es

en

t:

58 nd

1.

Be

ete

t).

iter

ns)

an

Der

ers

15

11­

im

nd

ohl

nts

01

19

es

Det

nt.

Nr. 156. uddanne

thod mine non itahidi bilded

Sonntag, den 7. Juli 1889.

mit ni bilochaned adusland6. Jahrg.

ebonden our name du h

Berliner Volksblatt.

noite longitu

cubil

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

"

erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin   frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Einzelne Nummer 5 Pf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. Bei Abholung aus unserer Expedition Zimmerstraße 44 1 Mart pro Monat. Bostabonnement 4 Mart pro Quartal. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1889 unter Nr. 866.) Für das Ausland: Täglich unter Kreuzband durch unsere Expedition 3 Mark pro Monat.

mait? thick and

Redaktion: Beuthstraße 2.

-

Insertionsgebühr

hi im dinge? binde

pred 83

beträgt für die 4 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf., für Vereins- und Versammlungs­Anzeigen 20 Pf. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin   SW., Zimmerstraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureaur, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen bis 10 Uhr Vormittags geöffnet. Fernsprecher: Amt VI. Nr. 4106.

Expedition: Bimmerfrake 44.

Der heutigen Nummer liegt für unsere Abonnenten Wenn Frère- Orban   an der Spitze der Regierung stand, so Nr. 27 des Sonntags- Blatt" bei. erfuhren die Arbeiter ganz dieselbe Behandlung[ wie unter dem ultramontanen Regiment. Besteht eine Garantie dafür, daß die früheren liberalen Regierungen teine Lodspiel gehabt haben und daß die fünftigen feine haben werden? Nein, denn die Staatskunst des Herren Frère- Orban wird wohl mit denselben kleinen Mittelchen" gearbeitet haben, die heute so vielfach im Brauche sind.

Der belgische Liberalismus.

" 1

Das Lockspiel- Ministerium in Brüssel   ist noch immer nicht zurückgetreten, sondern trott mit eherner Stirn den Anklagen seiner Gegner. Die brutale Scham­Jofigkeit der ultramontanen Klique, die das Muster­land des Konstitutionalismus" unterdrückt, bringt es fertig, die gebrandmarkte Regierung zu halten, weil dieselbe die Kirchenpolitischen und ökonomischen Inter­effen des Ultramontanismus in allen Stücken zu fördern bemüht ist. Wenn dies geschieht, so fragen die ultramon­tanenen Bourgeois nicht darnach, ob eine Regierung auch noch eine Ehre hat, oder nicht; was Ehre, wenn man nur den Rahm abschöpfen darf von der nationalen Arbeit!

11

Der belgische Liberalismus regt sich kräftig und bietet alle Mittel auf, die ultramontane Klique zu stürzen. Mit der Zeit wird dies auch gelingen, dies auch gelingen, denn die im ganzen Lande gährende und anschwellende Entrüstung muß denn doch endlich die Minister hinwegfegen, dessen Lockspitel so vortrefflich arbeiteten, daß ihre Thaten sogar im Deutschen   Reichstage von Herrn von Puttkammer als erschreckende Wirkungen der fozialdemokratischen Agitation" dem entsetzten Philister vor­gehalten wurden. Die Arbeiter Belgiens   haben sicherlich das größte Interesse daran, daß das ultramontane Ministerium verdrängt wird. Aber sie gehen in der Sache ihren eigenen Weg und hüten sich wohl, sich vom Liberalis­mus in's Schlepptau nehmen zu lassen. Und sie haben auch ganz Recht; denn sie dürften ihre Liberalen wohl kennen. Der moderne Liberalismus ist in allen Ländern dasselbe zwiefchlächtige, unzuverlässige und heuchlerische Geschöpf.

Der Liberalismus benutzt die Strömung gegen die ultra­montane Regierung, um selbst wieder die Leitung der öffentlichen Angelegenheiten in die Hand zu bekommen. Dazu werden die Arbeiter wohl auch gebraucht, die bisher, bepor eine feste Arbeiterpartei sich organisirt hatte, vielfach von den alten Parteien gegängelt und gegen ihr eigenes Interesse benutzt worden sind. Die liberalen Führer haben denn auch ge­fühlt, daß man diesmal den Arbeitern etwas anderes bieten müsse, wenn man sie in Bewegung seßen wolle. Auf der großen Versöhnungsfeier der liberalen Partei zu Brüssel  wurden daher die Punkte des liberalen Programms dahin festgestellt, daß die Regierung zu vernichten, die Kammer aufzulösen aufzulösen und die ungerechtigkeiten auf sozialem Gebiete zu zerstreuen seien.

