Herr Sefchonned als erster Redner in der Diskussion geht auf Die Ausführungen des Referenten ein, bemerkt, daß die Dris Irantentaffen von Anfang bis jetzt den freien Hilfskaffen stets feindlich gegenüber geftanden haben und bringt zum Beweise einen Artikel der Nordd. Allg. 8tg." zur Verlesung, sowie verschiedene Aeußerungen von Innungsmeistern des jetzt in Berlin tagenden Innungstages, welche alle darauf hinaus laufen, den freien Hilfskaffen müsse das Lebenslicht ausgeblasen werden. Redner fommt zu dem Schluffe, daß es Pflicht eines jeden denkenden Arbeiters ist, hiergegen Stellung zu nehmen, um dagegen zu protestiren, daß zugestandene Rechte genommen, ohne das andere gegeben werden, und daß Schatten schon genug auf Seiten der freien Hilfskaffen fich befindet. Deshalb habe jeder darnach zu streben, daß nicht noch mehr Schatten, sondern mehr Licht den freien Hilfskaffen zugewendet wird, und wenn Jepteres nicht sein könnte, daß wenigstens das vertheidigt würde, was schon seit Jahren zugestanden sei. Herr Sigmann als nächstfolgender Redner glaubt annehmen zu können, daß den Hilfskaffen genug Licht zu Theil wird, da den Ortskaffen die Pflicht obliegt, nicht nur trante, sondern auch alte Arbeiter auf­zunehmen, wohingegen die Hilfskaffen solche Personen zurückweisen tönnen. Diese Ansicht wird von Hrn. Jefchonned gründlich widerlegt, ber unter anderm auf den Beitrag der Arbeitgeber für die Drtstrantenkaffen hinweist. Verschiedene Redner sprachen in Demfelben Sinne wie der Referent, und bringen Fälle zur Renntniß, welche ein eigenthümliches Licht auf die Meister sowie auf die Ortskaffen werfen. So wird unter anderm erwähnt, baß der Schneidermeister Ebel in Gemeinschaft mit seinem Bruder, welcher Kafftrer in der Ortskrankenkaffe ist, seine Ge­fellen mit Gewalt der freien Hilfskaffe zu entfremden sucht, wo bei fie wiffentlich Unwahrheiten verbreiten, wie z. B. daß ein Mitglied der freien Hilfstaffe nicht länger als 14 Tage seinen B.trag schuldig bleiben dürfe, sonst müsse er schon bei der Orts taffe angemeldet werden. Wenn dann den Herren das Statut der freien Hilfslaffe vorgelegt wird, um den Beweis zu erbringen, bag 13 Wochen lang den Beitrag schuldig bleiben noch nicht musschließt, dann heißt es: Das ist Nebensache, Sie müssen der Drtstaffe beitreten." Diese Eröffnungen riefen einen Sturm der Entrüftung hervor, und veranlakten folgende Resolution: In Der heutigen Versammlung in Dischel's Salon, Sebastianstr. 39, des Kranken Unterstügungsbundes der Schneider sprachen sämmt liche Rebner für das Weiterbestehen der freien Hilfskaffen in jepiger Form; die Versammlung protestirt demgemäß gegen jede Beschränkung derselben, hat die Meinung, daß die Krankenvers ficherung nur in obigen Kaffen richtig gehandhabt wird, und verpflichtet fich, gegen jede Beeinträchtigung mit aller Kraft Front zu machen. Es wäre daher Pflicht eines jeden Arbeiters, Bei der Abstim einer freien Hilfskaffe fich anzuschließen." mung wird diese Resolution einstimmig angenommen. Nach bem noch der Vorfißende gemahnt hatte, im Sinne dieses Be schluffes zu handeln, wurde die Versammlung geschloffen.

stellen fabrizirt, so lann doch bei benfenden Menschen ein folcher Meistertitel nicht als Ehrentitel betrachtet werden. - Ohne daß der Referent das Schlußwort nahm, um Die gegen seinen Vortrag gemachten Einwendungen richtig zu stellen, schloß der erste Punkt der Tagesordnung. Nach Erledigung verschiedener Vereinsangelegenheiten erfolgte Schluß der Versammlung nach 12 Uhr.

