der Addition nicht so genau gehalten, da das Ergebniß berselben nach dem Verzeichniß der einzelnen Drgani fationen 521 061 ist. Eins ist indessen sicher, daß nämlich bie Föderation ben Orben ber R. o. 2. bei weitem überflügelt hat, indem lekterer auf nicht viel mehr als 100 000 Mitglieder geschäft wird. Und somit wird die Föderation für die nächste Zukunft der Träger der amerikanischen Gewerkschafts- Bewegung fein.
Auch bei dieser Konvention von Arbeiter- Organifationen hat man noch nicht die nichtsnukige Gewohnheit bei Seite ge laffen, prominente" Personen als Schauftücke vorzuführen, und so wurden denn die Delegirten von Governor von Massachusetts und dem Bürgermeister von Boston ange quaffelt". Ersterer machte in seiner Ansprache die tieffinnige Bemerkung, daß die Arbeit bie Quelle alles Reichthums lei; weiß der Himmel, woher er den an fich ja fo richtigen Sah hat! Gedacht hat er fich babei ficherlich nichts, denn gleich hinterher machte er die nicht minder tiefinnige Bemerkung, daß er auch an eine Harmonie zwischen Rapital und Arbeit glaube! Einige Delegaten fortschrittlicher Organisationen machten dem Präsidenten Vorwürfe, daß er die Beiden eingeführt; andere Delegaten meinten aber, bie Arbeiter von heutzutage feien einmal fo", und es werde noch ziemlich lange dauern, bis sie anders werben.
Eine Errungenschaft ist in dieser Beziehung doch gemacht worden, daß namentlich eine Pfaffen mehr zugezogen werden, um die Verhandlungen mit einem Gebet zu eröffnen, wie das früher bei den altkonservativen Gewerkschaften Sitte" war! Um das wenigstens einigermaßen auszugleichen, übernahm der Vorsitzende des Arrangements- Romitees diese Rolle, indem er in seiner Bewillkommnungsrede der Versammlung Gottes Segen" wünschte. Der Präfident Gompers war von den Ansprachen des Governors und Bürgermeisters berart entzüdt, daß er erklärte, ihm fehlten die Worte, um die Ges fühle auszudrüden, welche, seit er diese Ansprachen" gehört, sein Herz bewegen. In feiner Erwiderung fagte er unter anderem: wir hoffen, daß die Zeit nicht mehr fern sei, in welcher die Arbeiter an der Abfaffung der Gefeße einen größeren attiven Antheil nehmen werden. Es ist das die einzige Stelle in seiner Ansprache, welche nicht unter die Rubrit leere Rebensarten" einzureihen ist, boch scheint er fich Denn babei weiter nichts gedacht zu haben. auch als im Verlaufe der Verhandlungen von den Delegaten der New Yorker Central Labor Föderation in deren Namen der Antrag gestellt wurde, eine nationale Arbeiterpartei zu bilden, trat er für diesen nicht ein, obwohl eine attive Antheilnahme der Arbeiter an der Gefeßgebung" doch nur dann denkbar ist, wenn sie eine selbstständige politische Partei( in erster Linie in den einzelnen Staaten, dann aber auch für den ganzen Bund) bilden. Der Antrag wurde abgelehnt.
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ponirten Gewerke fortlaufende Opfer bringen müßten, ohne die Aussicht zu haben, bei diesem Verfahren auch einmal an bie Reihe zu kommen. Man überfieht aber hierbei, daß diese Opfer einestheils ben Berhältnissen der betreffenden Gewerke angepakt werben, und daß fie immerhin nicht nuglos gebracht sind, wenn auch in absehbarer Zeit keine Rüdvergütung stattfindet. Denn das ist doch klar: wenn nach und nach eine Anzahl bedeutenber Gewerte bie Achtftunden- Forderung durchfeßen, daß dies auch auf die übrigen Gewerte feine Rückwirkung hat, in denen heute noch zwölf oder gar mehr Stun ben gearbeitet wird. Auch werden sich die Dinge im Berlaufe des Rampfes voraussichtlich ganz anders geftalten, als man dies augenblicklich übersehen kann, wie denn überhaupt die Achtstundenfrage durch die gleichzeitige Bewegung in Europa ein ganz anderes Ansehen bekommen hat, als sie vor dem Pariser Rongreßbeschluß hatte.
