der Polizei

erausichau at weit het effe, hinter en, die in Bennep und

altes Blei, höchstens daß man noch den Salpeter aus dem Pulver iehen fönnte. Er wolle die Patronen vorher so behandeln, daß hie ihrem ersten 3wede unmöglich mehr dienen fönnten. Zum Schluffe wies Corvilain auf die großen Vortheile hin, welche eine Fabrit vielen Antwerpener Arbeitern bringen werde, da die Berlegung der Patronen 60 000 Fr. tofte. Ich hoffe," die Gelo fchloß er, daß die Erwägung in Ihren Augen einiges Ge­gerten aud wicht haben wird." In der That wurde Corvilain bei der trat aber infuhr begünstigt; er hatte nur eine Kaution zu erlegen und Gewähr brauchte den hohen Zoll nicht auf einmal, sondern nur bei der m tommen Berbringung der Patronen aus einem fog. Entrepot nach den Gewähr Ateliers zu zahlen, was für ihn ein sehr bedeutender Gewinn er Beuge war. Und die Regierung begnügte sich mit der Erklärung des it Elegans betheiligten Kaufmannes, ohne nur zu prüfen, in welchem Zu­Gewähr tande die Patronen eingeführt wurden! Corvilain hat natür­- Von be lich teinerlei Anstalten getroffen, um sein Versprechen zu halten. muß feh So wurde er also regierungsseitig zweifach begünstigt: einmal durch die Bollerleichterung, das andere Mal, indem man ihn einfach gewähren ließ und ihm gestattete, noch brauchbare Olten   statt Batronen einzuführen. Corvilain und sein Ingenieur find ver­e alle orga urtheilt, aber mit ihnen auch die Leichtfertigkeit der Antwerpener Ege Barte Sicherheitsbehörde und die der Brüffeler Regierung. betreffende

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Elberfelder Sozialistenprozeß.

17. Tag der Verhandlung.

Elberfeld  , 10. Dezember.

Der Präsident konstatirt, daß einige Angeklagte fehlen rage unter und läßt hierauf die Zeugenliste verlesen. Auch einige Zeugen ibigkeit befehlen. Ueber den Zeugen Bleckmann ist noch keine genügende rag zu ustunft gekommen.

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erhebung in

Zeuge Brämmann aus Leipzig  ( war Beschuldigter) wird unvernommen entlassen.

3euge Böhne, Zimmermann aus Leipzig  ( vereidigt): ichten aufüller hat bei mir gewohnt; Badete find wohl öfter gekommen. ern, weld Gines habe ich angenommen. Ich weiß nicht, ob Füller tacht haben Sozialdemokrat ift. Von einem Badet mit Schriften weiß ich sen begrei nichts. ameritani Beugin Wittwe Rotterscheidt aus Velbert  ( vereidigt): nszucht In meiner Wirthschaft war im Frühjahr 1888 Meist mit An­Verglei beren; was gesprochen wurde, weiß ich nicht. Rofinski ging gefügt, amit ihm aus. Aufgefallen ist mir nichts. En nervöse

Zeuge Karl Manger, Wirth zu Elberfeld  ( vereidigt): er Dynaf Im Jahre 1884 fam ein Packet an mich, das Hefte mit elbem Umschlag enthielt. Ich vermuthe, daß es für Schüller beftimmt war.

8eugin Ehefrau Manger( vereidigt): Ich erinnere Sem Proz nich nicht mehr genau an das Packet; s in 1884 ein folches. angenommen habe ich Ten wurde nlage eind

für

Fr. Geld bringenbe Ibftrafe eicherung 4) für be ind getödte

Harm: Was hat die Zeugin veranlaßt, das Packet zu Rommiffar Gottschalt zu tragen

Beugin Manger: Ich wollte es los fein.

Harm: Da trägt man es doch auf die Post zurück und nicht zur Polizei. Das ist ja merkwürdig. Beugin Pfeiffer verweigert die Aussage.

Beuge Georg Pfeiffer, Güterfaftor zu Elberfeld  ( vereidigt): Der Kleine Pfeiffer erzählte mir einmal etwas, daß egt wurde mit seinem Vater Blätter weggetragen. Beuge Simpich, Polizeiwachtmeister zu Velbert  , wird : Corvila invernommen entlaffen. elaunay e

3 und 50

Beuge Tonscheid, Wirth zu Velbert  : Von einer Ver­Schadenersa ammiung bei mir weiß ich nichts.

