allen Richtungen hin, so daß die phantastischsten Bildungen möglich find. So treten denn schon in den Eden und an den Spiegeln der Decken die Kränze und vollen Blumenarrange­meats in farbiger Bronze oder in vergoldetem und bemaltem Stucco auf, deren geöffneten Blüthen das elektrische Licht ent­ftrahlt. Dber es sind solchen Kränzen bunte Glasblasen mit Licht eingefügt, so daß der Eindrud farbiger Edelsteine hervor gerufen wird. In glühenden Trauben hängt das Licht her­unter, in Blumenfeftons schlingt es sich an den Wänden, in den Händen anmuthiger Bronzeknaben funkelt es, wie ein Reif von Sternen schwebt es über jener herrlichen lebens­großen Frauengestalt, welche nach Eberlein's Modell in Bronze gegoffen ist. Frei und ungehindert fann man mit dem Licht schalten und walten. Was Wunder, daß die naturalistischen Bildungen bevorzugt werden. Was in folchen Beleuchtungskörpern zur Beit geschaffen wird, ist ge­radezu großartig. Hier ein Armleuchter, gestaltet in Form einer Ananas, welcher oben an der Krone die Lichtblafen wie Staub gefäße mit funkelnden Knoten entsteigen. Dort eine Ampel von bunter Majolika, in welcher zwischen farbigen Metall­blättern und Schlingpflanzen märchenhaft schön die Lichtblüthen schimmern. Unzählige Verschiedenheiten kommen vor, eine schöner wie die andere. Jebes größere Geschäft in Beleuch tungsgegenständen hält folche reizvolle Arbeiten auf Lager. In zahlreichen öffentlichen Lokalen der Stadt sind viele bereits zur Berwendung gekommen. Der Eindruck ist so bezaubernd, daß fich mit Recht davon reden läßt, daß die Wunderpracht, welche die Märchen von Tausend und Eine Nacht  " schildern, wieder erstanden ist. In diesen prächtigen Arbeiten liegt auch ein Fingerzeig für das Kunstgewerbe: neue ornamentale Gebilde werden nicht geboren durch das ewige Nachbeten der ornamen talen Formen hinter uns liegender Stilperioden, sondern durch neue Techniken und neue Bedürfnisse.

Die ins Leben gerufene Straßenpost soll nach der halbamtlichen, auch von uns gebrachten Mittheilung darüber, Beschleunigungen im städtischen Briefverkehr bis zu einer Stunde ermöglichen. Wenn das auch richtig sein maa, fo wird doch der Werth der neuen Einrichtung erheblich geschmälert, wenn ihre Wirkungen nur im Allgemeinen und nicht für den einzelnen Fall bekannt find. Vergebens fucht man, schreibt die Voff. Stg.", auf dem bei jedem Bostamt ausgehängten Boft­bericht die Abgangs- und Schlußzeiten der neuen Boft. Schon früher war es z. B. äußerst schwierig, ja unmöglich, festzustellen, ob ein in den Abendstunden, etwa 5-6 Uhr, aufgegebener Brief noch an demselben Abend bestellt würde oder nicht. Selbst die Schalterbeamten mußten darüber keine oder nur unsichere Aus­funft zu geben. Und doch ist es in einzelnen Fällen äußerst wichtig, zu wiffen, ob eine Mittheilung an demselben Abend noch bestellt wird oder nicht.

-

doch bis jekt bald schlafend, bald rufend in dieser Stellung zugebracht. Da im Ofen, bei welchem die Klappen ge­fchloffen, am Abend vorher Feuer gewesen ist, so ist die An­nahme, daß hier Rohlenorydgasvergiftung vorliegt, ziemlich gerechtfertigt, um so mehr, als ein in der Rüche im Bauer befindlicher Ranarienvogel gleichfalls todt aufgefunden wurde. Von den Nachbaren werten die S. als anftandige Leute ge­H. schildert, die ganz leidlich mit einander lebten. Die Leiche des H. befindet sich noch in der Wohnung. Frau H. ist von der muthmaßlichen Vergiftung wieder hergestellt.

