Würdigung fand. Es wurde hervorgehoben, daß solchen Machinationen gegenüber es heiligste Pflicht jedes Kollegen ist, fich Organisationen anzuschließen und an der Agitation sich zu betheiligen. Schluß der Versammlung gegen 11 Uhr.

Die zum Sonnabend, den 14. d. Mts., im Restaurant Jade zu Tegel   angekündigte Versammlung fonnte nicht statt­finden, da der Befizer in letter Stunde die Hergabe des Lokals verweigerte. Der Andrang war ein enormer, doch mußten Alle unverrichteter Sache heimkehren. Es hat sich aber trotzdem Gelegenheit gefunden mit den Tegeler Kollegen Rücksprache zu nehmen und erklärten dieselben über dieses Lotal die Sperre zu verhängen. Zu der am Dienstag, den 17. b. Mts., in der Neuen Welt" in der Hafenhaide statt finden sollenden Versammlung hat der Amtsvorsteher zu Rir­dorf ohne Angabe von Gründen die polizeiliche Genehmigung Dersagt.

Die Berliner   Kranken- und Begräbnißkaffe für Frauen und Mädchen( E. H.) hielt am Montag, den 9. September, ihre erste statutenmäßige Generalversammlung ab. Der Vorfigende gab zunächst Kenntniß von der seitens der Aufsichtsbehörde nunmehr erfolgten Genehmigung des Statuts. Aus diesem find folgende allgemein intereffirenden Bestimmungen hervorzuheben: Das Aufnahmegeld beträgt 50 Pf.; die ärzt liche Untersuchung ist bei der Aufnahme nicht obligatorisch; die Untertüßung im Falle der Erwerbsunfähigkeit beträgt in den brei Stufen, von denen die erste nur für noch nicht 16 Jahre alte Mädchen berechnet ist, gegen einen Beitrag in der 1. Kl. 20 Pf.: 6 M., in der 2. Kl. 25 Pf.: 7,50 M., in der 3. Kl. 30 Bf.: 8,70 M. Das Sterbegeld beträgt 50, 60, resp. 70 M. Auch bezahlt die Kasse bei Entbindungen eine drei­matige wöchentliche Unterstüßung. Extrafteuern werden nicht erhoben.

Bei der erfolgten definitiven Wahl

erwähnt. Die Lokalfrage rief noch eine lebhafte Diskussion hervor, in welcher das Verhalten der Wirthe scharf gegeißelt wurde; folgende Resolution wurde dann einstimmig angenommen. In Erwägung, daß die Säle des Böhmischen Brauhauses" und Elysiums" zu Arbeiterversammlungen nicht zu haben sind, be­fchließt die heutige Versammlung der Hausdiener, jede Schanks ftätte, in welcher Bier des Böhmischen Brauhauses" ausge schenkt wird, so lange zu meiden, bis die Säle zu Versamm­lungen wieder frei find."

Der Fachverein der Tapezierer tagte am Montag, den 9. September, in Feuersteins Salon, Alte Jakobstr. 75. Den Vortrag des Abends und zwar über Darwins Lehre von der Abstammung des Menschen" hielt Herr Bölsche. Der Vor­tragende ernteten für seine durch Zeichnungen erläuterten Vor­trag reichen Beifall. Sodann berichtete Kollege Friedmeier im Namen der Werkstatt- Kontroll- Rommission, daß dieselbe es vor­läufig nicht für rathsam hält, sich mit denjenigen Werks stätten zu befaffen, wo noch 10 Stunden gearbeitet wird, weil Kollegen dort, 100 noch 10 Stunden gearbeitet wird, fich nicht an der Organisation betheiligen. Das her seien diese Werkstätten sehr schlecht kontrolirbar. Redner befürwortet nochmals, ein Flugblatt auszuarbeiten; es müsse unbedingt eine viel lebhaftere Betheiligung an der Organisa­tion erzielt werden, denn bevor nicht zwei Drittel der Kollegen schaft der Organisation angehören, fönne man nicht energisch vorgehen. Es wurde darauf einstimmig beschlossen, ein Flug­blatt auszuarbeiten. Die Abrechnung vom Sommerfeste, welche der Kaffirer mittheilte, ergab eine Einnahme Don 455 M. 10 Pf., eine Ausgabe von 320 Mark 25 Pf., mithin einen Ueberschuß von 134 Mart 85 Pf. Zu Thürkontroleuren wurden die Kollegen Moßkopf Bannizky und Daßler gewählt. Jeder hat fernerhin sein Mit­

