toires."
eines Gebäudes versammelt find, genaueste Aufmert| Offiziere gegenwärtig waren. Es ist ein Stück meines Reper famkeit zu schenken und in jedem Falle der Ursache der Ent ftehung nachzuspüren und den Verlauf der Katastrophe festzus stellen. Er hat fich zu einem freiwilligen Kommissar für Brands unglüce in der ganzen Welt selbst ernannt und waltet seines Amtes mit einer Gewiffenbaftigteit, die nicht unbemerkt geblie ben ist. Der Verein für Gesundheitstechnik ist denn auch eben. falls auf ihn aufmerksam geworden und hatte Herrn Gilordone eingeladen, bei ihrer Generalversammlung im Sep. tember 1888 den einleitenden Vortrag über die neuesten Er fahrungen auf dem Gebiete der Theater- Sicherfragen" zu übernehmen. Dieser Vortrag liegt iezt in Form einer Bro Schüre vor.
Es ist nicht die Abficht, auf den Inhalt des Vortrages hier einzugehen. Dazu ist, schreibt die Nat. Beitung.", das Material zu wenig geordnet und durchgearbeitet. In dieser Richtung liegt die Schwäche der Arbeit. Aber es ist immerhin sehr ver Dienstlich, fich der mühevollen Aufgabe des Zusammentragens zu unterzieben. Zum ersten Male bekommt man ein Bild von dem großen Buge, der unerbittlich durch diese lange Neihe von Brandopfern geht, daß fast überall Nachlässigkeit und Kurz fichtigkeit die Schuld trug und daß das Feuer fast ausnahms Los bei den großen Theatern in den Soffiten in der Nähe des Schnürbodens ausfam. Und es ist ferner eine bemerkenswerthe Thatsache, daß die meisten Theaterbrände auf England ents fallen, deffen Blätter", wie der Verfasser sagt, so oft den faulen Muth gehabt haben, den Werth der Feuerschuß und Von dem eisernen Vorhang, Rettungsmittel anzuzweifeln." Von dem eisernen Vorhang, Den der Verfasser übrigens nicht entbehrt wiffen möchte, hält Derselbe nicht zu viel. Er glaubt nicht, daß selbst ein eiserner Vorhang, wenn das Feuer einmal auf der Bühne ist, um sich gegriffen hat, länger als 20 bis 25 Minuten Stand halten fönnte. Aber Minuten find für ein gefährdetes Publikum Ewigkeiten und deshalb ist die angegebene Zeit bei weitem nicht fo furz, wie es auf den ersten Blick erscheint.
In den ersten acht Monaten dieses Jahres find ebenfalls wieder belangreiche Theaterbrände zu verzeichnen. Die Liste des Herrn Gilordone führt ebenfalls 11 auf, was angesichts des Umstandes, daß eigentlich erst in fünf Monaten gespielt worden ist, sehr viel ist. Am 1. Januar brannte das Alhambratheater in Antwerpen . Es fand gerade teine Vorstellung statt. Am 3. Januar folgte das Theater in Bolton ( England). Es brannte vollständig nieber. Ferner am 29. Januar wurde das Theater des Variétés in Madrid vollständig eingeäichert. Der 12. Februar sah zwei Theater finten: Das Theater in Blyth( Pennsylvanien) und das Ranzenbergtheater in New York . Bei letterem tamen fieben Personen um. Am 28. Februar brannte das Squaretheater in New- York ab. Es befand sich in einem Hotel und Fremdenzimmer waren über dem Schnürboden. Der 29. März brachte wieder zwei Brände: das Nationaltheater in Jaffy brannte total nieder, mit dem Theater in Steubenville ( Ohio ) verbrannte eine Schauspielerin. Schrecklich war der 31. März. In Oporto ( Portugal ) fielen 240 Personen einem schrecklichen Theaterbrand zum Opfer. Das Theater in Grantham ( England) verbrannte am 22. April in hoffentlich auf recht früher Morgenstunde. Und den Schluß lange Zeit macht die Zerstörung der Bouffes Bordelais in Bordeaur, eins der schönsten Provinztheater. Das Feuer tam in der Küche aus.
