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tellte, beim zuständigen Gericht verflagen würde. Er hat es nicht getan. Erst vor kurzem hat der bekannte Rechts­anwalt Moro Giafferi   eine entsprechende Erklärung abgegeben. Auch gegen ihn ist keine Klage eingereicht worden. Der Untersuchungsausschuß hat Ihnen das Braunbuch über Reichstagsbrand und Hitlerterror" eingesandt, in dem über die Unschuld der von Ihnen Angeklagten, sowie über die Schuld des preußischen Ministerpräsidenten Göring   ein Teil des Materials aufammengetragen wurde. Das Braunbuch ist in der gesamten Weltpreffe mit jenem Respekt und jener Aufmerksamkeit aufgenommen worden, die diese forgfältige Arbeit verdient. Hier ist viel Arbeit an Ihrer Statt geleistet worden. Herr Oberreichsanwalt. Hier

Nürnberg   auf Reichskosten

Boring in 3000 Bonzenautos

hätten Ihre Ermittlungen einseßen müssen. Sie Berufen sich auf die Vorschriften der Strafprozeßord­mung, nach denen den Angeklagten die freie Wahl des Ver­teidigers aus der Bahl der bei einem deutschen   Gericht zu= gelassenen Rechtsanwälte sowie der Rechtslehrer an deut­ schen   Hochschulen freisteht. Die Angeklagten fönnen aber von diesem Recht bei den jetzt in Deutschland   Herrschenden Verhältnissen feinen Gebrauch machen.

Die Angeklagten bzw. ihre Verwandten und Freunde haben einer ganzen Reihe deutscher   Rechtsanwälte die Verteidigung angeboten, diefe aber haben sämtlich aus berechtigten Befürchtungen für ihre eigene Freiheit, ihr Leben und ihre Gesundheit die Verteidigung abgelehnt. Wie sollten sich auch Rechtsanwälte oder Rechtslehrer dazu entschließen, die Verteidigung kommunistischer Angeklagter zu übernehmen, wenn bekannt ist, daß der Rechtsanwalt Segewisch ins Konzentrationslager gebracht wurde, nachdem er sich bereit erklärt hatte, die Verteidigung Ernst Thälmanns zu übernehmen. Müffen sie nicht alle vom Schicksal des Rechtsanwalts Günther Joachim gewarnt werden, der als Anwalt des Reichsbanners zu Tode gefoltert wurde? Droht ihnen nicht das Schicksal des Rechtsanwalts Spiegel aus Kiel  , der von SA. in seiner Wohnung erschossen wurde? Das Schidjal des Rechtsanwalts Schumm, der in der Gefängniszelle er fchlagen wurde? Sehen sie nicht vor sich das Schicksal des Rechtsanwalts Dr. A. Weiner aus Chemnitz  , der von SA. verschleppt und erschossen wurde? Das Schicksal der vielen Rechtsanwälte, die in deutschen   Konzentrations lagern figen, weil sie Sozialdemokraten, Kommunisten, Pazififten oder Juden verteidigt haben? Das find teine unwahren Tendensmeldungen, wie sie aus unlanteren Gründen in der Auslandspresse verbreitet wurden", son: dern Meldungen, die durch das offizielle Wolffiche Teles graphenbüro, die Telegraphenunion und deutsche Zei: tungen bestätigt wurden.

Was die Stellung von Offistalvertetbigern betrifft, so weist Branting darauf hin, daß deren Bestellung von den Wünschen der Angeklagten unabhängig sei und das Ver­trauen der Angeklagten nicht voraussetze, was jedoch be­sonders in politischen Strafprozessen notwendig sei. Die öffentliche Meinung aller Länder mißtraue den Offt zialverteidigern in diesem Prozeß, um so mehr, als nach offiziellen Erklärungen sogar die Möglichkeit bestehe, die Verteidigung fommunistischer Angeklagter als Sympathiebeweis für den Kommunismus selbst zu ver­folgen.

