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Herrn von Besta vorgeworfen, er nenne fich wider rechtlich preußischer Hauptmann a. D. Die Revifion Die Revifion bes Angeklagten gegen das Urtheil des Flensburger   Land­gerichts fam heute vor dem 3. Straffenate des Reichsgerichtes zur Berhandlung. Die erste Beschwerde ging dahin, daß das vom Angeklagten vor der Hauptverhandlung eingereichte Ber­borreszirungsgesuch mit Unrecht verworfen sei, da sämmtliche fünf Richter nach Annahme des Angeklagten gegen ihn ein­genommen seien. Sodann wurde darüber Beschwerde geführt, Daß bei Feststellung der Thäterschaft nicht das Preßgefeß allein, fonbern auch das allgemeine Recht berücksichtigt worden sei. Schließlich wurde noch Beschränkung der Vertheidigung durch Nichtberücksichtigung zweier Beweisanträge gerügt. Was diese legte Beschwerde anlangt, fo fonnte dieselbe gar nicht zum Gegenstande ber Verhandlung gemacht werden, weil das Protokoll gar feine Auskunft über solche Beweisanträge gab. Der Vertheidiger, Herr Rechts­anwalt Mundel aus Berlin   erläuterte die einzelnen Bes schwerdepunkte des Näheren. Daß allgemeine Rechtsgrund­fate, so bemerkte er, mit zur Anwendung kommen, wenn es fich um die Feststellung des Thäters handelt, dagegen habe ich gar nichts einzuwenden, nur müssen diese Grundfäße richtig fein. Daraus, daß der Angeklagte die Veröffentlichung der Artikel geduldet hat, während er felbft gar nicht Redakteur war, wird gefolgert, daß er die Abficht hatte, diese Artikel selbst zu veröffentlichen. Es giebt einen Paragraphen, der denjenigen mit Strafe bedroht, der von dem Vorhaben eines Mordes, Hochverrathes 2c. Renntniß hat und eine Anzeige hierüber unter läßt. Die Strafe ist eine viel mildere wie die für Mord c. angedrohte, nach den Grundsägen, welche das Landgericht an­gewendet hat, würde aber der Mitwiffer eines Mordplanes mie ein Mörder anzusehen und zu bestrafen sein. Daß für den Angeklagten eine Zwangspflicht be­Standen, hatte, die Beröffentlichung der fraglichen Artikel zu verhindern, ist nicht festgestellt. Was die dem Hauptmann D. von Zeska gemachten Vorwürfe betrifft, so tellt das Urtheil keineswegs feft, daß dieselben unzutreffend feien, sondern es läßt die Sache unentschieden. Hierauf fam 2s aber wesentlich an, wenn man eine Beleidigung feststellen wollte. An und für fich hat die Bemerkung, Besta habe den Inhalt der Inschrift verschwiegen, feinen beleidigenden Charakter. Man fann aber zwischen den Zeilen etwas Beleidigendes hineinlegen, das Gericht darf doch aber nicht ver­theilen wegen dessen, das man hineinlegen kann, sonder nur auf Grund deffen, was man aus dem Artikel herausnehmen fann. Der Schuß des§ 193 scheint mir dem Angeklagten aus einem unzutreffenden Grunde versagt zu sein. Wenn auch die Bestrebungen gewiffer Einwohner von Schleswig- Holstein  , nämlich das ftaatsrechtliche Band zu zerreißen, unberechtigte find, so Tann man doch nicht ohne weiteres sagen, daß diese Leute über­haupt feine berechtigten Interessen hätter. Der Reichsanwalt erwiderte darauf, die Revision sei unzutreffend und beantragte die Verwerfung des Rechtsmitrels. Das Urtheil des Reichs­gerichts ging dahin, daß die Nevifion als unbegründet zu ver­werfen fet, da fie sich in der Hauptfache gegen die thatsächlichen Feststellungen richte, welche einer Nachprüfung vom Reichs­gerichte nicht unterzogen werden können.

Soziale Nebersicht.

Der Streik der Rundstuhlarbeiter in der Firma Leop. Königsberger, Leipzigerstraße  , dauert unverändert fort. Busug ift fernzuhalten.

Versammlungen.