11 175

Beuge Weigand, Fabritarbeiter zu Elberfeld  ( vereidigt): ein Fünfm Sommer 1887 war ich einmal in Neumann's Laden, um Berufung Bigarren zu kaufen. Es waren noch einige Personen, Winkler, 8. Gemineider und Hartig, da. Von einer Flugblattverbreitung if ans Lic beiß ich nichts. e ungemein

Zeuge Wynandt, Fabritarbeiter zu Elberfeld  ( vereidigt): uer gefpiel einen Rongreßbericht habe ich einmal erhalten, von Wilhelm nd namen band. Abends wurde ich arretirt und die Broschüre wurde Corvilain mir aus der Tasche gezogen.. maßlofe Hab

mmen.

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Nichtbestehens einer sozialistischen   Organisation zu erschweren. Zeuge Dbjartel, Polizeisergeant zu Elberfeld  , wird un­vernommen entlassen.

Beuge Nieß, Schloffer zu Velbert  ( vereidigt): Von der Verbreitung eines Flugblattes An die Wähler Deutschlands  " weiß ich nur wenig. Ein Blatt habe ich erhalten und ver­brannt. Es soll von Piepenbrink stammen.

Piepenbrint: Ich gab das Blatt einer Frau, ohne den Inhalt zu kennen. Ich hatte überhaupt nur zwei, die mir unter der Thüre durchgeschoben wurden.

Nieß: Ueber die politische Thätigkeit Piepenbrink's ist mir nichts bekannt.

Piepenbrink: Bei uns ist es so, daß Jeder, der einen Arbeiterkandidaten wählt, Sozialdemokrat ift. Versammlungen und dergleichen giebt es nicht.

Nieß bestätigt dies.

Zeuge Wind( Bruder des Angeklagten) verweigert die

Aussage.

Zeugin Ehefrau Lehmann: Frau Wind kenne ich durch ihren Mann. Ich verweigere jede Aussage gegen meinen Mann. Von Zusammenfünften weiß ich nichts. Nach meiner Verheirathung war ich nie in der Wirthschaft von der Warth  .

R.-A. Lenzmann: Lehmann wurde trok unseres Antrages nicht vereidigt. Frau Lehmann ist vollständig berechtigt, das Zeugniß zu verweigern.

Staatsanwalt: Frau Wind hat ausdrücklich Frau Lehmann als Zeugin bezeichnet.

Zeuge von der Warth  , Wirth aus Düsseldorf  ( ver­eidigt): Daß Lehmann häufig bei mir verkehrt haben soll, ist mir nicht bekannt.

Beuge Tietje, Schuhmacher zu Düsseldorf  , Oberbilk  : Einige Exemplare des Sozialdemokrat" erhielt ich, verbreitete fie aber nicht, fie waren für mich bestimmt. Wer mir ihn brachte, weiß ich nicht; ich fand das Blatt zu Hause vor. Wind und deffen Frau kenne ich. Ich habe keine Vermuthung wer mir den Sozialdemokrat" brachte. Abonnent war ich nicht.

Der Zeuge wird unvereidigt entlassen.

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Zeuge Held aus Düsseldorf  : Ich bin einmal wegen Verbreitung des Sozialdemokrat" bestraft. Ich hielt den Sozialdemokrat" für mich selbst. Ob ich früher den Sozial­demokrat" in mehreren Exemplaren erhielt, darüber verweigere ich die Aussage.( Auf Befragen Winds:) Dem Schmalz habe ich keine geheime Tinte gegeben. Daß Wind den Soz." ver­breitete, weiß ich nicht.

Der Zeuge wird unvereidigt entlassen.

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Den

Zeuge Richard Fiegler aus Düsseldorf  : Soz." erhielt ich nie zugesandt. Ich bin Sozialdemokrat. Hin und wieder habe ich den Sos." wohl gefehen; ob ich ihn je in der Hand gehabt, weiß ich nicht. In meinem Besiz war nie ein S08." De

Der Zeuge wird vereidigt.

Zeuge Ostar Fiegler aus Düsseldorf  : Ob ich den " Soz." gehalten, darüber verweigere ich die Aussage. Bei einer Haussuchung wurde bei mir eine Nummer des Sozial­demokrat" gefunden; ich verweigere die Auskunft darüber, von wem ich sie erhalten; von Reinsdorff oder Wind nicht. Der Zeuge wird unvereidigt entlassen.