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Achtung! Alle Genossen, welche einen Etrafbefehl wegen der Theilnahme an der Lassalle Feier im Jahre 1887 erhalten haben, find au beute, Dienstag. Abends 8 Uhr zu einer Bersammlung in Gratwell's Bierhallen, Komman dantenstraße 77 78, eingeladen. Referent: Arthur Stadthagen  . Der Ginberufer: Johann Snudat, Lübbenerstr. 14, v. 2 Tr.

Vereinigung der Drechsler Deutschlands  , Ortsverwaltung ( Stockbranche). Witgliederversammlung am Dienstag, den 17. b. Wits, bends 8 Uhr, in Scheffer's Calon, Inselstraße 10. Tagesordnung: 1. Geschäftliches. 2. Wahl des Vorftandes. 3. Berschiedenes und Fragelaften.

" Urania  ", das wissenschaftliche Theater im Ausstellungspark, ebenfalls für das Aquarium" anzuschaffen. Dieser Vorschlag wurde allgemein befürwortet. Nachdem der Vorfizende die nächste Versammlung als eine außerordentliche Generalver­sammlung bekannt gemacht und mitgetheilt, daß sie am 23. September stattfindet, sowie wegen eines hochwichtigen Vor­trages um zahlreiches Erscheinen gebeten hatte, erfolgte der Schluß der Versammlung.

Große Versammlung der Freien Vereinigung der Damen­mäntel- Schneider und Arbeiterinnen der Bekleidungs- Industrie am Dienstag, den 17. September, Abends 8 Uhr, in Deigmüller's Salon, Alte Jakobstraße 48 a. Tagesordnung: 1 Wie find am besten die Mängel und Schäden, welche in unserer Branche eingeriffen, au beseitigen? Refer. Fri. Job. Jagert. 2. Diskussion, Verschiedenes und Fragelaften. 3 Aufnahme neuer Witglieder. Sämmtliche Schneider und Arbeiterinnen werden ergebent eingeladen. Zur Deckung der Untosten Tellerfammlung.

des Borstandes wurden die bisherigen Vorstandsmitgliedsbuch vorzuzeigen. Kollege Thoß empfahl Billets für die glieder foft ausnahmslos wiedergen ählt. Die Hilfskaffe ist auch der Vereinigung freier eingeschriebener Hilfstoffen beige treten, um den Mitgliedern eine billige ärztliche Behandlung zu ermöglichen. Die diesbezüglichen Mitgliederlegitimationen find sowohl beim Raffirer, als auch in den bekannten Zahl­stellen gegen ein Entgeld von 0,5 Pf. zu haben. Die Zahl­stellen der Raffe find folgende: Frau Andersch, Reinickendorfer­Straße 20c. Hof II., Frau Marks, 3ionsfirchstr. 14 v. IV., Frau Marie Schneider, Blumenstr. 29 im Laden, Frau Emma Schneider, Stal zerstr. 44. Frau Marie Greifenberg, Dieffen badftr. 28 1., Frau Röppen, Gitschinerstr. 109 im Laden. Außerdem beim Raffirer Schießl, Friedrichstr. 154.

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Verband der Porzellanmaler Berlins  . Bersammlung im Lofale bes Herrn Feuerstein, Alte Jakobstraße 75, am Montag, den 16. September, Abends 8 Uhr.

Senefelder- Bund, Mitgliedschaft Berlin  , Restaurant Weick, Alexander ftraße 31, Dienstag, Abends 8 Uhr.

