Möglichkeit der Ermittelung gewährten, wie viel Unglücksfälle Fci Affordarbeit, wie viel bei Stundenarbeit vorgekommen sind. Die ganze Schädlichkeit der Afford arbeit würde dabei hervortreten. Es wäre ferner erwünscht, die Auffaffung der Regierung zu hören, wie diejenigen Soldaten, die zur Zeit der Streifs von ihren Vorgefekten zu Arbeiten kommandirt werden, und dabei einen Unfall erleiden, behandelt werden. Die Berufsgenossenschaften brauchen ihnen keine Entschädigung zu zahlen, und Militärarbeiter im Sinne des Gesezes find fie auch nicht. Für eine schleunige Revision des Krankenkassengefeges spricht auch bie Thatsache, daß gegenwärtig, wo die Krankenkassen während der ersten 13 Wochen die Entschädigung zahlen sollen, oft, da das Heilverfahren früher beendet ist, meder diese noch die Berufsgenossenschaften eine wirkliche Verpflichtung haben und die Betroffenen in der Zwischenzeit keine Entschädigung erhalten. -Eine Entscheidung des Reichsversicherungsamtes befagt ferner, daß es weder dem Wortlaut noch dem Sinne des Unfallverficherungsgefeßes entspricht, daß die Unfallrente als ein Theil bes Arbeitsverdienstes zu betrachten sei. Der Sinn des Gefeßes ift aber ein anderer. Jemand erhielt nach einem Unfall eine Rente von 60 pCt., fonnte aber trotzdem noch in einem anderen Berufe 300-400 M. erwerben. In biefem wurde er bald darauf durch einen wiederholten Unfall getötet und es entstand die Frage über die Höhe der an die Wittwe und die Kinder zu zahlenden Rente. Es wurde entschieden, daß der Anspruch nur nach dem letzten Arbeitsverdienft zu berechnen sei, nicht auch nach der daneben bezogenen Rente. Daburch bekam aber die Wittwe jezt weniger, als wenn ihr Mann bei dem ersten Unfall getödtet worden wäre. Solche Entscheidungen können nur Erbitterung hervorrufen. In Chemniz sollen nach den Fabrikinfpeltorenberichten Unternehmer einzelne Maschinen an Arbeiter vermiethet haben, um den Laften der Unfallversicherung zu entgehen. Der Bericht weift darauf hin, daß diese Arbeiter zur Selbstversicherung getrieben würden, die aber in dem Unfallversicherungsgeseh noch nicht vorgesehen sei. Man weiß nicht, ob man sich über den fleinlichen Egoismus der Arbeitgeber oder über die Naivetät der Arbeiter m hr wundern soll. Hier sollten doch Strafbeftimmungen die Wiederkehr folcher Manipulationen verhindern. In dem Bericht eines bayerischen Fabrikinspektors findet sich ein Fall, der in dem zusammen faffenden Generalbericht nicht steht. Es wird gelegentlich einer Besprechung über die Lohnform und Lohnfcift mitgetheilt, daß in einer Fabrik die Auszahlung der Löhne so erfolgt, daß das Geld in einer Büchse oder in Papier eingemidelt augleich mit einer Abrechnung verabfolgt wird, in welcher den Arbeitern die durch die Kranken- und Unfallversicherung für den Arbeitgeber entstandenen Beiträge abgezogen werden. Der Fabrikinspektor scheint merkwürdigerweise die Sache für richtig zu halten, denn er hat kein Wort des Tadels für dieses ganz gefeß vidrige Verfahren. So lange Strafbeftimmungen fehlen, werden sich solche Fälle wiederholen. Eine Revision des Krankentassengesetes ist also in kürzeffer Frift nothwendig.
Es wird vom Abg. v. Kessel ein Antrag auf Schluß der Distuffion gestellt, worauf Abg. Schmidt( Elberfeld ) die Beschlußfähigkeit des Hauses bezweifelt. Da der Antrag die genügende Unterstüßung nicht findet, wird die Diskussion fortgefett.