Ein netter Bruder. Vor einiger Zeit meldete sich bei dem B.'schen Ehepaar ein Mann, der fich als Bruder der Frau B. zu erkennen gab. Sieben Jahre hatte die Schwefter nichts von ihm gehört, jekt tauchte der längst verschollen Geglaubte wieder auf und die Freude hierüber sowie die bedrängte Lage des Mannes veranlaßten Schwester und Schwager in wärmster Weise sich seiner anzunehmen. Monate hindurch wohnte er bei ihnen ohne jegliche Entschädigung und in der That gelang es ihm mit Hilfe seiner Angehörigen wieder festen Boden zu gewinnen, so daß er daran denken konnte, fich zu verheirathen und selbst ein Heim zu gründen. Am Sonnabend war er von der Schwefter fort und in die eigene Wohnung gezogen. Die Schlüffel, welche er zur B.'ichen Behausung bei fich führte, hatte er noch nicht abgegeben unter dem Vorgeben, daß er noch einige Kleinigkeiten dort habe. Wer beschreibt nun aber die Bestürzung der B.'schen Eheleute, als fie am Montag früh die Entdedung machten, daß ein ver­borgenes Fach, in welche fie ihr Geld aufbewahrt, erbrochen und ihre ganzen, sauer erworbenen Ersparnisse daraus ent­wendet worden waren. Der Verdacht lenkte fich sogleich auf

Unter den vielen unterirdischen Anlagen in den Straßen der Stadt unterscheiden sich die neuen elektrischen Leitungen für Stromübertragung dadurch von früheren An­lagen, daß fie unterhalb der Bürgersteigs niedergelegt werden dürfen was man bei den Hauptleitungen der Gas­und Wafferanlagen nicht gestattet hat. Für den Verkehr ist diese Neuerung sehr bedeutungsvoll, wie man dies gegen­wärtig in der Wilhelmstraße beobachten kann, wo die elektrische Leitung gelegt wird. Hier ist an manchen Stellen, jo nament­lich vor dem Grundstück Nr. 72 der Bürgersteig vor der dort befind­lichen Rampe so schmal, daß er nur einer Person Raum gewährt und der Untergrund dieses schmalen Raumes ist nun schon seit mehreren Tagen aufgeriffen, wodurch der Verkehr sehr empfindlich ge­stört wird. Die Sache wird aber dadurch besonders bedenklich, daß diese Störungen für später bei den ganz unvermeidlichen Revisionen der Leitung an dieser Stelle noch recht oft in Aus­ficht stehen. Auch zwischen der Leipziger  - und Zimmerstraße, wo das Trottoir recht schmal ist, hat man die Leitung unter bemfelben angebracht. Erfreulich sind die Aussichten, welche diese Anlagen dort erwecken, für die Bewohner der Gegend nicht. Ueberhaupt wird schon jetzt das häufige Aufreißen des Pflasters wegen der nöthigen Revisionen an den darunter liegenden Rohr­leitungen zu einer Kalamität für den Verkehr und in den Kreisen der Architekten wird bereits die Frage in Erwägung gezogen, ob sich nicht wenigstens für die Hauptverkehrsstraßen die Unter­bringung aller dieser Leitungen in einem besonderen Kanale empfehlen möchte. Es würde auf diese Weise die Anbringung beliebig zahlreicher Leitungen und deren Revision zu jeder Beit möglich sein, ohne daß der Verkehr dadurch beeinträchtigt wird.

Ueber die erste deutsche, in wöchentlichen Fristen erscheinende Zeitung bringt das Boftarch." einige intereffante Mattheilungen. Bis vor nicht langer Zeit galt auf Grund der archivalischen Forschungen das vom Buchdrucker Emmel im Jahre 1615 begründete Frankfurter Journal" als die erste deutsche  , in wöchentlichen Friften erscheinende Zeitung. In der Universitätsbibliothek zu Heidelberg   befindet sich aber ein fast vollständig erhaltener Jahrgang einer gedruckten Zeitung aus dem Jahre 1609. Der Titel derselben lautet wörtlich:

Gerichts- Beitung

Zur Warnung für Privat- Detektiv- Juftitut beren Angestellte möge eine Verhandlung dienen, welche g vor der ersten Straffammer des Landgerichts I statifand. Lasinsty, welcher seit etwa Jahresfrist in dem ber Antlagebant befand sich der Agent Friedric