Zimmerleute Schönebergs. Mittwoch, den 18. September, Abends 8 Uhr, in Ulrichs Salon, Hauptstr. 92, Schöneberg  , große öffentliche Verfamm lung fämmtlicher Zimmerleute Schönebergs und Umgegend. Tagesordnung 1. Zweck und Nußen der Organisation. 2. Gründung eines Lokalverbandes für Schöneberg  .

Die Freie Vereinigung der im Vergolder- Gewerbe beschäftigten Arbeiterinnen Berlins   hielt am 13. September eine gut besuchte Versammlung ab. Auf der Tagesordnung stand: 1. Was kann uns Arbeiterinnen in der Vergolder- Branche eine Vereinigung nüßen? Referent: Herr Otto Heindorf. 2. Dis­fussion. 3. Verschiedenes. Referent führte in längerer Rede die dringende Nothwendigkeit der Vereinigung jeder Branche den Anwesenden vor Augen, indem er ein Bild der seit 1869 auf der Tagesordnung stehenden Arbeiterinnenfrage im Allge meinen gab. Reicher Beifall lohnte den Vortrag. In der sich an den Vortrag schließenden Disfuffson sprachen sämmtliche Redner und Rednerinnen sich im Sinne des Referenten aus.

Große öffentliche Versammlung aller in den Album-, Barton­Luxuspapier-, Leder- und Galanteriewaarenfabriken, sowie Buchbindereten beschäftigten Arbeiter. Mittwoch, den 18. September, Abends 8% ellhr. in Jordan's Salon, Neue Grünftr. 28. Tagesordnung: 1. Be richt der 15er Kommission. 2. Wesen und Werth der Streits. Ref. Th. Glode. 3. Diskussion und Verschiedenes. Zahlreiches Erscheinen erwünscht.

Große öffentliche Generalversammlung der Waler und n- Streicher   Berlins am Mittwoch, den 18. September, in Gratweil's Bierhallen, Kommandantenstraße 77-79. Tagesordnung: 1. Berlefung und Berathung der Statuterberathungs- Kommission betreffs Gründung der Assoziation. 2. Dis

tuffior. 3 Verschiedenes

Es wurde angeregt, der Böhmischen Brauerei", welche neuerlich den Arbeitern die Lokale zur Versammlung verweigert, dadurch entgegen zu treten, daß man ihr Bier nicht mehr trinke. In der Pause fchloffen fich 13 Kolleginnen der Vereinigung an. Wegen zu frühen Schlusses der Versammlung fonnie folgende Resolution nicht mehr verlesen werden: Resolution. In Anbetracht, daß durch das Vorgehen des Böhmischen Brauhauses" es den Arbeitern verkürzt wird, ihre Ansichten in genügender Weise durch Versammlungen Ausdruck zu geben, und in Erwiderung auf dieses Vorgehen beschließt die heute in Scheffer's Lokal tagende Versammlung der Freien Vereinigung der im Vergoldergewerbe beschäftigten Arbeiterinnen   Berlins" das Bier der Brauerei nicht zu trinken.

Die Versammlung der Vereinigung der   deutschen Stallmacher, Mitgliedschaft   Berlin, findet am Mittwoch, den 18 b. Wits., Abends 8% br Inselstraße 10 in Scheffer's Saal statt. Die Tagesordnung lautet: 1.   Bor frag. Referent Herr Birch über Gewerbe Schiedsgerichte. 2 Distuffion 3. Besprechung über das Herbergswesen. 4. Wahl einer Arbeitsausgabe. Kom mission. 5. Vereinsangelegenheiten und Fragetaften.

Verein   Berliner Portiers und Berufsgenossen feiert am Sonnabend, den 21. September sei 4jähriges Stiftungsfeit, in den Feitsälen Verein junger Kaufleute, Beuthstr. 20 Billets sind zu haben bei den Bereinsmitgliedern Gerner, Beuthstr. 8, Becker,   Leipzigerstr. 87, Liebe, Wilhelmstr. 143, Bubger Stegligerstr. 65, Taufelt, Alexandrinenstr. 109 Billets für Weitglieder nur bet Herrn Pugger und Liebe.

ts.

