2) Auf dem Wege der Gesetzgebung ist zu erstreben: Hebung der Volksschule, Errichtung von Fortbildungsschulen, unentgeltliche Ertheilung des Unterrichts in denselben; volle Gewerbefreiheit, Freizügigkeit, unbeschränktes Niederlassungsrecht; Beseitigung aller zum Nachtheile der arbeitenden Klassen noch bestehenden Ausnahmegeseze ( als: Gefeße über Verehelichung, das Wandern, Dienstbotenwesen zc.); Aufhebung aller Privilegien und Monopole; Verbot der Kinderarbeit in den Fabriken; Herabsetzung der Arbeitszeit; unbeschränkte Coalitions. freiheit; Aufhebung der der Bildung von Genossenschaf ten aller Art im Wege stehenden privatrechtlichen Bestimmungen; Beseitigung aller indirekten Steuern und Einführung einer einheitlichen direkten Steuer mit Progressivsäßen; Abschaffung der stehenden Heere.
Zur praktischen Durchführung der gefaßten Beschlüsse empfiehlt die Conferenz:
1) Die Gründung von Vereinen, welche sich zum Programm der Volkspartei bekennen.
2) Die Herstellung einer Verbindung der Volksvereine unter einander durch Gruppen oder Gauverbände da, wo es nach den Landesgesetzen zulässig ist.
3) Die periodische Zusammenkunft von Delegirten der Gruppen und Gauverbände.
4) Den Verkehr der Volksvereine mit den Arbeitervereinen, welche sich zu den Grundsäßen der deutschen Volkspartei bekennen, dadurch herzustellen, daß die Mitglieder beider
gen zugelassen werden, und daß der Vereinstag der deutschen Arbeitervereine zur Beschickung der unter 3 vorgesehenen Delegirten- Versammlungen aufgefordert
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Protestwahlen mögen die Parteigenossen nach vorgän giger Verständigung der einzelnen Stammesgruppen entscheiden.
Den 23. September.
Der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein ist durch seinen Präsidenten, Hrn. von Schweizer, aufgelöst worden. Ostensibler Grund der Auflösung war die vom Berliner Kam mergericht vor einigen Wochen verfügte Auflösung der Berliner Gemeinde", so wie die neuerdings von der Leipziger Boliz angeordnete Schließung des Leipziger Vereins.
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Der innere Grund dürfte tiefer zu suchen sein. Herrn von Schweizer müßte absolut jedes Verständniß der social demokratischen
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wegung unserer Zeit, jede Befähigung zum Parteiführer abgebi sprochen werden, wenn man ihm nicht die Einsicht zutrauen wollte, daß sein Verein in die gegenwärtige Bewegung mehr hineinpaßt, und daß es besser war, denselben in Ehren zu begraben, als ihn fümmerlich fortvegetiren zu lassen. Det Verein trug von Anfang an den Keim einer religiösen Secte sich. Der Tod und die Todtenfeier Lassalle's machten im Verein eine Art von religiöser Schwärmerei vorherrschend.
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Von diesem Moment an war der Berein für die allgemeine wegung verdorben. Seine Wirksamkeit erstreckte sich nicht über den Bereich einer Secte hinaus. Seine Organisation zu einem
Verbande von„ Gemeinden", an ihrer Spize ein durch
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Arten von Vereinen zu den beiderseitigen Versammlun- Concil der Bevollmächtigten ernanntes weltliches Oberhaupt mit unumschränkter Machtvollkommenheit in Sachen der Dis ciplin, nnd unbedingter Autorität in Sachen des Glaubens, machte das Uebel ärger. Der Verein verschloß sich in fective rischer Abgeschlossenheit gegen die Außenwelt, und die Außen
wird.
5) Vororte zu ernennen, welche Zeit und Ort der Delegir
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Verein
welt gegen den Verein. Nichts desto weniger galt der. ten Versammlungen zu bestimmen haben; an den Vor- längere Zeit als hauptsächlicher Träger und Vertreter des focial ort sind alle Mittheilungen über den Stand der lokalen demokratischen Princips, und die Gegner des Socialismus bat Partei Verhältnisse zu machen. ten sogar ein Interesse, den Verein in den Vordergrund
6) Bis zur nächsten Hauptversammlung Stuttgart als Vorort der gesammten Partei zu benennen. Endlich wurde noch beschlossen:
1) Die Volkspartei verlangt von ihren Mitgliedern rastlose und energische Arbeit für die Verwirklichung des demofratischen Staats, für die Selbstregierung des Volks. 2) Die Bolkspartei ist überzeugt, daß weder die abstrakte Forderung der Republik noch thatloses Harren auf die Revolution geeignet ist, uns dem Ziele der Demokratie näher zu führen und die politische Bildung des Volkes, diese wesentlichste Grundlage dauernder Freiheitszustände, zu heben. Troß der trostlosen politischen Verhältnisse der Einzelstaaten und gerade Angesichts der die Freiheit wie den Frieden bedrohenden Weltlage fordern wir Bethätigung der Demokratie auf allen Gebieten des öffent
lichen Lebens.
3) Die Wirksamkeit auf dem Boden der Volksvertretungen,
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Bewegung zu schieben, denn die mannigfachen Blößen des Ver eins wurden die Zielscheibe ihrer Angriffe und überhoben f
der Mühe, sich an die Sache zu halten und das Princip bekämpfen.
So schadete der Verein der Bewegung, die er j fördern beabsichtigte, und wenn die Bewegung dennoch For schritte gemacht hat, so sind solche erfolgt ohne den Verein zum Theil selbst gegen den Verein. Wunderbar flang daher, als wenige Tage vor Auflösung des Vereins Herr von Schweißer den Vereinen der Majorität des Nürnberger beiter tages allen Ernstes den Rath gab, in beitertages Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein einzutreten.
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wunderbarer klingt es, daß Herr von Schweizer in dem sein Auflösungsdecret begleitenden Manifest sagt: „ Die Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereind haben mich fast einstimmig zu ihrem Präsidenten gewählt mir dadurch die Führerschaft der Partei übertragen Auch nach Aufhebung des Vereinsbandes betrachte ich mich
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welche wir nicht unterschäßen, reicht für sich allein nicht Grund jener Wahl und des darin ausgesprochenen Vertrauene
aus; wir erwarten von den Parteigenossen unausgesetzte Thätigkeit in Vereinen, Versammlungen und durch die Presse.
als ersten Führer der Partei..
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terpartei wird sich auch in gufunft als ein Gange durch ganz Deutschland fühlen, und wenn ich nicht,
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4) Es gilt vor Allem den fortgefeßten Kampf um das all bisher, als Präsident eines Allgemeinen Deutschen Vereins An gemeine und direkte Wahlrecht als die ausschließliche ordnungen treffen kann, so werden dennoch die Parteigenoffe Grundlage der Volksvertretung und um die gefeßliche allerwärts im Interesse der nöthigen Einheit lichkeit der Bewegung nach meinen Rathschlägen
Anerkennung der deutschen Grundrechte.
5) In Sachen der Wahlen empfehlen wir unter allen Umständen, die Betheiligung an der Agitation als wirksames
handeln."
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