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Beilage zum Berliner Boltsblatt.

Mr. 173.

Korrespondenzen.

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Zürich  , den 24. Juli. Sie haben bereits furz gemeldet, daß die schweizerischen Sozialdemokraten in Basel   in öffent­der Lanleiher Bersammlung beschloffen haben, gegen den von der Bun nach zurüd Desversammlung einstimmig votirten Generalstaatsan­t nach fein alt das Referendum zu ergreifen.

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Sonnabend, den 27. Juli 1889.

Auch der Grütlianer" ist nicht dagegen und voraussicht­lich wird auch der Schweizerische Sozialdemokrat", der erst am Sonnabend erscheint, dazu stehen, so daß die Sozialdemo­fraten selbst mit der von Basel   ausgegangenen Anregung ein­verstanden wären. Als politisches Agitationsmittel zur Auf­rüttelung der Massen eignet sich der Feldzug gegen den Ge­neralstaatsanwalt ganz ausgezeichnet.

Inzwischen ist bereits ein den Sozialdemokraten und selbst den Demokraten sehr abholder Mann, der Ständerath und Staatsanwalt Scherb in Bischoffszell  ( Kanton Thurgau  ) an­sind gefragt worden, ob er bereit wäre, diesen Posten anzunehmen, worauf er bejahend antwortete.

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In der Untersuchungssache gegen den Landesaus­schuß der deutschen Sozialdemokraten ist in Zürich   außer Conzett und Manz ebenfalls Schweizer­auch noch Attenhofer vernommen worden. Conzett schreibt darüber in der Arbeiterst.":" Die N. 3. 3tg." enthält ein Telegramm aus Bern  , nach dem durch Dr. Trachsler Verhöre mit mehreren deutschen Sozialisten über den Landesausschuß und das Treiben" der hiesigen deutschen Sozialisten vorgenommen worden sind. Auch Redakteur Conzett sei wieder verhört worden. Warum nennt das Blatt Herrn Redakteur Attenhofer" nicht, der zur Beichte erscheinen wollte, alsConzett am grünen Tische saß, aber verblüfft über Conzetts Anwesenheit Augen wie ein glopender Barbar machte und auf einen Wink Trachslers verschwand und die Thür ins Schloß fallen ließ, er, der nur Gott und sonst Niemand fürchtet.

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6. Jahrg.

entnommen hatten, schreibt uns nun ein Freund unseres Blattes, der Wassersportsmann ist, Folgendes: Es ist ein Irrthum, wenn in dem Artikel der N. 3." gesagt wird, auf dem Wasser fehle die Polizei und in Ermangelung derselben gehe der Ver­fehr wirr durcheinander. Daß in einem so bureaukratischen Staatswesen, wie das unsere ist, der wichtige Wasserverkehr sich nicht ohne Aufsicht abwickelt, dürfte selbstverständlich sein. Allerdings, die Wasserstraße ist keine Landstraße und die Fahr­ordnung wird modifizirt durch die eigenartigen Verhältnisse, unter denen der Wasserverkehr überhaupt stattfindet. Es ist selbstverständlich, daß ein leerer Kahn, der geftakt oder ge­treidelt wird, einen anderen Weg nimmt, als ein schmer­beladenes Fahrzeug, dem Wind und Tiefgang seinen Weg vorschreiben. Troßdem vollzieht sich der Verkehr nach gewissen Regeln, die allerdings nur der Fachmann kennt und überschaut, während der Laie den Eindruck hat, als ob Anarchie herrsche und jeden Augenblick ein Zusammenstoß eintreten könnte.

