Dividenden, weil diese einen glänzenden Reflex auf den 8u stand der Reichshant und damit auf ihr Ansehen werfen. ( Lachen rechts.) Ich weiß nicht, warum das Ihre Heiterkeit erregt. Wenn man im Auslande hört, daß man bei uns darauf ausgeht, die Dividende, auf die ein RechsbantAftionär im Marimum zu rechnen hat, möglichst auf 5 pet. zu reduziren, dann wird man sich in den Wörterbüchern umfehen, wie das jüngste Wort unserer deutschen parlamentarischen Sprache, das Wort ruppig", finngemäß ins Englische und Franzöfifche zu überfeßen wäre.( Große Heiterkeit.)
Die Generalbisfuffion wird gefchloffen.
Bei der Spezialdiskussion zu Art. I bemerkt
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Abg. Graf do v. Stolberg : Herr v. Bötticher hat erflärt, bie verbündeten Regierungen fünden einer Verstaat lichung der Bank prinzipiell nicht feindlich gegenüber. Er hat fich dadurch in einen für mich erfreulichen Gegensatz zu Herrn von Dechend gefeßt, der die Verstaatlichung als das Schlimmste bezeichnete. Der Antrag Mirbach ist nicht unbillig, denn das Reich hat auf ein ihm zustehendes Hoheitsrecht, die Ausgabe ungebedier Banknoten, zu Gunsten einer Privataesellschaft verzichtet. Wenn eine solche Ueberlaffung oder Verpachtung gerechtfertigt ist und ich will das einmal annehmen bann muß jeder Bolts vertreter barauf sehen, daß das Reich aus dieser Verpachtung einen möglichst hohen Gewinn erzielt. Der Antrag v. Mirbach will diesen Gewinn um 1/10 pt. erhöhen; das ist doch teine Unbilligkeit.( Sehr richtig! rechts.) richtig! rechts.) Wenn eine solche vorläge, fönnten sich die Antheils eigner durch Kündigung schüßen! Staatssekretär v. Bötticher: Können ja gar nicht fündigen!) Sie brauchen aber in der Generalversammlung die neue Offerte nicht annehmen und das ist gleichbedeutend mit einer Kündigung. Die Antheilseigner würden dann 111 M. bekommen, für welche fie unter den heutigen 3msverhältnissen nur 3,80 M. Rente betommen fönnen. Die Eigner werden deshalb wohl nicht fünbigen, denn sie stehen fich gegenwärtig beffer. Ein großer Theil fieht aber überhaupt nicht auf die Dividenden, denn sie haben nur die Antheile genommen, um an der Bank betheiligt zu fein. Ich verdenke dem Herrn Reichsbankpräsidenten sein Eintreten für die Antheilseigner nicht, wir aber vertreten die Interessen der Allgemein heit die fiskalischen Intereffen, ohne im Geringften von irgend we cher Mißgunft gegen die Antheilseigner geleitet zu sein.( Brifall.)
Abg. Büfing( natl.): Ich und meine Freunde bedauern, daß der in zweiter Lesung in namentlicher Abstimmung abgelehnte Antrag Huene heute von anderer Seite wieder aufgenommen ist. Ein neuer Grund für denselben ist bisher nicht und wird auch fünftig nicht vorgeführt werden können. Eine Unbilligfeit gegenüber den Antheilseignern lieat darin, daß fie zu 130 gekauft haben und nun zu 111 an das Reich abaeben sollen. Amortifiren fonnten die Antheilseigner diese 19 pCt. aus den bisherigen Gewinnen deshalb nicht, weil sie in den 15 Jahren nur eine Rente von 4,68 pet. bezogen haben. Es blieb ihnen fonft auch nicht annähernd der gewöhnliche 3mnsfuß. Der Preis von 130 müßte mindestens zu Grunde gelegi werden. Nach dem Antrag Mirbach würden die Eigner nur sehr wenig über 4 pt. beziehen, offenbar zu wenig für ein mit Berluftgefahr verbundenes Bantunternehmen. Wir werden für die Regierungsvorlane urd gegen den Antrag Mirbach stimmen.
