnt wissen; der Gerichtshof verurtheilte den Angeklagten aber nur zu 3 M. und sprach die Einziehung der beschlagnahmten Waffe aus.

* Behufs Empfangnahme eines Verweises, auf welchen in einer voraufgegangenen Sigung erkannt worden war, erschienen zwei fleine Knirpse", die Knaben Hoffmann und Krüger, vor den Schranken der 89. Abtheilung des Schöffen gerichts. Beide hatten einige Biegelsteine von einem Bau ent wendet, was fie auch unumwunden einräumten. Hoffmann ist in dem Orte Deeß geboren. Vorsitzender: Wo liegt Deeg? -Hoffmann: Ich weiß es nicht. Vorsitzender: Du fennft doch das 7. Gebot, nicht wahr?- Hoffmann: Ja.- Vors figender: Nun, wie lautet das? figender: Nun, wie lautet das?- Hoffmann: Du sollst nicht ehebrechen!( Heiterkeit im Buschauerraum.) Nach den üblichen Vermahnungen fonnten sich die kleinen Miffethäter von dannen trollen.

* Daß auch der Herr Hauswirth oder dessen beffere Hälfte in ihrem eigenen Gebiete Hausfriedensbruch begehen fönnen, lehrte eine Verhandlung, die gestern vor der 89. Ab­theilung des Schöffengerichts geführt wurde. Des erwähnten Bergehens beschuldigt, mußte die Frau des Hauseigenthümers Heider, Adalbertstr. 26, auf der Anklagebant Blaz nehmen. Im Keller dieses Hauses wohnte im Frühjahr d. J. der Handelsmann Wilke, der dort aus irgend welchen Gründen nicht wohnen bleiben wollte. Deshalb wandte er sich an den Vermiether mit dem Ersuchen, ihn vom Kontrakte zu ent binden, was auch afzeptirt wurde. Es wurde nun vereinbart, daß Herr Wilke am 15. Deffelben Mos nats ziehen tönne, vorausgesetzt, daß die Miethe an diesem Tage gezahlt werde. Am 13. erschien plößlich die Feau Heider in der Wohnung des Miethers und frug diesen nach dem Verblerb einer Maschine, welche nach ihrer Meinung aus der Wohnung geschafft worden war. Herr Wilfe erklärte, daß er nichts fortgebracht habe, und forderte die zudringliche Frau auf, sofort seine Räumlichkeiten zu verlaffen. Die Frau Wirthin meinte aber, fte habe das Recht zu bleiben und der Miether fonnte fte erst nach einer nicht mißzuverstehenden An­deutung vom Gebrauch seines Hausrechts zum Verlaffen der Wohnung bewegen. Auf erfolgte Anzeige hatte die Staats anwaltschaft Anklage erhoben. Der Gerichtshof war der An ficht, daß die Angeklagte fein Recht hatte, in der Wohnung zu verweilen, und belegte fte deshalb mit einer Geldstrafe von 10 M. event. 2 Tagen Gefängniß.

Vorsicht bei Stammtischgesprächen! In einem Re ftaurationslolal zu Schmödwig befand sich im Frühjahr der Scheerenschleifer Kube, der die Vornamen Ambrofius Paulus führt. In die Unterhaltung anderer Gäste( den damals dem nächst bevorstehenden Regierungswechsel betreffend) mischte Kube fich in einer Weise ein, welche verschiedenen Anwesenden miss fiel, denn die Parallele, welche er 30g, veranlaßte den zufällig anwesenden Gendarm Grundmann, gegen Kube wegen Ma ieſtätsbeleidigung bezw. Beleidigung eines Mitgliedes des Re­aentenhauses Strafanzeige zu erstatten. Wegen des bezeichneten Vergehens hatte sich Kube vor der Ferienftrafkammer des Lands gerichts 11 zu verantworten; das Ergebnis der unter Ausschluß der Deffentlichkeit stattgehabten Verhandlung bewog den Ge richtshof, gemäߧ 97 R. St.- G.- B.. das gesetzlich zulässige Mindeſtſtrafmaß zur Anwendung zu bringen. Das Urtheil lautete daher auf 1 Monat Gefängniß.

Kleine Mittheilungen.

London  , 2. September. Nach einem Telegramm des Reuter'schen Bureaus" aus Wellington   von gestern wurden. in ganz Neuseeland   gestern Morgen fast eine halbe Stunde lang heftige Grderschütterungen verspürt. In Christchurch   stürzte der Thurm des Domes ein, mehrere andere Gebäude wurden bes schädigt. Die Einwohner verließen die Häuser, tehrten aber zu rück, nachdem die Gefahr vorüber war.