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des ehemaligen Kriminalkommissars Weien als Privatb angestellt ist. Er war beschuldigt, fich in dieser Eigenf mehreren Fällen als Kriminalbeamter aufgespielt nnd f durch eines Vergehens gegen die öffentliche Ordnung gemacht zu haben. Im Mai b. I. brannte der bei einem hi Handlungshaufe angeftellte Rommis Mar Shred mit Summe von über 2000 M. durch. Der Geschädigte wand zwecks Ermittelung des S. an das Weien'sche Bureau und d Vorsteher beauftragte den Angeklagten mit den Recherchen dem Flüchtigen. Laschinsky erfuhr, daß Schreck nach der untreuung in einer in der Seydelstraße belegenen Refaur mit Damenbedienung und außerdem mit einer in der Bu ftraße wohnenden Schauspielerin verkehrt hatte. Er begab wo er fi zunächst nach dem erwähnten Lokal, Kellnerin gegenüber als Kriminal= Beamter mit großer Schärfe auftrat und sich bleib des Schred erfundigte. Die Kellnerin gab von dem Gesuchten Gefchente erhalten zu haben, aber von dessen Verbleib nichts wissen. Laschins fy alle möglichen Mittel, um etwas von der Rellnerin he a bekommen, er drohte und wurde liebenswürdig, ja, e fogar fo weit, plötzliche Liebe zu beucheln und ihr einen he antrag zu machen. Auf die Aufforderung der Kellneri Laschinsky, das dürfe er nicht thun, wenn er seine Medal gezeigt hätte, so wäre er auch genöthigt, fie fofort zu verh Er wich den Tag über nicht aus dem Lokal und begleitet felbe nach Schluß des Geschäfts nach ihrer Woh Unterwegs beläftigte er die Rellnerin mit unfittlichen, trägen, wobei er wiederholt versicherte, daß es in Hand liege, fie wegen Hehlerei zu verhaften oder nicht Kellnerin wies ihn indeffen energisch zurück. Am fol Tage stellte Laschinsky fich in ihrer Wohnung ein, ließ von Schred gemachten Geschenke vorlegen, gab fich wie für einen Kriminalbeamten aus und wiederholte feine fauberen Zumuthungen unter der Androhung, daß er fo Stellung unter fittenpolizeilicher Kontrole veranlaffen Die Bedrohte blieb aber standhaft. Am folgenden T suchte der Angeklagte fein Glück bei der Schau aber mit demselben Mißerfolge, wie bei der troßdem er fich sowohl als außerordentlich schneidiger denklich liebenswürdiger Kriminalbeamter aufipielte.

den Bruder, welchem es bekannt war, daß B.'s am Sonntag möge fich doch als Kiminalbeamter legitimiren. ermit auszugehen und die Wohnung allein zu laffen pflegten. Sie erstatteten der Kriminalpolizei   Anzeige und diese überrasche am vorgeftrigen Tage den Mann in der Wohnung seiner Braut. Auch diese ward als Hehlerin festgenommen, da er aussagte, seine Braut habe mit dem Geld für ihre neue Wirthschaft mehrere Anschaffungen gemacht. Unter diesen Umständen fand fich denn auch von dem geraubten Geld fo gut wie nichts mehr vor und B.'s find um einige hundert Mark ärmer, aber um eine Erfahrung reicher.

Relation Aller Farnemmen vnd gedenkwürdigen Histo­rien, so fich hin vnnd wider in hoch und Nieder Teutsch­land, auch in Frankreich  , Italien  , Schottland   und Engel­land, Hisspanien, Hungern, Polen  , Siebenbürgen  , Wallachin, Moldaw, Türckey 2c. Inn diesem 1609 Jahre verlauffen und zutragen möchten. Alles auf das trewlichst wie ich solche bekommen vnd zu wegen bringen mag, in Trud verfertigen will."

Em Drudort ist nicht angegeben. Der in Schweinsleder gebundene Jahrgang enthält 52 Wochen- Nummern und 115 Quartblätter, jede Nummer durchschnittlich zwei Blätter.