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Der Verfasser kommt zu der Ueberzeugung, daß weder der eiserne Vorhang, noch Rauchschlote, noch maffive Konstruktion, viele Ausgänge, aufmerksame Bewachung und Vorsicht allein die Ausdehnung des Brandes in einem Theater verhindern und den Verlust von Menschenleben verhüten tönnen, sondern daß es aller dieser Mittel zusammen bedarf. Andererseits aber unter Schäßt er auch nicht den hohen Werth der Vorsicht und kommt fogar zu dem Schluffe: Auch ein altes und selbst schlecht ge bautes Theater ist zu erhalten und zu schüßen, wenn in dasselbe Der Geist der Ordnuna, der opferbereiten Fürsorge und der fteten, tampfbereiten Wachsamkeit dauernd eingezogen ist."
Hausfuchung. Gestern Vormittag gegen 8 Uhr wurde bei dem Tischler Albert Grundmann eine polizeiliche Haussuchung nach verbotenen Schriften abgehalten. Gefunden und beschlagnahmt wurden 5 Exemplare des Sozialdemokrat" und 1 Exemplar, Baftiat Schulze".
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Flüchtiger Hansdirner. Der 42 jährige Hausdiener Jacob Fetta aus Stradau im westpreußischen Kreise Neustadt gebürtig, ist am Sonnabend mit 5000 M., die ihm sein ,, Brotherr", der Bautechniker W. Hamann, Bülowfir. 97, zur Einwechslung in der Reichsbant übergeben, flüchtig geworden. Scheinbar um die Verfolgung aufzuhalten, hat Fetta noch vor der Flucht vom Boftamt 46 am Anhalter Bahnhof einen Rohr postbrief folgenden Inhalts an seinen Herrn geschickt: Guter Herr! Traurige Nachricht! Ich habe von Jemand eine Brise bekommen, jedenfalls ist es ein Abgesandter von S.( einer ihm feindlich gefinnten Perfon), ich bin dann eingedruffelt, als ich wach wurde, war das Geld weg, ich gehe ins Waffer. Besten Gruß. J. Fetta" Daß diese Schilderung nur eine erdichtete ist, geht aus Verschiedenem unzweifelhaft hervor. Fetta hat seine Flucht eingehend vorbereitet und namentlich in den letzten Tagen verschiedene überflüffige Sachen zu veräußern gesucht, mit dem bestimmten Hinweis, daß bis zum Sonnabend seine Angelegen heiten geregelt sein müßten. Grund der Flucht war die Ers fenntniß seiner derzeitigen mißlichen Lage. Er war zu 150 M. Schadenersas verurtheilt worden, weil durch seine Schuld ein biffiger Hund einen Mann verlegt hatte, und seine Bemühungen, die Summe von Verwandten und dergleichen zu borgen, waren vergeblich gewefen. Außerdem schwebte gegen ihn ein Ver fahren wegen Bedrohung des oben genannten S., und endlich war ihm seines jähzornigen Charakters wegen gekündigt worden. Man nimmt an, daß sich Fetta nach Magdeburg gewendet hat, wo er früber gedient hat. Er ist 1,65 Meter groß, hat sogenannte O- Beine, scharfmartirte Gefichtszüge, lange, spize Nase, dunkel braune Haare, ftrupgigen Schnurrbart und eine große Narbe auf dem Hinterkopf. Er spricht den westpreußischen Dialekt, jenes gebrochene Polnisch- Deutsch, und war bekleidet mit grauem Argebrochene Polnisch- Deutsch, und war bekleidet mit grauem Ar beitsjaquet, grauer Hose, Papierwäsche und schwarzem Filzhut von runder Form.