Die Filialen   Berlin der Vereinigung der   deutschen Maler eröffnen am 15. Oftober thre Fachschule in der Aula der Gemeindeschule, Schlesischestraße 4. Der Unterricht besteht im Zeichnen, Dekorations, Sols. und Marmormalen. Anmeldungen hierzu werden entgegen genommen in ben Filialen: Dresdenerstr. 116, Lügowstr. 7, Blumenstr. 38, Kastanien- Allee 5. Abends 8-9, Sonntag Vormittag 10-12 Uhr.

Nr.

Die Genehmigung versagt hat der Amtsvorsteher von Nirdorf einer Versammlung Des Allgemeinen Metallarbeiter Vereins von   Berlin und Umgegend, die am 17: b. Wts. in bet Neuen Welt" stattfinden sollte. Gründe für die Nichtgenehmigung sind nicht angegeben worden. Es wird Beschwerde geführt werden.

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Gesang-, Turn- und gesellige Vereine am Dienstag Gefangverein Gutenberg Abends 8 Uhr im Restaurant   Quandt, Stralauerstraße 43. Gefangverein Alpenglühen Abends 9 Uhr im Restaurant Hildebrandt, Prinzen, ftraße 97. Schafer scher Gesangverein der Elfer" Abends 9 Uhr bei Wolf und Krüger, Staligerstraße 126, Gesang.-Männergesangverein Gartenlaube Abends 9 Uhr im Restaurant Firt, Kottbuserstraße 22. Gesangverein Bouvardia( Männerchor) Abends 8 Uhr im Restaurant Teutonia, Bel forterstraße 15. Männergesangverein Steinnelte Abends 9 Uhr im teftau rant Schulz, Stettinerstraße 56-67. Gesangverein Harmonie" Abend 8 Uhr in Steutam's Bierhaus, Große Frankfurterstraße 49. Männergejang verein Echo II" Abends 9 Uhr im testaurant Drillhose, Rosenthalerstrakt Str. 11-12. Gesangverein Sänger hain" Abends 9 Uhr im Restaurant Kaiser   Franz Grenadierplag 7. Gesangverein Bruderherz Uebungsstunde Abends von 9-11% Uhr. Aufnahme neuer Mitglieder. Gesangverein of nung   Moabit Abends 8 Uhr Wilsnackerstraße 63 im Restaurant Jlges. Gesangverein Felicitas Abends 9 Uhr im Restaurant Nebelin, Langestraße 108 Männergesangverein Olympia" Abends 9 Uhr im Restaurant Gerth, Prinzen straße 106. Gesangverein Liederlust Abends 9 Uhr im Stestaurant Leb mann, Staunynstraße 44. Männergesangverein Accordia" Abends 9 Uhr be Weid, Aleranderstraße 31. Gesangverein Ludwig'scher Männerchor Abend 9 Uhr Lindenstraße 106 bei Poppe, lebungsstunde. Gäste find willkommen. Deutsche Liedertafel Abends 9 Uhr Oranienstraße 190.- 3itherklub Amphion Abends 9 Uhr in Triebel's Restaurant, Hoher Steinweg 15. Turnverein " Froh und Frei"( Männerabtheilung) Abends 8% Uhr, Bergstraße 57. Berliner Turngenossenschaft( Fünfte Männerabtheilung) Abenhs 8% h in der städtischen Turnhalle, Wasserthorstr. 31. Turnverein  haide( tänner- Abtheilung) Abends 8 Uhr, Dieffenbachstr. 60-61. ehemaliger Schüler der 37. Gemeindeschule Abends 9 Uhr im Restaurant Kinner Köpniderstr. 68. Arends'scher Stenographenverein Apollobund" Abend 8 Uhr Brunnenstraße 129a. Arendt scher Stenographenverein Abends 8% Uhr im Restaurant Zum etfernen Kreuz", Lindenstr. 71. Deutscher Verein Arend scher Stenographen Abends 8% Uhr in Handel'  s Restaurant Brunnenstr. 129 Verein Roe Abends 8% Uhr im Restaurant Elge, Alerandrinenstr. 99. Unterhaltungsverein harmonie Abends 8 Uhr Eisenbahnstr. 36b, im Restau rant von Liebe. Bergnügungsverein Mollig Abends 9 Uhr im Restaurant Reinicke, Gipsstraße 3, jeden Dienstag nach dem 1. und 15 Bitherklub Amphion Abends 9 Uhr im Münchener Sof" Spandauerstr. 11-12 Rauchttub Zum Wrangel Abends 8 Uhr bei perichleb, Adalbertstr. Rauchtlub Deutsche Flagge Abends 8 Uhr im Restaurant Händler, Brangel straße 11. Rauchklub Friedrichshain Abends 9 Uhr im Restaurant Ripping Landsbergerstr. 116a. Rauchflub Lustige Brüder" Abends 8 Uhr bel Grothe, Fürstenbergerstr. 2 Bergnügungsverein Fröhlichkeit, Grüner Weg 29. Große Gesellschaftsstunde, verbunden mit Vorträgen. Gäfte will tommen. Entree frei. Tambourverein Sedan Sigung Abends 8% br Grüner Weg 9-10. Tambourverein Einigteit macht start", gegründet 1886, ftellvertretender Dirigent E. Billhardt." Nebungsstunde Abends 9 Uhr im staurant Hahn, Elsasserstr. 57. Männergesangverein Liederfreiheit" Restaurant Bolzmann, Andreasfir. 26. Dienstag Abends 9 Uhr. Stimmbegabte Herren werden aufgenommen.