Eine öffentliche Versammlung der Wähler des 24. Kommunalwahlbezirks fand am 22. Dtober, Abends 83 Uhr, m Säger's Salon, Grüner Weg 29, statt. In das Bureau wurden gewählt die Herren Tempel, Morbach   und Paul Meyer. Da der Referent, Herr Gottfried Schulz, durch Familier verhältnisse verhindert war, zu erscheinen, mußte der 1. Punkt von der Tagesordnung abgefeßt werden und zum 2. Bunft Distuifion" übergegangen werden. Hier nahm zuerst Stadtverordneter Gnadt das Wort. Redner wies auf den Beschluß in der Versammlung des Böhmischen Brauhauses hin. Ferner sei die Gelegenheit wahrzunehmen und überall, wo Aussicht vorbanden ist, für die Stadtverordneten- Wahlen ein­zutreten. Er befprach feiner die Schiedsgerichte, Miethssteuer und Submiffionswesen, Pferdebahnen und Beleuchtungswesen und ging dann auf die Einigungsämter bei Streits u. f. w. über. Bud binder Feldmann frutifirte des Verhalten der anderen Parteien im rothen Hanse, die Millionen von Mart bewilligen für Feftiffen, Beerdigungen, oder Besuche fremder Herrscher, während für die Arbeiter nichts gethan wird. Herr Tempel verlas eine Stelle aus der Reichstags- Thronrede, wo bie Verlängerung des Sosialistengefeges angekündigt wird und forberte auf, fich recht eifig an den Stadtverordneten. Wahlen zu betheiligen. Zu Bunft 3 der Tagesordnung wurden fol grende 5 Perionen als Besirle Komitee gewählt: Die Herren Karl Meyer, Mörschel, Barth. Wunderlich und Krauſe.

Eine troh des schlechten Wetters zahlreich be­fuchte Versamminng der Kommunalwähler III. Abtheilung Des 11. Wahlbesut fand am Dienftag, den 22. Oftober, Abends 9 Uhr unter Vorsitz der Herren Negerau. Wuttig und Schieffe in Hbel's B.aueret. Bergmannftr. 5-7 statt. Zum 1. Punkt Der Tagesoronung hielt Her Megner einen berfällig aufge­nommenen Vortrag über die Bedeutung der Stadtverordneten­wahlen. Derselbe betonte unter Anderem, daß heute nicht mehr die Frage sein fann, ob wir wählen, sondern nur noch Wie mir wählen." Wenn die Gegner der Kommunalwahlen be tonen, daß die Reiultate für die sozialdemokratische Partei nie die Mühen aufwiegen können, indem wir im günstigsten Falle nur ca. 40 Mandate erlangen können, während dann die Gegenpartei noch über 80 Siße zu verfügen hat; so soll man Teineswegs vergeffen, daß unsere Bertreter, obgleich an Zahl gering, so daß diefelben zeitweise nicht einmal felbstständig Anträge stellen fönnen, bennoch in vielen wichtigen Angelegen heiten die Diskussion eröffnet, und aleichzeitig die Preffe und die Bürger auf verichiedene wunde Punkte aufmerksam gemacht haben. So find eine ganze Reihe wichtiger Gegenstände theils bireft, theils indirekt durch unsere Vertreter in Anregung ge bracht. Redner erinnert nur an die Gewerbefchiedsgerichte, die Befchidung von Arbeitern zur Pariser Weltausstellung, die leider von der Majorität der Stadtverordneten abge­lehnt set und kommt dann auf das Steckenpferd der frefinnigen Partei, die Schule. Es muß zugegeben werden, daß vieles in den letzten Jahren beffer ge worden ist gegen früher, die Schulen von Außen gleichen wahren Baläften während die Klaffen selbst meisten theus noch überfüllt find, so daß 50-70 Schüler auf einen Lehrer entfallen, während ein Unteroffizier faum 15-20 Mann zu orillen habe. Er legt ferner der Versammlung flar, daß, trotzdem in der preußischen Berfaffung steht, die Wissenschaft und ihre Lehre ist fret, es doch nie gelingt, die fähigen Kinder ber armen Lute bis zu den höchsten Schulen zu bringen, weil ihnen die Mittel fehlen; er betonte namentlich die Unfitte, daß in den hiesigen Gemeindeschulen verschiedene Lehrbücher in ein und denselben Klaffen eingeführt find, so daß, wenn ein Rind von einer Schule nach der anderen umgefchult werden muß, bies stets mit erheblichen Kosten für den armen Mann ver Inüpft ist, weil dann die alten Bücher nicht mehr verwerthet merden fönnen. Ebenso müßten die Sanitätswachen und vers