Die öffentliche Generalversammlung für sämmt­Hiche Zimmerleute Berlins und Umgegend, welche unter Worfte des Herrn Seist am 15. d. M. im Neuen Klubhause" stattfand, war einberufen worden zwecks Abrechnung des Aus­Tunfts- und Arbeitsnachweise- Bureaus der Zimmerleute Berlins und Umgegend. Herr Jäckel erstattete zunächst den Kaffenbericht po 1. und 2. Quartal 1888. Diesem zufolge betrug die Ge fammtausgabe 340 M. 25 Pf., die Gesammteinnahme 236 M. 45 Pf., der Bestand ultimo 1887 betrug 77 M. 78 Pf., in Summa 314 M. 23 Pf. Die Jahresabrechnung für das erste Jahr des Bestehens des Auskunfts- und Arbeitsnachweisebureaus wies eine Gesammtausgabe von 1838 M. 47 Pf. und eine Ge fammteinnahme von 1812 R. 45 Pf. auf. Dem Kafftrer, Herrn Jäckel, wurde Decharge ertheilt. Im Anschluß hieran brachte Herr Jädel verschiedene heitle Buntte, den Vorsitzenden des Arbeitsnachweises, Herrn Schulz, betreffend, zur Sprache, welche sehr unangenehm berührten. Herr Schulz war nicht anwesend. Die Abrechnung der vom Arbeitsnachweis veranstalteten Dampfer. partie ergab eine Einnahme von 348 M. 60 Pf., eine Ausgabe Don 499 M. 45 Pf., mithin ein Defizit von 150 M. 85 Pf. Daffelbe ist vorläufig aus privaten Mitteln gedeckt worden. Nach Erledigung dieser Angelegenheit fand die Neuwahl der Kom­mission statt. In dieselbe wurden gewählt die Herren Jäckel, Tiet, Jeffrey, Jordan und Sonntag. Die Aemter wird die Rommiffion unter sich vertheilen. Gemeldet haben sich in diesem Jahre etwa 600 Gefellen, in Arbeit gestellt wurden etwa 200 Befellen.

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Die Billets zu dem am 13. nächsten Monats in Heidrich's Sälen in der Beuthstraße stattfindenden Oktober vergnügen des Vereins find von jest ab in Vereinsverfamm lungen, auf den Bahlstellen und bei den Vorstandsmitgliedern zu haben. Die nächste Versammlung findet am Sonnabend, ben 22. September, in Jordan's Salon, Neue Grünstraße 28, statt. In der Versammlung, sowohl wie jeden Sonnabend auf den Bahlstellen werden neue Mitglieder aufgenommen. Tischler Berlins , verfäumt es nicht, dem Fachverein beizutreten! Wir find bestrebt, das Gewert zu heben durch Wahrung der Inter­effen der Mitglieder, Rechtsschutz in gewerblichen Streitigkeiten, wiffenschaftliche Vorträge, eine reichhaltige Bibliothek mit den besten Werlen und einen immer mehr zur Geltung tommenden Arbeitsnachweis, außerdem Unterstügung in Noth! Das bietet Euch schon heute der Verein, troß seiner beschränkten Mitglieder zahl. Viel mehr könnten wir leisten, wenn Ihr Alle dem Verein beitreten wolltet!