Abg. Gebhard: Ich möchte es nicht so apodiktisch ausgesprochen sehen, daß die Beglaubigung der Unterschrift der Arbeitgeber allein genügen foll, um die Vortheile der abgefürzten Wartezeit bei dem Invaliditätsgefeß möglich zu machen. Bis zu einem gewissen Grade müßten die Behörden auch von dem Inhalt der Bescheinigung Kenntniß nehmen. Das mündliche Wort wird immerhin zur Aufklärung der Arbeiter viel mehr thun fönnen, und alle Parteien sollten sich das angelegen fein laffen. Bei meinem absprechenden Urheil über das ABC- Buch habe ich nicht an die von den Abga. Singer und Bebel verfaßte Schrift gedacht, obwohl diese auch einige Unrichtigkeiten, wenn auch nicht absichtlich enthält. Meine Abneigung richtet sich gegen das ABC- Buch für freifinnige Wähler, deffen lügenhafte Darstellung des Inhalts des Inpalioitätsgefeges schädlich auf Diejenigen wirken muß, deren Intereffen wahrzunehmen wir berufen sind. Es sind geradezu Fälschungen in dem Buch vorhanden. So enthält dies edle Druckwert auf S. 117 bie Bemerkung, daß das Gesez sich darauf beschränke, den Wittmen und Waisen die Hälfte der von ihrem Ernährer früher gezahlten Beiträge zurückzuerstatten. Das nennt man auf Deutsch eine Lüge! Nicht die Hälfte, sondern die Gesammtheit der Beiträge wird zurückerstattet. Auf Seite 116 wird erzählt, daß der Gefelle, der später Meister wird, jeden Anspruch auf die gezahlten Beiträge verliere, menn er fortan nicht das Dreifache der bisherigen Beiträge weiter zahle.
Sache entscheiden, die Anwent ung solcher Tarife mißbräuchlich ist. Ich bedauere das lebhaft. Wenn der Staatssekretär v. Bötticher die bekannten 74 Pf. Verwaltungskosten pro Ropf mit den Kosten der Privatversicherungen verglichen hat, so hat er damit die unbekannten Kosten, welche den Gemeindebehörden, der Reichspoft u. f. w. entstehen, außer Acht gelaffen. Sonst würde ein viel größerer Prozentjak herauskommen als bei den Privatgesellschaften. Alle diefe Erö terungen gelegentlich des Etats find nicht blos berechtigt, sondern nothwendig und nüßlich für die Korrektur des Gesetzes, die ja auch nach der Meinung des Herrn von Bötlicher nicht ausbleiben könne.
Abg. Gebhard( pe fönlich) hält es für unnöthig, der Infinuation entgegen zu treten, daß Konkurrenzneid der Grund gewesen, gegen das ABC Buch aufzutreten.
Abg. Schmidt( Elberfeld ): Von Konkurrenzneid habe ich gar nicht gesprochen. Der Abg. Gebhard scheint für ironische Bemerkungen fein Gefühl zu haben.( Heiterfeit.)
Abg. Kröber( zur Geschäftsordnung): Ich fonftatire ausdrücklich, daß, obwohl die Vorstände der Berufsgenossenschaften hier so hart angegriffen worden sind, mir als Vorstand einer Berufsgenossenschaft nicht Gelegenheit gegeben worden ist, auf diese Ausführungen zu antworten.
Die Ausgaben für das Reichsversicherungsamt werden bewilligt, ebenso der Rest der ordentlichen Ausgaben( physikalischtechnische Reichsanftalt).