Fachverein der Sattler. Am Dienstag, den 10. b. M., tagte der Fachverein der Sattler und Berufsgenossen mit folgender Tagesordnung: 1. Vereinsangelegenheiten. 2. Vor­trag des Kollegen Büttner über: Ist der Mensch göttlichen Ursprungs oder nicht? 3. Diskussion. 4. Verschiedenes und Fragetaften. Beim ersten Punkte der Tagesordnung suchte Kollege Zugbaum nachzuweisen, daß er in der legten Versamm­lung zu Unrecht angegriffen worden sei. Er und Maurer hätten ihre Schuldigkeit gethan; daß eine Zersplitterung eingetreten fet, wäre nicht seine Schuld. Kollege Hausner erklärt, daß es fich um feinen persönlichen Angriff gehandelt hatte. Hierauf hielt Kollege Büttner seinen Vortrag zur Zufriedenheit der Versammlung. In der Diskussion ergänzte Kollege Bombin die Ausführungen des Referenten noch in einem Punkte. Unter Verschiedenes wurde gefragt, wie es mit der Bibliothek stände. Der Vorfigende antwo: tete, daß dieselbe zum Oktober fertig gestellt sein würde. Dann wurde noch bekannt gemacht, daß am 7. Oftober eine öffentliche Sattlerversammlung zur Stellung­nahme in der Lohnfrage stattfindet.