Naturheilverein Canik". Der letzte Vortragsabend des Vereins war am 12. September, und zwar wurde an diesem Abend der 1. Lehrkursus über die Anwendungsformen der Naturheilmethode" vom Direktor des Kurbad Eaniz" Herrn M. Canig abgehalten. Redner führte, ehe er die verschiedenen Badungsarten praktisch durchnahm, etwa folgendes aus: Da die Naturheilkunde das Fieber" und die Entzündung" immer als Heilsbestrebungen" des Organismus ansteht, als eine fräftige Anstrengung des Körpere, sich von ab, und einge lagerten Krankheitsstoffen zu befreien, betrachtet, sucht sie auch derartige günstige Ausscheidungsbestrebungen nicht, wie es sehr berartige günstige Ausscheidungsbestrebungen nicht, wie es sehr oft von der Medizinalheilkunde aus geschieht, zu unterdrücken und zu hemmen, sondern das Fieber und die Entzündung in günstiger Weise durch geeignete Mittel zu unterstüßen, so daß der Organismus im Stande ist, sich recht schnell von dem Krankheitsmaterial zu befreien. Bu diesem Zwecke, führt Redner weiter aus, bedient fich die Naturheilkunde der Badungen, die man in zwei Kategorien eintheilt: In soge nannte furzdauernde oder füblende, beruhigende Umschläge, die bei allen afuten Fieber und Entzündungsfrankheiten angewandt werden, und die den Bwed haben sollen, die hohe Blut­temperatur( das Fieber) nach und nach zu beruhigen, herab zu stimmen, das Fieber aber nicht etwa schnell zu unterdrücken, sondern es nur in gefahrlose Schranken zurück zu weisen, daß es aber immer noch seine ursprüngliche Wirkung, eingelagerte Krankheitsstoffe auszuscheiden," behält. Das Waffer zu der artigen Umschlägen( Leib, Beinumschlag, Ganz und Drei­viertelpadung 2c.) müßte daher etwa 6-8 Gr. R. unter der Blutwärme genommen werden, damit dadurch eine fortgesette Abkühlung des Blutes erreicht würde, und ebenso müßten diefe Umschläge, sobald fte anfingen heiß zu werden, d. h. sobald fle ihre fühlende Wirkung verlieren, also über 28 Grad R. neue erf.pt ( die Blutwärme) wurden, durch

warm werden.

Vereinigung der Drechsler Deutschlands , Ortsver waltung II( Stodbranche). Mitgliederversammlung am Diens tag, den 18. September, Abends 8 Uhr, in den Arminhallen, Rommandantenstr. 20. Tagesordnung: 1. Geschäftliches. 2. Ge werkschaftliches. 3. Der Hamburger Streit. 4. Verschiedenes und Fragelasten.

Große öffentliche Versammlung der Lackirer Ber lins und Umgegend am Dienstag, den 18. September, Abends 8 Uhr, in Faustmann's Salon, Invalidenstraße 144. Tage ordnung: 1. Bericht der Revisoren über die Abrechnung des Streits. 2. Distuffion. 3. Verschiedenes. Zahlreiches Erscheinen ist dringend nothwendig.

Der Verein der Damenmäntel- Schneidergesellen, Bügler, Stepper und Buschneider hält seine Versammlung am Dienstag, den 18. September cr., Abends 8 Uhr, Michaelfirch straße 39 bei Prawit ab. Tagesordnung: Der Verein, fein Biel und seine Bestrebungen.

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Eine öffentliche Generalversammlung der Drechsle und Berufsgenossen findet am Dienstag, den 18. September Abends 8 Uhr, im Königstadt- Rafino, Holzmarktstraße 72( Ed Alexanderstroße) statt. Tagesordnung: 1. Vortrag und Di fuffion über unsere Lohnverhältnisse" und ab wir wollen". 2. Die Stellung der Berliner Gewertstollege für den Eintritt in eine Lohnbewegung. 3. Verschiedene Die wichtige Tagesordnung erfordert als Pflicht eines jede Kollegen, dort zu erscheinen. Auf denn zur Versamm I un g

Freie Vereinigung aller in der chirurgisch Branche beschäftigten Berufsgenossen. Mittwoch, den 19. d. M., Abends 8 Uhr, Versammlung in den Arminhalle Kommandantenftr. 21. Tagesordnung: 1. Vortrag des Sen M. Kanig über die Grundzüge der Naturheilkunde". 2. Au gabe der fertigen Lohnftatistit. 3. Verschiedenes.

Versammlung des Verbandes deutscher Zimme lente, Lokalverband Berlin Nord und Umgegend, am M woch, den 19 d. M., Abends 8 Uhr, bei Bimmermann, R linerstraße 17. Tagesordnung: 1. Bortrag über das Unfall ficherungsgesetz und Unfallverhütungsmaßregeln. 2. Verf denes. 3. Fragelasten.