Selbstmordversuch im Arbeitshause. Gestern Vor­mittag gegen 8 Uhr stürzte sich der Berl. Pr." zufolge, aus dem zweiten Stock des Weiberflügels eine Rorrigendin auf den Hof hinab und zog sich derartige innere Verlegungen zu, daß fie sofort nach dem Lazareth geschafft werden mußte. Der so­fort hinzugerufene Anstaltsarst fonflatirte eine schwere Er schütterung des Rückgrates. Ihr Zustand ist hoffnungslos. Als Motiv zu dieser unseligen That gab das Mädchen Furcht vor Arreststrafe an, die ihr wegen eines mit anderen Dirnen auf dem Schlaffaal begangenen groben Unfugs zudiktirt war. Bur Wetterlage wird der Boff. 3tg." aus Karlsruhe  , 6. November, geschrieben: Nachdem das Barometer in den legten Wochen häufig unter den mittleren Stand gesunken war, hat seit Montag eine stetige Zunahme des Luftdrucs stattge funden; zumal heute, Mittwoch, am 6., stieg das Barometer

Der Spuk- Knabe" Karl Wolter hat die ihm für den Resauer Sput zudiftirte Strafe verbüßt und bleibt- Bauberfünftler". Die Spiritiften fönnen fich indeß noch immer nicht beruhigen und in dem jüngsten Heft der Psychi fchen Studien" spricht ein Herr Goos über diabolische Bufalle", welche das unerfärliche Herumfliegen von Gegenständen( Brat­pfannen?) veranlassen.

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aus Karlsruhe  , nämlich, daß er sich als Kriminalbeamter ausgegeben, entid

bestritt. Die Rolle eines Liebhabers habe er nur

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auf diesem Wege etwas von dem Gesuchten zu erfa

Die Aussagen der Zeugen waren so klar und bestimmt,

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bei leichtem, aber anhaltendem Regen erheblich. Es ist schon beantragte gegen ihn eine Gefängnißftrafe von ande der Stand von 10 mm über normal erreicht, wie ein solcher feit Monaten nicht statthatte. Nach Ausbildung hohen Luft­bruds pflegt die Bewölkung abzunehmen und im Sommer heiteres, ganz trockenes, im Herbst theils nebliges, meist trockenes Wetter während mehrerer Tage zu folgen. Da als dann die wärmenden Westwinde verschwinden und zugleich bei leichter oder fehlender Wolkendecke die Ausstrahlung zu wirken beginnt, steht Wärmeverlust und eine Reihe kälterer Tage, wahrscheinlich Frost vetter bevor.

Jahren und sofortige Verhaftung. Der Gerichtshof auf neun Monate Gefängniß. Der Vorhzende, gerichte direktor Schmidt, führte bei der Urtheils verkünd aus, daß die Einrichtung der Privat- Detektiv- Institute nid gegriffen werden tönne und solle, aber deren Angestellte d fich unter feinen Umständen als Staatsbeomte ausgeben, ihrem Thun einen solchen Charakter geben, als ob wären. Durch das Auftreten des Angeklagten leide bas sehen des Beamtenstandes und deshalb sei auf eine energ

Strafe erkannt worden.

Eine interesante Anklage wegen Vergehens g

Eine interesante Jagd nach einem Kanarienvogel wurde am Donnerstag Muttag in der Dresdenerstraße abgehalten. Aus einem Fenster war das Thier herausgeflogen und hatte sich lange, so fammelten sich in seiner Nähe eine ganze Schaar von auf ein Gefims des Hauses niedergesezt. Es währte nicht Donnerstag die Straffammer zu Guben  . Das Dynam Spaßen, die mit lautem Geschrei immer näher anden Kanarien­

vogel heranrückten und schließlich mit ihren Schnäbeln so heftig auf den gelbgefiederten Eindringling einhieben, daß diefer ängft lich auf- und davonflatterte, aber auf das Pflaster trafilos her­niedersant, wo er von dem herbeigeeilten Eigenthümer in Empfang genommen wurde. Das Thier war aber von den Spaßen so arg zerzauft, daß es zweifelhaft schien, ob er mit dem Leben davon fommen wird; die gelben Federn flogen nur fo unter den Schnäbeln der wüthenden Spaßen.

