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stellend bis zu den Schlußsteinen aufsteigen. An jeder der äußeren Seitenwände diefer Gewölbe ist, etwas 6 Fuß vom Boden entfernt, ein spizbogiges Fenster angebracht; der ganze Innenraum, deffen Wölbungen ursprünglich von einer starken Mittelsäule getragen wurden, ist später durch aufgezogene Wände zu mehreren Gemächern eingerichtet worden. Nach mehrfachem Befigwechsel erwarb das Grundstück im Jabre 1759 der Schutz und Handelsjude Wulf Riedl für- 3500 Thaler, und zwar mit dem königlichen Konsens, so daß dies Haus zu jenen dreißig gehörte, welche die Juden bis zum Jahre 1763 in Berlin   befizen durften. Als demnächstige Eigenthümer treten, feit 1764, die Schutz- und Handelsjuden Moses Joel und Abraham Joseph auf, welche ein Kaufgeld von 9000 Thalern zahlten. Beide vergrößerten ihr Besitzthum durch den für 750 Thaler erworbenen Hinterraum des angrenzenden Grund­studs in der Jüdenstraße, und so entstand die ungewöhnliche Tiefe, welche die Anlegung zweier Höfe ermöglichte. Bu dem Grundstück, deffen Werth noch zu Anfang dieses Jahrhunderts 9750 Thaler betrug, gehörte außerdem eine in der großen Frei heit" gelegene Wiese von 37 Quadratruthen Flächenraum.

Ein Gang durch die städtische Desinfektions­anstalt. Hu! Desinfektion! Der Kommabazillus und alle feine Brüder, jene fleinsten Kinder der Pflanzenwelt, die schlimmsten Feinde der Menschen, tauchen bei diesem Wort vor unferem geistigen Auge auf. Mit ihnen hat die Desinfektions anstalt den Kampf bis aufs Meffer aufgenommen. Sehen wir uns den in der Reichenbergerstr. 66 gelegenen Kampfplatz ein wenig an. Die Besuchsliste beweist, daß Aerzte, Ingenieure und sonstige Fachleute aus aller Herren Länder die nach jahre langen Experimenten ins Leben gerufene Anstalt besuchen und fiudiren. Unmittelbar vor uns haben sich ein Arzt aus Hammerfest   und ein Ingenieur aus Japan   in die Lifte einge zeichnet. Der Anstaltsleiter führt uns mit der größten Liebens würdigkeit umber. Bunächst sei bemerkt, daß die Anstalt aus awet, ftreng von einander geschiedenen Räumen besteht, aus einer, fagen wir, pilzfreien Abtheilung und einer zweiten, in der die infizirten Gegenstände vorbereitet werden. Nur durch das Fegefeuer oder vielmehr Dampf des in der Wand aufgestellten Desinfeltionsapparates lönnen diese aus der zweiten in die erste Abtheilung gelangen. Der Apparat ist ein eiserner, doppelwandiger Kasten von der Größe eines Omnibus rumpfes   und zeigt sehr finnreiche Vorrichtungen, deren Beschreis bung wir uns erlaffen. Jede Abtheilung bat ihren gefchloffenen Hof, Stallungen und Geräthschaften für sich. Die Transport wagen der zweiten Abtheilung, welche nach jener Benugung mit Karbolsäurelösung gereinigt werden, holen zuerst die zu desinfi zirenden Sachen ab, wobei fie dieselben in Leinwandhüllen ein­schlagen, welche mit derselben Flüssigkeit angefeuchtet find. Jeder unnüße Aufenthalt unterwegs wird mit der sofortigen Entlaffung der Wagentührer bestraft. Die Sachen werden nach der Ankunft unverzüglich zum Hineinschieben in den Apparat vorbereitet. Die Betten werden beispielsweise in geeignete Ge ftelle gelegt und Bekleidungsstücke an paffende Halter aufgehängt und das Ganze mit Leinwand umgeben. Nachdem nun die Gegen stände in den Apparat geschoben find und derselbe gefchloffen ist, wird heiße Luft hinein gelaffen, welche bis auf 80-90 Grad Celsius erhigt worden ist. Nach vollendeter Durchwärmung strömt so. bann überhitter Wafferdampf, der eigentliche Reimtödter, in den Apparat hinein. Der Dampf hat ungefähr eine Temperatur von 110 Grad Celsius, obwohl nur eine Minimaltemperatur von 101 Grad Celftus erforderlich ist. Ist nun der Dampf bis ins Innere der Natur" eingedrungen, wovon man fich durch Meß. vorrichtungen überzeugen kann, so wird wieder heiße Luft zu gelaffen, und nach einiger Beit die Herausnahme der Gegen ftände nach der pilzfreien Seite bewirkt. Von Näffe haben die Sachen nicht zu leiden; nur beim Herausnehmen erfolgt ein geringer Niederschlag, der aber in wenigen Minuten abtrodnet. Der Rüdtransport geschieht in Wagen, welche nie infizirte Gegenstände fortschaffen. Jede Beschädigung ist ausges schloffen. Eine aufmerksame Behandlung erfordern die ges Ieimten Sachen,