Bei den Einmaligen Ausgaben", und zwar bei dem Kapitel Ausgaben für den Nord- Diseetanal" bemerkt
Abg. Lingens( 3entr.), daß er selbst an Ort und Stelle sich von der Vortrefflichkeit der für die Kanalarbeiter getroffenen Einrichtungen überzeugt habe. Die Verpflegung in den Baraden geschehe zur vollsten Zufriedenheit der Arbeiter, winn auch mit einem nicht unbedeutenden Defizit der Verwaltung. Es sei den Maßnahmen der Verwaltung zu danken, daß regelmäßig gearbeitet wird, daß ein Verbleiben der Arbeiter erzielt worden ist und die Arbeiter jezt auch zu sparen angefangen; in vierzehn Tagen seien in einem Bezirk von zwei Bauämtern 17 000 M. erspart worden. Auch den religiösen Bedürfnissen sei seitens der Verwaltung entsprochen worden. Allerdings feien die 12 000 Mart, die zur Hälfte für Katholiken, zur Hälfte für Evangelische durch den Staatssekretär v. Bötticher bewilligt worden feien, etwas langsam zur Auszahlung gelangt. Von Seiten der Reichsverwaltung sei das Entgegenkommen nicht versagt worden; weniger könne das von der Vertretung der katholischen Interessen in Preußen gesagt werden. Redner wünscht, daß für einen Dozenten und würdigen Gottesdienst gesorgt werde durch Beschaffung geeigneter Räumlichkeiten. Das Bischen, was bereits hierin geschehen sei, habe bewirkt, daß die katholischen Arbeiter gern da bleiben. Geeignete Räume für leichte Krante feien die Baracken; für Schwertrante feien zwei Lazarethe da. Er müsse aber den in der vorigen Seffion geäußerten Wunsch wiederholen, daß zur Tröftung wenigstens der Schwerkranten graue Schwestern zugelassen würden. Es müßten auch solche Einrichtungen getroffen werden, daß bei Unfällen, die bei solchen Unternehmen nicht zu vermeiden seien, die zu operirenden Kranken möglichst an Ort und und Stelle operirt werden können.
Abg. Graf v. Holstein entwirft auf Grund der Eindrücke, die er bei einem Besuch des Kanalbaues erhalten habe, ein eingehendes Bild über die technische Seite der Arbeiten und tommt außerdem zu dem Schluß, daß keinesfalls, wie man be
( ib.) mit 365 gegen Ober- Stabsarzt a. D. Marquardt( B.-) Dienstag Mor Seller belegen
58 Stimmen.
4. Wahlbezirk. ( Stadtbezirke 31-37.) Abgegebene Bett liegenden Stimmen: 616. Wiedergewählt: Prof. Dr. Leo( lib.) ein großes Sd 326 gegen Stadtbaurath a. D. Sturmhövel( B.-P.) 290 Rechent. In b bes Mädchens
Stimmen.
5. Wahlbezirt.( Stadtbezirke 38-52.) Abgegebene Sommer, Stimmen; 803. Fabrikant Blischke( lib.) 425. Rommerzienrath holdes, wa Dech Ihäuser( B.-B.) 378 St. Plishte( lib.) gewählt.hr Morge 6. Wahlbezirt.( Stadtbezite 53-78). Abgegeben von G. L., S Stimmen: 762. Wiedergewählt: Zimmermeister pause fich na Winkler( lib.) 493 gegen Urban( B.-P.) 266 St.
lauernder che
7. Wahlbezirt.( Stadtbezirle 79-113, 138-140). bridte fte zu gegebene Stimmen: 540 Bürgerdeputirter Quednau( lib.) 263, reißend, verfu Fabritbefizer üben( lib.) 268 St. Lekterer ist mithi nach Gift, in gewählt. gefchrei der S 8. Wahlbezirt.( Stabib. 114-124, 126-129). Abge enn bei dem gebene Stimmen: 421. Wiedergewählt Dr. Stry lie B. fein mit 378 Stimmen gegen Rechtsanwalt Feichtmeyer 15 und vierten Mordi Kaufmann Wegner 38 Stimmen. als die Ann abermals, de
9. Wahlbezirk.( Stadtbezirke 125, 130-137, 141 stürzte fich B 144). Abgegebene Stimmen: 368. Gewählt: Fabrikant Mentel( liberal) mit 350 Stimmen gegen 18 Stimmen de gießen. Dies Bürger- Partei.