Abg. Graf v. Mirbach: Jeder Rapitalist hat in der hier in Betracht kommenden Zeitperiode einen Rück jang des 3nsfußes um 1 pt. erlebt. Die verbündeten Regierungen legen bei ihrem hier rein fopitalistischen Standpunkte nur einen Binsrückgang von pr. zu Grunde. Wenn die freifinnige Partei allein gefchloffen für die verbündeten Reate rungen eintritt, so macht es mich ftußig, ob der Weg der Regierung der richtige ist( Abg. Meyer- Halle: Sie haben ja die Sozialdemok a'en auf Ihrer Seite!) Ich freue mich aber über das gute Herz der Feifinnigen, weiche der Reichsbank einen Glanz und Nimbus verschaffen wollen, der Alles überstrahlt. Ich wünschte, daß fie es auch anderen Erwerbstlaff n gegenüber hätten; ich habe das bisher nicht gemerkt.( Beifall rechts)
Abg. Singer: Ih bebauere, daß Graf Stolberg feinen Antrag zurudgezogen hat; wir hätten mit ihm für die Verfaat ichung geftimmt. 3 st bleibt nur noch übrig, möglichst vielen Vortheil für die Gesammiheit des Reichs zu erlangen, und deshalb werden wir für den Antrag des Grafen Mirbach eintreten, obgleich uns die neue Kartellbrüder chaft der Konser vativen und Sozialdemokraten durchaus nicht gefällt.( Hiterfeit.) Wir lassen uns aber nicht von poli ichen Rückschien bei unseren Anschauungen leiten, und so werden wir die fhmere Laft diefes Kartells auf uns nehmen, in der Hoffnung, daß fich bald Gelegenheit finden wird, diese Waffenbrüderschaft zu brechen.( Heiterkei.)
Nach einer fursen Bemerkung des Abg. von Strombed gegen den Abg. Graf Mirbach wird die Diskussion über Art. I geschlossen.
In
namentlicher
Abstimmung mird der Antrag
bes Abg. Gaf Mubach mit 126 gegen 98 Stimmen abg e- lehnt; gegen denselben stimmen von der Reid spartei: die Abgg. John, von Kulmis, Muller( Marienwerder), von Dm, Herzog von Ratibor, v. Rheinbaben, v. Stumm, Ampach, Fürst zu Carolath, Prinz Carolath, v. Eckardstein, v. Gültlingen, Fürst v. Haßfeld; von dem Zentrum: die Abgg. Lieber, Ling ns, Rintelen, Rudolphi, v. Schele, v. Strombed, Timmels mann, v. Arnswaldt Hardenbostel, Bock( Aachen), v. Buol, Göber, Haanen, Heffe; von den Konservativen: die Abgg. Menzer, Reich, v. Seydewiß, Ackermann, Delius, Giefe, Hait mann, Huizich; für den Antrag stimmte von den Nationalliberalen Abg. v. Fischer.
Der Aitel I wird darauf unverändert angenommen, ebenso ohne Debatte Artikel II und darauf das Gesez im Ganzen. Die zum Gefeßentwurf eingegangenen Petitionen werden für durch diese Beschlüsse erledigt erklärt; die Refolution Mooren wird gegen eine Minderheit des Zentrums abgelehnt.