Nach dem Kl. Journ." hat eine sozialdemokratische Rundgebung, wodurch die Polizei Veranlassung zum Einschreiten fand, am Sonnabend in der fünften Nachmittagsstunde in, bez. vor einem Neubau in der Diedenhofenerstraße, am Wafferthurm vor dem ehemaligen Schönhauser Thor stattgefunden. Dort sollte von den Bauhandwerkern das Richtfest gefeiert werden. Schon die Richtfrone, welche fast durchgängig mit rothen Blumen und rothen Taschentüchern geschmückt war, erregte An stoß bei der Polizei, der es ferner auffiel, daß eine große Anzahl Arbeiter von anderen Bauten am Schauplas erschienen waren. Nachdem der Polier die Festrede gehalten und unter Tuschs der Mufit Hochs auf die Bauherren ausgebracht worden waren, schrie plöglich ein Unbekannter aus der versammelten Menge mit Stentorstimme: Es lebe die Sozialdemokratie, Wilhelm Liebknecht lebe hoch!" Die Menge stimmte zum großen Theil in den Hochruf ein, gleich aber schritt auch die Polizei ein. Die Fortsetzung der Festlichkeit wurde verboten und sowohl der Neubau als auch die Straße durch die Beamten frei gemacht. Unter Abfingung sozialistischer Lieder zog die Menge von dannen. Uns ist von dem Vorfall nichts bekannt geworden.
Auf dem Gesundbrunnen an der Brücke über die Banke wurde Sonntag früh am Uferrande die angeschwemmte Leiche eines 12jährigen Mädchens gefunden, in welchem die Stief. tochter eines Handwerkers erkannt wurde. Das unglückliche Kind soll sich am Sonnabend Nachmittag aus dem elterlichen Hause mit der Abficht eines Selbstmordes entfernt haben, weil es eine leichte Schulstrafe zu erwarten hatte.
Abgefaßt. Dem in der Bergstraße wohnenden Chemiter B. war vor furzem von seinem Dienstmädchen die wenig er freulice Nachricht hinterbracht worden, daß sich seit einiger Zeit im Kohlenkeller die unerträglichsten Meitzeichen vorfänden, welche auf einen stillen Theilhaber" schließen ließen. Der Chemiler traf ruhig einige Maßnahmen, und 2 Tage darauf wurden die gesammten Bewohner dis Hauses durch einen heftigen Knall aus ihrer Ruhe aufgeschreckt: beim Vizewirth war der Dfen auseinander geflogen. Während sämmtliche Nachbarsleute an der Stelle der Verwüstung standen, schrieb Herr B. an den Vizewirth ein Briefchen, in welchen er ihn um eine dringende Unterredung bat, nach deren Beendigung man den stellvertreten. Den Hausherrn in recht trübseliger Haltung feiner Wohnung zu eilen sah, und der Verbrauch der B.'schen Kohlen wieder auf ein ganz normales Maß zurückgegangen ist.
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Boetische Unterhaltung. Saft( zur Kellnerin):„ Süßer Kellnerin: Sie haben wohl Buffel, gieb mir ein Ruffel!" Kellnerin:" Sie haben wohl ' nen Fuffel- oller Duffel!"
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Auch ein Vorzeichen. Wie empfängt Sie nur Thre Frau, wenn Sie so spät nach Hause kommen?" O, das seh' ich schon in der Küche." Woran denn?" Am Besen, wenn der da steht, dann ist alles gut." „ Und sonst?"-" Sonst hat die Alte ihn mit' reinge nommen."
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Eröffnung des Berliner Theaters". Das neue Barnay'sche Berliner Theater", das aus der alten Walhalla" fich erhoben, wurde am Sonntag Abend vor einem glänzenden, hauptsächlich geladenen Publikum eröffnet. Das neue Haus, das zugleich einen stolzen und behaglichen Anblick gewährt, war mit Blumengewinden festlich geschmückt, das Publikum erschien im Feststaat. Garderoben, Korridore, Ausgänge, alles zeigt fich ebenso bequem wie zweckmäßig und beruhigend. An die Ein tretenden wurden Blumen, ferner glänzend ausgestattete Fest programme mit einem Begrüßungsgedicht von E. v. Wildenbruch vertheilt. Der erste Att des Demetrius", firoßend von. Leben, Leidenschaft und Feuer, erzielte eine hinreichende Wirkung und den stürmischsten Beifall. Der Erfolg blieb der Aufführung bis zum Schluffe getreu.
