Die hundert Mark des Führers Sinkender Verbrauch

Aus der Zeit, da die ,, Bonzen" herrschten

Ein Leser schreibt uns:

nommene

-

-

In der Dienstagnummer der Deutschen Freiheit" vom 29. August las ich die rührselige der Tremonia  " ent Geschichte, in der erzählt wird, wie Adolf Hitler  , der gute, leutselige Landesvater, dem Führer eines katholi­schen Jugend- Ferienlagers in den bayerischen Bergen 100 Mart schenkte. Unwillkürlich mußte ich mich dabei an einen Vorfall erinnern, der mir aus meiner Arbeit als Leiter eines Kinderfreunde- Ferienlagers passierte.

Wir rüsteten für ein großes Zeltlager, das die Kinder­freundeabordnungen verschiedener Länder für einige Wochen in ernster sozialistischer Schulungsarbeit, aber auch zu frohem Spiel und guter Erholung an der See aus den Städten herausführen sollte. Weil wir unseren Kleinen einen Vor­geschmack von den Dingen geben wollten, die sie im großen Ferienlager erwarten durften, schufen wir ein kleineres Zeltlager in der Nähe unserer Stadt, das für acht Tage jene Kinder aufnahm, die für das große Lager vorgemerkt waren. Sie sollten hier das Zeltlagerleben fennen lernen.

Unser Probelager war acht Tage lang die Sensation für das kleine Dorf, in dessen Nähe wir unsere Zelte aufge­schlagen hatten, und blieb acht Tage lang das Wanderziel vieler Parteigenossen, aber auch behördlicher Vertreter aus der Stadt. An einem Sonntag stellte sich hoher Besuch" ein. Es kam eine Abordnung der sozialdemokratischen Land­tagsfraktion, mehrere Stadträte, sogar der Oberbürgermeister ließ sich sehen. Wir veranstalteten einen festlichen Empfang für unsere Gäste. Die Jugend zeigte ihnen im Spiel, aber auch bei ernster Arbeit, wie sie sich in guter Gemeinschaft und Kameradschaft sich bemühte, sozialistisches Gedankengut in die Praxis umzusetzen. Es wurden Ansprachen gehalten und über uns und unsere Arbeit ein Sack voll guter Wünsche ausgeschüttet. Zum Schluß ließen wir die Genossen aus der Stadt auch an unserem gemeinsamen Mittagsmahl teil­nehmen.

Die Stunde des Abschieds rückte näher. Viele Freunde hatten schon das Lager verlassen. Ganz zum Schluß verab­schiedete sich einer unserer beliebtesten Landtagsabgeordneten von mir. Er nahm mich beiseite, drückte mir einen 50- Marf­Schein in die Hand, rief mir der ich etwas verdugt da­stand noch ein herzliches" Freundschaft" zu und nahm seinen Weg hinunter zum Dorf.

-

Eine ganze Weile betragtete ich den Geldschein. Ich wußte, dieser Genosse verdiente als Buchdrucker nicht viel mehr als jeder andere Arbelter auch. Seine Landtagsdiäten waren gering. Etwa zweihundert Mark im Monat. Da er seine Auslagen für die Parteiarbeit alle selbst bestritt, konnte er davon wohl kaum etwas erübrigen. Fünfzig Mark, das war mehr als ein Wochenlohn. Ein freudig gebrachtes Opfer für eine Bewegung, deren lokaler Rassenbestand kaum durch

Selbst die amtlichen deutschen   Berichte lauten sehr gedämpft

Konjunkturforschung erschienen. Wenn man alle Hoffnungen Dieser Tage ist der Vierteljahresbericht des Instituts für und Aussichten, mit denen jongliert wird, beiseite läßt, fommt man zu dem Ergebnis, daß nur die Rüstungs­industrien einen entscheidenden Auftrieb erfahren haben. Nicht verbergen kann der Bericht, daß die Kaufkraft der Bevölkerung feineswegs gestiegen, sondern weiter gesunken ist. Das straft alle die Siege" in der Arbeitsschlacht Lüge. Die Senkung des Verbrauchs ist ein untrügliches Zeichen für die Verschärfung der Wirtschaftskrise.

