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Borsteher Dr. Schill! Niemand wird diese Wahl zu bereuen m Parb haben! Arbeiter, laßt Euch nicht weiter an der ht dargethase herumführen und Euer Geld aus der Tasche che Angechwaßen. Beamte, aedenkt Eurer Pflicht! Bürger, Handan bie wafer und alle, die Ihr mühsam und ehrlich erworbenen Benoth ift." ng der St, ob groß ob flein, zu vertheidigen habt, meist die Lockungen ber professionsmäßigen Wühler weit zurück und wie mmählt einstimmig am 15. Oftober 1889, Vormittags 10 Uhr elegirten bis Nachmittags 4 Uhr, den wahren und edelgesinnten Volksfinden freund Juftigrath Dr. Schill."- tvorlegte Die Wirkung dieses sauberen Flugblattes war, daß etwa id Umgeg britthalbtausend sozialdemokratische Stim gekommenes men abgegeben wurden. Der Wähler" machte sich den Spaß, Namen bas Opus abzudrucken, und das Wurzener freifinnige Organ auf unbewidmete ihm einige scherzhafte Bemerkungen. Da fommt nun der providas Leipziger Tageblatt " und schreibt in seinem redaktionellen Negende und nicht sozialdemokratischen Theil: reldet feren Leipzig , 19. Oftober. Es ist eine bekannte Thatsache, daß de, den die nach Eugen Richter's Pfeife tanzenden Deutschfreifinnigen Dies ist und die Sozialdemokraten für sich das Monopol in Anspruch nfion des nehmen, bei den Wahlen durch die Breffe, durch Flugblätter 2c. bis zum die Gegner in der allerftärksten Weise anzugreifen und dabei S in einen Ton zu verfallen, wie er eigentlich im anständigen Barteikampf nicht gestattet ist. R.cht naiv und bemerkenswerth ift es aber, daß man auf dieser Seite ein Lamento anhebt und
tiefe sittliche Entrüftung heuchelt, wenn ihr ausnahmsweise einmal mit ähnlichen Waffen gedient wird. In den deutschfreifinnigen und sozialistischen Blättern wird jezt ein großes Gefchrei erhoben wegen eines Flugblattes, in dem bei der Tageblatt jüngsten Landtagswahl von Seiten der Kartellparteien in Jer Kat Reubniß- Anger- Grottendorf die Wahl des Redakteurs Thiele sgrad feine und des Deftillateurs( wir sind höflich und sagen nicht, wie es zeichnet, umgekehrt gewiß geschehen würde, Schnapsbrenners) Münch ch die sämit allerdings etwas träftigen Worten bekämpft wurde. Wir Tönnen den Beschwerdeführern nur den Nath geben, zunächst Leipzig - vor der eigenen Thür zu fehren und sich das Sprichwort: Stadtverord Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus" zu b an allen vergegenwärtigen. So viel steht fest, daß die Ordnungsparteien Idemol bei den nächsten Reichstagswahlen nicht immer gut daran thun der Bag werden, die reichsfeindlichen Oppofitionsparteien mit Glacé ten Deandfchuhen anzufaffen."
Also wir sollen von den Kartellbrüdern und speziell dem Heinrich it feinen Leipziger Tageblatt" nicht mehr mit Glacéhandschuhen angeDer Reubi faßt werden. Nun die„ Glacéhandschuhe dieser Gefellschaft sind von dem vielen Koth, den sie geworfen hat, so Beits appetitlich, daß es für unsere Nasen jedenfalls sehr zuträglich
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fein wird, wenn sie verschwinden.
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Röftlich ist die Großmuth des Tageblatts", daß es einen Bählt feinen oppositionellen Destillatur nicht„ Schnapsbrenner" nennen will. Es tennt wohl Schnapsbrenner", die das Wort nicht gern tönnen und hören? Vielleicht kann es uns auch fagen, ob es wahr ist, daß
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$ Schulge u taufen!
