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gemeinen deutschen Arbeiterverein einnehmen solle, erörtert wer den. Herr W. Eichhoff warnte vor deffen Fehlern, ging deren Ursprung nach und bewies, daß Lassalle selbst die an tisociale, auf blindem Autoritätsglauben und bedingungsloser Subordination beruhende Tendenz dieses Vereins verschuldet habe. Er zog eine Parallele zwischen Lassalle und Buchez  , dem katholischen Socialisten, wies nach, daß die Productiv Association, in welcher die Forderungen Lassalle's   gipfelten, von Buchez   in seiner Revue ,, l'Européen" ausführlich dargestellt und erörtert worden sei, daß nicht bloß zwischen der Lehre von Lassalle und Buchez   eine merkwürdige Aehnlichkeit bestehe, sondern daß auch die von ihnen hervorgerufene Bewegung ganz denselben Verlauf genommen habe und selbst in der Form einander so ähnlich sehe, wie ein Gi dem andern. Nicht bloß sei der Socialdemokrat" in Form und Inhalt eine Wiederholung des 1840 von Buchez   gegründeten Dr­gans der Buchezisten l'Atelier," und nicht bloß der ge­fammte Lassalleanismus eine neue Auflage der Buchezistischen doctrine du dévouement, sondern bis in die kleinste klei­nigkeit lasse sich in Theorie und Praxis der Zusammen: hang zwischen Buchez   und Lassalle, Buchezisten und Lassalleanern verfolgen, und als Beweis citirte Redner das Statut der aus dem Allgemeinen deutschen Arbeitervereine hervorgegangenen deutschen Cigarrenarbeiter. Compagnie von Frißsche, Nägel und Schupke, welches die merkwürdigste Uebereinstimmung mit den Statuten der seit 1834 von Buchez  gegründeten Cooperativgesellschaften aufweise 2c. Im Anschluß an diese Ausführung constatirten Schriftseter Wilcke und Li­terat Carl Hirsch  , daß sie aus dem Allgemeinen deutschen Arbeiterverein   ausgetreten feien, weil ihnen die dort geübte Tyrannei unerträglich gewesen sei.

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glaube durch diese Formen die Freiheit errungen zu haben. tann Die Eigenthums- und Besißverhältnisse lasse sie ungestört und Rost rufe hierdurch nach errungenem Siege den Kampf zwischen pital und Arbeit hervor. Sie beseitige die bestehende Regierung form, um diese durch eine andere Form zu erseßen. Sie fome me aus dem Dogma vom Staat nicht heraus und wage nicht die Staatsform zu zerbrechen, aus Furcht vor dem vers meintlichen Chaos. An die Stelle einer gestürzten Regierung Sch ſetze sie sofort eine neue Regierung, ohne den Protest des Volkes gegen das Regiertwerden überhaupt zu begreifen. Da her gehe auch ihr Streben über den politischen Parteikampf nicht hinaus, und sie bilde einstweilen einen Gegensatz zu den Bestrebungen der Socialdemokratie, welche die Vormundschaft des Staates ganz beseitigen, jede Regierung und jede Regie gierungspolitik abschaffen und dies hohe Ziel dadurch erreichen will, daß sie die ökonomischen Verhältnisse in ihrer ursprüng lichen und natürlichen Reinheit darzustellen bemüht ist und dabei von der Annahme ausgeht, daß die moderne Gesellschaft ein umwandlungsfähiger und umwandlungsbedürftiger Orga nismus sei.( In unserm vorigen Berliner   Bericht ist Dr. Guido Weiß zu lesen, anstatt Adolf Weiß. A. d. R.)

Dies veranlaßte die Redaction des Socialdemokrat" zu folgender, auf die auswärtigen Leser berechneten Denunciation: Der demokratische Arbeiterverein zu Berlin   hat damit begon nen, daß in der gestrigen Sitzung desselben( 19. Det.) einige Literaten auf Lassalle   raisonnirt( in einem Theil der Auf­lage steht: geschimpft) haben." Dagegen wurde vom demo­fratischen Arbeiterverein in seiner dritten Sigung zunächst con­statirt, daß der Verfasser dieser Notiz, Redacteur Hassel­mann, die Eichhoff'schen Ansführungen wegen verspäte­ten Eintreffens gar nicht mit angehört hatte, und demnächst Herr Hasselmann von Earl Hirsch wegen Mißbrauchs des Gastrechts unverblümt und schonungslos angegriffen und zur Rede gestellt. Herr Hasselmann gab zu seiner Vertheidi­gung die bemerkenswerthe Erklärung ab: Es ist nicht wahr, daß Lassalle sich Buchez   zum Vorbild genommen habe. Lassalle   hat stets auf dem Standpunkt von Karl Marx  gestanden, und so auch seine Schöpfung der Allgemeine deutsche Arbeiterverein  ."