Der letztere Punkt ist auf die Arbeiter berechnet und der Liberalismus verspricht ihnen sehr viel, derselbe Libe­ralismus, der seit Jahrzehnten das Manchesterthum auf die Spize getrieben und die Forderung gesetzgeberischer Maß­regeln zu Gunsten der Arbeiter, um sie nur von den drückendsten Mißständen zu befreien, geradezu mit Hohn abgewiesen hat. abgewiesen hat. Es werden auch nicht gerade lauter ultramontane Grubenbefizer gewesen sein, welche ihre Ar­ultramontane Grubenbefizer gewesen sein, welche ihre Ar­beiter entlassen haben, weil dieselben vor der parlamen­tarischen Untersuchungskommission über die Zustände in den Gruben die Wahrheit gesagt haben.

ditu

kann, es sei denn, daß er sich zum Sozialismus be­kehrte. Oder man hat es mit einer bloßen Phrase zu thun, wobei das Ende vom Liede sein wird, daß die kreisenden Berge die lächerliche Maus gebären.

So faßt auch offenbar die belgische Arbeiterpartei die Sache auf und zeigt durch ihre Haltung, daß sie zwar das Ministerium aufs Aeußerste bekämpfen, aber mit dem Libera­lismus nicht pattiren will.

Der Liberalismus wird wieder an die Regierung kom­men und es wird sich dann gleich zeigen, ob er dem Lande das allgemeine Stimmrecht und die so dringend erheischte sozialpolitische Gesetzgebung be­willigen wird.

Aber wir haben eine Vorahnung, als werde man dann allerlei Wenn und Aber hören, und die belgischen Arbeiter thun recht wohl daran, die Zeit abzuwarten.

Die Zukunft der Arbeiterklasse hat mit dem abgelebten Liberalismus nichts zu schaffen.

Korrespondenzen.

Krakau  , den 26. Juni. Die Frage der Agents provo­ cateurs   oder Lock- Spigel", wie es zu deutsch   einfach und ver­ständlich heißt, ist in den Zeitungen fast aller Länder auf der Tagesordnung, nur nicht in den polnischen Zeitungen, was an und für sich sehr charakteristisch ist, um so mehr, da die Polen  , wie es sich im Nachfolgenden zeigen wird, wohl ebensoviel Ur fache haben, sich mit diesen Angelegenheiten zu befaffen. Die nachfolgende Mittheilung sende ich Ihnen, weil diefelbe auch Berlin   direkt berührt und in Mitleidenschaft zieht. Sodann ist fie auch deshalb interessant und wichtig, weil sie uns in Aus­zwischen den preußischen und schweizerischen Behörden in dem bekannten Falle Wohlgemuth" erörtert worden, auch zwischen zweien der Mächte auftauchen können, die ihre wenn auch nicht gleich lautenden, jo doch gleichgesinnten Noten nach Bern   ge­schickt haben. Ob und wann dieser interessante Fall eintreten dürfte, ist ja nicht so genau vorher zu bestimmen. Es hängt ia von vielerlei Umständen ab, so z. B. von der mehr oder minder großen Geschicklichkeit der gewählten Werkzeuge.

Nein, gährend Drachengift" verwandelt sich nicht übersicht stellt, daß vielleicht ähnliche Zustände und Fragen, wie Nacht in Milch der frommen Denkungsart". Wir gestehen den belgischen Liberalen gerne zu, daß sie sich der Bewegung gegen die Lockspitzel züchtenden Minister mit großer agita­torischer Geschicklichkeit und mit demagogischen Künsten be­mächtigt haben, aber wir glauben nun und nimmer, daß aus diesen hart gefottenen Manchester­männnern über Nacht einsichtige und hu mane Sozialpolitiker geworden sind, die in der That erkannt haben, daß das Heil des Landes, ja aller Länder in der Beseitigung der sozialen Ungerechtig