Berantwortlicher Redakteur: R.

schiedene andere wichtige Institute aus fommunalen Mitteln erhalten werden. Redner forderte schließlich auf, mit allen Mitteln für die Wahlen einzutreten, dann wird es in vielen Sachen besser werden müssen. Redner erntete reichen Beifall. Die Diskussion war eine sehr rege, und sprachen zu wieder­holten Malen die Herren Kroll, Klen, Merckel, sowie Regerau und Ertel. Lettere im Sinne des Referenten, während Erstere der Meinung waren, daß die Wahlen materiell zu theuer zu stehen kommen im Verhältniß zu den leztjährigen Resultaten. Nachdem Herr Megner noch am Schluß auf die Beschlüsse des St. Gallener Rongresses hinweist, überall dort, wo Erfolge zu erwarten find, energisch in die Wahlen einzutreten, beschließt die Versammlung, ein aus 5 Personen bestehendes Bezirks­fomitee zu wählen, einstimmig. Gewählt wurden: Rezerau, Habicht, Gruwe, Bansch und Seidel. Schluß 12 Uhr.

Der Verein zur Wahrung der Intereffen der Klavierarbeiter und verwandter Berufsgenossen hielt am Montag den 21. Oftober in Deigmüller's Salon eine sehr stark besuchte Generalversammlung ab. Punkt 1 der Tages­ordnung war Vierteljahresabrechnung. Aus derselben ging hervor, daß eine Einnahme von 770. 95 Pf. stattfand und daß 106 neue Mitglieder aufgenommen waren. Die Ausgabe ergab, daß der Verein wiederum den Löwenantheil der Ein­nahme der Arbeiterbewegung gegeben habe, denn netto 458 M. gehen für Unterstüßungen an andere gewerkschaftliche Bewe­aungen ab, im ganzen verblieb ein Vereins vermögen von 1055 Mark und ein Krantenunterstüßungsfond von 765 M. 45 Pf., welche Summen beweisen, daß der Verein in jeder Hinsicht allen Anforderungen gerecht geworden ist und sich somit einen Ehrenplay in den Fachorganisationen errungen hat. Punkt 2, Vorstandsergänzungswahl, rief eine lebhafte längere Debatte hervor. Es wurde dem gesammten Vorstand auf An­trag des Kollegen Jepp einstimmig ein Vertrauens­votum ausgestellt und an Stelle des durch Familien­verhältniffe gezwungenen Rücktritts des 1. Borfißenden Riediger, der Kollege Robert Schmidt durch Afflamation ein­stimmig gewählt. Bum dritten Punkt: Vereins- und Werk­ftattangelegenheiten wurde beschloffen, die Fabriken Hakke", Joseph" und" Bechstein" zur nächsten Versammlung einzu laden, um über eventuelle Schritte zur Abhilfe zu berathen. Der Vorsitzende der Arbeitsvermittelungskommiffion, Kollege Mahnke, theilte mit, daß die Kommission ihr Amt niederlege wegen Differenzen mit der Mitgliederversammlung. Es wurde eine Neuwahl zur nächsten Mitgliederversammlung festgestellt. Einem Kollegen wurde wegen rückständiger Beitragzahlung der Rechtsschutz verweigert und nach Aufnahme 16 neuer Mitglie der wurde verschiedenen erkrankten Kollegen Unterstüßung ge­währt. Ein Gesuch um Extraunterstügung wurde jedoch ab­gelehnt.