Dagegen wurde die Einladung des englischen Agitators Burns einstimmig gutgeheißen. Die große Mehrzahl der Dele gaten find Leute, die sich noch vollständig im Schlepptau ber fapitalistischen Parteien befinden und ihre geistige Nahrung aus beren Preffe ziehen; lettere hat aber über den großen Dockarbeiter Streit in London es war ja weit vom Schuß! im Allgemeinen günstige Berichte gebracht, und so ist es erklärlich, daß diejenigen Delegaten, welche dem Sozialisten Burns sicherlich nicht sympathisch gefinnt wären, den Führer des großen Streits gern einmal in ihrer Mitte sehen. Wir werden also binnen furzer Zeit erfahren, ob die amerikanischen Arbeiter maffen den Darlegungen des ihnen jezt schon sympathischen Mannes Verständniß entgegen bringen, oder ob auch er den Samen auf tobtes Erdreich ftreut! Gelingt es ihm, diese Massen in Bewegung zu feßen, so daß sie wieder Intereffe an ber allgemeinen Arbeiterbewegung gewinnen, so wäre dies für Sie Achtstunden- Agitation in erster Linie von großer Be deutung.
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Natürlich ist dies nur in Bezug auf diejenigen Arbeiterelemente zu verstehen, welche fich überhaupt für allgemeine Fragen intereffiren, was, besonders in biefem Lande, bei der großen, unorganisirten Maffe nicht der Fall ist, aber auf jene fommt es in Bezug auf die Aktion ja lediglich an.
Wie die Dinge liegen, ist auf die Knights- resp. beren Führer in dieser Sache durchaus nicht zu rechnen, obwohl benjenigen Mitgliedern des Ordens, welche sich dabei schon engagirt haben, haben, eine Hinterthüre offen Laffen wurde. Auf petuniäre Opfer. Seitens Ordens ist wohl unter feinen Umständen zu rechnen, schon aus dem Grunde, weil die kostspielige Verwaltung desselben die gegenwärtigen Einnahmen fehr start in Anspruch nehmen, und eine Erhebung von Extrafteuern für den 3med teinen Anflang finden dürfte.
Was nun den Stand der oraanisirten Gewerke in den einzelnen Staaten und Octen betrifft, so ist es damit sehr verschieden bestellt. Während von ber einen Stelle im Lande( fo St. Louis ) berichtet wird, daß bort alles so stehe, wie es nur zu wünschen ist, heißt es von anderer( so Philadelphia ) daß Alles barniederliegt. Da nun die Ver hältnisse im Allgemeinen überall ziemlich die gleichen find, so find es teine Ursachen tiefer liegender Art, welche einen Aufschwung behindern, sondern es werden in der Regel verfönliche oder dergleichen Gründe vorliegen. So ist also die Hoffnung gegeben, daß irgend welche Anlässe auch dort, wo es bis. her nicht vorwärts gehen wollte, einen plöglichen Aufschwung verurfachen.
Die Ronvention der Föderation hat bezüglich der Achtstundenfrage Beschlüsse gefaßt, wie fie schon vor einiger Zeit von der hiesigen Boltszeitung" in Vorschlag gebracht wurden; nämlich dahingehend, daß alle Kraft auf ein oder zwei Gewerte gelegt werden solle( für das ganze Land), um für biese zunächst im allgemeinen die achtstündige Arbeitszeit zu erringen, und je nach den Umständen das Verfahren mit anberen Gewerken fortzuseßen. Selbstverständlich wird dabei mit ben Gewerken der Anfang gemacht, welche am besten organifirt find und auch in sonstiger Beziehung die günstigsten Chancen bieten. Es ist zwar von anderer Seite geltend ge macht worden, daß bei diesem Verfahren die nicht dazu dis
des Schantzimmers, während der Wirth die Hausthüre mit feiner breiten Schulter versperrte.
12. Februar 1850 eingeräumt hat." Erst wenn die Auflösung als bas hierzu nöthige Mittel, die nöthige Anstalt im Sinne des§ 10 Titel 17 Theil II des Allgemeinen Landrechts fich erweift, um bie öffentliche Sicherheit und Ordnung wiederherzuftellen. dürfe zur Auflösung felbft geschritten werden.