Zeuge Krause aus Düsseldorf  : Den Soz." erhielt ich nicht und las ihn nie.

Schumacher: Es giebt Tausende von Sozialdemo­fraten, die den Soz." nie gesehen.

Krause: Ich fann nicht sagen, je den Soz." gesehen zu haben.

Der Zeuge wird vereidigt.

R. A. Lenzmann: Worauf stüßt sich die Annahme des Gerichts, daß Krause den Sos." erhielt?

Präsident: Theils auf die Angaben der Frau Wind. Schumacher: Weiß der Beuge von der Abficht der Gründung eines großen Geheimbundes Anfangs der Achtziger Jahre?

R.-M. Lenzmann: Es handelt sich darum, daß ein Agent der Polizei, ein agent provocateur  , versuchte, einen Ge heimbund zu organisiren.

Schumacher: Der Polizeiagent Schmidt versuchte den Geheimbund zu gründen. Ich warnte ftets vor ihm und vor Ulbricht. Wir wollen vom Geheimbund nichts wissen.

Beuge Gefter, Polizeisergeant zu Neviges  ( vereidigt): Diet Caffenhaus war einmal eine Anzahl Bersonen, darunter ht gelaffen gewiffer Nieß: es kann der Angeklagte Nieß ober auch sein äfte wurde ruber gewesen sein. Am gleichen Tage war eine Versamm­lung im Walde; davon habe ich gehört. In Heinrichsbergs en und no Birthschaft waren einmal 1887 mehrere Personen; ich habe äftsbetrieb ehört, daß von Schinken" gesprochen wurde. Meist habe ich plan vorlegte. Stadtpolich schon in Neviges   gesehen; daß er Versammlungen abge­balten, ist mir nicht bekannt, auch nicht, daß Kaiser sammelte.

ung erzeug al mehr auf in fchlechte Daltung be ichtete näm r bat, feine e Patronen Pulver v

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Hülle: Ich konstatire, daß ein der Polizeispigelei ver­dächtiger Mann dem Zeugen Winkelströter einen Organisations­

Beuge Defter aus Düsseldorf  : Ich habe 1886 6 Num­mern des Soz." durch die Poft erhalten, seitdem nicht mehr.

Bon einer glaubwürdigen Person wurde mir einmal mitgetheilt, Ihn seit der Beit gefehen zu haben, ist mir nicht bekannt.( Der

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er fammele.

Bablamede angenommen.

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Raiser: Ich habe nie gesammelt, nur einmal 50 Pf. für Gester: Den Gewährsmann nenne ich nicht. Rechtsanwalt Lenzmann beantragt, die Genehmigung Dorgefegten Behörde zur Aussage einzuholen. Die Polizei

fo gut folgt ein bestimmtes System, um die Nachweisung des

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Zeuge Johann Döder, Fabrikarbeiter zu Düssel­borf: Den" Soz." erhielt ich nie.( Der Zeuge wird ver­

eidigt.)

Rechtsanwalt Krüsemann: Die jest vernommenen Beugen stehen auf der Liste der Frau Wind, deren Unzuver­läffigkeit somit erwiesen ist.

Zeuge Jakob Döcker weiß nichts zu bekunden. Zeuge wird vereidigt.

Beuge Hugo Fischer, Fabrikarbeiter zu Dahlhausen

Rompagnie überschaute. Aber der Anblick dieses Gemachs ich durch meine Frau und Richard Piepenbrink erhalten. regte ihn von Neuem auf. Jest war der Toilettetisch trocken

und

bes

fauber,

das Bett geschlossen und regelrecht geglättet,

die Thür geschoben wurde. Von Wind habe ich nie den So zialdemokrat erhalten.

Der Zeuge wird vereidigt.

Es tritt eine Pause von 20 Minuten ein.

Berichtigung. Dem Bericht des 11. Verhandlungs­tages haben wir nachzutragen, daß der dort aufgetretene Beuge, welcher bekundete, f. 3. wegen einer Anzeige bedroht worden zu sein, auf dem Kiesberg wohnt, und daß der von ihm wegen Verbreitung angeblich verbotener Schriften Denunzirte Lach mund heißt.