Wie den Berichten der preußischen Gewerberäthe an bie für 1888 statistiche Uebersichten über die Zahl der in Seld in de Sabriken beschäftigten jugendlichen Arbeiter beigegeben find, so enthalten die im Reichsamt des Innern zur Vorlage giten Nu an Bundesrath und Reichstag zusammengestellten amtlichen Sebla bie Mittheilungen aus den Berichten der Fabrikaufsichtsbeamten Kinder für sämmtliche Bundesstaaten solche Angaben, die sich auf das Baganze Reich beziehen. Nach denselben beschäftigten im Jahre Iten 281888: 28 554 Fabriken in Deutschland (+4912 gegen 1886) mühel jugendliche Arbeiter. Euer fau
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Von den beschäftigten jugendlichen Arbeitern waren im Alter von 14-16 Jahren: 169 252(+34 663). Auf Preußen entfielen von dem Zuwachs: 19 949, auf Bayern 2408, auf Sachsen 7330, auf Württemberg 728. Männlichen Geschlechts ttet, fie baaren von den jugendlichen Arbeitern im Alter von 14 bis 16 en im Bun Jahren 64,9 pt., weiblichen 35,1 pet.( gegen 63,9 pбt. bezw. Landia 36,1 pct. im Jahre 1886).
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Im Alter von 12 bis 14 Jahren waren 22 913(+ 1860).
15 703( 14 752 männlich, 951 weiblich), in der chemischen Ins duftrie 2642( 1695 männlich, 947 weiblich), in der Industrie der Heiz- und Leuchtstoffe 625( 365 männlich, 260 weiblich), in der Textilindustrie 54 028( 22 156 männlich, 31872 weiblich), in der Papier- und Lederindustrie 11 359 ( 6143 männlich, 5216 weiblich), in der Industrie der Holzund Schnißftoffe 7879( 6210 männlich, 1669 weiblich), in der Industrie der Nahrungs- und Genußmittel 23 123( 12 592 männlich, 10 531 weiblich), in der Industrie der Bek eidung und Reinigung 7701( 2298 männlich, 5403 weiblich), im poligraphischen Gewerbe 6733( 5114 männlich, 1619 weiblich) und in sonstigen Industriezweigen 3109( 1993 männlich, 1116 weiblich).
Von je 100 jugendlichen Arbeitern beiderlei Geschlechts waren Kinder von 12 bis 14 Jahren im Durchschnitt im Deutschen Reiche 11,9 pet. gegen 13,5 pCt. im Jahre 1886. In Preußen betrug dieser Durchschnitt 5,9 pet. gegen 7,1 pet. im Jahre 1886, in Bayern 11,9 pet. gegen 10,2 pбt., in Sachsen 29.1 pCt. gegen 33,1 pCt., in Württem berg 41 pбt. gegen 7,4 pбt., in Baden 15,0 pCt. gegen 17,4 pCt., in Hessen 1,9 pCt. gegen 2,8 pCt., in Mecklenburg- Schwerin 0,0 pet. gegen 2,8 pCt., in SachfenWeimar 6,9 pCt. gegen 7,1 pSt., in Oldenburg 8,7 pet. gegen 13,7 pCt., in Braunschweig 14,3 pet. gegen 18,3 pCt., in Sachsen - Meinungen 2,9 pCt. gegen 6,0 pt., in SachsenAltenburg 32,9 pet. gegen 32,7 pCt., in Sachsen - Roburg Gotha 13,1 pCt. gegen 12,5 pt., in Anhalt 11,1 pt. gegen 17,5 pCt., in Schwarzburg- Sondershausen 0,0 pбt. gegen 0,0 pCt., in Schwarzburg - Rudolftadt 8,1 pt. gegen 8,1 pt., in Waldeck 20,3 pet. gegen 32,6 pCt., in Reuß ä. L. 10,9 pt. gegen 13,3 pCt., in Reuß j. 2. 36,1 pet. gegen 37,8 pCt., in Lübeck 22,8 pCt., in Bremen 5,8 p. gegen 2,7 pбt., in Ham burg 4,5 pCt. gegen 4,4 pCt.
der Genehmigung zuerkannt hatte, hat nunmehr auch des Kammergericht sich dieser Auffaffung angeschloffen.