Die Dachdecker hielten am Sonnabend eine öffentliche Versammlung im Victoria- Restaurant, Münzstraße 11, unter Vorfiz der Herren Rackwiz, Ibold und Mehrlein ab, um folgende Tagesordnung zu erledigen: 1) Berichterstattung über bie eingegangenen Gelder. 2) Gründung eines Verbandes. Der erste Bunft der Tagesordnung fonnte vor der Hand noch nicht erledigt werden, da der betr. Bericht erstattende Kollege noch nicht erschienen war. Ueber den zweiten Punkt referirte Kollege Rackwig und führte aus, daß auf dem am 22. und 23. Juli in Halle stattgehabten Dachdecker- Kongreß einstimmig die Gründung eines Verbandes der veremigten Dachdecker­gesellen   Deutschlands" beschlossen worden sei. Der Berband sei aufgebaut auf§ 152 der Reichs- Gewerbe- Ordnung und bezwecke Hebung der materiellen Lage der Berufsgenossen( Er­reichung befferer Löhne und Arbeitsbedingungen). Derselbe gewähre Rechtsschutz bei gewerblichen Streitigkeiten und bei Unfallangelegenheiten, ferner gedente derfelbe in jeder Stadt einen Arbeitsnachweis zu eröffnen. Außerdem soll die Berufs­und Unfallstatistik gepflegt werden. Redner empfiehlt behufs leichterer Führung der Geschäfte 4 Filialen in   Berlin zu er richten, die alle ermächtigt sind, Arbeit nachzuweisen, die aber einer Zentralstelle untergeordnet sind, welche die offenen Stellen je nach der Lage der Werkstätten an die Arbeitsnach­weise im O, N, W oder S vertheilt. Hierdurch werde es den Meistern sehr bequem gemacht, Gesellen zu erhalten. Kollege 3bold empfiehlt gleichfalls die Gründung einer Filiale in  Berlin. Die diesjährige Lohnbewegung, die so schmählich ge­endet habe und die sehr wenig Befferung gebracht habe 3 Meiner zahlten den geforderten Lohn, nur einer lasse neun Stunden arbeiten müßte Jedem die Augen geöffnet haben. Nur eine Zentralorganisation fönne den Buzug fern halten, menn hier ein Streit ausbricht. Man solle dem Beispiele an berer Städte folgen, die schon Filialen eröffnet haben und eine anständige Mugliederzahl aufweisen. Schließlich entsprach die Bersammlung dem Antrage des Kollegen Radwig und wählte zu Bevollmächtigten: für den Süden: Kollege Ibold, Gneisenauftr. 6a; für den Osten: Kollege Mehr­lein, Falkenstein str. 20; für den Norden: Kollege Ehlert, Streligerstr. 9; für den Westen: Kollege Müller, Schlegelstr. 9, of 1 Treppe. Zum ersten Bunft berichtete Kollege Rackmiß, daß im Ganzen 57 M. Ein­nahme erzielt wurden, denen 92,70 M. an Ausgaben gegen­überstehen. Hierzu bemerkte Kollege Handtte, daß ihm, als damit Beauftragten, von Hern Schulze, einem Mit gliebe der gewesenen Lohnkommission, nicht der ganze Ueberschuß von der Lohnbewegung, 93 M. 85 Pf., fondern nur 40 M. ausgeliefert wurden. Das andere heraus­zugeben, habe sich Kollege Schulze geweigert. Herr Schulze zablte schließlich nach stattgehabter Diskussion laut Beschluß und Aufforderung der Versammlung die noch übrig gebliebenen 4185 M.( 12 M. gingen für Herrn Rackwik ab) aus, welche Herr Rackwik vor der Hand an sich nahm. Unter Ver fchiedenes" ermahnte Kollege Mehrlein nochmals die Kollegen, fich dem Verbande anzuschließen und wies den Anwesenden bas Verhalten der   Londoner Dockarbeiter als Muster an. Nur durch Emigkeit tönne etwas errungen werden. Herr Hanke betonte die Nothwendigkeit einer Lohnerhöhung in Anbetracht ber Steigerung der Kohlen- und Fleischpreise. Darüber zu diskutiren, ob man im nächsten Jahre wieder in eine Lohn bewegung eintreten solle, wies der Vorsigende zurück, da dies nicht auf der Tagesordnung stehe. Herr Rackwik ermahnte in feinem Schlußwort, rege für den Verband zu agitiren, dem bereits 80 Kollegen als Mitglieder angehören, damit etwas Großes und Nügliches geschaffen werde. Hierauf erfolgte Schluß ber Bersammlung.