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Der Verein Berliner   Nagelschmiede hielt am Sonntag, den 20. Oftober, jeine vierteljährliche Generalversammlung in dem Lokale des Herrn Heise, Lichtenbergerstr. 21, ab mit der Tagesordnung: 1. Die Lage der arbeitenden Klaffe und die Sozialreform. Referent: Herr Paul Litfin. Diskussion. 2. Vierteljährlicher Raffenbericht. 3. Vorstands- Ergänzungswahl. 4. Verschiedenes. Der zweite Vorsigende, Kollege Boldt, er öffnete die Versammlung 11 Uhr. Nachdem das Protokoll der legten Versammlung verlesen, wurde zur Tagesordnung geschritten. In Anbetracht des schwachen Besuchs wurde zuerst der vierteljährliche Kaffenbericht verlesen und dem Kassirer Decharge ertheilt. Hierauf erhielt der Referent das Wort zu seinem Vortrage. Derselbe entledigte fich feiner Aufgabe in längerer Rede und erntete lauten Beifall. In der lebhaften Distuffion sprachen sämmtliche Redner im Sinne des Refe renten. Folgende Resolution wurde einstimmig angenommen: Die heutige Versammlung erklärt sich mit dem Referenten voll und ganz einverstanden. Sie glaubt eine Verbesserung der Lage ber arbeitenden Klasse nur durch eine starke Organisation herbeiführen zu können und verpflichtet sich, für eine solche mit allen Kräften einzutreten. Da der 1. Borfizende, Kollege Da der 1. Vorfizende, Kollege Berndt, sein Amt niedergelegt, der 1. Schriftführer, Kollege Wandt, am 6. November zum Militär muß, sollte für Beide Erfahwahl stattfinden. In Anbetracht, daß laut Statut im Dezember der gesammte Vorstand neu gewählt werden muß, wurde auf Antrag davon Abstand genommen.

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Große öffentliche Versammlung der Vergolder und Fach­genoffen Berlins   am Freitag, den 25. Oktober, Abends 8 Uhr, in Scheffer's Salon, Inselstr. 10. Tagesordnung: 1. Bericht der Streitfommission über die eingelaufenen Gelder. 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. Das Erscheinen Aller ift unbedingt nothwendig.

Große öffentliche Wählerversammlung des 41. Rommunal Wahl­bezirks Wedding am Freitag, den 25. Oftober, Abends 8 Uhr, im Wedding   part, Müllerftr 178 Tagesordnung: 1. Die bevorstehenden Kommunalwahlen. 2 Diskussion. 3. Wahl eines Bezirkskomitees und Verschiedenes. Sur Dedung der Unkoften findet Tellersammlung statt. Um recht zahlreichen Besuch wird gebeten.

Freie Vereinigung der Maurer Berlins und Umgegend. Freitag, den 25. Oktober, Abends 8% Uhr, ordentliche Mitgliederversammlung. Tagesordnung: 1. Die Frauenfcage im Allgemeinen. Referent: Herr Werner. 2. Diskussion. 8 Wie stellen sich die Mitglieder zur Beschaffung einer Bibliothek 4. Verschiedenes und Bereinsangelegenheiten.

Achtung! Arbeiter- Gesang- Verein Nord. Erfte Uebungsstunde am Freitag, ben 25. Oktober, Abends 8 Uhr, bet Gnadt, Brunnenstr. 38. Mitglieder, aktive und passive, werden aufgenommen. Um pünktliches Erscheinen wird ersucht

Sozialdemokratischer Wahlverein für den 5. Berliner   Reichs­tagswahlkreis. Freitag, den 25. Oktober, Abends 8 Uhr, im Lokale Münz. ftraße 11( oberer Saal) Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Bericht bes Raffirers. 8. Neuwahl des gesammten Vorstandes. 4. Berschiedenes und Fragetaften. Neue Mitglieder werden aufger.ommen. Um zahlreichen Besuch wird gebeten.

Fachverein der Metallarbeiter in Gas-, Wasser- und Dampf­armaturen. Den Witgliedern zur Nachricht, daß die diesmonatliche Ber sammlung ausfällt, dafür am Sonnabend, den 25. Oktober, Abends 8% Uhr, bei Jordan. Neue Grünftr. 28, ein gemüthliches Zusammensein mit Damen und Herren, bei welchem humoristischer Vortrag und darauf folgender Tanz statt. findet, äfte, durch Mitglieder eingeführt, haben Zutritt.

Bentral- Kranken- und Begräbnißkaße der Sattler u.[. w. Am Sonnabend, den 26. Oftober, findet in Hendrich's Prachtsälen das sechste Stiftungsfeft der Raffe statt. bestehend in Konzert, humoristischen Vorträgen und Ball. Billets mit Brogrammen find in den Zahlstellen zu haben Die Bablftellen bleiben am Sonnabend, den 26. Oktober geschloffen. Um recht zahlreiche Bethelligung ersucht der Vorstand.

