Ignotus:

Blutiges Geschäft

Helden und Händler stehen gegeneinander. Auf der einen Seite der heldenhafte Kampf für die Jdee, noch ein Todeskampf der Freiheit. Auf der anderen Seite ein schmutziges und blutiges Geschäft. Die Händler siegen, die Helden sterben. Das ist österreichische Tragödie. Ein telefonischer Bericht, den Le Temps" am 13. Feb. ruar aus Rom   erhalten hat, enthüllt das Geschäft. Bolt­tische Kreise( in Rom  ) erklären sich zufrieden mit den energischen Maßnahmen der Regierung Dollfuß. Sie sind der Auffassung, daß der Aufstand als gescheitert betrachtet sein kann, und sie begrüßen( ,, ils applaudissent"; fie klatschen Beifall!) die Auflösung der Sozialdemokra tischen Partei. Man darf nicht vergessen, daß Jtalien immer von der Auffassung ausging, daß eines der besten Mittel für Oesterreich, den Widerstand gegen die rote sowie die hitlersche Gefahr zu leisten, die Ueber nahme der faschistischen Methoden sei. Aus diesem Grunde hat Rom   immer die Heimwehren er­muntert, die ihm als die repräsentativsten Elemente des österreichischen Faschismus erschienen."

Die Regierung Dollfuß macht Desterreich zum faschisti schen Vasallenstaat. Das ist der Preis, den Italien   für den Schutz Desterreichs gegen Hitler   erhalten soll. Der französische   Senator Berenger, der Vorsitzende der aus­wärtigen Kommission des Senates, also ein außer gewöhnlich gut informierter Politiker, schreibt sogar in einem Artikel, daß Oesterreich von italieni­scher Seite ganz bestimmte Versprechener­halten hat im Sinne der Besetzung irgend welcher Form des österreichischen Bodens durch Italien  , um auf diese Weise diesen Boden gegen die deutschen   Unternehmun gen zu schützen. Jtalien benutzt die verzweifelte Lage Desterreichs, um es faktisch zu seiner Provinz zu machen.

Nun hätte die Lage Desterreichs gar nicht so verzweifelt

werden müssen, hätte nicht Italien   von vornherein auf die Faschisierung Desterreichs gedrängt, d. h. auf die Unterdrückung des großen Teils des Volkes und eben des Teiles, der für den Kampf gegen den Nationalsozialis­mus und für die Unabhängigkeit Desterreichs in erster Linie in Frage kam. Italien   hat eine an sich nicht bedeu. tende Minderheit unterstützt, die bereit war, sich als eine besondere österreichische Abart des Faschismus zur Ver­fügung zu stellen. Die Massen, soweit sie hinter diesem Austrofaschismus stehen, werden noch ihre bitteren Ent. täuschungen erleben. Nutznießer des Geschäfts hoffen die machtlustigen, reaktionären politischen Cliquen zu werden, die nicht imstande wären, ohne italienische Unter­stützung an der Macht zu bleiben. Sie hoffen es. Sie hoffen, daß sie, nachdem sie sich im Marristenblut gebadet haben, gegen die Angriffe des Nationalsozialismus immun geworden sind. Sie glauben: der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr... barf bleiben.

Serr Dollfuß war gebunden durch die Verpflichtungen, die er dem französischen   Außenminister Paul- Boncour  gegenüber übernommen hatte. Er benutzte den Regie: rungswechsel in Frankreich  , um seine Verpflichtungen zu brechen und den Bürgerkrieg, dem in Rom   Beifall ge­klatscht wird, auszulösen. Er hat feierlich den öfter. reichischen Schritt bei dem Völkerbund angekündigt, hat sich durch sein Kabinett die Vollmacht zu diesem Schritte geben lassen und ist dann nach Budapest   gefahren. Es wurde allgemein anerkannt, daß diese Reise an sich ohne irgendwelche politische Bedeutung war. Offenbar diente sie nur dem Zweck, den Schritt bei dem Bölkerbund zu verzögern. Jtalien war nämlich gegen den österreichischen Schritt. In Paris   ist stark die Auffassung vertreten, daß Dollfuß   vielleicht überhaupt auf die Anrufung des Völkerbundes verzichten und sich allein auf den ver­sprochenen Schutz Jtaliens, voraussichtlich durch die ita lienische Okkupation, verlassen wird. Die andere Mög lichkeit ist, daß Jtalien eine Bereinigung" der inneren Lage, d. h. die Vernichtung der Sozialdemokratie und die Sicherung der faschistischen Gleichschaltung vor der Anrufung des Völkerbundes verlangte. Auf jeden Fall wollte Dollfuß   vor dieser Bereinigung" den Völker bund nicht anrufen. Er fuhr nach Budapest   und seine Mitarbeiter bereiteten die Aktion gegen die österreichische Arbeiterschaft vor.