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Kein Wort des Lobes mag aber zu hoch gegriffen er scheinen für den unendlichen Fleiß, den die Regie im fleinen und fernften gezeigt hat für den Aufwand an reichen und ge fchmadvollen szenischen Wirkungen. Wie düfter und unheim lich lag der Klosterhof mit seinen Schnee und Eisflächen, ein Bild des Todes und ein Symbol der Hoffnungslosigkeit für Die unglückliche Marfa , die ihren Sohn betrauert, bis die Nach richt, daß Demetrius lebt, in ihrer Seele in ihrer Seele trnnfenes Entzüden hervorruft. Das Wohnzimmer im Kreml , wo Bat Boris bei der Nachricht vom Einrüden des Demetrius Gift nimmt, und der verrätherische Doowalski diesen gefangen neh men will, war im höchsten Maße charakteristisch und stimmungs voll. Der Aufruhr der Polen , das hereinstürmen der Ruffen die ihren jungen Herrscher befreien, die Kriegsmufit, die Jube rufe, Alles vereinigte sich zu einem prächtigen Gesammtbilde Die Dekoration des vierten und fünften Attes, tiefer Saal im Kreml , war in zwei durch einen Vorhang getrennte Hälften aetheilt worden. Hier trifft Marfa zum ersten Male ihren Sohn, um fich im Innern schaudernd von ihm abzuwenden hier erfährt Demetrius das Geheimniß seiner Gebu aus Romla's Munde, hier trifft ihn endlich die Kugel, nachd feine Mutter ihn vor versammeltem Volte verleugnet hat. der Auswahl dieser Dekorationen, in der Aufstellung und nauesten Einübung der Massen war eine Sicherheit und Präzif ohne Gleichen erreicht worden.
Barnay wurde schließlich immer und immer wieder gerufe bis er vortrat und gerührt, in überquellender Freude die lu aber aufrichtige Ansprache hielt:„ Ich bin glücklich!"
Als besonders günstig für die Reichshauptstadt muß es nu mehr betrachtet werden, daß man jetzt auch zu einem erschwing lichen Preise ein gutes Schauspiel sehen kann. Schon deswegen ist dem Direktor Barnay ein glänzender Erfolg zu wünschen
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Die erste Schwurgerichtsfithung fand gestern is fleinen Schwurgerichtssaale unter dem Voifig des Henn Land gerichtsraths Rannenberg statt. Es handelte sich um eine Rörpe verlegung mit tödtlichem Ausgange, welche dem Arbeiter Augu André zur Laft gelegt wurde. Die Antlage bafrte auf folgen dem Thatbestand: In der Keffelschmiede der Maschinenbauanta Cyclop waren am 13. April d. J. die Arbeiter André und Schönfeldt mit einander in Streit gerathen, weil der erstere d letzteren nicht gestatten wollte, ein Stück Eiſen in seinem Feuchte warm zu machen. Von beiden Seiten wurden beleidigende Ausbrücke gebraucht und Schönfeldt zog es schließlich vor, Eisen in dem Feuer eines anderen Kollegen glühend zu machen Nachdem dies geschehen war, machte er sich an einem Fabri fchranke, der fich in der Nähe von André befand, zu schaffen An die Thür dieses Schrantes hatte André seinen Besen g stellt und Schönfeldt, der öffnen wollte, stieß den Besen etme auffällig zur Seite, so daß derselbe auf den Boden niederfid Hierüber wurde André so aufgebracht, daß er den Besen beiden Händen am verkehrten Ende faßte und den Stiel aller Kraft auf den Kopf des Schönfeldt niedersausen Der Hieb war so wuchtig geführt, daß der Verlegte blutüberke de strömt zur Seite taumelte und fich fofort zu eine Arzte begeben mußte, wo ihm ein Verbond angele wurde. Der behandelnde Arzt, Dr. Pompeyti, ertan fofort die Schwere der Verlegung und gab dem Beschädig die nöthigen Verhaltungsmaßregeln, worauf er denselben na Haufe begleiten ließ. Der Vorfall hatte sich am Freitag ereign Am Sonntag fam Schönfeldt noch selbst zum Arzt, um weiter deffen Behandlung zu unterziehen; aber bereits am Mo tag wurde der Arzt zu dem Patienten gerufen, bei dem fich noch nachträglich das