Der Präsident verkündet den Gerichtsentscheid, daß der franke Zeuge Dubentopf fommissarisch zu vernehmen sei. Das Verhör der Angeklagten wird fortgefeßt. Reinsdorff: Die angeblich geheime Tinte habe ich von dem abgereisten Schreiner Auguft erhalten. Daß es ge­heime Tinte fei, mußte ich nicht.

Rendel, Fabrikarbeiter zu Barmen- Wichlinghausen, hat nichts zu erwähnen.

Der Agent Ewald Röllinghoff: Den Vertrauens­poften in Barmen   habe ich freiwillig niedergelegt. Das Geld, das ich hatte, war von meiner Frau.( Er verlieft einen Brief seiner Frau, welcher von ihm den Rücktritt von der sozialdemo­fratischen Partei verlangt.) Derselbe lautet: Langenberg, 8. Dezember.

Lieber Mann!

Noch nenne ich Dich, obgleich Du bis jetzt meinem Wunsche, vor Gericht die Wahrheit zu sagen, nicht nach­gekommen bist. Was hält Dich davon zurück? Ich ver lange hierdurch nochmals, und zum letzten Mal, daß Du Dein mir gegebenes Wort, oder unsere Wege schei­den sich von hier für immer. Indem Du meinem Ber­langen nachkommst, kann ich versichert sein, daß Du Dich niemals wieder der sozialdemokratischen Partei anschließen wirft, was doch für mich eine große Beruhigung wäre, haben wir doch nur die größten Nachtheile und ich für meine Person nur Kummer und Sorgen davon gehabt. Wohl scheint es mir geradezu unmöglich, daß ein ehrlich denkender Mensch noch länger fich zu einer Partei be fennen fann, an deren lokaler Spike ein F. Harm steht, deffen Handlungen Dir gegenüber doch so nieberträchtig wie eben möglich. Jede andere Partei oder Gesellschaft würde es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Ver leumbungen Harms gegen Deine Person zu untersuchen, aber feine Männer wie Hüttenberger, Langohr und Salzberg und wie sie Alle heißen, die doch die Leitung und Führung und somit die Aufsicht über alle Vor­tommnisse hatten, wagen Harm gegenüber zu sprechen; oder war der Grund der, daß fie felbft die Partei stets als milchende Ruh betrachteten und ausnutten. Wie fann Herr Buchenau erklären, er hätte an Harm nur 30 Mart gegeben? Die Zeugenaussagen erscheinen mir überhaupt nicht recht flar, oder liegt das an den Zei tungen, oder verstehe ich nicht mehr recht zu lesen? Jegt überlasse ich es Deinem Ermessen, zu handeln, wie Du willst. Auf der einen Seite ich auf der anderen die Partei; nun wähle! Mit Gruß

-

Marie. ( Die schlechte Orthographie und Interpunktion des Dri­ginalbriefes im Vergleich zu dem Styl läßt vermuthen, daß der Brief diktirt ist.)

Ich konstatire, daß eine Organisation bestand, genau so, wie es in der Anklagefchrift steht. Ob fie iezt noch besteht, weiß ich nicht. Bis 1887 war ich Vertrauensmann. Barmen war in drei Klubs getheilt. Ich schickte Abonnementsgelder nach Zürich  , habe auch Geld an Harm abgeführt. Ich hatte vier bis acht Abonnenten auf den Sozialdemokrat"; das Geld führte ich theils an Harm ab, im Ganzen 17,40 M.( Auf Be­fragen): Ein Vertrauensmann hatte Druckschriften zu ver breiten. Ich forrespondirte mittelst chemischer Tinte mit Zürich  , wohin ich auch Abonnementsgelder, die die einzelnen Klubs einzogen, fandte. Mein Stichwort war Rothfärber". Für Unterstüßungszwede habe ich kein Geld abgesandt. Polizei­spion war ich nicht, darüber bitte ich die Polizeikommissare Rammhoff und Wilfing zu vernehmen. Mit der Fraktion habe ich nicht in Verbindung geftanden, nur mit dem Sozial demokrat" unter der Adresse Thekla Eisele". Der Ueberschuß eines Festes wurde zu Parteizweden verwendet, nach Beschluß. Ein Parteitag in Iserlohn   war nicht, auch nicht in Blankenstein; es waren nur Ausflüge. Dr. Schmidt hat mir nur Abonne­mentsgeld bezahlt. Dr. Schmidt und Löwenstein waren nie Theilnehmer an der Berbindung. Ich habe mehrere Fest­lichkeiten veranstaltet, deren Ueberschuß in die Partei taffe floß; es wurde in verschiedener Weise darüber beschloffen. An Harm habe ich 17,40 m. gegeben für vier Briefabonne­ments, die er nach Zürich   geschickt haben muß, da das Geld unter Rothfärber" quittirt war. Nur mit Zürich   habe ich in Parteiangelegenheiten verkehrt; über was sonst noch, verweigere ich die Aussage. Seit drei Jahren weiß ich von dem Partei­getriebe nichts mehr, auch nichts von der Wahl von Kongreß­belegirten.( Auf Befragen Lenzmann's): Dem Gerichtspräfi denten habe ich den Brief meiner Frau übergeben.