Meinung hierüber schon in einer früheren Korr. ausgedrückt und halte dieselbe auch heute, da mit dem Referendum ernst Demofraten in Hinsicht auf den Ausgang der von ihnen in bie ficht und geben sich über den Enderfolg feinerlei Täuschungen hin. einleitend furz der Beschlußfassung betr. Referendum erwähnt: So sagt der Basler Arbeiterfreund" dazu, indem er Sammlung hiesiger schweiz  . Sozialdemokraten einstimmig Nach würdiger Diskussion erklärte sich letzten Montag die Ver­im Prinzip für Ergreifung des Referendums gegen das Bundes­gesek betr. den eidg. Generalanwalt und beschloß, dem Komitee der sozialdemokratischen Partei der Schweiz   in Bern   die Frage zur Prüfung vorzulegen und dasselbe zu ersuchen, zustimmenden Falles die erforderlichen Schritte einzuleiten. Man hielt es für Blicht unserer Partei, der eidg. politischen Polizei, deren neuester Auswuchs die Kreirung der Bundesanwaltschaft ist, endlich energisch den Krieg zu erklären. Illusionen über den Ausgang einer Refe rendumsbewegung giebt man sich keinen hin. Wir würden vor= aussichtlich dermalen beim Volfe mit unserm Verwerfungsans trage nicht durchdringen; vielleicht brächten wir nicht einmal bie nöthigen 30 000 Unterschriften zusammen, obschon jeder demokratisch gesinnte Schweizer   von Haus aus der politischen Bolizei, in welcher Form fie immer auftrete, energisch opponiren follte. Allein das Volk ist zu einem großen Theil dermalen Don Konservativen und liberalen Demagogen( Wühlhubern) inregeleitet und unwissentlich von einem falschen Patriotismus befangen. Wer gegen den Bundesanwalt Sturm läuft, riskirt beshalb auf die schmählichste Art verleumdet und verfolgt zu werden. Jedoch die Basler Genoffen glauben, allem Ungemach jum Trok follten sich die Parteigenossen in der Schweiz   von der Ergreifung der Referendumsbewegung nicht abhalten lassen; muthet man zu, feine Zeit zu verplempern, sobald es irgend fie sollten dadurch beweisen, daß es noch Männer giebt im Schweizerlande, welche selbst unter den schwierigsten Umständen ben Muth haben, der herrschenden Reaktion fühn entgegen zu treten. Breite Schichten des Schweizervoltes, welche fast allen Widerstand gegen die Reaktion als unnüß erachten und deshalb in stummer Entsagung die Hände in den Schooẞ legen, würden dazu zu neuem Thun aufgerüttelt.

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Hundert Mal lieber in offenem Kampf momentan unter­liegen, als sich stillschweigend ducken. Wir haben nichts zu ver lieren, blos zu gewinnen. Bedenkt das, ihr Genossen in den

Die Arbeiterstimme" ist mit der Referendumsbewegung ebenfalls einverstanden und begründet ihre Zustimmung mit folgenden Sägen: Wir täuschen uns selbst nicht über den eventuellen Ausgang eines diesbezüglichen Referendumsbe­gehrens. Die Einmuth, mit welcher die Bundesversammlung den Berliner   Drud durch Sanktionirung des Bundesanwaltes beantwortet, macht eine Referendums- Bewegung von vorn­herein faft aussichtslos, soweit der praktische Erfolg in Frage tommt. Man wird, daran zweifeln wir nicht, die zur Anbahnung des Referendums nöthigen 30 000 Unterschriften zusammenbekommen. Was darüber hinaus geht, ist freilich un­gewiß. Doch find die Stimmen im Volfe nicht selten,

vor Berlin  

ihn als ein Produkt des Nachgebens und der Angst

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verdammen. Diese Stimmen sind zahl­Manche in unseren Reihen glauben. Und dann handelt es sich Neue Zürcher Zeitung  " und selbst nicht darum, ob ein paar Tausend Stimmen mehr oder minder zufammengebracht werden, sondern um die Erhebung eines Broteftes gegen die politische Polizei überhaupt. Wir für unsere Person sind daher aus diesem Grunde für die An­bahnung einer Referendumsabstimmung, obwohl wir wissen, baß eine folche uns internationalen Sozialdemokraten neue Anfeindungen und Infamien bringen wird. Man will uns an die Wand drücken. Erst packt man natürlich die fremden Bühler. Nach diesen aber wird man, wie die Neue Zürcher­Beitung" offen ausspricht,

welche eben Sozialisten sind und wiffen, daß die sozialistische Joee nicht im Rahmen der bestehenden Landesgrenzpfähle, sondern nur auf internationalem Boden verwirklicht wer­

den fann." Bachdruck verboten.) Die Uhr.

Humoreske von Bruno Köhler.

Die Uhr schlägt keinem Glücklichen!" lautet ein altes

Uhr einem Glücklichen, der Glückliche war ich!

Uns wundert nur, daß man den Denunziationen Atten­hofers irgend welche Bedeutung beimißt. Von Bedeutung ist für uns die Frage, was der Bundesrath thun wird, wenn er fich überzeugt hat, daß Attenhofer unrichtige Angaben machte.

blick in die denunziatorischen Eingaben desselben, damit wir nicht den Menschen einklagen können, dann wissen wir, wie wir in Zukunft zu handeln haben. Ein Narr ist dann Der­jenige, der im Wahne, durch seine Aufklärungen dem Vater­lande zu dienen, indem er falsche Anschuldigungen gegen das­selbe zurückweist, im Verhör Auskunft giebt. Die Bundes­herren werden für ihre Zeit entschädigt, dem Bürger aber einem profeffionsmäßigen Verleumder der Sozialdemokraten ge­fällt, eine Eingabe an den Bundesrath zu machen, um sich als Retter der Gesellschaft aufzuspielen. Wenn der Bundesrath uns fernerhin mit Attenhofereien belästigen will, dann behalte er seine zwei Bundespolizeijuristen in Bern  , wir werden den­selben nicht mehr Rede stehen."