Werden sich die Hoffnungen des Herrn Dollfuß er­füllen? Wird der Mohr, der seine Schuldigkeit mit

solchem Aufwand von Blut getan hat, bleiben ober

gehen? Es bleibt noch die dritte Macht, mit der ab­gerechnet werden muß: der deutsche   Nationalsozialismus. Wird nicht Jtalien versuchen, mit Hitler   zum Kompromiß in der österreichischen Frage zu kommen, und wird es nicht bereit sein, zu diesem Zwecke seine heutigen Werk zeuge morgen zu opfern? Italien   ist auch schärfster Gegner des Anschlusses. Es liegt nahe, daß Jtalien ein Kompromiß mit Hitler zu erreichen versuchen wird, etwa auf der Grundlage: Desterreich unter dem ita lienischen Protektorat, unabhängig", d. h. vom britten Reiche" getrennt, aber mit ihm eng verbündet, und auf anderer Seite deutsche Aufrüstung, von 3talien tatkräf. tig unterstüßt, vielleicht auch ein for melles deutsch  - italienisches Bündnis. Wo­zu wird Jtalien dann noch den von der übergroßen Mehr heit des österreichischen Volkes gehaßten Dollfuß brauchen? Es wird schon für die italienische   Provinz ein befferer Statthalter zu finden sein.

Trotz aller Zurückhaltung, die in Paris   geübt wird, läßt die französische   Presse durchblicken, daß die Besorg nisse außerordentlich stark sind. Die Faschisierung Desterreichs unter dem italienischen Bro. tektorat muß auch in Frankreich   als ein un geheurer Schlag gegen die französische  Politik empfunden werden. Auch wenn es wirk lich gelingt, was noch gar nicht sicher ist, den national sozialistischen   Anschlag auf Desterreich abzuwehren, so er­scheint auch die Perspektive eines faschistischen Blocks, der das Mitteleuropa   von Meer zu Meer beherrschen würde, als sehr gefährlich. Die Kleine Entente   und Polen  , von Frankreich   durch faschistisch begrenzten Raum abgetrennt, würden dann diesem Falchistenblock völlig ausgeliefert. Namentlich würde dann faktisch 3talien zwischen der Tschechoslowakei   und Jugoslawien   liegen. Jugoslawien  

( Fortiehung von der 1. Scite.)

barüber hinwegtäuschen, daß die Frauen und Kinder, die nicht aus den umfämpften Wohnungen hinaustommen tonn ten, von den Kugeln und Granaten der Regierung getötet worden sind.,

Die Verheerungen in den Kampfgebieten find furchtbar. Das Floridsdorfer   Arbeiterheim liegt vollstän= dig in Trümmern. Nach einer Behauptung haben es die Ber teidiger vor der Uebergabe in Brand gesteckt, nach einer teidiger vor der Uebergabe in Brand gestedt, nach einer andern ist das Gebände durch eine Explosion gesprengt wor: den. Die Straßen von Floridsdorf   fehen and wie eine Stadt im Kriegsgebiet. Viele Häuser sind durch Granatfener zer schossen und die Straßen sind mit Schutt und Scherben be: bedt, Viele Zote konnten noch nicht beiseite geschafft werden, obwohl man immer wieder Totenantos durch die Stadt fah: ren sieht. Breite Blutlachen zeugen von den erbitterten Stämpfen.