und Dankerode  ) wurde, wie der N. A.   8." mitgetheilt wird, am Abend des 13. Mai d. J. der Befizer des Gutes, F. Lüs decke, als er lesend in seiner Stube am Tische saß, durch einen vom Hofe aus abgegebenen und durch das Fenster gegangenen Schuß getödtet. Da es nicht gelingen wollte, den Mörder zu ermitteln, so ließen die Verwandten des Ermordeten zwei Be heimpolizisten aus Berlin   tommen. Der Eine derselben trat als Knecht auf Hilfenschwenda selbst in Dienst, während der Andere einen Dienst im Nachbardorfe Dankerode suchte und auch fand.

Beide stellten nun Nachforschungen an und diese müssen von Erfolg gewesen sein, denn am Sonnabend verhafteten fte den eigenen Neffen des ermordeten Lüdede, welcher seit mehreren Jahren Verwalter auf Hillenschwenda gewesen ist, und lieferten thn an das Gerichtsaefängniß zu Wippra   ab.

Einen jähen Tod erlitt am Montag Nachmittag der in Deutsch   Wilmersdorf  , Auguftaftraße 5, wohnende Kohlenhändler Johann Amicial. In seinem Holzftalle hatte sich derselbe, um ein Lager für Prestohlen zu schaffen, an zwei gegenüber liegende Wände Leisten geschlagen und auf diese Bretter gelegt. Auf dieser so gebildeten Art von Boden war gerade ein Mädchen mit dem Packen von Preßfohlen beschäftigt; die Last muß aber doch eine zu große gewesen sein. Amicial versuchte deshalb, unter den Brettern eine Stüße anzubringen. Als er fich zu Diesem Zwecke gerade unter dem Boden befand, brach dieser mit ungefähr 2000 Stud Prestohlen zusammen und begrub Amicial unter fich. Obwohl sofort zur Rettung geschritten worden war, wurde der Verunglückte doch leblos hervor gezogen. Der Arzt, der rasch zur Stelle war, fonnte nur den erfolgten Tod fonstatiren. Das Mädchen erlitt nur leichte Hautabschürfungen.

Bewegung der Bevölkerung der Stadt Berlin  . In der Woche vom 30. September bis 6. Oftober d. J. fanden 679 Che schließungen statt. Lebendgeboren wurden 921 Kinder, darunter 106 außerehelich, tootgeboren waren 32 mit 5 außerehelichen. Die Lebendgeborenen find 33,3, die Todtgeborenen, 2 pro Mille der Bevölkerung, die außerehelich Geborenen find bei den Lebendgeborenen 11,5, bei den Todtgeborenen 15,6 pCt. Die Bahl der gemeldeten Sterbefälle betrug 583, die fich auf die Wochentage wie folgt vertheilen: Sonntag 101, Montag 80, Dienstag 70, Mittwoch 88, Donnerstag 91, Freitag 71, Sonnabend 82. Von den Gestorbenen erlagen an Ma fern 8, Scharlach 3, Rose 1, Diphtheritis 20, Bräune 1, Reuchhusten 4, Kindbettfieber 1, Typhus 3, Ruhr 2, Syphilis- Altersschwäche 18, Gehirnschlag 20, Lungenentzündung 32, Lungenschwindsucht 84, Diarrhöe 31, Brechdurchfall 53, Lungenschwindsucht 84, Diarrhöe 31, Brechdurchfall 53, Magendarmkatarrh 22. Durch Vergiftung famen 2 Personen um, beide