Rechtsanwalt Lenzmann: Ich beantrage die sofortige Ladung von Frau Röllinghoff, eventuell die Verhaftung des

habe Röllinghoff, um Besprechungen und Rollifionsgefahr zu ver­

Piepenbrint: Es war Dienstag oder höchstens Mitt­woch nach Pfingsten. Am ersten Pfingsttage ist das Blatt zu Hunderten verbreitet worden, wobei ich auch zwei Exemplare Nießen: Es war gleich nach Pfingsten.

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Alles war aufgeräumt und in Ordnung. Hennebeau's 3orn, erhielt. biefer verzweifelte Kampf, den er in der einsamen Stille leines Bimmers mit sich selbst gekämpft, ließ eine müde Er­laffung in ihm zurüd. Sein ganzes Wesen schien jetzt, ußerte ebenie biefes Schlaffabinet, abgekühlt, gesäubert vom Schmut Düsseldorf   nicht. Morgens und wieder mit forrekter Alltagsphysiognomie belleidet, Wozu einen Standal machen? War denn etwas Ungewöhnliches, Neues paffirt? Seine Frau hatte einfach habe ich den Sozialdemokrat" erhalten. Außer von den beiden einen Geliebten mehr. Sie hatte ihn in der Familie ge­wählt, und das war vielleicht sogar besser, denn so konnte leichter der Schein gewahrt werden. Der unglückliche Mann mußte jetzt mitleidig über sich selbst lächeln, als er an

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Zeuge Wilhelm Afflerbach, Schreiner   aus Düffel­dorf: Einen andern Schreiner meines Namens giebt es in Den Soz." erhielt ich von dem verstorbe nen Klingner; es war wohl 1886. Wind hat mir nie den " Sozialdemokrat" gebracht, auch nicht seine Frau oder Jemand in seinem Auftrage. Auch von Bach, der im Rhein   ertrunken, Verstorbenen habe ich von Niemand den Sozialdemokrat" er halten. Der Zeuge wird vereidigt.

Beuge Ludwig Gemmer: Fabritarbeiter zu Düffel­

hindern.

Röllinghoff: Es war nur Zufall, daß ich Harm die 17,40 m. gab.

Rechtsanwalt Schweizer  : Unter Zeugeneid hat Rölling­hoff zugegeben, mit Gustav Bleckmann zusammen Harm de­nunzirt zu haben.

Röllinghoff schildert nun die Angelegenheit mit Kaltenbach; denunzirt habe ich nicht.

R.-A. Schweizer: Kaltenbach hat erklärt, von Rölling­hoff und Bleckmann zur Denunziation Harms veranlaßt wor­den zu sein.

Röllinghoff kommt auf die Angelegenheit der Fr. Presse" zu sprechen. Als ein Parteiunternehmen ist sie nicht aufzufassen, Harm ift Eigenthümer. Das Rezept der chemischen Dinte ist mir von Zürich   geschickt.( Auf Befragen der Verth.): In Solingen   besteht keine Organisation. Von einer Organi fation in Elberfeld   weiß ich nichts; wie sie ist, tenne ich nicht. heime Dinte habe ich nicht mehr zu Hause.

biefes Bett mit der Faust zu bearbeiten! Hatte er einst Sozialdemokrat bin ich. Ich habe den Sos." auch nie für eine eifersüchtige Raserei dachte. Welch eine Albernheit, dorf: Den Soz." erhielt ich nie; ich habe ihn nie gesehen. Das Romite fann auch das öffentliche Wahlkomitee sein. Ge einen andern Liebhaber geduldet, warum nicht auch diesen?