Auch in den Bezirken, in denen nach den Angaben der Re: gierung die Truppen und die Polizei vollständig Herrin der Lage sein soll, und wo man in der Tat zahlreiche lange weiße Fahnen aus halb zerstörten Häusern wehen sieht, bleiben Truppenteile und Artillerie schußfertig. Mindestens in Sim mering, in Meidling   und in Floridsdorf   gibt es noch mit unerhörter Tapferteit verteidigte Widerstandsnefter. Der einer Festung gleichende Karl- Marr- Sof ist zum Teil und einige andere Häuserblocks sind noch nicht genommen, und es wird jeder Bewaffnete, der fich nähert, von den Vertei digern beschossen. Im Karl- Marr- Hof wird um jedes Zimmer gekämpft. Ein Teil der Schutzbündler haben sich nach Kagran  zurüdgezogen, wo sie angeblich Schützengräben ausgeworfen haben sollen. Die Regierung hat auf dem Bisamberg   eine Batterie Haubigen in Stellung gebracht, um den Widerstand an brechen.

In Wien   ist ber Direktor der Städtischen deichenbestattungshalle feines Amtes ents hoben worden, weil es unter seiner Leitung möglich ges wesen sei, daß der Republikanische Schutzbund   auf dem 3entralfriedhof ein Waffenlager angelegt

habe.

In Niederösterreich   find die Mandate von 4121 lozialdemokratischen Gemeindevertretern erloschen. Rund 150 Gemeindevertretungen sind aufgelöst worden. In ans deren Bundesländern, die weniger start industrialisiert find, find die entsprechenden Ziffern geringer. In politischen Kreisen ist man der Ansicht, daß es der Regierung nach Ab­erkennung der sozialdemokratischen Mandate teine Schwies rigkeiten mehr bereiten würde, den Nationalrat eins zuberufen und auf diesem Wege eine Verfassungsänderung anf legalem" Wege durchzuführen.

Die Reichspoft" macht den Vorschlag, and dem Vermögen der Auftro- Margisten einen Fonds zu bilden, der dann zur Wiedergutmachung der durch die Kämpfe angerichteten Schäden zu verwenden set.

Amtliche Greuelmeldung

Schutzbündler ,, massenhaft" niedergemacht

Wie amtlich mitgeteilt wird, wurden in Thomasroith ( Oberösterreich  ) vier Wehrlente, die einen schwer: verlegten Kameraden bergen wollten, von Schutzbündlern beschossen, so daß drei von den Wehrmännern fielen. Als das Bundesheer in bas bortige Arbeiterheim eindrang, das die weiße Fahne gehißt hatte, wurde es wiederum bes schossen. Die Soldaten erwiderten das Feuer und machten alle Schutzbündler an Ort und Stelle nieber. In Linz   wurde ein Auto, in dem ein Oberleutnant eines Alpenjägerregiments, drei Mann und der

Die Bundesregierung geht mit der gransamften Brutalität vor, weil sie befürchtet, daß bei einer Fortdauer der Kämpfe Chanffeur saßen, beschossen. Alle fünf Infassen des Antos

ihre Position gegenüber den Nationalsozialisten unhaltbar werben könnte. Die Truppenkonzentrationen richten sich jetzt gegen Wiener Neustadt  , Kagrans Stablan und Kirchenstädten.

Siegesbulletin"

Die erste Kopfprämie

wgs T

Wien, 15. Febr. Das Bundesfanzleramt teilt mit:

Die rote Revolte ist vollkommen niedergebrochen. Aus allen Teilen des Bundesgebiets laufen die Meldungen über einen vollständigen Zusammenbruch der roten Revolte ein. Es wird überall normal gearbeitet und fast keinerlei Widerstand geleistet. Selbst in den Hauptzentren des bisherigen Widerstandes, wie in Obersteiermark   z. B. befindet fich der Schutzbund auf der Flucht. Der Leiter des dortigen Widerstandes, der frühere sozialistische Abgeordnete Koloman Wallisch  , ist mit etwa 120 Schutzbündlern flüchtig und hat sich in die Wälder der Umgebung von Bruck an der Mur  zurückgezogen. Auf seine Ergreifung ist von Vizekanzler Fey eine Prämie von 1000 Schilling ausgesetzt worden.