Im einzelnen besagt der Bericht:

Ein Gesamtüberblick über die deutsche Landwirtschaft zeigt, daß sich die Lage zunächst nur wenig verändert hat. Ge­sunkenen Getreidepreisen stehen erhöhte Erlöse für Vieh und insbesondere tierische Produkte gegenüber. Die Aussich= ten dagegen haben sich infolge weitreichender Regierungs­maßnahmen entscheidend gebessert. Besonderes Gewicht legt das Institut auf die Feststellung, daß der Ausgleich zwischen Ackerbau und Viehzucht energisch in An­griff genommen worden ist.

Auf industriellem Gebiet ist bemerkenswert, daß der jahreszeitliche Rückgang im Steinkohlenbergbau diesmal früher zum Stillstand gekommen ist, und der jahres­zeitliche Wiederanstieg im Braunkohlenbergbau früher ein gesetzt hat als in den letzten Jahren. Die Steigerung des Brennstoffabsatzes über dem Vorjahresstand beruht zum guten Teil auf Lagerauffüllung des Play: handels, der u. a. den bisher unentschiedenen Kampf zwischen dem Aachener und dem Ruhrsyndikat benutzte, um sich billig mit Hausbrandkoks einzudecken. Infolge dieser Lagereindeckungen wäre es auch denkbar, daß die im Oktober und November zu erwartende Saison steigerung des Hausbrandabsazes sich diesmal schwächer ausprägen wird als son st.

Symptomatisch für die Lage der eisenschaffenden Industrie ist die Tatsache, daß sich die Inlands­versorgung mit Eisen von Januar bis Juli um 38 Proz. erhöht hat. Sie war um die Jahresmitte mindestens ebenso groß wie vor Ausbruch der Kreditkrise 1931.

Zunahme des Vertrauens, Steuerfreiheit für Ersazinvesti­tionen und andere Momente ließen den inländischen Auftragseingang der Maschinenindustrie, der Maschinenindustrie,

erreicht hatte, auf 47,4 Prozent im Juni d. J. ansteigen. der im Juni 1932 nur 24,8 Prozent des Standes von 1928 Gleichzeitig fant freilich der ausländische Auftragseingang des Maschinenbaues von 51 auf 33,3 Prozent, so daß sich der gesamte Auftrags­eingang nur von 35,4 auf 41,7 Prozent erholen konnte. Die Exportaussichten der Maschinenindustrie werden günstig beurteilt.

unt=

In der Bauwirtschaft waren Anfang August ebenso viel Arbeiter beschäftigt wie 1931. Trotz des Tiefstandes der gewerblichen Bautätigkeit hat sich die leichte Belebung im Hochbau, insbesondere im Woh­nungsbau fortgesetzt. Der Tiefbau konnte durch den Fort­gang der Arbeitsbeschaffung seinen Beschäftigungs­grad nachhaltig steigern. Insbesondere hier wird bis zum Herbst mit einem Anstieg gerechnet. Von dem alten 1- Milliarden- Programm dürfte zur Zeit faum die Hälfte erledigt sein, und im Juni sind weitere Mittel von 1 Mil­liarde RM. für Arbeitsbeschaffungszwecke bereitgestellt worden. Ueberdies werden durch die Schaffung der Auto­bahnen, für die 2 Milliarden vorgesehen sind, etwa 300 000 Arbeiter für fünf Jahre beschäftigt werden.

Aus dem großen Gebiet der Verbrauchswirtschaft hat die Textilproduktion den Stand vom Frühsommer 1931 erreicht und die Baumwollspinnerei sogar ihre Höchstleistung von 1927 überschritten. Allerdings ist die Produktions­steigerung stärker als die Zunahme des Einzel­handelsabsages. Sie dürfte also zum guten Teil auf Lagerein dedungen beruhen, die durch die 12prozentige Verteuerung der Textilrohstoffe ausgelöst sein mag. Im Einzelhandel

hat sich zwar die finanzielle Lage der Betriebe fortschreitend fonfolidiert, die Umsätze lagen aber im zweiten Quartal noch um 7,2 Prozent für das ganze erste Halbjahr fogar noch um 11 Prozent unter dem Vorjahresstand. Im Bekleidungs­und Möbelhandel haben freilich auch die Mengenumfäße etwas zugenommen. Wenn diese beiden Gruppen sich günsti ger entwickelt haben als der Lebensmittelhandel, so ist zu beachten, daß die Bedarfsst auung sich in den größeren Gegenständen des elastischen Bedarfs stärker ausgewirkt hat, als im täglichen Nahrungsbedarf.