Wundfieber eingestellt hatte. Am nächfi Morgen bemerkte der Doktor, daß der Krante von der Wun rose befallen war und am Donnerstag war dessen Zustand gefährlich, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte, er am Freitag verftarb. Der Angeklagte André, welcher Der Untersuchungshaft vorgeführt wurde, räumte die That er will aber von dem Vecstorbenen, mit dem er in Wortwed gerathen war, gereizt worden sein. Auch habe es nicht in fein Abficht gelegen, den Schönfeldt auf den Kopf zu treffen, et demselben nur einen Denkzettel geben wollen. Aus den fundungen der Beugen ergiebt fich der geschilderte Sachverhalt Ob der Angeklagte die Absicht hatte, speziell den Kopf feine Gegners zu treffen, wiffen die Beugen nicht und ebensomen ift ihnen bekannt, ob dem fritischen Moment ein Wortwede
Bewegung der Bevölkers ng der Stadt Berlin . In der Woche vom 26. August bis 1. September fanden 162 Che schließungen statt. Lebendgeboren wurden 859 Kinder, darunter 84 außerehelich, todtgeboren waren 41 mit 4 außerehelichen. Die Lebendgeborenen find 31,2, die Todtgeborenen 1,5 pro Mille der Bevölkerung, die außerehelich Geborenen find bei den Lebendgeborenen 9,8, bei den Todtgeborenen 9,7 pCt. Die Bahl der gemeldeten Sterbefälle betrug 638, die fich auf die Wochentage wie folgt vertheilen: Sonntag 103, Montag 104, Dienstag 97, Mittwoch 89, Donnerstag, 81, Freitag 73, Sonnabend 91. Von den Gestorbenen erlagen an Mas fern 3, Scharlach Rose Diphtheritis 14, Bräune 3, Keuchhusten 7, Rindbeitfieber 1, Typhus 6, Ruhr, Syphilis 2, Altersschwäche 21, Gehirnschlag 12, Lungenentzündung 25, Lungenschwindsucht 60, Diarrhöe 63, Brechdurchfall 102, Magen barmfatarrh 25. Durch Vergiftung famen 3 Personen um, hiervon 1 durch Selbstmord, 2 durch Alfohol Vergiftung ( Delirium tremens). Eines gewaltsamen Todes starben 11 Personen, und zwar durch Verbrennung oder Verbrühung 1, Ertrinten 4, Erhängen 6. Hierunter find 9 Todesfälle durch Selbstmord herbeigeführt. Dem Alter nach sind die Gestorbenen: unter 1 Jahr alt 320( 50,2 pCt. der Gefammtsterblichkeit), 1-5 Jahre 72, 5-15 Jahre 15, 15 bis 20 Jahre 10, 20-30 Jahre 27, 30-40 Jahre 43, 40 bis 60 Jahre 66, 60-80 Jahre 72, über 80 Jahre 13 Personen. In hiesigen Krankenhäusern starben 112, einschließlich 18 Aus wärtige, welche zur Behandlung hierher gebracht waren. Auf die Standesämter vertheilen fich die Todesfälle folgendermaßen: Berlin Köln Dorotheenstadt ( 1) 25, Friedrichstadt ( u) 13, Friedrich- und Schöneberger Vorstadt( 1) 25, Friedrich, und Tempelhofer Vorstadt( V) 48, Louisenstadt jenseits, westlich ( Va) 48, Louisenstadt jenseits, östlich( Vb) 45, Louisenstadt dies feits und Neu- Köln( VI) 39, Stralauer Viertel, westlich( Vlla) 62, Stralauer Viertel, östlich( V.Ib) 44, Rönigstadt( VI) 32, Spandauer Viertel ( IX) 34, Rosenthaler Vorstadt, Südlich( Xa) 43, Rosenthaler Vorstadt, nördlich( Xb) 31, Dranienburger Vorstadt( X) 42, Friedrich Wilhelmstadt und Moabit ( XII) 46, Wedding ( X) 61. Die Sterbefälle find 23,2 pro Mille der fortgeschriebenen Bevölkerungszahl ( 1 440 855). Die Sterblichkeitsziffer in folgenden Städten des Deutschen Reiches mit mehr als 100 000 Einwohnern betrug in Aachen 21,6, Altona 177, Barmen 17,0, Bremen 18,4, Breslau 29,0, Chemnitz 38,5, Danzig 22,0 Dresden 23,3, Düffeldorf 24,9, Elberfeld 27,6, Frankfurt a. M. 15,6, Hamburg mit Vororten 20,3, Hannover 21,7, Köln 28,4, Königsberg 30,2, Leipzig 21,2, Magdeburg 28,0, München 32,3, Nürnberg 25,0, Stettin 36,2, Straßburg i. E. 23,3, Stuttgart 16,8 pro Mille. In anderen Großstädten Europas mit mehr als 300 000 Einwohnern betrug die Sterblichteitsziffer in Amsterdam 15,5, Budapest ( Vorwoche) 29,4, Dublin 20,4, Liverpool 19,7, London 16,4, Paris 