Der belgische Liberalismus hat sich der antiministeriellen Bewegung, die auf die Lockspiel- Enthüllungen gefolgt ist mit raschem Griff bemächtigt und sich an deren Spiße gestellt. Diese Liberalen haben aber für die Arbeiterinteressen bisher nie­mals Gefühl gehabt, und die Schuld an den elenden Zuständen Belgiens   in Bezug auf Fabrikgesetzgebung trägt dort der Libe­ralismus ebensowohl als der Ultramontanismus. Herr Frère­Orban, das Haupt des belgischen Liberalismus, ein Staatsmann der alten Schule, gehört der sogenannten aristo­fratischen Bourgeoisie, an und seine ganze politische Thätigkeiten liegt. feit gipfelte stets in einer Art sehr zahmen ,, Kulturkampfes" und zwar ohne Ausnahmegesetzgebung eine Sache, die für die große Masse der Arbeiter sehr gleichgiltig ist.

Feuilleton.

Radbruck verboten.]

Ein Goldmenfch.

Roman von Maurus Jókai  .

[ 6

Die letzten Worte hatte er Euthym ins Ohr geflüstert Euthyms Augen blißten zustimmend. Der Kommissär aber sprang in den Kahn, und fing an selbst zu rudern, um schneller das am Ufer gelegene Haus zu erreichen, wo Bugthiere zu bekommen waren; er trommelte in aller Ge­schwindigkeit achtzig Stück zusammen; inzwischen wurde das neue Bugtau am Schiff befestigt, die Ochsen wurden vorge­spannt, und ehe noch eine halbe Stunde verstrichen war, segte die heilige Barbara  " ihren Weg durch das Eiserne Thor fort, und zwar an der entgegengesetzten Uferseite.at Als Timar an Bord des Schiffes zurückkehrte, waren ihm infolge der großen Anstrengungen schon alle Kleider am Leibe getrocknet.

Das Schiff war gerettet, vielleicht zweifach gerettet und mit ihm die ganze Schiffsladung, Euthym und Timea. Was aber gehen ihn diese an, daß er sich so abmüht? Er ist ja doch nur der Kommissär, der Schiffsschreiber", und bezieht als solcher eine knapp genug bemessene Jahres besoldung: ihm fann es einerlei sein, ob das Schiff in seinem Bauche Weizen, oder geschwärzten Tabat, oder echte Perlen führt; sein Lohn bleibt derselbe.

" 1

So dachte auch der Purifikator" bei sich, der, als sie den rumänischen Kanal erreicht hatten, sein 3wiegespräch mit dem Steuermann wieder aufnahm, wozu bis dahin, feine Beit gewesen. ,, Gesteht nur, Landsmann, daß wir in unserm Leben noch nie so nahe daran gewesen, alle mit einander in die Hölle zu fahren, als am heutigen Tage."

Damit hat's seine Richtigkeit," antwortete Johann

Fabula.

Aber wozu hatten wir nöthig, das Experiment zu machen, ob man am heiligen Michaeltage erfaufen kann?" " Hm!" machte Johann Fabula, und that einen kurzen

Aber was versteht der Liberalismus unter sozialen Un­gerechtigkeiten? Entweder nimmt er den Begriff ernst und dann hat er sich eine Aufgabe gestellt, die er nicht lösen

Schluck aus der Branntweinflasche. Was für eine Löhnung hat der Herr?"

3wanzig Kreuzer täglich," antwortete der Purifikator. " Warum also hat der Teufel Sie hierher geritten, um für zwanzig Kreuzer Ihr Leben zu wagen? Ich hab' Sie nicht gerufen. Ich bekomme einen Gulden täglich und freie Kost. Ich hab' also um vierzig Kreuzer mehr Ursache, mein Leben aufs Spiel zu sehen, als der Herr. Was für Schmerzen haben Sie jett?"

Der Purifikator schüttelte den Kopf und warf die Ka­puze zurück, um besser verstanden zu werden.

Hört," sagte er ,,, mir kommt es vor, als ob dies tür­fische Schiff auf das Gurige Jagd machte, und als suchte die heilige Barbara  " ihm jezt zu entkommen."

"

Hm!" machte abermals der Steuermann, sich stark räuspernd, wovon er plötzlich so heiser wurde, daß er keinen Laut mehr von sich geben konnte.

,, Na, mir liegt nichts daran," sagte achselzuckend der Purifikator, ich bin österreichischer Granitschar, ich habe nichts gemein mit den Türken; aber ich weiß, was ich weiß."