Ueber die als Doppelselbstmord oder Mord ge­Schilderte Tragödie in der Wolgasterstraße erfahren wir folgende Nachrichten, die den Sachverhalt allem Anschein als eine unab­fichtliche Rohlen- Drydgas- Vergiftung darstellen. Der Sach­verhalt ist folgender: In dem Hause Wolgasterftr. 10 hatten die Schloffer Hartmann'schen Eheleute in der 2. Etage eine Wohnung inne, welche aus Stube, Rammer und einer kleinen Das eine Zimmer wird von einem Schlaf­Küche besteht. burschen bewohnt, während die H.'schen Eheleute in der Küche schliefen. Mittwoch früh gegen 16 Uhr erwachte der sonst von Herrn Hartmann gewedte Schlafbursche und in der Annahme, daß H. die Zeit verschlafen, rief er diesem durch die Thür zu, daß es schon spät wäre, und fich ankleidend, entfernte fich bald darauf der Mitbewohner. Frau H., welche feit mehreren Jahren leidend ist, wird in ihrer Wirthschaft burch die in demselben Hause wohnende Frau Röhite unter­ftüßt, und ist Frau R. im Befige eines Stubenschlüffels zu ber H.'schen Wohnung. Um 19 Uhr öffnete Frau R. diefelbe, um die Zimmer zu reinigen. Beim Betreten der Küche jedoch bot sich ihr ein grauenhafter Anblid dar. Vor dem Bette Iniete Frau S. mit dem Kopfe auf die Bettkante geftüßt, leise Stöhnend und anscheinend bewußtlos, während der Mann regungslos im Bette lag. Sofort eilte die Aufwärterin zu einer Nachbarin, Frau Bauer, um durch dieselbe ärztliche Hilfe herbei holen zu lassen. Der sofort erschienene Arzt, Herr Dr. Worms, tonnte bei dem Manne teine Hilfe mehr bringen, da 5. beretts fett einigen Stunden todt war, doch fonnte der Arzt auch keine Todesursache feststellen. Frau H., welche bald wieder ins Leben zurückgebracht wurde, erzählte, baß, nachdem sie der Schlafbursche gerufen, fie aufgewacht sei und ihren 64 jährigen Mann weden wollte. Am Bette sei fie aber, von Unwohlsein erfaßt, zusammengefunken und habe je­

Die Kaiserbrauerei Charlottenburg ersucht uns um Aufnahme des Folgenden:

Wir erklären uns hiermit bereit, der in unserem Haufe in Charlottenburg  , Sophie Charlottenstraße 94, befindlichen fleinen Saal zu Versammlungen jeder Art herzugeben.

Raiserbrauerei Charlottenburg. Polizei- Bericht. Am 7. d. M. Morgens wurde ein Droschtentutscher auf dem Grundstück Pappel- Allee 29 am Thürpfosten eines Wagenschuppens und Nachmittag ein Haus­diener im Reller eines Hauses in der Linienstraße erhängt vor­gefunden. gefunden. Gegen Abend sprang ein Mädchen bei der Rouffeau- Insel ins Wiffer wurde jedoch noch lebend heraus­gezogen und nach der Charitee gebracht.