Frete Vereinigung der Zuschneider, Stepper und Vorrichter Berline  . Sonnabend, den 26 d., Abends 8% Uhr, Alte Jakobftr. 88. Bortrag über Darwinismus. Gäste haben Zutritt.

Allgemeine Kranken- und Sterbekasse der deutschen   Drechsler .. w.( E. 86, Hamburg  ), örtliche Berwaltungsstelle Berlin   B. Montag, den 28. d. M., Abends 8% Uhr, Mitgliederversammlung, Mariannenstr. 31 32 ( Industrieballen). Tagesordnung: 1. Geschäftliches. 2. Vierteljährlicher Kaffen­bericht. 8. Neuwahl des Vorstandes. 4. Verschiedenes Bei der Wichtigkeit der Tagesordnung müssen sämmtliche Mitglieder am Blaze sein.

Allgemeine Kranken- und Sterbekaffeder deutschen Drechsler und verwandten Berufsgenossen( E. H 86, Hamburg  ) Verwaltungsstelle Berlin   A Mitglieder verfam mlung am Sonntag, den 27. Oktober, Bormittags 10% Uhr, bei Bolzmann, Andreasstr. 26, parterre. Tagesordnung: 1. Geschäft. liches. 2. Raffenbi dicht. 3. Neuwahl des Vorstandes. 4. Verschiebenes. Er. fcheinen ist Pflicht.

Große öffentliche Versammlung der Handlungsgehilfen Berline   am Sonntag, den 27 d. M., Nachmittags 3% Uhr, im Dresdener  Garten, Dresdenerstr 45. Tagesordnung: 1. Die Zustände in den Kolonial waarengeschäften und deren Reform. Referent Kollege Auguft Hinge. 2. Freie Disku fion. 8. Verschiedenes. Besonders soll in dieser Versammlung Stellung gegen die Berleumbungen seitens des Herrn Redakteurs Hildebrandt genommen werden, der hiermit speziell eingeladen wird.

Große öffentliche Versammlung der Sürften- und Pinsel­macher Berlins   und Umgegend am Sonntag, den 27. Oktober, or mittags 10 Uhr, in Scheffer's Salon, Infelfir. 10. Tagesordnung: 1. 3med und Ziele einer gewerkschaftlichen Organisation. Referent Herr Zubeil. 2. Dis. tuffion. 3. Gründung eines Fachvereins eventuell Statutenberathung und Wahl eines provisorischen Borstandes. 4. Aufnahme von Mitgliedern. Zur Dedung der Untoften findet eine Tellersammlung statt. Zahlreiches Erscheinen erwünscht

Serliner Sanitätsverein für Arbeiter. Am Sonntag, den 8. No­vember, Mittags 12 Uhr, in Raufmann's Variete, am Stadbahnhof Alexander­plas, Große Matinee. Borstellung und Konzert. Auftreten des gesammten Künftlerpersonals von Kaufmann's Bariete. Entree vorher 30 ẞf., an der Raffe 50 Pf. Billets find bei sämmtlichen Vertrauensleuten, sowie bei dem Raffirer des Bereins, Herrn W. Schmidt, Manteuffelstr. 86, 8 Treppen, zu haben.

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Gefang-, Turn- und gesellige Persins am Freitag Männergesangverein Abends 9 Uhr im Restaurant Tamm, Schönh Gesangverein Bauſebeutel Abends 8 Uhr im Restaurant brinenstr. 15. Abends 9 Uhr im Restaurant Kleine, Brandenburgstr. 60.- Buchbin Elebertafel der Maler und verwandter Ben Herbi chor Abends 8% Uhr Annenstr. 16. Gefangverein Flöter f Quartett Abends 9 Uhr im Restaurant Musehold, Landsber Gesangverein Fortschritt Abends 9 Uhr im Restaurant, Blumen Gesangverein" Echo 1872" Abends 8 Uhr Waldemarstraße 12. Ne werden aufgenommen. Gesangverein Offian Abends 9 Uhr ftraße 85 bet Gustavus. Suppert'sche Sänger- Bereinigung Abends 9 Uhr bei Mieft, Weberstr. 17. Gesangverein Sängerb 9 Uhr Adalbertstr. 21. Liebertafel des Fachvereins der Steintr Gefange Abends 8 Uhr. Große Hamburgerstr. 4 Uebungsstunde. forge Abends 9 Uhr, Restaurant Reyher  , Alte Jakobstr. 83. Widerball Abends 9 Uhr bei Herrn Boge, Köpniderstr. 191. Lorbeertrans" 8% Uhr Restaurant Weinstr. 11.

