Das Denkmal von Dinant  

Kampf um eine Inschrift

Man weiß, daß sich ein Ausschuß gebildet hat, um in Dinant   ein Denkmal zu errichten, das dem Gedächtnis der von der deutschen   Soldatesfa im August 1914 erschossenen Zivilisten geweiht sein soll. Die öffentliche Meinung in Bel­ gien   hat einstimmig die Schaffung dieses Denkmals gebilligt. Der Architekt Damman und der Bildhauer de Spete haben ein prachtvolles Modell angefertigt, das Zustimmung fand. Ueberdies hat man Mittel gefunden, um der Anregung des großen amerikanischen   Architekten Whitney Warren   zu entsprechen, nämlich dem Ganzen die berühmte Inschrift ein­zufügen, die der Rektor Ladeuze von der Universität Löwen zurückgewiesen hat:" Furore teutonico diruta".( Durch deutsche Wut vernichtet.)

Aber der Ausschuß ist seit mehreren Wochen Gegenstand der dringendsten Aufforderungen von seiten der Regierung gewesen, damit er auf den Teil des Denkmals verzichte, der die Inschrift trägt. Vor allem der Graf von Broque­ville, der Ministerpräsident, hat selbst einen Schritt unter­nommen und die Staatsräson ins Feld geführt, um zu ver­hindern, daß in Dinant   an den deutschen   Furor erinnert werde. Der Gouverneur der Provinz Namur und dann ein Beamter des Rabinetts des Grafen von Broqueville   haben

Das Danzig

Brill in Schutzhaft- Was

erklärt, daß das Denkmal ein Wert der Pietät und der Er sagt der Völkerbund?

innerung an die unglücklichen Opfer sein müsse und nicht eine Offenbarung des Hasses.

Diese Haltung der Regierung wird sehr verschieden auf­gefaßt und die Angelegenheit scheint, vom innerpolitischen Standpunkt Belgiens   aus gesehen, nicht leicht geregelt wer­den zu können. In der Tat, so schreibt der Korrespondent des " Temps", wenn die Haltung der Spizen der katholischen Universität Löwen sich vor einigen Jahren noch, in der Periode der Politik von Locarno   begreifen ließ, so wird heute die Haltung der belgischen Regierung im Augenblick, wo die Führer des dritten Reichs" eine alldeutsche und friegerische Politik treiben, nicht verfehlen, als Beweis der Schwäche und der Furcht ausgelegt zu werden. In den in dustriellen und Gewerkschaftskreisen Walloniens   wendet man sich schon gegen die Aufrechterhaltung des deutsch  - belgischen Vertrages von 1924, der so schädlich für die belgische In­dustrie ist und man protestiert gegen die Stellungnahme der Brüsseler   Regierung in der Martfrage und in einigen anderen Angelegenheiten, deren Reglung fie besser einige Festigkeit gegen den Deutschen   gezeigt hätte.

Mowrer in Lebensgefahr!

Was heute einem angesehenen Journalisten in Hitler- Deutschland passiert ist...

London  , 7. September 1938.( Eig. Bericht.) Vor wenigen Tagen hat der Präsident der Vereinigung der ausländischen Journalisten Deutschlands  , Edgar A. Mowrer  , Hitler- Deutschland plöglich verlassen müssen. Die Sintergründe dieser fluchtartigen Abreise Mowrers haben jetzt die Time 8", das ofizielle Organ des Auswärtigen Amtes, und die Morning Post", das größte tonservative Organ Englands, enthüllt: Der deutsche   Geschäftsträger in Bashington hat dem amerikanischen   Staatsdepartement era clärt, daß mit einem eventuellen Mord= anschlag gerechnet werden müsse und daß er für die persönliche Sicherheit Mowrers feine Gewähr mehr übernehmen könne!