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Der Ergriffene ei

Gerichts- Zeitung. trafen war. Tra

Der Versuch der Staatsanwaltschaft, die darüber, daß tragleistung zu der durch Bekanntmachung der Mondscheinfo präfidiums verbotenen Sammlung zur Untern schweren Dieb der Familien der Ausgewiesenen als fin mit Rücksicht Beihilfe zu dieser verbotenen Sammlung au verfaus und zwei vorläufig als gescheitert zu betrachter eines Getränkte Knopfmacher August No wad, bei welchem gelegen nicht beruhige Durchsuchung seiner Wohnung am 15. Jult v. J. on einer kau Sammelbons für die Familien Ausgewiesener à 10 men, welches g funden worden find, ging Mitte September eine Anlage des Belf wegen Vergehens gegen das Sozialistengeset zu. Aung des Schöffen Angeflagte bei be Der von demselben eingeräumten Thatsache, diefe B. Als dieser bons während der letzten fiebzehn Wochen aten gten um eine haben, um fein Scherflein für die Fam Störung wollte e Familie ausgewiesenen Parteigenofen beizutragen, füh Thür wieder Staatsanwalt aus, daß er durch den Anlauf bem aber daran, inder zu dem verbotenen Werte wiffentlich Hilfe geleiftet babe elben Augenblide anwalt Dr. Flatau, dem war Rowad die Bernte fich dann b diefer intereffanten Rechtssache übertragen worden ist, und bewirkte fei Nichteröffnung des Hauptverfahrens, weil hier nur der Angeklagte, daß d zur Ronsumirung der Strafthat nothwendige Belastungszeuge d hilfe vorliege, eine Beihilfe, ohne deren Borhandelt beantragte we That selbst unausführbar fel. That selbst unausführbar set. Strafbar fei aber Beleidigung 2 Sammeln, auf welches die qu. Beihilfe fte wegen der leg strecke. Diese stelle fich nur als eine Hingabe von und erachtete D einem bestimmten, durchaus erlaubten 8med bar. erbüßt. Straflammer Berliner Landgericht 1 trat diefer Auf Als ein äußer und beschloß demnächst Einstellung des Berche zeigt sich b Die Staatsanwaltschaft beabsichtigt, gegen den Beer gestern wege schwerde beim Kammergericht einzulegen Stahls vor der

In der Bauf einer verbotenen sozialdemokrit dies derfelbe Schrift strafbar? Der Zeitungsspediteur Quandt wegen Betruges D gestern vor der 5. Straffammer als erster im zweiten er mit großem des Bestehens des Sozialistengesetes wegen Bergeben Fleischbeschau daffelbe au verantworten. Bei einer polizeilichen nilde Zwecke geg in ben Räumen des Angeklagten fanden die Bolibaraufhin gebette 34 Nummern des Sozialdemokrat" und 5 andere auf thn ause Druckschriften, darunter das Liederbuch von Moft. AnFremder auf et hatte bei seiner Bernehmung zugegeben, daß er Abolagte feste fich " Sozialdemokrat" fei, und daß er die 5 Drudschriftenez feines Nac getauft, theils geliehen und theils zur Aufbewahrug Schnur und fud habe, lehnte aber ab, den Namen der Verkäufer anzugene nahm aber Anklagebehörde erblickte sowohl in dem Abonnement whilfe des Public Kauf eine strafbare Beihilfe zur Verbreitung des Sozialbecht belegte ihn fi und der Druckschriften und legte gegen das den Angellon 14 Tage für sprechende Urtheil Berufung ein. In der gestrigen Ben, befundete Kriminalfommiffar v. Kracht, daß Angelloegen Ueber eingeräumt habe, er habe den Sozialdemokrat" about I ist eine n Angeklagter gab dies zu, bestritt aber, den Ausdruden, welche geft in dem Sinne gebraucht zu haben, daß er den, Sozialtors Schmidt th porher bestellt oder bezahlt habe, er habe vielmehr die Der Händler Die Mittheilung, Nummern ohne Bestellung zugefendet oder zugefebler Blag nicht i Angeklagter beftritt auch, Angeklagter beftritt auch, im Widerspruch mit de Fräulein Ann Aussage des Beugen, daß von zwei Nummern me