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Berliner  fchaft( Fünfte Männerabtheilung) Abends 8% Uhr in der städtiſchen Wafferthorstraße 31.- Turnverein Hafenhaide"( Männerabthell 8 Uhr Dieffenbachstraße 60-61. Turnverein Froh und Fre abtheilung) Abends 8 Uhr Bergstraße 57. Roller'iche Stenographie Abends 8% Uhr im Restaurant Ziethen straße 31, Unterricht und Uebungsstunde.

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Wiffenschaftlicher Allgemeiner Arend

graphenverein", Abtheilung Vorwärts", Abends 8 Uhr im Refta Mariannenplag 11. Arends'scher Stenographenverein Apollobum 9 Uhr im Restaurant, Sendelstr. 30. Berein ehemaliger Dr. Do Schüler" Abends 9 Uhr im Restaurant Krebs, Friedrichstraße 208 Dilettanten- Orchesterverein Abends 8% Uhr Uebungsstunde m

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Cöllnischer Garten, Scharrenstraße 12. Sitherverein Alpenweilde

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8 Uhr im Restaurant Wahlstatt  ", Belleallianceftraße 89 Westend" Abends 9 Uhr im Hohenzollerngarten, Stegligerstraße flub Weichselblatt" Abends 8% Uhr im Restaurant, Staligeritracheint täglich Rauchflub Ohne Zwang" Abends 8 Uhr im Restaurant. Spo s Haus vier ftraße 28.

Vermischtes.

Pf. Sonnta spedition Zi

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Zwei Pionieren deutscher Naturforschung foll nächst Denkmäler zum ewigen Andenken an ihre w lichen Großthaten errichtet werden; dem einem berühmten Chemiker Justus von Liebig   in Gießen  , feiner Wirksamkeit, dem anderen, Julius Robert Me Entdeder des Gefehes von der Erhaltung der Kraft, Vaterstadt Heilbronn  . Der erstere war im Leben licher als der andere, sein Name ist in weiten des Publikums bekannt geworden und sei's auch teraturgeschic den Liebig'schen Fleischertrakt. Welcher Laie umoristen gei Julius Robert Mayer  ? Und doch war seine Eniden in schwarz der scharfsinnigften Erkenntnisse des menschlichen Gechen sich ver fich dem Kepler'schen Gesez vom Fall, der Lehre dränen über nifus von dem heliozentrischen System beselt! Romme baues und Isaac Newton's Gravitationsgefelters, dann an die Seite stellt. Intereffant ift, wie

ld ein neu

seine große Entdeckung gemacht hat. Er war G Und er is holländischen Diensten, die an Zahl geringe und vo thun, er hatte alfo vollauf Zeit zur Beobachtung und her nur die heit ftrogende Bemannung des Schiffes gab ihm nidird. Die Be denken. Er stand am Bord des Schiffes und nahm elche die Prit bas Meerwaffer bei erregter Fluth viel wärmer wurde Borik ist ruhiger See, und nicht lange darauf, als das Sütig und zak tropischen Gegenden gelommen war, bemerkte er, bastionellen Fle Aderlaß das Benenblut so hellroth ausfloß, wie font s Kartells p arterielle. Diese beiden Beobachtungen aneinander ligkeit ist sein erschlossen Mayer das Gesetz von der Erhaltung der in Lebensath man auch die mechanische Wärmetheorie" nennt Arzt hatte viel Ungemach seiner Entdeckung wegen Arzt hatte viel Ungemach feiner Entdeckung wegen scher Faust wo er fie vorbrachte, wies man ihn ab, weil die blagen helfen meist meinter, ein einfacher praktischer Arzt focht auf seiner Er ist ein Neues von Bedeutung für die Phyfit zu Tage förba feffor Poggendorf in Berlin  , in deffen vielgelesenen erliner Natio der Phyfit" Mayer seine kleine Abhandlung gern geb

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wollte, schickte ihm das Manufkript zurüd, da es zu ir, dem un lichung nicht geeignet sei. Erft Justus von Lichi ahren das ein

1842 bereit, der Arbeit in seinen Monatsheften Aufahren das ein

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fein, fon eitung". Daß wir telle beschäfti

gewähren. Indeß fie blieb viele Jahre hindurch und als man endlich in den sechsziger Jahren Werth erkannt hatte, wurde ihm seine Entbedung nod holt von anderen und mit Unrecht verfucht. Diese trüben Erfahrungen verbitterten bem bſen verschul Mann das Leben; er verbrachte den Neft seiner rständnißinni Weltabgeschiedenheit. Das Wort Mommsen's läßt ir feine roll anwenden; Der Same, den geniale Naturen frempösen Gar langsam auf".