aut fchreiend der nacheile
10. Wahlbezirt.( Stadtbezirke 145-151, 153, 167 bis 178, 201). Abgegebene Stimmen: 461. Wiedergewählt reichte und Rentier Fürst ( lib.) mit 385 St. gegen 76 St. der Bürger preffend, zog
partei.
meffer. In d
flug ein hin
11. Wahlbezirt.( Stabtbezirke 152, 154-161, 179 bis 3nftrument 200). Abgegebene Stimmen: 580 Wiedergewäb!! Rentier Mielenz( lib.) mit 390 St. gegen Ruhlbroen bei S
( B.-P.) 190 St.
während die S
12. Wahlbezirk.( Stadtbez. 202-217). Abgegeben litten, nach Stimmen: 521. Gewählt: Bildhauer N. Kleefeld( 0) folgt von ein
mit 475 St. gegen 46 St. der Bürgerpart.
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13. Wahlbezirk.( Stadtbez. 218-269). Abgegebere unter den do Stimmen: 603. Wiedergewählt: Sentier Helle Das Meffer
Baumeister
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( lib.) mit 467 St. gegen Bühring( B.-B.) 137 St. 14. Wahlbezirt.( Stadtbez. 270--326.) Wiec( lib.) fast einstimmig wiedergewählt. Wie werden sich in diesem Winter unsere with Schaftlichen Verhältnisse gestalten, ist eine Frage, de Beantwortung für die Arbeiterwelt von besonderem Intere ist, da in deren Kreisen teine Refervefapitalien vorhanden welche über eine sogenannte stille Zeit hinweghelfen. Der beiter iebt jetzt nur noch von der Hand in den Mund. gleich die Börse für die Arbeiterschaft ein völlig unbekann Land ist, in das sich wohl nie ein Arbeiter verirrt, so find Borgänge, welche sich in derselben abspielen, bem Wetter vergleichbar, deffen Quecksilbersäule durch ihr Steigen Fallen auf die Witterung des kommenden Tages schließen Wenngleich noch wöchentlich die Aftien neuen Gründungen Don Bankhäusern Preise, welcher Nennwerth oft bedeutend
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übersteigt, zur Subskription ausgebotn und angeblich mehr verlangt werden, als vorhan
find; so hat man solchen Veröffentlichungen gegenüber f mißtrauisch sich zu verhalten, da bei den Banquiers Gefchäfts
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gefälligkeiten etwas Hergebrachtes sind und wohl nirgends Sprichwort Eine Hand wäscht die andere" häufiger
hauptet habe, die Bauloſe zu klein seien. Im Gegentheil mendung fommt, als bei diesen Geschäftsleuten, deren Moral
tönnen bei einem so toloffalen Unternehmen die Arbeiten nur gefördert und ein Gewinn für die Unternehmer nur erzielt merden, wenn die Lose groß seien. Die Einrichtungen für die Arbeiter feien in jeder Beziehung vortrefflich und habe sich ein gutes Verhältniß zwischen Arbeitgebern und Arbeitern herauswie bei diefem Wert.( Beifall rechts.)