London  , 3. September. Wie das Neuter'sche Bureau" aus Baltimore   von gestern meldet, ist eine Reihe von Waaren magazinen in der Sharpstraße, zwischen der Lombard und Brattstraße gelegen, in einem der schönsten Stadtviertel durch Feuersbrunst zerstört worden. Eines derselben stürzte während des Brandes ein und sind dadurch 7 Feuerwehrmänner ge tödtet worden. Der Schaden wird auf 1 Millionen Dollars geschäßt.

000.008 Telegraphische Depeschen.

( Wolff's Telegraphen- Bureau.)

Hirschberg i. Schl., Montag 3. September. Infolge von andauernden starken Regengüffen beginnen die Gebirgs flüffe wieder zu steigen. Die Sandvorstadt ist zum Theil über schwemmt.

Hirschberg i. Schl., Montag, 3. September. Das Hoch­waffer ist in fortwährendem Wachsen. Der Bober und der Baden find um je einen Meter geftiegen.

Breslau  , Montag, 3. September. Das feit voriger Woche in der ganzen Provinz eingetretene und anhaltend starte tegenwetter hat allenthalben Hochwaffer zur Folge gehabt. Die meisten Gebirgsflüffe find bereits aus den Ufern getreten. Det

Glas find mehrere Orte durch die Neiße überschwemmt. Die Oder steigt rapid und hat bei Ratibor   bereits den höchsten Ufer punkt erreicht. Die telegraphischen amtlichen Hochwaffer Meldungen werden voraussichtlich im Laufe des heutigen Tages in der ganzen Provinz aufgenommen werden.

Warmbrunn, Montag, 3. September, Abends 6 Uhr. Das Waffer ist im Fallen, der Stand deffelben ist 1 Meter niedriger als am 3. Auguſt.

Triest  , Montag, 3. September. Der Lloyddampfer Espero" ist gestern Abend aus Konstantinopel   hier einge troffen.

traße 43 in Krämpfen liegend vorgefunden und nach der Chas Befragen muß Beuge zugeben, schon zweimal wegen Vers fommen.

Araße 7 ein feines Feuer statt.

gebracht. An demselben Tage fand im Hause Münz schiebung" eines Flügels bestraft worden zu sein. Beuge Diedrich,

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Am 2. d. M. gegen Mittag

ein leines, schwächliches Männchen, ist zum Termin von

machte ein 14 Jahre alter Knabe in der Wohnung seiner Eltern, Plößensee aus bertransportirt worden, wo er augenblicklich eine

Rebracht.

Um dieselbe Zeit fiel der Arbeiter Klaus in der

und linten Arm.

Eventualitäten geschüßt zu sein, führt er in der Hintertasche seines Rodes ein mehrpfündiges Stüd Brot mit sich, welches infolge Raummangels einige Boll hoch aus der Tasche gudt. im Sinne der Anklage wurden tontrattlich aus. Die Vereinbarungen das Instrument und der der Angeklagte durfte troffen nicht veräußern, bevor es vollständig bezahlt war. Vorfigender: Weshalb befinden Sie fich in Strafbaft?

gen, wurde aber noch rechtzeitig bemerkt und zum Leben zurüc Roßstraße von einem Dreitad, welches er anscheinend nicht zu lenten verftand, gerieth dabei unter eine vorüberfahrende Droschte Bur Sache fagt er ganz und erlitt dadurch nicht unbedeutende Verlegungen am Kopf in der Friedrichstraße   ein auf der Durchreise nach Rußland be griffener Arbeiter in selbstmörderischer Abficht vor einen ab Bahnhofsbeamten zurückgezogen und, da

Nachmittags warf sich auf dem Bahnhof

lichem Gutachten geistestrant

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London, Montag, 3. September. Der Uniondampfer Arab" ist auf der Heimreise gestern in Southampton   ange

Briefkasten der Redaktion.

Bel Anfragen bitten wir die Abonnements- Duittung beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht ertheilt.

Der Vorstand des Unterstühungsvereins der Maurer Berlin W wird freundlichst ersucht, die Adresse des Bereinstaffirers einzuschicken.

m. p. 100. Sie hätten Thre Anfrage wiederholen sollen.

Dreijähriger Abonnent 27. Wenn Sie Ihre Frau ermächtigt haben, den Miethskontratt mit Ihrem Namen Au

Bug, wurde aber noch rechtzeitig von den Beuge: Ich hatte einem Fräulein ein Piano geliehen und die unterschreiben, so find Sie an den Vertrag gebunden. Keiress

Der Charitee gebracht.

er nach ärzt­nach zu sein scheint, -Abends brannte ein Soldat im Hofe

bezahlte nicht; da bin ich hingegangen und habe es mir wieder Vor geholt; dafür muß ich nun 3 Monate brummen". figender: Dann werden Sie fich wohl einer widerrechtlichen

theils fann der andere Theil daraus, daß nicht Sie, sondern Ihre Frau den Kontraft unterzeichnet, irgend welche Einwen bungen herleiten.