Im weiteren schlägt Branting als ausländischer Vertet­diger für den Angeklagten Torgler   den englischen Rechts­anwalt Britt und den amerikanischen   Anwalt Says, für die angeklagten Bulgaren   noch namhaft zu machende bul­garische Anwälte, die der deutschen Sprache mächtig sind, vor und fragt den Reichsanwalt, ob er bereit sei, bie Zulassung dieser ausländischen Anwälte au unterstüßen. Branting verlangt menschenwürdige Be­handlung der Angeklagten und stellt fest, daß laut einer Anfrage im englischen Oberhaus der Angeklagte Torgler Tag und Nacht in Ketten gehalten wird. Eine gegenteilige Erklärung der deutschen   Regierung sei nicht erfolgt. Weiter­hin verlangt Branting nochmals sicheres Geleit für die 8eugen und Genehmigung zur Aussage für Beamte.

Schweizer   Verteidiger an das Reichsgericht

Zürich  , 81. Aug.( Inpreß.) Der hiesige bekannte Rechts­anwalt Dr. Rosenbaum- Ducommun wendet sich in einem Schreiben an den Präsidenten des deutschen   Reichsgerichts, in welchem er mitteilt, daß er gebeten wurde, sich als Ver teibiger ber im Reichstagsbrandprozeß Angeklagten Torgler, Dimitreff, Popoff und Taneff zur Verfügung au stellen. Rosenbaum erflärt sich bereit, die Verteidigung unentgelt­lich zu übernehmen, wenn einige Berteidigungsvoraus setzungen vorliegen. Diese sind: Die Angeklagten sollen ihre Verteidiger selbst bezeichnen können; den Verteidigern sollen sämtliche Akten zur Einsicht offenstehen; sie sollen jederzeit mit den Angeklagten ohne Anwesenheit Dritter sprechen können; die Angeklagten sollten hinsichtlich Ver­pflegung und Beschäftigung wte Untersuchungsgefangene be­handelt werden; endlich sollte ber Prozeß so geführt werden, wie dies Rechtsanwalt Branting in seinem befannten, an den berretehsanwalt gerichteten Schreiben gefordert hat.

London  , 29. Angust. Der Termin des mit großer Spannung erwarteten Ges genprozesse 8" über die Reichstagsbrandstiftung ist nuns mehr endgültig auf den 14. September festgelegt. Zum Tas gungsort wurde London   außersehen. Vor Beginn des Ges genprozesses" begibt sich eine Unterkommission des Unters fuchungsausschusses, der unter anderen die Rechtsanwälte Dr. Branting und Moro Giaffert angehören, in verschiedene Länder, um dort eine vorbereitende Prüfung von Dokumenten sowie vorbereitende Zeugeneinvernahmen durchzuführen. Die erste Reise der Unterkommission führt nach Amsterdam  .

Rätselhafter Tod

Wer hat den Arzt geprügelt?

Wien  , 31. August. In einer Budapester Nervenheilanstalt starb der 40jährige Arzt Dr. Adolf Bauer aus Kehl  , der auf der Rückreise von der Eröffnung der Weinwoche am Plattenses plößlich Anzeichen einer Geistesstörung zeigte und in die Budapester Heilanstalt gebracht wurde. Hier kam Lungenentzündung dazu und wenig später trat der Tod

durch Herzlähmung ein. Das alles vollzog sich in wenigen

Stunden. Bei der ärztlichen Totenbeschau wurden jedoch 20 bis 30 mehr oder weniger große Schlag. wunden und Kontusionen festgestellt, so daß die Obduktion keine volle Klarheit über die Todesursache brachte.

Dr. Bauer befand sich in einer größeren bayrischen Reise­gesellschaft, die den Plattensee   besucht hatte.

Man schreibt uns aus Nürnberg  :.

Freifahrt und freie Verpflegung

Die Naziblätter veröffentlichen zur Information ihrer Leser eine Abbildung der allein gültigen Fahrtausweise zum Reichsparteitag der NSDAP. in Nürnberg  ". Der ab­gebildete Ausweis trägt die Nummer 3000! Man fann daraus ermessen, wie es bei diesem Parteitag zugehen wird: in welcher Anzahl das braune Bonzengesindel in den vor­nehmsten Luxusautos zur Tagung der angeblichen Ar­beiter" partei herbeiströmt.

Schon seit einigen Wochen gehen die Mitteilungen darüber durch das Land, mit welch großartigem Aufwand die dies­jährige Tagung, die beileibe nicht der Aussprache, sondern nur der Feier" gewidmet ist, arrangiert wird: allein die Kosten für die Errichtung der Tribünen und Festhallen be­tragen vier bis fünf Millionen Mart.