Auch die Segelboote weichen einander nach strenger Regel aus,( Backbordschoot hat freie Fahrt) und dem Grünhorn wird sie von den alten Wafferratten in fürzester Zeit gründlich plausibel gemacht. Ueberhaupt erzieht die Thätigkeit auf dem Wasser zu faltblütigem, energischen Handeln und das ist mehr werth als hunderte von Reglements, an denen im Eisenbahnverfehr gewiß fein Mangel ist, und die dennoch Zusammenstöße nicht zu verhindern ver­mögen. Daß durch das Fahren ungeübter Leute in Mieths­booten schon viel Unglück entstanden ist, muß zugegeben werden, aber immer nur durch ganz unvernünftiges Betragen, Schaufeln u. s. w. Wollte man deshalb den Wassersport einschränken, dann müßten auch die Fenster der oberen Stockwerke_ver= mauert werden, weil aus ihnen ebenfalls schon Leute gestürzt find, man müßte die Streichhölzer verbieken, weil durch leicht­finnigen Gebrauch derselben schon unendliches Unglück entstanden ist, u. s. w. Jede Einschränkung würde den Wassersport noch mehr wie bisher, zu einem Monopol der Besitzenden machen, die in der Lage sind, sich ein eigenes Boot zu halten, und denen es ein Leichtes sein würde, einen Fahrschein zu erlangen. Darauf scheint es überhaupt abgesehen, denn wer einem Ruderklub angehört, oder Gaft eines Bootsbesizers ist, mag hinausfahren." Bleiben noch die Brücken, die allerdings ein Kapitel für sich bilden. Ihrer ganzen Anlage nach gehören die Zugbrücken, durch welche bemastete Fahrzeuge zu gehen vermögen, einer Zeit an, in welcher der Kleinbetrieb in jeder Form im Schiffergewerbe herrschte. Mitlerweile haben sich die Verhältnisse geändert, die Fahrzeuge sind größer geworden, die Brücken sind noch die alten. Daß sie sich noch erhalten haben, verdanken sie nur dem Umstand, daß mit ihrer Umwandlung in feste Brücken ein weiterer Nagel in den Sarg des Kleinbetriebes geschlagen wird. Durch das Umlegen und Aufrichten des Mastes entsteht dem Segelschiffer ein solcher Zeitverlust, daß er gegen die Dampf schleppschifffahrt vollends konkurrenzunfähig wird. Trotzdem ist ihre Umwandlung nur eine Frage der Zeit. Bis dahin müssen alle Umstände sorgfältig erwogen werde, durch welche das Durchfahren der Dampfer bei Nachtzeiten( den Segelschiffen ist der Durchgang nur bis Sonnenuntergang gestattet) besonders gefährlich wird. Und hier ist es nothwendig, darauf hinzuweisen, welche Verantwortung das fahrende Publikum durch sein Betragen auf sich nimmt. Schreiber dieses ist schon oft Zeuge gewesen, wie alles Bitten der Kapitäne um eine kurze Ruhe vergeblich war. Dazu kommt die unglückliche Plazirung des Steuermannes, wie dieses schon in der V. 3." treffend aus­geführt wurde. So lange die Distanz noch Meter breit ist, läßt sich ein Schiff zur Noth durch Kommando steuern, handelt es sich aber um Zentimeter, dann muß der Steuermann selbst sehen und blißschnell forrigiren. Denn eine Viertelumdrehung des Steuerrades ist in solchen Lagen mitunter schon zu viel, während eine Achtelumdrehung zu wenig ist. Che ein Kom mando ausgesprochen, gehört und ausgeführt wird, vergeht kost­bare Zeit, wird es vollends durch Lärm übertäubt, dann ist das Unglück da. Das Publikum wird daher gut thun, sich während der Nachtzeit, wenn die Plagverhältnisse nur einiger­maßen es erlauben, nicht auf die Außenseite der Dampfer und vorzüglich nicht auf dem Vorderschiff hart ans Geländer zu fezen.