Presseverbandes! Was war geschehen?: Der deutsche   Ge­schäftsträger in Washington   hatte dem amerikanischen  Staatsdepartement erflärt, daß Hitler- Deutschland für die persönliche Sicherheit Mowrers feine Ge währ übernehmen tönne. Der ungewöhnliche Hin weis auf einen eventuellen Mordanschlag, schreibt die Mor­ning Post", muß von seiten einer Regierung, die über eine unbegrenzte Polizeigewalt verfügt, doppelt über­raschen!

Mowrers Tatsachen

Mowrer  , Korrespondent der Chikago Daily News", hat sich bei den Nazis durch sein Buch Deutsch­ Land   stellt den Zeiger zurück" unbeliebt gemacht. Deshalb stellte schon im März die Naziregierung an die Ver einigung der ausländischen Journalisten die Forderung, daß fie ihren Präsidenten Mowrer zum freiwilligen" Rücktritt bewegen solle. Die Antwort darauf seitens der ausländischen Journalisten war eine schallende Ohrfeige: Die Er= pressung wurde abgelehnt und Mowrer mit Einstimmigkeit in seinen Funktionen er­neut bestätigt!

Als Anfang August der Berliner   Korrespondent der Neuen Freien Preffe", Dr. Goldmann, in Ber­ lin   verhaftet wurde, bot sich der hochherzige Edgar E. Mowrer sofort an, aus der Präsidialstelle im Berliner Verband der auswärtigen Presse auszuscheiden, falls die Reichsregierung den fast 70 Jahre alten und herzleidenden Dr. Goldmann freilasse. Die Naziregierung der Geiselpolitit ging auf diesen für sie fennzeichnenden Vorschlag ein und Mowrer wollte nach der Freilassung Goldmanns am 12. September Berlin   verlassen.

Statt dessen hat er bereits am 8. September Berlin   ver­lassen drei Tage vor der anberaumten Abschiedsfeier des

-

Was die Nazipresse nicht berichtet:

daß der Polizeisekretär Wetswange vom ftaatlichen Polizeiamt Solingen   am 10. August nach dem Ronzen trationslager Papenburg   überführt wurde;

daß die SS. von Duisburg- Hamborn von der Regierung zwei Limousinen( Marken: Opel und Stöwer) geliefert bekam;

daß troz mehrfacher Reklamationen keine dieser Limous fiuen zurückgegeben wurde;

daß der Arbeitsdienstfreiwillige Friedrich Seim vont Dortmund Marten am 27. August von einem Stahl helmer mit einem Messer schwer verletzt wurde;

daß der SA.- Mann Friz Meleski von Dortmund  am 27. August während einer Schlägerei zwischen Stahl­helmleuten und SA.- Männern schwer verlegt wurde;

daß diese schwere Schlägerei wegen Nichterwiderung des Hitlergrußes ausbrach;

daß am 27. August in Köln Merheim   der Arbeiter Julius Decker von dem SA.- Mann Baumgarten durch Kepfschuß tödlich verlegt wurde;

I, I. Artur Brill, einer der führenden Vertrauensmäna ner der Danziger Sozialdemokratischer   Partei, ist dieser Tage zum zweiten Mal in Schutzhaft genommen worden. Als Ab­geordneter des Volkstages genießt Brill die Immunität. Nichtsdestoweniger wurde erst nachträglich an den Volkstag der Antrag gerichtet, die Verlegung der Immunität zu ae­nehmigen.

Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Verhängung einer Schutzhaft gegen die Danziger Verfassung, insbesondere ihrem Artikel 62, widerspricht. Die Debatte im Boltstag ließ darüber keinen Zweifel. Selbst der ehemalige deutschnatios nale Senatspräsident( Regierungschef) Danzigs  , Dr. Ziehm, ein erbitterter Gegner der Sozialdemokraten, mußte ers flären:

Nach der Danziger Verfassung darf kein Abgeordneter ohne Genehmigung des Volkstages in Haft genommen werden. Wenn ich meine Stimme erhebe gegen den An­trag des Senats, dann wird man mir nicht den Vorwurf machen können, daß es aus politischer Sympathie für die Sozialdemokratie geschieht.