Item: für den täglichen Nahrungsbedarf bleibt immer weniger verfügbar. Auf deutsch  : man darbt und hungert.

Holländische Stimmen

eine dreistellige Zahl ausgedrückt wurde. Das war vi.l, was Hitlerias Wintersorgen

uns der Genosse schenkte. Viel für uns, viel aber auch für ihn.

Als ich einige Tage später wieder in die Stadt zurückam, versuchte ich, unserem Redakteur klar zu machen, daß man darüber unbedingt etwas in der Zeitung schreiben müsse. Da kam ich aber bös an. Man warf mich nicht gerade hinaus, aber man bedeutete mir, daß über solche Dinge in der Zeitung nicht geredet werde.

Nun schenkte Adolf Hitler  , heute bestimmt mehrfacher Millionär, einem fatholischen Jugendführer 100 Mart. Alle Zeitungen in Deutschland   berichteten darüber. Der gleichge­schaltete Zeitungsleser staunt ehrfürchtig das Bild seines leutseligen Bolfskanzlers" an.

Mein Buchdrucker und sozialdemokratischer Landtagsabge­ordneter aber büßt im Konzentrationslager seine marristische Gesinnung und die örtliche Nazizeitung nennt ihn einen Bonzen".

Absturz

In der Ausfuhr von Spielwaren nach Amerika  

v. Die deutsche Spielwaren ausfuhr nach den Ver­ einigten Staaten   zeigt im laufenden Jahr eine äußerst unbefriedigende Entwicklung. Die sonst stets in den Monaten Juni und Juli schon in vollem Gang befindlichen Vorbereitungen für das Weihnachtsgeschäft, das einen faijonmäßigen Höhepunkt im Spielwarenabsatz darstellt, haben in diesem Jahr überhaupt erst im Juli und auch dann nur in bescheidenem Umfang eingesetzt. Folgende Tabelle, in der die diesjährige Ausfuhr von Spielwaren und Christbaumschmuck nach Amerika   mit den an sich schon ungünstigen Vorjahrsergebnissen verglichen ist, läßt den Niedergang des amerikanischen   Geschäfts der deutschen   Spiel­zeugindustrie deutlich in Erscheinung treten. Ausfuhr nach USA  . in Doppelzentner: 1931: 3352 1932: 1401 1933: 870 1981: 5099 1932: 2891 1933: 785 1981: 8573 1932: 5591 1933: 2127 1931: 25 168 1932: 21 842 1933: 11 062

Mai

Juni

Juli

7 Monate

Die Schrumpfung des amerikanischen   Geschäfts fällt für die deutsche Spielwarenindustrie um so mehr ins Ge­wicht, als sie im laufenden Jahr auch in Großbritan= nien, dem neben den Vereinigten Staaten   wichtigsten Er­portmarkt, einen wenig befriedigenden Absatz zu verzeichnen hat. Die Ausfuhr nach England war in den ersten sieben Monaten mit insgesamt 14 851 dz um 5021 dz oder 25 Prozent geringer als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Ausfuhr nach Holland  , das in der Rangordnung der Aus­landmärkte an dritter Stelle steht, ist dagegen im Vergleich zum Vorjahre" nur" um 8 Prozent von 10 615 auf 9788 da zurückgegangen, wobei noch erwähnt sei, daß sie in

Het Volt" schreibt u. a.:

Gegen Hunger und Kälte wird der neue Nationalismus in Deutschland   wahrscheinlich nicht lange stand halten. Es ist in Deutschland   noch kein Winter dagewesen, in dem nicht hier oder da etwas passierte und in dem nicht irgendwelche Unruhe unter der Bevölkerung herrschte. Jetzt aber ist die Anzahl der Leute, die Unruhe stiften können, viel größer als früher. Gelegenheiten werden sich genug bieten. Und ob die SA.   überall noch bereit sein wird, die Autorität Hitlers  den Arbeitslosen gegenüber zu verteidigen, ist eine große Frage, um die sich die SA.  - Leitung auch nicht wenig Sorgen macht."( Wir glauben, daß Het Volk" die Entwicklung zu einfach sieht. Red. d. Freiheit".)

