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Demokratisches Wochenblatt.
No. 25.
1868.
Das Blatt erscheint jeden Sonnabend. Abonnementspreis vierteljährlich bei allen deutschen Postanstalten sowie bier am Plaße einschließlich Bringerlohn 12½ Ngr.; einzelne Nummern 1 Ngr. Abonnements für Leipzig nehmen entgegen die Herren M. Dolge am Markt, Reichert Hainstraße 27, G. Hofmann Brühl 40, G. Dehler Neumarkt 6, G. Richter Peterssteinweg 7, Leipziger Consumverein Universitätstraße und die Expedition d. Blattes C. W. Vollrath Windmühlenstr. 14. Für Dresden Filialexpedition F. W. Grellmann Wallstraße 10. Street, Grosvenor Square, London . Agent in London für England, Indien , China , Japan , Australien , Südamerika 2c. die deutsche Buchhandlung von Franz Thimm, 24 Brook
Mit Nr. 26 schließt das zweite Quartal unseres Wochenblattes, und wir bitten die geehrten Abonnenten, die Bestellungen auf das neue Quartal rechtzeitig zu bewirken, damit die Zusendung des Blattes keine Unterbrechung erleide.
wahl.
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Inhalt: Politische Uebersicht. Rede des Reichstags- Abgeordneten Liebknecht. Polen und der Rothe Prinz.-Programm ber amerikanischen Republikaner für die bevorstehende PräsidentenWeiße Sklaven. Aus England.- Aus Amerika .
Politische Uebersicht.
Statium eingetreten. Erst galt es, das deutsche Gränzland mit seiner uneinnehmbaren Feste von Deutschland abzureißen; nun beginnen die Vorbereitungen zur Annexion an Frankreich . Daß ein Blatt gegründet wurde, ausschließlich, um die Annexion anzubahnen, wurde schon früher erwähnt. Jezt erfahren wir bereits von annexionistischen Demonstrationen. Unter andern wird folgende Proflamation verbreitet:
,, Luxemburger ! Liebe Landsleute! Erwacht aus eurem Schlummer! Erhebt euch und erklärt vor Europa , daß die euch bereitete Lage nicht mehr zu ertragen ist. Preußen, welches ihr verabscheut, geizt nach euch. Weist die falschen Patrioten zurück, die unter der Maske der Autonomie euch die Annexion an Preußen predigen. Frankreich , welches ihr alle liebt, ruft euch zu: Arbeiter! Brüder! Frankreich giebt euch
..Es scheint mir evident, daß der Status quo nicht lange dauern kann: entweder müssen wir dazu gelangen, mit dem Norden eine viel engere Verbindung einzugehen, als die lenige, welche durch die Offensiv- und Defensiv- Allianz- Verträge hergestellt ist; oder wir müssen im Gegentheil mit ihm auf fine vollständige und eklantante Weise brechen. Es giebt keine dritte Verfahrungsweise." So soll Herr von Varnbüler , der würtembergische Ministerpräsident, sich nach seiner Rückkunft bom Berliner Zollparlament geäußert haben. Ob die Worte wirklich gesprochen wurden, können wir nicht wissen; jedenfalls enthalten sie eine Wahrheit, nur nicht scharf genug ausgedrückt. Entweder verschlingt Preußen das noch übrige Deutschland , oder der Nordbund geht unter Der Nordbund ist nicht lebensfähig, er bezeichnet bloß tine Uebergangsstufe, und muß entweder sich selbst zerstören, denken, daß Graf Bismarck 1865 in Biarrig war, und daß die indem er die zweite Hälfte Deutschlands erobert, oder sei es durch innere Fäulniß, oder einen Stoß von Außen
einanderfallen.
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das ist die Alternative.
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sei
aus
Nicht engere Verbindung" oder„ eklatanter
Arbeit und allgemeines Stimmrecht! Grundbesizer! Frankreich wird euer Eigenthum der Entwerthung entheben! Familienväter! Frankreich wird alle eure Kinder in den Rang seiner großen und reichen Familie aufnehmen. Luxemburger ! Erhebt euch! Die Falten der glorreichen Fahne eurer Bäter werden eure Heerde und eure Stätten beschüßen! Seit langer Zeit duldet ihr schweigend!... Redet, handelt! Die Neutralität ist die Verläugnung des Vaterlandes. Verräther haben zu euch, ohne uns zu kennen, gesprochen. Preuße oder Franzose, es muß
darüber eine Nationalabstimmung stattfinden. Es lebe die Politik des
An sich wären das harmlose Späße; aber wir müssen be
Annexion von Savoyen und Nizza genau unter denselben Vorbedingungen und in derselben Weise durchgeführt wurde. Die Einverleibung Lurenburgs in Frankreich ist einfach un
Bruch", ist das Dilemma für den Südwesten Deutschlands , vermeidlich, wenn zwischen Frankreich und Preußen fondern Einverleibung in Preußen, oder Sturz Friede bleibt.- Breußens. Für den Augenblick hat der Nordbund nicht die Racht, erobernd vorzugehen, und wenn
es den preußi
schen Staatsmännern nicht gelingt, ein Abkommen mit Frank reich zu treffen, ein zweites Biarrig in Szene zu seßen
den
Der Landesausschuß der Volkspartei in Würtemberg hat für die bevorstehenden Kammerwahlen ein Wahlausschreiben an die Mitglieder der Partei erlassen. Dasselbe enthält ein schon unterm 10. Mai an eine große Anzahl Parteigenossen
dann wird aller Voraussicht nach schon die nächste Zukunft versandtes Wahlprogramm, zu dem bereits so viele zustim
In Südwestdeutschland beschäftigt man sich jetzt starf mit
der Bildung eines Südbunds. Die Demokratische Corre spondenz" befürwortet einen demokratischen. Ob derselbe mög lich, wollen wir hier nicht erörtern; so viel ist gewiß, wenn er hergestellt würde, hätte der Norddeutsche Bundeskäfig" bald teine Infassen mehr.
mende Erklärungen eingelaufen sind, daß anzunehmen, die große Mehrzahl der Volkspartei sei mit den darin entwickelten Grundsäßen einverstanden. Das Programm spricht zunächst aus, daß der Sieg bei den Zollparlamentswahlen durch einen zweiten Sieg bei den Landtagswahlen vervollständigt werden müsse. Der einfache Schlachtruf: Kein Breuße! genüge jedoch diesmal nicht, es gelte vielmehr, den Gedanken, welcher das Votum vom 24. März beherrscht habe, nun nach allen Seiten zu