Hat somit der demokratische Arbeiterverein seine Stellung, gegenüber dem Schulzeanismus und Lasalleanismus zur Ge nüge documentirt, so bleibt ihm noch übrig, sich klar zu wer­den über seine Stellung zur allgemeinen Demokratie, zur so­genannten Bourgeoisdemokratie. Um diesen wichtigen Punkt wird sich die Discussion der nächsten Sigungen drehen. Ein­

Ein unpolitisches Wort an die Arbeiter.*)

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Das, was wir jest Euch an's Herz legen, ist nicht eine Bitte für verunglückte Brüder, oder für die bedrängten preußen, sondern die Darlegung eines alten, uns bedrückenden Uebels und eine Mahnung zur Abwehr desselben.

Ihr wißt doch Alle, was Klagen find, d. h. nicht solche wie wir sie etwa über schlechte Zeiten, harte Schicksale 2. au stoßen, sondern diejenigen, welche von und wider uns be Gericht angebracht werden, mag dies nun geschehen durch un selbst, oder durch Anwälte, die wir für unser gutes Geld all nehmen und honoriren; Ihr wißt auch, daß es bei Gericht verschiedene Arten Klagen giebt, weil Ihr vielleicht hie und da wegen derselben einmal zu den Advokaten gegangen, oder vot Gericht geladen worden seid. Ihr wißt aber auch ferner, daß es unter den verschiedenen Prozeßklagen auch Injurienfla gen, d. h. solche Klagen giebt, welche auf Grund von Schimpfereien und Beleidigungen von oder gegen Euch e hoben und bei Gericht anhängig gemacht worden sind.

Ueber diese Art Klagen und deren mögliche Beseitigung soll nun dieser Artikel eine kleine Abhandlung bieten.

Wenn bei uns unter der Arbeit, auf dem Wege von

und

nach Hause, in der häuslichen Wohnung, oder in Gesellschaft von Einem einige Worte gegen den Andern fallen, welche Schimpfworte oder eine kleinere oder größere Beleidigung halten, so kann man sicher darauf rechnen, daß zwischen Parteien entweder eine Schlägerei oder aber eine Klage Gericht zu Stande kommt.

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Zu diesem Zweck begiebt sich im letzterem Falle der B fränkte Theil zu einem Advokaten, erzählt diesem den Vorfall und bittet ihn schließlich, dem anderen Theil ,, eine schriftliche Klage" durch das Gericht zuzufertigen.

Dies wird denn auch Seiten des Anwalts gethan und

geleitet ist dieselbe durch einen historischen Vortrag über die hierauf vom betreffenden Gericht eine Verhandlung anberaumt in welcher der Kläger   und Angeklagte nebst Anwalt erscheinen. Wenn die Parteien sich nicht vergleichen, und der Ange fischen Arbeiter Associationen" und aus Levasseur's ,, Histoire   flagte die Klage zugestehen muß, so wird er nach Sachinftrut

Februar Revolution und die Juni- Schlacht. Der Vortragende wies durch Citate aus Engländer's Geschichte der franzö­

des classes ouvrières de la France" nach, daß die Demokratie ihre Ohnmacht offenbare, wenn sie zum Siege gelange, nur der Socialismus fönne ihr Leben einflößen. Durch Einfüh rung des allgemeinen Stimmrechts, persönlicher Freiheit, der Glaubensfreiheit 2c. habe die Demokratie ihr Ziel erreicht und

tion zur Bezahlung der Gerichts- und Advokatenkosten und vielleicht zu Gefängniß verurtheilt. Wer nun Geld hat, der

) Wir haben diese Einsendung um fo bereitwilliger aufgenommen als das Uebel, gegen das sie sich richtet, gerade in Sachsen  , und nas

mentlich im Erzgebirge  , sehr verbreitet ist.

D. Red.

wir

Dor