Einschüchterungspolitik

Wir entnehmen Het Vaderland"( den Haag): " Fast jede Woche arrangieren die Nazis die eine oder andere Festlichkeit für das Publikum, sei es bei einer Pferde­ausstellung, einem Radrennen und dergleichen. Die Eintritts­farten sind bei den Parteibüros gegen Bezahlung zu er­halten, so auch die Lose für die Lotterie zur Arbeits­beschaffung. Und es ist sehr gewagt, sich zu weigern, eine Ein­trittskarte zu kaufen. Deffentliche Aufzüge beruhen auf dem­selben freiwilligen" System. Düsseldorf   veranstaltete fürz­lich eine große Kundgebung der NSBO. Eine bestimmte An­zahl von Mitgliedern aus der Umgebung von Düsseldorf   er hielten den Befehl, freiwillig daran teilzunehmen. Das taten sie auch.

Die Nazipreffe hat einen Abfaß wie noch nie irgendwo ein Parteiblatt. Auch das wurde durch dasselbe freiwillige System erreicht. Es kommt ein Nazi in voller Uniform und redet auf die Leute ein, sich auf das nationalsozialistische

Gegen Schwundgeld"

Der Beauftragte des Führers" für Wirtschaftsfragen, Wilhelm Keppler   wendet sich gegen die Pläne einer unkontrollierten Geld- und Kreditschöpfung, so gegen das sogenannte Schwundgeldsystem, die vielleicht hier und da ge­wisse Anfangserfolge aufweisen könnten, auf die Dauer aber mit dem Neubau des Geld- und Bankwesens sowie mit der Kreditpolitik der Reichsbank unvereinbar seien. Im neuen Staat bedürfe es solcher wilden Geldschöpfungsversuche nicht mehr.

Richtig: das dritte Reich" macht seine eigene Inflation.

allerlester Zeit den Vorjahrsumfang sogar etwas über Schlagwort Marxismus  "

schreiten fonnte. Vereinzelt hat die Spielwarenausfuhr Deutschlands   im laufenden Jahr allerdings auch Steigerun gen aufzuweisen, so beispielsweise namentlich bei Fran f- reich von 3934 auf 5135 dz, bei   Argentinien von 1673 auf 2796 dz und bei   Italien von 1850 auf 1788 dz.

Unbefriedigend"

Nach den Feststellungen des Reichsbunds der  deutschen Metallwaren- Industrie,   Berlin, muß die Lage in der Metallwarenindustrie im August nach wie vor als uneinheitlich" bezeichnet werden. Die Erzeugungs­und Absatzverhältnisse bewegten sich im allgemeinen in der Höhe des Vormonats, leichte Erhöhungen der Auftragsein­gänge bei einigen Firmen werden durch Zurückhaltung der die Leipziger Messe abwartenden Interessenten an andrer Stelle wieder ausgeglichen. Einzelne Werke fonnten zwar in begrenztem Umfang zu Neueinstellungen und Erhöhungen der Arbeitszeit schreiten, im Durchschnitt dürfte sich aber die Zahl der beschäftigten Personen nicht wesentlich verändert haben. Die Preisverhältnisse sind weiter unbefrie­digend und haben teilweise durch Anziehen der Rohstoff­preise eine weitere Verschlechterung erfahren.

,, Was man nicht definieren kann, das sieht man als Marxismus an"

Vor uns liegt folgender Passus einer Rede:

Blatt zu abonnieren. Sie sollen ihre Zeitung, die sie schon jahrelang abonniert haben, abbestellen und dafür ein Abonnement auf die Nazizeitung nehmen. ,, Nein, ich behalte, was ich habe. Ich bin daran gewöhnt." Hierauf der Uni­formierte: Denkt dran, daß ihr in dieser Straße die einzigen seid, die nicht darauf abonniert sind. Ich komme in drei Tagen zurück, dann werdet ihr wohl zu der Ueberzeugung gekommen sein, daß es für euch besser ist, wenn ihr euch auf diese Zeitung abonniert."