Hierauf wird die zweite Berathung des Etats fort gefegt beim Etat der 3ölle und Verbrauchssteuern. Beim Titel 1( 30 le 285 547 110 M.) weift Rferent Abg. v. Wedell- Malchow darauf hin, daß in der Budgetfommiffion eine sehr eingehende Diskussion über die Frage der eventuellen Erböhung der Einnahmen aus den Böllen ftattgefunden habe. Man habe aber von einem Antrage Abftand genommen, weil namentlich bei den landwirthschaftlichen Zöllen noch nicht zu übersehen sei, ob die Einfuhr fremden Getreides steigen werde oder nicht. Auch die Intraden aus der Zucker- und Branntwein steuer seien zu ungewiß. Eine höhere Veranschlagung von 2 Prozent, wie von einer Seite beantragt wurde, hätte nur 6 Millionen mehr ergeben, und diese Summe sei zu g ring, um bei der In der Beranschlagung das alte Prinzip zu verlassen. Kommision wurde auch gefragt, wie es mit der vom Reichs ag am 14. Mai 1889 von der Regierung gewünschten Errichtung eines Reichs Bolltarifamts stände. Von Seiten des Regierungsvertreters wu de geantwortet, daß die Sache noch in Berathurg sei. Inzwischen hat in den Zeitungen geftanden, daß der Bandesraih den Beschluß des Reichstags abgelehnt hat.
Staatsfetretär v. Malhahn: Der Bundesrath hat dem Beschluß des Reichstags in Bezug auf die Schaffung eines Reichstarifamts seine Buftimmung nicht gegeben.
Abg. Brömel( d r.): Ich könnte nach dem Grunde Sie läßt fich aber beffer im Zudieser Entscheidung fragen. fammenhange mit den Beschwerden über das omtliche Waarenverzeichniß behandeln. Ich darf aber nicht ves hehlen, daß die Entscheidungen des Bundesraths gegenüber dem Reichstag und auch privaten Beschwerdeführern ohne Angabe des Grundes eine recht ungünstige Stimmung, häufig sogar eine
der
| Berbitterung herbeigeführt haben. Ich will aber heute nur bie auch in der Kommission als unzureichend bemängelten Einnahmefäße aus den Zöllen zur Sprache bringen. Die Er träge aus den Zöllen wurden in dem Etatsjahre 1888,89 auf 245 Millionen 245 Millionen veran chlaot, der wirkliche Ertrag dagegen hat sich auf 283 Mllionen gestellt. Nun tommt Etats anschlag für 1889/90 mit 270 Millionen, also mit 13 Millionen weniger, als der wirkliche Betrag des voraufgegangenen Jahres beträgt. Der Schatzsekretär begründete die niedrigen Anfäße mit dem Himmeile auf die unficheren Ernteergebnisse und den unsicheren Import. Bi der ersten Etatsberathung war das Ernteergebnis für Breußen noch nicht bekannt, jbt liegt es vor. Die diesjährige Ernte steht hinter der vorjährigen so erheblich zurück, daß eine bebeutend größere Einfuhr zu erwarten ift, als im vorigen Jahre.( Hört! linfs.) Der Ausfall beträat bei Weizen 10, bei Roggen 11, bei Gerfte 15, bei Hafer 30 pCt. Da es nur möglich ist, diesen Ausfall durch eine verstärkte Einfuh: zu deden, so find Mehreinnehmen aus Zöllen von vielen Millionen in Ausficht. Dabei war die Einfuhr im vorigen Jahre eine ungewöhnlich fleine, we I im vorigen Jahre noch fhr bedeutende Lagerbestände von früher wegen der legten Zollerhöhurg vorhanden maren. An das Reich treten hochwichtige Aufgaben heran. Dieses hat fich Verträgen gegenüber möglichst paffio bisher verba ten; den Vertrag mit Spanien wie den mit der Schweiz hat er sich gewissermaßen von diesen Ländern aufdringen laffen. Es sollte jezt endlich auch der Weg der Vertehrserleichterung für Deutschland und eine friedliche Handels. poluit poft lagen. Die Lage der deutschen Ausfuhr mahnt bringend, bringend, daß Erleichterungen geschaffen werden. Bu verläffiger als die Werthfäße unserer Statistik Statistik find die Festellungen der Mengen. Vom Januar bis zum Oftober dieses Jahres ist gegen das Vorjahr ein