eine andere als die des einfachen Mannes ift. Makaebend für die Beurtheilung, wie sich die geschäftlichen Verhältnife der Arbeiter in nächster Zukunft gestalten werden, find folde
Voi fommniffe nicht, dagegen geftattet das Fallen Steigen des Kurfes der Anleihepapiere und der Aktien
oder
einen
gebildet. Nirgend sei für die Arbeiter so vorsorglich gesorgt, ziemlich sicheren Schluß. Schon seit einigen Wochen macht fit ein ein auffallendes Schwanken des Kurses der Bergwertsalin Abg. Singer: So vortrefflich sind die dortigen Verhält- bemerkbar, in der vergangenen Woche stellte sich aber ein Burs
niffe denn doch nicht. Es wird über das Essen geklagt und über die Preise der Lebensmittel. Ueber das gute Verhältniß zwischen Arbeitgebern und Arbeitern freue ich mich, über die Antwort, die Lingens von einem Oberbeamten bekommen, es wür den dort lauter Sozialdemokraten beschäftigt, freue ich mich doppelt, freilich könnte in folchen Fragen der Hinweis erblickt werden, es möchten Sozialdemokraten nicht befchäftigt werden. Daß dem nicht so ist, ist vielleicht dem Einfluß des Staatssekretärs zuzuschreiben, der im vorigen Jahre mitgetheilt hat, daß er den in dem Vertrage stehenden Ausschluß fozialistischer Arbeiter daraus entfernt habe, ein draftischer Beweis dagegen, daß die Sozialdemokraten teine fleißigen Arbeiter
niedergang von 4,60 pCt. bis 1,50 pCt. bei verschiedenen
Berg
werksattien ein. Eine Kursherabfegung mußten ferner dete und fremde Eisenbahnaktien sich gefallen laffen. Binstragende Papiere waren matt, am meisten waren die 3 und 3 prosentipen
Der Reichsbantdistontofag war auf 5 pCt. erhöht worden,
Werthe gebrüdt. die Kursherabſegungen betrugen bis 1 p
davon ab, daß
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Privatdiskontofag stellte sich auf 4% pCt. Diese Börsenvor gänge legen Zeugniß Rapitalmangel vorhanden gefteigerte Neuanlage oder
ist, den die ins ungemeffene
die
Vergrößerung
Industriewerke hervorgerufen hat, sondern daß man anfängt
mißtrauisch zu werden, ob die jeßigen hohen Preise
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Auch das ist unrichtig. Nach§ 117-132 des Gefezes genügt sind und sich nur durch Agitation gegen ihre Arbeitgeber auf- fich werden aufrecht erhalten laffen. Daß dies nicht mögli
es, die Ansprüche fich zu erhalten, wenn der Betreffende in einem Jahre 12 Wochen, in 4 Jahren 47 Wochen Beiträge zahlt und diese Beiträge steigern foaar die Rente. Solcher Unrichtigkeiten giebt es eine ganze Reihe in dem Druckwert. Ich afzeptire das Urtheil des Abg. Baumbach von der Vortrefflichkeit der Kartellpresse, aber die Berichtigung dieser falschen Angaben follte die Art von Presse übernehmen, die für ihre Verbreitung sorgt. Alle, die sich für die Sache intereffiren, mögen fich deshalb angelegen sein lassen, durch mündlichen Vor rag und sonst diese irrigen Anschauungen zu beseitigen und
badurch beizutragen, bie wohlthätigen Wirkungen des Gejeges voll und ganz zur Geltung zu bringen.( Beifall.)
Abg. Richter( zur Geschäftsordnung): Das ABC Buch für freisinnige Wähler ist nicht auf Reichstoften erschienen. ( Ruf: Zur Geschäftsordnung! Ich wollte deshalb zur Ges schäftsordnung den Antrag stellen, dieses einmal ausdrücklich auf die Tagesordnung zu sehen, damit nachgewiesen werden tann, daß der Vorredner das ganze ABC- Buch nicht verstanden hat.( Heiterfeit links.)
Abg. Schmidt( Elberfeld ): Der Abg. Gebhard hat nur zwei Punkte aus dem ABC- Buch als unrichtig angeführt, der erfte betrifft lediglich einen Druckfehler.( Oho!) Wer den Artikel durchgelesen, weiß, daß an der Stelle richtig gefagt ist, daß die Hälfte der gesammten Beiträge zurückgezahlt werden muß. Dann hat Herr Gebhard gemeint, es sei falsch, wenn an einer Stelle gefagt ist, daß der selbstständig werdende Ges felle das Dreifache seiner bisherigen Beiträge zu zahlen hätte, wenn er bei der Versicherung bleiben wolle. Dies bezieht fich nicht auf dauernde, sondern auf vorübergehende Verhältnisse. Gebhard verschweigt dabei, daß diefe Bestimmung zwei Seiten Der Ausdruck lügenhafte Darweiter aufgeführt ist. stellungen" scheint darauf berechnet, die Hörer hier und außerhalb zu beeinfluffen. Uebrigens verfichere ich Herrn Gebhard und auch Herrn Geibel, der schon unruhig auf seinem Plage
hezen laffen. Auch bei den Wahlen wird sich hoffentlich sein werde, unterliegt für jeden Unbefangenen feinem Beifel zeigen, daß dort lauter Sozialdemokraten find, was mich besonders freut, weil der Staatssekretär dazu beigetragen hat, spiele voran, eine Bant nach der anderen erklärt ihre Zahlung
daß dort Sozialdemokraten beschäftigt find.