Ueber dem politischen Empfinden aber steht die Gerechtig feit.

Der Regierungsvertreter habe im Ausschuß gesagt, daß der Grund zur Verhaftung des Abgeordneten Brill in sei­nem eigenen Interesse gelegen habe. Das Interesse des Abgeordneten liege nicht in seiner Verhaftung, sondern in seiner Entlassung. Wenn der Regierungsvertreter dann auch erklärt habe, daß der Abgeordnete Brill wegen des Verteilens verbotener Flugschriften verhaftet worden sei, dann wäre richterliche Untersuchungshaft wegen eines strafbaren Delifts am Blaze gewesen. Der Antrag des Se nats aber laute auf Durchführung der polizeilichen Ver wahrung. Die Erklärungen des Regierungsvertreters fön nen wohl nicht die Meinung des Senats sein. Die Ber haftung des Abgeordneten Brill verstoße ganz offensichtlich gegen die Verfassung. Wenn der Abgeordnete Drill fich strafbar gemacht habe, dann solle das richterliche Verfahren gegen ihn durchgeführt werden. Oberstes Gesetz für uns alle sei die Gerechtigkeit. Die Verfassung sei in Danzig  unverändert und auch die Behörden hätten die Verfassung zu achten. Der Freistaat müsse Schaden nehmen, wenn die Berfassung außer acht gelassen werde."

Die Nazimehrheit stimmte nichtsdestoweniger dem Regie­rungsantrag zu. Artur Brill bleibt also weiter in Schutz­baft".

Als Rache für das mannhafte Eintreten Dr. Ziehms für das Recht wurden in den Parteibüros der Deutschnationalen Partei in Danzig  , sowie in den Privatwohnungen einiger ihrer Parteigenossen Hausdurchsuchungen vorgenommen. Die amtliche Mitteilung sagt, daß Mitteilungen über eine gegen die Behörden gerichtete Propagandatätigkeit der Deutschnationalen eingegangen seien, und fährt unverblümt

fort:

Diese positiven Mitteilungen wurden noch durch die offene Oppositionsstellung, die der Abgeordnete Dr. Ziehm im Volkstage anläßlich der Beratung über die Aufhebung der Immunität des sozialdemokratischen Abge­ordneten Brill einnahm und gegen die aus verfassungs­rechtlichen Gründen nichts unternommen werden kann, noch besonders unterstrichen."

Die Danziger Verfassung und Rechtsordnung aber unters teht der Garantie des Bölterbundes!

Lebt van der Lubbe noch?

Wenn Torgler wirklich zum Tode verurteilt würde..."

P. B. Es ist still geworden um ihn in Deutschland  . Wäh rend die Welt von ihm spricht, sehr genau unterrichtet durch die Lebensschilderung, die das Braunbuch" von ihm gegeben hat, sorgt das Hitlerregime in Deutschland   dafür, daß sein Name nicht mehr genannt wird. Ist van der Lubbe, das Halbblinde Opfer der eigenen Ruhmsucht und der zynischen Pläne Görings, noch am Leben? Wird er am Leben bleiben, bis es zur Verhandlung kommt? Wir begreifen zu gut, daß dieser Kronzeuge" seinen Auftraggebern etwas unzuver­lässig erscheint. Man kann nie wissen, in welcher Weise ein Mann wie van der Lubbe, der leicht beeinflußbar, aber un­selbständig im Denken erscheint, sich am Tage der Berhand­lung verplappern wird. Wäre es nach Göring   gegangen, so hinge allerdings dieses Opfer längst: ein toter van der Lubbe wäre ein sicherer Zeuge als ein lebender. Wenn es nach ihm gegangen wäre, sagte Herr Göring am 2. März in seiner Rede in den Tennishallen, dann wäre der Beweis für das Vorhandensein des Attentäters schon dadurch gegeben, daß der Attentäter gegenüber dem Reichstag   am Galgen hinge". So etwa hatten die Herren sich das gedacht. Aber die Welt­öffentlichkeit, die sich keinen Augenblick täuschen ließ, machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Sie mußten diesen monströsen Prozeß in Leipzig   ansetzen nicht mehr, um zu beweisen, daß Torgler   den Reichstag   angesteckt habe, als vielmehr den Versuch zu unternehmen, der Welt vorzu­machen, daß jedenfalls nicht sie selbst diese verbrecherische Provokation veranlaßt hätten. In dieser Hinsicht sind sie wiederum gestört worden durch die eraften Feststellungen des Braunbuches", die die Welt mit den wahren Tätern und ihren Motiven bekannt gemacht haben. Die Welt wird das