In Wien   hat die Eröffnung des Artilleriefeuers auf die von den Sozialdemokraten besetzten Teile von Floribs dorf bewirkt, daß sie ihre Stellung verlassen haben und auf einer Anzahl von Gemeindehäusern weiße Fahnen bißten. Die letzten Widerstandsnester werden rüdsichtslos niedergekämpft werden. Auch in Simmering   wurde auf mehreren roten Gemeindehäusern die weiße Fahne gehißt. Die Sicherheitswache, Schußkorps und Bundesheer haben in Linz   eine vollständige Säuberung vorgenommen."

Trotzdem bleibt wahr, daß noch immer tausende Schutz­bündler die Waffen nicht gestreckt haben und sich wehren bis zum letzten Mann.

..Widerstand bis zum Aeußersten" Im Gebirge

Paris  , 15. Febr. Die Agentur Sud- Est berichtet aus Wien  , baß es 2000 Schußbündlern gelungen fet, fich auf den Laaer Berg südlich von Wien   zu sammeln. Sie schienen reich: lich über Waffen und Munition zu verfügen.

Nach der gleichen Onelle sollen die Sozialdemo= fraten zahlreiche Flugschriften zur Verteilung gebracht haben, in denen zum Widerstand bis zum Aeußer­ten aufgefordert und angekündigt werde, daß demnächst 40 000 Schutzbündler in Wien   eintreffen würden, um die belagerten Punkte zu verstärken und um zu versuchen, gegen die Regierungsstreitkräfte die Offensive an ergreifen.

Schönfärberel und Rache

Halbamtliche Berichte

wurden getötet.

Selbst diese zweifellos gefärbte amtliche Meldung läßt erfennen, mit welcher Grausamkeit die Regierungstruppen Rache nehmen. Die entschuldigenden Angaben in der Mel dung sind zweifellos nur eingefügt worden, um das furcht­bare Massafre an den Schutzbündlern einigermaßen zu rechtfertigen.

Die Verhafteten

50 sozialdemokratische Führer in Oesterreich   verhaftek Wien  , 14. Febr. Außer dem ehemaligen Bürgermeister von Wien   Seit sind jezt über 50 sozialdemokratische Führer verhaftet worden, unter denen sich der bekannte Sozialdemo­frat Dr. Karl Renner, ferner der ehemalige General und Schutzbundführer Theodor Körner  , zwei Bundesräte, fünf Stadträte, zahlreiche Gemeinderäte und Bürgermeister, Magistratsdirektoren, der Obmann der sozialdemokratischen Parteiorganisation Frey, der Oberinspektor des Elek­trizitätswertes, der Chefredakteur des sozialistischen Kleinen Blattes" befinden. Weitere Verhaftungen von sozialdemokratischen Führern sollen bevorstehen.

16 Beamte des Reichsvereins der Bankbeamten" find unter bem Berbacht verhaftet worden, Gelder aus den Des pots des Reichsvereins abgehoben und dem Schutzbund zn geführt zu haben.

Die zweite Hinrichtung

Wien  , 15. Febr. Nachdem das Todesurteil an dem aufs ständischen Führer Munichreither bereits am Nachmittag vollstreckt worden war, ist um 0,42 Uhr auch der zum Tode verurteilte Rommandant der Floridsdorfer   Hauptfeuers wache, Ingenieur Weissel, hingerichtet worden.