Abg. Kalle meint, daß einzelne Unzufriedene überall vorhanden wären. Er selbst habe in der Holtenauer Baracke Bohnen und Rindfleisch in vorzüglicher Güte gegeffen, und der Abg. Singer möge fich das nur bort ansehen.
rungsmittel thaifächlich sehr niedrige feien. Was die fo
so sei einmal in einer
unfähigkeit und Bankerotte find an der Tagesordnung. Taufente
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ftädten arbeitslos und hungernd umher, weil alle Bauten wegen
Geldmangel eingestellt sind.
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Unsere Großfapitalisten, die Bleichröder, Hanfeman Abg. Graf Holstein weißt nach, daß die Preife der Nah- Rothichilo u. A. m. stehen einem Kurssturze gewiß fe sialdemokratische Gelinnung in Gleswig- Holstein betreffe, gleichgiltig gegenüber, das Geschäft in nicht ganz ficher Versammlung ein sozialistischer etwaige Verluft emiger Hunderttausende Mark berührt nicht, fie ernten bei einer allgemeinen Pleite; induftriel Werke sind dann unter dem Werthe zu haben. Jene häufen dadurch Millionen auf Millionen, während Taufende ihre Er sagt etwas gegen meinen Kaiser? Ich bin zwar Sozialist muthschaftlichen Untergange zueilen und mancher bisherige Dreipfennig Rentier fich wieder in die Reihe der Arbeit Wie verschroben unsere Verhältnisse sind, erfieht man
Redner mit Aufmerksamkeit gehört worden. Als er aber etwas gegen das kaiserliche Haus sprach, sei einer der eifrighten Zuhörer aufgesprungen und habe gerufen: Was!
von Kopf zu Fuß, aber zuerst Freund der Hohenzollern "! ( Beifall rechts.)
stellen muß.
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Sozialdemokraten handle, die die Aufhebung der Monarchie denjenigen Inseraten der Bourgeoisblätter, durch welche Bav und des Privateigenthums wollten. Wenn der Abg. Lingens ft llen behufs der Bebauung ohne eine Anzahlung und dem ben Ranalbau wieder inspizirt, möge er die Gewogenheit ungeachtet mit Hergabe von Baugeld zum Beitaufe angeboten
haben, solche Fragen lieber zu unterlaffen. Hoffentlich wird die Regierung auch in Zukunft Arbeiter ohne Rücksicht auf die Parteistellung beschäftigen.
Abg. Lingens meint, daß die Sozialdemokraten dort wenigstens noch christliche Gesinnung hatten, solche seien ihm immer angenehm, denn an ihnen sei noch nicht Alles verloren.
Der Titel wird bewilligt, desgleichen die Einnahmen. Damit ist die Spezialberathung des Etats des Reichsam s des Innern erledigt.
Schluß 5 Uhr. Nächste Sigung Donnerstag 12 Uhr.( Anträge, betreffend den Befähigungsnachweis, die fowie die Beseitigung des Arbeitsbuchs für Bergarbeiter.)