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von

Das Geld hierfür stammt bitte, nicht lachen! der Reichsanstalt für Arbeitslosenversicherung und Ar­

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sprecher sollen die Stimmen der Oberbonzen in einer Verstärkung von 3000 Watt- aller Welt in die Ohren schreien.

Jeder Teilnehmer erhält nicht nur völlig freie Fahrt und freie Verpflegung. Er bekommt auch eine ganz neue Uni­form von besonderem Schnitt, ein Paar funkelnde braune Schaftstiefel, neues Lederzeug und einen Revolver  - direkt aus der Munitionsfabrik.

Zwar soll nach dem Parteitag der Revolver angeblich wie­jeder Teilnehmer als Geschenk behalten. Wer nach Nürnberg  der abgeliefert werden, doch die Uniform und die Stiefel darf darf, wird also doppelt belohnt, alle andern sind doppelt ent­täuscht. Die SA., weit entfernt, in diesem Parteitag einen Markstein ihrer Geschichte zu sehen, empfindet ihn als einen erneuten Betrug, den die Bonzen an ihr begangen haben.

beiterfürforge, weil der ganze Nürnberger   Bonzenparteis Das größte Blendwerk der Welt

tag unter dem Motto der Arbeitsbeschaffung abgehalten wird!

deutschen Volk au tun hat, erkennt man am besten, wenn Wie wentg dte Nürnberger   Zusammenkunft mit dem man die Liste der Ehrengäste" durchfieht: Bizekanzler v. Papen  , Graf Schwerin v. Krosigk, Elz   v. Rübenach, v. Epp, v. Killinger, v. Blomberg, v. Friedeburg  , v. der Decken, v. Hammerstein, v. Funk, v. Reichenau  , v. Vietinghoff, Ritter v. Leeb, v. Fritsch, Oberst v. Hindenburg  , Dr. Schacht, Her­30g Karl Eduard   von Sachsen- Koburg- Gotha, Fürst v. Für­stenberg, Fürst Ysenburg, v. Levezzow, Graf v. der Glotz, Frau Winifred Wagner  . Dazu kommen noch die hohen Diplomaten, die es sich nicht nehmen lassen wollen, die Heer­schau der Braunen Armee zu bewundern. Abgesagt haben hier allerdings unter anderm die Vertreter Belgiens  , Frankreichs  , Englands, Spaniens  , der Tschechoslowakei  , der Niederlande   und der Vereinigten Staaten   von Nordamerika  . Dazu kommen als weitere Ehrengäste" zahlreiche national­sozialistische Bongen, die beute in fetten Staatsanstellungen fizen; der Empfangschef ist hier Hitler   fann sich das sisen; der Empfangschef ist hier leisten ein Prinz senburg, ein gewiß geeigneter Re­präsentant der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter"- partei...

340 Sonderzüge sollen die Elite der SA. und SS. zur Demonstration nach Nürnberg   bringen. 25 neue Mikrofone sollen mehr als eine Woche fedes Geräusch in Nürnberg  aufnehmen und dem armen Radiohörer vermitteln. 20 Laut

Wird Hofer ausgeliefert?

Im Flugzeug nach Deutschland  ?

Bozen  , 31. Aug. Gauleiter Hofer und jene Männer, die ihn aus dem Gefängnis des Innsbruder Landgerichts befreit haben, find am Mittwochabend um 22 Uhr an der italienischen Grenzstation am Brenner anges tommen. Am Brenner wurde ein amtliches Protokoll aufs genommen. Darauf wurden fie in Begleitung von Polizei agenten nach Brigen bzw. Bozen   gebracht. Sofer hatte am rechten Snie eine Fleischwunde, die er durch die Schiffe bei der Verfolgung im Straftwagen erlitten hat. Wegen dieser Verlegung gestaltete fich der Uebergang über das Joch sehr schwierig und zeitraubend. Hofer mußte den größten Teil des Weges teils gestägt, teils getragen werden. Seine Ge= fährten find wohlauf.

Nach einer Bozener   Meldung der United Prek" hat die österreichische Regierung in Nom bereits den Antrag gestellt, den früheren Tiroler Gauleiter der Nationalsozialistischen  Partei, ofer, und seine Befreier aus zuliefern. Der Auslieferungsantrag sei mit der Begründung gestellt wor den, daß die gewaltsame Gefangenenbefreiung ein gemeis nes Verbrechen" sei und daß Hofer und seine Genossen als politische Flüchtlinge ein Asylrecht nicht beanspru chen tönnten.