In Sachen der sozial. Partei ist mitzutheilen, daß die Ur abstimmung der Oftober- Fraktion" beendet ist und die Majorität fich für die vom Rongreß vorgeschlagenen Aenderungen in Ronstitution und Plattform entschieben hat. Gleich nach Be fanntmachung des Resultats fand auch die Wahl des Exekutiv . Romitees in Brooklyn ftatt, welches bis auf den forrespondirenden Sekretär aus dort wohnenden Parteimitgliedern zusammengefeßt wurde. Als letterer wurde der bisherige Sekretär im alten Romitee gewählt, indeffen bestimmt, daß derselbe sein Bureau in Brooklyn haben müsse. Zwischen den lokalen Parteiorganen hier, Philadelphia und St. Louis hat in den legten Wochen eine Rnebbelei über diverse Menderungen im Parteiprogramm stattgefunden; diefelbe war indeffen nicht bösartiger Natur, wie diejenige zwischen dem hiesigen Blatte und dem in Cincinnati , die sich gegenseitig in einer Weise trattiren, daß es schon nicht mehr schön ist. Die V. 3." beruft fich erftgenannten Blättern gegenüber auch darauf, daß sich die große Majorität der Sektionen( wobei fie freilich statt der ur fprünglichen ca. 70 nur noch 57 in Rechnung zieht) für die neue Plattform entschieden habe. Doch darf man darauf nicht zu sehr pochen; hat man doch hier in der einen Branch( Abthei lung) der Sektion den einen oder anderen Paragraphen einstimmig abgelehnt, während er in einer andern einstimmig angenommen wurde. Es herrscht, wenigstens hier, eine totale Gleichgiltigkeit, was fich auch in dem schlechten Besuch der Versammlungen fundgiebt. Db das ben im vorigen Briefe gemeldeten Einigungsbestreben einzelner Sektionen von Vortheil ist, bleibt abzuwarten
Aber, lieben Freunde, seid doch vernünftig!.. Ihr wißt recht gut, daß ich Euch niemals getäuscht habe, und wenn Ihr mir gefolgt hättet, wäret Ihr sicher nicht dort, wo Ihr seid.
Mit Schultern und Bauch wiegend, fuhr Rasseneur fort den lauen Strom seiner leichten Beredtsamkeit über sie zu ergießen. Und sein früherer Erfolg kehrte zurück, ohne Anstrengung und ganz natürlich, als wenn nie etwas Unange nehmes zwischen ihnen vorgefallen, als sei es nicht wahr gewesen, daß sie ihn vor einem Monat ausgepfiffen, gehöhnt und einen Feigling gescholten. Stimmen erhoben sich Sehr gut! Ja, ja, so muß man reden! Er hat Recht!" Donnernde Beifallsfalven ertönten.
Stephan glaubte vergehen zu müssen. Er erinnerte sich
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Bei der Untersuchung gegen den früheren Landesdirektor Dr. Wehr in Danzig handelt es sich nach der„ Danz. 8tg." besonders darum, daß die Provinzial- Hilfskaffe ein zu her Entwäfferung des Krangen Sees hergegebenes Meliorations Darlehn von 104 000 m. größtentheils verloren hat und daß nach den Alten und den Angaben des Rittergutsbefizers Holb ( Genoffe Dr. Wehrs bei dieser Angelegenheit) von jenen 104 000 M. Dr. Mehr 32 400 M. vorweg für fich in Antpruch genommen und dafür werthlose Wechsel an Holk resp. bie Entwäfferungsgenoffenfchaft gegeben hat, daß ferner bei dieſen Bahlungen auch geschäftliche Unregelmäßigkeiten gröbster Art vorgekommen find, welche ebenfalls den Gegenstand des gegen wärtigen gerichtlichen Berfahrens bilden.