Um die Tragweite des U theils zu erkennen, müßte man den Wortlaut der bezüglichen Polizeiverordnung fennen. Für Versammlungen, welche feine öffentlichen find, sondern nur einen bestimmten Kreis von eingeladenen Personen umfaffen, sowie für Vereinsversammlungen fönnen auch jene Polizeiver ordnungen Tellersammlungen nicht verboten haben, zumal, wenn es fich nur um die Deckung der Unkosten handelt.
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Ueber die Wirkung des Schweine- Einfahrverbots schreibt der österreichische Konful in Breslau in einem Konfularbericht: Eine traurige Wirkung der Fleischtheuerung ist die Zunahme des Verbrauchs von Roßfleisc. Ein Pfund diefes Fleisches toftet 50 Pf., und die Roßschlächter sind vollauf be fchäftigt. Die Fleischtheuerung förderte den ruffischen Grenz handel. Da das Schweinefleisch in Russisch- Polen viel billiger ist, nüßen die Leute die Zollfreiheit auf 5 Kilogramm aus und gehen schaarenweise über die Grenze, um fich zu versorgen. Eine Fleischerzeitung" führt aus, daß diefe Verhältniffe die Landwirthschaft schädigen. In Deutschland herrschte bisher die Fleischmast, nicht die Speckmast, während Ungarn die Schmalz schweine lieferte. Die Nachfrage der niederen Bevölkerung nach bem billigeren Fett sei größer und der Züchter werde sich nunmehr zum Schaden des Landes der Fettmaft zuwenden. Der Berliner Konful will erfahren haben, daß die landwirth schaftlichen Vereine regierungsseitig zu gutachtlichen Aeußerungen über die Schweinesperre und deren Wirkung auf die Preise aufgefordert worden seien. Bekanntlich haben sich schon vor längerer Zeit einige landwirthschaftliche Vereine über bie Schweinefperre ausgesprochen, und zwar fiel deren Entscheidung im Großen und Ganzen gegen die Regierungsmaßregel aus.
Gegen das Jahr 1886 ergeben die Zahlen für 1888, daß, während damals eine Abnahme der jungen Leute um 938 gegen das Jahr 1884 zu fonstatiren war, in den beiden lektverfloffe- zelheiten feien noch nicht bekannt. Das österreichische Kanonennen Jahren eine Zunahme derselben von insgesammt 34 663 flattgefunden hat, während die Zunahme der Kinder, welche fich im Jahre 1889 gegenüber dem Jahre 1884 auf 2171 belief, in den Jahren 1887 und 1888 geringer war und 1860 betrug.
Das auffallende Vorgehen des OberlandesgerichtsPräsidenten in Rönigsberg in Bezug auf die Prozeßberichte der Königsberger Hartungsche Zeitung" über einen vor der dortigen Straffammer verhandelten Wucherprozeß hat nach einer Korres spondenz der National- Zeitung" aus Königsberg dort in allen Kreisen das peinlichste Aufsehen hervorgerufen. Der Prozeßbericht, welchen die Königsb. Hartungsche 3tg." gebracht hatte, stand gleichlautend auch in der dortigen nationalliberalen und tonservativen Zeitung. Er war unter Hinzuziehung von faufmännischen und juristischen Sachverständigen, die der Verhandlung beigewohnt hatten, ang fertigt worden. Man könne demselben höchstens zum Vorwurf machen, daß er die Aussagen der Sachverständigen etwas ausführlicher zur Darstellung gebracht hatte, als die Aussagen der Be laftungszeugen, welche ohne dies schon in der Anklageschrift enthalten gewesen seien. Grade in den sachver ständigen Kreifen werde die Richtigkeit der Verurtheilung der Angeklagten, Inhaber einer der ältesten und angesehenften Königsberger Firma, der dänische Konful Robert Gaedefe und der amerikanische Konful Conrad Gaedeke, wegen Wuchers sehr in Frage gezogen. Der dortige Reichsbantoirettor habe als Sachverständiger vor Gericht ausgesagt, daß das betreffende Geschäft zwar in dem einen oder anderen Punkte nicht ganz normal gewesen, in der Hauptsache aber sich wohl in dem Rahmen bekannter faufmännischer Usanzen bewege. Es liegt allerdings auf der Hand, daß eine ausführliche amtliche Bericht erstattung über eine Prozeßverhandlung in den Zeitungen unter der Beglaubigung des Oberlandesgerichts- Präsidenten einer Verschärfung des Urtheils gleich kommt, und zwar in noch höherem Maße, als wenn auf amtliche Bekanntmachung des kommt noch dazu, daß der Staatsanwalt in Rönisberg fogar die genannten drei Zeitungen auf Grund ihres Berichts wegen " groben Unfugs" vor Gericht zu stellen beabsichtigte und zu diesem Zwecke Haussuchungen und Beschlagnahme der betreffenden Zeitungsnummern veranlaßt hatte. Später hat freilich über dieses Vorgehen nichts mehr verlautet.