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mens). Eines gewaltsamen Todes starben 13 Personen, und zwar durch Verbrennung oder Verbrühung 1, Ertrinken 1, Erhängen 2, Ueberfahren 2, Sturz oder Schlag 3. Schußwunde 4. Hierunter find 6 Todesfälle durch Selbst mord herbeigeführt. Dem Alter nach nach find die Ge storbenen: unter 1 Jahr alt 241( 41,3 pCt. der Ge fammtſterblichkeit), 1-5 Jahre 65, 5-15 Jahre 21, 15 bis 20 Jabre 7, 20-30 Jahre 29, 30-40 Jahre 45, 40 bis 60 Jahre 90, 60-80 Jahre 72, über 80 Jahre 13 Personen. In hiesigen Krankenhäusern starben 132, einschließlich 15 Aus wärtige, welche zur Behandlung hierher gebracht waren. Auf die Standesämter vertheilen fich die Todesfälle folgendermaßen: Berlin   Köln Dorotheenstadt  ( 3) 23, Friedrichstadt  ( 1) 8, Friedrich- und Schöneberger Vorstadt( 1) 29, Friedrich und Tempelhofer Vorstadt( IV) 49, Louisenstadt jenseits, westlich ( Va) 41, Louisenstadt jenseits, östlich( Vb) 24, Louisenstadt dies feits und Neu- Köln( VI) 43, Stralauer Viertel, westlich( Villa) 41, Stralauer Viertel, öftlich( Vilb) 38, Königstadt( VI) 43, Spandauer Viertel  ( IX) 32, Rosenthaler Vorstadt, süd lich( Xa) 43, Rosenthaler Vorstadt, nördlich( Xb) 29 Dranienburger Vorstadt( XI) 47, Friedrich- Wilhelmstadt und Moabit  ( XII) 42, Wedding  ( XI) 51. Die Sterbefälle find 21,1 pro Mille der fortgeschriebenen Bevölkerungszahl Die Sterblichkeitsziffer in folgenden Städten des Deutschen Reiches mit mehr als 100 000 Einwohnern betrug nicht mit der Empfangnahme der verbotenen Da in Aachen   26,8, Altona   22,8, Barmen 13,6, Bremen   15,0, eines Abonnenten oder Käufers, sondern schon da Breslau   28,4, Danzig   Dresden   21,1, wenn der Vertreter seinerseits alles gethan habe, en die letzten V ngfügigen Forde absegung der 2 burger Schloffe Drganisation hieraus eine

plare bei ihm vorgefunden seien. Die Staatsanwalt ersucht uns m

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( 1 446 455). ba schlecht geleimte ein Loslassen des Leimes befürchten laffen. Farbige, nicht desinfisirte Kleidungs stoffe tonnten wir von den desinfizirten nicht unterscheiden. Der Reinigungsprozeß erfordert längstens eine Beit von zwei Stun

248 erwähnte trat die Anficht, daß Angeklagter als Beitunngssptisch ist. genau gewußt habe, was unter Abonnement au iegt fuche er fich nur nur auszureden. In de ment fowohl wie in dem Anlauf der Hereine n aber ein Vorschubleisten durch die That zur Berb eine Beihilfe, denn ohne Abnehmer tonne eben Die große öffe breitung nicht stattfinden, und beantragte deshalb am Montag im Angeklagten mit 100 M. Geldstrafe. Der Vertheid Benchte diesmal thr anwalt Arthur Stadthagen  , beantragte Verwerfung Auf die früheren polizeilichen Aussagen sei fein entidad: 1) Stellungn Gewicht zu legen. Ueberdies läge aber weder in dem einen deutschen

Tolder Delegirter noch in dem Kauf eine Beihilfe zur Verbreitung, die Hoffnung Verbreitung sei nach dem Wortfinn des Gefeßetate fommen übereinstimmender Praris der Straffenate bes

den. Leder und Pelzwerk ertragen eine Desinfektion durch Düsseldorf   31,9, Elberfeld   16,5, Frankfurt   a. M. 20,0, Hamburg   Druckschrift in die Hände des Publikums gelangen

Dampf nicht; fte werden mit Karbolsäure und Sublimatlösungen behandelt. Als Versuchsobjekt wurde uns eine Lederhose gezeigt, welche durch die Kraft des Dampfes bis auf ein Minimum eins geschrumpft war. An die eigentlichen Desinfektionsräume schließen fich die Räume für Badeeinrichtungen und der Maschinenraum. Für die Desinfektoren ist auf das Beste gesorgt. Durch Baden und Waschungen mit den genannten Lösungen sichern fie fich vor Ansteckungen. Bis jetzt ist noch kein Fall von Anstedung fonstatirt. Die Arbeitsanzüge werden jeden Tag durch das be schriebene Verfahren gereinigt. Die Desinfektion der Möbel, Kleider und Wäsche muß nach Polizeivorschrift unbedingt er folgen bei Cholera, Poden, Fled- und Nüdfalltyphus und Diph­ therie  ; bei anderen anstedenden Krankheiten wird fie dringend empfohlen.