Nach einer anderen Meldung soll Sofer bereits im Flug= zeug nach Deutschland   gebracht worden sein. Was man im Auto fand

Das von den Banditen verlassene Auto wurde von Gries nach Innsbruck   zurückgebracht. Man fand darin eine deutsche Handstielgranate, eine Eierhandgranate, vierundzwanzig Stück Revolvermunition und drei leere Pistolentaschen.

In einer Aftentasche fand sich ein internationaler Führers fchein auf den Namen Heinrich Schidh, Kufstein  , bann Fahrtansweise für Italien   und die Schweiz   und das Nazis mitgliedsbuch des Franz Hsfer.

Im Landesgericht haben die Banditen ein blutiges Bajonett und zwei Fläschchen mit Resten von Chloroform zurückgelassen.

Gegen den aus dem Innsbruder Gefängnis gewaltsam befreiten Gauleiter Hofer und seine Begleiter, ist ein Sted: brief erlassen worden. Gauleiter Hofer befindet sich zur Zeit im Krankenhaus zu Brixen  . Er ist bei der Verfolgung durch einen Schuß am Knie verwundet worden. Oesterreicher  

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aus Deuschland ausgewiesen? Berlin  , 81. August( Inpreß). Aus guter Quelle erfahren wir, daß das außenpolitsche Amt der NSDAP  . anregt, im Herbst etwa 85 000 Desterreicher aus Deutschland   auszu­weisen.

Während in der Hauptstadt des dritten Reiches", die Gr­ziehungsheime gesperrt werden, den unheilbaren Siechen der gleichen Stadt die ärztliche Behandlung versagt bleibt- um sie so aus der Welt zu schaffen, die Unterstützung der Arbeitslosen gekürzt oder ganz eingestellt wird, während zehntausende Gefangene in Konzentrationslagern als Zug­tiere verwendet werden, bereitet man in Nürnberg   das größte Feuerwerk vor, das die Welt je gesehen hat. 40 pyrotechnische Facharbeiter mit 300 Helfern sind an der Arbeit, um die Vor­arbeiten für dieses Theater durchzuführen. Riesige Gerüste aus Holz und Beton müssen erstellt werden, um das Feuer­werk in Szene zu seßen. Stolz verkündet die bürgerliche Presse, daß am 2. September an die 70 000 Explosivkörper die Nacht erleuchten werden, 1500 Pfund schwere Bomben zum Abschuß gebracht und 4000 Pfund Rotfeuer verbrannt werden. Wir zweifeln nicht daran; es wird ein Riesenfeuerwerk ent­stehen, aber wir wissen ebensogut. daß es in einigen Viertel­stunden zu Ende sein wird und mit ihm der Jubel und die Besteigerung aller jener, die sich an dem Hitlerspuck ergößen werden. Bleiben aber wird die Not des deutschen   Volkes, bleiben die Qual der Gepeinigten in den Gefängnissen und Konzentrationslagern Deutschlands  , bleiben die Knechtschaft, in der das deutsche   Volk lebt. Mag das Feuerwerk die blinden Fanatiker des dritten Reichs" in Ekstase versetzen, eben ihnen werden Millionen zähnefnirschend derer gedenken, die den Hunger der Massen durch ein Feuerwerk, das Millionen kostet, vergessen zu machen versuchen.

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Literaraten, Profefforen und Philosophen sich nach Rußland  begeben möge, damit der Wunsch des russischen Voltes, wie­der von französischer Kultur durchdrungen zu werden, er­füllt werden könne. Für die französische   Denkungsweise er öffne sich hier eine ungeheure Möglichkeit.

Blut fließt im Osten

Schwere Kämpfe in Mittelasien

Simla, 31. Ang.( Renter). Die schweren Kämpfe, die schon vor einiger Zeit zwischen einigen Völkerstämmen Turs teftans getobt haben, scheinen nach hier eintreffenden Mel dungen wieder auzuleben. Kirgisische Horden haben sich durch einen Ueberfall des alten Stadtteils von Kaschgar   bemäch tigt. Dabei fam es zu heftigen Feuergefechten, denen nach den bisherigen Schäzungen ungefähr 50 Menschens leben zum Opfer gefallen sein sollen. Die Bes völkerung hat sich aus Alt- Saschgar in die neuen Stadtteile geflüchtet. Man fürchtet, daß die Kirgisen in den von ihnen besetzten Stadtvierteln schwere Plünderungen vornehmen werden.