fich befo Bon dem Zuwachs entfielen auf Preußen 233, auf Bayern Urtheils in dem Prozeß ausdrücklich erkannt worden wäre. Es
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auf Sachsen 1304. In Württemberg hatte sich die Zahl der findlichen Arbeiter um 242 vermindert. Verminderungen wiesen außerdem auf: Baden , Hessen , Mecklenburg- Schwerin, wo Kinderarbeit überhaupt nicht mehr vortam, Braunschweig , Sachsen- Meiningen , Sachsen- Coburg Gotha , Anhalt und Waldeck . Das Verhältniß der Ge schlechter der findlichen Arbeiter zu einander war dasselbe geblieben wie 1886( 64,3 pt. männlich, 35,7 pet. weiblich).
Insgesammt wurden in Deutschland an iugendlichen Arbeitern im Alter von 12 bis 16 Jahren 192,165(+36,523) befchäftigt, davon enifielen auf das männliche Geschlecht: 64,8 pCt., auf das meibliche: 35,2 pt.( gegen 63,9 pt. bezw. 36,1 pCt. im Jahre 1886). Auf die einzelnen Industriegruppen vertheilten fich die jugendlichen Arbeiter so, daß beschäftigt waren: Im Bergbau, Hütten- und Salinenwesen 18 967 ( 17,709 männlich, 1258 weiblich), in der Industrie der Steine und Erden 20035( 17 017 männlich, 3018 weiblich), bei der Metallverarbeitung 20 261( 16 482 männlich, 3779 weiblich), bei der Anfertigung von Maschinen, Werkzeugen, Instrumenten 2c.
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wöhnt hatte, Alles vor seinen erschreckten Augen flimmerte. Und doch fiel es wie ein Alp von ihm, als er die Fahrkunst in die Riegel einschnappen hörte. Ein Arbeiter öffnete; die Bergleute sprangen aus ihren Karren.
Pst! Mouquet," flüsterte 3acharias dem Arbeiter zu, heute Abends im Vulkan!"
Der Vulkan war ein Kaffeekonzert in Montsou. Mouquet winkte, verstohlen grinsend, mit dem linken Auge. Er war klein und rund wie sein Vater und seine Schwester; feine frech aufgestülpte Nase verrieth den sorglosen Burschen, der Alles verjubelte, ohne an den nächsten Tag zu denken. Die Mouquette ging an ihm vorüber, und er versette ihr überflüß mit brüderlicher Zärtlichkeit einen tüchtigen Hieb über die
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Lenden.
( Fortsetzung folgt.)