19,6, Petersburg ( Vorwoche) 29,4, Warschau ( Vorwoche) 26,2, Wien ( Vorwoche) 19,9 pro Mille. Es wurden 2286 Bugezogene, 1610 Weggezogene gemeldet, so daß fich die Bevölkerung mit Einrechnung der nachträglich gemeldeten Ge borenen und des Buschlages, der den Weggezogenen erfahrungs mäßig zugerechnet werden muß, um 790 vermindert hat; die Ein wohnerzahl beträgt sonach am Schluffe der Berichtswoche 1 441 645. In der Woche vom 2. bis 8. September tamen zur Meldung Infektions- Erkrankungsfälle an Typhus 22, Mafern 58, Scharlach 62, Diphtheritis 98. Kindbett fieber 2.
Die Steckbriefliche Verfolgung des Gedankenlesers" Cumberland haben wir f. 3. gemeldet. Herr Cumberland, welcher jetzt in London vermeilt, versichert Jedem, der es hören will, daß es fich bei dem Erlaffe eines österreichischen Steckbriefs gegen ihn um ein Mißverständniß, resp. um eine Personenvers wechslung handeln dürfte. Er sei um die bezeichnete Beit gar nicht in Johannisbad gewesen(?), dem Drte, wo er die öster reichische Flagge verhöhnt haben soll. Einem Reporter der Pall Mall Gazette " bemerkte er, schon öfters hätten andere thm nachgeahmt, und zwar unter seinem Namen, so daß er mehr als einmal dagegen eingeschritten set. Er respektive Desterreich und es würde ihm nicht einfallen, deffen Flagge zu infultiren. Meine Aufführungen haben mit Flaggen gar nichts zu schaffen", unterbrach fich dann aber und sagte: fuhr er fort Halt! Vor etwa vier Jahren versuchte ich ein Experiment mit General Gurto in Warschau , wobei es sich um eine Flagge han. delte. Die Aufführung fand im Palais statt, in welchem fich eine Suite von drei Staatszimmern befindet. Ich ersuchte den General, sich vorzustellen, daß diese den Schauplag eines Krieges bedeuteten, und daß er dort einige militärische Manöver aus führe. Ich verließ das Bimmer, während er fich damit beschäf tigte, kehrte dann mit verbundenen Augen zurüd, nahm seine Hand und es gelang mir, die Spur der Manöver ausfindig zu machen, welche damit geendet, daß sein Taschentuch als Flagge auf einer imaginären feindlichen Pofition aufgezogen wurde. Das Warschauer Experiment habe ich viele Male wiederholt, in Deutschland , Desterreich und Holland , in der That überall, wo
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Polizei- Bericht. Am 15. b. M. Nachmittags schaufelten fich auf dem Hore des Grundstücks Boyenstr. 12 fünf Knaben an einer dort lose aufgestellten Treppe, bis diese um und auf ben Knaben Schubert fiel. Als dieser unter derselben vorge zogen wurde, war er bereits todt. Nach dem Urtheil des her beigerufenen Arztes ist der Tod anscheinend infolge der erlittenen Gehirnerschütterung eingetreten.- Abends fiel eine Frau beim Ueberschreiten des Fahrdammes der Rosenthalerstraße über das dort gelegte Klettergeleise der Pferdebahn und erlitt hierbei wesentliche Verlegungen an beiden Knien. Um dieselbe Zeit wurde eine Kellnerin auf dem Hofe des Grundstücks Bergstraße 62 mit Verlegungen an der Stirn todt aufgefunden. Anscheinend ist dieselbe von der nach dem Hofe führenden Treppe gefallen. Die Leiche wurde nach dem Leichenschauhause gebracht. Die Thätigkeit der Feuerwehr wurde in den lezten 24 Stunden wiederholt durch nicht bedeutende Brände in An Am 16. d. M. früh wurde an der spruch genommen. Stralauerbrücke die Leiche eines etwa 30 Jahre alten Mannes aus dem Waffer gezogen und nach dem Zeichenschauhause ge bracht. Um dieselbe Zeit sprang ein 12 Jahre altes Mädchen in selbstmörderischer Abficht von der am Marktplatz in der Prinzen Allee belegenen Laufbrücke in die Panke , wurde aber alsbald wieder herausgezogen und seinen Eltern zugeführt. An demselben Tage fanden Auguftstr. 9 und Wilhelmstr. 40 unbedeutende Feuer statt.