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Der Verein zur Regelung der gewerblichen Ver­hältnisse der Töpfer hielt am Sonntag Vormittag in Jordan's Salon" leine Generalversammlung ab. Aus dem den ersten Punkt der Tagesordnung bildenden Bericht des Borstandes sei folgendes entnommen: Der Verein wurde dem Vorstand im lekten Halbjahr mit 497 Mitgliedern übergeben und hob sich während dieser Zeit die Zahl derselben auf 640. Den Arbeitsnachweis benutten 275 Mitglieder; von ihnen er­hielten 125 Arbeit bei 81 Meistern. Wanderunterstüßung in Höhe von je 1,25 M. ward an 73, in Höhe von je 75 Pf. an 9 und in Höhe von 50 Pf. an 1 Kollegen gegeben. Es hatte sich nur ein Drittel der Kollegen am Arbeitsnachweis überhaupt betheiligt. Nachdem noch der Kassirer den Bericht erstattet ( Einnahme 540 Mart 85 Pfennige, Ausgabe 459 Mart 75 Pf., Bestand 81 Marl 10 Pf.) und von Seiten der Revisoren das Ergebniß als richtig bezeichnet worden, ward dem Vorstand   Decharge ertheilt und darauf zur Neu­wahl des gesammten Borstandes geschritten. Es wurden gewählt: Herren Heinr. Hoffmann und Schulz als Vorsigende, Herren Weitert und Thiele als Kassirer, Herren Hehre. Topp,   Graff und Otto Greyer als Schriftführer, Revisoren und Bibliothekar. Nach Erledigung des legten Bunttes der Tagesordnung: Innere Vereinsangelegenheiten" schloß die Versammlung.

Die Freie Vereinigung der Hausdiener   Berlins hielt am Freitag, den 13. d., ihre ordentliche Mitgliederver­fammlung ab. Auf der Tagesordnung stand: Die Ueber vötferung, Referent Rollege D. Wiemer, Diskussion und Ber schiedenes. Der Referent weist durch statistische Zahlen nach, baß an eine Uebervölkerung nicht zu denken ist, da der größte Theil der Erde zum Schaden der ganzen Menschheit unbebaut wäre. Alle gegentheiligen Ansichten werden nur zur Verdum­der Massen verbreitet. Aber schon lichtet sich der Nebel, Denn das Proletariat fängt an zu der Ueberzeugung zu kommen, daß es auf sich selbst angewiesen ist und es sich selbst seine Rechte verschaffen muß. Reicher Beifall lohnte den Redner. Nachdem eine Pause von fünf Minuten beendet, wurde zu Bunft 2, Diskussion, geschritten. Rollege Lambrecht spricht fich im Sinne des Referenten aus und bemerkt, daß die Ueber­völkerung nicht durch die Vermehrung der Menschen herbei­geführt werde, sondern daß die heutige Produktionsweise eine dronische Uebervölkerung herbeiführt. Das Maschinenwesen und alle technischen Fortschritte tragen dazu bei, daß das Heer der Arbeitslosen immer größer wird. Redner fordert noch alle Anwesenden auf, recht zahlreich fich Vereinigungen anzu­schließen, die Aufklärung unter die Massen bringen wollen. In seinem Herr Liefländer sprach in demselben Sinne.

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In   Livorno ist die Herzogin d'Anrci, eine der vor nehmsten Damen der italienischen Aristokratie", mit einer Schuldenlaft von 350 000 Lire fpurlos verschwunden. Die Polizei fahndet jeßt auf die Flüchtige. Baden-  

Baden, 12. September. Gestern Abend fand hier eine sehr gut besuchte, öffentliche Versammlung statt. Es lautete die Tagesordnung: Die heutige Produktionsweise und wie verhalten sich die Arbeiter zu derselben?" Herr K. Kloß aus  Stuttgart als Referent verstand es in faßlicher Weise das Thema zu behandeln, wofür er auch wiederholt lebhaften Bei­fall erntete. Zur Diskussion führten die Herren Schreiner Möller und Apotheker Luz die Gesundheitsschädlichkeit des denaturirten Spiritus an, und ersuchten die Anwesenden, die Petition an den Reichstag zur Beseitigung des denaturirten Spiritus zu unterschreiben. Die Petition wurde zahlreich von. den Anwesenden unterschrieben.