Das Neueste

Der Präsident der Regierungskommission des Saargebies tes, Herr Knox, wird am tommenden Sonntag seinen regelmäßigen Jahresurlaub antreten; er wird durch den finnischen   Vertreter, Herrn Dr. Ehrnroth, vertreten werden.

Wie Havas aus Buenos Aires   berichtet, verlantet aus Comodoro Rivadavia  , daß sich an Bord des Petroleums dampfers Santa Cruz eine Explosion ereignet hat, bei der pier Mann der Besagung ums Leben kamen und zehn vers lekt urden.

Das Journal glaubt zu wissen, daß im Verlaufe des hens tigen Rabinettsrats der Zeitpunkt des Wiederzusammens tritts des französischen   Parlaments auf den 10. oder 17. Ofs tober festgesetzt werden dürfte.

Der Matin" tändigt in einer Meldung aus Nancy   ums fangreiche Kavalleriemanöver an, die sich vom 9. bis 12. September in der Gegend des Truppenübungsplages von Mailly abspielen werden. Es nehmen daran acht Kaval lerieregimenter sowie Artillerieeinheiten teil. Alle Kavals Ilerieabteilungen werden teilweise motorifiert sein, und die Manöver sollen insbesondere dazu dienen, die Rolle der motorisierten Ravalerie als Dedungstruppe, als Kampfs einheit und als Verfolgungstruppe zu prüfen.

Oesterreich   weist Flüchtlinge aus ben". Das soll natürlich heißen, daß Eltern und Kinder ters

Wien  , 81. August. In den letzten Tagen hat die Polizei einer Anzahl reichsdeutscher Emigranten Ausweisungs­befehle zugestellt. Es handelt sich durchweg um Personen, bie fein entsprechendes Vermögen oder Ein­tommen nachweisen können. Man will offenbar ver­meiden, daß sie sich hier ansässig machen und der öffentlichen Wohltätigkeit zur Last fallen. Die Betroffenen wurden nicht in Polizeigewahrsam genommen, sondern ihnen wird eine bestimmte Frist gestellt, innerhalb deren sie Desterreich ver­laffen müssen.

Frankreich  - Rußland

Herzliche französische   Stimmen

Paris  , 1. Sept. In der franzöfifchen Preffe mehren sich seit der Reise Herriots nach Sowjetrußland die russen­freundlichen Artikel. So verlangt die Zeitung Ere Nou­velle" heute, daß eine Kommission französischer" Gelehrten,

Aus Berlin   wird gemeldet: In Großberlin hat eine Maffentlucht aus den weltlichen Schulen eingefegt, allein in Neukölln find von elf weltlichen Schulen acht aufaelöst wors rorisiert wurden, chriftliche" Schulen zu besuchen. Blättermeldungen ans Vrag zufolge, wurden bisher bet der Untersuchung in der Mordiache Lessing 20 Personen vernommen, jedoch größtenteils wieder auf freien Fuß ges jekt.

Wegen kommunistischer Propaganda und versuchter Zels lenbildung innerhalb der Armee verurteilte das Gericht in Sofia   fünf Personen zum Tode.

Der Rustand Lord Grey& ist sehr bedenklich.

Die fommunistische Humanite" in Paris   veröffentlicht einen Auszug aus dem Brief eines französischen   Soldaten in Maroffo, der erklärt, die Fremdenlegion habe bei den letzten Rämpfen folgende Berlufte au verzeichnen gehabt: 140 Tote und 28 Berwundete. Bei Tirze hätten Dissidenten am 1. Mai ein Bataillon Fremdenlegion und eine Kompas nie eingeborener Reiter aufgerieben.

Wie aus Deffan gemeldet wird, soll zur Entlastung der trationshäftlinge geschaffen werden. Das Lager wird höchfts Gerichtsgefängnisse ein Uebergangslager für die Konzens wahrscheinlich in Roßlau   errichtet werden, wo ein früheres der SPD.   gehöriges Grundstück beschlagnahmt worden it