Die Gewerkschaftsinternationale Solidarität,

gleichviel wie der Kampf auslaufen möge

dub. Paris  , 15. Febr. Der Vorstand der Gewerkschafts­internationale hat in Paris   eine dringliche Sibung ab­gehalten und in einer Entschließung beschlossen, alle erfor derlichen Maßnahmen zu ergreifen, um praktisch die inter nationale Arbeitersolidarität gegenüber dem österreichischen Proletariat zu zeigen, gleich viel wie der Kampf auslaufen möge. Die Entschließung erhebt Einspruch gegen das Vorgehen der Polizei und der Truppen gegen Frauen und Kinder sowie gegen die Repressalien gegen Männer, die ihre Freiheiten verteidigten, Vorkommnisse, die internationale Berwicklungen hervorriefen.

bnb. Wten, 15. Februar. Der Wiener   Inbx. Zwel Urteile

striellenverband hat bekanntgegeben, daß am Mitt: woch in allen Betrieben, soweit sie nicht in den umfämpften Gebieten liegen, die Arbeit bereits wieder aufgenommen worden sei. Die Generalftreitparole habe keinen Widerhall gefunden. Vielmehr seien die Belegschaften nahezu voll­ftändig wieder erschienen. Wie die halbamtliche Politische  Korrespondenz meldet, stünden in jedem Bundesland höch ftens noch die Belegschaften von ein bis zwei Betrieben im Streit; lediglich in Steiermart hätten fünf bis aehn Be  triebe die Arbeit noch nicht wieder aufgenommen.

würde durch Italien  , die Tschechoslowakei   durch Deutsch­ land  , Ungarn   und Italien   auf bedrohlichste Weise um­zingelt sein. Wenn man dieses Bild vor Augen hat, so spürt man schon die Fronten des neuen Weltkrieges.

Diese verhängnisvolle Entwicklung kann nur durch eine wirklich energische politische Gegen offensive aufgehalten werden, und die Mitwirkung Englands wäre für diese Gegenoffensive von entscheiden­der Bedeutung. Borläufig äußert sich die italienische Bolitik in Orakelsprüchen. Wird es Frankreich   gelingen, die Klarheit über die Haltung Englands herbeizuführen? Bird es ihm gelingen, England für die tatkräftige Unter­stügung seiner Bemühungen zu gewinnen? Das sind heute die Fragen, von denen unendlich viel abhängt.

Händler fiegen, Helden sterben. Das unheimliche Ge­schäft geht weiter. Es ist aber neue Kraft in der Welt entstanden: Die Fahne der Freiheit, die noch einmal vom Blute der sozialistischen   Arbeiter rot geworden ist. Unsere österreichischen Brüder haben gezeigt, wie gekämpft wird. Diese Lehre wird ab heute den Gang der Geschichte be­einflussen. Es wird die Stunde der Helden kommen.

Kommunisten

In einer eigenen Meldung aus Wien   vom 14. Februar, die durch Vermittlung eines österreichischen Vertrauens­mannes unmittelbar aus dem Kampfgebiet stammte, haben wir berichtet:

Die Verfuche, sozialdemokratische Führer zu diffa mieren, werden diesmal nicht gelingen. Ohne Widerstand verhaftet wurden nur greife Veteranen der Partei, die auf ihren politischen Posten in der inneren Stadt auf Parteibefehl aushalten mußten, wie etwa der siebzig­jährige Bürgermeister Seit, der schwer herzleidend im Gefängnislazarett liegt. Dr. Julius Deutsch   und Otto Bauer   haben sich führend und aktiv an den Kämpfen beteiligt und den Arbeitern ein Beispiel per sönlicher Tapferfeit gegeben. Otto Bauer   fonnte sich nach dem Zusammenbruch seines Frontabschnittes in Sicher­heit bringen. Ueber das Schicksal von Dr. Julius Deutsch, den Gründer und Führer des Schutzbundes und früheren Wehrminister, ist aur Stunde nichts bekannt. Das kommunistische Blatt in Saarbrücken   nimmt aus dieser Meldung den vorletzten Satz heraus und fälscht also die Tatsachen in ihr Gegenteil um. Selbst die Faschisten haben die Tapferkeit von sozialdemokratischen Führern und Massen in Oesterreich   anerkannt. Es genügt, die Gemeinheit einer solchen Leistung der kommunistischen  Presse wiederzugeben.

Faschisten

In einem Berliner   Telefonat über das Echo der öster reichischen Kämpfe sagt die Basler National- Zeitung", daß bie tapfere Saltung der österreichischen So. staliften, die ganz anders als die beutschen für ihr Ideal zu sterben wissen, weit herum, ja selbst bei National