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Daß Tellersammlungen, welche in Versammlungen zur Deckung der Unkosten veranstaltet werden, als von der polizeilichen Genehmigung abhängige Rolleften aufzufassen sind, hat am Montag das Kammergericht entschieden. Es handelte fich um eine Tellersammlung, welche auf einer Tischlerversammlung in Liegnig veranstaltet worden war. Wegen dieses Thatbestandes wurde gegen die Veranstalter dieser Sammlung, zu feine polizeiliche Genehmigung vorher eingeholt war, Anflage erhoben unter Bezugnahme auf Polizeiverordnungen der Liegniger Regierung von 1852 und 1862, welche nur Kollekten in Privatzirkeln und kirchliche Wohlthätigkeitskollekten frei läßt. Nachdem das Schöffengericht und die Straffammer im Sinne der Anklage auf eine Geldstrafe für die unterlassene Einholung
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habe, wie ia auch der größte Theil der Handschrift von seinen Schwestern verfaßt worden sei. Man darf auf den Verlauf dieses Prozesses gespannt sein, umsomehr, als derselbe einen Werthgegenstand von 12 000 Dollars betrifft. Zu diesem Betrag haben nämlich mehrere amerikanische Astronomen den Werth der 35 000 Sternftellungen, welche der Ratalog enthält, abgeschäßt. Ein ähnlicher Prozeß steht u. A. in der Geschichte der Greenwicher Sternwarte verzeichnet.
Eine Probe vom Menschenhandel, wie er in der guten alten Zeit zu Recht bestand, hat die Münch. Allg. 3tg." aus amtlichen Schriftstücken zu Tage gefördert. Denn es war nicht auf den Stlavenmärkten irgend eines türkischen, egyptischen Bayern, und zwar zu Landshut , als das dortige Stadtgericht oder marokkanischen Ortes, sondern es war im Rönigreiche d. d. 17. Juli 1815 folgende Bekanntmachung erließ: Titl . Herr Ferdinand Freyherr v. P.. Gutsbefizer auf Schöllnach , hat zur Befriedigung feiner Gläubiger unaufgefordert um den gerichtlichen Verkauf der grundzinsund zugleich jurisdictionsbar demselben eigenthümlichen Klebftimischen Unterthanen gebeten. Indem man u. s. w., werden Kauflustige unter der Bedingniß des baaren Erlages tione Demjenigen diese Unterthanen fäuflich überlaffen wird, welcher bis zur Stunde, Mittags zwölf Uhr, das größte Angebot zu Protocoll gegeben( f. b. Intelligenzblatt für den Ifarfreis, Jahrgang 1815 Pag. 726). Was diese zu versteigern den Leute wohl gedacht haben mögen, falls ihnen dieses Ausschreiben zu Gesicht fam- und ob sie wohl auch einen Begriff von Menschenwürde hatten? Noch haben diese Zustände dret unddreißig Jahre gedauert, da kam der Sturm des Jahres 1848 und fegte mit elementarer Gewalt über Nacht alles das Uebertommniß aus schlimmer feudaler Beit weg.
Aus Kunst und Leben. bes kauffchillings eingeladen 2c., worauf man salva ratifica
Es ist gar nicht so schwer, die Fremdwörter aus der
einen Deutschen Sprache zu verbannen: man darf sich nur nicht mit
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Grübeleien abgeben, sondern muß praktisch zu Werke gehen, etwa wie ein Buchdrucker in Lütjenrode, der das Wort„ Infertionstoften" verdeutschen wollte. Er nahm einfach das" aus der Mitte und setzte es an den Anfang, so daß das Wort nun lautet:" Rinfegionskosten."