Aus Köpenick   wird uns berichtet: Am Morgen des 21. Oftober gewahrte man hier auf einem hohen Baume, nahe der Langen Brüde, eine mächtige purpurrothe Fahne, welche folgende weithin fichtbare Inschrift trug: Bum 10 jährigen Be stehen des Ausnahmegesezes Hoch die Sozialdemokratie!" Erft am 19 Uhr Vormittags gelang es der Polizei, durch einen Schiffer diefelbe herabzuholen und mit Beschlag zu belegen. Bereits an demselben Morgen fand bei einem biefigen Ar beiter eine Haussuchung statt, welche übrigens gänzlich resultat los verlief.

Einen weiten Umweg hat ein Brief gemacht, welcher vor etwa 14 Wochen bei dem Poftamte zu Moabit   aufgegeben wurde und nach der eben da belegenen Rathenowerstraße abrefftrt war. Es ist dies eine Entfernung, die man zu Fuß in zehn Minuten zurücklegen kann. Als der Brief endlich den Adresaten erreichte, trug er den Ankunfts, und Abgangsstempel des Post amts zu Valparaiso  , er hatte fich zwischen andere Bost sendungen verschoben und die Reise über das Weltmeer mit gemacht.

Verbotene Stier- Produktionen. Die dreffirten spani schen Kampfftiere, welche seiner Zeit in der hiesigen Concordia  " in ihren Künsten vorgeführt wurden, find in Wien   mit der Polizei in Konflikt gerathen. In Wien   zeigten fie fich seit dem 4. D. M. in Danzer's Dipheum". Am Sonnabend mußten Die Produktionen eingestellt werden. Anlaß zu diesem Verbote gab ein Zwischenfall, der fich Tags zuvor bei den Stier Pro Duttionen ereignete. Die sonst harmlofen, ganz zahmen Thiere wurden plößlich erregt, liefen verwirrt in der Manege umber und zerbrachen die Einfriedigung. Ohne viele Mühe jedoch ge lang es, die Stiere zu beruhigen; dieselben waren dann so ängstlich, daß fie sogar vor dem Taftstode den der Kopellmeister schwang, zurüdschreckten, bald aber willig dem Winke des Dreffeurs wieder folgten. Auf das Publikum wirkte die Szene anfar gs beängstigend, doch gelang es, jeder Panit vorzubeugen. Selbstmordversuch Der Invalidenstr. 115 wohnende Arbeiter Franz Sch. lebte seit geraumer Zeit mit seiner Ehefrau auf einem derartig gespannten Fuße, daß er, müde der bestän bigen Bänkereten, den Vorfaz faßte, feinem Leben ein Ende zu machen. Gestern Abend führte er, nachdem er sich in den Befiz eines Terzerols und Munition zu bringen gewußt, feinen Ent schluß aus, indem er sich in der Wohnung seiner El ern einen Schuß in den Mund beibrachte. Die Detonation des Schuffes lodte fofort Bewohner des Hauses herbei und diese machten An zeige beim 13. Bolizeirevier. pteres bewerkstelligte nach Auf, nahme des Thatbestandes die Ueberführung des noch Lebens, zeichen von fich gebenden Sch. nach einem Krankenhause. Der Bustand des Unolüdlichen ist ein hoffnungsloser.