Bezüglich der Knights ist nachzutragen, daß Powderly und der neue Rebatteur des Drdens- Organs, Wright von dem man sich bisher sehr viel versprach, da er einen ganz anderen Ton im Blatte anschlug, wie vordem darin zu finden war die Konvention der Farmer in St. Louis besucht und mit diesen im Namen des Drdens ein Uebereinkommen in Bezug auf gegenseitige Unterstüßung in gewiffen Punkten getroffen haben. Db darunter auch die Bestimmung enthalten ist, daß die Farmer ihre Hunde nicht einem Knight an die Waden hehen sollen, wenn er als Tramp " bei ihnen vorspricht, ift nicht gesagt. Ich werde im Uebrigen auf die Sache zurüdtommen.
an Raffeneur's prophetisches Wort im Walde von Vendame. Welch einfältige Brutalität, welch undankbares Vergessen erwiesener Dienste! Welch eine blind wüthende sich unausgesetzt selbst verzehrende und aufreibende Kraft ist die Masse! Es brachte ihn auf, daß diese Tölpel ihre eigene Sache verbarben, und er war verzweifelt über das tragische Ende feiner Rolle. Es war also wirklich Alles vorbei? Er vergegenwärtigte sich seinen höchsten Triumph im Plan- desDames, als breitausend begeisterter Stimmen das Echo der seinen widerhallten, als dieses Volt ihm zujauchzte, als es sein war und er sein Herr, als die kühnsten Träume sein Herz bewegten und er sich schon als Abgeordneten in Paris gesehen Und jetzt erwachte er armselig, verachtet, und bie, welche ihn einst bis in den Himmel erhoben, warfen
mit Steinen nach ihm!
Die Stimme Rasseneur's tönte bis in das Schankzimmer:
Niemals hat man mit Gewaltakten Reformen ge= schaffen.... Man kann nicht an einem Tage die Welt Diejenigen, welche Euch versprochen neu gestalten. haben, alles mit einmal umzustürzen, sind Gaukler oder Schurfen!"
Politische Uebersicht.
Sehr beklagenswerthe Folgen der Ausweisung, schreibt der Rur. Pozn.", zeigten sich in diesen Tagen in dem Dorfe Blotovo am Goplofee im Kreise Strelno . Dem in dem genannten Orte seit 40 Jahren ansässigen Hufenbefizer Ropanski, einem gegen 70 Jahre zählenben Greise, und beffen noch be jahrterer Gattin wurde aufgetragen, das Dorf, die Wirthschaft und die ganze Habe zu verlaffen und nach vorgeschriebener Marschroute nach Polen auszuwandern, wo iner Greis ge boren sein soll. Man hat auf das Alter, die Verhältnisse und andere Umstände, welche einen Umzug der Art erschwerten, und auf welche in einer an die Regierung gerichteten Bittschrift hin gewiesen war, teine Rüdsicht genommen; die alten Leute follten fich dem harten Gefeß unterwerfen. In den Augen des Alten war das so unmöglich zu erfüllen, daß er in einem Anfall von Geistes verwirrung selbst Hand an fich legte und fich erhängte.
Sächsische Juftig. Zwei Arbeiter in Dresden waren megen Verbreitung eines Flugblattes, durch welches über eine Gastwirthschaft in Cotta der Bontott erklärt werden sollte, mit 15 Mart Geldstrafe von der Polizeibehörde belegt wor ben. Die Verbreitung des Flugblattes ftelle einen groben. Unfug dar. Das Schöffengericht hat die Strafe noch verschärft und über jeden der beiden Arbeiter eine Haftstrafe von zehn Tagen verhängt.