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Das Stiftungsfest der Allgemeinen Stuhlarbeitervereinigung findet bis auf Weiteres nicht statt, da der Wirth des Böhmischen Brauhauss jein Lokal zu Bersammlungen nicht hergiebt. Sämmtliche ausgegebenen Billets find zurückzuliefern.

Ein kurioses Tageblatt wird vom 1. Oktober ab in Nom unter dem Titel" Il Bugiardo"( d. h. Der Lügner") erscheinen. Die neue Zeitung nennt als ihr Programm Wahr heit und Dichtung" und erhebt nicht den Anspruch, als durch aus zuverlässige Quelle zitirt zu werden.

Fachverein der Tischler für den Osten. Mitgliederversammlung am Dienstag, den 17. September, Abends 8 Ubr, im Restaurant Säger, Grüner Weg 29. Tagesordnung: 1. Die Lage des Tischlergewerks in   Berlin unter be sonderer Berücksichtigung der Beschlüsse der legten Generalversammlung. Ref.: Herr Wiedemann. 2. Diskussion. 3. Ver insangelegenheiten und Verschte­benes. Neue Mitglieder werden in der Versammlung aufgenommen. Kollegen als Gäste willkommen.

Schlußwort streifte der Referent den Militarismus und seine verheerenden Wirkungen in recht treffender Weise. Zu Bunft 3, Verschiedenes", theilte der Vorfigende mit, daß die Beschwerde betreffs Auflösung der letzten Versammlung als begründet an­afannt ist. Sodann wurde das neuzugründende Fachblatt Berantwortlicher Rebatteur: R.

Versammlung der Filiale Weft der Vereinigung der   deutschen Maler am Dienstag, den 17. b. M., Abends 8% Uhr, im Reftaurant Königs­hof, Bülowstraße. Tagesordnung: Bortrag des Kollegen W. Schweißer: Sur Uebervölkerungsfrage".

fachverein der Gärtner. Dienstag, den 17. September, Abends 9 Uhr, Bersammlung im Restaurant Feuerstein, Alte Jatobftr. 75. Tages­ordnung: 1. Poesie und Arbeiterbewegung. Referent Herr Tit. 2. Diskussion 8. Verschiedenes und Fragekasten.

Gauverein   Berliner Bildhauer, Annenstr. 16, Dienstag, den 17. b. M., Abends 9 Uhr, Bibliotheksabend.

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Soeben erhalten wir Heft 5-8 als Fortseßung des populären illustrirten Wertes: Die Geschichte der Erde, von R. Bommeli. Reich illustrirt und mit einigen Karten versehen. (   Stuttgart, Diez.) Das ganze Wert wird in ca. 20 Lieferungen à 20 Pf. erscheinen.

Neueste Nachrichten.

Nachträglich lozialistengesetzlich verboten wird von dem Potsdamer Regierungspräsidenten das am 1. September d. J. in den Kreisen Beestow- Storfow und   Teltow verbrei

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tete, eine Bezeichnung des Herausgebers und Druckers nicht kummer enthaltende Flugblatt mit der Ueberschrift: Mitbür ger! Kleine Leute! Wähler des Reichstags wahlkreises   Teltow Beestow Storfom!" und mit dem Schlußsaz: Kandidaten der Sozialdemo tratie!" Da sind sie hier in   Berlin doch schneller!

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Eröffnung des Reichstags. Die Meldung, welche B. B.- 8tg." vor einiger Zeit brachte, daß der   Reichstag am 22. Oftober werbe eröffnet werden, wiederholt heute die Bo und fügt hinzu, daß ihr die Nachricht von guter Seite zugehe.

Briefkaffen.

Bei Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung beizufügen. Brieflide Antwort wird nicht ertheilt.

Lehrer Scheer hier. Wir bitten sofort um Ihren Besuch Baden-   Baden. Gelegentliche Berichte sind uns immer willkommen. Gruß.

Grenheim in   Berlin. Drud und Verlag von Mas Sabing in   Berlin SW., Beuthstraße 2.

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