Außer den obengenannten wurden in der gleichen Ange­legenheit noch Redakteur Wullschleger in Basel   der die Auskunft verweigerte und Redakteur Vogelsanger in Chur   einvernommen. So weit wir informirt sind, sollten die­selben Auskunft geben, wer ihnen das Manuskript zu dem Aufruf des Landesausschusses übermittelte. Durch die gepflogene Untersuchung hat übrigens der Bundesrath in Bern   die sehr tröstliche Erfahrung gemacht, daß von den vier Mitgliedern des Landesausschusses drei Schweizerbürger find, daß in den sozialdemokratischen Vereinigungen Schweizer   und Ausländer gemeinschaftlich die Mitgliedschaft bilden und daß die Thätigkeit dieser sozialdemokratischen Organisationen sich ausschließlich auf die Schweiz   beschränkt. Die deutschen So­zialdemokraten und Organisationen, die von der Schweiz   aus das mächtige Deutsche Reich gefährden sollen, müssen erst noch gemacht werden um sie entdecken zu können.

Bum großen Streik der Zigarrenarbeiter im

Aargau   liegt die Nachricht vor, daß die Gemeinde Reinach be­

schlossen hat, eine Gemeinde- Tabatfabrik zu errichten. Zur Anhandnahme der nöthigen Vorarbeiten wurde eine sieben­gliedrige Kommission gewählt. Dieses Vorgehen, sowie die allgemeine, den Streifenden sympathische Haltung der ganzen Bevölkerung soll auf die proßigen Fabrikanten nicht ohne Ein­druck bleiben und sie etwas zur Nachgiebigkeit stimmen.

Die kleinlichen Grenzplacereien der deutschen Zoll­beamten dauern fort.

Lokales.

Wie nadh allen Katastrophen, so hat es auch nach dem Unglücksfall an der Köpnicker Dammbrücke nicht an Vor­schlägen gefehlt, wie in Zukunft derartige Vorfälle zu verhüten feien. Anknüpfend an einen Artikel, den wir aus der N. 3."

garten mit seinen Blumen, dem gelben, duftenden Lack, und den später erscheinenden bleichfarbigen, an den kommenden Winter gemahnenden Astern, war eine unerschöpfliche Quelle harmlosen Ergößens für mich.

Wie froh hüpfte ich die breite, etwas ausgetretene Treppe des einstöckigen, nur mit einer Mansarde versehenen Hauses

Arak als Arzneimittel und zwar speziell gegen die tückische Diphterie, wird von dem Dr. Rouge in Hungen  ( Oberhessen) empfohlen. Der genannte Arzt hatte feit Langem in seiner Praxis bemerkt, welchen schädlichen Einfluß auf den Verlauf der Krankheit jeder mechanische Reiz auf die Rachen­schleimhaut bewirkte; er erklärt dies damit, daß nach den an­gestellten Versuchen die Diphterie  - Bazillen, ohne Schaden zu

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noch nicht genug von der Herrlichkeit des ,, Bamm, bamm!" berichtet zu haben. Wo es herkam? Aus dem, nur durch eine dünne Wand von meinem Gemach getrennten Nebenzimmer. Dort wohnte wie mir mein Aufwärter einmal flüchtig erzählte - eine ältere, alleinstehende Dame eine richtige ,, alte

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Dichterwort. Aber in meiner Nachbarin 3immer schlug die hinauf. Schwelgte ich doch schon im Vorgefühl der Behag Jungfer", wie er lächelnd hinzufügte. Ich entsann mich auch,

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lichkeit, die mich droben in meinem lauschigen 3immer er­wartete, kam mir doch schon der Duft des würzigen Mokka's friedenheit hatte mein ganzes Wesen förmlich durchtränkt. entgegen, den ich mir eigenhändig zu bereiten wußte! Um­Ein hohe Behaglichkeit, wie sie meinetwegen ein Tagelöhner schwebten mich doch schon die geliebten blauen Ringelchen empfinden mag, wenn er sich nach des Tages schwerem Un­gemach auf sein warmes Lager strecken darf, erfüllte mich des Entzückens versetten. beständig; ja, bis in die Fingerspigen hinein durchströmte mich bas lautere Gefühl einer friedfertigen Heiterkeit.