erheblicher Rückgang in der Ausfuhr fonstatirt worden. Der Erfenexport in Halb'abrilaten ist um 8 pet. gefunden, gegen 1887 jogar um 32 pet. Der Eisenerport in Gansfabrikaten ist gegen das Vorjahr um 33 pCt. getunten. Der Ausfall beträgt ferner bei Baumwollen 10, bei Leinenwaaren 20, bei Seidenwaaren 7, bei Wollen waaren 11, bei Lokomotiven 26 bei Zucker 54, bei Spiritus 48, bei Glasmoaren 4, bei Seidenwaaren 11, bei 3ement 11 pбt. Auch andere Länder weisen einen inneren Aufschwung der Industrie, wie Deutschland, auf, aber einen folchen Rückgang des Exports haben sie nicht zu verzeichnen. Bei uns Ipielen über dies die Aufträge für öffentliche Arbeiten eine größere Rolle, als anderswo. Emen großen Mißstand bilden ferner die auf Bertheuerung gerichteten Vereinbarungen, die Kartelle. Von Oberschlesien wird Eisen so billig nach Kopenhagen verkauft, daß es deutsche Fabrikanten für vorthei hoft halten fönnen, es von dort wieder zurück, utaufen und zurückzutransportiren. Wir können nicht ferner dulden, daß die Kartelle nach dem Auslande zu Schleuderpreisen vei kaufen und die Preise im Inlande steigern. Es ist das ein Attentat auf diejenigen deutschen Gewerbe, welche in tausende und abertausende Betriebe zersplittert find und deshalb ähnliche Roalitionen nicht bilden fönnen.
Auch die Landwirth chaft wird so benachtheiligt. Auf e ner Generalversammlung des Märkischen landwirih schaftlichen Zentralvereins in Berlin wurde fonstatirt, daß die Fabrikanten der Thomasschlacke, die in erheblichem Umfange zur Düngung verwendet wird, durch eine Roalition den Preis um 40 Prozent erhöht haben( hört! hört! rechts); man machte allgemein Front gegen eine solche Koalition. Der deutsch schweizerische Handesvertrag ist seit einem Jahrzehnt der bedeutendste Fortschritt auf dem Gebiete der Handelsverträge. Selbst die Vertreter derjenigen Induftrien, für welche die Schußölle durch den Vertrag herabgefeßt find, befunden, daß der Vertrag zu billigen und für die Induftrien ein Segen ist. Auch ohne, daß es nöthig wäre, das bestehende Bollsynem vollständig über den Haufen zu werfen, muß man sich im Interesse der deutschen Erwerbs.
Lokales.
Wir lesen im Berl. Tagebl.": Bekanntlich hat Stadtoerordnete Breßet in der geftrigen Stadtverordneten B fammlung erklärt, daß er nicht Verfaffer jenes berüchtig Flugblattes fei, welches die Versammlung in der vorher gangenen Sigung befchäftigt hatte. Ganz anders aber id es mit dem Ingenieur Herrn Dr. Saraerlein, dem antifemi Stadtverordneten Kandidaten des 17. Kommunal- Wahlbezirks, ftehen, in welchem Bezirke ja das Flugblatt ve öffentlicht wur Herr Dr. Haeberlein stellte genern im Foyer des Stadtverordnete faales Herrn Prof. Virchow und fragte ihn, ob er nicht die ehre rührigen Ausbrüde, die er gegen ihn gebraucht, zurückzub wolle. Herr Stadto. Dr. Birchow erklärte, daß er e Haeberlein gar nicht kenne, daß er aber kein Wort von de was er gefagt, zurücknehmen lönne und werde. Wenn Dr. Haeberlein der Verfaffer dieses Pamphletes fet, so m er schon das Gesagte auf sich beziehen. Hierauf verlan Herr Dr. Haeberlein Genuathuung von Herrn Dr. Vird der diesem Herrn jedoch den Rüden wandte und ihn stehen
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Bei der jehigen Umwühlung von Berlin we viele baugeschichinche Fragen gelöst. So hat man an der brüde bei der Durchlegung der elektrischen Kabel durch die mächtige Kalksteinfundamente durchbrechen müffen. Diefelb rühren von der mittelalterlichen Stadtmauer Köllns her. deren Lauf man bisher nichts Genaues wußte. Die gewaltig Steine laffen fogar auf einen Thuim schließen, der am der Fischerbrücke lag.