Versammlung des Verbandes deutscher Bimm lente, Lokalverband Berlin Süd, am Donnerstag, den 20. S tember, Abends 8 Uhr, Mariannenstraße 31. Tagesordnun 1. Einsicht in die Abrechnung. 2. Das Herbstvergnüg 3. Verschiedenes und Fragekasten. Neue Mitglieder werden genommen. Säfte haben Zutritt.

Große öffentliche Versammlung sämmtlicher Wagenbau beschäftigten Arbeiter Berlins und Umgegen sowie Schmiede, Stellmacher, Schloffer u. f. w., Sonntag, 23. September, Vormittags 10 Uhr, Tiedstraße 24, bei e Schmidt.

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Gefang-, Turn- und gesellige Vereine am Dienf Gefangverein Gutenberg" Abends 8 Uhr im Restaur Quandt, Stralauerstraße 43. Gesangverein Alpenglüb Abends 9 Uhr im Restaurant Hildebrandt, Prinzenstraße 97. Schäfer'scher Gesangverein der Elfer". Abends 9 Uhr Wolf und Krüger, Staligerstraße 126, Gesang. gefangverein Gartenlaube" Abends 9 Uhr im Restaurant Rottbuserstraße 22. Männergesangverein Steinne fachliche Abends 9 Uhr im Restaurant Schulz, Stettinerstraße 56 erfüllen. Gefangverein Harmonie" Abends 8 1hr in Neufam unserer f Bierhaus, Große Frankfurterstraße 49. Männergesangve Echo" Abends 9 Uhr im Restaurant Bum Flügel", ringerstraße 60.- Gesangverein Sängerhain" Abends 9 im Rest. Kaiser Franz Grenadierpl. 7. Gesangverein Hoffn amerikani Moabit" Abends 8 Uhr Wilsnaderstraße 63, im teftaur

Nach Abnahme jedes Umschlages solle man ja nicht unterlassen, die durch die Packungen ge öffneten Hautporen entweder durch ein 25 Gr. R. Halbbad oder durch eine Abreibung des Obertörpers mit 22 Gr. R., der Beine und Füße mit 18 Gr. R. zur Schließung zu bringen, die gesammte Oberbaut richtig abzufühlen. Die zweite Art der Um­fchläge seien die sogen langdauernden, erregenden oder lösenden Umschläge, die man bei chronischen fieberlosen Krankheiten zur Anwendung bringe. Wenn die Ausscheidungsorgane, die Haut, Lungen, Nieren und der Darm jahrelang mangelhaft gepflegt würden, müßten fie auch nach und nach ihre Thätigkeit mehr oder weniger einstellen und die zur Ausscheidung bestimmten, verbrauchten, für den Körper nicht mehr verwendbaren Körper gewebsschlacken würden fich dann in einzelnen Theilen oder in Dem gesammten Drganismus ablagern und schließlich chronische Leiden aller Art verursachen. Um nun bei chronischen, fieberlosen Krankheiten die eingelagerten Krankheitsstoffe aufzulösen, so daß fte nach und nach wieder im Blute freisen und durch das Blutgefäßsystem schließlich nach den Ausscheidungsorganen geführt werden können, müffe man durch erregende und lösende Umschläge versuchen, die Bluttemperatur zu erhöhen, darauf hin wirken, daß man also durch diese Umschläge einen gewissen Grad von Fieber erreiche und dadurch die festgelagerten Krank beitsstoffe aus ihrer Verschleimung lode und zur Ausscheidung bringe. Man müffe zwar bei fieberlosen Krankheiten die Waffer­temperatur der Umschläge ebenso nehmen, wie bei fiebernden Kranken, aber die Umschläge nicht erneuern, wenn sie anfangen heiß zu werden, wenn fie beginnen feuchte Wärme zu entwidein, sondern dann fange erft die eigentliche erregende, lösende Wir fung also mit der Entwidelung der feuchten Wärme- an und man tönne nöthigenfalls diese Umschläge 2-3 Stunden liegen laffen; es sei aber nach Abnahme derselben ebenfalls eine Abkühlung durch Bad oder Abreibung, wie oben er. der Redner Nachdem wähnt, unbedingt nothwendig. flar