Ich war

Junggeselle!

aus meiner langen Pfeife, die mich stets in einen Rausch

War ich droben angelangt, wurde bedächtig die Thür aufgeschlossen. Ich trat ein, und blieb lauschend in der Mitte des 3immers stehen. Schmunzelnd übersah ich mein

ihr einmal auf der Treppe begegnet zu sein; erinnerte mich aber kaum, wie sie ausgesehen. Sie erschien mir weder groß noch klein, weder alt noch jung, weder hübsch noch häßlich. Nur eine schwarz und weiß gewürfelte Mantille war mir als das Bemerkenswertheſte an ihrer Erscheinung im Gedächtniß haften geblieben.

Man glaube nicht, daß ich aus diesem Umstand allein Reich, schlüpfte schon im Geist mit den Füßen in die riesigen ableitete!- nein! Aber ich betone doch: ,, ich war Jung- rührte mich dennoch nicht von der Stelle; denn ich wartete geselle!" weil damit immerhin eine völlige Freiheit der gewissermaßen erst auf das 3eichen, um mich ganz meiner offen stand. eigenen Entschließungen ausgesprochen ist und diese doch eine Behaglichkeit hinzugeben! Auf welches 3eichen!- Ach, wesentliche Bedingung zum fich Glücklichfühlen" ist.

Ich zählte bereits sechsundfünfzig Jahre.

Stehpultes und den kahlen, weiß getünchten Wänden einer

es bleibt nicht aus, es ist so pünktlich wie ich selbst! Da, da, hahaha! Da ist's schon! Da schwirrt es tiefsummend

Mein Leben war zwischen dem grünen Tuch eines durch die Luft:" Bamm! bamm!" Schreibstube, in musterhafter Einförmigkeit dahin geflossen. uns Menschen, und wie arglos geben wir uns ihr selbst Seit einem Jahr hatte ich die sonnige Höhe erklommen, gefangen! bie mir als lodkendes 3iel meiner irdischen Laufbahn vor­

meiner Brust.

heimer!" Auch das allgemeine Ehrenzeichen prangte an

O, die Gewohnheit, welche Macht besitzt sie über

gefchwebt. Ich war Registrator geworden!- fogar Se gleichsam ein guter Kamerad geworden. Es galt mir als

Was störte wohl noch meinen Frieden! In einer freundlichen Straße, fein vom Getümmel der

Dieses Bamm, bamm!" war mir seit zehn Jahren

ein wichtiges Etwas in meinem Leben, das einen räthsel­haften Reiz auf mich ausübte. Es war ein Ton, dem ich mit jenem Tag entzückter lauschte. Er gehörte gewisser­maßen zu meiner Häuslichkeit, verlieh ihr erst die süße

Haupt- Verkehrs- Adern unserer Stadt, hatte ich seit zehn Behaglichkeit, ward zum Echo meiner fleinen Freuden, und Jahren mein Heim aufgeschlagen. Wie lachte mir das Herz, galt mir beinahe als Ausdruck eines mit Sinnen begabten wenn ich, aus meinem Bureau kommend, das liebe, alte Wesens! Haus vor meinen Blicken auftauchen sah. Der kleine Vor­

Es klingt bizarr, was ich da sage, und doch glaube ich

Was kümmerte mich auch das alte Fräulein! Mein Interesse galt nur ihrer Uhr! Diese war es, der jenes holde: Bamm, bamm!" entströmte. Sie stand an der, meinem Bimmer zunächst liegenden Wand. O, ich hatte sie jüngst erblickt, als ich den Korridor hinab schritt, und die Stubenthür meiner Nachbarin zufällig einen Finger breit

Welche Uhr!! Wie ein Altar baute sie sich auf. Ein hohes, mächtiges Gehäuse, das an der Stirnseite ein mit Perlmutter funstvoll ausgelegtes 3ifferblatt zeigte. Der ganze Bau schien aus Rosenholz gefertigt zu sein. Wie hätte die Glocke sonst auch wohl so melodisch klingen können! Ich höre das:" Bamm, bamm!" wenn ich davon spreche. Es war nicht das perfide, dünne Geläute jener langhalsigen Rokoko- Uhren. Auch nicht jenes brutale, mit einer schnarrenden Einleitung versehene: Bumm, bumm!" einer Standuhr der Renaissance Periode. Nein, es war ein, eine Fülle von Wohllaut verbreitendes ruhiges, gemessenes: Bamm, bamm!" das wie Aeolsharfentlang, mit" leifen Schwingungen die Luft durchzitterte, einen Traum holder Empfindungen in unserer Seele wachrufend. Mit diesem einschmeichelnden Ton trat ich in mein 3immer. Er rief mich pünktlich zum Essen, gemahnte mich, das Lager auf= zusuchen, lullte mich in den Schlaf, und erweckte mich ame