Nun, so erfahre der Herr, was er noch nicht weiß," sagte Johann Fabula, der plötzlich seine Stimme wieder bekommen hatte. Freilich verfolgt uns das türkische Schiff und um seinetwillen haben wir uns aus dem Staub ge­macht; denn sieht der Herr, das Mädel dort mit dem weißen Gesicht hat man in den Harem des Sultans nehmen wollen; aber ihr Vater hat's nicht zugegeben; lieber ist es mit mir aus der Türkei   gurchgebrannt, und jetzt handelt sich's darum, schleunigst ungarisches Land zu erreichen, dort kann ihnen der Sultan nichts mehr anhaben. Na, jetzt weiß der Herr Alles; fragen sie also nichts weiter, sondern gehen Sie lieber zum Heiligenbild der Sancta Barbara und zünden Sie das Lämpchen davor frisch an, wenn die Sturzwelle es etwa ausgelöscht hat; und dann vergessen Sie auch nicht, drei geweihte Weidenfäßchen daran zu verbrennen, wenn Sie ein richtiger katholischer Christ sind."

Der Purifikator richtete sich schwerfällig auf und suchte sein Feuerzeug hervor, dann brummte er langsam vor sich in den Bart.

Ob Rußland   seinen beiden Nachbarn gegenüber immer in der Wahl seiner Agenten sehr glücklich gewesen, wollen insbesondere beziehen, beweist es gerade nicht. So spricht man wir nicht untersuchen, dieser Fall hier, auf den wir hier uns

jezt hier schon seit einiger Zeit lebhaft davon, daß derartige von Rußland ausgeschickte Spione und Agenten unter der Maske von großen" und heißblütigen", polnischen Patrioten feit einiger Zeit auch in Krakau  , Lemberg  , sodann unter der studi­

Ob ich ein rechtgläubiger Katholik bin! Aber von Euch erzählt man sich, daß Ihr nur auf dem Schiff Papist seid, und Kalviner, sobald ihr den Fuß ans Land setzet; daß Ihr, so lange Ihr auf dem Wasser seid, betet, aber sobald Ihr trockenes Land unter den Füßen habt, taum erwarten könnt, Euch auszufluchen. Dann sagt man mir auch, daß Euer Name Johann Fabula ist, und daß Fabula auf lateinisch so viel bedeutet, als Lügenbeutel. Nun, trotzdem glaub' ich Alles, was ich von Euch gehört habe, nur seid nicht böse."

Und daran thut der Herr auch recht; jetzt aber gehen Sie und kommen Sie nicht wieder, bis ich Sie rufe."

Die vierundzwanzig Ruderer brauchten von dem Punkt, wo sie die heilige Barbara  " zuerst in Sicht bekommen hatten, drei Stunden bis zur Perigradainsel, wo die Donau  sich in zwei Arme theilt. Die Felsenmassen der Insel mas­firten die ganze Donaubucht und auf der Brigantine   konnte man nicht sehen, was hinter den Felsen vorging.

Schon unterhalb der Insel war die Brigantine auf schwimmende Schiffstrümmer gestoßen, welche der Strudel an die Oberfläche ausgeworfen hatte. Es waren Ueberreste der untergegangenen Mühle; doch war nicht mehr zu er fennen, ob sie einem Schiff oder einer Mühle angehört hatten.g

Sowie die Brigantine die Perigrada hinter sich hatte, lag vor ihr die Donau   in einer Länge von anderthalb Meilen offen da, mit freier Aussicht. Weder im Fluß, noch am Ufer war ein Lastschiff zu erblicken. Was an den Ufern lag, waren durchgehends Schiffertähne und kleine Burdschellen. Die Brigantine fuhr noch ein Stück weiter, kreuzte auf der Donau   umher und kehrte dann an's Ufer zurück. Dort erkundigte sich der türkische Schiffslieutenant bei den Uferwächtern nach dem ihm voraus gefahrenen Last­schiff. Die Uferwächter hatten nichts gesehen, bis hierher sei das Schiff nicht gekommen. Noch weiter fahrend erreichte die Brigantine den Schiffszug der heiligen Barbara". Der Schiffslieutenant nahm auch die Bugtreiber ins Verhör Es waren lauter wackere Serben und diese klärten nun die Türken darüber auf, wo sie die heilige Barbara   zu suchen hätten.