flärt.
2
Da
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In der Angelegenheit des Mordes in Grünauerstraße hnd auch nach dem Geständniß des beits burtchen Catsburg noch verschiedene Umstände unauf Da C. bei seiner Festnahme_nur einen Pfennig, Bortemonnaie hatte, bleibt die Frage offen, wo die in der haufung der Frau St. gewesenen Werthfachen, Uhr und S geblieben find. Gestern Mittag um arölf Uhr hatte figh Thatorie wiederum die Gerichtskommission eingefunden. Situation während der That wurde auf Grund des vo abgelegten Gefändnisses markirt, indem man eine Lampe den Tsch stellte und die einzelnen Momente des grau Aftes noch einmal festzustellen fuchte. Es scheint darnach der Mörder die That in der Dämmerungsstunde begangen Nach einer Stunde verließen die Herren in Begleitung Kriminalfommiffars Zanert die Wohnung der Ermor welche wieder verfchloffen wurde. Der Telegraphift Bee gleich am Montag ausgezogen. Eine Nod barin der Nock gleich am Montag ausgezogen. mordeten theilt dem Berichterstatter des B.-C." mit, daß Verhältn ß zwischen der Ermordeten und ihren Verwan der Familie Ca teburg, feineswegs ein gutes gewefen Die Besuche der T's seien der Frau St. feineswegs fommen gewesen. Nach einer Mittheilung verlautet, daß Ermordete, welche fürchtete, daß ihr anlaßlich ihrer etwa Wiederver heir athung ihre Pension entzogen werden fönnte Sparfaffenbuch, auf einen anderen Namen ausgestellt Eigenthum nannte. Die Szene des Mordes wird von
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Bust" rach den Angaben, die Cartsburg inzwischen gema haben soll, wie folgt geschildert: Soviel verlautet, hat burg bei dem Morde mit bestialischer Wildheit gehandelt. hat seine Tante gegen drei Uhr besucht und bei derfel Kaffee getrunken. Hierbei soll ihm die alte Tante, die immer besuchte, wenn ihm sonstige Hilfsquellen verfchlo waren, und welche ihn auch stets mit besonderem Wohlwol aufgenommen hat, Vorwürfe über sein wüftes Leben haben. Hierüber will Carisburg fo wüthend fein, daß sogleich bei ihm der Gedanke reifte, batür der eins auszuwischen". Als es etwa geaen vier Uhr zu
gemad
gemori
Duntes
arfing, hat die Tante then Plaz am Tisch, wo fie mit abe beschäftigt geweien, verlaffen, hat das Kaffeegeschirr abg die Augen des Verbrechers in der Küche umher una
Bliebr
und dann die Lampe angesteckt. Während dieser Zeit in hätigkeit entschließen, zu einer friedfertigen Handelspolitik mit zuletzt an dem blir tenden Stahl des an der Kochmahine
Tarifoerträgen überzugehen.