-

prüfen, auf wessen Geheiß van der Lubbe den Reichstag an­zündete und in welcher Gesellschaft er sich befand.

Bezeichnend für die öffentliche Meinung Englands in bezug auf den Prozeß gegen die Reichstagsbrandstifter" in Leip­ zig   ist ein sehr ausführlicher Artikel der Sunday Referee", in dem unter anderem folgendes ausgeführt wird:

-

-

Der Prozeß ist eines der schlimmsten Verbre chen in der Geschichte der Justiz schlimmer noch als die infame Sacco- Vanzetti- Affäre. In Leipzig   werden die wahren Verbrecher als Ankläger auftreten, und unter ihnen wird Göring   sein, der Morphinist, der Mann, der in Wahrheit die Brandstiftungsarbeiten dirigierte. Und dort- auch auf der Seite von Gesetz und Ordnung" wird Göb bels stehen, dessen krantes Hirn diesen Plan ausgeheckt hat. In der Anklagebank wird Ernst Torgler   fizzen der Haupts gegenstand des Nazihasses. Die Bulgaren   und van der Lubbe find bloß Garnierung; aber auch fie mögen zum Richtblock schreiten müssen, um Torglers Hinrichtung zu rechtfertigen. Denn diese Nazis find schamlos. Sie find ohne Moral. Der Parallel- Prozeß, der gleichzeitig mit der Leipziger   Farce von einer Körperschaft internationaler Juristen geführt wird, wird Torgler   und seinen Mitgefangenen nichts nügen, wenn nicht die zivilisierten Regierungen Deutschland   warnen, daß ein Justizmord nicht geduldet werden wird... Wenn Torg= ler zu Tode verurteilt wird, wird ein Fleckchen nicht nur auf Deutschlands   Ehre sein, sondern auf der Ehre einer jeden zivilifierten Regierung."

abgefartete Spiel in Leipzig  , wo nicht die Wahrheit gefun- Die französischen   Sozialisten den, sondern vertuscht werden soll, als das nehmen, was es ist: Rückzugsmänöver und Verschleierungskünfte. Nur ein Forum unabhängiger Juristen vermag die Wahrheit festzu­stellen. Werden sich in Leipzig   unabhängige" Juristen fin­den? Eine solche Frage stellen heißt die Methoden des Hit­Terismus völlig verkennen. Die Internationale juristische Kommission, die Anfang September in Paris   tagte, stellte fest, daß von einer Unabhängigkeit der deutschen   Verteidiger vor dem Leipziger Gerichtshof keine Rede sein könne, da die Verteidigung von Kommunisten als kommunistische Be­tätigung verfolgt werde.

Das Forum wahrhaft unabhängiger Juristen wird sich vielmehr in London   am 14. September zusammenfinden und

Paris  , 7. Sept. Der ständige Verwaltungsausschuß der sozialistischen   Partet hat mit sämtlichen gegen drei Stimmen ein Manifest gegen den Krieg in Marokko  angenommen und außerdem beschlossen, die Parteimitglieder, die an der sogenannten ,, neufaschistischen" bzw. neu­sozialistischen" Kundgebung von Angouleme  teilgenommen haben, vor den Verwaltungs­rat der Partei zu zitieren, der am 4. und 5. November zu­sammentritt. Weder der Führer der französischen   Sozialisten. Leon Blum  , noch seine Gegner, Marquet und Renaudel, wohnten der Sigung bei, in der dieser Beschluß gefaßt wurde.