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voraufging. Das Geräusch der Maschinen und Effen sei fo flat
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gewesen, daß fie unmöglich derartige Wahrnehmungen fonnten. Beuge Dr. Pompetly erklärt, Echönfeldt sei an fraglichen Tage mit einer schmugigen Müge auf dem Kopfe ihm gekommen; auch die Wunde sei sehr unrein gewesen er habe erst die Haare rings um die Stelle abschneiden bevor dieselbe gründlich gereinigt werden konnte.
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Wohnung geführt werden mußte. Präsident: Meinen Sie
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Blutverlust hatte den Verletzten so geschwächt, daß er nach feina die Rose eine Folge der Verwundung war? Beuge: benfall war das so. Auch das Delirium, welches sich bei dem Kranten einstellte, muß als eine Folge der Verlegung angesehen werden
Präfident: War der Verstorbene ein Gewohnheitstrinter! sehr solider Mensch. Der Krante tann auch, ohne Gewohnheit Zeuge: Soweit ich ihn fannte, war er fein Trinker, sondern ein
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trinter im vulgären Sinne zu sein, vom Delirium befallen Wittwe Schönfeldt erscheint mit Thränen in den
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auf dem Zeugenstand. Nach ihrer Aussage war der Verforbe sehr friedlichen Charakters. Schnaps trant er selten und aud dann nur in geringem Maße. Aus dem ftieren Blid in man ihn vom Arzte zu Hause brachte, sei er gleich ohnmächli geworden. Geheimer Medizinalrath Dr. Wolff und Meb sinalrath Dr. Long geben eine Darſteuung von dem Befun nach erfolgter Obduktion. Demnach ist der Tod infolge
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Bereiterung der Kopfhaut eingetreten. Der Knochen fet ni
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verlegt gewesen. Es tönne- so meinte Herr Long
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Frage berechtigt erscheinen, wie es fomme, daß ein Menscha solcher Verlegung sterben tönne. Darauf glaube er die Antw geben zu müffen, daß wahrscheinlich eine Infektion stattge habe. Ob nun die infizirenden Stoffe in der Kopfhaut faßen oder durch irgend eine Ursache in die Wunde h langten, müffe dahingestellt bleiben; Thatsache sei indeffen
die Wunde den Tod des Schönfeldt veranlaßt habe.
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dent legte nunmehr den Geschworenen folgende Fragen 1. Ist der Angeklagte schuldig, den verstorbenen Schönfeldt o säglich körperlich mishandelt zu haben? 2. Ist die Körpe verlegung mittelst eines gefährlichen Werkzeuges erfolgt?& der Tod infolge dieser Verlegung eingetreten? 4. Sind b Angeklagten mildernde Umstände zuzubilligen? Nach einig Bemerkungen des Präfidenten über den Abstimmungsmodu ginnen die Plaidyers. Staatsanwalt Krobitsch: Meine be Geschworenen! Während sonst der Wille des Thaters bel
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