Ein Bischen Verachtung mehr

- das ist Alles! Aber eine

Ballige Bitterfeit vergiftete ihm den Mund: wie zwecklos mir nie zugegangen; ich habe ihn nie gesehen. Dar fein Leben, wie unsäglich traurig! und dann noch das Gine: er mußte sich vor sich selbst schämen, denn er liebte

Andere erhalten. Harm: Von dem Empfang der 17,40 m. weiß ich nichts. Der Zeuge wird vereidigt. Ich verweise auf das eidliche Zeugniß Friz Salzberg's, wonach Zeuge Hahn, Schreiner zu Düsseldorf  : Der Soz." ist Röllinghoff aus Rache handelt. Röllinghoff führte einen leichten Lebenswandel und spielte hoch, ich mußte thn entlassen. Seit Der Zeuge wird vereidigt. dem verfolgt er mich mit seinen Denunziationen. Den Soz." habe ich nicht zu vertreten. Mir ist nichts bekannt, daß Rölling­hoff Vertrauensmann war. Er hat hier etwas gelernt und faugt sich Alles aus den Fingern.

Beugin Frau Fischer( vereidigt): Von Piepenbrink habe

mmer noch mit heftigem Begehren dieses Weib in ihrem ich einmal ein Flugblatt erhalten, um es meinem Manne zu

Salamm.

Unterm Fenster heulte die Menge:

" Brot! Brot! Brot!"

Bahnen, während er, hinter der Jalousie versteckt, auf das Die Thoren!" murmelte Hennebeau zwischen den

Larmenbe

Gewühl

hinabblickte.

Sie

bringen. Lekterer verbrannte es. Ob es nach Pfingsten war, weiß ich nicht genau. Es war am Alltag. Von geheimen Versammlungen bei Piepenbrink weiß ich nichts.

Zeuge Bernhard Schiffers, Schloffer zu Düffel­dorf: Ich verweigere die Auskunft darüber, ob mir der Soz." zugeht. Ich gebe ihn nicht weiter.

Der Zeuge wird unvereidigt entlassen.

Jetzt brangen Schimpfworte an sein Ohr. nannten ihn einen Faulpelz, einen Tagedieb, warfen ihm tenne ich, war aber nie in seiner Wohnung, so viel ich weiß. leinen großen Gehalt vor, schalten ihn einen Hund, der sich hit Lederbiffen den Leib vollstopfe, während seine Arbeiter

Jungern.  

würzige

Lofe

Die

Frauen hatten die Küche entdeckt; der fette Geruch der Saucen reizte ihren leeren Magen,

und ein Fasan, den die Köchin briet, brachte sie in finn­

fe Buth.

( Fortsetzung folgt.)

Zeuge Riedmann, Schreiner zu Düsseldorf  : Wind Abends war ich nie dort. Den Soz." halte ich nicht. Reinsdorff: Ich war einige Mal bei Wind; den Zeugen Riedmann kenne ich nicht. Riedmann wird vereidigt.

Auf den Zeugen Heine wird verzichtet.

Beuge Wilhelm Roßmüller, Schlosser zu Düffel­dorf: Den Sozialdemokrat" habe ich nie vertheilt; gelesen habe ich ihn wohl vor zwei oder drei Jahren, als er mir durch

Röllinghoff: Ich habe Kaltenbach nicht zur Denun ziation veranlaßt.

Löwenstein: Bor Beginn der heutigen Verhand lung fprach ich mit Röllinghoff, der fich beklagte, daß er wäh rend des Prozeffes teine Unterstüßung erhalten.( Auf Be fragen des Präsidenten:) Unter den Angeklagten find arme Leute, die unterstüßt werden müssen, um nicht zu verhungern. Harm: Mir und Müller find von verschiedenen Bürgern Elberfelds und Barmens Gelder für die Angeklagten zur Ver­fügung gestellt.

Grimpe: Darüber ist in der Freien Breffe" öffentlich

quittirt.

Rechtsanwalt Krüsemann: it in den legten sechs Wochen Röllinghoff bei Kommissar Kammhoff gewesen? Röllinghoff: Ja, was ich dort gemacht, fage ( Fortsetzung in der Beilage.)

ich nicht.