Hillenschwenda( es liegt einfam zwischen den Harzdörfern Haya

mit Vororten 21,7, Hannover   23,8, Köln   26,3, Königsberg   30,2,

Ga

Leipzig 16,6, Magdeburg   28,8, München   31,4, Nürnberg   33,9, Post. Die Verbreitung sei also auch ohne Kauf und

Stettin   26,1, Straßburg   i. E. 27,4, Stuttgart   18,1 pro Mille. In anderen Großstädten Europas   mit mehr als 300 000 Einwohnern betrug die Sterblichkeitsziffer in Amsterdam   20,4, Budapest  ( Vorwoche) 26,0, Dublin   23,3, Liverpool 19,7, London  16,5, Paris   19,5, Petersburg  ( Vorwoche) 23,8, Warschau  ( Vor­woche) 35,1, Wien  ( Vorwoche) 19,0 pro Mille.- Es wurden 6684 Bugezogene, 5326 Weggezogene gemeldet, so daß sich die Bevölkerung mit Einrechnung der nachträglich gemeldeten Ge borenen und des Buschlages, der den Weggezogenen erfahrungs mäßig zugerechnet werden muß, um 1278 vermehrt hat; die Ein­1447 733.

Gehilfe für die bereits vollendete Verbreitung

fein

Da

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Berliner   Arbeiter organiftren würd pfen. Wie

ment vollendet, mithin lönne der Käufer und Abonn Annahme, daß der Ankauf seitens Einzelner verbotenme Organisation finn des Gesetzes und dessen Tendenz nöthigten ren. Der Kong

bern lediglich dazu, daß die Verbreitung von

Seliebl

aus ganz Deuts

ale, Regelung d

unter Strafe gestellt werden solle. Nach längerer Bebe des Gewerks. hob der Gerichtshof den Antrag des Vertheidigerung des Kongreff sprechung zum Erkenntniß. Der Kauf fozialdemo Schriften zum eigenen Gebrauch ist also nicht verbote en Innungen u wohnerzahl beträgt fonach am Schluffe der Berichtswoche Geschworenen des hiesigen Landgerichts I am Dione ben nochmals v In der Woche vom 6. Oftober bis 13. Dttober Berhandlung einer an fich nicht besonders hervorragen famen zur Meldung Infektions- Erkrankungsfälle an Typhus   19, intereffanten Meineidssache beschieden. Die Anllage

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Mafern 88, Scharlach 72, Diphtheritis 84. Rindbettfieber 5.

Polizei- Bericht. am 21. d. Mts. Morgens wurde ein 6 Wochen alter Knabe in der elterlichen Wohnung in der Gar tenstraße mit seinem auf der Kommode stehenden Schlafforb vom Vater aus Unachtsamkeit herabgestoßen und erlitt durch den Fall so schwere Verlegungen, daß er bald darauf starb.- Am darauffolgenden Tage Morgens entstand in der Wattenfabrit von Rosenbaum u. Lewisohn, eine Gaserplo

es frage fich nu

f, rege für die

gegen die Herausgeber einer hiefigen Theaterzeitu den Schooß wegen der in dem Blatt enthaltenen Annonsen mit nicht. Er glaub Bestellern in Bwiespalt gerathen waren, den Weg starten Besuch flage beschritten hatten und dabei falsch geschworen haben Die Verhandlung begann Morgens 93 Uhr und es fanisation auf b Mitternacht, als die Geschworenen ihr freifprechende für Einen und die Geschworenen nur eine Mittagspause von Fenster des Kriminalgerichtsgebäudes wahrnahmen, er Beschlußt Vermuthung, daß es sich um eine sogenannte cause

fällten.

flon, indem aus einer neu angebrachten, noch nicht geschlossenen Die Passanten, welche in dieser Nachtzeit die bell el

Gasleitung Gas ausgeströmt war, das fich entzündete, als der in dem Raum beschäftigte Heizer Körber ein Streichholz an sündete. Körber erlitt bedeutende Brandwunden an den Hän ben und im Geficht und eine Arbeiterin solche am rechten Auge. Das entstandene Feuer wurde von der Feuerwehr gelöscht und so daß fie fich in ihre Wohnungen begeben fonnten.

handelte.

t fich vor der tongreffes; es

reß zusammenbe

auf diese Bu

Ein feltsamer Nachtschwärmer fland gefe auch positiv ben Verlegten von einem Oberfeuermann Rothverbände angelegt, hiesigen Landgerichts 1, um sich wegen verfuchten schw Er habe 1. 3. Person eines gewiffen August Billmann vor der II. Stre ftraße 39 ein Bigarrenmacher aus und brach den rechten Ober. Barterrewohnung des Malers Cordes gehörigen nisationen zu g An demselben Tage Vormittags glitt vor dem Hause Königss Bewohner des Hauses Schönhauser Allee 168& auf

schenkel, so daß er nach der löniglichen Klinik gebracht werden mußte.