Ju Betreff der Auflösung. von Versammlungen theilt der Rachsanzeiger Rechtsgrundfäße mit, welche das Oberverwaltungsgericht fürzlich ausgesprochen hat. Danach rechtfertigt die Strafihat eines einzelnen Rebners, also ine be leidigende Aeußerung deffelben( Rede des Pastors Thümmel) an sich noch nicht die Auflösung, wenn die Fortseßung folcher Strafthat eines Theilnehmers an der Versammlung durch Maß. nahmen gegen die Person des Erzedenten mit Erfolg verhindert werden kann, wobei es selbst nicht ausgefchloffen sein mag, daß fie von denjenigen Befugnissen Gebrauch macht, welche ihr der§6 des Gesetzes zum Schuße der persönlichen Freiheit vom
Neue Kämpfe in Deutsch- Ostafrika haben, nach Privatmeldungen aus London , neuerdings wieder ftattgefunden und stehen noch weiter bevor. Nach einer Drahtmittheilung der Times" aus Sanfibar vom 29. b. M. geht das Gerücht, die deutsche und englische Flotte würben unverzüglich nach der Sansibartüfte zurüdfehren. Der deutschfeindliche Araberchef Bemana Heri rüdt mit 6000 Streitern vor, um die Deutschen in der Nähe von Pangani anzugreifen. Vor zwei Tagen be reits griff er eine deutsche Truppenabtheilung an, wobei ein Difizier tödtlich verwundet und einige Mannschaften getödtet wurden. Wißmann sammelte eine Streitmacht in Bagamoyo und marschirt dem Häuptling, begleitet von einigen Dampfern, entgegen. In den arabischen Plantagen, unweit Sansibar, fanden Ruhejtörungen statt, zu deren Unterbrüdung 200 San fibarer Truppen entsendet werden mußten. Soweit die Mel bung der Times". Da das deutsche und das englische Blo fabegefchwaber erst fürzlich aus Ditafrika abberufen find, er scheint eine Rückkehr desselben zunächst zweifelhaft. Andererseits beweisen die obigen Nachrichten, wie wenig die Hinrichtung Buschiris und die feiner Hauptanhänger zu der Niederwerfung des Aufstandes beigetragen hat. Der ganze Unterschied ist der, daß der Anführer der Aufständischen früher Buschiri hieß und jekt Bemana Heri heißt.
Stephan sich vorlegte, wollte ihn vollends zu Boden drücken. War all dies Unglüd, das er selbst mit ihnen getheilt, waren der Hunger der Einen, der Tod der Andern wirklich sein Wert? Hatten nicht vielmehr die Kameraden ihn hingerissen und in Thaten gestürzt, welche er nie begangen hätte, wenn nicht die brängende Woge eines großen Volkes sich hinter ihm gewälzt. Nach jeder Gewaltthat war er bestürzt und erschreckt gewesen, denn er hatte keine gewollt und keine vorhergesehen. Diese Wüthenden lügten, wenn sie behaupteten, daß er ihnen ein Leben voll Genuß und Nichtsthun versprochen habe; sie selbst hatten diese Dinge ge= träumt, während er ja im Prinzip fogar gegen den Streit gewesen.
Mit diesen Beweisgründen versuchte er sein Gewissen zu beschwichtigen. Aber in seinen Schmerz mischte sich der be
schämende Gedanke, daß er sich vielleicht nicht auf der Höhe feiner Aufgabe gezeigt habe; die 3weifel in sich selbst und in feine Halbbildung fingen wieder an, ihn zu quälen. Er fühlte all' feinen Muth erschöpft und erkannte, daß er kein Herz mehr habe für seine Kameraden, für diese Masse, welche wie eine Naturkraft unwiderstehlich ohne Plan einher braust, allen Regeln, allen Theorien in's Gesicht schlagend. Er empfand Widerwillen und fühlte sich in dieser Stunde gänzlich losgelöst von seines Gleichen.
Hoch!"
Ueber die deutsche Schuhtruppe in Südwestafrika wird der Weftdtsch. 3tg." in einem vom 1. November da nach Walfischbai auch an Tsaobis oder Wilhelmsfefte, wie ber tirten Briefe des Missionars Bernemann, der auf seiner Reise Plaz jekt genannt wird, vorbeigekommen ist, folgendes ge schrieben: Tsaobis liegt etwa 40 Rilometer füdwestlich von Dti mbingue auf einer fleinen Erhöhung des rechten Ufers eines Fluffes, der fich hier zwischen glatten Felfen feinen Weg zum Tsoaraub bahnt. Mitten unter diefen glatten Felsen haben bie Reichsbeamten Kanzler Nelz und Polizeimeister v. Golb ammer ihre primitiven Bebaufungen errichtet. Das Fort it aus rohen Steinen ohne Mörtel aufgeführt; die Mauern find an der Bafis 13 Meter bid, nach oben etwas verjüngt und etwa 3 Meter hoch. Das Fort bildet ein Recht& von 25 bis 30 Meter Länge mit auf den Eden vorfpringenden Thürmen. Auf allen Seiten und nach allen Richtungen hin Find Schießscharten angebracht. Jegt ist die Truppe hinter ihren festen Mauern für hiesige Verhältnisse unanfechtbar, vorausgefekt, baß es ihr nicht an Proviant und Munition gebricht. Jüngst hat fie alle vorbeikommenden Güter, die Lewis oder der mit ihm ver bundenen Minengesellschaft gehören, in Beschlag genommen, unter welchen fich sehr viele Maschinentheile und sonstige Sachen für Bergbetrieb befanden, im ganzen neun Wagen voll. Da Frau Lewis in Otjimbingue nun den Fuhrleuten den Lohn nicht auszahlen will, so sollte jegt eine Versteigerung einer Anzahl von Sachen von Lewis stattfinden, aus deren Erlös die
Draußen schrie der begeisterte Haufe: Es lebe Rasseneur! Er ist unser Mann! Hoch! Der Wirth trat in's Haus; die Bande zerstreute sich. Die beiden Männer blickten einander stillschweigend an, zuckten die Achseln; dann tranken sie einen Schoppen zu fammen.