BRIEFKASTEN

F. M., Nancy  . Ihr Paket ist angekommen. Sie können auch die nächsten Sendungen und Briefe genau so adressieren. Der Ge­schäftsführer der Volksstimme" ist auch Geschäftsführer der Deut schen Freiheit" und ist für beide Unternehmen allein zeichnungs­berechtigt. Es war nur ein Versehen, daß ein Briefbogen der " Volksstimme" benutzt wurde. Besten Gruß!

Bon einem Gönner" in Bern  . Ihren Brief haben wir erhalten. Dank für den Gruß auf dem Umschlag, den infolgedessen die schwei­ zer  , die französische   und die saarländische Post leichter lesen fonnte. Sie werden Ihre Einsendung bald gedruckt sehen.

Dr. H. Ascona  : Aus einer vor einigen Tagen von uns ver öffentlichten Buschrift scheint hervorzugehen, daß behördliche Schwie. rigkeiten gegen die Verbreitung des Braunbuchs" bestehen. Die Gründe sind uns unbekannt. In andern Ländern, Deutschland  natürlich ausgenommen, ist das Braunbuch" zu haben.

Feichout. Besten Dank! Wird gern veröffentlicht. Mit St. stehen wir in Verbindung.

N. A., Frankfurter Zeitung  ". Wollen Sie nicht endlich aufhören, Ihrer Leserwelt über Ihre Seelenzustände etwas vorzujammern? Nur Sie bilden sich noch ein, es bestehe ein 8wiespalt" in Ihnen. Sie sind nicht mechanisch gleichgeschaltet: Sie sind Nationalsozia list. Haben Sie doch endlich den Mut, sich zu Ihrem Führer zu be­tennen. Die Frankfurter Zeitung  " wird sich auch damit abfinden. Ein Blatt mehr oder weniger braun uniformiert, was macht bas in diesem Deutschland   noch aus? Nur nicht mehr zögern, Herr R. K. ,, SA. marschiert...", und Sie dürfen hinterhertrotteln. Werden Ste felig!

Dr. S., Luzern  . Sie bezeichnen die wiederholten Eingaben der Soarpresse gegen die Beschränkungen der Pressefreiheit" an ber Saar   als eine unverschämtheit und hoffen, daß die Herren in Genf  gehörig heimgeleuchtet werden. Sie sollten erst einmal lesen, was diese Vertreter des Geisteslebens" sich täglich in ihren Zeitungen leisten. Nicht nur, daß sie im Auftrage der deutschen   Regierungs­stellen, die sie aushalten, alles an ausländischen Pressestimmen fälschen, was ihnen zwischen die gleichgeschalteten Finger kommt: chwindel auch über das Reich verbreiten sie nur die amtlichen meldungen. Dabei weiß jeder der Herren, rie 8 in Wirklichkeit aussieht. In ihrer jüngsten Eingabe an den Völkerbund etften fich diese Vorkämpfer der Rechtssicherheit" auch eine üble Tenunzi tien der politischen Emigranten. Welche moralische Qualitäten die Forte Schriftleiter an der Saar   dazu hat, möge aus Folgendem ersichtlich fein: Die Saarbrücker Zeitung  " brachte gehorsam die M. Idung ihrer vorgefesten Berliner   Regierungsstellen, daß ein in Saar­ brücken   lebender Emigrant an ausländischen Sendern gegen Deutschland   gehezt habe. Der Emigrant, der von den Banditen des Neichskanzlers halb tot geschlagen worden war, suchte die Redak­tion auf, um eine Berichtigung zu erbitten. Er hat Deutschland   nie verlassen und hat nie an einem Rundfunksenber gesprochen. Zwar wurde er mit Heuchlerischer Söflichkeit empfangen unb bie Berich titung wurde ihm zugesagt. Bisher fonnte man sie aber mit der Lupe nicht entdecken. Und so etwas wagt, fich an die Weltöffentlich­feit zu wenden.