*

Bewegung der Bevölkerung der Stadt Berlin  . In der Woche vom 13. Oftober bis 19. Ottober 1889 fanden 659 Eheschließungen statt. Lebendge boren wurden 801 Kinder, darunter 74 außerehelich, todtgeboren waren 29 mit 9 außerehelichen. Die Lebendgeborenen find 27,7, die Todtgeborenen 1,0 pro Mille der Bevölkerung, die außerehelich Geborenen find bei den Lebendgeborenen 9,2, bei den Todtgeborenen 31,0 pet. Die Zahl der gemeldeten Sterbfälle be trug 555, die fich auf die Wochentage wie folgt vertheilen: Sonntag 67, Montag 78, Dienstag 78, Mittwoch 85, Donnerstag 78, Freitag 95, Somm abend 90. Von den Gestorbenen erlagen an Mafern 1, Scharlach 6, Rose 0, Diphtherie 23, Bräune 2, Keuchhuften 6, Rindbettfieber 3, Epphus 2, epidem. Genicstarre 0, Ruhr 0, Syphilis 2, Altersschwäche 17, Gehirnschlag 18, Lungenentzündung 31, Lungenschwindsucht 77, Diarrhoe 17, Brechdurchfall 12, Magendarmkatarrh 9. Durch Vergiftung fam 1 Person um und zwar durch Selbstmord. Eines gewaltsamen Todes starben 16 Personen, und zwar durch Berbrennung und Berbrühung 2, Eririnfen 4 Erhängen 3, Erftiden 1, Ueberfahren 8, Sturz oder Schlag 3. Hierunter find 6 Todesfälle durch Selbstmord herbeigeführt DemAlter nach find dieGestorbenen unter 1-5Jahre alt 105( 29,8p6t. der Gesammtsterblichkeit), 1-5 Jahre 75, 5-15 Jahre 24, 15-20 Jahre 18, 20-30 Jahre 30, 30-40 Jahre 58, 40-60 Jahre 85, 60-80 Jahre 84, über 80 Jahre 16 Personen. In hiesigen Krantenhäusern starben 132, ein schließlich 10 Auswärtige, welche zur Behandlung hierher gebracht waren. Auf die Standesämter vertheilen sich die Todesfälle folgendermaßen: Berlin­Köln Dorotheenſtadt( I.) 10, Friedrichstadt  ( II.) 13, Friedrich und Schöne berger Borstadt( III) 34, Friedrich- und Tempelhofer Borstadt( IV.) 40, Louisen stadt jenseit, westlich( Va.) 31, Luisenstadt jenseit, öftlich( Vb.) 81, Luisenstadt diesseit und Neu- Rölln( VI) 41, Stralauer Biertel, weftlich( VIIa.) 82, Stralauer Biertel, öftlich( VIIb) 41, Rönigftadt( VIII) 84, Spandauer Viertel  ( IX) 29, Rosenthaler Borstadt, südlich( Xa.) 45, Rosenthaler Borstadt, nördlich ( Xb.) 89, Oranienburger Borstadt( XI.) 50, Friedrich- Wilhelmstadt und Moabit  ( XII) 38, Wedding  ( XIII.) 37. Die Sterbefalle find 19,2 pro Mille der fort geschriebenen Bevölkerungszahl( 1 507 659). Die Sterblichkeitsziffer in folgenden Stäbten des Deutschen Reiches mit mehr als hunderttausend Einwohnern be trug in Aachen   22,2, Altona   14,2, Barmen 10,6, Bremen   14,8, Breslau   20,9, Chemnig 26,8, Danzig   24,0, Dresden   20,7, Düsseldorf   19,3, Elberfeld   18.4, Frankfurt   a. M. 15,2, Hamburg   mit Vororten 21,9, Hannover   18,5, Röln 19,3, Rönigsberg 24.9, Krefeld   18,4, Leipzig   13,4, Magdeburg   18,7, München   24,1, Nürnberg   22,8, Stettin   23,2, Straßburg   i.. 14,2, Stuttgart   16,6, auf Tausend In anderen Großstädten Europas   mit mehr als brethunderttausend Einwohnern betrug die Sterblichkeitsgiffer in Amsterdam   20,4, Budapest  ( Borwoche) 22,7, Dublin   26.5, Liverpool   21,5, London   16,9, Paris   19,9, Petersburg  ( Borwoche) 18,2, Warschau  ( Borwoche) 37,2, Wien  ( Borwoche) 19,2 auf Taufend. Es wur ben 8115 Jugezogene, 8320 Weggezogene gemeldet, so daß fich die Bevölkerung mit Einrechnung der nachträglich gemeldeten Geborenen und des Zuschlages, ber den Weggezogenen erfahrungsmäßig augerechnet werden muß, um 4797 ver mehrt hat, die Einwohnerzahl beträgt jonach am Schluffe der Berichtswoche 1512 456. In der Woche vom 20. Ottober bis 28. Dttober tamen zur Relbung Infektions  - Erkrankungsfälle an Typhus   16, Boden 0, Masern 20, Scharlach 87, Diphtherie 111, Kindbettfieber 2.