Sprechsaal.

uffaffung der Polizei a ufführung fei Bourgeoise

Die Redaktion stellt die Benußung des Sprechsaals, soweit Raum feinesweg Dichters Intereffes zur Verfügung: fie verwahrt sich aber gleichzeitig bagege ich dem Maf Inhalt desselben identifiairt zu werden. m zollen. Um Irrthümer zu vermeiden und entstellte hier sehr a richtig zu stellen, fehe ich mich veranlaßt, folgende find bis a abzugeben:

Von der Direktion der Unionsbrauerei, Hafenen wird ge mehrfach meinen Freunden und auch anderen Mitglitterische We Lotalfommiffion gegenüber, nach dem gegen fie durch itschenhiebe und Resolutionen bereits vorgegangen war, erklärt waren Besitzsta fie, die Direktoren, feine Ahnung davon hätten, daß alles das rbeerfränze, mand von der Lokalkommission bei ihnen gewefe Daffelbe gilt auch von der Viktoriabrauerei. Wenn That so wäre, hätte ich mich einer großen Blichtete Henri

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und der Unwahrheit schuldig gemacht. Zu meiner gung vor allen Freunden und Genossen diene folgenbe Freund Knaat und ich hatten die betreffenden Lotale zirk aufzusuchen, doch war es den Kommissionsmitglied laffen, daß, wenn an einem Tage ein Mitglied nicht abbrudt verboten sollte, fie dann eine andere vertrauenswürdige Perfon zichen dürften, und so hatte ich, als mein Freund einem der Tage teine Zeit hatte, den Maurerpolier herangezogen, und wir hatten an demselben Tage

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Lokale besucht, darunter auch die Unionsbrauerei. In wurde uns die Erklärung vom Defonom sowie auch der Direktoren abgegeben, daß fie feiner Par politischen Versammlungen ihr 20feftaren Lan geben. Die Viktoriabrauerei habe ich mit dem fardie verm

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wesenden Genoffen Fleischmann in diejer Angelegenheith Dort wurde uns gelagt, daß der Saal nie zu habefer Honor da er immer beseßt sei. Also eine ausweichende n fünfzigta

Den Genossen und Freunden überlasse ich es nun, ein Urtheil zu bilden, dann werden sie zu der tommen, auf welcher Seite eine Entstellung bewußt oder unbewußt vorgenommen worden ist.

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Der Reichs- Anzeiger enthält folgende bon Felix,

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Auf Grund der§§ 1 und 6 des Reichs Geiolaine für 21. Oftober 1878( R.-8.-BI. S. 351) ist der Bere Erzielung voltsthümlicher Wahlen"

von dem Vorstande dieses Vereins im Auguft ds.

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burg und auf Grund der§§ 11 und 12 deffelben Geutigen Epo gegebene, bei Georg Schirling zu Marburg   erschienenteng in Leo schrift mit der Ueberschrift: An bie Watrag des v Wahlkreises Marburg Kirchhain orbenen De berg- Böhl!" von der unterzeichneten Landespolize

verboten worden.

Achtung Puker! Große öffentliche Versammlung der Buger Berlins und Umgegend am Montag, den 28. d. M, Abends 6 Uhr, im Schweizer  . garten. Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung ist es Pflicht eines jeden Buzers zu erscheinen. Sammellisten zum Generalfonds, sowie Quittungstarten und Mailen find zu haben bet Gustav Arndt, Landsbergerplay 1; Albert Köller, Borfigftr. 18; Germ. Lehmann, Sorauerftr. 22; Serm. Seifert, Staligerftr: 54a; 5. Neumann, Alvenslebenftr. 8a. Cronheim in Berlin  . Drud und Verlag von Mar Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2.

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Rassel, den 22. Oftober 1889. Der Regierungs- Präsident. Rothe.

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