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werden. Solde Veröffentlichungen bezeugen beredt genu die fittliche Verkommenheit unserer Geldmänner, welche fi nicht scheuen, ihre betrügerischen Machereien unverhüllt de Deffentlichkeit preis zu geben. Man sagt, Lügen haben fury Beine, der Betrug hat jedenfalls noch fürzere, das wiffenb Geldieute, darum fuchen fie ihre Baustellen unter Bedingungen die dem Uneingeweihten geradezu unbegreiflich find, an den Mann zu bringen, von dem sie wissen, daß er außer ber Fähigkeit, Stein- und Holzlieferanten und Bauband
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zu beschwindeln, Nichis ſein der Bau
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eine gewisse Höhe erreicht,
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das Baugeldgeben auf, er kommt zur Subhaftation, der Ber Lieferanten und Handwerker mit ihren Forderungen ausfallen er aber hat für em Billiges ein ziemlich fertiges Haus er
mird, ausdrücklich, daß das ABC- Buch der Schrift dieser Aufhebung des Einfuhrzolles auf Schweine und Spanferkel, fäufer erwirbt dasselbe so billig wieder, daß die geprellten
Herren teine Konkurrenz macht. Das ABC- Buch ist weder für fie geschrieben, obwohl sie es so eifrig ftubiren, noch für die verficherungspflichtigen Arbeiter, sondern für Diejenigen, welche die Sache furz fennen lernen wollen. Der Verband der deutschen Berufsgenossenschaften ist ohne jebe Bedeutung und nur von einigen strebfamen Leuten ins Wert gesetzt, um dem Zentralverband deutscher Industrieller Konkurrenz zu machen. Dieser Verfuch ist allerdings auf das Kläglichste ge scheitert. Die Organisation unseres Versicherungswesens wird auf die Dauer nicht aufrecht erhalten werden können, wegen der Mängel, die ihm an fich anhaften, wegen der verschiedenartigen Gliederung deffelben, wegen der hohen Roften und der großen Lücken zwischen den einzelnen Versicherunasgefeßen. Es wird eine einheitliche Organisation geschaffen werden müssen, und ich fürchte allerdings, daß die J validenversicherung mit ihrer bureaukratischen Organisation alles Andere verschlingen wird. Der Abg. Baumbach hat nicht bestritten, daß die Beruisgenossenschaften Gutes leisten, er hat nur die Organisation bekämpft. Was den Unfalltarif betrifft, 10 fann ich verfichern, daß, wo die Sektionsvorstände über die
Lokales.
Woh
worben. Schon jezt ist ein Ueberfluß aller Arten von nungen, felbft fleiner, vorhanden, durch die beschriebenen Mani pulationen wird derselbe vermehrt und wenn nicht alle An zeichen trügen, so werden wir hier einen gehörigen Baufrad in nächster Zeit erleben. Das find traurige Aussichten für ben 1. Wahlbezirt.( Stadtbezirke 1-10). Bisheriger Ver- hörigen dem Elend, dem Verkommen preisgebend; daneben tausende von Arbeitern erwerbslos machen, fie und ihre Ange treter der verstorbene Färberetbefizer Tobias. Abgegebene hohe Brot- und Fleischpreise bei Ueberfluß an Getreide und
Ergebnisse der Stadtverordneten- Wahlen.
Stimmen: 466. Raufmann Jacoby( lib.) 245, Meißner( lib.) 176, Hutfabrikant Bluth( B.- P.) 45 St. Mithin Jacoby ( lib.) gewählt.
Vertreter Teichert. Abgegebene Stimmen: 406. Gewählt
Bich.
Erhebung
fpreche abe
und dies
forderniß. bei, Frau fehler zu
Vierfacher Mordversuch. Eine ganze Reibe von Mordoersuchen hat im Laufe des 19. d. Mis. der 22 jährige 2. Wahlbezirk. ( Stadtbezirke 11-20). Bisheriger Schlächtergeselle Paul B. gemacht. Der zur Zeit beschäftigungs lofe B. hatte mit der 20jährigen Tochter des in der Streliger Rentier Templin ( lib.) mit 296 gegen Hof- Sattlermeister straße 52 wohnenden Arbeiters M., Anna, ein Liebesverhältni angeknüpft, welches das junge Mädchen vor einigen Tagen, da 3. Wahlbezirk. ( Stadtbezirke 21-30.) Abgegebene fie unter der Eifersucht ihres Bräutigams viel zu leisen hatte abbrach und alle Annäherungsversuche des B. zurüdwies. A
Stimmen: 423. Wiedergewählt: Bantier Jacobs
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