Ein aftronomischer Prozeß. Wie der Tgl. Rosch." geschrieben wird, ist gegenwärtig von dem bekannten PlanetenEntdecker Prof. Peters in Clinton( Amerika ) ein eigenthümlicher Prozeß angestrengt worden. In seiner Eigenschaft als Direktor der Sternwarte verlangt derselbe von seinem früheren Hilfsarbeiter Borst einen Band mit handschriftlichen Aufzeich nungen der Stellungen von ungefähr 35 000 Sternen zurück. Diefen Sternenfatalog hatte Herr Borst in Gemeinschaft mit feinen beiden Schwestern Lucy und Emmy Borst verfaßt. Profeffor Peters reklamirt nun diefes 3572 Seiten enthaltende Manuskript, indem er sich darauf stüßt, daß es von Herrn Borst in feiner Eigenschaft als Angestellter des Observatoriums hergestellt und er dafür bezahlt worden fi. Herr Borst wendet dagegen ein, daß er diese Arbeit außerhalb feiner Amisthätigkeit als Hilfsafironom angefertigt
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Ueber die Höhe und das Alter der Bäume machte, wie der Hamburgische Korrespondent" berichtet, in der legten Sektionssigung der Frautfurter Gartenbau- Gesellschaft ein Herr Rühl auf Grund von Zusammenstellungen des Prof. v. Kerner einige intereffante Mittheilungen, denen hier folgendes entnommen sei: Die Angaben aus älterer Zeit über das Alter von Bäumen find meistentheils zu hoch gegriffen. Wenn in den Schilderungen der Urwälder von tausendjährigen Bäumen die Rede ist, so beruhen diese Angaben meist nur auf Vermuthung, selten auf wirklichen Meffungen. Mit ziemlicher Sicherheit ist dagegen festgestellt worden, daß man ein Alter von tausend und mehr Jahren nur sehr wenigen Arten von Bäumen zuzusprechen berechtigt ist( b. h. so weit Beobachtungen reichen), nämlich der Cypresse und der
Ein Gefecht bei Bagamoyo . Nach einem Telegramm der Times" aus Sansibar vom 19. d. verlautete daselbst, dcß am 17. d. bei Bagamoyo ein Gefecht stattgefunden habe. Eine boot Europa " sei in Sansibar angekommen. Bushiri soll eine Streitmacht von etwa tausend Eingeborenen zufammengezogen haben, so daß auch für die nächste Zeit neue Feindseligkeiten in Aussicht stehen. Hauptmann Wißmann befindet sich be fanntlich mit dem Gros seiner Streitfträfte auf dem Wege ins Innere nach Mpwapwa, wo Bushiri stehen soll. In Baga mono ist nur eine kleine Besabung zurüdgelaffen worder. Schon gleich bei dem Abmarsch Wißmanns ins Innere hies es, daß sich ihm im Rücken Aufständische angesammelt hätten. Diefe Nachricht scheint durch die obiaen Mittheilungen eine Bestätigung zu erhalten. Während Wißmann bemüht ist, die Ruhe im Innern wieder herzustellen, zeigt sich jetzt abermals, daß der Aufstand noch nicht einmal an der Küste niederge worfen worden ist. Der Sultan von Sansibar hat sich be reit erklärt, zu der Konferenz wegen Vereinbarung eines Vr trages behufs Unterdrückung des Sklavenhandels einen Ver treter zu entsenden.
In Chemnih ist die Arbeit noch nicht wieder aufge nommen worden. Die Fabriken find mit auswärtigen Sneif brechern befekt worden.
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Bur Berichtigung. Von Herrn Conrad Schmidt erhalten wir folgendes Schreiben: Sehr geehrte Redaktion, in dem Artikel Auch ein Beitrag zur Literatur über die soziale Frage" erwähnt der Herr Verfasser zum Schluffe meiner Person. Seine Behauptung, daß mir die Leipziger Universität die venia meines Werkes Die Durchschnittsprofitrate auf Grund des legendi verweigert hätte, falls ich nicht auf die Herausgabe Mart'schen Werthgefeßes" verzichtete, ist jedoch in dieser Form nicht zutreffend. In dem Oktoberheft der Neuen Zeit vers öffentlichte ich eine Inhaltsangabe dieser meiner Schrift und schaltete dabei folgende Anmerkung ein:
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Was es mit der Lehrfreiheit unserer Universitäten auf fich hat, fonnte ich zu einem Stüdlein an mir selbst erfahren. In Leipzig , wo ich mich als Brivatdozent habilitiren wollte, wurde ich von der fächsischen Regierung, troßdem alle Zeug niffe und Papiere in bester Ordnung vorlagen, ohne Angabe Don Gründen einfach abgewiesen. Nicht einmal Habilitationsprüfung ließ man mich vorsichtiger Weise zu. Bald darauf hörte ich von bestunterrichteter Seite, daß, falls meine hier( in der N. 3.") besprochene Marristische Arbeit veröffentlicht würde, ich überhaupt an feiner deutschen Univer fität mehr als Privatdozent ankommen könnte. Es ist gut, der gleichen gelegentlich zu fonstatiren.