Staatsfetretär v. Malhahn: Die Veranschlagung der Bölle ist wie früher nach dem Durchschnitt der legten drei Jahre erfolgt. Es ist möglich, daß das nächste Jahr höhere Erträge aus den Zöllen bringt. Ich halte es fogar für nicht unwahrscheinlich; ausgefchloffen ist aber auch das Gegentheil nicht. Unter folchen Umständen haben wir alle das Intereffe, das einmal angenommene Prinzip feft ubalten und uns nicht darauf einzulaffen, nach den Wahrscheinlichkeiten im Moment der EtatsauffteDung die Berechnung an uftellen. Die gesteigerte Einnahme aus den Zöllen im vorigen Jahr namentlich intolge der höheren Roinzölle ift ja bereus berücüchtigt. Die Ernte des legten Jahres ift, wie fich jezt herausgestellt hat, allerdings mindestens ebenso schlecht wie die vorjährige( fehr richtig! rechts) und dem emäß der Import an Korn im Herbst und die Erträge an Ko: nzöllen fehr erheblich. Aber gerade wegen der großen Unsicherheit, die, wie der Vorredner hervo: hob, infolge der groken Bedeutung der Kornsölle hineingetragen wird, müssen wir bei der Veranschlagung nicht nach den Verhäliniffen eines einzelnen Jahres verfahren, fondern das dreijährige Binzip zur Geltung bringen.( Sehr richtig! rechts.) Welche Gründe den Bundesrath bei seinem Beschlusse in Bezug auf das Reichstarifamt gelettet baben, bas anzugeben bin ich nicht in der Lage. Im Bundesrath stemmen nicht die Menschen, sondern die Staaten ab; und die Gründe, welche die Regierungen der Einzelstaaten geleitet haben, treten dabei nicht in greifbarer Gestalt zu Tage. Im Uebrigen habe ich meiner Erklärung vom 24. Januar 1888 über die Gründe, welche im Bundesrath aus Anlaß eines früheren gleichen Antrages zu Tage getreten waren, nichts hinzuzufügen.
Um 4 Uhr vertagt das Haus die weitere Berathung auf Sonnabend 12 Uhr.( Etat der Zölle und VerbrauchsSteuern und der Stempelabgaben.)
Kommunales.
Bur Berathung des Orts- Statuts für gewerbliche Schiedsgerichte trat am Mittwoch Abend die von den nabtuchen Behörden infolge de bekannten Erlaffes des OberBräftenten eingefegte gemischte Deputation zur nochmaligen Bera hung unter Vorfiz des Oberbürgermeisters v. Fordenbed zusammen. Was die grundlegenden Motive anlangt, so wurde enigegen der Ansicht des Der- P.ähdenten an der Zulassung der Frauen zum aftiven Wahlrecht feftgehalten. Anoererjetts wurde in Wiederherstellung der ursprünglichen Magiftrats vor lage der Beginn des Wahlrechts an die Zurüdegung des 25. Lebensjahres geknüpft.
An der Befugniß des Schiedsgerichts, Beugen und Sachverständige zu vereidigen, wurde einstimmig festgehalten, ebenso an der Ausschließung des ordentlichen Rechtsweges gegen die Entscheidungen des Schiedsaerichts. Die nach den gefaßten Beschlüssen nothwendigen Aenderungen sollen nur burch eine Redaktionsfommiffion, best hend aus dem Stadt fyndftus Eber y, Stadt ath Weise, Stadtverordneter Meyer I und Dr. Friedemann, sowie dem Schriftführer, Magiftrats affeffor Mugdan ih em Wortlaute nach festgestellt werden. Tas fo abgeänderte Drtsstatut wird fodann, um gemäߧ 142 der Gewerbeordnung den betheiligten Gewerbetreibenden G legenheit zur Aeußerung zu geben, öffentlich ausgelegt werden, worauf bann die gemischte Deputation die Faffung endgiltig
tehenden Küchenbeils haften. Als die Tante die Lamp
den Tisch gestellt, dieselbe angezündet und fich dann wied mit dem Rücken gegen die Machine, an den Tisch gefekt
bat
um weiter zu nähen, hat Cartsburg unbemerkt das Beil und gleich darauf der nichts ahnenden alten Frau von hin
einen wuchtigen Beilhieb über das linke Ohr verfekt. Gleichmuth erzählt Cartsburg dann weiter, daß die Tante den Hieb, ohne einen Laut von fich zu geben, rüd vom Stuhl gefallen fei und sich dann umgedreht mit dem Geficht nach unten. Obgleich die arme
Bal
nun wie todt dagelegen, hat er ihr noch die bei anderen fürchterlichen Hiebe über den Kopf beigebr Dies war nach Cartsburg's Berechnung um vier Nach der graufigen Thot befümmerte fich der Mörder nicht mehr um fein Opfer, obgleich er fich noch volle Stunden, bis acht Uhr Abends, in der Wohnung der mord ten Tante aufhalten hat.