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ein 30 Jahre alter Arbeiter mittelst eines Revolvers in selbst. mörderischer Abficht mehrere Schüsse bei. Er mußte nach der Charitee gebracht werden. An demselben Tage Nachmittags gerieth der Maurer Bechmann vor dem Hause Landsberger

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natürlich noch auch gegen

Mittags b.achte fich in der Wohnung seiner Eltern Ohne viel Aufsehen zu machen, schlichen fich en im Fachbla Leute an den Balkon heran und bemerkten er tommt hiera Angeklagten, welcher fich beim Herannaben bin der vorigen still in eine Ede zurüdgezogen hatte, die Augen zu bezeichnet diesel straße 63 beim Ueberschreiten des Fahrdammes unter die Pferde ruf verbindlichst seinen Hut 30g und einen freundliche Lögliche Wiedere besäten Himmel erhoben hatte und erst nach mehrmal für noch gegen

eines Pferdebahnwagens, wurde von dem Wagen eine Strede mit fortgeschleift und erlitt dabei eine nicht unbedeutende Ver legung am rechten Arm, so daß er nach dem Krankenhause am Friedrichshain   gebracht werden mußte. Um dieselbe Beit ges

eine Arbeiterin aus eigener Unvorsichtigkeit mit der rechten in eine im

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Die Drehscheib

Abend" wünschte. Man wußte zuerst nicht, was man teß nirgends h sonderbaren Heiligen machen sollte, beförderte ihn bt, sehr eigenthi Polizeiwache und hier war man bald über die Abfia legten Bersan felben ganz im Klaren. Er versuchte es war fübehöre auf die tieth in der Metallkapsel Fabrit von Lasch, Kaftanien- Allee 26, Romantit, indem er erzählte, daß die holde Sommer egen Organisati so daß ihr der Daumen und der Beigefinger abgequetscht daß er nicht mehr nach Hause zu gehen vermochte. Gidung beschließe Gange befindliche Stanzmaschine, lange auf einer Bank der Schönhauser Allee   zu verweiblich warnt de der selten schöne Sternenhimmel ihn verführt hitten e wurden. Die Verlegte wurde nach dem Lazarus Krankenhause deshalb vorgezogen, fich auf den fraglichen Ballon zu och nie einen S dort noch auf einige Zeit die ambroftfchen Lüfte fchwelgen Kongreßmitg Werftstraße stürzte an demselben Tage abends ein Arbeiter nießen und dann auf demselben Ballon ein Nachtlagen der Herren M beim Absteigen von einem in der Fahrt begriffenen Geschäfts- bereiten. Auf den Polizeiwachen scheint nun alles ng und die de Imagen zur Erde und erlitt nicht unbedeutente Verlegungen im Hause zu sein, als die Romantit, und es lonnte babe's

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gebracht. An der Ecke der Straße Alt Moabit und der

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Geficht, so daß er nach dem Krankenhause Moabit   gebracht werden mußte. Um diefelbe Beit gerieth auf dem Güter bahnhof der Ostbabn ein mit Stroh beladener Güterwagen in

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Be; da müffe d

nicht ohne weiteres gelten ließ, sondern große Neigung und besprochen Brand, so daß die Feuerwehr längere Zeit in Thätigkeit bleiben erfahren. Und wie man noch mit diesen Studien flärt Redner f über die Persönlichkeit des Nachtschwärmers etwas

mußte. Am 22. D. Mis. Vormittags glitt ein Klempner Stromstr. 48 beim Ausbessern der Dachrinne aus und war in

war, fiel etwas aus der hinteren Rocktasche zu

Boben

Gefahr, herabzuftürzen, vermochte jedoch im Fallen noch die im gewöhnlichen Leben Brecheisen nennt, fo bil Dachlante zu erfaffen, so daß er freischwebend mit dem Körper Taschen des Angeklagten den Mittelpunkt be a Von der Geheimpolizei. Auf dem füdharzfchen Gute hing, bis es herbeleilenden Arbeitern gelang, ihn mittelst Taue Intereffes. Man beförderte aus denselben noch einter und Diebeshandwerkzeuge zu Tage und stellte außerbo

aus seiner lebensgefährlichen Lage zu befreien.

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