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Ich wurde also nicht von der Leipziger Universität direkt, sondern von dem fächsischen Ministerium, welches dort über die Zulaffung zur Habilitationsprüfung zu entscheiben hat, abge wiesen. Daß eine Veröffentlichung meiner Arbeit mir die deut schen Universitäten überhaupt verfchließen würde, hörte ich ganz unabhängig von meinen Leipziger Schicksalen aus anderer, nichtoffizieller Quelle. Weber die Universität von Leipzig , noch einer der bortigen Profefforen hat sich in dieser Beziehung geäußert.
Um jeben unnüßen Wortstreit. der sich leicht an den betreffenden Artikel Ihres werthen Blattes knüpfen könnte, abzu schneiden, glaubte ich dies zur Berichtigung einsenden zu müssen.
Eibe 3000, der Kaftanie, Stieleiche und Libanonzeder höchstens 2000, Fichte und Sommerlinde 1000 bis 1200 Jahre. Kiefern werden bis 570, Buchen bis 300 Jahre alt. Auch die Höhe der Bäume wird oft übertrieben. Die größte Höhe erreicht ber Fieberheilbaum mit 140 bis 172 Metern. Die höchsten dieser Stämme würden, neben den Kölner Dom gestellt, diesen noch überragen. Von unseren beutschen Bäumen erreicht die Weiß tanne die größte Höhe, nämlich bis 75 Meter; Fichten werden höchstens 60. Kiefern 48, Silberpappeln 40, Eschen 30, Stiel eichen 20 Meter hoch.
Ueber die Beobachtung eines einfarbigen Regenbogens berichtet der englische Forscher John Aitken . Der Regenbogen erschien an einem Winterabende, nachdem die Sonne soeben untergegangen war, am nordöstlichen Himmel als ein voll entwickelter Lichtbogen von rother Farbe, welcher fich bei sorgfältiger Prüfung an einigen Stellen Spuren von Gelb anschlossen, wogegen Grün, Blau und Violett vollständig fehlten. An der Stelle, wo man diese Farben des Spektrums hätte erwarten sollen, breitete sich ein farbloser Streifen aus, der dunkler war als der übrige Himmel. Es erscheint auf den ersten Blick nicht möglich, daß ein Regenbogen, der ja durch eine Farbenzerstreuung des Sonnenlichts in den Regentropfen ent steht, nur eine der dabei sonst auftretenden Farben sollte enthalten fönnen. Wo waren die übrigen Farben geblieben? Weber biefe Frage gab eine andere Erscheinung dem Beobachter Aufschluß. Der auf den Hügeln ausgebreitete Schnee zeigte nämlich, ehe die Sonne unter dem Horizonte gesunken war, in der von dieser hervorgerufenen Beleuchtung eine tiefe rothe Färbung, melche ein Beweis dafür war, daß das Sonnenlicht bei seinem Durchgange durch die Atmosphäre aller Strahlen fürzerer Wellenlänge( oder stärkerer Brechbarkeit: vom Gelb bis zum Violett) beraubt worden war; was daher an Farben von dem Sonnenlichte übrig geblieben war, das fonnte nun nicht metr weiter zerlegt werden, und so konnte denn auch der Reger bogen nur in dem erwähnten rothen Lichte sich dem Beschauer barbieten. Daß die übrigen Gegenstände gleichwohl ihre natür lichen Farben befaßen, erklärt die" Post" daraus, daß am Himmel eine Reflexion des furzwelligen Lichtes erfolgte, gegen welche die schneebedeckten Hügel burch Wolfen geschütt
waren.