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Am selben Tage fand in der Piolaine ein großes Diner zur Verlobungsfeier Négrel's und Cäciliens ftatt. Das Speisezimmer war neu mit Wachs eingelassen; Alles war geputzt; Melanie überwachte seit dem Morgen ihre Braten und Saucen, deren Geruch bis zum Dachboden hinauf das ganze Haus erfüllte. Es war bestimmt worden, daß der Kutscher Franz Honorinen beim Serviren behilflich sein sollte; die mer war benn der Schulbige? Diese Frage, welche Gärtnerin sollte das Geschirr waschen, und der Gärtner ben
Bravo! Bravo!" schrie die Menge.
Ankommenden die Thüre öffnen. Niemals hatte das ehr würdige Haus der Piolaine solch ein Fest erlebt.
Alles verlief auf's Beste. Frau Hennebeau war un gemein liebenswürdig mit Cäcilien und hatte ein mütterlich zärtliches Lächeln für Négrel, als der Notar einen Toast auf das Glück des fünftigen Hausstandes ausbrachte. Herr Hennebeau überraschte durch seine ungewöhnlich heitere Stimmung. Das Gerücht behauptete, er solle für bie energische Unterdrückung des Streits zum Offizier der Ehrenlegion er
Man vermied, von den letzten Ereignissen zu sprechen; aber doch trug das ganze Diner das Gepräge einer offiziellen Siegesfeier. Jetzt war man endlich befreit und konnte wieder in Frieden effen und schlafen! Ein diskrete Andeutung auf die Todten fiel, deren Blut noch taum im Schmut des
Voreur verstegt war. Das sei eine nothwendige Bektion ge wesen, sagten sie und waren ungemein gerührt, als bie Grégoires erklärten, es wäre jetzt die Pflicht eines Jeden, mit milden Gaben in die Dörfer zu gehen, um die geschla genen Wunden zu verbinden.
hatten ihre friedfertige. Ruhe wieder gewonnen und verziehen Herr und Frau Grégoire ben ,, braven Arbeitern," welche sie in Gedanken schon wies der unten im Voreux arbeiten und ein würdiges Beispiel hundertjähriger Resignation geben sahen. Die Notabilitäten von Montfou, welche nicht mehr zitterten, meinten, bie Lohnfrage müsse mit weiser Ruhe erwogen werden. Aber vollständig wurde die Siegesfreude, als Herr Hennebeau des Abbé Ranvier anzeigte. Alle kommentirten leidenschafts einen Brief des Bischofs verlas, worin dieser die Versehung lich die Geschichte dieses Geistlichen, der die Soldaten Mör der genannt hatte; beim Dessert erklärte sich der Notar un umwunden als Freidenfer.
Deneulin war mit seinen beiden Töchtern ebenfalls ge laden. Er versuchte die Trauer um seinen Ruin in der all gemeinen Freude zu verstecken; am selben Tage hatte er den Verkauf der Ronzession von Bandame an die Rompagnie von Montsou unterzeichnet. Er war von den Regiffeuren in die Enge getrieben worden, und als er schließlich nach geben mußte, war der Preis biefer schon so lange von der Rompagnie umlauerten Beute so schmächlich herabgebrückt,
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