Welche schlimme Vorbilder der jugendliche Mö Cartsburg in seiner eigenen Familie gehabt hat, ist ancebeutet moeden. Hier mag darauf hingewiefen werd daß sin älterer Bruder, der ist 30 Jahre alte Rutscher Cartsburg, welcher gegen ärtig eine 3 chthausstral Halle verbüßt, am 25. Oftober 1887 wegen versuchten Mo und Be rohung mit einem Verbrechen vor den Geschwor stand. Er hatte mit seiner Frau, welche unter fittenpolizei Rontrole stand und sich einen Liebhaber hielt, in Unf gelebt und wiederholt geäußert, daß etwas paffiren wenn er seine Frau mit einem andern Manne trä'e. nachdem er in Rummelsburg eine dreiwöchige Gefäng strafe abgemacht hatte, war er nach dem Landsberger gegancen und hatte sich einen dort von ihm vergrabenen, vier Schüffen geladenen sechsläufigen Revolver geholt und seine Frau gesucht. Als er gegen 11 Uhr durch die Fried ftraße ging, hatte er seine Frau mit deren Liebhaber auf Bant fißend angetroffen und ging nun an die Ausführung Planes, welchem er vorher mehrfach mit den Worten
Dank
ang
deutet hatte: Der erste Schuß ist für meine Frau, der w
für deren Lebhaber, der dritte für mich!" Er hatte dann
seine Frau gefchoffen und als diefelbe fortlief, gab er nochma einen Schuß auf diefelbe ab, welcher dem Lebhaber durch, Rodärmel ging. Dann wurde ihm die Waffe entriffen un fehr böje gelyncht. Für diese That wurde er damals zu
Jahren ein Monat Zuchthaus verurtheilt, welche er, wie gefo
zur Zeit noch verbükt.
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Ein Verkant konfiszirten Fleisches von der deckerei findet nicht statt- so hat das Polizeipräsidium Magistrat mittheilt. Herzu bemerkt die Allg. Fleischer 3 Wir haben schon neulich betont, daß Niemand benauptet hat
D
Abdeckerei, ober die Befürchtung, daß frantes Fleisch
b stände ein öffentlicher Verkauf tonfiszirten Fleisches auf d
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Abdedere gestohlen und widerrechtlich in den Handel gebr wird, ist doch oi rch jenen Polizeibescheid niet im Geringf beseitigt. Wie sehr diese Beü chung leider begründet i meist am besten der Umstand, daß bereits neun Diebstäble
Hoffentlich führt die demnächst a findende Untersuchung der Angelegenheit durch eine ftabi Deputation zu einer Abhilfe der bestehenden und sanuär f Großstädtische Sittenbilder. Gegen den Berliner S
gefäb ichen Mkitände.
mann D. Jaw bi arg nwärtig eine Untersuchung wegen fchweren Sittled fets verbrechens.
zu einem nördlichen Revier.
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Der Befchuldigte geb
Am 17. Ottober lag bem Revier eme Recherche bei einer Wittwe und 14jährigen Tochter wegen eines Dienstbuches vor.
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feststellen wird, um des Ortsstatut schließlich dem Magiftrat Leute in emer Querstraße der Tegeler Chauffee auf Reinid
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