Auf dieselbe Manier werden die Ladenbefizer gezwungen, in den Naziblättern zu annoncteren.

Panis? Circenses!

Die Post Scripta der Haagschen schreibt zu dem Parteifesttag in   Nürnberg u. a. folgendes:

Das Fest hat nach der letzten Schäßung ungefähr zehn Millionen Mart gekostet. Das arme   Deutschland" ver­steht, Feste zu feiern. Schier kein Tag geht vorbei, seit   Hitler am Ruder ist, ohne daß die gewaltigsten und kostspieligsten Feste stattfinden. Circenses im Ueberfluß. Aber panis...?

Wen die Götter...

Es ist zur Genüge bekannt, wie   Hitler die Seinen ver mehrt. Goethe hat das einmal so schön gesagt: Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt." Jm Hauptartikel der Haagschen Post wird hierzu folgendes bemerkt:

Was gewinnt   Hitler nun, wenn er seine Schar auf diese Weise vergrößert? Wird   Deutschland weniger isoliert da­stehen, wenn in allen Gesandtschaften offiziell Nazis ſizen und wenn von Neurath im Außenministerium, von Hoesch in   London und Roland   Köster in   Paris Platz gemacht haben für Vertrauensleute von Rosenberg? Wen die Götter strafen wollen, den schlagen sie mit Blindheit. Das ist eine alte Wahrheit..."

dingungen zusammenzufassen. Ich warne davor, alle diese Dinge als Marrismus anzusehen!" So sprach man am 10. September in   Köln. Was ist los? Hat ein marxistischer Gewerkschaftsbonze noch einmal das Wort ergreifen dürfen, der sich durch einen kleinen antisemitischen Ausfall tarnte.

Nein, der Abschnitt entstammt einem Bericht über eine Rede des Präsidenten der deutchen Arbeitsfront Dr. Ley.( Westd. Beob. Nr. 226). So gründlich bauen die Nazis um, nachdem sie selber Riesenbonzen geworden sind. Die Mittelständler werden freilich nicht so rasch um­lernen, wie der Revolutionsgewinner Dr. Ley. Die großen Unternehmer aber werden gerne bestätigen, daß die Ge­werkschaften mit Margismus nichts mehr zu tun haben, wenn die Tarifverträge auf Elendslöhne abgeschlossen werden.

Bei dieser Gelegenehit möchte ich mich auch einmal mit Ein   deutscher Käsetag"

dem Schlagwort Margismus auseinandersetzen. Man kann nicht einfach alles mit Marris­mus abtun! Wenn man so manche Leute reden hört, dann fällt einem das Wort ein: Was man nicht de­finieren fann, das sieht man als Marris­mus an! Tarifverträge an sich aber sind z. B. genau so wenig Marrismus wie Konsumvereine oder Genossen­schaften! Alle diese Institutionen sind erst durch des Juden Geist marristisch gemacht worden! Die Kollektivverträge sind keineswegs verwerflich. Gerade sie waren imstande, in Krisenzeiten und in Konjunkturzeiten Schwankungen auszugleichen, die verderblich gewesen wären für die Wirtschaft, wie für den Arbeiter. Stellen Sie sich einmal vor, wie der Leiter der J. G. Farbenindustrie in Lever­tufen mit 14 000 Menschen ie einen Sondervertrag machen sollte. Er würde schon durch die Praxis dazu kommen, 10 Mann, dann 100 und dann noch mehr mit denselben Be­

Infolge des Exportrückgangs steht die bayrische Räse­fabrikation vor einer Katastrophe. In den Magazinen liegen weit über 100 000 Meterzentner Käse. Man weiß nicht, was damit geschehen soll. 60 000 Meterzentner sind bereits so weich geworden, daß sie vernichtet werden müssen, falls sie nicht in höchstens 14 Tagen dem Konsum zugeführt werden können. Man plant jetzt die Organisierung eines Käse­tages", um die riesigen Käsemengen wenigstens zu einer ermäßigten Preis abstoßen zu können.

Schwedischer Boykott

Der schwedische Gewerkschaftsbund, mit einer Mitglieder­zahl von 600 000, hat sich dem Beschluß des Internationalen  Gewerkschaftsbundes angeschloffen, wonach sämtliche   deutschen Waren in   Schweden boykottiert werden.