Der Fachverein der Tischler hielt am 8. September in Jordan's Salon, Neue Grünstraße 28, eine gut besuchte Mit gliederversammlung ab, in welcher Herr Dr. phil . M. Baumgart einen Vortrag über das Bunftwesen im Mittelalter" hielt. Mit den ersten Anfängen der Bünfte oder Gilden beginnend, führte der Referent den Versammelten die allmälige Entwidiung Derselben bis zu ihrer Blüthezeit vor Augen. Hand in hand mit ber fortschreitenden Entwidelung des Handwerts entwidelten fich auch die Bünfte. Sie verloren nach und nach ihren anfäng lichen chriftlichen Untergrund und bekamen einen politischen Charakter, als mit der Erbauung der Städte Handel und Ge­werbe eine andere Gestalt annahmen. Schon früh vom Adel und von den Patriziern gefürchtet und darum geächtet, hatten die Bünfte oft harte Kämpfe mit den Befißenden und Privile girten zu bestehen. In der höchsten Blüthezeit standen die Bünfte zu der Zeit, als durch den Austausch der Erzeugnisse fremder Länder, namentlich des Drients, der Handel einen be beutenden Aufschwung genommen hatte. Reich und mächtig waren die Kaufleute, die Handwerker und Bauern der damaligen Zeit. Mit dem Berfall des Handels verfiel auch das Handwerk und mit ihnen gingen auch die Bünfte ihrem Untergang entgegen. Ge meinsame Intereffen verbanden die Bünfte des Mittelalters; durch bie gemeinsame Wahrung dieser ihrer Interessen ers warben fie Reichthum und Macht. Mögen darum, so meinte ber Vortragende, auch heute alle Handwerker zusammenhalten, bamit der wahre Meister, der Meister des Handwerks, wieder zur Ehre gelange. In der lebhaften Diskussion wurde auf Die fünftlichen Wiederbelebungsversuche der mittelalterlichen Bünfte in der jeßigen Beit hingewiesen. Die in der damaligen Zeit erlaffenen Verordnungen, um dem übermäßigen Luxus zu Heuern, werden wohl auch nicht gegen die hervorbringer Der Werthe gerichtet gewesen sein, sondern gegen die Ver. fchwendung derjenigen, denen diese Werthe zu Gute tamen, Ene Unwahrheit wird es wohl sein, wenn ein alter Nürnberger Chronist nach Angabe des Vortragenden schreibt, daß die Bauern fostbare Müßen bei ihrer Arbeit trugen, die mehr Werth hatten, als der ganze übrige Kerl. Aus der wirthschaftlichen und sozialen Nothlage entsprangen die blutigen Bauerntiiege, nicht aber aus zu großer Verschwendungssucht. Ein Redner bittet unsere Gelehrten, nicht nur im arauen Alterthum zu for schen, sondern auch ein aufmerksam 3 Auge, ein offenes Herz und reges Verständniß unserer heutigen Beit entgegen au bringen; fie mögen ihre Wissenschaft dazu benutzen; dem Volte Wahr heiten zu lehren, und nicht schaubernd vor der großen sozialen Bewegung der Neuzeit stille zu stehen, meinend, mit hohlen, auswendig gelernten Phrasen über fte hinwegzukommen. Es wurde darauf hingewiesen, daß wir zwar feine Handwerksknechte mehr find, sondern Gesellen genannt werden, daß aber die heutigen sogenannten freien Arbeiter mehr arbeiten müssen und gefnechteter find, als die damaligen Handwerksknechte. Damals arbeitete der Handwerksknecht für einen, goldenen Gürtel und Schwert tragenden Meister, während heute der freie Arbeiter für bas verschwenderische Leben des Arbeitgebers die Mittel auf­bringen muß. Andere Namen, sonst alles gleich. Ob es jemals wieder zur Ehre gereichen werde, Meister zu heißen, wie der Herr Vortragende es wünschte, bleibe dahingestellt; denn wenn, wie in unserem Gewerbe, ein Lehrling lernt, alte Eierfiften aus­einander zu schlagen, um Bettstellen daraus zu machen, und er fpäter als Gefelle auf Bettstellen arbeitet, um schließlich, weil er der Innung angehört, Meister zu heißen und als solcher Bett­Berantwortlicher Rebatteur:

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diese beiden Hauptwirkungen der Umschläge legt hatte, führte er an einem lebensgroßen Modell die einzelnen Badungsarten, und zwar Ganz- und Dreiviertel­padung, Bettdampfbad, Leib und Beinumschlag, Schulter und Kreuzpadung praftisch vor, nannte gleichzeitig die Krankheiten, bei welchen diesen oder jene Badung angewendet werden müffe, besprach außerdem noch eingehend die Wirkungen von dem Halbbad und Sigbad, Mund- und Gefichtsbad, sowie der Nasenspülungen und warnte schließlich vor allen falten Tempe raturen, d. h. vor solchen unter 18 Grad R., gab aber zu, daß man auch fühlere Temperaturen in bestimmten Fällen anwenden lönne und dabei guten Erfolg haben würde; es müßten solche Temperaturen aber von einem erfahrenen Naturarzt vorges schrieben sein, da sonst der Laie mehr damit verderben lönne, als er zu nutzen beabsichtige. Nach einer längeren Diskussion und Erledigen von einer größeren Anzahl Fragen wurde noch auf den nächsten Vortreg für Herren" am 26. September bei Leitmann, Brunnenstr. 9, aufmerksam gemacht.

Die große Volksversammlung. die am letzten Sonn tag für Rigdorf in der Neuen Welt", Hasenbaide, geplant war und in der Herr Mar Schippel über den Alters- und Inva lidengefeßentwurf referiren wollte, fonnte wegen eines Form. fehlers nicht stattfinden. Am nächsten Sonntag findet bestimmt in demselben Lokale mit derselben Tagesordnung eine Versamm lung statt

Gauverein Berliner Bildhauer, Annenstr. 16. Heute, Dienstag, Versammlung. Tagesordnung: 1. Geschäftliches. 2. Referct des Kollegen Dupont über: Die wichtigsten Be schlüsse der Generalversammlung in Stuttgart ." 3. Ver schiedenes.

Vereinigung der Maler und verwandten Berufs­genofen Deutschlands , Filiale Berlin W. und SW. Ver Sammlung am Dienstag, den 18. September, Abends 8 Ubr Kurfürstenstr. 31. 1. Vortrag von Kollege Schweizer. 2. Wahl eines Bibliothekars und Ersazwahl der Arbeitsvermittlungs­tommiffion. 3. Grenzregelung. 4. Berschiedenes.

Produktiv- und Rohstoff- Genossenschaft der Schneider zu Berlin ( Eingetragene Genoffenschaft). General­versammlung am Dienstag, den 18. September, im Lokale Mohrenstraße 40. Tagesordnnng: 1. Monatsbericht. 2. Vor­standswahl. 3. Geschäftliches.

Versammlung der Vereinigung der Maler und ver wandten Berufsgenossen Deutschlands , Filiale Berlin W. und SW., am Dienstag, den 18. September, Abends 8 Uhr. Tagesordnung: 1. Vortrag des Kollegen Schweiger. 2. Wahl efnes Bibliothekars und Ergänzungswahl der Arbeitsvermitte lungskommission. 3. Grenzregelung. 4. Verschiedenes.

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Nebelin, Langeftr. 108- Gesangverein Liederlust" Abends 91 im Restaurant Lehmann, Naunynstr. 44. Männergefangen überfest Accordia" Abends 9 Uhr bei Brademann, Martusstr. 7 Bitherflub Amphion" Abends 9 Uhr in Triebel's Restau Hoher Steinweg 15.-Turnverein" Froh und Frei"( a abtheilung) Abends 8 Uhr Bergstraße Nr. 57. Berliner Turngenossenschaft( V. Männerabtheilung) b 8 Uhr in städtischen Turnhalle, Straße Nr. 31. Turnverein Hasenhaide"( Man Abtheilung) Abends 8 Uhr Dieffenbachstr. Nr. 60 61.