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Die höhere neuen Lo füllten at Schweize vertreten.

das Dynamitgesetz beschäftigte, wie uns mugetheilt wu ist bekanntlich außerordentlich streng und die Mindeſtüraf Sauple desjenigen, welcher sich gegen das Gefeß vergeht 1 Jahr Gefängniß schwankt als Damoklesschwert über Angeklagte war ein alter, schlichter Maurer, welcher in Dorfe Glauchon eine Scheune gepachtet hatte. In dieser Sche fand der Angeklagte vor etwa 2 Rifte vor, welche nichts Geringeres enthielt, als reiche Dynamitpatronen mit den dazu gehörigen schnüren gerade genug, um ein ganzes Dorf

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Herzens die gefährlichen Hülfen neugierig betrachtet und, auch nur entfernt die zerstörende Kraft derfelben su ahnen Rifte einfach in eine Ede seiner Behausung gestellt. Lange war darüber vergangen, als der Lehrer des Drtes beme daß die Schulkinder mit Vorliebe mit einigen blanten fpielten, welche die Form von Nadelbüchsen hatten und näher zufah, bemerfie er mit Entfeßen, daß nach der schrift auf diesen Hülsen zweifellos Dynamit- Patronen Hände der Kinder gelangt waren. Die Kunde davon bald den ganzen Ort in Aufregung und diese steig fich noch bedeutend, als befannt wurde, feltfame Spielzeug aus einer ganzen Kifte, die in dem des Angeklagten fich befand, stammte. Welches Unheil angerichtet werden konnte, das war der Gegenstand angli Unterhaltung im Dorffruge, wie auch in den Famili Schließlich fam die gruselige Geschichte auch zur Kenntnis

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Amtsvorsteheis und dieser betraute einen ehemaligen

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welcher sich mit chemischen Experimenten im Leben viel biefer gab sein Gatochten dahin ab, daß es sich um chu baumwolle handle. Die Ortsobrigkeit onnte fich von der gefa lichen Rifte nur durch den Beschluß befreien, diefelbe zum Untergan in den Wellen zu verurtheilen, und in der That wurde die gan

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Rifte auch feierlich in die Fluthen versenkt. Damit war dem gegen den Angeklagten eingeleiteten Strafverfahren Hauptbeweismittel von der Tagesordnung verschwunden

von dem Gerichtschemiler

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die Antiagebehörde mußte, um die erste Grundlage für d Bischoff in Berlin   ein sachverständiges Gutachten ein holen. Der Sachverständige gab nun auf Grund feine

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Studiums der Atten am Donnerstag Gutachten dahin ab,

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nicht habe, doch hatte Herr Dr. Bischoff stand entdeckt,

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welcher schließlich den Angeklagten Gefängniß bewahrte. Es ist nämlich festgestellt worden,

die Kiste an ihrem Aufbewahrungsorte in der Scheune i

Loren batten. Daraufhin erfolgte die

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der Emwirkung des Hochwassers wiederholt längere Zeit i Waffer gestanden hatte. Daraufhin fonnte Dr. Bischoff begu achten, daß schon zu der Zeit, als der Angeklagte die Rifte au gefunden, die Dynamitpatronen ihre Explofitofraft bereits v Angeklagten  . Wie die mysteriöse Rifte übrigens in die Scheunt Eine äußerst harmlose Aeußerung führte den Tischle B. Blaser wegen Beamtenbeleidigung vor die 2. Straffamme Ides Landgerichts II. Am 22. Auguft fand auf dem Bent friedhof in Friedrichsfelde   die Beerdigung des Genoffen

gekommen, darüber fehlt jeder sichere Anhalt.

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Schulz statt. Bei dieser Gelegenheit wurden 3 Perfonen o haftet, weil sie Kränze niedergelegt hatten, und nach dem Fried hossbureau behufs Feststellung ihrer Personalien von den berte Gendarmen Renner und Hildebrandt geführt. Hierbei foll Angeschuldigte gelacht und den Beamten die Worte: Nun haben. So behaupteten wenigftens die Zeugen Renner Hildebrandt, während der Angeklagte dies beftrut und fönne, nur zu Bekannten, die ihn umftanden, gethan hab

Aeußerung, in der er überhaupt keine Beleidigung

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