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44. Gemeindeschule Abd. 9 Uhr im Restaurant ,, Albrechtsgar Wilhelmstraße 105.- Arends'scher Stenographenvereinp 8% Arend bund" Abends 8 Uhr Brunnenstraße 129 a. Stenographenverein Abends 8 Uhr im Restaurant Sum eise Kreuz", Lindenstraße 71. Deutscher Verein Arends Stenographen Abends 8 Uhr in Randel's Restaurant, Brum straße 129 a. Verein" Rose" Abends 8; Uhr im Resta Elge, Alexandrinenstr. 99. Unterhaltungsverein Harmo Abends 8 Uhr Wrangelstr. 136, im Restaurant Schimple Vargnügungsverein Mollig" Abends 9 Uhr im Refta Reinide, Gipsstraße 3, jeden Dienstag nach dem 1. und -Bitherklub Amphion" Abends 9 Uhr im Münchener Ab Spandauerstr. 11-12. Rauchflub Bum Wrangel" b 8 Uhr bei Herschleb, Adalbertstraße 4.- Rauchflub De Flagge" Abends 8 Uhr im Restaurant Händler, Wrangelf -Rauchllub Friedrichshain " Abends 9 Uhr im Hefta Kipping, Landsbergerstr. 116a. Rauchklub Lustige Bri Abends 8 Uhr bei Grothe, Fürstenbergerstraße 2.

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Briefkasten der Redaktion.

Antwort wird nicht ertheilt.

Bet Anfragen bitten wir die Abonnements- Duittung beizufügen. Brief Schmih. Nein.

J. M., Oberingelheim. Brief mit Marken erha Expedition. 8. B. Ein Unteroffizier hat überhaupt keinen Bursch verlangen. Wienerstr. 31. Moses Oppenheimer war Reichstage abgeordneter. Er war allerdings mehrfac Kandidat aufgestellt, hat jedoch niemals eine Majorität vereinigt.

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Th. R. 47. Wenn Sie ein möblittes Bimmer gem baben, tönnen Sie sich getrost bei Tage ins Bett legen, daß die Wirthin dafür eine besondere Entschädigung zu spruchen hat.

Abonnent in Potsdam . Ihre Anfrage, ob im einer gerichtlichen Entscheidung über 14 tägige Kündigung eine Namensunterschrift ohne polizeilichen Stempel genüg nicht recht flar. Wenn Jemand etwas mit seinem Namens schreibt, so ist diese Unterschrift, falls deren Echtheit wird, giltig, gleichviel ob ste polizeilich beglaubigt refp. gefi ist oder nicht.

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A. G. Mantenffelstraße. Ihre Angaben laffen fennen, ob oder aus welchem Grunde die Ausweisung dorf zuläffig war. Wat fte zuläffta etwa auf Grund de

zügigkeitsgefeges, so berechtigt der Umstand, daß der Betre fich mit einer dort ansässigen Frau verheirathen will, ihn

dazu, seine Zulassung daselbst zu verlangen.

S. in G. Troßdem Jhnen die Verbüßung der Straf Gnadenwege erlaffen ist, gelten Sie doch als bestraft und m

3. B. bei einer Beugenvernehmung die Bestrafung auf angeben.

A. M. 66. Aus Ihren Angaben erhellt

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ein Ersuchen Sie eigentlich an den Rechtsanwalt und da richt gerichtet haben. Jedenfalls haben Beide teine Veranla Jonen auch nur zu antworten, so lange Sie sich nicht al vollmächtigter hier Braut legitimiren. Bu näherer mün

Auskunft find wir bereit.

R. Cronheim in Berlin . Druck und Verlag von Mar Sading in Berlin SW., Beuthstraße 2.

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